Monate: September 2023

Zukunftskommission Landwirtschaft…?

Es ist still geworden. Nachdem die “Borchert-Kommission” ihre Arbeit eingestellt hat, ist auch die Zukunftskommission Landwirtschaft ein Begriff, der nicht mehr auftaucht. Selbst die Mitglieder dieser Kommission, egal ob Bauernverbände oder Umwelt-Organisationen, reden nicht mehr davon. Totenstille. Ich erinnere mich, dass Cem Özdemir (das ist der deutsche Landwirtschaftsminister) zu Beginn seiner Amtszeit die Aussage machte, dass “auf seinem Tisch zwei Bibel liegen: die eine ist der Koalitionsvertrag, die andere das Papier der Zukunftskommission Landwirtschaft”. Auch Özdemir ist in diesem Belang still geworden. Was ist nach eineinhalb Jahren neue Regierung Wesentliches passiert? Das vierstufige freiwillige Tierhaltungskennzeichen ist ergänzt worden durch ein verpflichtendes fünfstufiges Tierhaltungskennzeichen. Was für ein Fortschritt! Es soll eine Milliarde Euro für den “Umbau der Tierhaltung” geben, allerdings gestreckt auf vier Jahre. Im Papier der Borchert-Kommission war von 4 bis 5 Milliarden jährlich (!) die Rede. Diese Förderungmittel sind zudem noch an Bedingungen geknüpft, die für die wenigsten Landwirte machbar oder interessant wären. Oder deutlicher: es wird Geld angeboten, das kaum einer abrufen kann. Doch zurück zur Zukunftskommission: Im Abschlusspapier wurden für die “Transformation …

Naturschutz und Konservatismus…

Heute ist Sonntag, also ein Tag, an dem es auch mal etwas philosophisch werden darf.  Und da sich vermutlich ein größerer Teil der Leser für konservativ halten (ich tue es jedenfalls) , ein Text über Konservatismus und Naturschutz. Erschienen ist der Text in der NZZ, die man mittlerweile auch “Westfernsehen” nennt, weil hier ein Blick auf Deutschland geworfen wird, den man in deutschen Medien nur selten liest. https://www.nzz.ch/meinung/konservatismus-und-naturschutz-sind-nur-scheinbar-ein-widerspruch-ld.1750800?mktcid=smch&mktcval=fbpost_2023-09-04&fbclid=IwAR3O7DjmfTQwOuYybxmWlQi2LHqrrnmlr0A8mDYAvT7FgjLY8DVCU9kc5Us

Ich verstehe es nicht…

Dieses Bild habe ich am 8. September 2023 gegen 19 Uhr aufgenommen. Es zeigt das Braunkohlekraftwerk Niederaussem, das nicht weit von unserem Hof liegt. Drei Kühltürme dampfen, was mehr ist als an anderen Tagen. Niederaußem gehört zu den drei schmutzigsten Kraftwerken Europas. Das neue Kohlekraftwerk BoA Neurath, das ich auch vom Hof aus sehen kann, ist seit zwei Tagen ausser Betrieb. Was seit drei Tagen und Nächten ausser Betrieb ist, sind die zahlreichen Windräder hier in der Region. Es ist sehr warm, sehr sonnig (gut für Photovoltaik und Solarthermie) und sehr windstill. Keines der vielen Windräder dreht sich. Dabei sind in den letzten zwei Jahren einige sehr große Windkraftanlagen in unserer Region dazugebaut worden. Meine Frage: was passiert, wenn wir noch mehr Windkraftanlagen dazubauen? Was passiert, wenn wir noch mehr Flächen mit Photovoltaik versehen. Was passiert, wenn 2030 die rheinischen Kohlekraftwerke abgeschaltet werden? Das ist in 7 Jahren? Was passiert, wenn dann die Pumpen abgestellt und die Tagebaue geflutet werden? Ich höre immer, dass wir für die Energiewende Speicher brauchen. Wo sind die Speicher? In …

Der “Faktencheck” des BUND e.V.

