Bauer Willi
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Erbsen, Ackerbohnen, Sojabohnen

Derzeit ist in der Diskussion, die Stillegung von 4% der Ackerfläche eines Betriebes noch einmal für ein Jahr auszusetzen, wenn stattdessen Leguminosen angebaut werden.

In unserem Wochenblatt LZ Rheinland wurden aktuell die Ertragsdaten der Sortenversuche veröffentlicht. Normalerweise liegen die Ergebnisse in den Versuchen etwa 5-10% über denen in der Praxis. Sie geben einen guten Überblick über die die Jahreseffekte.

In den nachfolgenden Links sind Deckungsbeitragsrechnungen zu finden, die allerdings nicht den aktuellen Stand der Preise wiedergeben. Wenn man Erlöse und Preise der Jahre bis 2022 heranzieht, liegen die Deckungsbeiträge von Erbsen und Ackerbohnen langjährig im Bereich von 200-400 €/ha und damit in unserer Anbauregion Rheinland deutlich unter Getreide, Zuckerrüben oder Raps. Aktuell nähern sich die Preise wieder dem Niveau der Jahre vor 2022 an.

https://www.lfl.bayern.de/iba/pflanze/327743/index.php

https://www.topagrar.com/heftplus/lohnt-der-anbau-von-koernerleguminosen-13211352.html

Zu berücksichtigen ist noch die Vorfruchtwirkung der Leguminosen, die als Stickstoffsammler für die nachfolgende Frucht von Bedeutung ist. Diese kann mit rund 100 €/ha in Anrechnung gebracht werden.

Eine Einschränkung könnte jedoch dazu führen, dass der Anbau von Leguminosen trotzdem nicht stattfindet. „Agrarheute“ schreibt

„Die Kommission schlägt vor, dass die Landwirte statt der Zwangsbrache auf 7 Prozent ihrer Ackerfläche stickstoffbindende Pflanzen wie Linsen oder Erbsen oder Zwischenfrüchte anbauen sollen. Diese Pflanzen können als Futtermittel oder als Gründüngung dienen. Auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sollen die Landwirte auf diesen Flächen verzichten müssen.“

Da viele Landwirte nicht über die notwendige Maschinen (Striegel, Hacke) zur Unkrautbekämpfung verfügen, ist ein Anbau schon aus diesem Grund kaum möglich.

(Aufrufe 2.890 gesamt, 1 heute)

18 Kommentare

  1. Sojabohnen sind inzwischen so weit in der Züchtung dass der Anbau in Deutschland absolut möglich und rentabel ist.
    Bei Fragen gerne melden
    MFG Deutsche Saatgut GmbH

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  2. Ludwig sagt

    Die Kommission kommt natürlich zu spät um die Ecke. Wer einen Plan hatte, der hat doch schon längst seine Brachfläche begrünt. Viele mit Rotschwingel und Klee. Das ganze ist doch nur ein Ablenkungsmanöver um zu zeigen , daß man reagiert und auf die Bauern eingeht, aber dabei bleibt man seiner Linie des Bauernlegens treu. Dieses Bauernlegen wird im Juni mit der EU-Wahl dann dem Ende entgegen gehen , denn kein Mittelständler wird diese Kaoten wieder wählen. Eine KOmmission die hier Wohlstand und Wirtschaft vernichten will und die Bürger enteignen will , hat sowieso unter diesen Umständen kein Recht mehr an der Macht zu bleiben. Brüssel mit seinen EU-Verwaltungen muß kräftig ausgefegt werden und auf die wirklichen Probleme angesetzt werden. Dafür reicht ein Viertel der Verwaltungsleute und Politiker aus. Mein EU-Abgeordneter hat weder auf meine Mails geantwortet , noch hat er sich im Wahlkreis sehen lassen . In den nächsten Monaten wird er , wie immer , einige Wahltermine machen und sich nach der Wahl wieder einige Jahre wieder nicht zu sehen sein. Mit solchen Leuten werden wir nicht weiterkommen , die den Kontakt zum Volk verloren haben , sondern nur bei ihren monatlichen Diäten glänzende Augen bekommen.

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  3. Ostbauer sagt

    Selbst bei Einsatz von PSM macht der Anbau von grobkörnigen Leguminosen kaum Sinn.
    Als Milchbetrieb käme bei uns sowieso nur Lupine in Frage. Alles andere fällt klimatisch bedingt oder Eiweißtechnisch aus.
    Herbizide zur Bekämpfung von zweiblättrigen Unkräutern gibt es kaum noch und wenn, dann im Vorauflauf.Das Zeitfenster ist absolut eng und die Bedingungen müssen 100%ig stimmen. Selbst dann ist es keine Gewährleistung für einen Erfolg bis zur Ernte.
    Sikation bei Spätverunkrautung ist verboten.
    Da kaum erntewürdig, ist es nur noch eine sehr teure Zwischenfrucht mit einem allerdings guten Vorfruchtwert.
    Lupine (bis auf die Gelbe) unterliegt einem strikten Nachbauverbot. Saatgutkosten von 300- 400 €/ha + Impfung, und das jedes Jahr bis man“ rum“ ist auf den Schlägen sowie die Unsicherheit, überhaupt etwas zu ernten, machen grobkörnige Leguminosen für uns zum „Nogo“.
    5 Jahre probiert!
    Wenn Leguminosen, dann kleinkörnige, wie zum Beispiel Luzerne.
    Bei eigener sinnvoller Verwertung passt das.
    Allerdings nicht im Marktfruchtbetrieb und schon gar nicht mit BWZ ab 87.(Deibel noch mal) (-:

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  4. Georg Johann Brand sagt

    Erträge und Wirtschaftlichkeit sind bei Leguminosen mehr noch als bei anderen Kulturarten vom züchterischen Fortschritt abhängig, denn Düngung und Pflanzenschutz haben deutlich geringere ertragssteigende bzw. ertragssichernde Auswirkungen als z. B. beim Weizen.
    Aufgrund der geringen Anbaufläche gibt es jedoch kaum noch Züchter die Ackerbohne und Erbsen bearbeiten. Etwas anders ist es nur bei der Weißen Lupine – die von einigen wenigen Pflanzenzüchtern wieder aufgegriffen wurde – und bei der Sojabohne. Bei letzterer, global gesehen, jedoch fast ausschließlich mit gentechnischen Methoden, die uns in Europa bisher nicht erlaubt sind. Hoffnung, könnte die Öffnung für die neuen Genomischen Techniken machen, falls man sich auf europäischer und deutscher Ebene dazu durchringt.

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  5. Bauer Fritz sagt

    Der Berg hat gekreißt und ein Mäuslein ward geboren.
    Wenn das als Erfolg/Ergebnis der europaweiten Bauerproteste verkauft wird, sollten schon morgen alle wieder auf ihre Traktoren steigen.
    In Österreich sind über 80% der Betriebe ÖPUL-Teilnehmer, die somit nicht 4% sondern weiterhin mind. 7% stilllegen müssen. Man schätzt daß kaum 10.000 ha in Österreich überhaupt von dem Ergebnis betroffen sein könnten. Von denen wiederum wird nur ein Bruchteil die Zusatzauflage erfüllen können oder wollen, darauf Eiweißfrüchte ohne PSM-Einsatz anzubauen.

    So was nennt man üblicherweise Augenauswischerei oder Scheinergebnis. Im schlimmsten Fall auch Bauernfängerei.

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    • Bauer Willi sagt

      Habe heute einen Kammerbeamten gehört, dem überhaupt nicht klar ist, wie man die Neuerungen rechtzeitig in das EDV-Programm zur Antragsstellung einpflegen kann.

      Wie schön, wenn mal eine Regelung an der Verwaltung scheitern könnte…

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      • Wir warten bis heute noch auf die Auszahlung unserer Prämien, das der Kammer in Niedersachsen ein Programm fehlt Flächen Sachsen-Abhalt+Niedersachsen + ökologischer Regelungen unter einen Hut zu bringen.
        Auszahlungstermin ungewiss!
        Auf eine Nachfrage bekamen wir die Antwort: was beantragen sie auch soviele Programme…..

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  6. Diese Versuche sind schon vor über 50 Jahren gemacht worden.

    Zusätzlich könnte man noch überlegen, ob man sie als Sojaschroterzatz mit durch die Schrotmühle laufen lässt !?!

  7. Klartexter sagt

    Wer es sich leisten kann, stellt keinen Antrag und somit auch keine Stilllegung.
    Für Futterbaumbetriebe eh
    meistens nicht rentabel.

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  8. Frikadellen piet 45 sagt

    guten Morgen dann bin ich mal sehr gespannt ob die Land wurde bereits sind diese Kulturen Hand zu bauen da Wer war noch sehr und erforscht ist einen großen Fehler macht man bestimmt nicht da man ja auch nicht weiß wie der Deckungsbeitrag der anderen Kulturen die verdrängt werden sehkämpfen würde

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