Bauer Willi
Kommentare 82

Versorgungssicherheit ist kein Thema

Leider ist dieser Artikel hinter der Bezahlschranke.

https://zeitung.faz.net/faz/wirtschaft/2023-08-14/nachhaltig-oder-sichere-versorgung/926081.html

Hier ein paar Auszüge, die zum Nachdenken anregen:

Befragt wurden Landwirte, Bürger und Branchenvertreter zu der Frage, was sie sich für eine zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft wünschen.

Die überwiegende Antwort der befragten Landwirte war: weiter so. Die Gruppe der sogenannten Bewahrer wollen keine großen Veränderungen, lieber weniger Auflagen, produktiv arbeiten und unabhängiger von Importen werden. Sie sehen sich selbst vor allem als Ernährer. Viele von ihnen sehen sich durch die aktuellen politischen Forderungen nach Autarkie und die globalen Unsicherheiten einem verstärkten Druck ausgesetzt.

Bei Bürgern ist davon wenig angekommen. „Für sie hat der Schutz von Umwelt und Klima eindeutig Vorrang vor der Gewährleistung der Versorgungssicherheit“, sagt Studienautor Uwe Latacz-Lohmann, der über das Ergebnis ein wenig überrascht war. „Wir hätten damit gerechnet, dass sich das Pendel sich im Kontext internationaler Märkte zurückbewegt hat, von Nachhaltigkeit mehr hin zur Versorgungssicherheit“, sagt er. „Vielleicht war die Phase der leeren Regale im Supermarkt zu kurz.“

Was bleibt, sind die Diskrepanzen zwischen Bürgern und Bauern. Dagegen helfen könnte nach Ansicht der Studienau­toren ein neues Rollenverständnis der Landwirte. „Raus aus der Rolle des Opfers, hin zum Lösungsanbieter“, sagt Latacz-Lohmann. Der Bauer müsse weg vom reinen „Ernährer der Menschheit“, hin zum „Dienstleister der Gesellschaft“.

David Laborde, Direktor der Abteilung Agrarlebensmittelökonomie bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der den Bericht mitkoordiniert hat, warnte deshalb gegenüber dem Netzwerk Euractiv davor, Nachhaltigkeit über die Agrarproduktion zu stellen. Die EU dürfe die Produktivität ihrer Landwirtschaft nicht im Sinne der Nachhaltigkeit aufs Spiel setzen. (Gemeint ist der Green Deal)

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82 Kommentare

  1. Ludwig sagt

    Was die Medien ,hier die FAZ , uns vorerzählen ist doch genau das was uns die Politik und denen die NGOs erzählen. Alles substanzloses Geeiere.- Punkt- ! Die Bauern sind doch froh wenn sie in “Ruhe” gelassen werden , aber die oben Erwähnten sind eifrig dabei immer neue Auflagen , Verordnungen und Gesetze uns immer wieder drauf zu legen. War heute drei Stunden im Amt um mir von den Vortragenden wieder die neuen Verordnungen zur Flächenstillegung, Rote Gebiete, Bejagungsstreifen, Eingrünung zu den wasserführenden Gräben, usw. erzählen zu lassen. Jetzt haben wir einen Punkt erreicht , wo selbst die Berater es nicht mehr zusammen bekamen wie man die Gesetzestexte umzusetzen hätte.Auch war nicht klar wie das mit dem “Niedersächsischen Weg” zu sehen ist ? Auch Anträge dazu , sowie Kontrollen waren überhaupt nicht klar. Das Allerschlimmste ist aber immer die sofortige Umsetzung und permannente Ergänzungen dazu . also keine Zeit für vorlaufende Planungen.Brüssel , Berlin und Hannover arbeiten aneinander vorbei und jeder verkündet seine Sicht der Dinge und wir Bauern sollen das in diesem Verordnungsdickicht auch noch umsetzen können. Schon Churchil sagte : Die Demokratie ist am Ende , wenn ständig
    neue Gesetze die Freiheit untergraben . Ja, wir sind in der Staatswirtschaft DDR 2.0 angekommen. Überall legt sich in unserem Gemeinwesen der Nebel des Abstiegs über unser Land und die Regierenden freuen sich über ihre Leistungen sogar noch , aber merken in ihrer Sehfähigkeit nichts davon.

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  2. Ertl Elisabeth sagt

    Auch die steigenden Preise werden von den KonsumentInnen nicht als Folge von Knappheit gedeutet, sondern als Profitgier und Politikversagen. So lange es keine nachhaltigen spürbaren Knappheiten gibt für die Leute, und zwar nicht nur in den Sozialmärkten, wo es ja jetzt schon so ist, wird sich daran nichts ändern.

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  3. Wolfsfeind sagt

    es wäre vielleicht zweckmäßig jedes Jahr einen Mangel in Deutschland oder gleich in der EU bewusst zu erzeugen.
    Einmal zuwenig Eier das andere Jahr kaum Schweinefleisch dann Milchmangel usw.

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  4. Marian E. Finger sagt

    Im Jahr 2022 wurden 45,8 Millionen Schweine (+ 1,2 Millionen aus dem Ausland) geschlachtet, was gegenüber 2021 einen Rückgang von 9,2 % bedeutet. Da habe ich zunächst auch gedacht, dass die Versorgungssicherheit womöglich nicht mehr gewährleistet ist. Doch als ich die Zahl in meine Statistik eingetragen habe, wurde mir auf einmal klar, dass 2022 ungefähr so viele Schweine wie im Jahr 2005 geschlachtet wurden. Damals waren es 44.654.373 (+3.224.174 aus dem Ausland). Im Jahr 2000 wurden 41.195.923 (+1.447.783 aus dem Ausland) geschlachtet. Und 1995 waren es noch weniger, nämlich 35.949.380 (+2.400.546 aus dem Ausland). Aber es ist ja mitnichten so, dass es in den 1990er oder 2000er Jahren einen Versorgungsengpass mit Schweinefleisch gab. Ich habe diese Jahre als “gute Jahre” in Erinnerung.

    Wenn die Zahl der in Deutschland geschlachteten Schweine in nur 10 Jahren um mehr als 10 Millionen steigt, nämlich auf 55.050.735 (+4.274.247 aus dem Ausland) im Jahr 2015, dann haben wir es doch mit einer massiven Überproduktion zu tun. Das hat mit Versorgungssicherheit dann nichts mehr zu tun.

    Okay, die Zahl der Rinder ist im selben Zeitraum um etwa 2 Millionen zurückgegangen, dafür hat sich die Milchleistung drastisch erhöht, sodass wir keinen Mangel an Milchprodukten haben.

    Wenn das Argument der Versorgungssicherheit wegfällt, wie will man eine Überproduktion gerade im Bereich “Fleisch” denn eigentlich rechtfertigen? Es fällt mir schwer, triftige Gründe zu finden. Deutschland definiert sich (noch) als Industrienation, nicht als Agrarnation mit der Aufgabe, andere Länder mit Fleisch und Wurst zu versorgen. Und tatsächlich ist es ja sinnvoller, wenn jedes Land sich, soweit wie möglich, selbst mit Nahrungsmitteln versorgt, umso mehr, wenn die Länder flächenmäßig größer und nicht so stark wie Deutschland bevölkert sind.

    Macht es wirklich Sinn, wenn in einem derart mit Menschen vollgestopften Land wie Deutschland auch noch eine Überproduktion an Fleisch betrieben wird, nur damit ein paar Landwirte mehr ihren Hof behalten? Ich frag bewusst so provokativ, weil ich selber keine schlüssige Antwort habe.

