Bauer Willi
Kommentare 21

„Niemand hat sich in Deutschland durch Lebensmittel mit Pflanzenschutzmitteln vergiftet…“

Das Bundesinstitut für Risikobewertung untersucht unter anderem auch die Risiken von Lebensmitteln und Pflanzenschutzmitteln. Das Interview mit dem Präsidenten ist sehr lesenswert.

bfr-praesident-professor-dr-dr-andreas-hensel-spricht-im-interview-mit-dem-tagesspiegel(1)

Hier ein Auszug aus dem Interview:

„Wie ist es bei Erdbeeren? Der BUND e.V. hat Erdbeeren untersucht und in fast allen
Proben Pestizide gefunden, oft sogar vier oder fünf gleichzeitig. Das kann doch nicht
gesund sein!

Solche Meldungen sind reine Panikmache und machen Angst. Die Menschen
befürchten, schleichend vergiftet zu werden. Jetzt auch noch von den Erdbeeren!
Leider haben die Medien daran einen großen Anteil, weil sie solche Mitteilungen
ungeprüft durchwinken nach dem Motto: „Je steiler die These, desto höher die
Aufmerksamkeit.“ Die Rückstände der Pflanzenschutzmittel lagen alle weit unter den
erlaubten Rückstandshöchstgehalten, ein Gesundheitsrisiko bestand nicht.
Bei uns haben mitten in der Erdbeersaison besorgte Mütter angerufen und gefragt, ob
sie ihren Kindern noch Erdbeeren geben dürfen. Das ist absurd, Erdbeeren sind lecker
und bekömmlich. Fragen Sie nicht, ob ein Stoff in einem Lebensmittel gefunden
wurde, sondern in welcher Menge und Konzentration und ob die Gesundheit
gefährdet ist. Dazu sagt die Studie aber nichts, ich denke, aus gutem Grund.
Stattdessen jagt man die Menschen ins Bockshorn. Angst ist kein guter Ratgeber und
führt zu überzogenen Reaktionen: Die Kinder bekommen keine Erdbeeren mehr.

Und weiter:

Ob Pestizid oder Pflanzenschutzmittel, sammelt sich das Zeug nicht in meinem
Körper?
Es gibt keinen einzigen Hinweis darauf, dass sich in Deutschland irgendjemand durch
Lebensmittel mit Pflanzenschutzmitteln vergiftet hat. Dennoch haben viele Leute
Angst davor.

Meine Frage: Wie kann man den Menschen die – unbegründete – Angst nehmen?

(Aufrufe 1.977 gesamt, 1 heute)

21 Kommentare

  1. evo.... sagt

    „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“ ist doch ein alter Spruch. Wenn man sich die Gesichter in dem von Friedrich K. verlinkten Video

    https://www.youtube.com/watch?v=UcFXteZIqkU

    ansehe, dann kann ich nur zu einer Empfehlung kommen.

    Die Glyphosat- Bäuerin Marie Hoffmann sieht am gesündesten aus und das ist eine wirkliche Werbung für Glyphosat.

    Bei min. 9 : 30 wird eingeblendet, dass Bio-Böden mehr Humus hätten. Dass die Bio-Bauern das mit konventionellen Stroh machen weiß und sagt niemand.

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  2. Frikadellen piet 44 sagt

    guten Morgen oder Mahlzeit aber es hat sich in Deutschland schon der ein oder andere mit Pilzgiften vergiftet weil das Getreide nicht richtig gespritzt wurde und Sauen wurden nicht tragend weil das Getreide Pilzgifte hatte da sollte man drüber nachdenken ein Professor meinte sogar schwangere Frauen sollten besser keine Bioprodukte essen

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    • Frikadellen piet 44 sagt

      früher soll man sogar auf diesem Wege abgetrieben haben was wohl sehr unangenehm war wie ich gehört habe

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  3. Ludwig sagt

    Wahrheit und Wissen macht „Frei “ ! Das ist aber nicht mehr gewollt und so versucht man mit der Verdummung in den Schulen und mit Hilfe der Medien entsprechende meinungsunterstützende einseitige Angstmache zu betreiben. Wenn die Meinungsvielfalt fehlt , dann kommt schnell die gewünschte Angstmache bei heraus. In der Vergangenheit stand den Bürgerverführern nur die Zeitung und der Volksempfänger zur Verfügung . Heute steht den Meinungsmachern eine Vielzahl von Manipulationshilfen zur Verfügung mit den entsprechenden Erfolgen. Durch die übertriebene Meinungsmache dreht sich jetzt aber das Blatt und kaum einer glaubt diesen Leuten noch. Dies zeigen auch die Umfrageergebnisse wonach rd. zwei Drittel den Regierenden keiner mehr glaubt.

