Bauer Willi
Kommentare 41

Bauernproteste in Europa – ein Überblick

Dass in Frankreich und Deutschland Bauernproteste stattfinden, ist allgemein bekannt und wurde auch in den Medien erwähnt. Doch wo wird sonst noch demonstriert? Die Bauernzeitung in Österreich hat recherchiert:

Endgegner Brüssel

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41 Kommentare

  1. Stefan Nieberg sagt

    Es ist doch sehr interessant, in ganz Europa wird von Landwirten protestiert.
    Bei uns ist die rot grün blau gelbe Regierung schuld, in Italien sind derweil die politisch Verantwortlichen weiter rechts zu verorten, in Polen war bis vor einigen Wochen die sehr national eingestellte PIS Partei 8 Jahre an der Regierung aber egal wer regiert es wird protestiert. Warum?
    Zu viel Bürokratie?
    Unsinnige Vorschriften?
    Das Problem könnte man theoretisch einfach lösen.
    Alle Länder in der EU und ihre Bauern verzichten auf die Subventionen der EU und der jeweiligen eigenen Landesregierung.
    Folge das würde die Bürokratie auf einen Schlag sehr deutlich senken.

    Wer will das und welche Betriebe können das verkraften?

    Vielleicht die besten 10 %.
    Und da wird es hingehen!
    Das wagt nur keine Regierung ob rechts oder links eingestellt in Europa öffentlich zu sagen.
    Durch die jetzigen Zuschüsse wird doch nur der Strukturwandel verlangsamt.
    Und der Agrarmarkt ist mittlerweile ein Weltmarkt!
    Es wurde doch durch die Brasilienreise gerade deutlich das dort die Produktionsbedingungen ganz andere sind als in Mitteleuropa.
    Wie will man diese Zusammenhänge für alle zufriedenstellend lösen?

    Die ganze Agrarpolitik (europäisch und national) hat sich in den letzten 50 Jahren hochkomplex entwickelt mit prozentual betrachtet gewaltigen Zuschüssen für die Landwirtschaft aus EU und den Länderregierungen und trotzdem sind fast alle Beteiligten nicht zufrieden. So kommt es in der Öffentlichkeit an.

    Aber durchführbare realistische Lösungsvorschläge habe ich weder hier noch anderswo gelesen.

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    • Bauer Fritz sagt

      Aktueller Artikel aus Österreich dazu aus den Salzburger Nachrichten:
      Den Bauern geht es vor allem um Wertschätzung
      https://gmeiner-meint.blogspot.com/2024/02/den-bauern-geht-es-vor-allem-um.html

      “Aber die Landwirtschaft könnte das. Und sie hat auch Vorschläge und Ideen. Die freilich – und das ist die Aufgabe und Verantwortung der Gesellschaft und der Politik – müssen gehört und ernst genommen werden und dürfen nicht als billige Lobbyarbeit weggewischt werden.
      Denn die heimischen Bauern können was.”

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    • Arnold Krämer sagt

      Die Subventionen der EU sind mittlerweile sehr transparent, weil weit überwiegend flächenbezogen und nicht wie früher produktbezogen gewährt. Sie sind eine Subvention des zumindest in D (aber auch in NL oder Dk) knappen Faktors Boden und einkommenswirksam für den Landeigentümer. Diese Subventionen abzubauen, hieße die Einkommenstransfers für die ländlichen Räume einzustellen. Viehstarke Betriebe in Westdeutschland, die ohnehin hohe Pachtanteile haben könnten damit leben, ihre Verpächter weniger gut.
      Es sind die großen Ackerbaubetriebe im Osten und teilweise im Westen, die die Staatsknete einfordern, deshalb auch immer der massive Widerstand, wenn es in der Vergangenheit darum ging, die EU-Prämien nach Betriebsgröße (betriebswirtschaftlich berechtigt) degressiv auszugestalten.

      Bitte immer bedenken: Alle Subventionen sind eingepreist. Das Geld, das vom Steuerzahler kommt, kommt nicht vom Verbraucher. Die Identität ist nur begrenzt gegeben, weil zwar alle essen müssen, aber nicht alle gleichviel Steuern zahlen.

      Der Mut, die EU-Gelder zu streichen, gleichzeitig aber einen gewissen notwendigen Außenschutz aufrecht zu erhalten, fehlt den Politikern wie den Verbandsfunktionären. Alle haben sich in dem System, dass immer weniger Menschen durchschauen, relativ gut eingerichtet zu Lasten derjenigen, die auf den Höfen die Arbeit machen. Lieber macht man im widersprüchlichen Klein-Klein weiter und begibt sich seitens des Berufstandes noch weiter in die Umarmung des (unzuverlässigen) Staates. Nicht nur die Ököbetriebe (die es schon sind) sondern mehr mehr auch die konventionellen Tierhaltungsbetriebe werden süchtig und abhängig von der Staatsknete gemacht.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Herr Krämer, wenn parallel ein Alfons Balmann als Berater von Özdemir auftritt, Balmann gleichzeitig im Aufsichtsrat der IMC -S.A. Agrar sitzt, dessen Mehrheitsaktionär und Geschäftsführer Lissitsa in der Länderarbeitsgruppe der DLG neben Stefan Dürr die Vorzüge der Informationsnähe zu EU Experten genießt, dann ist in meinen Augen der Weg offensichtlich.
        Der deutsche Bauer wird weiterhin verarscht, und staatlich gepampert…..bis die Kohle alle ist.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Aber durchführbare realistische Lösungsvorschläge habe ich weder hier noch anderswo gelesen.’

      Man kann keine Vorschläge für Lösungen präsentieren, wenn nicht einmal das Ziel feststeht und auch nicht, wenn Gesellschaft und Politik ebenfalls keine Ziele formulieren, oder die Zielvorgaben unerreichbar sind.
      Haben Sie denn keinen Lösungsvorschlag?

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      • Arnold Krämer sagt

        Die Ziele werden sowohl von der ZKL wie von der Politik in Sonntagsreden formuliert. Familienbetriebe fördern und erhalten!
        Die Maßnahme aber bewirken immer schneller das Gegenteil.

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      • Stefan Nieberg sagt

        Nein, es wird keine zufriedenstellende Lösung geben, dafür sind die Interessen der Beteiligten zu unterschiedlich, fällt doch hier in diesem kleinen Blog schon auf.

        Z. B. Vorschlag: “Auskömmliche Preise” da machen doch zwei Seiten nicht mit, der konzentrierte Lebensmittehlandel und der an “Geiz ist Geil” durch eben diese LEH gewöhnte Verbraucher. An der Geschichte waren aber alle Markteilnehmer beteiligt……
        Was mich damals gewundert hat, ist, dass der CMA Beitrag verteufelt wurde, der war ja zu hoch für die Landwirte, aber damals fand die Landwirtschaft noch in der Fernsehwerbung statt, jetzt werben nur noch die großen Konzerne mit ihren Lockvogelpreisen……

        Mit dem Finger auf Andere zeigen ist einfach, manchmal müssen die Beteiligten aber auch mal in den Spiegel schauen.

        Eine Lösung ist extrem schwierig. Der Oliven- oder Gemüseanbauer in Südeuropa hat wahrscheinlich andere Interessen, als der Veredlungs- oder Ackerbaubetrieb in Deutschland, Dänemark oder Holland.

        Ich bin mal gespannt, was bei so viel Beteiligten, mit unterschiedlichen Interessen erreicht wird?

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    • ReinerStoff sagt

      “Alle Länder in der EU und ihre Bauern verzichten auf die Subventionen der EU und der jeweiligen eigenen Landesregierung.
      Folge das würde die Bürokratie auf einen Schlag sehr deutlich senken.”

      Glauben Sie das denn wirklich Herr Nieberg? Zumindest in Deutschland ist doch schon fast alles im/mit Ordnungsrecht inkl. Strafmaß geregelt…

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      • Stefan Nieberg sagt

        Ich schrieb ja von hochkomplex, allein das aufzudröseln ist sicher nicht einfach und die Abschaffung der Subventionen wird zwar immer mal wieder gefordert, auf von bestimmten Seiten der Landwirtschaft, aber Theorie und Praxis sind eben zwei verschiedenen Dinge.
        Aber man könnte ja mal mit den Subventionen anfangen, die nicht verknüpft sind wenn es denn solche gibt, aber da bin ich auch nicht im Thema. Wie gesagt, die einfache Lösung, Regierung weg und alles ist gut hilft da wenig, bis gar nicht……viel zu verwoben die ganze Geschichte da haben Sie recht.

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        • Bauer Willi sagt

          @Stefan Nieberg
          Ich finde, es ist nicht komplex. Beschluss der EU-Kommission, dass zum 31.12. (das Jahr können wir würfeln) alle Agrar-Subventionen für alle gestrichen werden. Punkt.

          Dann weiß ich schon, was passiert….

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          • Stefan Nieberg sagt

            @ Bauer Willi: Ja theoretisch ist das ganz einfach, aber praktisch würde dann der Baum brennen……

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    • Rolf Sieling sagt

      Herr Nieberg, kritisieren darf man das im Regenwald und der russischen Taiga geackert wird, zumal das Weltklima gerettet werden soll. Die Produktivität der Landwirte dort, bezogen auf die Tonnen Weizen oder Anzahl Milchkühe ist dieselbe wie in Europa. Bei den minimalen Löhnen und maximalen Freiheiten macht das aber richtig Spaß. Dann kommen noch die Händler aus Europa und kaufen die Cash crops, damit die Lebensmittel bei uns billig bleiben. Verantwortung als Gesellschaft sieht anders aus. Das Problem lässt sich nur über Handelsbeschränkungen lösen, aber das erklären sie mal dem Hamburger. Wenn die europäischen Landwirte in der Nahrungsmittel oder Energieproduktion die Produktion selbst ausweiten könnten , würden Gewinne vor Ort wieder investiert. Bei der momentanen Entwicklung fließen die Gelder in die Steueroasen.

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  2. Smarti sagt

    Man sollte dieses ganze Demonstrations- Bauern – Forderungsgedöns mit in einem Kinderbuch aufarbeiten. So dass es jedes achtjährige Kind versteht.

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      • Smarti sagt

        Bestimmt nicht ! Ich hätte da an B.W aus R gedacht… oder wir machen ein Gemeinschaftsprojekt, jeder Schreiberling von hier bearbeitet ein Thema. Von A ffähre bis Z entrallager.

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  3. Smarti sagt

    Wie viele Stunden pro Woche soll ich für die “sinnvolle” Beschäftigung von Beamten Formulare ausfüllen ?
    Warum bin ich zuständig, dass diese Leute “Arbeit” haben ?
    Wie viele Stunden pro Woche soll ich gratis für zu preisgünstige Lebensmittel arbeiten ?
    Warum bin ich zuständig, dass die Leute Lebensmittel in so guter Qualität zu solch niedrigen Preisen kriegen ?
    Wie viele Stunden pro Woche und wie viel Geld soll ich für Naturschutzbelange ( irgendwelche Kompensationen / Verbote / Prozente vom Acker… ) investieren ?
    Warum bin nur ich zuständig und verantwortlich für die berechtigten Wünsche der Gesellschaft ?

    Wie viele Stunden pro Woche soll ich mich wehren, aufklären, mich ärgern… gegen den immer mehr entgleisten “gesunden Menschenverstand” ? Gegen Wolf, grüne Politik, Pseudo-Tierschützer, Veganer welche die Bevölkerung aufeinander hetzt… Anke hat ein Kinderbuch geschrieben und anscheinen dazu gesagt, dass sie es “so” gar nicht veröffentlichen wollte, aber sie dazu gedrängt wurde, es zu schreiben…

    Es ist eigentlich schon richtig doof, noch weiter zu machen. Aber die Gemeinschaft der Landwirte, die zusammen einfach noch nicht aufgeben wollen, ist eben auch gross. Und das ist gut so.

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  4. Sonja Dengler sagt

    Bei Lesen der Kommentare staune ich: mein Mann und ich gehen weiter fleißig auf diese Demos und wir haben nirgendwo (!) Lauthalses Kreischen erlebt oder dass man überhaupt zu “laut” geworden wäre. Aus meiner Sicht stellt sich akut die Frage: wir waren bisher freundlich und leise, haben versucht, durch Darstellung der Wirklichkeit/Expertisen zu sagen, was IST – waren wir am Ende ZU leise? Mit zu großer Höflichkeit – das erleben wir ja gerade durch das Schwiegen der Deutschen Medien – kommt man keinen Meter weiter.
    Schön, sehr schön sogar, dass es mal einer aufgelistet hat und wir nun wissen, wo weit die Bauernproteste schon zu Gange sind. Ich setze meine Hoffnung darauf, denn die Bauern haben uns Menschen schon 2x das Leben/unsere Zukunft gerettet. Es wird wieder gelingen, noch haben die Wahnsinnig es nicht geschafft, die totale Herrschaft zu übernehmen.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Die Medien “schweigen” nach Ihrer Meinung – nun, dieselbe teile ich jetzt wirklich nicht, da müssen Sie Ihr Blickfeld dahingehend erheblich erweitern.

      “…und wir haben nirgendwo (!) Lauthalses Kreischen erlebt” – Welcher Diskutant in den nachstehenden Kommentaren hat dies behauptet!?

      Immer schön bei der Wahrheit bleiben, dann klappt’s auch mit dem Nachbar!!!

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  5. Rolf Sieling sagt

    Die charakterliche Eignung unserer Politik ist gerade beim Lieferkettengesetz zu erkennen. Das würde zumindest einige Verarbeiter zu europäischen Produkten greifen lassen. Neben Kinderarbeit und Mindestlohn sind natürlich die weitere Produktionskosten interessant. Mit Flugzeug spritzen (Abdrift) oder Drohne ( Wassermenge) funktioniert auch nur bei billigen PS einkaufspreisen.

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  6. oberländer sagt

    Heute im ” schwäbischen Bauer ” ,
    keine Silbe über die aktuellen Aktionen,
    Bauernverband , eben .

    Kotzsmily

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  7. Obstbäuerin sagt

    Heute protestieren Bauern und Handwerker auf beiden Seiten der Grenze zwischen Slubice (Polen) und Frankfurt Oder. In den regionalen Blogs wird darüber diskutiert und nicht immer freundlich. Auf meinen Beitrag zur Erklärung der Forderungen bezüglich des Agrardiesels und weiterer Anliegen, wie Bürokratieabbau und Auflagenflut, bekam ich folgende Antwort, die sich auf den Aufruf zur Demo bezieht:
    “… ich lese hier weder die Worte „Agrardiesel“ noch „Bürokratieabbau“ oder „Auflagenabbau“.
    Für mich erweckt sich der Eindruck, da wurde irgend n fadenscheiniger Grund gesucht um mal n bisschen Krawall machen zu dürfen.”

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  8. Thomas Bröcker sagt

    Man muss nur aufpassen, dass man den Bogen nicht überspannt, zumal die Presse ja durch Verengung auf den Agrardiesel daran arbeitet die Akzeptanz zu unterhöhlen. Letztlich ist es nicht der LKW-Fahrer und der Pendler, dem wir den ganzen Schlamassel zu verdanken haben.
    Jetzt ist es Zeit für einen Forderungskatalog. Einen detaillierten für die Politik und einen klar verständlichen für die Öffentlichkeitsarbeit. Sonst verpufft der Protest.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Sie haben da unbedingt recht, aber diesen Zeitpunkt “verpassen” unsere Bauernvertretungen in Summe doch erneut!?

      Richtig! – Wasser auf die Mühlen derjenigen, die eben diese Proteste von Anfang an medial unter Beschuss nahmen, um von den berechtigten Zielen abzulenken.

      Haben Sie sich einmal die Mühe gemacht, unserer Journaille jenseits der Fachpresse Paroli bieten zu wollen. Diese überaus fiese Löschtaste hat genau solche notwendigen Diskussionen, untermauert mit sachdienlichen Argumenten, sofort nachhaltigst gestört.

      „Schwarze Löcher sind dort, wo Gott durch Null geteilt hat.“ (Einstein)

      Lieber Thomas, damit werden allerdings wohl aber die Wenigsten etwas anzufangen wissen, ….!?

      Somit bleibt der deutsche Bauer mit seinem Ziegelstein auf der Brust ein von allen Seiten gerupftes Huhn. Uns fehlen schlichtweg die Weselskys. – Lauthals schreien alleine hilft jedenfalls nicht!!!

      Es sind wohl eher die leisen Töne, die mit Überzeugungskraft punkten könnten – vorzeigbare Expertise gepaart mit einem aufrichtigen Charakter und sehr viel Rückgrat.

      Rukwied, Lee, Andresen …., hüstel Özdemir!? – Ich lass’ es lieber sein!!!

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      • Arnold Krämer sagt

        Das Problem ist weniger das Fehlen eines Weselskys, sondern die extreme Heterogenität des Agrarsektors. Beim Agrardiesel sind und waren praktisch alle betroffen, aber dann hört es auch schon auf, weil a) die wirtschaftlichen Gegebenheiten stark voneinander abweichen und b) die Politik bereits „Teilungen/Trennungen“ vornimmt( siehe z. B. Umsatzsteuerpauschalierung), die zu unterschiedlichen Interessen führen, die nicht mehr kampagnefähig sind. Auch das Thema Bürokratie ist, weil viel zu kleinteilig, wenig geeignet, außerdem weil Sicherheit, Gerechtigkeit und Moral als Hauptgründe für die Gesetzgebung den Deutschen viel zu wichtig ist.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Hier ist schön zu sehen, wie Lindner die Bauern versucht zu verarschen und zu spalten:
          https://youtu.be/zJuafJ9f2JI?si=JsHOptiWwAawgR-s
          Es wird keine Lösung geben, weil die Ursache, nämlich die globalisierte Ökonomie, keinen Weg für nationale Agrarwege zulässt. Alles ist mit allem verwoben und die Gesellschaft muss mit günstigen Lebensmitteln versorgt werden. Die ökologischen Ambitionen müssen zus. vom Steuerzahler bezahlt werden, oder es muss von allen Seiten akzeptiert werden, dass Landwirtschaft in diesem Land keine Zukunft haben wird….wann spricht wer die Wahrheit aus?

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          • Thomas Bröcker sagt

            Das ist quasi so … trotzdem sollten die Dinge bei denen Änderungen möglich sind selber in die Hand genommen werden.

            Klare Forderungen nach Bezahlung aller Maßnahmen die wir in Bezug auf Biodiversität auf unseren Grundstücken außerhalb der reinen Produktionsflächen vornehmen. Die müssen zu 100 % bezahlt werden.
            Eine Flächenförderung ähnlich der IP bis 2007 wäre eine konkrete Möglichkeit.
            Alternativ ginge auch ein Maßnahmenkatalog mit Preisen für Einzelmaßnahmen. Das darf nicht von irgendwelchen Prozentzahlen abhängen … z.B. haben 50 m Benjeshecke durch den Bauern angelegt eben ihren Preis … um bei Willi´s Beispiel zu bleiben … unabhängig davon wieviel Prozent meiner Grundstücke das sind. Da muss es auch keine komplizierten Anträge geben, sondern eine konkrete Abrechnung am Jahresende … dafür reicht eine einfache formlose Anmeldung der Maßnahme.

            Nächstes Thema sind die Flächenüberwachungen per Sentinel. Dass ist zwar Irrsinn und Kontrollwahn, sollen die aber machen, wenn sie lustig sind und Beschäftigung brauchen … nur sollen sie die Betriebe damit in Ruhe lassen.

            Nächstes Thema: Stoffstrombilanz … ein Schwachsinn, der ersatzlos entfallen kann und muss. Wenn UBA und Politik diesbezüglich meinen Daten zu brauchen, gibt es dafür genug gut bezahlte wissenschaftliche Einrichtungen. Lasst die Betriebe damit in Ruhe.

            Energieeffizienzgesetze und Verordnungen aller Art:
            Wenn sich die Energiepreise verdoppelt haben, ist der Druck hoch genug. Das regelt dann der Markt. Aber nein, die EU muss Betriebe verdonnern externe Gutachten machen zu lassen, die der Betrieb bezahlen muss, mit Strafandrohung von 100.000,- € bei Unterlassung.
            Die EU hat 25 GW Verbrauch im Jahr als Untergrenze festgesetzt, Deutschland setzt die Untergrenze eifrig bei 2,5 GW an. Damit sind mittlere und größere Gewächshausbetriebe in der Pflicht. Übrigens zählt der Verbrauch an selbst erzeugter Energie aus Photovoltaik, KWK, Wind usw. dazu.

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            • ” Jetzt ist es Zeit für einen Forderungskatalog. Einen detaillierten für die Politik und einen klar verständlichen für die Öffentlichkeitsarbeit. Sonst verpufft der Protest..” Absolut richtig!!! Und ganz wichtig, der Forderungskatalog muss von den Protestierenden kommen und nicht irgend welchen dubiosen Kommissionen überlassen werden. Und dieser Forderungskatalog muss mit klaren Fristen versehen sein, zu denen die Forderungen umgesetzt sein müssen, sonst geht der Protest weiter. Stoffstrombilanz, Düngevoranschlag und die neu eingeführten Meldungspflichten zum Tierarzneimittelmonitoring (TAMG) können sofort ersatzlos gestrichen werden, da sie völlig sinnlos sind! Ebenso sind viele Fristenregelungen (Sperrfristen) im Bereich Pflanzenbau sofort abzuschaffen! All dies erfordeert keinen zusätzlichen Finanzbedarf seitens der öffentlichen Hand, sondern es kommt sogar zu (erwünschten?) Einspareffekten.
              Nüchtern betrachet befindet sich der die Biodiversität in Deutschland in einem guten Zustand! Es besteht keinerlei akuter Handlungsbedarf! Wer aber darüber hinaus zusätzliche Biodiversität (ob dies sinvoll ist sei dahin gestellt) bestellt, muss diesen bezahlen. Ob diese zusätzliche Biodiversität geliefert wird, entscheiden die Bauern!

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              • Reinhard Seevers sagt

                Mark schrieb: “Wer aber darüber hinaus zusätzliche Biodiversität (ob dies sinnvoll ist sei dahin gestellt) bestellt, muss diesen bezahlen. Ob diese zusätzliche Biodiversität geliefert wird, entscheiden die Bauern!”

                Mark das Kernproblem ist die Evaluierung und damit die dauerhafte Sicherung von Geldern für den Erhalt oder die Schaffung von mehr Biodiversität. Wer will das messen, dokumentieren, politisch vertreten und dann langfristig sichern. Ist das ZKL-Papier dazu geeignet?

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              • Smarti sagt

                Mark, da bin ich ganz Ihrer Meinung. Ich fände es gut, wenn die Landwirte zugriff haben auf den Entwurf und ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge einbringen können. Experten für die Termine und ein paar Anwälte die drüber gucken… dann sollte es was werden. Das würde doch hier auf Bauer Willi´s Seite prima passen !

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          • Smarti sagt

            Zur Wahrheit gehört ja dann aber auch, dass nicht nur Deutschland die Bauern ausgehen, sondern früher oder später in ganz Europa. Die Landwirte streiken ja europaweit nicht nur für lustig.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Es wird so kommen, wie es sich bereits in der Ukraine abzeichnet.
              Global agierende Agrarholdings reißen sich die Flächen unter den Nagel und bestimmen die Weltmarktpreise. Die “normalen” Bauern geben auf, das Kapital fließt in die Großbetriebe. Und damit sind dann ganze Länder erpressbar und abhängig von blackrock, cargill and friends.
              Wer will das aufhalten? Die deutsche Politik? Niemals, die will Heiteitei und work-life-balance zum Nulltarif.

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              • Smarti sagt

                Herr Seevers, hundert Daumen hoch, auch wenn´s zum Weinen ist. DAS muss in die Köpfe der Gesellschaft, das ist viel wichtiger als der Agrardiesel, denn DIES ist der tiefere Grund für die Demonstrationen, und nicht das Klein-Klein. Also Forderungskatalog mit diesem Eingangstext aufsetzen und von jedem unterschreiben lassen ?

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                • Peter sagt

                  Und an wen soll dieser Forderungskatalog adressiert sein?
                  …vielleicht an Politiker, welche evtl. schon in Verhandlung mit genau diesen Holdings sind…für ihre zukünftigen Aufsichtsratsposten.

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                • Smarti sagt

                  Peter, dieser Forderungskatalog geht an die Regierung und an die ganze deutsche Bevölkerung (oder einfach an alle, die uns Landwirte “bezahlen und beauftragen”, drei mal täglich den Teller zu füllen.
                  Nichts zu machen ist auch keine Lösung. Dann lieber gemeinsam gefressen werden – dann sterben wir wenigsten nicht mehr nur leise vor uns hin.

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                • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

                  Bei einem Forderungskatalog sollten wir uns gar nicht erst mehr aufhalten, das blockiert nur unnötig Zeit, die viele Bauern ohnehin nicht mehr haben.

                  Eine nach verschiedensten Warnstufen durchorganisierte SOFORTMASSNAHMEN-TO-DO-LISTE muss ran – abzuarbeiten nach den jeweils vordringlicheren Prioritäten.

                  …Und bitte tragt ein solches Ansinnen jetzt nicht an unsere Wissenschaft in ihren Elfenbeintürmen oder gar an die Politik heran in unserem Dornröschen-Schlafmützen-Deutschland.

                  Bis dann etwas passiert, sind die “Dinosauriere” doch längst in unseren Annalen geparkt.

                  Folgen wir der Not – wir wollen nicht, wir müssen!!!

                  Vielleicht sollten die Wohlstandsbäuche hierzulande etwas schlanker werden, dann rückte man auch wieder näher zusammen!?

                  Sammelt hierzu umsetzbare Ideen – ein übervoller Bauch verbraucht viel zu viel Energie für die Verdauung, während das Hirn hungern muss!!!…

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              • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

                Diese Agrarholdings der weltweit superreichen waren fresswütig in der Ukraine u. auch anderenortens schon unterwegs, da muss der Startschuss nicht erst fallen….

                Der frühe Greifvogel frisst nicht nur den Wurm.

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    • Bauer Fritz sagt

      Die Presse (zumindest die linksgerichtete Seite davon in D und Ö) arbeitet beharrlich weiter am Märchen von den rechtsradikalen Bauern.
      In Ö wird in den immer häufigeren Sendungen, wo sich Journalisten gegenseitig interviewen und sich ihrer Einheitshaltung versichern, immer noch von Beinahe-Umsturz durch die Habeck-Af-fähre schwadroniert.
      Und in D läuft zeitgleich sowas: Wie der NDR die Bauern zu einer rechtsradikalen Minderheit machen will (https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/oerr-kampagne-gegen-landwirte/)

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        ““Die Lebensumstände von Frauen auf Bauernhöfen im ländlichen Raum in Deutschland –”

        Da könnte man mich Fragen, die Lebensumstände der Bäuerinnen sind beschissen, was die Arbeitsbelastung angeht, deshalb sind 30% der Bäuerinnen Burnout gefährdet.

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