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    • Christian Bothe sagt

      Kann ich nicht nachvollziehen! Warum sollen wir keine landwirtschaftlichen Produkte exportieren! Umgekehrt läufst ja auch! In einer globalen Welt funktioniert’s eben so und das betrifft alle Volkswirtschaftszweige! Oberste Priorität ist natürlich die Selbstversorgung eines Landes, den Rest der Mehrproduktion kann man exportieren und das ist auch richtig so!

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      • Marian E. Finger sagt

        Ich lebe selbst in einer Gegend, wo es ab und zu mal “schweint”, also der Geruch die Luft verpestet, je nach Windrichtung. Dabei wohne ich schon ein gutes Stück von der nächsten Schweinefarm weg. Wenn ich dafür ein gutes Schnitzel kriege, ist das von mir aus okay. Dann akzeptiere ich das. Aber wenn ich bloß den Gestank abkriege und das Schnitzel wird exportiert, dann stinkt mir das im wahrsten Sinne des Wortes, und da bin ich nicht bereit, das zu akzeptieren. Warum soll ich eine deutliche Beeinträchtigung meiner Lebensqualität akzeptieren, wenn sie nichts mit meiner Versorgungssicherheit zu tun hat?

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        • Reinhard Seevers sagt

          Wenn die Millionen LKW über deutsche Autobahnen kutschieren und tausende Unfälle verursachen und die Luft verpesten, nur weil die Welt konsumieren will, dann bin ich nicht bereit das zu aktzeptieren….WO ist da der Aufschrei? Wenn die Industrie millionen Tonnen CO2 erzeugt für Konsumgüter der Erde, dann ist das ok? Welch eine Doppelmoral.

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          • Marian E. Finger sagt

            Doppelmoral entsteht erst dann, wenn man bspw. die Auto-Industrie gegen die Landwirtschaft ausspielt, so wie du das gerade tust, Reinhard. Und dann: der Selbstversorgungsgrad ist eine abstrakte Größe, die Versorgungssicherheit ist ein noch abstrakterer Begriff, der wie du so schön sagst, nicht speziell, sondern generell gemeint ist, wo man also alles drunter subsumieren kann, was einem gerade so einfällt oder womit man dann auch alles Mögliche rechtfertigen kann.

            Es geht mir hier um eine Problematik, die offenbar jeder Unternehmer per se negiert, egal ob aus der Autoindustrie oder der Landwirtschaft. Der Unternehmer produziert, egal ob Schweine oder Autos, und streicht den Profit ein. Sein Kunde kauft das Produkt, egal ob Schwein oder Auto, weil auch er einen konkreten Vorteil von diesem Deal hat. Und dazwischen sitzen dann immer Leute, die nichts von dem Deal haben, aber mit irgendwelchen Kollateralschäden konfrontiert sind, wie in meinem zugegeben polemischen Beispiel mit dem Gestank aus der Schweinefarm. Wenn ich selbst im weitesten Sinn zum Kundenkreis gehöre, also das Schweinefleisch beim Metzger kaufen kann, muss ich meiner Ansicht nach den Kollateralschaden dulden, nicht aber, wenn ich nur Nachteile von einem Deal habe, mit dem ich selber sonst nichts zu tun habe.

            Wenn ich mich gegen die Nachteile, die ich für nichts und wieder nichts in Kauf nehmen soll, auflehne, wird mir hier interessanterweise Egoismus vorgeworfen. Ich würde mal sagen, der Unternehmer und sein Kunde sind die größeren Egoisten. Sie fügen mir Nachteile zu, was ihnen hinten am A*** runtergeht, während ich denen umgekehrt keine Nachteile zufüge.

            Ich kann auch ein anderes Beispiel anführen wie den Bergbau in Peru. Dort gibt es auf der Wasserscheide zweier großer Flusssysteme Goldminen. Gewinner sind das Bergbauunternehmen und die Kunden, die mit dem Gold weitere Geschäfte tätigen. Die verdienen Millionen oder Milliarden. Verlierer sind all die Peruaner, die permanent mit den Kollateralschäden konfrontiert sind, also mit Quecksilber, Arsen und anderen Chemikalien in vergifteten Flüssen und deren Lebenserwartung deshalb deutlich geringer ist als anderswo. Das ist ein krasseres Beispiel als der Gestank von der Schweinefarm, aber im Prinzip dasselbe Problem.

            Ich glaube, ich habe hier schon mehrfach deutlich gemacht, dass ich nicht in der Tierhaltung das Problem sehe, sondern im Veganismus.

            Trotzdem gibt es in unserer Art zu wirtschaften, eine Menge Verwerfungen, und mit denen muss man sich auseinandersetzen, und zwar nicht, indem man eine Klimareligion gründet und das Klima als Macht- und Druckmittel gegen die Unternehmer und die Kunden benutzt, sondern indem man die Verwerfungen erkennt und benennt. Eine Verwerfung sind eben diese Kollateralschäden, unter denen Leute zu leiden haben, die im Grunde nichts mit dem Deal zu tun haben.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Marian, noch mal….du musst nicht darunter leiden, jedenfalls nicht in Deutschland. Es gibt die TA-Luft, in der sind die Immissionswerte festgelegt, die das Maß der Unzumutbarkeit festlegen.
              Wenn du allerdings die gesamte Wirtschaft in seiner Form in Frage stellen möchtest, dann ist dein Schweinebeispiel eben ungeeignet….jedenfalls für Deutschland.

              “Wenn ich selbst im weitesten Sinn zum Kundenkreis gehöre, also das Schweinefleisch beim Metzger kaufen kann, muss ich meiner Ansicht nach den Kollateralschaden dulden, nicht aber, wenn ich nur Nachteile von einem Deal habe, mit dem ich selber sonst nichts zu tun habe.”
              DAS ist dann in meinem Augen Doppelmoral und Heuchelei….oder gönnst du deinen urbanen Mitmenschen schlicht kein Schweinefleisch?🤔

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              • Marian E. Finger sagt

                Reinhard, hier in Frankreich gelten annähernd die gleichen Gesetze wie in Deutschland und es stinkt trotzdem, besonders in der Nacht. Keine Ahnung, was die da in der Schweinefarm machen.

                Es geht drum, dass bei unserer Art zu wirtschaften, die Vorteile/Gewinne privatisiert und die Nachteile/Verluste sozialisiert werden. Das gilt auch für das, was ich als Kollateralschäden bezeichnet habe. Und dass die Unternehmer sich dann damit herausreden, wie viel sie doch für ihre Mitmenschen tun. Ja, danke schön, das kennen wir schon.

                Sicher gönne ich meinen urbanen Mitmenschen sowohl das Schweinefleisch wie auch den Gestank. Was spricht dagegen, die eine oder andere Schweinefarm in städtische Gewerbegebiete zu verlegen? Das machen sie in China ja auch so.

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                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Was spricht eigentlich dagegen, den Wohnort zu verlassen, wenn es einem auf dem Land nicht passt.

                  Bei uns gibt es einen Bürger, der beschwert sich, dass zwischen 12 und 14 Uhr Traktoren durch den Weinberg fahren.
                  Habe in Empfohlen, es soll wieder zurück in seine Stadt ziehen, wenn es ihm bei uns nicht passt.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  “Das machen sie in China ja auch so.”

                  Wie geht nochmal die Werbung von Netto: Dann geh doch zu Netto!
                  Also Marian, auf ins gelobte Land!

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                • Hannah sagt

                  @Marian: ich habe noch ein Beispiel: https://www.br.de/nachrichten/bayern/trinkwasser-wie-handelsketten-ressourcen-in-bayern-anzapfen,TWmHirK
                  Auch hier hat die Bevölkerung nichts davon. Coca Cola soll so ähnlich in der Lüneburger Gegend verfahren. Ich finde an dieser Stelle ist Kapitalismuskritik auch wirklich angebracht, auch wenn ich dafür jetzt nicht zum Sozi werde. Interessanterweise wird hier Versorgungssicherheit nur mit großen (Agrar-)Konzernen in Verbindung gebracht. Es geht also mehr um strukturelle Gestaltung. Was wir eigentlich bräuchten ist, einen wertschätzenden und nachhaltigen Preis fürs Schweinefleisch und Bauern die mit der Bevölkerung in Kontakt treten. Höfe mit Schweinefenstern, wo man das Aufwachsen der Tiere noch sehen kann oder auch Freilandschweinehaltung. Gibt es auch alles noch und häufig (aber nicht nur) sind es Bio-Betriebe die diesen Weg gehen. Aktuell ist es übrigens “der” Betriebszweig bei den Bioerzeugern wo es insgesamt recht gut läuft, trotz der angespannten Wirtschaftslage, der Politik und trotz der fehlenden Schlachthöfe. Aldi ist wieder ein Beispiel für einen Konzern wie man es nicht macht. Wie man nicht die einheimische Bevölkerung mit einbezieht und dann an die Öffentlichkeit gezerrt wird. Was soll der einzelne Anwohner auch sonst machen?

                • Reinhard Seevers sagt

                  “Es geht drum, dass bei unserer Art zu wirtschaften, die Vorteile/Gewinne privatisiert und die Nachteile/Verluste sozialisiert werden. Das gilt auch für das, was ich als Kollateralschäden bezeichnet habe. Und dass die Unternehmer sich dann damit herausreden, wie viel sie doch für ihre Mitmenschen tun. Ja, danke schön, das kennen wir schon.”

                  Alle Handlungen wirken sich irgendwie auf alle aus, auch die des einzelnen Mitmenschen, der kein Unternehmer, sondern schlicht Verbraucher ist. DAS ist doch das Problem. Wenn man in der Steppe in einer Lehmhütte mit Lendenschurz lebt, ist die Wirkung am Geringsten. Alles, was darüber hinausgeht ist schädlich. Sogar das Nutzen dieses Blogs!

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            • Christian Bothe sagt

              Irgendwie liegt der M.Finger heute daneben…Der Kapitalismus funktioniert nun mal so! Der Unternehmer unternimmt etwas, um Profit zu erzielen! Das ist Marktwirtschaft mit allen Facetten! Unsere LW und NGW gehören eben auch dazu, wobei die LW noch in “Gottes freier Natur” produzieren und mit Klimaveränderungen leben muss! Wenn ich mit Export von Nutztieren und intensiver Tierhaltung Geld verdienen kann, dann mache ich das.Auch wenn’s momentan schwer ist bei den vielen Auflagen! Betrifft in selbigen Umfang auch pflanzliche Erzeugnisse! Bei der ganzen Diskussion frage ich mich allerdings in welcher Branche oder Verband H.Finger arbeitet? Eine eigene Fa.oder LW wird’s scheinbar nicht sein?

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        • feizelmeier sagt

          Zu Marian Finger

          Sie dürften ein ganz grosser Egoist sein. Sie wollen also schon ein Schnitzel. Dann würden Sie das akzeptieren. Ärger kann Egoismus nicht sein.

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        • Limes sagt

          “Aber wenn ich bloß den Gestank abkriege ….. Warum soll ich eine deutliche Beeinträchtigung meiner Lebensqualität akzeptieren, wenn sie nichts mit meiner Versorgungssicherheit zu tun hat?”
          Interessante Sichtweise kann man natürlich auch übertragen.
          Wir wohnen z.B in der Nähe eines Chemiewerkes welches überwiegend für den Export produziert, die Türme von Kohlekraftwerken und die damit verbundenen Leitungen damit irgendjemand in der Ferne (Berlin, Hamburg, Köln, München…? ) Strom hat sind in der Landschaft nicht zu übersehen, Stahlwerke und das ALU Werk in der Nähe produzieren Materialien u.a für Autos die dann über Autobahn, Fluss und ratternde Güterzüge zum Export auch nach Übersee gelangen.
          Könnte ich jetzt beliebig erweitern aber sicher ist, diese Produkte werden nicht alle für unsere Nachbarschaft produziert und ohne all diese Geräusche wäre unsere Lebensqualität deutlich höher, es wäre ein Leben in einer Wohlfühloase fehlt nur noch der kostenlose Wein. Wie es dann wirtschaftlich aussieht lass ich mal weg aber das ist dann wohl nicht mein Problem das lösen andere.
          Für all diese aufgeführten “Export Produkte” (entbehrlich in der Nachbarschaft) haben wir in D keine eigene Rohstoffbasis.
          Allerdings hat D eine ausgesprochen gute Rohstoffbasis in der Agrar Produktion. Sehr gute klimatische Voraussetzungen (Wasser, Temperaturverteilung) in Kombination mit hoher Bodenqualität ergeben im weltweiten Vergleich eine ausgezeichnete Ertragssituation bei Getreide, Raps, Rüben….. Hohe Erträge = geringer Flächenverbrauch = nachhaltige Produktion.
          Aber gut wenn man eine Beeinträchtigung der “Lebensqualität” durch Landwirtschaft sieht muß man dies zur Kenntnis nehmen. Wir Deutsche sind als konsequent bekannt dann werden wir sicher auch anderen Ländern wie Chile, Argentinien, Australien, Norwegen, China, Indien… nicht zumuten wollen ihre “Lebensqualität” für uns zu opfern deshalb verzichten wir auf ihre Importprodukte.

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          • Marian E. Finger sagt

            “Für all diese aufgeführten “Export Produkte” (entbehrlich in der Nachbarschaft) haben wir keine eigene Rohstoffbasis”

            Das heißt also: Wir verschandeln unsere Landschaft mit Chemiewerken, Kohlekraftwerken, Leitungen, Stahlwerken etc., damit wir importierte Rohstoffe in verarbeiteter Form wieder exportieren, womöglich dorthin, von wo wir die Rohstoffe ursprünglich importieren.

            Wäre es nicht sinnvoller, anstelle der Chemiewerke Weinberge anzulegen und den Wein in gut nachbarschaftlichem Ambiente gleich selbst zu verkosten, zumal Deutschland eine hohe Bodenqualität, eine ausgezeichnete Ertragssituation und sehr gute klimatische Voraussetzungen hat? In Frankreich macht man das so, dass man die besten Weine selber trinkt, sie weder importiert noch exportiert.

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            • firedragon sagt

              Nein Herr Finger,
              das die Anlage von noch mehr Weinbergen ist nicht sinnvoll.
              Der Markt ist am zusammenbrechen.
              Nicht nur hier in Deutschland, gerade auch in Frankreich!

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        • Ferkelhebamme sagt

          „Wenn ich dafür ein gutes Schnitzel kriege, ist das von mir aus okay.“
          Wenn wir konsequent nur noch für den Eigenverbrauch produzieren und nichts vom Schwein mehr ex-und importieren wird das geliebte Schnitzel Luxusgut. Für tagtäglich gibts Pfötchen, Innereien, Blutsuppe, Töttchen, Griebenschmalz und Möpkenbrot. Finden diese Teile, die vorrangig in den Export gehen, hier keine Abnehmer, gehen sie in die Tonne. Und das Schnitzel wird wegen fehlender Wertschöpfung nochmal viel teurer.
          Für entsprechende Rezepte von Oma kannst mich gerne Anschreiben

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          • Marian E. Finger sagt

            In Deutschland werden 4,5 Millionen Tonnen Schweinefleisch erzeugt, 900.000 Tonnen importiert und 2,2 Millionen Tonnen exportiert, und es ist nicht wahr, dass dies bloß Pfötchen, Innereien und sonstige ungeliebte Teile sind, cf. den Export in die Niederlande. Da kann man sich doch schon fragen, ob es sinnvoll ist, Erzeugnisse zu exportieren, die man dann wieder importieren muss, und das wegen der Illusion eines freien Marktes, der in Wirklichkeit ja doch nicht frei ist.

            In Frankreich werden 2,2 Millionen Tonnen Schweinefleisch erzeugt, davon 370.000 Tonnen exportiert. 2022 hat Frankreich offenbar damit angefangen, Schweinefleisch zu importieren, dabei ging es wohl um ca. 75.000 Tonnen, was ich allerdings nicht verifizieren konnte. Aber man sieht, dass es deutlich andere Mengenverhältnisse sind.

            In Frankreich werden pro Jahr rund 23 Millionen Schweine geschlachtet, ein Drittel davon wird in der Bretagne erzeugt.

            Frankreich ist flächenmäßig rund ein Drittel größer als Deutschland mit einer Bevölkerung von rund 68 Millionen, wovon allein 10 Mio. im Großraum Paris wohnen. Auf dem Land ist noch Platz, weit mehr als in Deutschland.

            Allerdings steht man in Frankreich mehr aufs Boeuf, auf rotes Fleisch, das nicht so ungesund sein kann, wie in Deutschland gern behauptet wird, denn der Franzose hat eine höhere Lebenserwartung als der Deutsche.

            Blutwurst mit Sauerkraut gilt gerade in der Bretagne als Spezialität, allerdings macht sich der Trend zu sog. Edelteilen inzwischen auch in Frankreich bemerkbar. Schlachten ist noch nicht mit irgendwelchen Überempfindlichkeiten überfrachtet wie in Deutschland. Das Leben in Frankreich ist bodenständiger, normaler als in Deutschland, das mir aus französischer Perspektive überkandidelt und hektisch erscheint.

            Es bedeutet in Frankreich noch was, dass die Nahrungsmittel aus heimischer Produktion sind, das gilt sogar für die Supermärkte. Bretonische Supermärkte sind voll mit bretonischen Erzeugnissen.

            Ich bin auch deshalb umgezogen, weil ich die französische Esskultur und damit die französische Schweinezucht bzw. Landwirtschaft durchaus zu würdigen weiß. Ich gebe deutlich mehr Geld für Lebensmittel aus als die Leute, die in Deutschland bei Aldi kaufen. Und, wie gesagt, akzeptiere ich den Gestank, der sich bei bestimmter Wetterlage bisweilen bemerkbar macht, weil die Schweine eben die heimische Produktion sind, die ich überall kaufen kann und nicht nur in ausgewählten Hofläden.

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            • Ferkelhebamme sagt

              Habe ich behauptet, dass ausschließlich ungeliebte Teile exportiert werden? Alles geht den Weg der größten Wertschöpfung, der deutsche „Abfall“ nach Asien, wo er wertgeschätzt wird, was ja noch irgendwie Sinn macht. Abstrus wird’s, wenn deutscher Schinken nach Italien geht, um als Parmaschinken wieder zu kommen, wenn Grossschlachter containerweise Rücken aus Übersee einkaufen, während wir hier einen Schweinestau haben. Das hat manchen Schweinehalter so verzweifeln lassen, dass er die Türen geschlossen und die Tiere sich selbst überlassen haben, was seltsamerweise jetzt erst entdeckt wird. Die Quittung bekommen Schlachter, Handel und Verbraucher für ihr verantwortungsloses Handeln jetzt: die Rohware fehlt, die Schlachtstrecken sind nicht ausgelastet, die Preise steigen, europaweit. Deine Zahlen von 2022 sind längst veraltet.
              Schweine in Gewerbegebieten sind übrigens keine neue Idee. Die Praxis hat aber gezeigt, dass die Anlieger Sturm laufen.
              Ein Gewerbegebiet 500 m von uns entfernt wurde innerhalb eines halben Jahres genehmigt. Keine Firma dabei, die irgendwas mit Lebensmittelproduktion zu tun hat. Wir kämpfen seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten und scheitern gerade an einer geringfügig überschrittenen Stickstoffdeposition am Waldrand (wo nachweislich keine stickstoffempfindlichen Pflanzen sind), Gebäude verschieben geht durch das Gewerbegebiet jetzt nicht mehr wegen Geruch.
              Dein Wunsch nach weniger Export erfüllt sich gerade von ganz allein.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Ferkelhebamme, der Marian scheint in einer Lebenskrise….er projeziert diese auf die Produktion von Schweinefleisch….da ist er in guter Gesellschaft mit einem Großteil der Bürger, deren eigene Handlungen damit verdeckt und negiert werden. Ist doch das gewohnte Bild….so what. Der Selbstversorgungsgrad mit Bananen liegt in beiden Ländern übrigens bei NULL….komisch, alle Bananen werden importiert.

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                • firedragon sagt

                  Ich denke, Herr Finger befindet sich nicht in einer Lebenskrise, er fordert euch nur heraus.😏
                  Die Diskussion ist schön zuzulesen und im Grunde weiß jeder von euch, auch ein Herr Finger, dass wir im Industriezeitalter leben und viel Kleinklein, wegen nichtvorhandener Effizienz, derzeit nicht möglich ist und die Lebensgrundlage der Gesellschaft nicht sichern kann.

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                • Brötchen sagt

                  Frankreich ist ne Riesenblase, wo schon lange nix mehr funktioniert.

                  Das sind alles Lebenslügen, wenn man richtig hinsieht.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Das Verhalten der Menschen in einer freien Demokratie und einem globalen Markt lenken zu wollen, ist Unsinn. Avocados und Cinoa sind Trend, da muss man sich kein Bein ausreißen, und versuchen den Kohl wieder attraktiv zu machen.

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              • Ferkelhebamme sagt

                „Aber wenn ich bloß den Gestank abkriege und das Schnitzel wird exportiert, dann stinkt mir das im wahrsten Sinne des Wortes, und da bin ich nicht bereit, das zu akzeptieren“
                Mir wurden Windräder direkt vor die Nase gesetzt, die mir bei passender Windrichtung den Schlaf rauben.
                Wir brauchen sie nicht, denn wir haben unsere eigene Energieversorgung. Trotzdem muss ich sie akzeptieren, damit du (stellvertretend) nicht im Dunkeln sitzt

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              • Marian E. Finger sagt

                “… Gebäude verschieben geht durch das Gewerbegebiet jetzt nicht mehr wegen Geruch …”

                Hat nicht der gute Reinhard gerade eben erst behauptet, dass der Geruch in Deutschland wegen der Immissionsgesetze überhaupt kein Problem ist? Und jetzt auf einmal also doch?

                Ferkelhebamme, du stimmst mir ja aber zu, dass unkontrollierter Export und Import in Sachen Lebensmittel den Landwirten eher schadet als nutzt, siehe deutscher Parmaschinken und Überseerücken. Also sind wir uns doch einig.

                Die Franzosen sind nicht so auf Staatshörigkeit gebügelt wie die Deutschen, sondern haben die Revolte gegen den Staat sozusagen im Blut. Vielleicht erklärt das die Unwilligkeit der Gastronomen.

                In dieser Diskussion stellt sich jedoch die Frage, ob der Mensch mit seinem Glauben ans ungebremste (Land)-Wirtschaftswachstum eine Gegend/ein Land übernutzen kann oder nicht. Ich sage ja, das kann passieren und passiert auch, während Reinhard und diverse andere Kommentatoren hier offenbar glauben, dass in einer begrenzten Welt unbegrenztes Wachstum möglich, erlaubt oder sogar zwingend erforderlich ist wegen der freien Demokratie und dem globalen Markt oder so.

