Bauer Willi
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Brasilien Tag 7

Heute geht es nach Campo Verde. Das liegt nicht weit weg von unserem Standort gestern. Nach nur drei Stunden Fahrt erreichen wir den Betrieb, den wir heute besichtigen. Wir lernen jeden Tag, wie groß alleine Mato Grosso ist. Und das ist nur ein Bundesstaat von vielen. Wir besuchen einen Familienbetrieb mit 9.000 ha, Vater und Sohn führen diesen. Aber Achtung: es sind wieder 35% Reserva (ursprüngliche Waldfläche) abzuziehen. Es bleiben also für Ackerbau und Viehzucht entsprechend “nur” 6.500 ha Fläche übrig.

Der Eigentümer des Betriebes (75 Jahre)  hat mit 20 ha im Süden Brasiliens und mit einem Supermarkt an der Grenze zu Argentinien angefangen. Wegen des Falkland-Krieges kam eines Tages kaum noch Kundschaft (weil das Geld fehlte) und er brach seine Zelte dort ab. Er kaufte 200 ha in Campo Verde, wo 1988 etwa drei Häuser standen, wie immer ohne Strom und fließend Wasser. Heute ist Campo Verde eine Kleinstadt mit 40.000 Einwohnern, wo alle irgendwie mit und von der Landwirtschaft leben. Aus den 200 ha wurden dann nach und nach die heutigen 9.000 incl. Reserva.

  • Was ist anders?

Der Betrieb baut Soja und Mais an, wie alle hier. Dazu aber noch Baumwolle, Reis,  und 500 ha Essbohnen, die hier sehr oft und viel gegessen werden. Eine weitere Besonderheit ist eine Fleischerzeugung mit Mutterkuhhalung. 4 Monate bleiben die Bullen in der Herde zum Natursprung. Er hält 3.000 Tiere auf 2.500 ha. Den GV-Besatz pro Hektar möge sich jeder selbst ausrechnen. Hier ein Bild von der Weide. Ich denke nicht, dass Sie die Tiere erkennen können.

Zur Endmast kommen die Tiere auf den Hof und werden dort auf Reisschalen-Einstreu für einige Wochen gefüttert. Sie gehen zu einem Schlachthof in der Nähe (150 km) Er vermarktet rund 75% seines Fleisches in seinem eigenen Supermarkt in der Stadt. Der Rest geht in den Export nach China. Wir haben in diesem Supermarkt zu Mittag gegessen. Es hätte auch ein Supermarkt mit Restaurant irgendwo in Europa sein können, nur die Gemüsesorten waren etwas anders. Es gab Früchte, die ich noch nie gesehen habe.

Die Rinder werden mit einem Lebendgewicht von 620 kg (männlich) und 450 kg (weiblich) geschlachtet, die Ausschlachtung beträgt 56%. In Brasilien steht Rindfleisch an der ersten Stelle, danach folgt Geflügel, dann erst Schweinefleisch. Laut seiner Aussagen werden pro Kopf in Brasilien 15o kg verzehrt. Seine Aussage “Fleischessen ist gesund”. Auf die Frage, wie er die Zukunft sieht: positiv, es wird weniger Mäster geben, die Genetik wird ständig besser und auch die Aufzucht immer professioneller. Er füttert seine Tiere ausschließlich mit eigenem Futter (+ Mineralien und Vitamine). Eigentlich sind es Bio-Rinder.

Beim Rundgang entdeckten wir eine Drohne zur Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln. Die Ausbringmenge pro Hektar beträgt 10 l (zehn Liter!!) , der Tank reicht für 4 ha. Der Pilot braucht für den Wechsel des Akku und die Neubefüllung etwa 1 Minute. Die Drohne fliegt 4 m über dem Bestand und hat eine Arbeitsbreite von 12 m. Die Tagesleistung beträgt 150 ha. Somit könnte die Drohne an einem Tag alle Flächen meines Betriebes viermal abspritzen….

Noch zwei Zahlen, die ich mal ausgerechnet habe:

  1. wenn nur Mato Grosso 4% Stillegung machen würde, wären dies 3,7 Mio ha, also etwa ein Drittel des deutschen Ackerbau.
  2. Wir werden morgen einen Betrieb mit 300.000 ha Ackerbau sehen. Deutschland hat 11 Mio. ha. Man bräuchte 37 Betriebsleiter für Betriebe dieser Größe, um Deutschlands Ackerfläche zu bewirtschaften.

In unserem Bus sitzen 35 Landwirte. Wir suchen noch zwei…

Natürlich sind das nur Zahlenspiele. Sie können aber zum Nachdenken anregen.

Nochmals in eigener Sache: ich beschreibe hier im Tagebuch was wir sehen. Das ist keine Bewertung. Ich sage heute nicht, ob ich das gut oder schlecht finde. Kann aber gut sein, dass ich das nach der Reise machen werde.

 

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54 Kommentare

  1. Andreas sagt

    Dr. Willi@ nachdem sie nun ein paar Nächte zu Hause geschlafen haben,
    was werden sie nach der Besichtigung der 300.000 Hektar Ackerbaubetriebe
    auf ihren 40 Hektar Ackerland verändern ?
    Werden sie nun alles zusammen pachten, um auch eine sinnvolle Größe zu erreichen ?
    Bringen sie ihre PSM nun auch mit dem Flieger oder einer Drohne aus ?
    Legen sie auf ihren Flächen nun auch auf 35% eine Reserva an ?
    Ich bin schon sehr gespannt, welche positiven Veränderung ihre Brasilienreise für ihren Betrieb bringt

  2. Volker sagt

    Als Reiseteilnehmer kann ich Willi s Beschreibung nur bestätigen. Ich habe den Eindruck, in Deutschland ist die Zeit stehen geblieben, Brasilien ist uns etwa 10 Jahre voraus. Wir überlegen uns was wir an Bürokratie und Vorschriften noch alles erfinden können und merken nicht, wie wir zurückfallen. Außer deutschen LKW und ein paar in Mannheim gefertigte John Deere ist das meiste aus fernöstlicher oder sogar brasilianischer Produktion. Hoffentlich bekommt Deutschland noch die Kurve.

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    • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

      Wo das wohl dran liegt. Eine von langer Hand geplante Zerstörungspolitik mit immer wahnwitzigeren Aktionen hat unser Land in den jetzigen Zustand geführt, Kein Wunder das uns Brasilien voraus ist. In der Sichtweise unserer Hampelmänner sicherlich nicht.
      https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/habeck-oezdemir-brasilien/
      Wie schrieb doch kürzlich ein Kommentator zu einem politischen Bericht im Internet:
      Alle die ihr Kreuz nicht bei der AFD gemacht haben brauchen sich jetzt nicht aufzuregen, geliefert wie bestellt!!!
      Gute Reise noch.

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      • Artur Friedenreich sagt

        Es ist allerdings auch heute noch schlecht was früher schlecht war…
        Bei allem was man über Lula zurecht sagen kann sollte man schon noch der Wahrheit die Ehre geben. Das tut dieser von Ihnen zitierte Artikel auf Tichy nicht. Lula war Metallarbeiter und nicht Schuhputzer. Hätte man auch bei Wikipedia lesen können. Ihm die Abholzung im Februar nach Amtsübernahme am 1. Januar zuzuschreiben zu einer Zeit als die Bolsonaristas noch putschen wollten ist auch totaler Quark. Kurz, der Artikel auf Tichy ist leider pure Propaganda ohne Wert.
        Und das man sein Kreuz bei den politischen Dünnbrettbohrern der AFD mit Ihrem ständig wechselnden Spitzenpersonal machen sollte braucht man wohl nicht wirklich in Erwägung ziehen. Ausser ein paar völkischen Sprüchen keine Konzepte, aber Kremlnähe. Und wenn ich an diesen Westentaschen-Goebbels namens Höcke denke wird mir sofort schlecht…
        Schöne Grüße aus Rio.

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          • Artur Friedenreich sagt

            Ich habe auf Ihren Kommentar geantwortet, nicht auf den von Bauer Fritz.
            Darauf hatten Sie aber wohl inhaltlich keine Antwort und versuchen es mal so. Schon klar. Allerdings ist auch der Artikel aus der Welt vom 23.1.2023, also bestenfalls eine Prognose auf die Regierung Lula.
            Die Geschichten vom Anfang des Jahrtausends lassen wir mal beiseite sonst gibt es kein Ende mehr. 2003 hat der Irakkrieg begonnen, China war wirtschaftlich noch klein und Rudi Völler war Bundestrainer…

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            • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

              Herr Friedenreich, machen sie doch ihrem Namen alle Ehre, denn ihre Antworten erinnern mich minimal an Aggressivität und Arroganz. Seien sie doch einfach glücklich in Brasilien und alles ist gut. Hier geht es letztlich um die Erkenntnis wie man die deutsche Landwirtschaft im Verhältnis zur brasilianischen sieht. Da warten wir mal auf die Nachberichterstattung von Bauer Willi.

