Bauer Willi
Kommentare 105

Landwirt sucht Hoffnung

Ein Gastbeitrag von Jürgen Donhauser

Ich wurde schon öfter gefragt: warum lasst ihr Bauern euch das gefallen? Warum steht ihr nicht auf und demonstriert wie November 2019 in Berlin mit 40.000 Leuten. Ich antworte jetzt persönlich, aus meiner Perspektive: „Weil ich keine Kraft mehr habe und resigniert habe. Weil ich von vielen Seiten enttäuscht bin“.

Enttäuscht von:

  1. der Politik, die nur noch nach Mainstream regiert, ohne langfristige Perspektive und Planungssicherheit für die Landwirte. Wer heute noch in einen „Tierwohlstall“ investiert mit ständig veränderten Vorgaben, der könnte genauso sein Geld beim Glückspiel verzocken. Wer sich die veränderten Anforderungen im Schweinebereich der letzten 10 Jahre ansieht, der muss bitterlich erkennen, dass die Halbwertszeit von Vorgaben inzwischen bei 5 Jahren liegt. Wie will man mit dieser mangelnden Verlässlichkeit einen Finanzierungsplan über 20 Jahren für einen Tierwohlstall aufstellen?
  2. den Medien/Journalisten, die uns Landwirte noch vor zwei Jahren aufforderten, uns zu verändern um durch mehr Bio und mehr Tierwohl den Wunsch der Verbraucher nachzukommen. Ihre damalige Aussage: „Der Verbraucher ist sehr wohl bereit, mehr für Lebensmittel zu zahlen“ ist verlogen, denn die gleichen Medien geben derzeit Tipps wie man möglichst billig einkaufen kann.
  3. der staatlichen Beratung, die zwar hinter vorgehaltener Hand zugibt, dass die permanente Änderung und Verschärfung der Bewirtschaftungsvorgaben (Düngung, Pflanzenschutz, Tierhaltung) nur mit Mainstreampolitik zu tun haben und weniger mit wissenschaftlichen Fakten. Die Landwirtschaftsbehörden, die stromlinienförmig den politischen Willen nachkommen und erfüllen, wohl wissentlich, dass damit keine fachlich, ordnungsgemäße Landwirtschaft mehr möglich ist. Ganz nach dem Motto: „Lieber verlieren die Bauern ihre Heimat, als ich meinen Bürostuhl im Amt, wenn ich mich ehrlich und kritisch äußern würde“.
  4. der LEH, der sich noch vor 2 Jahren mit dem Slogan „Alles eine Frage der Haltung“ medienwirksam für mehr Tierwohl feiern ließ und jetzt nichts mehr davon wissen will. Landwirte, die in neue Tierwohlställe investiert haben, bleiben jetzt auf ihrer teuren Ware sitzen und gehen als „gefeierte Zukunftsbetriebe“ als Erste in die Insolvenz.
  5. die NGO, die uns Landwirte permanent kritisieren, aber bei konkreten Arbeitsgruppen zur Entwicklung zukunftsfähiger Landwirtschaft dann kneifen und sich nicht einbringen wollen. Dies offenbart, dass sie gar nicht wirklich an einer Veränderung interessiert sind, sondern nur ihr Geschäftsmodell, der Inszenierung von medienwirksamen Skandalen zur Spendengenerierung betreiben möchten. Ihnen geht es nicht wirklich um die Natur, Umwelt oder die Tiere. Sonst würden sie zusammen mit uns Landwirten Lösungen erarbeiten. Dem verweigern sie sich aber ständig.
  6. vom Landwirtschaftsminister Özdemir, der so offensichtlich keine Lust auf dieses Amt hat und durch Tatenlosigkeit versucht die Zeit verstreichen zu lassen, um seinen ideologischen Traum von der Halbierung der Tierzahlen in Deutschland durchzusetzen. Dem offensichtlich die bäuerlichen Familienbetriebe und die Selbstversorgungssicherheit für Lebensmittel in Deutschland völlig egal zu sein scheinen. Sein Verhalten ist eigentlich nur damit zu erklären, dass er dieses Ministeramt und die Besoldung als „Zwischenlösung“ sieht um die Zeit, zu seinem eigentlichen Ziel als Ministerpräsident von Baden-Württemberg, zu überbrücken und sein derzeitiges Amt quasi als lästiges Übel empfindet.

 

Nur um klar zu stellen, dass ich sehr wohl veränderungsbereit bin und nicht verbittert auf den Status Quo verharre:

Ich habe 7 Jahre lang unseren Betrieb ökologisch bewirtschaftet und bin von dieser Ideologie geheilt und enttäuscht. Wir hatten ein zweites Standbein im Bereich Landschaftspflege, um zusätzliches Einkommen generieren, aber meine Arbeitskraft ist nun mal limitiert. Wir haben mit Photovoltaik in regenerative Energie investiert. Meine Frau ist zusätzlich in Teilzeit als Krankenschwester tätig um nicht mit anfallenden Sozialabgaben den Betrieb zu belasten. Mit unserer Direktvermarktung versuchen wir stärker den Endkunden zu erreichen. Aber all das kann nicht über die oben genannten Punkte der Enttäuschung hinweghelfen. Denn all das dient nur um unseren Betrieb über Wasser zu halten um meine eigentliche Passion leben zu können – denn mein Herz schlägt für Ackerbau und Viehzucht und damit für Lebensmittelerzeugung.

Gastbeiträge stellen die Meinung des Autors dar.

(Aufrufe 17.572 gesamt, 1 heute)

105 Kommentare

  1. Monika Beckmann sagt

    Hey an ALLE,

    die Wertevorstellung der Menschen aus dem Westen ist erschreckend abnormal !Wie kann ein Suppenhuhn (1,99 €), ein Pfund Fleisch
    2,99 € billiger sein als ein Dekorationsartikel, eine Zeitschrift, ein qualitativ billiges Kleidungsstück (Top, 4,99€) etc.. Nahrung von LEBEWESEN, wie wir es sind, auf diesem Planeten! Schokolade wird zu Feiertagen teuer verkauft (1,6 Millionen Kinder Arbeit), bei den Erzeugen kommt nichts an. Die grossen Firmen machen Billionen Profite. Die meisten schauen und kaufen nur billig, am billigsten ein (selbst die es sich leisten könnten!) ES SOLLTE MINDESTPREISE AUF Grundnahrungs-LEBENSMITTEL geben!!!!! Wir dürfen so nicht weiter leben. Lieber faire Preise für Mensch und Tier, Kinder und Natur. Warum diese Massen an Konsum? (jeden Tag Fleisch? Dreimal die Woche im Sommer grillen? ) Großer Einkauf, mind. 1/3 verdirbt und wird weggeschmissen? Unsere Gesellschaft ist krank!!!! Soooo krank. Die Rechnung wird kommen!!!! Und das die Ärmeren (in Deutschland) sich keine Nahrung leisten können, stimmt nicht ganz. Denn auch hier kann und muss sich Verhalten zur Nahrung ändern, dann reicht auch der Einkauf.
    Letztendlich hat auch der Verbraucher Schuld und kann die Nachfrage lenken. Tun aber mind. 80 % der Menschen nicht. Nur auf die Politik schimpfen kann jeder! Wo sind die Lösungsvorschläge? Bildet lokale Zusammenschlüsse/Interessengemeinschaften. miteinander. Die grossen Verbände sind mittlerweile auch überfordert oder korrupt.

    12
    • Reinhard Seevers sagt

      Liebe Monika, Sie gehören zu den bestmöglich geframten Bürgern unserer Zeit. Nahrung ist lebensnotwendig, Preise orientieren sich an der Verfügbarkeit und dem Käuferwunsch….schon Mal drüber nachgedacht, warum ein Flug nach Barcelona billiger ist, wie eine Zugfahrt nach München ? Oder warum eine Aida-Kreuzfahrt für unter 300€ zu haben ist? Dekadenz und Ressourcenverschwendung fängt bei der Spaßgesellschaft an, nicht bei der Lebensgrundlage.

      21
    • Jürgen Donhauser sagt

      Hallo Monika, einen Mindestpreis auf Lebensmittel wird es nicht geben – aber „Ein moralischer Mindestpreis“ hätte eine Chance – dazu habe ich schon mal einen Artikel hier bei Willi geschrieben.

