Monate: Februar 2024

Brasilien Tag 8

Bom Futuro! So heißt die Farm, die wir heute besichtigt haben. Das heißt “Gute Zukunft” und trifft die Entwicklung in der Landwirtschaft Brasiliens ganz gut. Wieder so ein Tag, den man nicht in ein paar Zeilen wiedergeben kann. Alleine die Busfahrten über Land vermitteln so viele Eindrücke von der unendlichen Weite der Landschaft, die man in unserem engen Europa nicht erleben kann. Ohne jede Wertung, es sind einfach völlig neue Blicke und Einblicke, die man erlebt haben muss, um davon reden zu können. Eines ist aber in den Tagen klar geworden: es wird viel über Brasilien berichtet was nicht stimmt oder so nicht stimmt. Aber dazu nach der Reise, heute nur wieder die Schilderung des Gesehenen. Die Farm gehört drei Brüdern, die 1980 mit einfachsten Mitteln in Mato Grosso den Cerrado urbar gemacht haben. Das Land hat der Staat kostenlos zur Verfügung gestellt, es musste nur in einem gewissen Zeitraum zu Acker verwandelt worden sein, sonst wurde es wieder entzogen. Heute ist die Farm knapp 430.000 ha groß, 128.000 ha davon sind Reserva, so dass …

Brasilien Tag 7

Heute geht es nach Campo Verde. Das liegt nicht weit weg von unserem Standort gestern. Nach nur drei Stunden Fahrt erreichen wir den Betrieb, den wir heute besichtigen. Wir lernen jeden Tag, wie groß alleine Mato Grosso ist. Und das ist nur ein Bundesstaat von vielen. Wir besuchen einen Familienbetrieb mit 9.000 ha, Vater und Sohn führen diesen. Aber Achtung: es sind wieder 35% Reserva (ursprüngliche Waldfläche) abzuziehen. Es bleiben also für Ackerbau und Viehzucht entsprechend “nur” 6.500 ha Fläche übrig. Der Eigentümer des Betriebes (75 Jahre)  hat mit 20 ha im Süden Brasiliens und mit einem Supermarkt an der Grenze zu Argentinien angefangen. Wegen des Falkland-Krieges kam eines Tages kaum noch Kundschaft (weil das Geld fehlte) und er brach seine Zelte dort ab. Er kaufte 200 ha in Campo Verde, wo 1988 etwa drei Häuser standen, wie immer ohne Strom und fließend Wasser. Heute ist Campo Verde eine Kleinstadt mit 40.000 Einwohnern, wo alle irgendwie mit und von der Landwirtschaft leben. Aus den 200 ha wurden dann nach und nach die heutigen 9.000 incl. …

Brasilien Tag 6

Am frühen Morgen hat es in kurzer Zeit 60 mm geregnet. Ein Segen für die Farmer, die jetzt ihren Mais gesät haben. Erstaunlich: als wir gegen 11 Uhr aufs Feld gehen ist das Wasser vollständig verschwunden. Gegen späten Nachmittag geht die Saat weiter, nur die Soja-Ernte wird unterbrochen. Was gibt es Neues für uns? Was in Deutschland kaum einer weiß: wer in der Region Mato Grosso Flächen bewirtschaftet, muss 35% seiner Gesamtfläche als Waldfläche (Reserva) vorweisen. Ohne diese Maßnahme darf er keine Landwirtschaft betreiben. Die Kontrolle geschieht durch Einmessen und Kontrolle über Satellit. Wer einen einheimischen Baum fällt, muss dafür eine Genehmigung einholen. Bei Mißachtung gibt es eine sehr hohe Geldstrafe, bei besonders schweren Fällen wird ein Berufsverbot erteilt. Der Betrieb von Jose Eduardo ist 1800 ha groß, 600 ha sind Reserva, also ursprünglicher Wald. Im Anbau sind Soja, Mais und eine Art von Zwischenfrucht aus 10 Pflanzenarten, die aber nicht geerntet wird, sondern der Bodenverbesserung dient. Der Betrieb hat einen Humusgehalt von um die 4%. Es werden Messungen gemacht, umd den CO2-Fußabdruck festzustellen und …