SUR abgelehnt!
Wie ich soeben, 13:45 Uhr, direkt aus dem EU-Parlament per WhatsApp erfahre habe, wurde die SUR abgelehnt. Wie zu erfahren war, soll es nicht zu einem Trilog kommen und auch nicht in den Ausschuss zurückverwiesen werden.
Wie ich soeben, 13:45 Uhr, direkt aus dem EU-Parlament per WhatsApp erfahre habe, wurde die SUR abgelehnt. Wie zu erfahren war, soll es nicht zu einem Trilog kommen und auch nicht in den Ausschuss zurückverwiesen werden.
Die “Junge Welt” ist eine überregionale, marxistische Tageszeitung und hat eine Buchrezension geschrieben, die mich überrascht hat. Unter der Rubrik: “Politisches Buch” https://www.jungewelt.de/artikel/463029.agrarpolitik-und-konsum-wie-das-essen-entsteht.html? Nur eine kleine Korrektur: das mit dem Biobauern stimmt nicht.
Morgen soll in Brüssel über die SUR entschieden werden. Wenn diese Regelung in der jetzigen Vorlage morgen verabschiedet wird, bedeutet dies, dass in Deutschland zukünftig auf mehreren Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche keinerlei Pflanzenschutzmittel mehr eingesetzt werden dürfen. Entschädigungslos! Die Brisanz der Situation ist mir erst jetzt so richtig bewusst geworden. Bisher hatte ich noch angenommen, dass die Landschaftsschutzgebiete ausgenommen wären. Nach jetziger Lesart ist dies jedoch nicht der Fall. Für NRW bedeutet dies: 90% der Flächen sind betroffen. Schreiben Sie deshalb heute abend noch an die EU-Abgeordneten von SPD, Grünen, Linken. Hier die Aufstellung der Abgeordneten. https://www.europarl.europa.eu/meps/de/search/table 5 Mails habe ich schon raus, ich werde jetzt weitermachen. Hier noch weitere Informationen: https://www.landundforst.de/landwirtschaft/agrarpolitik/pflanzenschutz-eu-abgeordnete-fuer-noch-drastischere-reduktion-570218 Und hier eine Stellungnahme einiger Agrarminister vom 17.11. 2023 PlenarabstimmungPflanzenschutzmittel_20231117(1)
Landwirte erhalten öffentliche Gelder. Früher wurden diese als “Subventionen” bezeichnet. An eine Subvention ist aber keine Gegenleistung gebunden. Das war in früheren Jahren durchaus richtig, als das Geld als Preisstützung für Produkte gezahlt wurde. In der letzten Förderperiode wurde eine “Flächenprämie” gezahlt, die als Ausgleich für die Einhaltung von Auflagen und die damit verbundenen Erschwernisse diente. Deshalb etablierte sich der Begriff der “Ausgleichszahlung”. Der Begriff der “Direktzahlung” ist neutral, aber wenig aussagend. In der 2023 begonnenen, neuen Phase der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erbringen die Landwirte gesellschaftlich gewünschte Leistungen, in dem sie z.B. Blühstreifen anlegen, auf Pflanzenschutzmittel verzichten oder durch die Stilllegung von Ackerflächen Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere bieten. Die Aufzählung kann fortgesetzt werden. Die oben genannten Begriffe Subventionen und Ausgleichszahlungen passen daher heute nicht mehr, denn jetzt bekommt man Geld für eine erbrachte Leistung. Auch der Begriff Umweltprämien trifft den Sachverhalt nicht. Und jetzt meine Bitte: wie kann man diese Zahlung nennen? Der Begriff sollte positiv besetzt, gut zu merken und möglichst kurz sein. Er sollte für sich selbst sprechen, so dass er, wenn …
Das Verbot von Pflanzenschutzmitteln in “sensiblen Gebieten”, zu denen in Deutschland auch die Landschaftsschutzgebiete zählen, ist noch nicht vom Tisch. Hierzu hat mir Harm aus Lehrte ein Video geschickt, in dem er schildert, was es für seinen Betrieb bedeuten würde. In unserem Betrieb liegen auch rund die Hälfte der Flächen in einem Landschaftsschutzgebiet. Folglich mache ich mir die gleichen Sorgen. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Hier noch ein Artikel, in dem man die Karten der sensiblen Gebiete sehen kann. Zum Öffnen bitte rechte Maustaste und dann auf “in neuem Link öffnen”. Komischerweise ist das nur bei diesem Artikel so, bei anderen Links hat es immer funktioniert. Aber mit “Links” funktioniert ja heute immer weniger. (mit Rechts aber auch nicht besser 🙂 )
Auf dem früheren Twitter, jetzt “X” hat das BMEL am 16.11. folgende Videosequenz veröffentlicht. Es handelt sich also nicht um einen von mir ausgewählten Ausschnitt. Um das Video zu sehen, bitte hier unten auf den Link klicken. Oben ist nur ein Standfoto… 😉 https://video.twimg.com/amplify_video/1725196733481680896/vid/avc1/540×540/oxsZXAuu1gW_rkyW.mp4?tag=14 Wenn man Cem Özdemir glaubt, dann hat er dafür gesorgt, dass sich Italien enthalten hat bedeutet eine Enthaltung eine Ablehnung weiß unser Landwirtschafts-Minischter was die Mehrheit der Menschen will Was ich auch nicht verstehe: was hätte eine kürzere Zulassungsdauer als 10 Jahre bewirkt? Hätte Deutschland bei 5 Jahren zugestimmt? An der Gestik kann man schon erkennen, wie unwohl ihm bei seinen Worten ist und an welchen Stellen er einfach die Unwahrheit sagt. ( Minute 0:16 als er kurz vom Stuhl aufsteht und sich nach vorne beugt). Wenn es nach der Mehrheit der Bevölkerung gehen würde, müsste die Ampel-Koalition sofort den Weg zu Neuwahlen freimachen. Hier noch der Link zur Pressemitteilung des BMEL: https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/132-glyphosat.html
In den Nachrichten hören wir allenthalben, dass die Inflation zwar zurückgeht, die Lebensmittelpreise aber immer noch steigen. So schreibt die FAZ in dem verlinkten Artikel: “Nahrungsmittel verteuerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,1 Prozent, gegenüber dem Vormonat September um 0,1 Prozent. Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren stiegen auf Jahressicht 13,4 Prozent im Preis. Brot wurde 10,9 Prozent teurer, Obst 9,6 Prozent, Fisch 8,6 Prozent.” https://zeitung.faz.net/faz/finanzen/2023-11-09/die-neuen-tuecken-der-inflation/957981.html Dass auch Brot um knapp 11% teurer geworden sein soll, hat mich als Landwirt doch sehr gewundert. Schaut man auf die Erzeugerpreise für Weizen, so zeigen die Preise nur eine Richtung: nach unten. Wurde der Weizen am 14.11.2022 mit rund 302 €/t notiert, so waren es ein Jahr später, am 10.11.2023 lediglich 232 €/t. https://www.kaack-terminhandel.de/euronext/weizen Für Obst wird eine ähnlich hohe Preissteigerung angegeben, die sich aus der Statistik aber nur bedingt ableiten lässt. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/579298/umfrage/monatliche-verbraucherpreise-fuer-aepfel-in-deutschland/ Besonders stark gestiegen ist mit 38% der Preis für Olivenöl. Allerdings verbrauchen wir in unserem Haushalt relativ gesehen nur wenig Olivenöl. Ich habe mich einmal sachkundig gemacht, mit welchen Anteilen, welcher Gewichtung denn überhaupt die …
Ein Bestseller, in dem es um Landwirtschaft geht? Ja, gibt es. Es ist das Buch von Ewald Frie, einem Historiker, der auf einem Bauernhof in Westfalen aufgewachsen ist, dann aber den Hof verlassen hat und über die Geschichte seiner Familie schreibt und damit auch der Landwirtschaft. Die FAZ hat dazu einen Artikel verfasst, der sehr lesenswert ist. https://zeitung.faz.net/fas/leben/2023-10-29/der-verlust-der-wuerde/953573.html Der letzte Absatz des Textes: “Die individualisierte Freizeitgesellschaft passt zum bäuerlichen Leben mit viel Arbeit, wenig Freizeit und starker sozialer Kontrolle überhaupt nicht. Plötzlich gab es keine Nachfolger mehr, die bereit waren, den Hof der Eltern weiter zu bewirtschaften. „Die Landwirtschaft hat sich leider von der normalen Welt immer mehr abgekoppelt“, sagt Rauser. Und ergänzt noch eine Anekdote aus der eigenen Familie: Seine jüngste Tochter habe zunächst Landwirtschaft studiert, ihr Schwerpunkt sei aber dummerweise Landwirtschaftspolitik gewesen. „Je mehr sie davon verstand, desto hoffnungsloser wurde sie.“ Heute studiere sie Sportwissenschaften.” Ich habe das Buch noch nicht gelesen und ich weiß auch nicht, ob ich es tun soll. Es erscheint mir in seiner Ehrlichkeit so deprimierend…
Was ist anders an dieser Studie, im Vergleich zu den Erhebungen der Krefelder Hobby-Enthomologen Langjährige Messungen mit Bestimmung der Einzeltieren und nicht nur der Insektenmasse. Standorte sind nicht in Naturschutzgebieten. Standorte wurden während der Untersuchungen nicht geändert. Die Messungen fanden jedes Jahr ohne jegliche Unterbrechung statt. Peer Review Wissenschaftliche Arbeit Hier ein Ausschnitt aus den Ergebnissen. Der wichtigste Satz steht am Schluss: Mehr als 24 Millionen einzelne Motten und Blattläuse, die aus 112 Lichtfallen und 25 12,2 m Saugfallen erfasst wurden, wurden mit gemischten Modellen analysiert. Unser Ziel war es, die langfristigen Trends in beiden Gruppen auf der Grundlage der jährlichen Gesamtsummen abzuschätzen, die jedes Jahr zwischen 1969 und 2016 verzeichnet werden. Die Modelle zeigten, dass zwei Paradigmen existierten: Über 47 Jahre lang zeigten lineare Trends, dass die Motten deutlich um 31% zurückgegangen waren, aber kurzfristige Trends deuteten darauf hin, dass es in den meisten Jahrzehnten seit den 1960er Jahren Perioden signifikanten Rückgangs und Erholung gab. Umgekehrt, trotz der weithin schwankenden Blattjahressummen, war diese Gruppe langfristig in einem stetigen Zustand, mit einem nicht signifikanten Rückgang …
Es gibt gute Nachrichten: Am Mittwoch um 17:00 Uhr haben die Mitglieder des Vorstandes der ZKHL (https://zkhl.de/) eine Vereinbarung unterschrieben, in der sich die wesentlichen Vertreter des deutschen Lebensmitteleinzelhandels verpflichten, zukünftig Lebensmittel so zu kennzeichnen, dass im Regal und an der Theke sofort erkennbar ist, dass diese in Deutschland produziert wurden. Begonnen hatte alles mit den Grünen Kreuzen, der großen Treckerdemo 2019 in Berlin und nachfolgenden Aktionen, die schließlich in der Gründung von Land schafft Verbindung mündeten. Bei diesen Demonstrationen forderten die deutschen Bauern unter anderem vom Handel ein deutliches Bekenntnis zu deutschen Agrarprodukten, und zwar von Anfang an. Das bedeutet zum Beispiel beim Fleisch, dass von der Geburt bis in die Ladentheke alle Schritte lückenlos in Deutschland stattgefunden haben müssen. Das ist weitergehender als die Kennzeichnung des BMEL. Wie nicht anders zu erwarten, zierte sich der Lebensmitteleinzelhandel, schob Auflagen des Kartellamtes oder andere Gründe vor, sich dem Druck der Landwirte zu entziehen und eigenen Aufwand zu vermeiden. Was wird gekennzeichnet? Zu den gekennzeichneten Lebensmitteln gehören Fleisch und Fleischwaren von Rind, Schwein und Geflügel sowie …