Jahr: 2022

Deutsche Agrarforschung: so stellen wir uns die Landwirtschaft 2049 vor

Die DAFA ist deutsche Agrarforschungsallianz ist “eine Gemeinschaftsunternehmung der deutschen Agrarforschung. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die Leistungsfähigkeit, die Transparenz und die internationale Sichtbarkeit der deutschen Agrarforschung zu verbessern.” Als solche hat ein “Zielbild Landwirtschaft 2049” formuliert, dass mich ratlos, aber auch entsetzt zurücklässt. Wenn dass das Zielbild der deutschen Agrar-Elite sein soll… Aber lest selbst. https://www.dafa.de/landwirtschaft-2049/ Zielbild 2049 – Synthese des Vorstands Agrarlandschaft und Biodiversität Die Landnutzung im Jahr 2049 wird durch eine konsequente Orientierung an der Erhaltung der Ökosystemleistungen und durch die konsequente Entlohnung von Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft geprägt sein. Die Agrarlandschaften werden daher je nach Standortqualität stärker auf die Produktion von Rohstoffen oder auf die Bereitstellung von Ökosystemleistungen ausgerichtet sein. Neue Anreize ermöglichen Synergien zwischen langfristiger Produktivität und Ökosystem­leistungen. Die Produktionsflächen sind dabei landschaftlich vernetzt und fördern die Biodiversität. Ein bundesweites Monitoring bildet die Datengrundlage für die Planung, Umsetzung, Bewertung und Verbesserung von Biodiversitätsmaßnahmen, aber auch die Kommunikation darüber, welche Landschaften und Produkte mit besonders hoher Biodiversität assoziiert sind. Die landwirtschaftliche Beratung vermittelt den Wert und Nutzen von Biodiversität für die Resilienz …

Sankt Martin war kein Linker

Ich weiß nicht, wer von ihnen Gabor Steingart kennt? Er ist Journalist und Gründer der Plattform “The Pioneer”. Kürzlich hat er den Ludwig-Erhard-Preis erhalten und folgende Rede gehalten: Gabor_Steingarts_Ansprache_beim_Ludwig_Erhard_Preis(1) Eine Leseempfehlung, die ich zugeschickt bekommen habe und gerne weitergebe. Es geht darin um die Soziale Marktwirtschaft. Warum der heilige St. Martin kein Linker war? Er hat seinen eigenen Mantel geteilt…      

Dialog Naturschützer und Bauern – zwei Tage Workshop

Ich habe versprochen, vom zweitägigen Workshop des Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf der Insel Vilm bei Rügen zu berichten. Im Vergleich zum letzten Workshop, an dem ich teilgenommen habe, ging es diesmal wesentlich friedlicher und konstruktiver zu. Diesmal waren wir fünf Praktiker, die überwiegende Zahl der Teilnehmer kamen aus Behörden oder aus Universitäten. Jeweils ein Vertreter von NABU und WWF waren auch dabei. Der Workshop begann mit einer Analyse, warum es oft mit dem Dialog zwischen Naturschützern und Landwirten nicht klappt. Genannt wurden Gründe wie ungelöste Zielkonflikte und Wahrnehmungsunterschiede zwischen den beiden Gruppen, aber auch emotionale und finanzielle Betroffenheit seitens der Landwirte. Politische Entscheidungen wirken sich bei ihnen direkt und persönlich aus, während diese bei den Naturschützern keine direkten Folgen haben. Die Identität der Landwirte liege in der freien Verfügbarkeit über das eigene Hab und Gut. Nach dieser sehr guten Analyse, die ich hier nur verkürzt wiedergeben kann, referierte Tanja Busse über die Perspektive des Journalismus. Ihr Credo: wichtig ist, dass über beide Parteien und alle Aspekte sachlich und ausgewogen berichtet wird, ohne Wertungen vorzunehmen. …

Geh DEINEN Weg. Trau dich! Jetzt!

Ricarda Berg, die den heutigen Gastartikel geschrieben hat, ist auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Lichtenau in Westfalen aufgewachsen, Diplomingenieurin der Agrar- und Ernährungswirtschaft und coacht heute Betriebe in Deutschland und Österreich. Der Grund für ihren Text: Sie hat von Kindheit an das Spannungsfeld zwischen immer neuen politischen Rahmenbedingungen, dem Leben und Arbeiten auf dem Hof, wirtschaftlichen Herausforderungen sowie gesellschaftlichen Anliegen miterlebt. Mittlerweile lebt sie seit zehn Jahren in Wien und betrachtet das Geschehen in der Landwirtschaft aus der Distanz. Ihr ist klar geworden, dass sich etwas ändern muss. Deine Werte bilden die Basis für die Zukunft deines landwirtschaftlichen Familienbetriebs Du hast Jahrzehnte lang das getan, was man von dir erwartet hat. Jetzt sollst du plötzlich alles anders machen. Du hast das Gefühl, dass sich niemand für deine Anliegen interessiert. Du erhältst von der Gesellschaft kein Vertrauen in deine Arbeit und nicht genügend Wertschätzung für deine Produkte. Dir fehlen Planungssicherheit und eine Perspektive, um langfristig und nachhaltig in deinen Familienbetrieb investieren zu können. Doch eine Frage hast du dir noch nicht gestellt. Das Dilemma landwirtschaftlicher Familienbetriebe: …

BMEL: Wir finden es falsch, werden es aber nicht ändern

Diesen Briefverkehr hat mir M. L. aus Hamburg geschickt. ANFRAGE AN DAS BMEL: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir will den Export von Pflanzenschutzmitteln verbieten, die in Deutschland keine Zulassung haben. Sein Argument: „Es geht nicht an, dass wir nach wie vor Pestizide produzieren und exportieren, die unsere Landwirte hier nicht benutzen dürfen, da wir sie mit Blick auf die Gesundheit der Menschen zurecht verboten haben.“ Meine drei Fragen an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: In vielen Ländern werden diese Pestizide auch nach einem deutschen oder europäischen Exportverbot aufgrund anderer Beschaffungsquellen weiter eingesetzt werden. 1.         Plant die Bundesregierung ein Importverbot für Lebensmittel, bei deren Anbau diese Pestizide verwendet werden? 2.         Plant die Bundesregierung eine verpflichtende klare Kennzeichnung für Produkte mit bei uns so nicht erlaubten Erzeugungsmethoden? 3.         Plant die Bundesregierung mindestens eine Herkunftsangabe für die landwirtschaftlichen Rohstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln? Warum müssen wir deutsche Landwirte mit Ware konkurrieren, die mit gesundheitsschädlichen Pflanzenschutzmitteln (Aussage Cem Özdemir) erzeugt wird? Warum wird  so etwas unseren Verbrauchern ohne Kennzeichnung untergejubelt? Warum werden weiterhin solche Methoden im Ausland finanziert durch Konsum bei …

Quarks und der Welthunger

Hier ein Podcast von Quarks, WDR, zum Thema Welthunger. https://www1.wdr.de/mediathek/audio/daily-quarks/audio-hunger—bekommen-wir-die-welt-noch-satt-100.html Um es kurz zu machen: es gibt – laut Quarks – genug Nahrungsmittel auf der Welt, das Problem ist die Verteilung. Und natürlich auch das Fleisch essen. Was Quarks zu Futtermitteln erzählt, ist ziemlicher Blödsinn, denn die Reststoffe aus der Verarbeitung von Lebensmitteln werden schon heute als Futtermittel verwendet. Aber hört selbst.  

Methan-Ausstoss sinkt kontinuierlich

Es ist der Menschheit offensichtlich nicht zu vermitteln, dass der Methan-Ausstoss der Wiederkäuer in einem Kreislauf-System keine Rolle für das Weltklima spielt. Das, was die Bakterien in den Mägen zu Fleisch, Milch und Methan umwandeln, steckte vorher im Gras. Und genau dorthin kehrt es schließlich auch wieder zurück. Trotzdem ist es eine gute Botschaft, dass die Menge an Methan kontinuierlich weniger wird, wie es Forscher aktuell herausgefunden haben. https://www.mdr.de/wissen/methan-ausstoss-kuehe-nutztiere-sinkt-100.html Allerdings trifft das nicht für alle Regionen zu. In Afrika steigt mit der Anzahl der Menschen auch die Zahl der Nutztiere. Diese weisen zudem eine geringere Effektivität als die europäischen Nutztiere auf.

Sprechen Bauern und Naturschützer unterschiedliche Sprachen?

Ich bin aktuell auf der Rückreise von einem Workshop des BfN. Hier ein kleiner Auszug des Vortrages, den ich dort gehalten habe. “Sprechen Sie chinesisch? Können Sie die Zeichen lesen? Vermutlich nicht und so geht es mir auch. Ich weiß wohl, dass die Zeichen etwas bedeuten, aber da sie so grundlegend anders sind als die westlichen Zeichen und Sprachen kann ich nicht einmal vermuten, worum es geht. Ganz so schlimm ist es mit Bauern und Naturschützern nicht. Da ist es eher wie mit deutsch und niederländisch: die Sprachen sind sehr verwandt, manche Wörter sind sogar die gleichen, man kann beim Zuhören vermuten, worum es geht, aber wirklich einem Gespräch folgen kann ich auch nicht. Soweit zur unterschiedlichen Sprache. Aber das Problem in der Kommunikation zwischen Bauern und Naturschützern fängt nach meiner Erfahrung schon viel früher an. Es gibt kaum Orte und Gelegenheiten, an denen sich Bauern und Naturschützer treffen. Ich will das mal an mir als Beispiel beschreiben. Wir haben einen Ackerbaubetrieb in der Köln-Aachener Bucht. Wir haben beste Lößböden, auf denen wirklich alles wächst. …

Biodiversität im Ackerbau

Ich durfte im November 2018 an einem Workshop des Bundesamt für Naturschutz (BfN) teilnehmen. Thema: “Wie bekommen wir mehr Naturschutz in den Ackerbau?”  Nach einer sehr intensiven, manchmal auch lauten Diskussion zwischen 3 Landwirten und ganz vielen unterschiedlichen Naturschützern ist dabei ein sehr versöhnliches 11-Punkte-Papier entstanden, dass ich aus gegebenem Anlass (ich bin derzeit wieder mit dem BfN auf der Insel Vilm) zum Lesen und zur Diskussion anbiete. https://www.bfn.de/publikationen/positionspapier/11-punkte-fur-einen-gemeinsamen-weg-zu-mehr-biodiversitat-im-ackerbau  

Zwischen den Stühlen

Ein Blick von außen auf die Landwirtschaft. Recht nüchtern, viele Daten und Fakten, nicht alle neu, aber in einem neuen Zusammenhang. Was deutlich wird: die verschiedensten Anforderungen an die Landwirtschaft sind kaum unter einen Hut zu bringen. Oder auf einen Stuhl… Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren