Bauer Willi
Kommentare 90

Darf der Krampus das? – oder – Hauptsache Aufregung

Ein Gastbeitrag von Bauer Fritz

Dieser Tage erleben wir ja Aufregung in Deutschland und Aufregung in Österreich rund um die Landwirtschaft, speziell um die Milchwirtschaft. Haben es in Deutschland  zwei alternde Figuren im Zuge ihrer Werbetour für ein Buch mit ihren Aussagen rund um “Kälber kommen in Container” geschafft, die Rinderhalter zu besudeln, ist es in Österreich eine Tourismuswerbung für das Tourismusland Tirol die von der dortigen Bauernschaft als massiver Affront gegen die Milchwirtschaft verstanden wird. Stein des Anstoßes ist auch hier eine sehr alte Figur, der Krampus. Wer das ist, erkläre ich später.

Aber sehen sie selbst, was der Stein des Anstoßes ist:

Come as you are – in Tirol ist jeder willkommen  (1:25 Minuten)

Wie sieht das die Landwirtschaft:

Tiroler Landwirtschaftskammer schäumt vor Wut (2:36 Minuten)

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich sehen in beiden Fällen die meisten Medien die “Erreger” als die Guten, wogegen die Reaktionen der erregten Landwirtschaft als zu erwartende Verteidigung, überzogen oder nicht nachvollziehbar abgetan wird.

Dennoch kommen dann im deutschen Fall Entschuldigung oder Rücknahmen zum Gesendeten oder Gesagten. Es stehen Klageandrohungen wegen Verhetzung und Verleumdung im Raum. Im österreichischen Fall kommt ebenso die Ansage der Rückziehung der Kampagne und einer Überarbeitung des Werbeclips. Auch hier sind es juristische Aspekte wegen irreführender Werbung. Seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2017 dürfen rein pflanzliche Milchersatzprodukte nicht mehr als “Milch”, “Butter” oder “Käse” bezeichnet werden.

Es ist also die eine Frage, vor allem an die Medien:

Müssen die Bauer bzw. muß die Landwirtschaft alles schlucken, nur weil die Medienwelt die getätigten Aussagen gut findet? Hat nicht nur die Landwirtschaft das Recht, sondern eben auch die Medienwelt die Pflicht (rechtlich oder sachlich) Falsches auch als Falsches zu benennen und klarzumachen ? Oder geht es medial ohnehin nur noch um die Aufregung ?

Links zu Medien und ihre Sicht der “Krampus-Causa” (die “Kälber-in-Containern-Causa” wurde ja hier im Blog umfangreich diskutiert):

*) Affront für Tiroler Milchbauern: Krampus trinkt Hafermilch: Das stößt in Tirol sauer auf | Kleine Zeitung

*) Streit um Hafermilch-Werbespot: Das Tiroler Milch-Debakel | tagesschau.de

Es ist aber auch die andere Frage an die Landwirtschaft (und hier beziehe ich mich nur auf den österreichischen Fall):

Ist es wirklich notwendig ein “Krampusgate” wegen eines immerhin preisgekrönten Werbefilms auszurufen, wo (wenn man nicht ganz humorbefreit ist) offensichtlich ist, daß die Hauptaussage doch eine ganz andere ist als “Hafermilch” zu bewerben. Die Werbeaussage “Der Wurm muß dem Fisch schmecken – nicht dem Angler” fällt mir dazu ein.  Umso mehr, wenn gerade den agrarischen “Erregern” bekannt ist, daß die Tirol-Milch seit 2011 eine Tochter des größten österreichischen Milchverarbeiters Berglandmilch ist, die wiederum über ihre andere Tochter auch Haferdrinks aus Österreich vertreiben. Oder geht es medial ohnehin nur um die Aufregung ?

Wie seht ihr das ?

Ergänzendes für die weltweite Leserschaft des Bauer-Willi-Blogs:

Wer ist Krampus ?

Der Krampus stammt eigentlich aus Österreich. Von dort hat er sich bis nach Bayern und in die angrenzenden Länder der Habsburgermonarchie verbreitet. Sein in nord- und mitteldeutsch-protestantisches Gebieten verbreitetes Pendant ist der Knecht Ruprecht. Der Krampustag ist am 5. Dezember, Der Krampus erscheint meist aber gemeinsam mit dem Nikolaus erst am Abend des Nikolaustages, also am 6. Dezember.

Er ist der böse Begleiter des Heiligen Nikolaus, der zu den braven Kindern und Erwachsenen kommt und sie belohnt mit Geschenken aus den großen Korb den der Krampus am Rücken trägt. So mussten etwa strenge Herren oder geizige Bäuerinnen unter Umständen mit der Strafe rechnen, vom Krampus in dem dann leeren Korb mitgenommen zu werden. Nach Besserung würde er sie ja im nächsten Jahr wieder zurückbringen.

Links für Interessierte:
Krampus – Wikipedia

Nikolaus von Myra – Wikipedia

Knecht Ruprecht – Weihnachtsgedicht – Theodor Storm

 

 

Jedenfalls wünsche ich euch einen schönen Krampus- und Nikolaustag.

Bauer Fritz

Gastartikel stellen die Meinung des Autors dar

(Aufrufe 2.571 gesamt, 1 heute)

90 Kommentare

  1. Elisabeth Ertl sagt

    Ich weiß ja, warum mir die Reaktion Hechenbergers so peinlich ist: Jetzt hat Österreich sein neues Kuh-Gate.
    Die sich mit Kuhmilch zwangszubeglücken fühlende Hafermilch-Fraktion schlägt zurück, geballt vor allem in Gestalt der Wiener Stadtzeitung “Falter”.
    Aus ist es mit der Toleranz, um die es im Werbespot gegangen wäre.
    Man bewirbt das folgende Buch: https://shop.falter.at/detail/9783896675385/die-wegwerfkuh ,
    verlinkt den Artikel einer Tierärzte- Zeitung, in der die miese Qualität der österreichischen Rinderhaltung angeprangert wird https://www.tieraerzteverlag.at/fileadmin/images/IMAGES_05-2022/VJ_05-2022_ONLINE.pdfn ,
    die Erfolgsstatistik der Rinderzucht Austria wird als ein rotes Tuch für alle Tierfreunde verlinkt:
    https://www.fleckvieh.at/fleckvieh-austria-auf-der-erfolgsspur/

    Dass der Milchkonsum in Österreich immer weiter zurück geht, wird als Erfolgsmeldung verbucht. Und wer das Milchtrinken noch immer nicht lassen kann, der möge sich wenigstens ausschließlich an jene Betriebe wenden, die kuhgebundene Kälberaufzucht betreiben.

    So gescheit hätte Hechenberger sein müssen, um zu wissen, was er sich da eintritt.

  2. Marko sagt

    Ich bin für Pro-Krampus und den ganzen Werbefutzies im Hintergrund.
    Als Kaffee-Weißer reicht das Zeugs allemal.
    Liebe Grüße

    • Harald Buckensteg sagt

      Na und jein – Das Institut von Udo Pollmer ist lange nicht wissenschaftlich bestätigt – seine Meinung gilt als populär im Sinne als manipulativ/volkstümlich.
      Also – So eine Quelle hier zitieren, —- diskreditiert dich selbst.

      • Bauer Willi sagt

        @H. Buckensteg

        Herr Pollmer wurde nicht zitiert, sondern lediglich ein Video angeboten. Meine Frage: darf man die DUH (Deutsche Umwelt-Hilfe) als seriös bezeichnen. Wie ist es mit Greenpeace? Es gibt so viele “Institute”, die eigene Kreationen sind.

        Es ist aber schön anzusehen, dass Sie darüber entscheiden, wer sich wie diskreditiert.

        3
      • Nicht wissenschaftlich bestätigt???

        Ist er nicht Wissenschaftler genug?
        Hat er nur einen Lehrstuhl?

        1
      • Limes sagt

        “Das Institut von Udo Pollmer ist lange nicht wissenschaftlich bestätigt”
        sagt wer? Die selbsternannten “Experten” der NGO`s die als Campaigner geführt werden aber in ihren Pressemitteilungen und sonsigen Beiträgen sich mal als Agrarexperte oder alternativ Energieexperte…. bezeichnen und dies auch von den Medien so übernommen und akzeptiert wird.

        2
  3. firedragon sagt

    Ich hatte in der gestrigen Zeitung von gelesen und mich gewundert, warum unsere Regionalmedien das Thema bringen.
    Nun wundere ich mich das Thema hier zu lesen.

    Wenn die Werbefirma im Vorfeld nicht abgeklärt hat, welcher “Milch”Begriff der richtige ist, ist das deren Problem und hat jetzt erstmal mit LW bis zu tun.
    Und wenn man meint die Andersartigkeit des Krampus noch durch Hafergedöhns unterstreichen zu müssen … tja, dann isses halt so.

    Es ist Nikolaustag heute – viel Spaß beim Ostereiersuchen 😉😇

    3
    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Also……,
      bei uns gibt es nur den Knecht Ruprecht, gesehen hab ich den nie, lag wahrscheinlich daran, dass ich immer ein braver Bub war.😉

      Die Figur Krampus erinnert mich an eine Fasnacht Gruppe, die sich Rebgaise nennt ( für Ausländer: Reben Ziegen), die haben fast die selben Masken und das Narrenhäs.

      Die ganze Diskussion zeigt doch, wie Unsensibel man mit der Landwirtschaft umgeht.

      • Richtig,
        Sogar ich habe mich irre führen lassen,
        denn bei uns im Norden gibt es an Karneval auch lein Kampus .

  4. Smarti sagt

    Beim Krampus ist es einfach nur Werbung, ob nun lustig oder nicht ist Geschmackssache. Es wird nicht der Haferdrink beworben, sondern die Region… also kann der Krampus das Haferdings wohl nennen wie er will und so viel davon bestellen wie er möchte.
    Hafer – Mandel – und Sojadrinks sind gekommen um zu bleiben, sie sind so was wie der Nachfolger der Margarine. Auch bei der Einführung der Margarine musste die Butter erstmal schlecht gemacht werden, sonst hätte man das viel schlechter schmeckende Produkt nicht absetzen können. Auch Ärzte wurden damals mit eingebunden, von wegen Cholesterin etc… heute ist das zwar von Medizinern längst richtig gestellt worden – aber in vielen Köpfen nicht mehr angekommen.
    Gerade ist der Hype auf “künstlich”, ist dies ausgereizt, kommt wieder “Natur pur”.
    Man sollte aber niemals vergessen, dass auch die Herstellung von viel künstlichen Fleisch-und Milchprodukten von der Landwirtschaft abhängig ist.
    Landwirte können viel verzeihen und viel verdrängen – irgendwann ist das Fass voll gelaufen. Und das passiert jetzt gerade, die Haut wird dünner, ich finde völlig zu recht.

    Als ich ein Kind war, gabs auf dem Schulhof immer mal wieder so unterprivilegierte Kinder, die ganz eindeutig regelmässig gelogen haben, nur um sich wichtig zu machen. Das hat man schnell erkannt, meist hat es sich schnell aufgeklärt und gut war´s – insgeheim hatte man eher Mitleid.
    Jetzt kriegen solche armen Würmchen sogar bezahlte Sendezeit – alles wegen der Quote. Es gibt aber auch Anwälte, die für Klimakleber und abgewrackte Schauspieler extra bezahlt werden… deshalb brauchen die auch keine Angst vor Anzeigen zu haben – egal was sie für Lügen raus hauen… natürlich wurde das vorher geprobt.
    Meine Antwort wäre darauf: solche Institute oder Leute ganz direkt als Lügner hinstellen – mit Bild, Aussagen und Gegendarstellung.

    10
    • Mit den Lügen der Kindern, die zu -Hause wenig Geborgenheit bekommen vergleichen, vollkommen richtig.

      Heumilch bekommt auch zu wenig Aufmerksamkeit, weil es gegen richtige Milch nicht ankommt.

  5. Limes sagt

    die Zeit ist auch in Tirol nicht stehen geblieben. Wir fahren jahrelang nach Tirol und machen Urlaub in Privatpensionen. Erinnern uns gerne an den herzlichen Empfang und die freundliche Bewirtung sowie den ersten Kontakt mit den Bräuchen in Tirol. So wie im Film ging plötzlich die Türe auf und es standen mehere Masken vor uns. Hafermilch haben wir damals nicht getrunken auch keine Kuhmilch sondern den ortsüblichen leckeren Glühwein nach Art des Hauses. In den Folgejahren konnten wir die Veränderungen in Tirol erleben, die Feuchtwiesen im schönen natürlichen Tal wichen einem Golfplatz mit Restaurant, das möchten die Städter so sagten die Tiroler Gastfamilien wenig begeistert. Die kaufkräftige Schikeria aus München und Schwaben war umso begeisterter können sie doch mal schnell einen Tagesausflug zum Golfspielen nach Tirol machen. Erinnere mich auch noch genau an die erste Pferdeschlittenfahrt als ich mit dem Kutscher über Landwirtschaft fachsimpelte sagte er schmunzelnd: “Früher habe ich die Kühe gemolken und heute melke ich die Touristen”. Na da passt doch die Hafermilch perfekt zur Tiroler Melk Strategie. Übrigens war heute einkaufen und habe für 0,99 Euro eine Packung blauer Haferflocken im Sonderangebot gekauft. Haferflocken gab es auch von diesem Hersteller für 2,99 Euro in hellblauer Aufmachung mit dem Aufdruck “Glutenfrei”. War mir gar nicht bekannt das es auch Glutenhaltige Haferflocken gibt und mich gefragt wieviel Menschen mit Zöliakie mag es wohl geben. Bestätigte Zöliakie zum Glück wahrscheinlich deutlich weniger als eingebildete aber Glauben, Angst und mangelnde Aufklärung sind immer eine gute Grundlage für einträgliche Geschäfte inkl “veredelte Haferprodukte”.
    Wenn die Kasse in Tirol klingeln soll darf auch der Krampus die teure gehaltlose Hafermilch trinken es gibt aus Sicht der Tiroler Tourismus Industrie ja genügend Kunden.