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    • Wilfried Furchert sagt

      Deutschland kriegt die Kurve nicht. Gewerkschaften wollen, dass ihre Mitglieder für weniger “Arbeit” mehr Geld bekommen sollen. Wo und von wem soll es erwirtschaftet werden, wenn alle mehr Urlaub und Freizeit haben wollen?

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  3. Dr.W.Ebersbach sagt

    Ihr habt ja auch den Richtigen Mann an der Spitze , ich danke dir auch für die Unterstützung von Inge.Noch mal ich hoffe wir sehen uns am Dienstag morgen in Ffm Lob vor allem für die Tollen Berichte.

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  4. Dr.W.Ebersbach sagt

    Ihr habt ja auch den Richtigen Mann s der Spitze ich danke dir auch für die Unterstützung von Inge.Noch mal ich hoffe wir sehen uns am Dinstag morgen in Ffm

  5. Christina sagt

    Lieber Willi, ich wäre gerne mitgeflogen; nicht, weil ich vom Fach bin, sondern um die ganzen Eindrücke zu sammeln!!
    Bin gespannt, wie am Ende der Gesamteindruck von allen Teilnehmern sein wird und ob man all das, wie die Brasilianer ihre Landwirtschaft betreiben, auch bei uns durchsetzen möchte?! Ich weiß auch nicht, wie ich deren Tun einschätzen soll …
    Gute Reise weiterhin !

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  6. Andreas sagt

    Wieviel Direktzahlungen pro Hektar bekommen die Farmer in Brasilien von der Regierung ?
    Wieviel Agrardieselverbiligung bekommen die Farmer pro Liter.
    Vielleicht kann man da in Deutschland noch was lernen !

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ja Mensch Andreas….du bist hier die hellste Leuchte auf der Torte, chapeau!
      Brasilien hat gerade den Mindestlohn erhöht und kommt auf sagenhafte 1,68€/h…das ist doch auch ein Vorbild für unsere Wirtschaft, meinst du nicht. Mann, Mann, Mann…

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    • Bauer Willi sagt

      Keine Zahlungen. Warum auch? Diesel bekommen sie 12% billiger. Das war’s.

      An der Tankstelle kostet Diesel 1,03 €.

      Sie haben recht: man sollte alle Subventionen streichen. Auch für Bio…,

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    • Bauer Fritz sagt

      @ Andreas
      Warum soll Brasiliens Regierung auch noch Geld für den Agrarbereich ausschütten ?
      Das erledigt ja ohnehin Deutschland ….
      Deutschland will ja gar nichts lernen – Deutschland will belehren (vor allem zur Weltrettung)
      Deutschlands Naivität bei der Regenwald-Rettung (https://www.welt.de/politik/ausland/article243311215/Brasilien-Deutschlands-Naivitaet-bei-der-Regenwald-Rettung.html)

      “Bolsonaro hat seinem Nachfolger Lula unterdessen eine ökonomisch hochprofitable Agrarindustrie hinterlassen, für deren heutige Aufstellung Lula einst selbst die Weichen stellte. Das Wirtschaftsministerium meldete Anfang Januar einen beeindruckenden Handelsüberschuss von 62,3 Milliarden Dollar – ein neuer Rekord. Im vergangenen Jahr exportierte Brasilien Sojabohnen im Gesamtwert von 46,7 Milliarden Dollar, was einem Plus von 20,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Kurzum: Brasiliens Agrarindustrie, eine der Hauptverantwortlichen für die jahrzehntelange Amazonas-Abholzung, hat prall gefüllte Kassen.

      Möglich gemacht hat diesen ökonomischen Erfolg unter anderem eine starke Amazonas-Abholzung von rund 80.000 Quadratkilometern Regenwald in Lulas erster Amtszeit von 2003 bis 2007 – etwa doppelt so viel wie in Bolsonaros Präsidentschaft. Erst in der zweiten Amtszeit gelang es Lula mithilfe der angesprochenen Steuerungsmaßnahmen, die Abholzung deutlich zu reduzieren.”

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    • Volker sagt

      Der Sprit ist bei weitem billiger als bei uns, mit der Direktsaat ist der Kraftstoffverbrauch so gering, dass der in der Kostenkalkulation vernachlässigt werden kann.

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    • Jan B sagt

      Mit wenig Sozialauflagen, wenig Bürokratie, keinen Umweltschutzstandarts, kein Terwohlvorschriften, Gentechnik… wenn wir das bei uns so machen würden, könnten wir auch zu Weltmarktpreisen produzieren. Wollen wir das?

    • Inga sagt

      Das kann man doch gar nicht in dem Falle vergleichen, Herr Andreas.

      Geausowenig wie man die Ackergrösse und das Klima miteinander vergleichen kann.

  7. Michael Ströhl sagt

    Wie steht es den im Allgemeinen um den Einsatz von Ionophoren in der Rindermast? Meines Wissens ist das in Brasilien und weltweit Standard (außer Europa), führt zu Leistungssteigerung und hat auch eine antibiotische Wirkung (Kokzidien!). Handelsnamen sind z.b Zimprova, Taurotec.
    Ich denke nicht, daß man diese Praxis in die Nähe von “Bio” rücken sollte.
    https://www.zoetis.com.br/especies/bovinos/taurotec/index.aspx

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    • Volker sagt

      Die von uns besuchten Betriebe haben uns glaubwürdig versichert keine wachstumsfördernde Medikamente einzusetzen.

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  8. ReinerStoff sagt

    Hallo Willi, könntest du das mit der Drohne etwas näher erläutern?

    “Beim Rundgang entdeckten wir eine Drohne zur Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln. Die Ausbringmenge pro Hektar beträgt 10 l (zehn Liter!!) , der Tank reicht für 4 ha. Der Pilot braucht für den Wechsel des Akku und die Neubefüllung etwa 1 Minute. Die Drohne fliegt 4 m über dem Bestand und hat eine Arbeitsbreite von 12 m. Die Tagesleistung beträgt 150 ha.”

    Was wird denn da gespritzt zB., bei einer AB von 12m und 10l Ausbringmenge/ha (Präparat oder angesetzte Spritzbrühne?) kann es doch eig. nur eine Einzelpflanzenbehandlung sein oder? Wenn Sie schreiben, die Drohne fliegt 4m über dem Bestand, sitzt dann das Spritzgestänge deutlich tiefer, wird ein Wasserstrahl abgegeben, denn Zerstäuberdüse aus 4m Höhe und Luftverwirbelungen durch die Drohne oder Wind allgemein kann ich mir eine Applikationsgenauigkeit nur schwer vorstellen.

    Oder spritzen sie das unverdünnte Präparat und brauchen deshalb “nur” 10l und führen es als Flächenspritzung durch?

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    • Stef sagt

      4m Höhe ist Standard. Damit wird dann die entsprechende Arbeitsbreite erreicht. Die Spritztröpfchen sind viel kleiner, womit eine wesentlich bessere Benetzung erreicht wird. Damit erklärt sich der wesentlich geringere Spritzbrühenaufwand. Kleinere Tröpfchen heißt jetzt natürlich auch potentiell mehr Drift, allerdings werden durch die Propeller die kleinere Tröpfchen nach unten gedrückt. Also weniger Drift. Zudem muss man bedenken, in vielen Ländern darf man Drohnen nur auf “Flugzeug/Hubschrauber Anwendungen” nutzen, es gibt noch kein eigenes Label für Drohnen.

      Es gibt schon auch Andwender, die die Spritzbrühe konzentrierter machen, allerdings ist das dann vom Label nicht gedeckt und somit illegal.

      (Disclaimer: das oben geschriebene habe ich als Privatperson in meiner Freizeit verfasst.)

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  9. Smarti sagt

    Ist die Rinderrasse genetisch hornlos ? Sieht fast so aus von der Kopfform, war das schon immer so oder warum wurden sie so gezüchtet ? Die hätten ja genug Platz. Gibt es grosse Raubtiere, oder gab es sie früher ?

  10. Mark sagt

    “In unserem Bus sitzen 35 Landwirte. Wir suchen noch zwei…”

    OK, kannst mich dazu schreiben….

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  11. Christian Bothe sagt

    Wieder ein toller Bericht, diesmal auch zur Tierproduktion vor Ort! Einfach Klasse und lehrreich!

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  12. Frank sagt

    Wenn ich von 9000 ha diese 35% Reserva abziehe, lande ich nicht bei 6500 ha.
    Aber das macht praktisch bei den Größenordnungen schon fast keinen Unterschied.

  13. Frikadellen piet 45 sagt

    würdest du sagen die Tiertransporte in Brasilien sind besser als in Deutschland und wir tun was für einen Tierschutz wenn wir Fleisch aus Brasilien kaufen da es ja transportiert werden musste als Tier zum Schlachthof oder machen wir Deutschen das sehr gut nur es wird in den Medien falsch dargestellt oder von den Tierschützern falsch interpretiert

    • Johannes Buchner sagt

      In Brasilien werden die Tiere oft noch mit Pferden zu den Schlachthöfen gebracht, das ist oft einfacher und günstiger als per LKW.

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      • Peter sagt

        Das machen wir auch bald wieder. MAUT, Diesel- und Kfz. -Steuer werden uns schon motivieren.

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  14. Frikadellen piet 45 sagt

    moin sehr interessant Deine Eindrücke und interessieren würde mich mal was ganz anderes beim Spülen auf dem Klo dreht sich dort das Wasser andersherum

  15. Artur Friedenreich sagt

    “Wir lernen jeden Tag, wie groß alleine Mato Grosso ist…”
    Ich stelle immer wieder fest, dass die meisten Europäer sich keine Vorstellung davon machen wie gross Brasilien ist. Die 3000km Amazonas Regenwald in Ost- Westrichtung entsprechen etwa einer Strecke von Barcelona bis Moskau ohne viel Infrastruktur. Da haben wir über die Nord- Südausdehnung noch gar nicht gesprochen.
    Der Wald muss auf jeden Fall geschützt werden. Kluge Vorträge allerdings darüber, dass man Waldbrände bekämpfen solle und generöse 10 Millionen dafür versprechen (G7 ) ist allerdings eine Beleidigung und schreit von Unkenntnis. So geschehen vor wenigen Jahren. Wir kriegen mit all unserer Infrastruktur und Technik einen Waldbrand in Niedersachsen nicht wirklich in den Griff, erklären anderen aber wie’s geht.

    “Wenn wir mit China sprechen, bekommen wir einen Flughafen. Sprechen wir mit Deutschland, gibt es einen Vortrag.”
    (Ngozi Okonjo-Iweala, Generaldirektorin der World Trade Organization, Nigeria)
    So sieht’s leider aus…

    Ich wünsche Ihnen noch viel Spass und viele Erkentnisse auf Ihrer Reise.
    Gruss aus Rio!

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    • Frank sagt

      “Der Wald muss auf jeden Fall geschützt werden.”

      Ja sowas von. Vielleicht fangen wir mal damit an, bei uns wieder sowas wie Wald zu pflanzen. Verreckt ist von den Forstplantagen ja genug.

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    • Thomas Bröcker sagt

      Wenn wir mit China sprechen, bekommen wir einen Flughafen. Sprechen wir mit Deutschland, bekommen wir einen Vortrag”

      Schöner kann man die arrogante, von NGO´-Sprech getriebene “Entwicklungspolitik” der Europäer nicht beschreiben. Ich hab in letzter selten so gelacht, wie beim lesen des obigen Satzes.

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  16. Gerhard sagt

    Ich finde die Berichte richtig gut und auch aufschlussreich. Schon einige Dinge erfahren die ich so nicht erwartet hätte.
    Was mich auch mal interessieren würde, ob man da Probleme mit Erossion hat. Die Flächen sind ja mitunter ziemlich groß und Niederschläge können recht heftig ausfallen. Siehe von ein paar Tagen mit 60 Liter in kurzer Zeit und bis zu 1500 Millimeter Jahresniederschlag.
    Es wird ja bei uns in den Medien immer erzählt, da wird gerotet, ein paar Jahre was Angebaut und dann ist der Boden kaputt oder weg errotiert.

    Wünsche dir Willi noch eine schöne und informative Reise

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    • Frank sagt

      Wenn Sie eine problemorientierte Reise wollen, müssen Sie bei einem anderen Veranstalter buchen.
      Eine Reisegruppe der Grünen würde, übrigens genauso authentisch, die diese interessierenen Probleme vorgeführt bekommen, wie hier eben funktionierende Landwirtschaft Thema ist.
      suum cuique

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      • Obstbäuerin sagt

        Das besorgen doch einschlägige NGO schon seit Jahren, sonst wäre man doch nicht so erstaunt, wie die Realität in diesem Teil Brasiliens aussieht. Vor Jahren habe ich mal zum Fleischverbrauch weltweit recherchiert und war sehr erstaunt, wieviel Fleisch in Südamerika pro Kopf gegessen wird. Sie müssten doch sehr viel mehr gesundheitliche Probleme haben, als wir Europäer und leisten muss man es sich ja auch können.

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        • firedragon sagt

          Obstbäuerin,

          ich hatte kürzlich einen Film über die Eiszeit gesehen. Darin merkten Wissenschaftler an, dass der Neandertaler pro Tag erwa zwei Kilo Fleisch gegessen haben muss.
          Dachte ich ‘oh lala und heute will man uns mit 10 Gramm pro Tag abspeisen’ – kein Wunder, dass manche im Wolkenkuckucksheim leben 😉

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          • Reinhard Seevers sagt

            Firedragon, die Neandertaler sind AUSGESTORBEN!!! Merkst selber, wie schädlich zu viel Fleisch ist oder? 🤘🤡

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            • Andreas sagt

              Seevers@ wie passt das zusammen, wenn die AfD jetzt fordert:
              Deuschland den Neandertalern !
              Alle, die in den letzten 150.000 Jahren eingewanderert sind müssen raus.

              • Reinhard Seevers sagt

                …”ursächlich soll die Verpaarung mit dem modernen Menschen dran ‘Schuld’ sein.”

                Uiuiuih….das waren die damaligen Migranten aus Afrika oder? Alles wiederholt sich. 😎

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                • evo.... sagt

                  So einfach ist es auch nicht. Damals war der Homo sabberer dem Neanderthaler technisch überlegen. Heute ist es umgekehrt.Die paar % Neanderthalergene in uns werden wohl durch Frauenraub und Tod der Männer erhalten blieben sein.

                  Aber eine Art Frauenraub haben wir momentan auch: Ich sehe immer wieder junge Migranten mit deutschen Mädels. Die sollen angeblich besser im Bett sein.

                  Und einen Technologie-Transfer werden wir auch bekommen.

                  Das wären Themen für die AfD.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  EVO, das liegt daran, dass Migranten weniger gefährliche Kartoffeln essen, weniger Alkohol trinken und mehr Shisha rauchen…..🥳

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Herr Lützen, solche infantilen Weltsichten werde ich mir nicht zu Eigen machen…..Genpoole aus mehreren Jahrtausenden machen mich nicht zu Ihres Gleichen. Solche Argumentationskrücken sollen einen Kinderstreit vermeiden, sind aber einfach Unsinn.

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    • Wilfried Furchert sagt

      War vor reichlich 20 Jahren mit Berufskollegen im Bundesstaat Parana. Ein Kollege sagte beim Anblick eines Sojafeldes zum heimischen Farmer, dass man die Erträge bei Weizen im Schnitt um eine dt/ha jährlich steigern konnte und er führte es darauf zurück, dass gepflügt und der Boden ordentlich bearbeitet wird. Der Farmer meinte, wenn man hier so wirtschaften würde, hätte man in zwei Jahren keinen Boden mehr. Erosionsschutz ist in den meisten Regionen Brasiliens essentiell.

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  17. Leuken Matthias sagt

    Ich verfolge euch seit Beginn der Brasilienreise .Es ist schon beeindruckend diese Vielfalt der unterschiedlichen Unternehmen mit erleben zu dürfen.
    Ich wünsche der Reisegruppe für die letzte Tage noch viele Erlebnisse und Erinnerungen aus
    einer ,für viele , fremden Kultur mitnehmen zu können.
    Auch den 3 Jungs aus Straelen/ Geldern wünsche ich dass sie noch lange von diesem Erlebnis
    ” Brasilienreise”, dem Erlebten und den gewonnenen Eindrücken zehren und diese Erfahrungen später in der Heimat diskutieren können.

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    • Bauer Willi sagt

      Danke. Lob kann man nie genug bekommen. Es geht uns allen gut, es ist eine wirklich harmonsische Gruppe.

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