Das im Vorfeld der möglichen und wahrscheinlichen Wiederzulassung von Glyphosat von Befürwortern und Gegnern mit harten Bandagen “gekämpft” wird, war zu erwarten. Allerdings sollte man dabei fair und sachlich bleiben. https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/glyphosat-bayer-wirbt-mit-petition-fuer-verlaengerung-der-zulassung/ Hier ein Auszug aus dem “Faktencheck” des BUND e.V.: Behauptung von Bayer: „Da durch Glyphosatanwendungen vielfach auf das Pflügen verzichtet werden kann, wird die Wasseraufnahme im Boden erhöht, kann Humus aufgebaut werden, wird Erosion vorgebeugt und die biologische Vielfalt im Boden geschützt. Zudem haben chemische Alternativen oft ein schlechteres Umweltprofil.“   BUND-Faktencheck: Bei der Bodenbearbeitungmethode „Mulchsaat“ wird der Boden flach bearbeitet und nicht gewendet (wie beim Pflügen). Viele Ökolandwirt*innen und konventionelle Bäuer*innen haben sich bereits dafür entschieden. Die Mulchsaat ist guter Erosionsschutz, spart Wasser und sorgt für mehr Bodenleben. Wenn der Boden überhaupt nicht bearbeitet wird, wie bei der Glyphosatanwendung der Fall ist, besitzt der Boden eine hohe Anzahl an vertikalen Grobporen. Dadurch dringt Sickerwasser schneller ins Grundwasser ein. So wird das Wasser weder gereinigt noch für spätere Dürreperioden gespeichert. Mit Blick auf Dürreperioden und Starkregen, verursacht durch die Klimakrise, schadet die verdichtete Bodenstruktur …

Aktivisten gegen Greenpeace

Manchmal tut mir Greenpeace, Renate Künast und Martin Häusling richtig leid. Da hat man jahrelang gegen die Atomkraft gewettert und viele Stimmen eingesammelt, und jetzt bröckelt die Anhängerschaft. Und nicht nur das, die ersten Klimaaktivisten wenden sich von Greenpeace ab. Und es geht weiter: Glyphosat hat gute Chancen, für weitere 15 Jahre zugelassen zu werden. Die moderne Gentechnik wird von jungen Grünen als nützlich und sinnvoll angesehen. Gut gepflegte Vorurteile bröckeln und die grünen Dinosaurier sterben aus. Ohne Meteoriteneinschlag… 🙂 https://www.welt.de/debatte/kommentare/article247190226/Atomkraft-Gutes-Zeichen-warum-sich-Klimaschuetzer-von-der-gruenen-Oeko-Bewegung-lossagen.html Dieses Interview ist wirklich sehr lesenswert. Hat so was von Ablösung von einer Sekte, in diesem Falle von Fridays for Future. https://www.welt.de/wissenschaft/article247259392/Pro-Kernkraft-Klimaaktivistin-Es-gibt-einige-Widerstaende-der-alten-Umweltbewegung.html?

“Niemand hat sich in Deutschland durch Lebensmittel mit Pflanzenschutzmitteln vergiftet…”

Das Bundesinstitut für Risikobewertung untersucht unter anderem auch die Risiken von Lebensmitteln und Pflanzenschutzmitteln. Das Interview mit dem Präsidenten ist sehr lesenswert. bfr-praesident-professor-dr-dr-andreas-hensel-spricht-im-interview-mit-dem-tagesspiegel(1) Hier ein Auszug aus dem Interview: “Wie ist es bei Erdbeeren? Der BUND e.V. hat Erdbeeren untersucht und in fast allen Proben Pestizide gefunden, oft sogar vier oder fünf gleichzeitig. Das kann doch nicht gesund sein! Solche Meldungen sind reine Panikmache und machen Angst. Die Menschen befürchten, schleichend vergiftet zu werden. Jetzt auch noch von den Erdbeeren! Leider haben die Medien daran einen großen Anteil, weil sie solche Mitteilungen ungeprüft durchwinken nach dem Motto: „Je steiler die These, desto höher die Aufmerksamkeit.“ Die Rückstände der Pflanzenschutzmittel lagen alle weit unter den erlaubten Rückstandshöchstgehalten, ein Gesundheitsrisiko bestand nicht. Bei uns haben mitten in der Erdbeersaison besorgte Mütter angerufen und gefragt, ob sie ihren Kindern noch Erdbeeren geben dürfen. Das ist absurd, Erdbeeren sind lecker und bekömmlich. Fragen Sie nicht, ob ein Stoff in einem Lebensmittel gefunden wurde, sondern in welcher Menge und Konzentration und ob die Gesundheit gefährdet ist. Dazu sagt die Studie …

