Monate: März 2023

Neugier genügt WDR 5

Ich bin morgen Dienstag, 14.März um 11:05 in der Sendung “Neugier genügt- Redezeit” auf WDR 5 zu hören. Das Vorgespräch war letzte Woche, dauerte eine Stunde und hat viel Spaß gemacht. In der Sendung mit Anja Backhaus geht es um Landwirtschaft, Bürgerwünsche und Zielkonflikte. Leider haben wir dann nur 25 Minuten Zeit. https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-neugier-genuegt-redezeit/redezeit104.html Ich gehe davon aus, dass die Sendung anschließend in der Mediathek sein wird.

Wird Deutschland zum kranken Mann Europas?

Ein Gastartikel von Arnold Krämer Deutschland hat ein riesengroßes und wachsendes Problem. Es resultiert aus dem Selbstverständnis der Parteien und der von ihnen gestellten Regierungen auf Bundes- wie auf Länderebene. Man kann das Problem mit nur drei Punkten relativ gut beschreiben. Der Staat versucht, gewollte Belastungen der Bürger (aktuelles Beispiel ist die Umstellung der privaten Heizungen) durch Subventionen/Finanzhilfen (gezielt wie ungezielt) auszugleichen mit Steuergeld, das man nicht hat, um damit Zustimmung zu den regierenden Parteien und ihre Wiederwahl zu bewirken. Dasselbe gilt für eine oft fragwürdige Unterstützung von gesellschaftlichen Gruppen oder Projekten, deren Ziele nicht selten gegen Staat und Gesellschaft gerichtet sind. Der Umverteilungs- und Wohlfahrtsstaat ist ein Schuldenstaat. Das Leben der Menschen soll immer sicherer werden. Lebensrisiken jeglicher Art (z. B. am Arbeitsplatz oder in der Freizeit) werden benannt und durch Vorschriften möglichst auf „Null“ reduziert (exzessiv betrieben z.B. während der Corona-Krise). Es soll immer gerechter zugehen. Dazu werden „Gerechtigkeitslücken“ in allen bereits geregelten, aber auch bisher ungeregelten Bereichen identifiziert und geschlossen. Das fürsorgliche Handeln des Staates wurde durch grundgesetzliche Änderungen sogar auf die …

Fragen an Bioland

Am 9. März hat Bioland eine Pressemitteilung herausgegeben. https://www.bioland.de/presse/pressemitteilungen/news-detail/mit-abgaben-transformation-der-landwirtschaft-finanzieren Am 10. März morgens habe ich versucht, die Pressestelle telefonisch zu erreichen. Auf dem Anrufbeantworter habe ich die Bitte um Rückruf hinterlassen, der bisher nicht erfolgt ist. Daher meine Fragen als konventioneller Landwirt in schriftlicher Form, die ich an presse@bioland.de geschickt habe: Sehr geehrte Damen und Herren Sie schreiben in Ihrer Pressemitteilung vom 9.März “Die Zahlen der Zukunftskommission Landwirtschaft sprechen eine deutliche Sprache: 90 Milliarden Euro ökologische Folgekosten verursacht der Agrarsektor jährlich – er trägt aber nur zu rund 25 Milliarden zur Wirtschafsleistung bei. Dieses Ungleichgewicht gilt es, auszutarieren. Dazu braucht es wirksame, verursachergerechte Anreizsysteme für Wirtschaft und Verbraucher: wer wenig Folgekosten verursacht, zahlt weniger und entsprechend umgekehrt“, fordert Bioland-Präsident Jan Plagge. „Es ist jetzt der Zeitpunkt für marktwirtschaftlich wirkende Instrumente. Wir fordern daher Abgaben mit Lenkungswirkung auf Fleisch, chemisch-synthetische Pestizide und mineralischen Stickstoff-Dünger“, so Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik und Kommunikation bei Bioland. „Diese haben einen doppelten Nutzen: Einerseits sind sie wichtige Lenkungsinstrumente, um zum Beispiel durch Verteuerungen den Fleischkonsum zu reduzieren, andererseits sind sie eine …

“Vergifteter Frühling”

Der Titel des Artikels in der Frankfurter Allgemeinen ist von Christian Schwägerl nicht von ungefähr gewählt. Soll er doch an den “Stummen Frühling” von Rachel Carson erinnern. https://www.faz.net/aktuell/wissen/vergifteter-fruehling-im-schutzgebiet-18718618.html Als Zeugnis würde ich dem Autor schreiben: “Er bemühte sich stets im Rahmen seiner beschränkten Möglichkeiten”. Das Schimpfen über den bösen Bauernverband, der angeblich “weiter seine Pestizide haben will”, ist natürlich für einen Artikel in der FAZ notwendig. Click-baiting nennt man das. Was Herr Schwägerl – wie übrigens viele andere Autoren auch – völlig ausser Acht lässt ist die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Die würde nämlich in Frage gestellt. Wenn es Volkes Wille sein sollte (ich meine jetzt nicht den Willen der urbanen Eliten) dann können wir Deutschland “pestizidfrei” machen. Das bedeutet auch eine pestizidfreie Biolandwirtschaft! Und es bedeutet, dass Deutschland sich bei der Ernährung jetzt vollständig vom Ausland abhängig macht. Gut, wir haben dann mehr Bienchen und Blümchen. Vielleicht kann Herr Schwägerl das ja in seinem nächsten Artikel in der FAZ auch mal beleuchten. Es wäre für ein vollständiges Bild sehr notwendig.  