      4
    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Kenne einen BIO Bauer, dem sind seine BIO-Suppenhühner 10 Cent wert, wenn der sie abgibt. Die landen in kleinen Gläsern eines bekannten Baby- Nahrungsmittelherstellers.

      3
  2. Jürgen Donhauser sagt

    Es wurde hier im Blog schon mehrmals eine gewisse Dekadenz (was übrigens alle Hochkulturen in der Menschheitsgeschichte zu Fall brachte) als Grund für derzeitige Entwicklung ins Feld geführt. Wenn man sich keine Sorgen (so meint man) mehr um wesentliche Dinge (Nahrung, Unterkunft, Wärme) machen muss, dann erschafft man sich “Luxusprobleme”. Die Hoffnung, dass wir durch Corona und Ukrainekrieg schon geläutert wurden in Sachen Versorgungssicherheit, zerschlägt sich zusehends. Die derzeitigen Tipps gehen eher in Richtung: “Wie kann ich doch noch günstiger einkaufen um der Inflation zu entfliehen”. Damit wird die Versorgungssicherheit, durch Wegbrechen der teuren heimischen Produktion, noch schneller an die Wand gefahren.

    21
    • Reinhard Seevers sagt

      Jürgen, das haben wir doch immer wieder so prophezeit. Aber auch in den Reihen der Landwirtschaft hat man sich die “Nische” als Lösung vorgestellt. Warum sollten die Bürger zurückkehren zu Weltrettungsprodukten, wenn sie merken, dass der gesetzliche Standard auch sättigt und die Welt sich weiter dreht? Die Moralisierung dieses Volkes ist an die Realitätsgrenzen gestoßen.

      15
        • Brötchen sagt

          Hebamme, das ist ein Trugschluss, da war gar nichts auf dem guten Weg!
          Und es gibt keinen Spareifer, das ist reiner Überlebenskampf!

          Ich war am WE in meiner alten Heimat, rel. arme Gegend einkaufen, mir ist aufgefallen, wie die Leute sehr überlegt eingekauft haben.

          Und ich hatte letztens mit jemand aus der großen Stadt diskutiert und die kam sogar aus MVP…..dann kam wieder der Satz…..ein bisschen mehr…..können wir doch bezahlen…

          Das bisschen ist das doppelte und dreifache!
          Und es sind noch nicht! alle Kosten eingepreist und viele Dinge, die eingerührt sind, sind auch noch nicht kostenwirksam…..

          nein lieber Spiegel, die Leute können! nicht mehr ausgeben!

          Ich bin bei uns in der Familie der Einkäufer und mir ist aufgefallen, die Packungen sind extrem ausgedünnt (ist kaum noch was drin!)
          Trifft viele Produkte und Biozeugs z.B. bei DM steht vorne an der Kasse alles voll..

          Bei Tierwohl war nur angedacht erstmal die Invest es war sogar die Rede von Mehrbewirtschaftungskosten…..wie die das umverteilen wollten, wissen die Götter…

          Man sehe sich doch nur das Energiechaos an…….

          Leidtragende sind die Kunde, die gnadenlos ausgesaugt werden…es ist nur noch zum davon laufen. Für nichts…..ich wundere mich sowieso das der Aufstand ausbleibt…..

          13
          • Reinhard Seevers sagt

            Landwirtschaft fordert:
            Reduzierung der Journalisten um 50%
            Reduzierung der Soziologen um 50%
            Reduzierung der Sozialpädagogen um 50%
            Reduzierung der Verwaltung um 50%
            Reduzierung der Germanisten um 50%
            Reduzierung der Politiker um 50%
            Reduzierung der Profisportler um 80%
            Reduzierung der Schauspieler und Kunstschaffenden um 90%
            Reduzierung der Influencer um 80%
            …..
            Dafür mehr Handwerker, mehr Pflegekräfte, mehr Krankenschwestern und Ärzte, mehr Lehrkräfte, mehr Arbeit für Menschen am Menschen….

            57
            • Stadtmensch sagt

              Und diese Bevölkerungsteile willst du dann in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen stecken, wo sie zu einem Lohn beschäftigt werden, von dem sie leben können?
              Oder willst du ihnen ein Grundeinkommen (Freiheitsgeld) schenken, damit sie die “Produktiven” in Ruhe lassen?
              Du willst sie hart gängeln, damit du dich weiter ungestört von der permanenten Transformation selbst verwirklichen kannst?
              Da steckt schon ne Menge Faschismus drin in solchen Ideen. Da ist das “Chinesische Regime” ja fast schon ein Kinderspielplatz im Vergleich. Aber macht mal…

              4
              • sonnenblume sagt

                Wie wär´s mit Umschulung? Es fehlen Pflegekräfte, Lehrer, Handwerker. Es sollen doch zig Auslandskräfte angeworben werden. Warum nicht zunächst diese Menschen anwerben? Die Sprache passt dann auch schon mal. Oder sind diese Berufe für die oben genannten Gruppen nicht zumutbar?

                11
                • Brötchen sagt

                  Ich würde schonmal drei zum Ausmisten nehmen für den Stall und einen als Lustsklaven 😉

                  7
                • Stadtmensch sagt

                  Ab hundertfuffzig Euronen die Stunde, findst auch jetzt schon einen “DienstleisterInnens”. Wenn du auch noch reden können willst mit ihm, kostet es extra. Regelt alles der Markt. Naja, vielleicht nicht in BB auf dem falchen Land.

                  Für Mindestlohn macht da niemand einen Finger krum.

                  1
                • Stadtmensch sagt

                  @sonnenblume, wenn der Arbeitsmarkt wirklich funktionieren würde, würden die Löhne für Pflegeberufe in die Höhe schnippen und das Problem wäre gelöst.
                  Aber der “Arbeitsmarkt” ist eine schöne Legende, die sie uns erzählen, die Profiteure des Systems…

                  Wenn du Leute zu einer Arbeit zwingst, die sie nicht machen wollen und sie dafür mit dem Untergangs bedrohst, erreichst du gar nichts. Außer, dass sie sich in ihrem Unglück mit Drogen die Hütte zu ziehen, sich weiter reproduzieren usw.

                  So beginnt dann der “Volkskörper” zu verrotten und du musst weiter eskalieren – keine Ahnung – mit Import von Arbeitskräften. Woraufhin neue Probleme entstehen, die nicht ins Regelwerk passen. Um den Schein von Kontrolle zu wahren, machst du jetzt neue Gesetze. Muss auch jemand machen..

                  2
                • Reinhard Seevers sagt

                  Letzte Woche fragt mich mein Nachbar, ob ich nicht umschulen wolle, sie hätten Gesamtkonferenz gehabt und sie müssten unbedingt zus. Lehrkräfte haben. Er ist Berufsschullehrer. Anstellung mit A12 ist möglich…OK sag ich, an welcher Schule? Bremen -Ost…..neee, danke, dann lieber Ställe planen.😀

                  3
                • Stadtmensch sagt

                  Ich hatte auch schon überlegt, als Quereinsteiger einen “fesselnden” Mathe und Physik-Unterricht zu erfinden.
                  Hab aber ordentlich Respekt vor 5 Jahren Lehramt in der Richtung. Außerdem kenne ich welche, die sofort aufgegeben hatten bei dem Versuch.
                  Dann noch die Sache mit dem angenehmen Job im Bereich Abschaffung der lebendigen Arbeit. Nee nee, ich hab ein ganz schlechtes Gewissen…

                • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

                  Wer 2800€ Bürgergeld incl.allem pipapo bekommt,will nicht arbeiten!

                  3
              • Arnold Krämer sagt

                Die Fehlsteuerungen am Arbeitsmarkt haben ihre Ursachen in verschiedenen Bereichen (nicht abschließend):
                Bildung:
                – zuviele Abiturienten, die nicht oder kaum studierfähig sind
                – zuviele Schulabgänger, die nicht richtig lesen, schreiben und rechnen können, also selbst für den Bereiche Handwerk, Pflege z. B. nicht zu gebrauchen sind.
                – zuviele Lehrstühle für “Laberfächer”
                Bürokratie:
                zuviele überflüssige Gesetze aus dem Gerechtigkeits- und Sicherheitsfimmel heraus
                Staatsquote:
                – zuviel Geld, das den Bürgern entzogen wird über Verbrauchs- und Einkommensteuern, demnächst noch Vermögenssteuern, um es a) in der ganzen Welt, b) mit hohem bürokratischen Aufwand im Sozialwesen und c) an fragwürdige NGO’s und andere politische Influencer zu verteilen.