                Auch wenn ich unkontrolliertes Wachstum, egal ob Schweine oder Autos, in einer endlichen Welt für eine ziemlich dumme Strategie halte, bin ich deswegen aber noch lange kein Grüner und damit Anhänger einer Bullerbü-Landwirtschaft. Und auch nicht in einer Lebenskrise, wie der gute Reinhard unterstellt, wohl weil er außer Bananen keine Argumente hat.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  …”wohl weil er außer Bananen keine Argumente hat…”

                  Doch: Ananas, Orangen, Zitronen, Kokosnüsse, Gewürze, Kaffee, Kakao, Feigen, Datteln, Paprika, Rosinen, …u.v.m.

                  “… Gebäude verschieben geht durch das Gewerbegebiet jetzt nicht mehr wegen Geruch …”

                  Hat nicht der gute Reinhard gerade eben erst behauptet, dass der Geruch in Deutschland wegen der Immissionsgesetze überhaupt kein Problem ist? Und jetzt auf einmal also doch?”

                  Du kennst dich eben nicht aus, das toleriere ich. Wenn der Stall in einem Gewerbegebiet errichtet werden soll, dann wird der Standort genauso gem. TA- Luft geprüft, wie auch auf allen anderen Standorten. In der Vergangenheit hat es noch kein Stall in ein Gewerbegebiet geschafft, weil entweder die Abstände gem. TA- Luft gegenüber der umgebenden Wohnbauung zu gering waren oder die Bestimmungen der B-Pläne es nicht zuließen.
                  Aufgrund der hohen Grundstückskosten, die ja von dem Landwirt bezahlt werden müssten, weil es nicht sein Eigentum ist, müsste die Anlage besonders groß werden, damit es sich rechnet…..dafür sind die ausgewiesenen Flächen in der Regel zu gering respektive eben die Kosten zu hoch.

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                • Ferkelhebamme sagt

                  Die TA-Luft schützt Außenstehende vor Geruch u.a.. oft mit einer Verweigerung der Genehmigung. Deshalb gibt es kein Problem mit Geruch.
                  Ja, wir sind uns wohl einig. Jedoch fehlt mir der Blick auf die Folgen, nämlich, dass wir dann zurück zu „From Nose to Tail“ müssen, sonst gibt es nicht genug für alle. Und diese Rolle Rückwärts in der Esskultur wird nicht passieren, das ist total unrealistisch. Nur in höchster Not

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                • Reinhard Seevers sagt

                  “nose to tail” ist doch schon heute Realität, eigentlich immerschon. Nur, dass die Teile in der Welt verteilt werden und nicht am Ort verbleiben.
                  Man kann diese Forderung aber an alle Produkte stellen, dann gibt es eben keine französischen Weichkäse oder italienischen Parmesan oder spanischen Wein oder Kolumbianischen Kaffee mehr….meinetwegen.
                  Hören wir auf zu Handeln, schaun mer mal, was das Ergebnis ist.

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                • Ferkelhebamme sagt

                  „ “nose to tail” ist doch schon heute Realität, eigentlich immerschon. Nur, dass die Teile in der Welt verteilt werden und nicht am Ort verbleiben.“ Das stimmt leider nicht mehr so ganz. Da Hauptabnehmer China durch die ASP-Restriktionen weggefallen ist (und unsere Regierung auch keine Anstrengungen unternimmt, um das zu ändern, im Gegensatz zu z.B. Frankreich, die ein Regionalisierungs-Konzept verhandelt haben), muss ein gewisser Teil entsorgst werden. Das wird zwar auch irgendwie verwertet (Eiweiß-Verwertung, Biogas), trägt aber nicht zur Wertschöpfung bei. Der Kostenapparat der Schlachter wird immer größer.

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Gewerbegebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich belästigenden Gewerbebetrieben. Zulässig sind gemäß § 8 BauNVVO grundsätzlich Gewerbebetriebe aller Art, Lagerhäuser und Lagerplätze, öffentliche Betriebe, Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Tankstellen und Sportanlagen.
                Welche Nutzung ist im Ge Gebiet zulässig?

                Gewerbegebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich belästigenden Betrieben. Zulässig sind gemäß BauNVO grundsätzlich Gewerbe- etriebe aller Art, Lagerhäuser und Lagerplätze, öffentliche Betriebe sowie Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude oder Tankstellen.

                Was darf in einem Gewerbegebiet gebaut werden?

                In einem reinen Gewerbegebiet dürfen laut Baunutzungsverordnung (BauNVO) lediglich Gewerbebetriebe angesiedelt werden. Die Baunutzungsordnung gestattet eng definierte Ausnahmen.

                • Ferkelhebamme sagt

                  Und da viele Ställe gewerblich betrieben werden, sollten sie ja in die Gewerbegebiete. Was die RA Luft dann aber meist doch nicht zulässt. Außerdem ist es so oder so eine Schnapsidee von Theoretikern

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Die Gemeinde könnte einen Teil eines Gewerbesbetriebes als Industriegebiet ausweisen, dann könnte es evtl. klappen:

                  “Sofern es sich um die gewerbliche Tierhaltung handelt, und nicht um eine Landwirtschaft im Sinne des § 201 BauGB, können diese in Industriegebieten als Gewerbebetrieb grundsätzlich zulässig sein, insbesondere sofern eine Unzulässigkeit in anderen Baugebieten, aufgrund eines erhöhten Störfaktors, vorliegt. Gegebenenfalls greift auch § 9 Abs. 3 Nr. 2 BauNVO, sodass eine Ausnahme möglich ist.”

                  Aber ob man die Gemeinde zu einer solchen Ausweisung bewegen wird können, und ob dann der Tierhalter die Knete hat, um sich dort niederzulassen, ist die zweite Frage….ich kenne keinen Fall.

                • Brötchen sagt

                  Bin da optimistisch, bald wird ganz viel Platz frei und es gibt gaanz viele Arbeitskräfte.

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                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @Rheinhard
                  Unweit von mir hat ein Bio Hühnerhalter eine Stall mit 24.000 Hühnern verwirklicht.
                  Obwohl die nächste Bebauung 4 Km Entfernt liegt, sind die Sturm dagegen gelaufen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              @Marian E. Finger
              Es werden Edelstücke vom Schwein importiert, weil die heimische Produktion nicht ausreicht.

              Folglich werden in Deutschland zu wenig Schweine gemästet.

              Die andere Möglichkeit wäre, der Verbraucher ist das andere Fleisch vo Schwein auch. So lange dies nicht der Fall ist, darf man dem deutschen Schweinemäster nicht die Schuld geben.

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              • Marian E. Finger sagt

                Raubtiere stürzen sich zuerst auf die Innereien ihrer Beute, weil diese nicht nur viele Kalorien, sondern auch viele nützliche Nährstoffe enthalten: Fette, Spurenelemente, Vitamine usw.

                Da der moderne westliche Mensch aber alles, was die Natur ihn lehrt, grundsätzlich ins Gegenteil verkehrt, verachtet dieser Mensch eben ausgerechnet die Innereien. Vielleicht hat Alzheimer sogar eine seiner Ursachen darin, dass der Mensch die Innereien verschmäht, die wertvolle Fette fürs Gehirn liefern.

                Der moderne westliche Mensch verachtet die Natur mit all ihrem Schleim und Schmutz. Dass er keine Innereien mehr isst, hat auch mit diesem seltsamen Reinheitskult zu tun, der ihn dem Leben zunehmend entfremdet und die technische Sterilität des Androiden attraktiv erscheinen lässt.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Stimmt Marian….die Rückwärtsentwicklung ist aber in den meisten Fällen gescheitert, in allen Bereichen der menschlichen Entwicklung. Wir müssen mit dem klarkommen, was gewünscht ist, was gekauft wird, was der mainstream verlautet, was die Politik mit nudging anstößt oder was die Industrie anbietet….alle Versuche Menschen umzuerziehen sind bisher kläglich gescheitert, es sei denn, sie merken gar nicht, dass sie umerzogen werden. 😎

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Ich würde, wenn ich König von Deutschland wäre zuerst die Herstellung und den Vertrieb von Mineralwasser verbieten….Sonntag beim Italiener stand eine Flasche Original Italienisches Mineralwasser auf dem Tisch….von Néstle! Wer ist hier nun der Verursacher von Müll, Ressourcenverschwendung und CO-2? Der Unternehmer, oder der Verbraucher?
                  Ich finde das Thema Mineralwasser MUSS dringend auf die Weltrettungsagenda…weit vor dem Fleisch, dem Bösen.👉

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    • Reinhard Seevers sagt

      Versorgungssicherheit = die Versorgungssicherheit mit ausreichend und qualitativ brauchbarer Nahrung
      bedeutet nicht Selbstversorgungsgrad. Und bezieht sich auch nicht auf Schweinefleisch…..und hat auch nicht den Hintergrund bestimmte Überversorgungen abzubauen.
      Wenn die Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker, Gemüse, Obst, Fleisch (generell, nicht speziell) usw. in eine Verknappung kommen, die dann langfristig sich abzeichnet, dann kann man evtl. über Versorgungssicherheit sprechen. Wenn wir uns aber über eine bestimmte Erzeugungsart und dessen Menge echauffieren wollen, dann geht das in die falsche Richtung, finde ich.
      Dann wären die armen Länder Afrikas, die viel zu viele Bananen exportieren eigentlich vollversorgt…..

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    • Brötchen sagt

      Naja Marian bei Deine Statistik sind die Verwerfungen der Wende dabei. Da kannst Du keine saubere Statistik machen, so weit zurück.
      Die DDR hatte 16 Mio Einwohner und 16 Mio Schweine. Heute hat die nicht mal die Hälfte.
      Kurz nach der Wende hatte glaube die alte BRD einen SVG von 80 % das hatte sich in einem gewissen Boom auf über 100 % gesteigert. Aber hauptsächlich in Niedersachsen, NRW und Bayern /BW. Zu großen Teilen zurückzuführen auf sehr gute technische Entwicklungen in NS und die Schlachtindustrie in NS.

      Dabei ist noch zu berücksichtigen, das in neuerer Zeit vom Tier nur bestimmte Edelteile in Dt. vermarktbar sind.

      Ich mein mal gut, wenn die NS dann ihr Geld von der Sparkasse holen, mir egal.
      Schon gewusst, Polen soll mit der größte Hühnerfleischexporteur der Welt sein.

      Will damit nur sagen, das ist eher eine Scheinüberproduktion.

      Anderseits wenn eben jeder sein Huhn aufm Markt für 20 Euro geschlachtet bekommt und die dann aus Afrika kommen…..so what….heult nicht rum, wenn eure Wünsche Wirklichkeit werden, ich habs Euch gesagt. 🙂

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      • Brötchen sagt

        in NS hängen an der ganzen Tierhaltung Unmenge von mittelständischen Firmen, mit Lüftungstechnik, Heizungstechnik, Stallausrüstung, Melktechnik, Futtermittelzusatzstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Einstreu, Schlachttechnik, Verpackungstechnik, Verpackungsmaterial, Stallbau, Stallarbeitsmaschinen, Futterlagertechnik, Futtermühlen, Futtertransport, Futterdosierung, Flüssigfütterungspumpen und die ganze Technik, Güllebehandlung, Lagerung und Ausbringung, Biogas branche, mit Lagerbehälter, Pumpen, Rohrleitungen, Steuerungstechnik, und und und und…..wenn es dann die Anwendung in Dt. nicht mehr gibt, wandert das alles ab.
        Denke dann jibet wieder den Harzer Schluchtenjodler und Steinerundlutscher.
        Ist ja auch ne Erfüllung.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Brötchen, wenn man Selbstversorgungsgrad (Gradmesser für gar nichts) und Versorgungssicherheit (Gradmesser für was?) in einen Topf wirft und dann als Ablehnung für die nachbarliche Schweinehaltung den Export von Schweinefleisch nennt, dann kann ich das beim besten Willen nicht ernst nehmen…ernst nehmen würde ich, wenn Marian sich über die nachzuweisenden und olfaktometrisch feststellbaren evtl.unzulässigen Geruchsbelästigungen beim Amt beschwert und ein Gutachter feststellt, ob es diese Überschreitung gibt….das Ergebnis wäre dann eine rechststaatliche und bürokratisch legitime Nachweisführung, die allen Produzierenden, egal welcher Wirtschaftsform in einer freien Demokratie zustehen würde.

        • Brötchen sagt

          das wird in der Bretagne sein, da riecht es sowieso überall nach Fisch…

          In fr. ticken die Uhren sowieso etwas anders….

          Die meisten wissen doch sowieso nicht von was sie reden.

          Auch Prof. Windisch hat auf Agrarheute auch nur ein! Aspekt pro Tierhaltung genannt, derer gibt es Unmengen.

          Ja SVG kannste Dir übers Bett nageln……

  5. Christian Bothe sagt

    Studienautor Uwe Latacz-Lohmann: was für einen Unsinn der Herr da erzählt! Seit Jahrzehnten ist der Bauer für die Ernährung des Volkes zuständig! Das wird immer so bleiben! Was soll diese dumme Diskussion um „die Opferrolle der Bauern und hin zum Dienstleister “in der Jetztzeit? Scheinbar geht’s den Menschen in Europa noch zu gut, was die Ernährung und das Nahrungsangebot betrifft…Wehe es gäbe eine Hungersnot, denn da würde der wichtigste Volkswirtschaftszweig, unsere LW, wieder einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft einnehmen!Ich kann also den in der Studie genannten „Bewahrern“und Ihrer Argumentation nur zustimmen!!!

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    • Christian Bothe sagt

      Was Herr Laborde von der FAO sagt, kann man nur unterstützen! Nachhaltigkeit realisiert unsere Agrarproduktion schon immer! Für mich ein “ausgelutschter” Begriff genauso wie die Decarbonisierung und der tägliche Klimawandel…Die Arbeit unserer Landwirte nach guter landwirtschaftlicher Praxis ist das Element einer nachhaltigen Produktion( schon immer) und deren Anpassung an klimatische Veränderungen! Das funktioniert am besten ohne Regularien des Staates und der EU!

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  6. Bergamasca sagt

    ” … Nachhaltigkeit über die Agrarproduktion zu stellen. Die EU dürfe die Produktivität ihrer Landwirtschaft nicht im Sinne der Nachhaltigkeit aufs Spiel setzen.”
    Mir ist zwar klar, was der FAO-Mann sagen möchte, trotzdem halte ich dieses Denken für ein bisschen verdreht. Landwirtschaftliches Produktivitätsniveau und Nachhaltigkeit sind doch keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Je effizienter ich auf heimischem Boden produzieren kann, desto nachhaltiger bin ich, weil ich Importe mit all ihren fatalen globalen sozialen und ökologischen Auswirkungen vermeiden helfe. Wobei – needless to say – effiziente Produktion und Ressourcenschonung für jeden Landwirt ohnehin eine ökonomische Notwendigkeit darstellen, dazu braucht es keine EU-Oberlehrer.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Der Begriff “Nachhaltigkeit” wird doch eh inflationär und missbräuchlich genutzt….den kann man getrost aus dem Vokabular streichen. Kreuzfahrten sind jetzt schon als “nachhaltig” zertifiziert. Das zeigt doch, dass der Begriff, wie auch Co-2 – Kompensationen, lediglich dem “money-making” geschuldet sind. Diesen Spagat hat Landwirtschaft gar nicht nötig…..sie wird auch mit oder ohne die Zertifizierung “Nachhaltig” nicht entsprechend honoriert.😎

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      • Thorens sagt

        Ja, das sehe ich genauso.
        Oder hätte jemals schon eine(r) tatsächlich beweisen können, dass die Landwirtschaft, ob Bio oder Konvi, nicht nachhaltig ist? Abgesehen von den eingesetzten Energieträgern werden in der Landwirtschaft einerseits kaum Ressourcen unwiederbringlich verbraucht und andererseits aber nachhaltig Leben, menschliches Leben, erst ermöglicht. Anders sieht es natürlich aus, wenn Nahrung in der Betrachtung keine Rolle spielt.

        Dienstleister an der Gesellschaft haben wir schon. Das sind sämtliche öffentlichen Einrichtungen, die sich selbst aber leider immer weniger als Dienstleister an der Gesellschaft verstehen. Oder schwebt dem Autor da eher so etwas ehrenamtliches vor, wie wir es bereits bei den Tafeln so dringend zu brauchen scheinen, und selbst jahrelanges Steueraufkommen in Rekordhöhe diesem Missstand im Land nicht zu begegnen weiß?

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  7. Schorsch Summerer sagt

    Ich kannte die Steigerungszahl für Lebensmittel von 50%. Aber scheinbar ist die erwartete Lücke noch grösser.
    https://www.focus.de/earth/der-welt-klima-ticker-von-focus-online-us-studie-groenlaendisches-eis-schmilzt-durch-klimawandel-schneller-als-erwartet_id_184475707.html
    Beängstigend finde ich dass diese Tatsache uns schon seit Jahren bekannt ist und wie darauf reagiert wird: Flächenstilllegung, Wiedervernässung und Preisdruck auf die Landwirtschaft.

    Alles Gute

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    • evo.... sagt

      Grönland heißt Grönland, weil es mal grün war. Das könnte ev. auch am Golfstrom gelegen haben,aber wenn die Welt wärmer wird, wird viel Boden in Kanada, Grönland, Nordeuropa und Russland fruchtbar(er) werden. Die Russen haben doch heuer schon eine große Weizenernte.

      Wir sollten uns von den Dürren in Europa nicht blenden lassen. Mich hat hat noch niemand von meiner Meinung abbringen können, dass unsere Windräder zu Veränderungen der Luftströmungen geführt haben. In letzter Zeit hatten wir den Effekt, den ich vor 30 Jahren schon erwartet habe:

      Die Meere um Europa herum waren warm wie noch nie, da ist Wasser verdampft wie noch nie und es hat (trotz der Windräder) geregnet. Was nicht heißen soll, dass es in trockenen Regionen es erst mal noch heißer wird. Die Sahara ist Wüste wegen den Windsystemen. Ein System bläst nach Norden, das andere nach Süden.

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        • evo.... sagt

          Erst leiten wir mit den Windrädern Saharaluft nach Europa und die heizen wir mit Solarfarmen nochmals auf.

          Windrädern heizen die Luft auch zusätzlich. Ich habe eine Studie aus den USA in Erinnerung, wonach nach dem Windpark die Luft 0,6 Grad wärmer war als davor. Und dann wundert man sich, warum die Arktis schneller abtaut als Antarktis. Und warum der Nordatlantik so warm ist.

          Jetzt bauen sie eine Windenergie- Forschungsstation. Bisschen früh, oder?

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  8. Rubbert sagt

    Habe den Artikel nicht gelesen.
    Für mich klingen diese Art Studien oder Umfragen irgendwie immer gleich.
    Der Bürger wird gefragt, was er gerne hätte. Oder er wird gefragt: “Möchten Sie dies oder das ?”
    Ja klar will der Bürger eine intakte Umwelt. Und ihm wird ja ständig suggeriert, daß die nicht mehr vorhanden ist.
    Ja klar will der Bürger Versorgungssicherheit. Die definiert sich für den Bürger aber über volle Regale. Und wenn nur mal Salatöl und Klopapier für einige Zeit vergriffen sind, ist das für den kein Anlaß was zu ändern. Zumal er davon ausgeht, daß das in Zukunft nicht mehr passiert. Trugschluß denke ich, aber denkt das auch der Bürger ?
    Ich denke auch, daß der Bürger will, daß die Landwirte ihr Auskommen haben. Es wird aber sehr oft suggeriert, daß die Landwirte den Hals nicht voll kriegen. Die Landwirtschaft fordert immer Maßnahmen, die Veränderungen finanziell absichern. Der Bürger denkt, damit bestünde keinerlei unternehmerisches Risiko mehr. Subventionen, teure Maschinen, Fördergelder, Bauernmilliarde, etc. Gerade in den medialen Diskussionen wird ja immer wieder unterstellt, den Tieren ginge es so schlecht, weil die Bauern geldgeil und geizig sind.
    Die wenigen Kunden die ich für meine extrem teure Tierhaltung habe sind für mich nicht ausreichend. Davon haben auch einige kein großes Portemonnaie ! Denen sind gute, regional produzierte Lebensmittel wichtig. Aber das ist eben nicht die Masse.
    Ein Imagewechsel zum Dienstleister für die Gesellschaft ?
    Wenn die Wasser- und Bodenvergifter ihre Bewirtschaftung ändern ist das ja wohl selbstverständlich und nicht ein anerkennenswerter Dienst an der Gesellschaft…
    Regenerative Energie in Form von Biogas und Rapsöl ? Teller/Tank/Trog-Diskussion. Monokulturen, etc.
    Die Landwirtschaft kann es den Bürgern doch gar nicht recht machen !
    Und ganz nebenbei beteiligen sich Landwirte ja an den angebotenen Programmen und legitimieren sie dadurch.
    Meine Nachbarn nehmen dem Staat mal wieder für Geld Arbeit ab, indem sie auf ihrem Grünland gesuchte Pflanzen kartographieren. Ein Spaß im schlechtesten Mobilfunknetz der Welt, ausgenommen Nordkorea. Was macht der Staat wohl mit diesen Daten ? Wir haben Klimaschutz im Grundgesetz ! Nicht Ernährungssicherheit ! Zukünftig kann jegliche Nahrungsmittelerzeugung also Klimaschutzzielen untergeordnet werden, und Landwirte sammeln Daten für den Staat, der die künftige Verwendung ihres Grundbesitzes betreffen kann ? Ernsthaft ?

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  9. Smarti sagt

    Der grösste und wichtigste Dienst, den Landwirte für die Gesellschaft leisten, ist die Sicherung der Ernährung. Dies natürlich absolut nachhaltig, denn wie sonst könnten Menge und Qualität der Nahrungsmittel noch immer steigen ? Wäre die Landwirtschaft nicht so nachhaltig, dann gäbe es immer weniger Lebensmittel in immer schlechterer Qualität – dem ist nicht so.
    Es ist kein entweder – oder, sondern es ist ein sowohl als auch. Es gibt kein Schutz von Umwelt und Klima GEGEN eine Gewährung der Versorgungssicherheit, sondern beides gehört zusammen ! Anders ausgedrückt ist eine Landwirtschaft nach guter Tradition nichts anderes als ein Schutz für unsere Wiesen, Äcker und Wälder. Und wo intensiv geackert wird, hat es auch immer genug Landreserven für unberührte Stellen, viele kleine und grosse Naturschutzgebiete. Das Klima wird ganz bestimmt nicht von den Landwirten zerstört – jeder Liter Diesel, der auf dem Acker bleibt, kommt um ein Vielfaches zurück: durch Hilfe von Humus, Regen und Sonne hat die Natur ein Wunder erschaffen und das heisst Pflanzenwachstum. Ohne Landwirtschaft wäre die Umwandlung von Kohlendioxid in Nahrung und Sauerstoff und nicht möglich – jedenfalls niemals in dieser Menge.
    Solche “Studien” dienen der Spaltung und der Verunsicherung der Landwirte. Die Grundlagen dieser “Studien” sind eben schon falsch – und deshalb bleibt es ein riesengrosses Knäuel an falschen und richtigen Informationen, die nicht mehr aufgelöst werden können.
    Wer arbeiten will in der Landwirtschaft, wer richtig viel investieren will in die Lebensmittelsicherheit, der wird bestraft. Er – und sein ganzes Umfeld wie Politik, Medien, Nachbarn, Geldgeber und Gesetzgeber – wird so lange verwirrt, dass niemand mehr weiss, wo oben und unten ist. Bestes Beispiel gerade die Ferkelhebamme. Oder wer will mit dieser Familie tauschen ? Da ist jeder Ratschlag ein Schlag ins Gesicht.
    Und das ist doch das eigentlich erstaunliche an den Landwirten… jeder andere Berufszweig hätte längst aufgegeben, so nach dem Motto “mach doch den Scheiss alleine” – warum die Landwirte nicht – weil sie so “unnachhaltig” sind ?!

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  10. Arnold Krämer sagt

    Welchen Wert haben Umfragen, deren Feststellungen in dem Artikel zitiert werden? Es war sicherlich eine Auftragsuntersuchung, die man sich hätte sparen können. Aber so werden Lehrstühle finanziert und Doktortitel produziert. Die Mehrheitsmeinung der Landwirte ist allgemein bekannt. Die Meinung der Bürger wird gelenkt durch die Fragestellungen. Und je mehr Moral im Spiel ist (Rettung von… ) umso klarer ist die Positionierung der Bürger. Nur wenn es ernst wird, der Geldbeutel massiv belastet wird (siehe GEG, Stichwort Heizungen) kommt das „Fressen“ an die erste Stelle. Der gemeine Bürger kennt keinen Nahrungsmangel und hat kein hinreichendes Wissen von den Wirkungszusammenhängen in der Wertschöpfungskette Nahrungsmittel. Insofern liefert die Umfrage nur eine Scheinlegitimation für ansonsten missratene Agrarpolitik.

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  11. evo.... sagt

    Diese Sätze gehen in die Richtung in die ich denke:

    „Raus aus der Rolle des Opfers, hin zum Lösungsanbieter“, sagt Latacz-Lohmann. Der Bauer müsse weg vom reinen „Ernährer der Menschheit“, hin zum „Dienstleister der Gesellschaft“.

    Ich würde ein bisschen Ernährungsforschung machen, dazu moderne Technik nutzen und dann könnten wir die nachgelagerten Bereiche aushebeln.

    Z.B.; Der Fußballer Thomas Müller hat sich bei Greenforce (?) finanziell engagiert. Die machen Kunstessen mit Erbsen-Protein und chemischen Kampfstoffen. Ich denke aber der Körper ist durch die Evolution auf die Verdauung ganzer Erbsen programmiert. So was müsst mer durch paar Studien beweisen.

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  12. Thomas Bröcker sagt

    Die Überschrift “Nachhaltig oder sichere Versorgung” spricht schon Bände über die Verfasstheit dieser Journaille. Die Landwirtschaft ist so nachhaltig, wie sie es noch nie war.
    Unser Wegwerf- Lebensstil inclusive aller Hobby- und Freizeitaktivitäten wie Reisen etc. ist nicht nachhaltig. Alle Nährstoffe und das Brauchwasser zu entsorgen (nach wie vor ist der Sammelbegriff für die Abfallwirtschaft “die Entsorger”) , zu “downcyclen” ist die eigentliche Versündigung an jedem Kreislaufgedanken.
    Nichts ist mehr Kreislauf, als Maisbetonte Landwirtschaft mit Rinderhaltung (oder auch ohne) inclusive Bioenergie. die Nährstoffe komme (fast) alle auf den Acker zurück!
    Die Diskrepanzen zwischen volksverdummenden Erzählungen und der Realität wird täglich größer.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Die Landwirtschaft ist so nachhaltig, wie sie es noch nie war.”

      So ist es! Es gibt auch KEINEN anderen Wirtschaftszweig, der jemals nachhaltig werden wird.
      DAS zu verstehen ist eigentlich nicht schwer, aber in meinen Augen bewusst nicht gewollt. Der Konsumismus, die Ursache allen Übels, soll aufrecht erhalten werden, als Ablass fordert man von der immer weniger werdenden Zahl Ernährer Unmögliches….Hauptsache billig und nach Malle, wie Hans immer sagt.

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  13. Pälzer Buh sagt

    Alles gute nachträglich zum Geburtstag Willi….. mach weiter so.

    Was der heutige Artikel in der FAZ angeht, herzu gebe ich kein Kommentar ab. Das Blatt ist mir einfach zu “Links” orientiert.

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  14. Peter R. sagt

    “Der Bauer müsse weg vom reinen „Ernährer der Menschheit“, hin zum „Dienstleister der Gesellschaft“
    Und welche “Dienstleistungen” sollen die Bauern an die Gesellschaft erbringen? Das ist doch substanzloses Professorengeschwätz.
    Man kann den Landwirten eigenlich nur empfehlen ihre Flächen an Photovoltaik- und Windradbetreiber zu verpachten. Geregeltes Einkommen – keine Arbeit und ist “Dienstleister” der Gesellschaft. Zum Zeitvertreib kann man ja noch einen kleinen Liebhabereibetrieb oder einen Streichelzoo betreiben.

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    • Smarti sagt

      Hallo Peter, auch da wird es sicher einige Haken haben, die dafür sorgen, dass der Landwirt zum Schluss der Verlierer wird – wenn alle anderen den grossen Reibach gemacht haben. Je nach Gegend kann das vielleicht auch für Landwirte mal passen-das Glück gönne ich ihnen. Aber bestimmt funktioniert das nicht für jeden Betrieb an jedem Ort. Laien denken jetzt, wir wären reich… man könnte ja einfach Solaranlagen bauen oder das Land dazu verpachten und müsste dann nie mehr arbeiten… das stimmt natürlich so nicht.

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  15. Reinhard Seevers sagt

    Schon verquer finde ich, von der Landwirtschaft ein aktives Handeln zu fordern, obwohl ihr noch nie eine Handlungsoption oblag. Jahrhunderte der Gängelung und Unterdrückung sollen nun verschwunden, und der Ackersmann das Heft des Handelns in seinen Händen sein?
    Warum? Millionen Menschen stehen still, wenn der Landmann es will? Die Abhängigkeit vom Kapital hat die Feudalhertschaft abgelöst, da ist nix mit aktivem Handeln…..am Ende steht die Verstaatlichung von Grund und Boden und die industrielle Nahrungserzeugung. Das ist die “Endlösung” und Überwindung der Agrarwirtschaft.

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    • Schmeckt gut sagt

      Ja, geil. Die Konzerne (auch LM) agieren weltweit und bekommen Subventionen “in den Arsch” geblasen, dass es kracht. Und der Landsmann soll “für die Gesellschaft agieren” und arbeitet “selbstlos” und “ümmesüss” (übersetzt: umsonst). Wir arbeiten doch schon lange nicht mehr nach dem Motto “weiter so”, wir haben immer auf die Markterfordernisse “reagiert”. und das wird uns jetzt vorgeworfen? Weil wir das komplexe Gebilde Landwirtschaft beherrschen und eben nicht (wie zum Beispiel ein Startup) jeden “Hype” mitnehmen wollen (können)?

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  16. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Hier wird doch eigentlich beantwortet warum das Helden-Video, um das es im vorhergehenden Beitrag ging, so ist wie es ist.

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  17. Frikadellen piet 44 sagt

    dieser Professor ist Betriebswirtschaftslehre Professor und nicht marktlehre das sollte auf jeden Fall berücksichtigt werden schönen Tag

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