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  4. Christian Bothe sagt

    War schon „verdächtig“ diese Info kurz vor der Erdbeerernte und natürlich Unsinn… Was kann man dagegen tun? Ich denke Tage der offenen Höfe für‘s „gemeine“ Publikum sind eine Möglichkeit, dazu Hofläden etc.,wo man die in der LW erzeugten Produkte verkauft! Konv. oder Bio ist dabei nicht das Wesentliche! Also nicht immer auf das Gelesene oder Gehörte aus der Journaille und dem Fernsehen hören und nachplappern, sondern vor Ort zu den Bauern gehen,sich informieren usw.Warum leben wir in diesen Zeiten länger als früher? Lebensmittel dürften also nicht so schlecht sein in diesem Jahrhundert und vorher…

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    • Reinhard Seevers sagt

      Man braucht keine Aufklärung über Erdbeeren….Karls-Erdbeerhof boomt…..da interessiert keine Sau, wo die Erdbeeren herkommen, oder ob sie gespritzt sind…Hauptsache Spaßhaben.
      https://karls.de/warnsdorf/
      Man muss sich von den ganzen Meldungen nicht verrückt machen lassen, das wird vom LEH schon richtig gesteuert! 😉
      Das Thema wird zu hoch gehängt, als dass es irgendwie verfängt, finde ich.

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    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Vor ein paar Jahren hat Greenpeace das selbe Spielchen mit Johannisbeeren in Mittelbaden gemacht.
      Obwohl es keine Rückstände über dem Grenzwert gab, schrieben die von einem Giftcocktail.

      Der Verkauf der Johannisbeeren brach zu 100 % ein. Das schlimme daran ist, dieser Drecksverein kann man nicht einmal haftbar machen.

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  5. Ehemaliger Landwirt sagt

    In unserer Gemeinde gab es mal einen Arzt, – der wenn er die Ursache der Krankheit nicht heraus fand – den Patienten erzählte, das sind die Spritzmittel der Landwirtschaft. Damit waren die Patienten zufrieden.

    Mein Hausarzt erklärte mir, er hat noch nie einen Patienten behandelt hat, der durch Spritzmittel krank wurde.

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      • Bergamasca sagt

        Guter Einwurf, Inga! Unverhältnismäßige medikamentöse Behandlungen dürften dem menschlichen Organismus erheblich mehr Schaden zufügen als Rückstände von PSM. Das ist aber kein Thema. Der ganz normale Wahnsinn eben.

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  6. firedragon sagt

    „… Meine Frage: Wie kann man den Menschen die – unbegründete – Angst nehmen? …“

    Angst entsteht nie ohne Grund. Angst ist auch ein gewisser Schutzreflex. Das mal vorweg.
    Jeder Mensch geht anders mit seinen Ängsten um, da Angswahnehmung individuell ist.
    Also müsste man ganz individuell auf jeden Einzelnen eingehen.
    Weiß jetzt nicht, ob das eine landwirtschaftliche Dienstleistung sein kann.

  7. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Jeder Verbraucher, der heute rigoros den Einsatz von PflanzenSCHUTZmitteln ablehnt, muss sich am Ende des Tages mit dem arrangieren wollen, was er hernach in den Regalen des LEH vorfindet.

    Bei dem wenigen, was es dann noch gibt, muss auch hinterfragt werden, wie Mutter Natur sich da(!) unter Umständen ausgetobt hat. Wir produzieren unter dem freien Himmelszelt und wahrlich nicht unter sterilen Voraussetzungen. Die Natur selbst ist sich eine ständige Herausforderung – Leben und leben lassen.

    Die Konsequenzen des menschlichen Daseins erkennen wir jetzt unmissverständlich in unserem Mittelmeerraum u.a..!!!

    Wenn in einem solchen Falle überhaupt noch Erdbeeren zum Verkauf stehen, wird sehr schnell offenbar, wer sich diese dann überhaupt noch leisten kann!? Essbare Luxusgüter für welche Bevölkerungsschichten!?

    Die Zeiten, wo lediglich 11-12% des verfügbaren Durchschnittseinkommens unserer Privathaushalte in die eigene Nahrungsmittelversorgung fließen, sind dann aber auch endgültig Geschichte…

    Wenn man dem überhaupt etwas Positives abgewinnen kann:

    Es wächst weitaus weniger, damit landet entsprechend weniger auch direkt in der Biotonne, ohne jemals einen Teller gesehen zu haben, so denn unter entsprechenden Unwägbarkeiten überhaupt Ertrag auf unseren Äckern, in unseren Ställen, erzielt werden kann.

    Vorzeigebeispiel DURUM: Dieser wird aktuell mit Gold aufgewogen, weil es keinen gibt!!!

    Jeder Empfänger von Bürgergeld kann natürlich entsprechend fordern, muss sich allerdings parallel dazu auch überlegen, was er sich leisten kann. Klingt knallhart, ist aber Realität. Der Anspruch aller Bundesbürger auf gesunde Nahrung in reichhaltiger Verfügbarkeit wird wohl undiskutierbar massiv beschnitten, das stellt eine Faktizität dar.

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  8. Ulrich Knippenberg sagt

    Der effektivste und nachhaltigste Weg, diese Angststörung zu kurieren, dürfte Hunger sein…

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      • Limes sagt

        „Hunger war schon immer omnipräsent…“
        Hunger aus Mangel an Nahrungsmittel wird es immer geben und Menschen werden einen großen Teil ihrer Zeit dafür investieren müssen satt zu werden. Betrifft uns in unseren Breiten zum Glück eher weniger. Erst wenn wieder wie ehemals Städter mit der Bahn anreisen um Egge Kartoffeln zu lesen dann ist dies ein Zeichen für Nahrungsmangel in D.

        Bei uns ist der Hunger nach Neuigkeiten omnipräsent. Click rate Industrie, Medien und Gruppen mit politischen sowie wirtschaftlichen Interessen (meist Kombination beider) versuchen diesen Hunger zu stillen. Angst ist ein Treibstoff in Form von fetten Überschriften. Angstbotschaften kombiniert mit vermeintlichen Einfachlösungen versprechen ein glückliches, besseres und bequemes Leben.
        Ein einträgliches und leichtes Geschäft mit enormem Wachstumspotential schaut man sich die vielen teilweise kostenlosen Internetplattformen z.B von IPPEN, Burda, DDVG… oder die mit den Endungen 24 bzw regionalen Namen an. Die müssen ja alle täglich irgendeine „Story“ verbreiten. Hinzu kommen noch facebook, instagram, tik tok….. Der ÖR und Privatsender wollen dann natürlich nicht ins Hintertreffen kommen und beteiligt sich fleissig in Form von Schlagzeilen mit Angstbotschaften oder Hexenjagden. Untermauert wirf das ganze durch „Experten“, „Wissenschaftler“, „Studien“…. Bequemerweise werden die Texte und Bilder durch Interessensgruppen geliefert und verdaulich aufgearbeitet so zu sagen fast food stories für den kleinen Hunger zwischendurch.
        Die Aussagen von Prof Hensel passen da offensichtlich nicht ins Geschäftsmodell,

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Hunger wirds bei uns hier praktisch nie geben!

      Jemand aus Berlin,den ich kenne,hatte mal zufällig Kontakt zur TAFEL,wo ihm erklärt wurde,dass ein Vorrat an Joghurt ohne Geschmack und Berge von Salat und Kohl vorhanden wären,weil die Kunden sowas nicht kennen.
      Da hat er sich angeboten,davon mitzunehmen.
      Die waren froh darüber,aber später gabs Probleme,weil er nicht bedürftig war.

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Mir ist eine Tafel bekannt, die wurden 20 Kg Spargel nicht los, auch nicht umsonst.
        Ein mir nicht einkaufberechtigtes bekanntes Ehepaar freute sich, solch preiswerten Spargel zu bekommen, übrigens über Blau Kohl auch.

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