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Gentechnik: was man wissen sollte -Fragen an Ludger Weß

Ich habe einige Fragen zur Züchtung, im Speziellen zu modernen Züchtungsmethoden, an Ludger Weß gestellt, den ich persönlich kenne und schätze, weil er Sachen weiß, die ich nicht weiß. Ludger studierte Chemie und Biologie an der Universität Münster und war danach vier Jahre lang als Forscher im Bereich molekulare Entwicklungsbiologie an der Universität Bremen tätig. Er ist auch Buchautor, vorwiegend über Gen- und Biotechnologie. Wir tauschen uns von Zeit zu Zeit aus, weil er sich für praktische Landwirtschaft interessiert. Wir sind also ein gutes Gespann. Das Bild zeigt uns beide auf unserem Hof noch zur Corona-Zeiten. Deshalb der Abstand…. In letzter Zeit wird meiner Wahrnehmung nach wieder intensiver über Grüne Gentechnik, vor allem die neuen Züchtungsmethoden diskutiert. Ist das eine Einbildung? Wenn nicht, warum ist das so? Das liegt an der Bekanntgabe der Pläne der EU-Kommission, die Pflanzen, die mit dem so genannten Genome Editing erzeugt wurden, rechtlich denjenigen gleichstellen will, die mit klassischer Mutationszüchtung erzeugt werden. Diese Form der Pflanzenzucht, die wir seit fast 100 Jahren praktizieren, verändert auf einen Schlag mittels radioaktiver Bestrahlung …

Mitmachen für den guten Zweck

Folgenden Text hat mir Heinz vom Niederrhein mit der Bitte um Veröffentlichung geschickt. Das mache ich sehr, sehr gerne, weil ich die Aktion großartig finde. Der Verein BIG Challenge, von Landwirten 2013 gegründet, wird auch im Jahre 2023 einen BC-Tag durchführen. Bereits seit 2014 wird 1xjährlich (außer in Corona-Zeiten) eine Veranstaltung unter dem Motto      „Aufgeben kommt nicht in Frage-Aktiv gegen Krebs“ organisiert. Nun haben sich in diesem Jahr mehrere „BIG Challenger“ gefunden, um dieses Event aus Sport und Sponsoring der Krebsforschung weiter zu organisieren. Am 19.08.2023 startet die diesjährige BIG Challenge ab 6:00 Uhr auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Biedemann in Kevelaer. Es wird ein Rundkurs von ca 43 km durch die schöne „Sonsbecker Schweiz“ und Umgebung für Radfahrer (Rennrad-, Tourenrad- und E-Bike-Fahrer) und Marathonis angeboten. Für Läufer und Walker ist eine Strecke von ca 8 km ausgezeichnet. Jeder kann tagsüber den Kurs so oft wie möglich bewältigen. Das Ziel ist es, Sponsorengelder für die Krebsforschung zu sammeln. Jeder Teilnehmer sollte dafür  mindestens 500 € bis zum 31.10.2023 gesammelt haben. Anregungen zur Spendensammlung sind …

Tue Gutes und rede darüber

Vor einigen Wochen hat mich Philipp angesprochen. Er ist Landwirtssohn aus Kastl in der Oberpfalz und hat vor kurzem damit begonnen, sich ein zweites Standbein mit der Vermarktung von T-Shirts, Hoodies und Pullovern aufzubauen. Das Besondere: sie sind bedruckt mit Botschaften rund um die Landwirtschaft. https://land-verbunden.de/ In diesem Zusammenhang hat er mich gefragt, ob ich meine Ideen beisteuern könnte, wie man unsere Mitbürger auf die Landwirtschaft aufmerksam machen kann. In den meisten Fällen werden diese Kleidungsstücke wohl von Menschen getragen, die der Landwirtschaft nahe stehen und sie lieben. Die Kollektion ist nun fertig und kann bestellt werden. Ich verzichte auf meine finanzielle Beteiligung und spende meinen Anteil von 4 € pro jedem verkauften Kleidungsstück an die Bundesarbeitsgemeinschaft der landwirtschaftlichen Familienberatungen und Sorgentelefone. Ich denke, da ist das Geld gut aufgehoben. Und natürlich würde sich die BAG Familie und Betrieb über weitere Spenden freuen.

Die letzte Generation

Was bringt einen bzw. mehrere Menschen dazu, sich selbst die “Letzte Generation” zu nennen? Wenn sie wirklich glauben, dass sie die letzte Generation auf diesem Planeten sind, machen ihre Aktionen ja keinen Sinn. Sie sind die letzte Generation und das wars. Ende, aus die Maus. Also glauben diese Menschen offensichtlich nicht daran, dass sie die letzte Generation sind. Den Namen haben sie sich gegeben, weil sie möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich und ihre Sache lenken wollen. Was aber sind die Forderungen? Ich habe mir die Homepage angesehen und folgendes unter “Forderungen” gefunden: https://letztegeneration.de/brief-an-die-bundesregierung/ Was nun die konkreten Forderungen an die Bundesregierung sind, kann ich aus dem Brief nicht erkennen. Welche Aktionen plant die “Letzte Generation”. Das findet man unter “Mitmachen”.  Eine Aktion finde ich besonders interessant: Freifahrten. Hier ein Zitat: “Wir fahren im öffentlichen Nahverkehr ohne Ticket, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Unsere These ist, dass kostenfreie Busse, Straßenbahnen und Nahverkehrszüge Deutschlands CO₂-Emissionen mindern können. Mit wenig Ausstattung, ganz unkompliziert geht es los. Wir fahren ohne Ticket, bekleidet mit Warnweste. Wir haben Flyer …

Landwirt sucht Hoffnung

Ein Gastbeitrag von Jürgen Donhauser Ich wurde schon öfter gefragt: warum lasst ihr Bauern euch das gefallen? Warum steht ihr nicht auf und demonstriert wie November 2019 in Berlin mit 40.000 Leuten. Ich antworte jetzt persönlich, aus meiner Perspektive: „Weil ich keine Kraft mehr habe und resigniert habe. Weil ich von vielen Seiten enttäuscht bin“. Enttäuscht von: der Politik, die nur noch nach Mainstream regiert, ohne langfristige Perspektive und Planungssicherheit für die Landwirte. Wer heute noch in einen „Tierwohlstall“ investiert mit ständig veränderten Vorgaben, der könnte genauso sein Geld beim Glückspiel verzocken. Wer sich die veränderten Anforderungen im Schweinebereich der letzten 10 Jahre ansieht, der muss bitterlich erkennen, dass die Halbwertszeit von Vorgaben inzwischen bei 5 Jahren liegt. Wie will man mit dieser mangelnden Verlässlichkeit einen Finanzierungsplan über 20 Jahren für einen Tierwohlstall aufstellen? den Medien/Journalisten, die uns Landwirte noch vor zwei Jahren aufforderten, uns zu verändern um durch mehr Bio und mehr Tierwohl den Wunsch der Verbraucher nachzukommen. Ihre damalige Aussage: „Der Verbraucher ist sehr wohl bereit, mehr für Lebensmittel zu zahlen“ ist verlogen, …

Sprechen Bauern und Naturschützer unterschiedliche Sprachen?

Ich bin aktuell auf der Rückreise von einem Workshop des BfN. Hier ein kleiner Auszug des Vortrages, den ich dort gehalten habe. “Sprechen Sie chinesisch? Können Sie die Zeichen lesen? Vermutlich nicht und so geht es mir auch. Ich weiß wohl, dass die Zeichen etwas bedeuten, aber da sie so grundlegend anders sind als die westlichen Zeichen und Sprachen kann ich nicht einmal vermuten, worum es geht. Ganz so schlimm ist es mit Bauern und Naturschützern nicht. Da ist es eher wie mit deutsch und niederländisch: die Sprachen sind sehr verwandt, manche Wörter sind sogar die gleichen, man kann beim Zuhören vermuten, worum es geht, aber wirklich einem Gespräch folgen kann ich auch nicht. Soweit zur unterschiedlichen Sprache. Aber das Problem in der Kommunikation zwischen Bauern und Naturschützern fängt nach meiner Erfahrung schon viel früher an. Es gibt kaum Orte und Gelegenheiten, an denen sich Bauern und Naturschützer treffen. Ich will das mal an mir als Beispiel beschreiben. Wir haben einen Ackerbaubetrieb in der Köln-Aachener Bucht. Wir haben beste Lößböden, auf denen wirklich alles wächst. …

REWE, NABU und das Moor…

Dieser Gastartikel stammt von Heiner Husmann, der sich Gedanken zu den Zielen der Bundesregierung zur Moorvernässung gemacht hat und dabei auf eine interessante Allianz gestossen ist. REWE, NABU und das Moor oder „Mit meinem Einkauf das Moor wiederbeleben“ https://umdenkbar.rewe.de/klimafonds/ Wachsendes Moor zu erschaffen, scheint für REWE und NABU kinderleicht zu sein. Eine Art „Memory-Spiel“ suggeriert eine kinderleichte Umsetzung des Moorschutzes: Einige Klicks genügen und schon erscheint das Bild einer „romantischen“ Moorlandschaft, die so auch vor 100 Jahren in der Künstlerkolonie Worpswede entstanden sein könnte. Es ist für mich oberdeutlich: es soll der Eindruck erweckt werden, wachsendes Moor „wiederzubeleben“ ist ganz einfach. Es benötigt nur ein wenig Interesse und kaum Einsatz. Zunächst war ich schon irritiert und ein wenig sauer über die „Macher“ dieser „naiven“ Werbe-Kampagne. Die Parole „Moorschutz ist doch ganz einfach“ zeigt deutlich die gedanklichen Fehler und die Gedankenwelt der Strategen von NABU und REWE. Moorschutz ist äußerst komplex und das Gegenteil von einfach. „Memory“ und „Wiederbelebung“ des Moores passen als Aussage nicht zusammen und verhöhnt die vielen Generationen Moorbauern, die mit Blut und …

Es läuft nicht gut…

Der russische Krieg in der Ukraine hat viele Folgen. Die gestiegenen Preise für viele Dinge des täglichen Lebens betrifft auch den Einkauf von Lebensmittel. Das macht sich auch auf dem Bio-Markt bemerkbar, wie dieser Bericht aus Österreich zeigt: https://tirol.orf.at/stories/3157669/ Gilt aber auch für Deutschland: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/wie-die-inflation-den-biotrend-ausbremst-18063410.html? Zitat: „Die während der Pandemie hohe Nachfrage nach Bioprodukten hat sich deutlich abgeschwächt (…) Demgegenüber werden günstige Produkte deutlich stärker nachgefragt als noch vor einigen Monaten“ Zusammen mit gestiegenen Kosten stellt der Absatzrückgang für viele Bio-Bauern ein ernsthaftes Problem dar. Für mediale Aufmerksamkeit hat das Mulchen von reifen Erdbeeren in Westfalen gesorgt: https://www1.wdr.de/nachrichten/erdbeeren-vernichten-preis-100.html Ein Kommentator bei Twitter meint: Wow… Vorsätzliches vernichten von Lebensmitteln. Ich würde diese Bauern mit ihren Ländereien zwangsenteignen. Es wird auch vorgeschlagen “die Erdbeeren an Bedürftige zu spenden”. Das wirft zwei Fragen auf: 1. wer pflückt die Erdbeeren?  2. wer sind die Bedürftigen (bei Erdbeeren)?  Es läuft aber auch nicht gut für Spargel: https://www.hessenschau.de/wirtschaft/viel-auf-lager-weniger-umsatz-spargel-wird-billiger,spargel-zwischenbilanz-100.html https://www.hessenschau.de/wirtschaft/spargel-verkauf-stockt-erste-bauern-wollen-lieber-sonnenblumen-anbauen,wendepunkt-fuer-spargelbauern-100.html https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/spargel-bilanz-absatzprobleme-100.html Fazit: Wenn alles teurer wird, wird beim Essen gespart. Aber auch beim Handy. https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56156233-kreise-apple-erwartet-2022-stagnation-des-iphone-absatzes-016.htm  

Bedingte Ernährungssicherheit – die Sorgen werden größer

Ich habe in der vergangenen Woche viel telefoniert. Vor allem mit Menschen, die in Bereichen arbeiten, die der Landwirtschaft Produkte liefern oder deren Produkte kaufen. Vieles von dem, was man mir erzählt hat und über das ich hier berichte ist nirgendwo nachzulesen. Ich kann es nicht überprüfen sondern muss mich bei diesen Informationen darauf verlassen, dass man mir die Wahrheit erzählt. Für alles andere gibt es eine Quellenangabe. Nicht nur Getreide Allgemein bekannt dürfte inzwischen sein, dass die fehlenden Exporte der Ukraine von Weizen und Sonnenblumen weltweit zu Versorgungsengpässen führen wird. Weniger berichtet wird über die Versorgung mit Mais, die in großen Mengen in die EU exportiert wurde. Zwar liegen noch große Mengen in der Ukraine in den Lägern, aber zum einen sind  Silo-Anlagen zerstört oder geschädigt, zum anderen ist ein Export  über die Häfen nicht möglich, über die Schiene erschwert. Die Prognose für die Maisernte 2022 beläuft sich auf etwa 50% einer normalen Ernte. Die andere Hälfte der Erntemenge fehlt!! Was man immer wieder deutlich machen muss: selbst mit viel Geld ist ein physischer …

100 Millionen Hungernde mehr

Das Manager-Magazin hat ein Interview mit Prof. Qaim zur aktuellen und zukünftigen Ernährungssituation geführt. Er ist Direktor des ZEF in Bonn. https://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/explodierende-weizenpreise-im-schlimmsten-fall-bis-zu-100-millionen-mehr-hungernde-a-d28f6d66-0184-4f72-8fd3-2bd94b486a25 Die wesentlichen Aussagen: Der russische Exportstopp trifft schon jetzt die Länder des Nahen Ostens Die fehlenden Mengen aus Russland und Ukraine lassen sich nicht ohne weiteres ersetzen, zumal weltweit Düngemittel fehlen China und Indien haben Getreidevorräte, die jetzt abgebaut werden könnten Warenterminbörsen sind für das Funktonieren der Märkte wichtig, allerdings sollten reine Finanzspekulationen unterbunden werden kurzfristig kann die Verfütterung von Getreide nicht gestoppt werden, mittelfristig würde ein geringerer Fleischverzehr mehr Futter für die menschliche Ernährung freisetzen Keine Bioenergie (Biogas, Bio-Ethanol, Bio-Diesel) mehr produzieren. Weltweit ist das ein großer Hebel. kein Ausbau von Öko-Landwirtschaft, da ineffizient und unwirksam beim Klimaschutz Genom-Editierung kann helfen, den züchterischen Erfolg zu beschleunigen   Wer etwas für die Menschen in der Ukraine tun will, hier die Spendenaktion der top agrar: https://www.topagrar.com/gemeinsam-fuer-die-ukraine-12971691.html?