                Forderungen:
                – Bildung, Bildung, Bildung vor allem in den ersten Schuljahren
                – Schulreformen hin zu mehr Leistung und Differenzierung
                – Durchforstung des Gesetzesdschungels
                – Steuerreform, Parlamentsreform

                Ich weiß: alles Utopie wegen Beharrungsvermögen der jetzigen Profiteure. Es geht deshalb alles seinen sozialistischen Gang! Ihn halten weder Ochs noch Esel auf.

                20
                • Reinhard Seevers sagt

                  Seh ich ganz genauso!
                  Bauern sollen sich in alle Richtungen ändern, andere müssen dies nicht, oder es ist ihnen nicht zuzumuten.

                  9
                • oberländer sagt

                  Verwaldung und Beamdadumm
                  sind Gropf und Blenddarm vor dr
                  Volkswirtschaft

                  7
                • Stadtmensch sagt

                  Ich weiß nicht. Wir hatten jetzt gerade sechzehn Jahre Merkel-Politik (“Mehr Freiheit wagen”). Vermögen wurden und werden nicht angetastet (jedenfalls, die Vermögen von Leuten, die sich arm rechnen können und Steueroasen nutzen können).
                  Das Zwangsregime zur Arbeitsaufnahme hat auch nur zu Mehrbelastung der Staatskasse geführt, weil fast alle aufstocken mussten, die da reingefallen sind.
                  Es blühte eine staatlich gepamperte Weiterbildungsindustrie. Natürlich kann man auf letzteres verzichten, dann werden wir Zustände wie in USA erleben. Nur, dass die Hillbillies sich dann nicht in Trailer-Siedlungen in die Prärie verkrümeln können, sondern sehr unschöne Zustände in den urbanen Zentren verursachen.

                • Für die studierunfägige Abiturienten oder die in Laberfächer arbeiten und die für Handwerk und Pflege untauglichen Schulabgänger!?

              • Reinhard Seevers sagt

                “Da steckt schon ne Menge Faschismus drin in solchen Ideen.”

                Wenn das Faschismus ist, was ist denn dann die gegenwärtige Agrarpolitik, die Wirtschaftspolitik, die Gesundheitspolitik, die Bildungspolitik?

                7
              • Smarti sagt

                Das müsste gleich laufen wie 50 % Bio bis 20?? – einer der obgenannten Berufe darf nur zu 50 % ausgeführt werden, der Zweitjob muss dann zwingend einer der Berufe mit :”Pflegen, heilen, lehren oder bauen und reparieren” sein. Will man dies nicht, so geht ein Teil des höheren Gehalts automatisch in einen Topf, der damit den Lohn der schlechtbezahlten Jobs erhöht… sozusagen die Löhne mittelt.
                OK, noch nicht ganz ausgereift… aber was ist denn sonst die Folge, wenn es immer weniger Spitalbetten oder Pflegebetten gibt ? Wenn man krank ist und keinen Arzt mehr findet ?
                Wenn die Exporte von Lebensmitteln weiter läuft, aber die Landwirte schneller aufhören als Importe getätigt werden – weil die Lastwagen fehlen ?
                Fairer, menschlicher und auch gesünder für die Menschen als Bürgergeld wäre dies allemal.
                Man kann ja mal träumen 🙂 .

                2
            • “Landwirtschaft fordert:
              …”

              Auweia, in eurer Welt möchte ich nicht leben.
              Abschaffung und Rettung sind nur 2 Seiten einer Medaillen. Übergriffig sind sie beiden.
              Ich wiederhole mich ebenfalls: Mir fehlt hier sehr häufig der unternehmerische Blickwinkel.
              Mit solchen Forderungen schafft sich die Landwirtschaft doch selbst ab.

              • Reinhard Seevers sagt

                Lady, das war und ist doch nur sarkastische Wunschvorstellung ohne Gedanken an eine realistische Umsetzungsmöglichkeit. Es ist die Umkehrung der Forderungen an die Agrarbranche.

                3
              • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

                “Mir fehlt hier sehr häufig der unternehmerische Blickwinkel.
                Mit solchen Forderungen schafft sich die Landwirtschaft doch selbst ab”

                Weil die Landwirtschaft ständig gewachsen war und weil sie unflexibel und unelastisch wirtschaften muss,ist sie in einem fortlaufenden Abschaffungsprozess.

          • Ferkelhebamme sagt

            Natürlich war da nichts auf einem guten Weg, wir wissen um die Lippenbekenntnisse der Deutschen und der Realität in unseren Portemonnaies.
            Nun passen Wunsch und Kaufkraft nicht mehr zusammen. https://www.rundschau.de/artikel/gfk-studie-ueber-30-prozent-der-verbraucher-koennen-sich-ihren-gewohnten-fleischkonsum-nicht-mehr-leisten
            Ötzi geht seinen Kurs der Wende aber unbeirrt weiter. Der Druck der Notwendigkeit einer staatlichen Finanzierung (bei leeren Kassen) wird immer offensichtlicher. Das wird spannend.

            5
            • Ferkelhebamme sagt

              Im Sommer soll ja die Ernährungsstrategie des Bmel mit dem Fokus auf verstärkt pflanzenbasierte Ernährung kommen. Alles wird gut!

              Ich empfinde das als äußerst übergriffig

              3
          • Diatryma sagt

            >>Ich bin bei uns in der Familie der Einkäufer und mir ist aufgefallen, die Packungen sind extrem ausgedünnt (ist kaum noch was drin!)…<< …oder halt zack – kurz mal anderthalbmal oder doppelt so teuer wie "früher". Mit unter 1.500 netto kann man da nach Abzug aller Fixkosten keine weltrettenden Sprünge unternehmen. Da weiger' ich mich schlicht. Ich hätte gern noch ein paar Krümel übrig für meine ganz alten Tage. (Ja, ich weiß, dass es Leute gibt die NOCH weniger haben.)

    • Passt hierher;
      Wer verstehen will, warum und was gerade abgeht rund um die Agrarwirtschaft, der sollte sich den Beitrag “Hat die Kuh bald ausgedient?” in TA12/22 s.22-25 durchlesen. Die amerikanischen, hauptsächlich kalifornischen (und auch anderswo) Start ups, die inzwischen hunderte von Mrd$ invesiert haben um Kunstfleisch usw. zu entwickeln, sind so weit, sie können und müssen liefern. Das Problem ist, für das Zeugs gibt es noch keinen Markt, es braucht niemand, die Leute sind mit dem bestehenden Nahrungsmittelangebot zufieden. ThinkTanks haben die Lösung dafür gefunden. Das bestehende System muss kaputt geschossen werden. Und die Landwirtschaft im allgemeinen, die Tierhaltung im besonderen zuerst! Deshalb wird die Landwirtschaft massiv angegriffen, von allen Seiten, vom Umweltschutz, Tierschutz, Klimaschutz. Weil die Deutschen dafür scheinbar eine besondere Affinität haben kommt hierzulande nocht die ethisch-moralische Kriegsfühung hinzu. Die Landwirtschaft muss aus dem Weg geräumt werden, damit Platz ist für das Neue. Das steckt hinter dem Begriff “Transformation”. Ob und wie man dies aufhalten könnte – da bin ich ratlos.

      18
      • sonnenblume sagt

        Es ist schon viel Geld geflossen und wird auch noch fließen, denn wer hier einmal den Markt beherrscht und damit die Versorgung der Bevölkerung, der hat eine ungeheure Macht an sich gezogen.

        4
      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        “da bin ich ratlos”

        Wir brauchen PROFIS,die für uns Lobbyismus betreiben!

        Ich bin aber auch ratlos,wie man die Berufskollegen davon überzeugt,300-500€ pro Jahr dafür locker zu machen.

