Monate: August 2019

Lidl und Bioland…ernüchternd

Samstags ist ja oft Einkaufstag. Ich bin neulich bei uns im LIDL-Markt gewesen. Nein, eingekauft habe ich dort nicht, weil wir das aus Prinzip nicht machen. Aber ich wollte mir mal ansehen, wie die Kooperation von Lidl mit Bioland im Laden aussieht. Und ich habe ein paar Fotos gemacht, die ich oben zusammengestellt habe. Gleich am Eingang bin ich an der Obst- und Gemüsetheke vorbeigelaufen. Da war zwar einiges an Bio, aber das kam nicht von Bioland sondern aus der großen weiten Welt. Vermutlich eingeflogen. Bei Fleisch und Wurstwaren auch Fehlanzeige. Lediglich bei Milch- und verarbeiteten Milchprodukten (Käse) klebten vereinzelt ein paar Bioland-Schildchen an den Regalen. Der Preis für Bioland-Milch (3,8%) ist mit 1,05 €/l nicht zum totlachen, Wenn direkt daneben die (konventionelle) Milch von Bärenmarke für 1,29 €(l angeboten wird, ist das auch kein gutes Zeichen für die Bio-Bauern. Übrigens: “Becker´s Bester” -Apfelsaft im Tetrapak kostet bei Rewe 1,79 €/l, bei Lidl ist von Bioland-Apfelsaft für 1,49 €(l zu haben. Ich wünsche allen Biobauern, dass ihr Markt größer wird, so dass auch umstellungswillige Milchbauern, …

Macht fossile Energie endlich teurer!

Fossile Energie zu verbrennen schadet ja dem Weltklima. So liest man es überall. Wenn das so ist, so ist die Lösung wirklich einfach. Dazu mein revolutionärer Vorschlag, auf den wohl bisher noch niemand gekommen ist. Alle Preise von fossilen Energieträgern um das Zehnfache teurer machen Der Willi spinnt, werdet ihr jetzt wohl sagen. Aber lasst uns das mal bis zum Ende denken. Diesel kostet ab morgen, von mir aus auch erst ab Ende des Monats nicht mehr 1,25 €/l sondern 12,50 €. Bei einer Tankfüllung von 50 l legt man mal eben 625 € auf den Tisch der Tankstelle. Bei zweimal tanken pro Monat sind das schlappe 16.250 € pro Jahr. Wer bis jetzt mit Gas geheizt hat und dafür 2.000 €/Jahr ausgegeben hat, darf jetzt dafür 20.000 € bezahlen. Strom kommt ja zum Teil auch aus erneuerbaren Energien, da habe ich der Einfachheit halber nur einen fünffach höheren Preis kalkuliert. Wer bisher also 2.500 € ausgegeben hat, darf nun 12.500 € bezahlen. Da kommen also ganz schnell richtig hohe Beträge zustande. Nun wirken sich …

Umweltinstitut: Wir wollen Bauern retten

Ganz ehrlich? Wenn jemand vorgibt, mich “retten” zu wollen, werde ich immer misstrauisch. So auch bei der nachfolgenden “Initiative”, die gleich auf die europäische Ebene geht und die aktuell (31.7.2019) gestartet wurde. http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/2019/pestizide/europaeische-buergerinitiative-bienen-und-bauern-retten-eingereicht.html Das Umweltinstitut ist ein kleiner Verein in München, der nun auch das attraktive Geschäftsfeld der “Bienenrettung” entdeckt hat. (Der Spenden-Button ist unübersehbar). Nachdem proBiene (übrigens kein Verein, sondern eine Gesellschaft mit zwei Geschäftsführern!) sich nur auf Baden-Württemberg beschränkt, will das Umweltinstitut seine Forderungen EU-weit umsetzen. Und sie haben von proBiene gelernt: neben der Biene will das “Umweltinstitut” auch die Bauern retten sie beziehen die “Pestizide” nur auf chemisch-synthetisch hergestellte Auf diese Art und Weise fallen Kupfer, Schwefel, Spinosad oder Pyrethrum aus dem Bio-Landbau nicht unter das Verbot. Das Umweltinstitut will nämlich alle Pflanzenschutzmittel (sorry, nur die chemisch-synthetischen!) bis 2035 ganz verbieten. Bei proBiene waren es ja “nur” 50%. Dass mit der “Rettung der Bauern” habe ich noch nicht ganz verstanden. Dazu schreibt das Umweltinstitut lediglich: “Die EU-Agrarsubventionen sollen deshalb kleinteilige, vielfältige und nachhaltige Betriebe und einen schnellen Anstieg des Ökolandbaus sowie der …

Blaualgen, Hitze und die Landwirtschaft

Am 27.7. 2019 gab es einen Bericht in der HAZ  über Blaualgen und deren derzeit raschen Entwicklung in Gewässern : https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Blaualgen-Warum-sind-sie-gefaehrlich-und-wie-entstehen-sie Georg Keckl ist der Sache mal nachgegangen und findet Erstaunliches heraus. Er hat einen Leserbrief veröffentlich, den ich hier bringe. Fazit: die Landwirte sind es nicht… Blaualgen entstehen bei einem „Ungleichgewicht“ der Nährstoffe Phosphat und Nitrat in einem Gewässer, egal ob Gletschersee, Teich, Dümmer oder Sargasso-Meer! Ist viel Phosphat und andere Nährstoffe (Liebigsche Minimumtonne) im Wasser und fast kein Stickstoff (Nitrat) spielen die Blau“algen“-Bakterien ihren ökologischen Vorteil aus, holen sich den Stickstoff aus der Luft, verdrängen oft andere Pflanzen und beim Verfaulen ziehen sie Sauerstoff aus dem Wasser, die Fische verenden. Vermehrte Blaulagen sind heute überwiegend eine bedauerliche Folge einer erfolgreichen Nitratreduzierung in den Gewässern. Zu empfehlen ist hier, weil man die Rücklösung des Phosphates aus den Sedimenten nicht eindämmen kann, eine Nitratdüngung, wie es im Dümmer im Notfall passiert, damit man keine Anzeigen von Tierschützern bekommt. Das Nitrat ist in „Nullkommanichts“ wieder denitrifiziert, der vom UBA geschürten Nitrat-Hysterie zum Trotz. Siehe auch https://www.neuepresse.de/Nachrichten/Niedersachsen/Land-setzt-auf-Nitrat-gegen-Blaualgen-im-Duemmer …

Ich würde ja, wenn…

Ich habe neulich in einer Diskussion den Satz auf der gelben Karte gehört. Er stammt von einem Soziologen. Ich habe mich erwischt gefühlt, denn ein wenig bin ich so auch. Egal, um welches Thema es geht, ist man oder noch besser, bin ich gerne bereit, interessiert zuzuhören. Wenn es dann aber darum geht, es für sich selbst auch umzusetzen, die Konsequenz zu ziehen, fällt man gerne in die das gewohnte Verhalten zurück. “Ist ja alles gut und schön, du magst ja auch recht haben, aber für mich ist das nichts”. Und prompt hat man auch die Gründe dafür parat, warum das bei mir nicht geht. Vor kurzem wollte mich jemand von den Vorzügen der Direktsaat überzeugen. Die wird in vielen Ländern dieser Welt mit Erfolg praktiziert. Und natürlich interessiere ich mich auch dafür, ich bin ja Neuem gegenüber aufgeschlossen. Aber sie bei mir im Betrieb ausprobieren? Wo bekomme ich denn die passendes Maschine her, was kostet das und was ist eigentlich, wenn es schief geht? Sollen das doch andere machen, ich fange so was nicht …

Dicke Kartoffeln…

Der Spruch mit der umgekehrten Proportionalität der Intelligenz des Ackerbauer zur Größe der geernteten Erdfrucht dürfe jedem bekannt sein. Allerdings stimmt er nicht. Denn die klügsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln. Und sie leisten dazu auch noch mehr für die Biodiversität. Der Autor beschreibt sehr gut die unterschiedlichen Optionen, die die Landwirtschaft der Zukunft gehen kann. Und dass die Bevölkerung dabei aber auch “mitspielen” muss. Der Text ist eine gute Grundlage für eine intensive Diskussion über Landwirtschaft und Ernährung der Zukunft. Mein Tipp: Ausdrucken und mehrmals lesen. Dicke Kartoffeln für unseren Planeten    

Der Klimawandel ist Realität…

…und er ist meßbar. Dies zeigen die Daten für den immer früheren Erntetermin. Zahlen seit 1960. Und die kann man nicht leugnen. Doch wie darauf reagieren? Die klugen Sprüche von so manchen vermeintlichen “Experten” helfen mir nicht wirklich weiter. Richtige Sortenwahl beim Getreide ist das eine, aber wie löst man die Probleme bei Kartoffeln, Zuckerrüben und Gemüse? https://ooe.lko.at/immer-früher-immer-schneller+2500+2958186