Meine erste Lesung in der Großstadt

Auf Einladung “meines” Verlages, der mitten in Frankfurt seinen Dienstsitz hat, war ich zu einer Lesung über mein Buch. Spannend, denn bisher habe ich eher mit ländlicher Bevölkerung zu tun gehabt. Die Diskussion war überraschend sachlich und von positiver Grundtendenz geprägt. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Antwort der ARD auf meinen Hinweis zu “Schwachsinn vor Acht”

Sehr geehrter Herr Dr. Kremer-Schillings, vielen Dank für Ihr Feedback – wir nehmen die Kritik sehr ernst. Nachfolgend geht es hauptsächlich um das Zitat von Thomas D in der Sendung “Wissen vor Acht – Natur”, die am 28.2. ausgestrahlt wurde: “Leider nicht nur schön, denn es gibt in Deutschland inzwischen zu viele von diesen Monokulturen, wie Mais oder eben Raps.” Wir haben die Fakten nochmal gecheckt: Tatsächlich verwenden wir den Begriff in einem umgangssprachlichen Sinne. Nach der rein wissenschaftlichen Definition, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung herausgegeben wird, stellt es sich tatsächlich so dar: Pflanzen wie Raps sind nach dieser Definition keine Monokulturen, denn sie können nur in Fruchtfolge angebaut werden, da sonst der Schädlingsdruck zu groß wird. Echte Monokulturen gibt es in Deutschland nur wenig. Quelle: https://www.quarks.de/umwelt/landwirtschaft/darum-schaden-uns-monokulturen/ Es war nicht unsere Intention, die Landwirtschaft als “Bösewicht” darzustellen. Unser in der Folge getätigtes Plädoyer für den Ackerrandstreifen und wilde Wiesen ist auch durch die umgangssprachliche Verwendung des Begriffes ,Monokultur’ nicht falsch. Faktisch gehören Grünlandstandorte mit 52 Prozent des Artenbestandes Deutschlands zu den artenreichsten Biotopen …

Klimawandel und Artensterben – anders betrachtet

 Die nachfolgende Rede habe ich November 2019 im Reichstagsgebäude vor Vertretern der CDU/CSU-Fraktion gehalten. Damals war Julia Klöckner Landwirtschaftsministerin und viele Mitglieder ihrer Fraktion mit der Politik der eigenen Regierung unzufrieden. Ich übrigens auch, und das habe ich dann auch zum Ausdruck gebracht. Die gleiche Rede könnte ich jetzt wieder halten… „Ich freue mich, heute das erste Mal in meinem Leben ein Referat im Reichstag halten zu dürfen. Und wenn ich damit fertig bin, war es vielleicht auch das letzte Mal. Ich will mich nicht mit langen Vorreden aufhalten und Ihnen das Thema Klimawandel und Artensterben aus meiner Sicht, der eines Bauern, darlegen. Das Klima in unserer Gesellschaft hat sich gewandelt: Der Ton ist rauer geworden, den ehemals großen Parteien verhagelt es eine Wahl nach der anderen, der Regierung weht der Wind ins Gesicht, kurz, das Klima wird kälter. Und wir Bauern? Uns ergeht es ähnlich. Wurden wir in der Nachkriegszeit noch als Retter gefeiert, weil wir immer neue Ertragsrekorde aufstellten um die Bevölkerung zu ernähren, wird genau das heute kritisiert. Ernährung? Pah, brauchen wir …

2700 Traktoren – Bauern-Demo in Brüssel – wo sind die Medien?

Am 3. März waren tausende belgische Bauern in Brüssel um dort zu demonstrieren. Die Berichterstattung ist äußerst zurückhaltend, große Zeitungen oder das Fernsehen berichten überhaupt nicht. Eine Ausnahme ist das Handelsblatt https://www.handelsblatt.com/dpa/mit-2700-traktoren-landwirte-demonstrieren-in-bruessel/29017206.html Hier drei Links aus Belgien: https://brf.be/national/1697115/ https://www.vrt.be/vrtnws/de/2023/03/03/bauerndemo-gegen-stickstoffplan-2-700-traktoren-in-bruessel-geg/ Landwirte demonstrieren mit 2.700 Traktoren in Brüssel gegen die Stickstoffpläne der flämischen Regionalregierung Und ein Bericht aus Österreich: https://www.krone.at/2945910 Viel mehr habe ich dann auch nicht gefunden, selbst bei top agrar nicht. Dann wollte ich es zumindest erwähnt haben….    

Milch und Klima

Wissenschaftliche Erläuterungen über Methan und Rindviecher. Das Video zeigt in klaren Worten, Grafiken und Zahlen, dass die Nutztierhaltung von Wiederkäuern seit Jahrtausenden ohne nennenswerten Einfluss auf das Klima sind. https://www.milchundklima.de/?fbclid=IwAR0E1Hbuk4Nc72Xd7Vdv57eozsAgMEJt7uFnUHhDjwNjxQUGWJu3WVZyyRA Hier Bilder von tatsächlich kritischen Methanemissionen: https://www.mdr.de/wissen/treibhausgas-methan-besser-entdecken-100.html