        2
        • Reinhard Seevers sagt

          Hans, diese Idee hatte ich auch schon mal. Ich bin davon wieder weg, weil ich denke, dass die Unterschiedlichkeit der Interessenlage innerhalb der Branche dazu führt, dass sich zu wenige unterstützt fühlen, die dann wiederum ihren finanziellen Beitrag in Frage stellen. Dazu kommt die Kontinuität der Aktionen, Veröffentlichungen etc. Wenn kein ökonomischer Sinn dahintersteht, wird das Ganze schnell einschlafen.
          Ich bin inzwischen bei einer Art Slogan in Werbepausen: Lügen über die Landwirtschaft! Kurze die Darstellung und die Gegendarstellung….das in Dauerschleife für jedes Thema einen Monat lang….dafür kannst du eine kompetente Werbefirma engagieren und das Wissen in einem Agrar-Think-Tank abrufen. Das Geld muss von Spenden und Großlobbyisten kommen, die von der Landwirtschaft leben. ..ok, am Ende ist es ähnlich deinem Vorschlag, nur die Finanzierung MUSS freiwillig bleiben, finde ich.

          5
          • Reinhard Seevers sagt

            Vielleicht kann man sich solcher Menschen bedienen, die aus wissenschaftlicher Sicht die “Wahrheiten” umfassend untersuchen und versuchen, Auswirkungen von Aussagen wissenschaftlich einzuordnen.
            https://www.google.com/search?q=silke+beck%2C+helmholtz+zentrum&oq=silke+beck%2C+helmholtz+zentrum&aqs=chrome..69i57j33i160l3.9871j1j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8#fpstate=ive&vld=cid:c8779c65,vid:8IstnRqnZsQ

            Ein Satz von ihr aus einer Veröffentlichung z.B.:” Es stößt mehr und mehr auf Widerstand, wenn linke wissenschaftliche Eliten glauben, allen vorschreiben zu müssen, was sie zu tun und zu lassen haben- zum Beispiel im Namen des Klimawandels aufs Fleisch oder Autofahren zu verzichten.”

            3
          • Smarti sagt

            Die Idee gefällt mir gut, die Zeit des “ich wehre mich nur zögerlich, das macht es sonst nur schlimmer” muss vorbei sein. Da soll man dann auch ruhig deutlich sagen, wer diese Lüge erstmal in die Welt gesetzt hat und mutmasslich weshalb.

            3
      • Christoph aus der Stadt sagt

        Die Angst der Landwirte vor der großen Kunstfleisch-Schwemme ist – nach meiner Meinung – übertrieben. Letzte Woche wurde im Spiegel die Verkostung von Hühnerfleisch aus Stammzellen geschildert, das in Bioreaktoren hergestellt wird. Gemessen am Aufwand, der da finanziell und technologisch betrieben wird, müsste man einiges erwarten. Aber… es schmeckt offensichtlich jämmerlich. Sicher wird es früher oder später derartige Produkte geben, die sich dauerhaft etablieren. Nur bezweifle ich, dass diese die Landwirtschaft mit Tierhaltung wirklich bedrohen.
        https://www.spiegel.de/ausland/stammzellenfleisch-aus-singapur-wie-wir-in-zukunft-essen-a-f6321eea-5b82-4f32-8566-8bdc7f46d8e2

        1
        • evo.... sagt

          Ich denke das ist das entscheidende Argument:

          Das kleine Singapur ist, außerdem, abhängig von Lebensmittelimporten. 90 Prozent kommen aus dem Ausland, eigene landwirtschaftliche Flächen gibt es fast keine.

          Was vollwertiges wird das Laborzeugs aber nie werden. Man kann sich höchstens an die natürlichen Produkte- unter immensen!! Kosten- annähern.

          2
    • Genau so ist es, Herr Donhäuser.

      Deswegen brauchen die Massenmedien nur noch Erregungsbewirtschaftung, um Geld zu verdienen.
      Mal sehen, was gleich NANO über die Ackerböden berichtet.
      Nur noch ein Sechstel der Felder, bzw. der deutschen Ackerböden hätten ausreichend Humus?
      Mal sehen.

      1
  3. Jürgen Donhauser sagt

    Es bleibt doch die Frage im Raum: “Wo ist ein Hoffnungsschimmer, auf den wir Landwirte uns ausrichten könnten?”
    – Die ideologische, grüne Politik wird derzeit ständig von der Realität eingeholt und überführt. Ordnungsrecht und Zwangsmaßnahmen scheitern an Wirtschaftlichkeit und Markt.
    – Wissenschaft verliert zunehmend ihre Glaubwürdigkeit, wenn sich diese immer offensichtlicher dem Mainstream unterwirft und zum gleichen Thema unterschiedliche Aussagen trifft. Wenn nur fachspezifische, aber keine übergreifende Gesamtbeurteilung stattfindet (z.B. Ökolandbau: Umwelt/Effiziens und Ressourcenschonung).
    – künstlich erzeugte Strömungen (Tierschutz usw.) scheitern am Verbraucherverhalten und mangelnden Absatz dieser Produkte.

    8
    • Brötchen sagt

      Jürgen Donhauser, es gibt in Dt. kaum angewandte Wissenschaft, an den Unis nur noch Grundlagen orientierte Wissenschaft und davon 1 drittel bis die Hälfte Entwicklungsländer.

      Übergreifende und strategische Think Tanks sind meines Wissens in Dt. nicht vorhanden!

      Die gab es zu Ostzeiten, weil das ja eine “Planwirtschaft” war und wir im Studium schon systematische Grobkalkulationen hatten.
      Z.B. wurde für Stallbau erstmal der gesamte Input und der Output kalkuliert und alles systematisch nach technologischem Flussbild geplant.
      Vielleicht etwas zu übertrieben. Ob das immer so funktioniert hat, kann man bezweifeln.

      Heute wird das ganz schnell mal über den Daumen gepeilt und spielt dann keine Rolle mehr.
      Wahrscheinlich auch in dem Wissen, das techn. Ressourcen ausreichend zur Verfügung stehen und alles nur eine Finanzierungsfrage ist.
      Die anderen Großmächte kalkulieren sehr wohl strategisch und machtpolitisch.
      Denke wir kommen mehr in eine Phase der begrenzten Ressourcen….bzw. es kommt auf die effektive Nutzung aller Ressourcen an.

      7
    • Michael Gorke sagt

      Wir können uns auf unserer persönlichen, familiären und betrieblichen Stärken stürzen. Das ist nicht befriedigend und bringt keine gesellschaftliche Lösung, macht aber evtl. etwas gelassener bei der Betrachtung der Dinge.
      Wir können mehr als so mancher ohne einen landwirtschaftlichen Betrieb im Rücken, haben Erfahrung in vielen Zusammenhängen. Nur ob das für die eigene Passion, sprich Bauer sein zu dürfen reicht, das weiß ich auch für meinen Betrieb nicht. Vieleicht eröffnen sich Chancen, vielleicht geht es ohne Tierhaltung und Ackerbau weiter…Aber es gibt für uns selber bessere Aussichten als für manch anderen Teil unserer Mitbürger.
      Wir müssen aufpassen, dass wir unsere noch vorhandenen Stärken nicht verlieren, oder zu billig Preis geben…
      Alles andere muss die Zeit dazutun…

      5
  4. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Ich finde es seltsam das hier das Rad immer wieder neu erfunden werden muss. Es ist natürlich traurig das Herr Donhauser diese ganzen Enttäuschungen erleben muss. Aber das er sie erlebt ist logisch, denn es ist seit Jahren ein Prozess im Gang, der zu einer Änderung der Gesellschaftsstruktur und – ordnung führen soll. Ich wiederhole mich jetzt, aber dazu einfach die früheren Ausführungen von Georg Keckl lesen, der auch hier wohl schon zu Wort gekommen ist. Wer ein Windrad baut, Photovoltaik installiert, ein E-Auto kauft oder sein Leben an Klimazielen ausrichtet, z.B. auf Ökolandbau umstellt, der fördert diese “Transformation”. Es geht bei allen Auflagen um völlig andere Ziele, das muss einfach kapiert werden!
    Wer es genauer wissen möchte:
    https://www.tichyseinblick.de/meinungen/habeck-umbau-wirtschaft-in-gruen-gelenkte-planwirtschaft/

    6
  5. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Hier bei Willi sind doch sehr viele versierte Praktikerinnen und Praktiker mit langjähriger Berufserfahrung und auch einem super theoretischen Fachwissen unterwegs.

    Könnte man doch mal überlegen, eine “Gegenbewegung” zu initiieren unter “AUFKLÄRUNG tut dringend Not” o.ä., Wissen publizieren in sämtlichen Medien, das unseren Vogelfreund & Co. schnell sehr alt ausschauen ließe…

    Vielleicht lasst ihr euch eine solche Idee einmal ernsthaft durch den Kopf gehen – die Hände in den Schoß legen kostet uns nicht weniger als noch mehr Bauernhöfe. Das können wir uns nur schwerlich leisten wollen, oder!?

    16
    • Reinhard Seevers sagt

      Faktenwissen hat keinen Wert mehr. Die Gegenseite haut ständig und wiederholt Unwahrheiten raus. Dagegen an zu argumentieren, schafft man schlicht nicht. Außerdem sind wir zur Zeit in den Bereichen Biodiversität, Artenschutz und Nachhaltigkeit angekommen. Es gibt aber auf keiner Seite ausreichend wissensbasierte Fakten, deshalb wird fast ausschließlich emotional diskutiert.

      22
      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Ich höre da auch ein sehr hohes Maß an Resignation heraus; viele Bauern sind derzeit in sehr besorgniserregenden Emotionen gefangen, damit könnten wir ebenso aufrichtig(!) kontern – und das nicht einmal so scheinheilig verlogen wie das andere zu tun pflegen…

        Dass das nicht automatisch ein Selbstläufer wäre, steht natürlich zweifelsfrei fest. Aber einfach die Hände in den Schoß legen u. sich “abwickeln” lassen ist auch keine Lösung. – Und genau das tut Özdemir gegenwärtig mit unserer LW!!!

        12
        • Bauer Willi sagt

          Lese mal mein nächstes Buch. Wenn das 80 Millionen lesen ist die Welt gerettet.

          Und ich bin Millionär…🙄

          8
          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Wenn du das schaffst, würde ich es dir sogar gönnen. Auf einen mehr oder weniger kommt es ohnehin nicht mehr an….;-)

            Insofern sei es dir gestattet, dein neues Buch hier zu promoten. Dein Timing ist aber sehr schlecht, das hätte noch vor Weihnachten auf den Markt gehen müssen.

            8
            • Smarti sagt

              Ich schreib einfach Gutscheine für Willi´s Buch.
              Bei Jaennikes Buch in der Rezession bei Amazon erwähnen, dass der Titel geklaut ist ! Bei Willi´s Buch…. und dann erwähnen, dass ein bald ein Neues rauskommt, eines das sogar die Wahrheit erzählt. Wär doch gelacht, wenn der mehr verkauft.

              2
  6. Ludwig sagt

    Alles gute Beiträge heute. Leute , wir müssen doch nur noch warten bis die Traumwelt unserer Eliten zusammenbricht und da knirscht es doch überall im Gebälk. Das maßlose Geldverteilen der Parteien um noch ein wenig Zeit zu kaufen geht dem Ende entgegen. Ob Chips für die E-Geräte , FI-Schalter , Autos, Schlepper ,Medikamente usw. überall Nachschubprobleme. Wenn jetzt noch der Strom oder Gas ausfallen , dann wird es beim Wähler ein Umdenken geben. Was sagte mir neulich eine adlige Gutsbesitzerin : Entweder nicht wählen , oder aus Protest AFD wählen , andere Alternativen hat doch der Mittelstand nicht mehr , denn hier wird doch das ganze Steueraufkommen erarbeitet. Banken und Superreiche schöpfen “Oben” ab und “Unten” die sozial Schwachen . Da erübrigt sich jeder weitere Kommentar , oder ?

    28
    • Bauer Willi sagt

      @Ludwig, Wegen Chips. Habe gestern noch zwei Tüten Chips gekauft. Ungarisch. Waren im Angebot. Wer weiß, wann es wieder welche gibt.
      Übrigens ist der Liefertermin für das Notstromaggregat von Dezember 2022 auf März 2023 geschoben worden. Bestelltermin war Februar 2022, noch vor dem Krieg. Damals sollte der Liefertermin April 2022 sein.

      Adelige Gutsbesitzerin: was hast Du für einen Umgang… 🙂

      1
    • Arnold Krämer sagt

      Die Wahlwiederholung in Berlin am 12. Februar wird zeigen, ob es bei der großstädtischen Bevölkerung, die überdurchschnittlich von staatlicher Alimentierung, von vielen bullshit-jobs und generell von der Umverteilung der Steuereinnahmen aus dem Süden Deutschlands lebt, bereits ein Umdenken gibt. In D braucht es bekanntlich lange, bis sich das Verhalten an den Wahlurnen ändert.

      11
    • “Was sagte mir neulich eine adlige Gutsbesitzerin : Entweder nicht wählen , oder aus Protest AFD wählen , andere Alternativen hat doch der Mittelstand nicht mehr ,”

      Oh ha, unsere Güter sind leider – was die Gebäude angeht- weg ,und was die Flächen betrifft woanders. Und ua. deswegen halte ich diese Einstellung für falsch. Für grottenfalsch.
      Und übrigens auch die Volkswirtin in mir sieht da wenig Sinn drin. Mir sagte übrigens gerade ein adeliger Gutsbesitzer, der nach MeckPomm zurückgekommen ist. “Unser Betrieb hat irgendwie die DDR überlebt und wird ganz sicher nicht an Cem scheitern. “Diese Einstellung gefällt mir besser.
      Der Mittelstand in unserem Land rettet vermutlich auch dieser Regierung wieder den A..h
      Denn genau wie bei euch auf den Höfen haben die meisten Unternehmer das Bestreben, den Betrieb in die nächste Generation zu übergeben.Und das setzt viele Kräfte frei.
      Das unterscheidet uns übrigens auch von Al Maktum. Die Entwicklung unseres Landes ist eine andere und unser wichtigster Rohstoff liegt nicht in der Wüste sondern im Kopf.
      Wurzelwicht hat nicht Unrecht: Nicht hinterher hecheln sondern eigene Akzente setzen. Nicht die Hände in den Schoß legen oder sogar anderen bestenfalls die Welt erklären wollen. Und bloß nicht neue Gesetze /Regeln fordern,egal , um was es geht. Höchstens wenn dafür mindestens 5 alte gestrichen werden.
      Euch weiterhin eine besinnliche Adventszeit. Und lieber in Frieden und Freiheit neue Wege einschlagen müssen. Es gibt deutlich Schlimmeres.

      5
      • Arnold Krämer sagt

        “Unser Betrieb hat irgendwie die DDR überlebt und wird ganz sicher nicht an Cem scheitern”, sagt der adelige Gutsbesitzer.
        Er hat (vermutlich) als Ackerbauer ohne Viehhltung nicht die Drangsalierungen zu ertragen wie die westdeutschen Familienbetriebe, die ohne Viehhahaltung keine ausreichenden Arbeitseinkommen erzielen können und mit der Bodenrente die “Sofabauern” (ehemalige Berufskollegen) unter die Arme greifen müssen. Und er wird unter seinen (vermutlich) mehreren hundert ha Nutzfläche (oder mehr), immer genug Flächen finden , mit denen er den geforderten ökologischen “Schnickschnack” spielend leicht erfüllen und/oder sogar daran verdienen kann.

        11
        • Jein, es ist kein Ackerbaubetrieb. Ein ganz wichtiges Standbein ist der Tourismus.
          Ohne den Tourismus und ohne die Unterstützung der Verwandtschaft wäre es auch nicht gegangen. Denn die Flächen mussten zurückgekauft werden, und da gab es auch andere Interessenten. Für mich ist das ein typisches Beispiel für einen individuellen Weg. Und andere Lösungen als individuelle Wege sehe ich aktuell nicht.
          Meine Flächen etwa werden überwiegend von einem aus Schleswig -Holstein kommenden großen Milchviehbetrieb bewirtschaftet. Wieder ganz anders.

          1
  7. Volker Lichti sagt

    Als Landwirt habe ich keine Angst vorm Wetter (Klima), Angst habe ich nur vor der Politik.Mit dem Wetter haben wir über Jahrhunderte gelernt zu leben, damit zurecht zu kommen. Mit Politik, die von einer momentanen satten Gesellschaft geleitet wird, ist keine Verlässlichkeit zu erwarten. Die schneiden sich den Ast ab auf dem sie sitzen, ohne es zu merken bis er ab ist.

    21
  8. Smarti sagt

    Herr Donhauser, danke für die offenen Worte, ja, ich empfinde ebenso. Immer wieder habe ich mir gesagt, nein, das kann nicht sein… das machen die nicht, so schlimm kommt es nicht. Getäuscht: es kam noch schlimmer, ein Ende ist nicht absehbar.
    In der Familie schwanken wir fast täglich zwischen: jetzt erst recht und warum machen wir das überhaupt noch – wer verdient es noch, von uns gefüttert zu werden…einer der 6 oben gelisteten Personenkreise ? Eigentlich nicht.
    Es wird mir immer mehr klar, dass nicht “Deutschland” unser Problem ist, sondern die EU. Bei den holländischen Landwirten kann man sich in etwa anschauen, wo unsere Reise hingeht… Hoffnung macht das nicht gerade.
    Denn meine Hoffnung war immer, dass wir in der EU genügend Lebensmittel produzieren, auch wenn Deutschland “Mist baut”. OK, dumm gelaufen… die Nitrat – und CO2 – Vorgaben waren erst nur für die Landwirtschaft von Bedeutung.
    Jetzt plötzlich muss auch “die Industrie” und “die Stadt” noch unter die gleiche Emissionshaube – und das geht nur, indem die Landwirtschaft nachhaltig abgeschafft wird.
    Man sollte jetzt einfach mal der Bevölkerung reinen Wein einschenken.
    Nach dem Prinzip Hoffnung gehts nicht. Das ist längst vorbei.

    15
    • “etzt plötzlich muss auch “die Industrie” und “die Stadt” noch unter die gleiche Emissionshaube – und das geht nur, indem die Landwirtschaft nachhaltig abgeschafft wird.”

      Warum das, Smarti
      das verstehe ich nicht.

      Ich nehme an die Industrie wird auch unter diese Haube genommen, weil sie auch Umweltschädliche Sachen ausstößt.
      Vielleicht haben wir das den Bauernprotesten zu Verdanken.

      Als erste Maßnahme für die #Umwelt mußten ja die Industriebetriebe Filter in ihre Abgasschlote und Abwasserleitungen setzen.

      Inden 8igern wurden die Hausfrauen darauf aufme3rksam gemacht,dass sie nicht zu viel Waschpulver benutzen sollten, denn das schädigt unsere Gewässer.

      2
      • Smarti sagt

        Inga, das habe ich gestern im Film “Bauernfrühstück, Teil 2” erfahren. Da geht es vor Allem um holländische Landwirte und um die EU, sehr aufschlussreich.

        1
    • sonnenblume sagt

      Nochmal Bauernfrühstück Teil 2. Über diese schlimme Gebührengeschichte wurde vor Jahren schon berichtet. Die finanzielle Not der Familien, die daraus entstandenen menschlichen Nöte wurden auch beschrieben, aber die Geschichte mit den Kindern kam nicht zur Sprache.
      Dann noch die Aussage zum Laborfleisch. Für 100g Fleisch benötigt man 2 oder 3 Liter Blut vom ungeborenen lebenden Fötus. Das ist einfach unglaublich. Diese Frage wurde bei uns schon öfter diskutiert. Solche Fakten müssten doch dringend an die Öffentlichkeit.

      4
    • Jürgen Donhauser sagt

      @Smarti – ich verbiete mir immer öfter den Gedanken: “Ein langer, harter Winter mit Frieren und Hungern würde wohl einiges im Lande zurecht rücken” – aber der Gedanke schleicht sich immer öfter bei mir ein……..

      11
  9. Arnold Krämer sagt

    Bei aller Frustration, etwas Positives hat Ihre Situation, Herr Donhauser doch:
    Wer ent-täuscht ist, war vorher ge-täuscht, ist es also jetzt nicht mehr!

    Täuschung erfolgte durch Fremdtäuschung und durch Selbsttäuschung.

    Für Täuschung der Landwirte sind in erster Linie und umfassend verantwortlich:
    – Verbraucher (tun nicht, was sie sagen, sie lügen bei Umfragen!)
    – LEH
    – Medien/Journalisten
    – nicht zu vergessen “Wissenschaftler”, die u.a. “falsche” Umfragen produzieren.

    Nicht oder deutlich weniger verantwortlich sind:
    -NGO’s (sagen doch unverblümt, was sie wollen. z.B. Halbierung/Abschaffung der Tierhaltung usw.)

    Für Selbsttäuschung verantwortlich sind Landwirte selbst, weil sie zuviel von anderen (Politik, Beratung, Kunden wie Molkereien, Schlachtereien usw.) erwarten, was diese teilweise garnicht leisten können. Was die Aussagen der staatlichen/halbstaatlichen Beratung zur Agrarpolitik angeht, wird es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern und mehr noch zwischen den handelnden Personen auf unterschiedlichen Ebenen geben.
    Die Selbsttäuschung liegt auch oft in einer fehlerhaften Selbsteinschätzung von den betrieblichen und persönlichen/familiären Potentialen.

    Was die Politik angeht, ist mein Urteil nicht ganz eindeutig, Wer zwischen Sonntagsreden und konkreter Rechtsgestaltung unterscheiden kann, wusste seit vielen, vielen Jahren (teilweise Jahrzehnten) wo es hingeht. Insofern ist auch in Bezug auf die Politik sehr viel Selbsttäuschung mit im Spiel.

    Über Cem Ö. muss ich jetzt kein Wort verlieren, oder?

    Einen geordneten, rechtsstaatlichen Ausweg aus dem eingeschlagenen politischen/gesellschaftlichen Irr-Weg gibt es meines Erachtens praktisch nicht. Nur der Zerfall der EU mit dem übergeordneten Rechtsrahmen könnte einen Neuanfang möglich machen. Über andere Eventualitäten will ich hier nicht spekulieren.

    Gerhard hat im Übrigen ein sehr wichtiges Zitat geliefert.

    22
    • Auf den LEH darf man dann gar nicht mehr vertrauen, bzw. bauen.

      Da verschleudert man Vermögen!
      Nur weil die sich den Naturgesetzen nicht annähern wollen.

      1
      • Arnold Krämer sagt

        Der LEH will sich, seine Anteilseigner und vielleicht noch die eigenen Kunden mit seinen Gewinnen bzw. seinem Angebot glücklich machen.

        7
        • Elisabeth Ertl sagt

          Wobei die Anteilseigner mit großem Abstand am glücklichsten werden, weil sie für ihr Geld keinen Finger rühren müssen.

          2
        • Wenn die Bauern sich erst mal alle überschulden und der Betrieb (wenigstens Teile davon) der Bank gehört,
          wer kauft es ihr ab?
          Ob sich die Anteilseigner auch darüber freuen?

    • “Täuschung erfolgte durch Fremdtäuschung und durch Selbsttäuschung.”

      Die Bauern fühlen sich fremd getäuscht,
      weil sie ja das Vertrauen in die Natur haben, von ihr von Kindesbeinen an geprägt sind.
      Aber sie können/dürfen nicht danach arbeiten,
      weil der Mensch nach Erregungszustand die Gesetzte, die der Natur nicht entsprechen, macht.
      Um den verschiedenen Erregungszuständen aus denen der Mainstram entsteht Genüge zu tun, muß man sich selbst täuschen.

      Denn jeder Mensch ist ein Teil der Natur und will eigentlich danach leben. Das andere ist eine Täuschung, eine Selbsttäuschung.

    • Jürgen Donhauser sagt

      Herr Krämer, leider erliegt die Politik ja selbst ihrer Selbsttäuschung. Die Einschätzung, der Verbraucher ist bereit einen Wandel hin zu hochpreisigen Tierwohlprodukten mitzugehen, gehört wohl zur Kategorie Selbsttäuschung. Schlimm, wenn man aber versucht durch Ordnungsrecht die Landwirte zu etwas zu zwingen, wofür der Markt gar nicht bereit ist.

      11
      • sonnenblume sagt

        Das Thema wurde im Bauernfrühstück auch angesprochen und dabei genau meine Meinung genannt. Die Politik hat ihre feste Vorstellung von der zukünftigen Ernährung der Bevölkerung. Sie kann diese aber in der Bevölkerung nicht durchsetzen weil es Wählerstimmen kosten würde und nimmt deshalb die Landwirtschaft in die Zange, um von unten her diesen Wandel zu bewerkstelligen. Das geht natürlich nur im eigenen Land und den Import übersehen sie geflissentlich.

        5
      • Arnold Krämer sagt

        Richtig, Selbsttäuschung und allenthalben viel Dummheit in der Politik. Während man vor vielen Jahrzehnten noch den Eindruck hatte, von einer gewissen Elite regiert und auch teilweise verwaltet zu werden, sind die Mitglieder der Parlamente heute ein echtes Spiegelbild der Gesellschaft.

        9
  10. firedragon sagt

    Ent – täuscht werden, kann man nur von Menschen, der es vorher geschafft haben, einen zu täuschen.
    Oder man selbt vorher alles blauäugig glaubt hat und sich hat täuschen lassen.

    1
    • Das ist singular, oder so

      aber hier geht es um ein Politikum, eher im Plural.

      ein ganzer Berufsstand wird vom Volk getäuscht
      und der Verbraucher von Handel vielleicht auch.

  11. Gerhard sagt

    Ich weiß nicht ob diese Interview wirklich so statt gefunden hat, aber es trifft den Nagel auf den Kopf meiner Meinung nach.

    Mann fragte den Gründer von Dubai,
    Sheikh Rashid Bin Saeed Al Maktoum, wie er die Zukunft seines Landes sehe, und Er antwortete:

    “Mein Großvater ritt auf einen Kamel, mein Vater tat das selbe.
    Ich fahre einen Mercedes, mein Sohn fährt einen Landrover.
    Mein Enkel wird auch einen Landrover fahren,
    und mein Urenkel wird wieder auf einen Kamel reiten.

    Man fragte Ihn warum er das Sage?

    Es gibt ein paar Prinzipien, die seit jeher alles im Leben bestimmen.
    Um genau zu sein.
    Harte Zeiten formen starke Menschen, starke Menschen schaffen gute Zeiten.
    Gute Zeiten gebären schwache Menschen, und schwache Menschen schaffen harte Zeiten.
    Viele werden es nicht verstehen,
    aber der Wohlstand in unseren Land produziert Parasiten, keine Überlebenskämpfer.”
    Zitat Ende.

    Das ist bei uns nicht anders.
    Ein Blick zurück in die Menscheitsgeschichte zeigt das jede Kultur in Ihrer Kulturellen und Wirtschaftlichen Hochzeit plötzlich einbrach und wieder von Bildfläche verschwand.

    31
    • Elisabeth Ertl sagt

      Das sehe ich auch genau so kommen. Mein Mann und ich reiten vorausschauend wenigstens schon wieder auf einem kleinen Traktor ohne Kabine … 😉

      1
  12. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Lieber Kollege Donhauser, Ihr Herz schlägt wahrhaftig am rechten Fleck!!!

    Leider muss ich aber auch bei Ihren Aktivitäten erkennen, dass Sie bislang dem Mainstream hinterhergehechtet sind und eben selbigem leider nicht beherzt vorauseilten. Das Resultat hieraus, Ihr Resümee, das Sie heute vorstehend ziehen müssen, ist im eigentlichen als solches für ALLE(!) Bauern erheblich deillusionierend:

    Wir machen unsere dekadente Wohlstandsgesellschaft bereitwilligst nur auf der einen Seite übersatt; ausgestattet mit fatalen Scheuklappen erkennen viele Kollegen die Existenz eines grandiosen Hunger noch immer nicht, der aktuell beängstigend unerfüllt bleibt.

    Wie filigran hinterhältig unser Sytem gegenwärtig funktioniert -an Scheinheiligkeit kaum mehr zu übertreffen an der grünen „Scharfschützenfront- erkennt man daran, dass man den Bauern mittlerweile schon die Wurst vom Brot glaubt, bevor diese dort überhaupt draufgelegt werden konnte. Man gönnt uns gerade mal so viel, um uns am Leben zu erhalten: Für‘s Überleben zu wenig – für‘s Sterben zuviel…!!!

    Mein innigster Wunsch an diesem 2. Advent 2022 wäre:

    Wenn Brot und Fleisch knapp werden, zu knapp für unsere Bundesbürger, so hängt bitte sofort den Brotkorb für eben diese krass grünen „Polithelden“ sofort so unerreichbar hoch, dass eben sie zu allererst physisch einen geißelnden Hunger über einen längeren zeitlichen Verlauf am eigenen Leibe verspüren müssen! Ein solcher Hunger muss körperlich weh tun!!! – Denn SIE(!) alle wissen sehr wohl, was sie heute (an)tun!!!

    Euch allen einen besinnlichen 2. Advent – auch Ihnen, lieber Herr Donauser…!!!

    24
    • Ja, die
      ” krass grünen „Polithelden“

      brauchen das mal, um die Realität zu verstehen!

      Die sind doch extra politisch Grün geworden, um die Natur zu schonen, aber trotzdem von ihr genügend Lebensmittel ab zu trotzen.
      Dazu gehört Wissen und Erkenntnis.

      Aber keine Bauernschelte.

      2
    • Jürgen Donhauser sagt

      “Euch allen einen besinnlichen 2. Advent – auch Ihnen, lieber Herr Donauser…!!!” – wünsche ich Ihnen auch

      1
    • Jürgen Donhauser sagt

      Ich weiß es nicht Mark – das erste Mal in meinem Leben bin ich ratlos. Solange das Einkauf/Konsumverhalten mit den Umfragen übereinstimmen ist eine neue Ausrichtung der Betriebe ein Himmelfahrtskommando. Nicht einmal die Mitglieder der NGO (Greenpeace, BUND, Nabu usw.) schaffen es ihren Forderungen durch eigenes, verändertes Einkaufsverhalten Taten folgen zu lassen. Auf was soll man dann seinen Betrieb ausrichten? Einige glauben ja durch Ordnungsrecht die LW zu verändern. Wenn aber die Produkte anschließend keinen Absatz finden ist es chancenlos. Einziger Weg: Alle Landwirte verbeamten, sicheres Einkommen, geregelte Arbeitszeiten – dann machen wir nur noch Blümchenwiesen…..

      8
      • Wer verstehen will, warum und was gerade abgeht rund um die Agrarwirtschaft, der sollte sich den Beitrag “Hat die Kuh bald ausgedient?” in TA12/22 s.22-25 durchlesen. Die amerikanischen, hauptsächlich kalifornischen (und auch anderswo) Start ups, die inzwischen hunderte von Mrd$ invesiert haben um Kunstfleisch usw. zu entwickeln, sind so weit, sie können und müssen liefern. Das Problem ist, für das Zeugs gibt es noch keinen Markt, es braucht niemand, die Leute sind mit dem bestehenden Nahrungsmittelangebot zufieden. ThinkTanks haben die Lösung dafür gefunden. Das bestehende System muss kaputt geschossen werden. Und die Landwirtschaft im allgemeinen, die Tierhaltung im besonderen zuerst! Deshalb wird die Landwirtschaft massiv angegriffen, von allen Seiten, vom Umweltschutz, Tierschutz, Klimaschutz. Weil die Deutschen dafür scheinbar eine besondere Affinität haben kommt hierzulande nocht die ethisch-moralische Kriegsfühung hinzu. Die Landwirtschaft muss aus dem Weg geräumt werden, damit Platz ist für das Neue. Das steckt hinter dem Begriff “Transformation”. Ob und wie man dies aufhalten könnte – da bin ich ratlos.

        2
        • Brötchen sagt

          Mark, kannste ganz gelassen bleiben, das zerlegt sich selber!

          Du musst aufpassen von was Du redest….meinst Du als Kunstfleisch, aus Zellen gezüchtetes Fleisch oder Fleischimitate aus einfachen Proteinisolaten.

          Bei ersteren hast Du einen sterilen Laborprozess über mehrere Stufen mit Zusatz der Nährstoffkomponenten, das ist sehr anfällig und ich bezweifle, das man das unter den jetzigen Energiebedingungen hinbekommt.

          Zumal alle Ausgangsstoffe aus China und Indien kommen und da gibt es schon bei den Arzneimitteln Schwierigkeiten.
          Kann mir das auch nur als Nische vorstellen.
          Diese Imitate sind dagegen kostenmäßig schon gefährlicher.

          Aber selbst Oatly hat wohl Schwierigkeiten.

          Wir reden dabei noch nicht von organisch gebundenen Spurenelementen und essentiellen Fettsäuren usw…

          Wobei der Stoffwechsel noch immer nicht ganz verstanden wurde!

          Mit diesen Experimenten würde ich meine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen, wenn ich jung wäre.

          Diese ganzen Covidimpfstoffexperimente sind da schon genug.

          2
        • Reinhard Seevers sagt

          Hab ich ja bereits mehrfach draufhingewiesen, dass die Landwirtschaft als Ablass für die Industrie dienen soll und muss. Die Zusammenhänge sind wieder einmal komplex, aber sie laufen kontinuierlich im Hintergrund ab, versehen mit ganz viel Kapital und ganz viel medialer Unterstützung.
          Die Software AG -Stiftung in Kombination mit der Aurelia-Stiftung und dem Klett-Verlag arbeiten intensiv an den Themen Bienen, Antroposophische Lebensweise etc.
          Der Bruder von Ernst Klett, Manfred Klett betreibt einen Demeterhof seit Jahrzehnten in der nähe von Frankfurt https://www.dottenfelderhof.de/dottenfelderhof/neuigkeiten/einzelansicht/manfred-klett-von-der-agrartechnologie-zur-landbaukunst0/
          Die Jungs haben alle richtig Geld und sie framen alle urbanen femininen Bürger mit dem Ziel der ewigen Jugend und dem ewigen Leben.
          Solche Leute gibt es weltweit, die big five gehören auch dazu.https://stefanpfeiffer.blog/2019/02/06/die-big-five-amazon-apple-facebook-google-und-microsoft-ganz-los-werden-wir-sie-wohl-nimmer-zerschlagung-unrealistisch/

  13. Britta Lantz sagt

    Dieser Bericht zeigt sehr ehrlich, schonungslos die bittere Realität! Nicht nur für die Landwirtschaft sondern für uns ALLE. Ich habe immer noch den Eindruck, dass die Bevölkerung überhaupt nicht versteht, was da auf uns alle zukommt. Ohne einen hohen Grad der Selbstversorgung wird die Abhängigkeit Deutschlands von Importen aus anderen Ländern auch im Bereich Lebensmittel dramatisch. Unsere eigenen Politiker haben hier in den letzten Jahren sehr viele Industriezweige regelrecht vernichtet! Windkraft und Photovoltaik, Energie (Kernkraft , sauberste Kohlekraftwerke der Welt, Herstellung von Medikamenten in D, usw..).
    Die jetzige Regierung beschleunigt die Vernichtung unserer Landwirtschaft , denunziert und beleidigt Landwirte , unterschreibt neue Handelsabkommen mit Ländern , die uns hier jetzt schon mit zweifelt produzierten Lebensmitteln überschwemmen. Deutschland blutet gerade regelrecht aus. Und die Politik mischt dabei äußerst fleißig mit, anstatt für das eigene Volk zu sorgen. Kriege werden künftig über Energie und Lebensmittel geführt. Trotzdem sehen wir alle seelenruhig zu, wie die derzeitige Regierung dieses Land – und den Versorgungsgrad seiner Bevölkerung- vorsätzlich ruiniert.

    28
    • Heidrun Schulte sagt

      Genau so. Ich war als einfache Bürgerin im Sommer im Infozentrum Peenetal und lernte erst dort die Motivation des “ollen Fritz” für die Urbarmachung so vieler Gebiete, die jetzt auch dort als rückgängig zu machen gefordert werden. Es mag daran liegen, das meine Vorfahren dem damals folgten und getreu dem Motto “dem Ersten den Tod, dem Zweiten die Not, dem Dritten das Brot” gelebt und gearbeitet haben – im Warthebruch, dass ich das ganz anders sehe auch wenn die dortigen Felder wirklich zu groß sind. Aber wieviel qm Land es braucht um mit Schnecken und Vögeln zu teilen und trotzdem seine Familie satt zu bekommen, das kann ich mit dem Dreisatz und dem maximal 50 qm großen Nutzgarten hochrechnen.

      Und dann ist die Diskussion in der FB Gruppe “Siegburg, da lebe ich” nach der gestrigen LsV Fahrt wohl exemplarisch: solange es noch Bio im Laden zu kaufen gibt wird ein Städter nicht wach.

      8
  14. Ludwig sagt

    Bei sachlicher Betrachtung und dem Lesen vieler Volkswirtschaftsbücher kann ich nur noch erkennen , daß der linksgrüne Mainstream unsere liberalkonservative Mittelschicht wirtschaftlich vernichten will , um ein sozialistisches Modell zu errichten und so die Macht über die Leute haben will. Sozialistisch heist Mangelwirtschaft und diese Leute zeigen das ja schon jetzt. Außer Zerstörung des Jetzigen und totale Ahnungslosigkeit für die Zukunft zeigt das ja schon heute. Auch die Klimakrise ist nur ein Alibi dafür , heist haber nicht das so Laufen zu lassen. Für mich ist das ein Generationenprojekt und nicht von heute auf morgen umzusetzen. Kann nur jedem Bauern empfehlen Vorsorge zu treffen um diese “Ideologische Zeit “zu überbrücken. Langfristige Investitionen schließen sich z. Zeit nahezu aus wegen unberechenbarkeit der Politik. Wirtschaften auf Sicht ist angesagt , also in die innere Stabilität des Hofes und der Familie zu investieren. Erst wenn die uninformierten Wähler im Kalten sitzen werden sie erkennen , daß dieser Weg wohl nicht richtig ist. Wie der linksgrüne Mainstream mit demokratischen Wahlen umgeht kann man in Berlin gerade erleben und da gehört das Machtwort der Wähler bei der Wahlwiderholung hin.

    23
  15. Reinhard Seevers sagt

    Tochter unserer Nachbarin arbeitet beim DRK-Altenheim in der Küche und zus. noch in einer Catering-Firma. Jetzt haben sie, der Koch und zwei weitere Mitarbeiter gekündigt. Sie haben die Nase voll von den Arbeitsbedingungen. Sie hat sofort eine Stelle bei einem großen Caterer gefunden, keine Überstunden, kein Wochenenddienst gleicher Lohn.
    Das DRK sucht übrigens seit 1,5 Jahren einen Koch.
    Die Katastrophe kommt, der Vater Staat hat auf ganzer Linie versagt….nur gut, dass wir in Katar Haltung gezeigt haben, das hat ein Beispiel gegeben für die Weltgemeinschaft. 🥴
    Ja so ticken wir inzwischen.

    17
  16. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    “der könnte genauso sein Geld beim Glückspiel verzocken”

    Ich trade an der Börse,was funktioniert,wenn man sich ernsthaft damit befasst.
    Das Lesen der google alerts und das Zuhören bei youtube ist Pflicht!
    Eine Portion Glück gehört auch dazu!
    Resignation wäre kontraproduktiv.

    3
    • Frikadellen piet 44 sagt

      vielleicht muss man mit dem Minister mal ordentlich saufen gehen um zu erfahren was er wirklich möchte dann haben wir auch eine bessere Orientierung die benötigt man an der Börse ja auch

      4
      • Robert sagt

        Um es mit den Worten von Torsten Sträter zu sagen, “Erst wenn der letzte Lubicki weg ist, werden ihr merken, dass man mit Robert Habeck nicht anständig saufen kann” Kann man auch auf Özdemir übertragen.

        3
      • Pälzer Buh sagt

        “….mit dem Minister mal ordentlich saufen gehen um zu erfahren was er wirklich möchte ….”
        Nimm den Trichter (und wegen der Ökobilanz noch die Schubkarre) mit, …… geht schneller …… .

        1
  17. Frikadellen piet 44 sagt

    moin schönen zweiten Advent wünsche ich ja die Situation ist ganz schön beschissen dargestellt aber irgendwie ist sie auch so keine Ahnung wie man das lösen kann ob Hannover Landwirtschaftsminister aus dieser Situation etwas besseres macht wäre zu wünschen wir müssen also sehen dass wir ihn loswerden

    2

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert