Monate: Februar 2024

Der Tierwohl-Cent

In den Medien wird kaum darüber berichtet, in den landwirtschaftlichen Fachblättern sehr wohl. Cem Özdemir plant eine Abgabe auf Fleisch, um damit Landwirte zu unterstützen, die in mehr Tierwohl investieren wollen. Markus Vahlefeld wollte von mir als Landwirt wissen, was ich davon halte. Die Idee ist ja gut, aber dann kommen die Fragen und Zweifel… Das Interview beginnt nach 10 Minuten.  Die Ausführungen im Vorspann teile ich nicht alle… https://kontrafunk.radio/de/sendung-nachhoeren/kultur-und-wissenschaft/leib-und-speise/leib-und-speise-der-tierwohl-cent#id-article  

Erbsen, Ackerbohnen, Sojabohnen

Derzeit ist in der Diskussion, die Stillegung von 4% der Ackerfläche eines Betriebes noch einmal für ein Jahr auszusetzen, wenn stattdessen Leguminosen angebaut werden. In unserem Wochenblatt LZ Rheinland wurden aktuell die Ertragsdaten der Sortenversuche veröffentlicht. Normalerweise liegen die Ergebnisse in den Versuchen etwa 5-10% über denen in der Praxis. Sie geben einen guten Überblick über die die Jahreseffekte. In den nachfolgenden Links sind Deckungsbeitragsrechnungen zu finden, die allerdings nicht den aktuellen Stand der Preise wiedergeben. Wenn man Erlöse und Preise der Jahre bis 2022 heranzieht, liegen die Deckungsbeiträge von Erbsen und Ackerbohnen langjährig im Bereich von 200-400 €/ha und damit in unserer Anbauregion Rheinland deutlich unter Getreide, Zuckerrüben oder Raps. Aktuell nähern sich die Preise wieder dem Niveau der Jahre vor 2022 an. https://www.lfl.bayern.de/iba/pflanze/327743/index.php https://www.topagrar.com/heftplus/lohnt-der-anbau-von-koernerleguminosen-13211352.html Zu berücksichtigen ist noch die Vorfruchtwirkung der Leguminosen, die als Stickstoffsammler für die nachfolgende Frucht von Bedeutung ist. Diese kann mit rund 100 €/ha in Anrechnung gebracht werden. Eine Einschränkung könnte jedoch dazu führen, dass der Anbau von Leguminosen trotzdem nicht stattfindet. “Agrarheute” schreibt “Die Kommission schlägt vor, dass …

Bauern: von der Mitte nach rechts?!

Ich habe in den letzten 50 Jahren, in denen ich wählen darf, meine Einstellung nicht geändert. Ich habe immer eine Partei der sogenannten “Mitte” gewählt. Das war bisher die CDU oder auch die FDP. In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben sich aber die Positionen dieser Parteien in eine Richtung bewegt, die man allgemein “links” nennt. Ich habe mich aber nicht mitbewegt. Wenn sich also “meine” Parteien aus der Mitte nach links bewegt haben und ich meine Position nicht verändert habe, wo stehe ich dann? Richtig, rechts. Ohne eigenes Zutun, nur durch die Verschiebung der Koordinaten. So wie mir geht es offensichtlich auch vielen anderen, mit denen ich über diese Thematik rede. Sie fühlen sich mit dieser Einordnung unwohl und so geht es mir auch, weil mit der Bezeichnung “rechts” oft auch “rechtsradikal” oder “rechtsextrem” verbunden wird. So auch bei einem Interview des NDR am 7.2.2024 mit einer Agrarsoziologin der Uni Göttingen, die darin die Begriffe “rechts”, “rechtsextrem” und “rechtspopulistisch” gebraucht und diese Attribute  Organisationen wie LSV und Freie Bauern zuweist. Namentlich wird in diesem …

Herr Habeck, übernehmen Sie!

Ein Gastbeitrag von Ludger Weß Vizekanzler Robert Habeck hat in Sachen CO2-Speicherung gezeigt, dass er gegenüber seiner Partei zu Basta-Entscheidungen fähig ist. Jetzt sollte er ein Machtwort sprechen, um das unwürdige Verhalten seiner Partei in Sachen grüne Gentechnik zu beenden. Am Mittwoch hat das EU-Parlament eine Entscheidung zum Thema neue Züchtungstechnologien getroffen. Es hat den Vorschlag der EU-Kommission akzeptiert, Pflanzen, die mit dem so genannten Gene Editing erzeugt wurden, von den strengen Zulassungsregeln für klassische Gentechniksorten zu befreien. Von vielen wird das als Sieg der Wissenschaft über Fake News, Ideologie und Lobbyismus gefeiert. Sie übersehen jedoch, dass die grüne Fraktion die Stellungnahme erfolgreich torpediert hat. Sie war mit der von den US-Republikanern bekannten Taktik, Abstimmungsprozesse mit einer Vielzahl von Änderungsanträgen zu bombardieren, sehr erfolgreich. Das Parlament ermöglicht es jetzt, auf der einen Seite auch kleinen Zuchtbetrieben, neue Sorten schneller an den Markt zu bringen, hat auf der anderen Seite aber für Anbau und Vermarktung die gleichen hohen Hürden hochgezogen, wie sie für die klassische Gentechnik gelten: Nachverfolgbarkeit und Kennzeichnungspflicht von der Saatgutverpackung über den Acker …

Soja-Anbau und Regenwald

In unseren Medien wird ja erzählt, dass wegen des Soja-Anbau der Regenwald abgeholzt wird. Ich wollte aus erster Hand erfahren, was da dran ist. Deshalb habe ich Daniel Rosenthal gefragt, der Landwirt in Parana ist und den ich seit 8 Jahren kenne. Er war schon mehrfach mit brasilianischen Landwirten bei uns auf dem Hof. Hört euch mal an, was er sagt. Warum Daniel so gut Deutsch spricht? Seine (jüdischen) Eltern sind 1938 vor den Nazis geflohen, ein Teil seiner Familie ist von Deutschen im KZ ermordet worden.   Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Wollen Bauern Biodiversität?

Es freut mich, dass ich für eine wissenschaftliche Zeitung der Biologen einen landwirtschaftlichen Artikel veröffentlichen darf. Wolfgang Nellen hat es mir angeboten und ich habe es gerne gemacht. Aber eigentlich ist mein Text nicht besonders wissenschaftlich, obwohl es um Biodiversität geht. Aber lest selbst: https://www.biuz.de/index.php/biuz/article/view/7046/6289 Wolfgang Nellen hat sich in der gleichen Ausgabe mit den Neuen Genomischen Techniken (NGT) befasst. https://www.biuz.de/index.php/biuz/article/view/7044/6287

Rio – Rommerskirchen

Am Montag morgen um 6.00 Uhr habe ich mir das Handtuch genommen, bin über die Strasse gegangen und habe im Atlantik gebadet. An der Copacabana, im Hintergrund der Zuckerhut. Wasser- und Lufttemperatur etwa 25 Grad. Mittags ist es wärmer, etwa 35 Grad C. Um 14 Uhr ging das Flugzeug nach Frankfurt, der Flug von 11,5 Stunden war ruhig, wir waren 10 Minuten früher als geplant (6:30 Uhr) dort. Mit dem ICE und Regionalzug war ich um 9:00 Uhr in Rommerskirchen. Es sind 5 Grad C, es ist stürmisch, auf den Felder steht das Wasser. Mittwoch morgen: in der Nacht hat es 16 mm geregnet, es ist 3 Grad C, auf den Felder steht noch mehr Wasser und es regnet immer noch. Unser Sohn hat mich daran erinnert, Holzpellets zu bestellen, der Vorrat geht langsam zu Ende, wie immer im Februar. Ich bin wieder zurück in Deutschland. Mein Tagebuch über die Reise ist von vielen gelesen worden. Manche haben auch kommentiert. Ich habe eine WhatsApp bekommen, dass manche Bauern meine Lobhudelei über die Landwirtschaft in Brasilien …

Brasilien Tag 10 Finale in Rio

Den Abschluss unserer Agrarreise bildete heute Rio de Janeiro. Was muss man gesehen haben? Copacabana: unser Hotel stand in der ersten Reihe, nur über die Strasse bis zum Strand. Traumhaft, und natürlich sind wir in das etwa 25 Grad warme Wasser gesprungen. Und die Bikinis der Brasilianerinnen haben wir natürlich auch gesehen, aber das ist ein anderes Thema. Unsere  Stadtrundfahrt brachte uns zur Christusstatue, dem Maracana-Stadion, einer  berühmten Treppe mit Fliesen aus aller Welt (dabei auch viele aus Deutschland) und zum Schluss zum Zuckerhut. Also wirklich alles, was man als Tourist gesehen haben muss. Gleich hinter unserem Hotel sind Favelas. Davon gibt es viele in Rio, aber wir haben uns keine Minute unsicher oder bedrängt gefühlt. Die Regierung achtet sehr darauf, dass in den Touristenzentren sehr viel Wachpersonal ist und laut Marcello, einem deutschstämmigen Brasilianer sind die Zeiten des Handy- und Geldbörsen-Diebstahl vorbei. Wir haben uns ohnehin meist mit mehreren Leuten auf der Strasse bewegt aber ich war auch alleine unterwegs. Dunkle Ecken habe ich trotzdem gemieden. Wir verlassen morgen (bei uns ist es gerade …

Brasilien Tag 9

Heute etwas später, weil gestern Reisetag war. Vormittags zu einer Badestelle im “Urwald” (auf dem Foto ist “Reserva” zu sehen), am frühen Nachmittag dann zum Flughafen von Cuiaba und von dort nach Sao Paulo und weiter nach Rio, wo wir um 22 Uhr ankommen. Um 23 Uhr haben wir dann noch ein Bier und eine Caipirinha an der Copacabana getrunken, direkt neben unserem Hotel, dass in der ersten Reihe steht. Caipirinha an der Copacabana…Wie das schon klingt! Heute sehen wir uns noch die Sehenswürdigkeiten von Rio de Janeiro an, dann geht es morgen um 14 Uhr in Richtung Frankfurt am Main. Was für eine tolle Zeit mit vielen netten Leuten und einer tollen Organisation von Farm Tours. Pläne für das nächste Jahr gibt es auch schon: Dreiländereck Argentinien, Paraguay und Parana. Bisher nur Pläne, aber Daniel, unser genialer Reiseführer hat sich den Termin schon mal notiert.