Versorgungssicherheit ist kein Thema

Leider ist dieser Artikel hinter der Bezahlschranke. https://zeitung.faz.net/faz/wirtschaft/2023-08-14/nachhaltig-oder-sichere-versorgung/926081.html Hier ein paar Auszüge, die zum Nachdenken anregen: Befragt wurden Landwirte, Bürger und Branchenvertreter zu der Frage, was sie sich für eine zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft wünschen. Die überwiegende Antwort der befragten Landwirte war: weiter so. Die Gruppe der sogenannten Bewahrer wollen keine großen Veränderungen, lieber weniger Auflagen, produktiv arbeiten und unabhängiger von Importen werden. Sie sehen sich selbst vor allem als Ernährer. Viele von ihnen sehen sich durch die aktuellen politischen Forderungen nach Autarkie und die globalen Unsicherheiten einem verstärkten Druck ausgesetzt. Bei Bürgern ist davon wenig angekommen. „Für sie hat der Schutz von Umwelt und Klima eindeutig Vorrang vor der Gewährleistung der Versorgungssicherheit“, sagt Studienautor Uwe Latacz-Lohmann, der über das Ergebnis ein wenig überrascht war. „Wir hätten damit gerechnet, dass sich das Pendel sich im Kontext internationaler Märkte zurückbewegt hat, von Nachhaltigkeit mehr hin zur Versorgungssicherheit“, sagt er. „Vielleicht war die Phase der leeren Regale im Supermarkt zu kurz.“ Was bleibt, sind die Diskrepanzen zwischen Bürgern und Bauern. Dagegen helfen könnte nach Ansicht der Studienau­toren …

Helden!

Heute ein Video, das vor wenigen Tagen online ging. Es wird in Kinos gezeigt. Sollte es auch im Fernsehen kommen? Wie findet ihr die 45 Sekunden? Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Und dann hat mich noch ein Bekannter auf ein Video mit Werbung für Äpfel aus Südtirol hingewiesen. Hat was… Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Dürre in Deutschland – wie ist der aktuelle Stand?

Im Frühjahr ist viel über eine mögliche, weitere Dürre in Deutschland spekuliert worden. Wie sieht es aktuell, am 2. September 2023, aus? (Danke an den DWD und das UFZ für die Bereitstellung der Daten) Hier die regionale Situation am Flughafen Düsseldorf: Im Bereich 0 – 60 cm liegt die nutzbare Feldkapazität bei 100% und darüber. Das freut den Ackerbauern. Für ganz Deutschland zeigt sich folgendes Bild: Kritisch für das Wachstum ist ein nutzbare Feldkapazität unter 50%, wie sie in weiten Teilen Ostdeutschlands zu finden ist. Dargestellt ist die Summe von 0 – 60 cm. In der am meisten durchwurzelten, oberen Schicht kann es also günstiger aussehen. Dies ist erkennbar in der folgenden Darstellung des Oberbodens von 0-10 cm. Für die aktuelle Aussaat von Zwischenfrüchten oder Raps müsste die Bodenfeuchte ausreichen. Wie sieht es im Unterboden aus? Wieviel Bodenfeuchte steht den Wäldern zur Verfügung? Hier die Bodenfeuchte in 190 -200 cm Tiefe: Im Regenschatten des Harzes findet sich immer noch eine Region, in der es auch im Unterboden sehr trocken ist. Grün und blaue Farben zeigen, …

Brasilien! Mato Grosso! Auf geht´s!

Es gibt wohl kaum ein Land auf der Welt, in dem die Landwirtschaft einen so hohen Stellenwert hat wie Brasilien. Die klimatischen Verhältnisse sind sehr gut, in manchen Regionen können in einem Jahr drei Ernten eingefahren werden. Das alles können wir uns in der Zeit vom 25. Januar bis 5. Februar 2024 ansehen. Los geht es in Sao Paulo, den letzten Tag verbringen wir in Rio de Janeiro. Dazwischen ein geballtes Programm Landwirtschaft. BauerWilliBrasilienJanFeb24(2) Bisher haben sich über 30 Interesssenten gemeldet. Ab 15 Personen findet die Fahrt statt, aber das dürfte kein Problem sein. Wer dabei sein will, sollte die Anmeldung bald an Farm-Tours schicken. Hier noch mal den Link dazu: https://www.farm-tours.de/brasilien-mit-bauer-willi Wer weitere technische Information wünscht, bitte an  Lissa Peters wenden Ich würde mich freuen, wenn wir uns am 25. Januar 2024 am Flughafen Frankfurt zum Abflug nach Brasilien treffen würden!