    7
    • Reinhard Seevers sagt

      Vielleicht hätte die Wirtin einfach fragen sollen: Mit Hafermilch, Sojamilch, Mandelmilch oder richtiger Milch?
      Dann wäre man allen gerecht geworden, und jeder könnte sich seinen Teil raussuchen.😎

      4
      • Brötchen sagt

        Ich will mal etwas tiefer bohren, wer die Geschichte Tirols etwas kennt, weiß da gibt es abseits der heilen Welt noch unaufgearbeitete Altlasten. Vielleicht steht dieser weiße Elefant noch mit im Raum.

        Und das ist den noch die tiefere Intention dieser Imagewerbung.

        2
      • Es sollte bestimmte Werbung für Hafermilch sein,
        Wer hat soviel Werbemittel?

        Nestle?
        Steckt Nestle dahinter?

        • Bauer Fritz sagt

          Zumindest hier steckt nicht Nestle dahinter.
          Bergland Milch (als Mutter von Tirol Milch) ist eine bäuerliche Genossenschaft. Die andere Tochter (Schärdinger Milch) als Herstellungs- und Vertriebsschiene für Haferdrinks auch.

          2
      • Limes sagt

        ja echt, die in der blauen Verpackung der Marke Kölln gibt es in zwei Varianten normal für 99 ct und 3 dreifacher Preis für “Glutenfrei”. Ich misch die mit normaler Kuhmilch schmeckt besser als die zusätzlich behandelte Milch mit Laktosefrei Logo. Nachdem in den Medien immer neue Warnungen von Experten auftauchten und auf den Verpackungen immer wieder neue Siegel zu finden waren habe ich mir einmal die Frage gestellt wie relevant sind die eigentlich? Glücklicherweise habe ich weder eine Zöliakie noch eine Laktoseintoleranz und aus der Angst die könnte kommen zahle ich doch nich wesentlich mehr Geld für Lebensmittel. Nahrungsmittelhersteller und LEH haben da natürlich andere Interessen. Mit Unwissenheit und Angst lassen sich gute Geschäfte machen nicht nur durch die physischen Produkte sondern auch durch die an der Kommunikation beteiligten Gruppen, Experten inkl Wissenschaftlern.

        1
        • Reinhard Seevers sagt

          So wie es glutenfreie Haferflocken gibt, so gibt es auch vegane Äpfel….damit wirbt sogar der Demeter-Apfelbauer. Der Kunde will es so, und pecunia non olet!😎

          3
          • Peter Rommel sagt

            @Reinhard Seevers:
            Sind Demeter-Bauern nicht der Kreislaufwirtschaft verpflichtet? Wie kann es da “vegane” biodynamische Äpfel geben.
            Aber anscheinend verbiegt man seine Ideologie gerade wie es passt.

            2
  6. Elisabeth Ertl sagt

    Ich find die Reaktion der Landwirtschaftskammer überzogen. Wenn jeder kommen kann, wie er ist, dann wird der Tourismus heutzutage halt AUCH Hafermilch anbieten müssen. Wo ist das Problem?

    1
    • Peter Rommel sagt

      @Elisabeth Ertl:
      Das Problem besteht m.E. darin, dass durch eine solche Art der Werbung, vegane Ersatzlebensmittel, als Standard propagiert werden, auf Kosten der “Originalprodukten” und Erzeuger.
      Und gerade bei der Tierhaltung kennt die Agitation keine Grenzen mehr, wie die Sendung 3nach9 gezeigt hat.

      15
      • Elisabeth Ertl sagt

        Das halte ich auch für überspitzt.
        Es ist einfach so:
        In meiner Kindheit trat der Krampus immer zusammen mit dem Nikolaus auf. Und nur wenn es der gütige Nikolaus erlaubte, dürfte der Krampus uns mit seiner Rute verhauen, aber so sanft, dass es nicht wirklich wehtat.
        In den letzten Jahren entstanden Vereine, die Krampusläufe veranstalten ohne Nikolaus. Das zieht Charaktere an, die nur so viel verstanden haben, als dass der Krampus Menschen verdrischt. Da gibt es alljährlich Verletzte. https://www.meinbezirk.at/pongau/c-lokales/mann-nach-krampuslauf-in-radstadt-verletzt_a5748256
        Manche solcher angekündigten Veranstaltungen müssen bereits wegen Sicherheitsbedenken der Polizei abgesagt werden.
        Die Werbung bringt zum Ausdruck: Du musst dich bei uns als Krampus nicht genieren, wenn du ein sanftmütiger Charakter bist und Hafermilch bestellst.

        • Peter sagt

          Der nächste Schritt dürfte dann die Regenbogenbinde und eine korrekte weibliche Bezeichnung der Brauchtumsfiguren sein.

          11
          • Elisabeth Ertl sagt

            Der Krampus ist normalerweise männlich, der in der Werbung ist an der Stimme als weiblich zu erkennen.

            • Wie bei uns der Knecht Ruprecht!
              Der den Nikolaus begleitet.

              Begleitet er auch den Weihnachtsmann?

              Und das Christkind ist unsichtbar, das braucht keinen Begleiter, oder?
              Es legt die Geschenke ja unauffällig unter den Baum.

              Warum kommt in Süddeutschland und Österreich das Christkind und in Norddeutschland der Weihnachtsmann?

              Ist die Werbung dran Schuld?
              Mit einem Christkind kann man keine Werbung machen
              Aber mit dem Weihnachtsmann, dem Nikolaus und Kampus schon, wie man hier seiht, oder?

              • Thorens sagt

                “Mit einem Christkind kann man keine Werbung machen…”

                …deswegen hat Coca Cola ja auch den Weihnachtsmann erfunden.

                3
      • Elisabeth Ertl sagt

        Die Figur wird genau nicht als Standard vorgestellt, sondern als komischer Kauz: Ein Symbol des Bösen, das völlig harmlos auftritt und gar Hafermilch trinkt.
        Niemand kann seltsam genug sein, um in Tirol nicht willkommen sein. das ist die Botschaft.
        Ein sensibler Veganer könnte genau so gut beleidigt sein, hier als untypische Schiarchpercht hingestellt zu werden, wie ein Milchviehhalter.

          • Reinhard Seevers sagt

            Die Crux ist doch, dass eine gute Werbung eben nicht solcher umfangreichen Erklärungen bedarf, sondern jedes Kind sofort den Sinn erkennt. Wer Werbung erklären muss, der hat schon verloren.
            Die Botschaft, das Narrativ, die Geschichte ist unklar für Außenstehende.

            2
            • Elisabeth Ertl sagt

              Glaub mir, in Österreich versteht das jedes Kind. Und wenn man es im Ausland nicht versteht: Es hat schon öfter unverständliche Werbung gegeben, die genau damit Aufmerksamkeit erregt und ihren Zweck erfüllt hat.

              1
          • Elisabeth Ertl sagt

            Schiarchpercht ist bei und ein Schimpfwort für hässliche Menschen mit ungutem Charakter.

    • sonnenblume sagt

      Es ist und bleibt ein HAFERDRINK und ist keine HaferMILCH. Oder hätte der Werbespott dann seine Wirkung verfehlt? Man kann auch einen Haferdrink anbieten, wo ist das Problem?

      4
    • Bauer Willi sagt

      Auf mich wirkt das Video wie eine Werbung für Haferdrink, nicht für Tirol. Wenn aber die Kulturlandschaft Tirols beworben werden soll (was ich, wie gesagt, nicht erkenne) dann kann ich schon verstehen, wenn die Landwirtschaft da interveniert.

      Wenn man nichts dazu gesagt hätte, wäre die Aufregung vermutlich viel kleiner geblieben.

      Ich überlege mittlerweile auch dreimal, ob ich einen Kommentar abgebe oder nicht. Manchmal ist es besser zu schweigen…

      4
      • Reinhard Seevers sagt

        “Wenn man nichts dazu gesagt hätte, wäre die Aufregung vermutlich viel kleiner geblieben.”

        Wie so häufig….war mit dem Ballermann -Lied “Layla” auch so. Hatte niemand auf dem Schirm, bis es medial bemerkt wurde und sogar bis in die Politik reinragte.
        Parallel hatte Rammstein sein neues Lied “Dicke Titten” rausgebracht und niemand hat es bemerkt, obwohl Rammstein eine ganz andere Größe ist, als dieser Ballermann-Möchtegern. Ich glaube, hier wird ein Popanst gebaut.

        4
        • sonnenblume sagt

          Man hätte es auch so stehen lassen können. Ist nur ein Werbespott.
          Dann hätte man vor Zeiten aber auch überlegen können, ob die EU überhaupt eine extra Benennung von Lebensmittel pflanzlicher Herkunft ausgeben muss.

          1
      • Elisabeth Ertl sagt

        Wenn man mit der Symbolik von Krampus/Schiarchpercht nicht vertraut ist, kann man das offenbar als Hafermilch-Werbung verstehen.
        Ich versteh es als Werbung für die Toleranz der Tiroler Touristiker.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Erst Hechenberger hat daraus eine Werbung für Hafermilch gemacht.

        Eine Reaktion darauf in einem “Falter” – Newsletter:

        “Die Vier Pfoten-Expertin sagt …: ´Unsere grundsätzliche Kritik an der Milchwirtschaft trifft auch auf Österreich zu.`
        Die da wäre: “Damit die Kühe Milch produzieren können, müssen sie ständig befruchtet werden.” Kaum geschlechtsreif, wird die Kuh besamt, bringt mit zwei Jahren das erste Kalb zur Welt und nach wenigen Monaten geht das Ganze von vorne los. Nach wenigen Zyklen ist sie ausgelaugt, wird krank und nicht mehr schnell genug trächtig. Das führt zum frühen Tod im Stall oder Schlachthof.”

        • Reinhard Seevers sagt

          Komisch, die Mutterkühe bekommen auch jedes Jahr ein Kalb….scheiss Natur blöde.😀
          Muss man sich wirklich mit jedem Vollpfosten auf vier Pfoten über Landwirtschaft auseinandersetzen?…sorry, Vollpfostin!

          1
          • Elisabeth Ertl sagt

            Muss man nicht. Es ist nur so, dass Hechenberger genau diese Leute auf den Plan gerufen hat, und die wieder mediale Aufmerksamkeit bekommen.

            • Elisabeth Ertl sagt

              Und ehrlich gesagt finde ich Kühe, die mit spätestens 6 Jahren geschlachtet werden, auch schräg. Schafe können weit nicht so alt werden wie Kühe, aber meine werden 8 – 9 Jahre alt,

    • Ja schon,

      aber die Landwirtschaftskammer hat doch Recht,
      wenn die Landwirtschaft da in Tirol den Urlaub durch Landschaftsgestaltung und Pflege lebenswert macht, kann man nicht plötzlich gegen sie wettern.

      Und von den Bergwiesen da mit den vielen Kräutern,
      kann man nur Milch erzeugen.

      Was ist, wenn da keiner mehr Landschaft macht,, sondern jeder nur die Touristen melken will?
      Dann kommen keine Touristen mehr in die verwilderte Landschaft.
      Die Bauern pflegen sie nebenher mit.

      2
  7. Ferkelhebamme sagt

    Ich finde nicht, dass die Fälle vergleichbar sind, einerseits geht es um eine gefühlte Ehrverletzung, andererseits um die Bezichtigung einer schweren Straftat.
    Für beides gilt, die mediale Aufmerksamkeit geschickt zu nutzen.

    10
      • Ferkelhebamme sagt

        Kälber lebend in einen Container werfen, um sie ersticken zu lassen ist eine schwere Straftat. Ebenso der pauschale Vorwurf der Tierquälerei der Sauenhalter. Das ist Bezichtigung einer Straftat

        13
          • Brötchen sagt

            Noch besser wäre, wenn man in dem Fall nachfragen würde……gilt das für mich auch? Dann wäre man konkret betroffen. Dann auf Unterlassung und Schadenersatz.

            4
            • Ferkelhebamme sagt

              Würde ich gern, schon aus Prinzip. Hab aber weder das Geld dafür, noch die Nerven momentan. Außerdem schützt niemand meine Familie vor den „Besuchen“ der Tierrechts-Terroristen, die dann garantiert zu erwarten sind.
              Und unser Verband ist ein altersschwacher zahnloser Tiger

              5
              • Brötchen sagt

                Hebamme Hof Barslund hatte doch auf Tiktok gesagt, das er was machen will.
                Darauf kam eine Antwort von einem RA der keine Aussicht sah.
                Was Du jetzt im Sinn hast, scheint mir überlegenswert.

                Ich dachte ihr hattet Euch da schon abgestimmt.

                Geld kann man ja sammeln….wäre dabei.

                1
                • Smarti sagt

                  Die freien Bauern machen etwas in dieser Richtung. Da ich dies sehr gut finde, unterstütze ich sie mit einer Mitgliedschaft.
                  Sind 50 .- Euro plus 1.- pro ha.

                • Brötchen sagt

                  Barslund erschien mir schon sehr ambitioniert…..
                  Ich denke konkret, ist immer einfacher, als so allgemeiner Zweck.
                  Das Problem, es muss ja jemand Klageführer sein und seinen A…..hinhalten.

                  Da nutzt einem dann auch das ganze Geld nix.

                  2
          • Und nur eeil der Teufel Kaffee mit Hafermilch bestellt hat?

            Ist ja ähnlich, als uns die Margarineindustrie die Gute Butter madig machen wollte.

        • Reinhard Seevers sagt

          Ok, ich hatte die Antwort auf den Krampus bezogen verstanden….da konnte ich keine Straftat erkennen. 👍

    • sonnenblume sagt

      Man kann die Fälle nicht vergleichen. Andererseits kann man auch verstehen, dass die Milchbauern auf eine korrekte Benennung bestehen. Immerhin hat die EU es so vorgegeben.
      Die Frage ist doch, was wollte man mit der Vorgehensweise bezwecken? Außer werben auch etwas provozieren?

      2
      • Ferkelhebamme sagt

        Nee, die wollten nur lustig sein. Hat so semi gut geklappt.
        Was aufmerken lassen sollte, ist, wie gereizt die Bauern inzwischen sind. Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt

        2
        • Elisabeth Ertl sagt

          Es sollte einem halt schon klar sein, dass man sich mit einer solchen Gereiztheit nur ein Eigentor schießt. Ein bereits landwirtschaftskritisch eingestellter Mensch ortet hier unweigerlich ein schlechtes Gewissen.

          • sonnenblume sagt

            Warum ortet der ein schlechtes Gewissen? Soll die LW alles mit einem Lächeln hinnehmen? Auf die Tour verlieren wir den letzten Rest an Selbstwertgefühl.

            5
            • Elisabeth Ertl sagt

              Es geht in dieser Werbung ja überhaupt nicht um Landwirtschaft, sondern es wird um Gäste geworben.
              Die Tiroler haben nicht ohne Grund ein gewisses Chauvi-Image (siehe Piefke – Saga).
              Und die Werbung will das korrigieren: Tiroler als weltoffene Menschen ohne Vorurteile, wo jeder willkommen ist, wie er ist.
              Gerade weil man das von den Tirolern nicht ohne weiteres annimmt, muss es herausgestrichen werden.
              Und genau daran stößt sich nun Hechenberger, indem er klarstellt, dass jedenfalls er Hafermilch trinkende Sonderlinge im heiligen Land Tirol nicht aushält. Ich glaube nicht, dass er damit der heiligen Kulturlandschaft mit ihren heiligen Kühen einen guten Dienst erweist.

              • Peter Rommel sagt

                @Elisabeth Ertl:
                Es ist sicherlich eine Ansichtssache. Wie ich aus Ihren Beiträgen entnehmen kann, kommen Sie aus Tirol, da sieht man es natürlich anderst, wie als Außenstehender.
                Aber ich muss jetzt noch eine Lanze für die Tiroler brechen. Urlaub in Tirol, genauer im Tannheimer Tal, ist für mich immer wie der Slogan aus dem Werbeprospekt: Urlaub unter Freunden. Ich bin sehr, sehr gerne dort

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Ich komme aus Österreich, aber nicht aus Tirol.
                  Ich bin zwar in letzter Zeit nur noch selten dort, aber ich habe auch sehr gute Urlaubserinnerungen an Tirol. Aber halt auch andere Erfahrungen hinter den Urlaubskulissen.
                  Egal – ich sehe einfach nicht, warum dieser Film ein Angriff auf Kühe und Kulturlandschaft sein soll.

                  1
              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Nehmen wir mal an, Österreich heißt die Urlauber aus anderen Ländern mit Rindfleisch aus Südamerika, oder mit Lammfleisch aus Neuseeland willkommen, ob die Begeisterung von Frau Ertl immer noch so hoch angesiedelt ist.

                1
                • Elisabeth Ertl sagt

                  Mittlerweile wird dank Klimawandel Hafer auch schon wieder in Alpentälern angebaut.
                  Ich würde auch keinen Tirol-Urlauber daran hindern wollen, statt Rindfleisch Gemüselaibchen aus dem Inntal zu essen.

                  1
          • Ferkelhebamme sagt

            “ortet hier unweigerlich ein schlechtes Gewissen.” das würde ich als Tiroler Bauer als Schlag unter die Gürtellinie verorten. Warum sollten die ein schlechtes Gewissen haben? Mir war so, dass die Weidetierhaltung wichtig für die Pflege und den Erhalt der Almen ist? Und jetzt weiss nicht mal mehr der Krampus das zu wertschätzen? Wieviel Hafer wird in Tirol angebaut? Wie macht der sich auf den Almen? Das ist ein heftiger Tritt in den Allerwertesten dere, die für das Tiroler Landschaftsbild verantwortlich sind, würde ich sagen. Spiegelt aber sehr gut die heutige Gesellschaft wieder. Gedankenlos mit Füssen treten um einem oberflächlichem hippen Trend zu folgen, ohne Folgeabschätzung.

            4
            • Elisabeth Ertl sagt

              Das ist eine Tirol-Werbung, eine Einladung, als Gast nach Tirol zu kommen.
              Tirol hat auch nicht mehr Landwirte als andere Gegenden. Man kann doch nicht das ganze Land Tirol einfach mit seiner Landwirtschaft gleichsetzen. Man assoziiert doch mit diesem Land noch viel mehr: Schigebiete, Wanderwege, grandiose Gipfel, urige Berghütten, gut geführte Hotels, Kulturevents, Sehenswürdigkeiten etc. Und eben auch Brauchtum, wie immer man dazu steht.
              Das ist es wieder, was mich in diesem Forum zunehmend stört: Dass man von der gesamten Gesellschaft erwartet, die Welt nur noch aus dem Blickwinkel der Landwirtschaft zu betrachten. Dass man alle anderen Blickwinkel als irrelevant abtut.
              Daher – nicht wahr – wenn jemand Hafermilch in einen Werbefilm einbaut, dann kann das nur als Affront gegen Milchviehhalter gemeint gewesen sein.
              Hallo – wir leben schon lang in keiner Agrargesellschaft mehr.

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Werte Frau Ertl,
                jeder Beruf, oder Tätigkeit erfordert eine Grundlage. Ohne eine gepflegte Landschaft, braucht kein Gastronom in Feriengebieten ein Hotel bauen und ohne Beweidung steigt die Lawinengefahr stark an.
                Was mich stört ist, dass unsere Gesellschaft nicht die Leistungen der Bauern sieht – oder sehen will -.

                Richtig ist, wir leben nicht mehr in einer Agrargesellschaft, aber das tägliche Essen kommt von der Landwirtschaft, auch ihres, außer vermutlich dem Lammfleisch.

                1
                • Elisabeth Ertl sagt

                  Und wo lesen Sie jetzt heraus, dass der Werbefilm das in Abrede stellen wollte? Ich sehe das nicht. Es geht einfach gar nicht um dieses Thema.

                  1
          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Gerade die Landwirtschaft hat alles über sich ergehen lassen, deshalb meint jeder Hanswurst mit Sonderschulabschluss, er muss seine Ergüsse über Bauern absondern.

            2
        • “Was aufmerken lassen sollte, ist, wie gereizt die Bauern inzwischen sind. Der berühmte Tropfen..”

          Richtig, dafür gibt es sicher Gründe. Und ganz offensichtlich hat sich da auch in Österreich einiges aufgestaut.

          Danke an Bauer Fritz für die Vorstellung des Krampus. Eindeutig Horizonterweiterung, als ganz im Sinne des Blogs👍

          3
          • Elisabeth Ertl sagt

            Klar hat sich da in Österreich etwas aufgestaut: auf Kälbern reitende Touristen mit unerzogenen Hunden, Kuhurteil, der Wolf und seine Befürworter, welche meinen, dass man eh keine Almwirtschaft mehr braucht etc.
            Aber man soll seinen Frust dort auslassen, wo er hin gehört. Und dieser Film ist eindeutig die falsche Adresse.

            • Elisabeth Ertl sagt

              Der Krampus ist eine Erscheinungsform der Perchten. In Kärnten, Salzburg und der Steiermark gibt es übrigens eine Percht, die sich “Habergeiß” nennt 🙂

  8. Bergamasca sagt

    Stimme zu, das ist einfach schlechte Werbung. Aufregen sollte sich nur der Auftraggeber – über das weggeschmissene Geld.

    3
  9. Reinhard Seevers sagt

    Ich stelle mir gerade vor, wie der Krampus sagt: Ein Latte Macchiato, mit Kuhmilch bitte!
    Irgendwie spookie oder? Die Werbeleute haben schlicht eine zu plumpe Botschaft vermitteln wollen, wie es scheint. Jedenfalls hätte ich denen keinen award gegeben.

    4
  10. Peter Rommel sagt

    Was mir bei der Diskussion über die Bezeichnung von veganen Ersatzprodukten auffällt, dass oft diejenigen, die bei der Bezeichnung “Hafermilch”, usw. sich generös zeigen, diejenige sind, die wegen dem Spruch “Milch macht müde Männer munter” bis vor den Europäischen Gerichtshof klagen.
    Wie so oft, sind die unberechtigt Empörten immer die Anderen. und leider ist es so, dass nur die gehört werden, die am lautesten schreien. Von daher finde ich die Reaktion der Bauervertretung in Ordnung.

    4
    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Hafermilch gibts nicht und darf nicht als Milch bezeichnet werden.
      Es handelt sich um Haferaufguss,billigst hergestellt und teuer verkauft.
      Vor Jahren gabs mal einen Hype um Haferflocken.
      Mühlenwerke in meiner Gegend schickten mir einen ellenlangen Abnahmevertrag für Hafer und garantierten darin den Gerstenpreis.
      Kurze Zeit später waren die insolvent.

      4
  11. Reinhard Seevers sagt

    Also für mich ist sowohl der Krampus, als auch die gesamte Werbung nichtssagend und schon gar kein Werbevideo für Tirol. Und der Aufregungsfaktor erscheint mir viel zu hoch.

    4

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert