Bauer Willi
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Gesucht: der richtige Begriff

Landwirte erhalten öffentliche Gelder. Früher wurden diese als „Subventionen“ bezeichnet. An eine Subvention ist aber keine Gegenleistung gebunden. Das war in früheren Jahren durchaus richtig, als das Geld als Preisstützung für Produkte gezahlt wurde. In der letzten Förderperiode wurde eine „Flächenprämie“ gezahlt, die als Ausgleich für die Einhaltung von Auflagen und die damit verbundenen Erschwernisse diente. Deshalb etablierte sich der Begriff der „Ausgleichszahlung“. Der Begriff der „Direktzahlung“ ist neutral, aber wenig aussagend.

In der 2023 begonnenen, neuen Phase der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erbringen die Landwirte gesellschaftlich gewünschte Leistungen, in dem sie z.B. Blühstreifen anlegen, auf Pflanzenschutzmittel verzichten oder durch die Stilllegung von Ackerflächen Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere bieten. Die Aufzählung kann fortgesetzt werden.

Die oben genannten Begriffe Subventionen und Ausgleichszahlungen passen daher heute nicht mehr, denn jetzt bekommt man Geld für eine erbrachte Leistung. Auch der Begriff Umweltprämien trifft den Sachverhalt nicht.

Und jetzt meine Bitte: wie kann man diese Zahlung nennen?

Der Begriff sollte positiv besetzt, gut zu merken und möglichst kurz sein. Er sollte für sich selbst sprechen, so dass er, wenn er in den Medien verwendet wird, sofort erkennbar ist. Also ein Unikat, dass sofort mit der Leistung der Landwirtschaft in Zusammenhang gebracht wird. Schreibt diesen Begriff in die Kommentare.

Natürlich kann der Begriff auch länger sein, dann sollte die Abkürzung die obigen Bedingungen erfüllen. Doch auch hier gilt: er soll auch außerhalb der Agrarbranche verstanden werden.

Wenn wir diesen Begriff gefunden haben (eventuell durch eine Abstimmung), sollten wir dafür sorgen, dass er überall verwendet wird.

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43 Kommentare

  1. Christian Bothe sagt

    „SUBWAY,“ schade das dieser Begriff schon besetzt ist…Könnte man gut auseinander dividieren und interpretieren…

  2. Frank sagt

    „SUBVENTION zweckgebundener, von der öffentlichen Hand gewährter Zuschuss zur Unterstützung bestimmter Wirtschaftszweige, einzelner Unternehmen“
    Wieso ist an Subventionen keine Gegenleistung gebunden, wenn mit diesen doch ein Zweck erreicht werden soll? Es wird oft genug subventioniert, damit das Gewollte passiert, auch wenn es sich ohne Subvention nicht rechnet oder Unsinn ist. Wer erhält denn tatsächlich ohne jeden Sachzusammenhang (Leistung, das kann Tun oder sogar dezidiert Nichttun ein) Subventionen?

    Für so EU-Wohlverhaltensprämien gibt es keine positiv besetzte Umschreibung, auch nicht ausnahmsweise bzw. für Bauern. Wer deren Subvention einsteckt, der darf sich auch Subventionsempfänger nennen lassen. Ist ja nun mal so.

  3. Andreas Gerner sagt

    So schwer es mir fällt, aber ich muss den o.g. Worten Willi´s mal widersprechen weils schlicht so nicht stimmt.

    NEIN, das war auch früher keine „Subvention ohne Gegenleistung“ !

    Mit offenen Innengrenzen und gesetzten EU Standards hat man eine tragfähige Lösung gesucht, all die Ziele unter einen Hut zu bringen.
    Die Standards wollte man haben. Ob Bodenschutz, Erosionsschutz, Gewässerschutz, Umweltschutz, Arbeitsschutz, Soziale Standards, Tierschutz, Rückverfolgbarkeit, Rückstandsgrenzen, uvm. Das war und ist wichtig zu erhalten. Wir wollen ja nicht, dass wir fressen müssen wie beispielsweise in China/Indien und das Land ausbeuten wie in Brasilien.

    Aber all das kostet eben Geld.
    Wären die Außengrenzen zu, könnte sich von allein durch die geltenden Marktmechanismen ein Preis bilden, der die Mehrkosten deckt.
    Die Verbraucher hätten´s bezahlen müssen. Ganz einfach.
    Die Teuerung wollte man nicht. Und außerdem hätte die WTO mit dem Außenschutz nicht mitgespielt.

    Ohne irgendeinen Eingriff wie Außenschutz oder Stütze wäre die europäische LW aber fast vollends aus den Märkten verdrängt worden. Damit ist nicht oder kaum der Export gemeint, sondern das Regal des Supermarkts zuhause und die Rezepturen der Verarbeiter.
    Um die zusätzlich auferlegten Erzeugungskosten zu decken, hätten europäische Anbieter (Landwirte, Gemüsebauern, Winzer etc) viel verlangen müssen. Dann landet eben im Einkaufswagen bzw. der Rezeptur nur der billigere Import.
    Das hätte Millionen Arbeitsplätze (Lw + vor- und nachgelagerte Industrie/Handel/Gewerbe) gekostet, wir würden nur importfraß (samt der Rückstände) essen und wären maximal abhängig/erpressbar.
    Keine Option.

    Also dachte man sich als einzig gangbaren Weg die GAP Zahlungen aus. Gespeist aus Steuergeld.
    Wegen offener Innengrenzen sinnvollerweise nicht national, sondern aus dem dazu geschaffenen EU Topf.

    Zuerst auf´s Produkt (Weizen etc).

    Als die WTO meckerte, dann auf die Fläche. Produktionsentkoppelt.

    Das alles war und ist lediglich der (teilweise) AUSGLEICH für all die auferlegten Mehrkosten, die im Markt nicht wiederzuerlösen sind.

    Profiteur war nicht wirklich der Landwirt, sondern stets der Konsument!!!!
    Er bekommt den für jedermann bezahlbaren 365-Tage Zugang zu den besten, leckersten, sichersten, nachhaltigsten, gesündesten Lebensmitteln der Welt.
    (Zu überschaubaren Kosten von zuletzt ca 16 Cent pro Bundesbürger und Tag. Weniger als ein Brötchen ! Jeder zahlt mehr für Handy. Mehr für Zeitung. usw.)

    Also nix Subvention, sondern AUSGLEICHSZAHLUNG !!!

    Im Laufe der Zeit scheint man das vergessen zu haben.
    Immer wieder wurden die Gelder fälschlicherweise als Subvention oder gar „Geschenke“ bezeichnet und in der Bevölkerung sowie von leider total Ahnungsresistenten Politikern auch so wahrgenommen.
    Man meinte zusehends, für jeden gezahlten € müsse konkret eine Gegenleistung erbracht werden.
    Stück um Stück wurde zwischen den Säulen also umgeschichtet.

    Nur noch das mickrige Bisschen Basisprämie(von mir aus noch Junglandwirtebonus) dient dem eigentlich erdachten Zweck und genügt dem nicht mal mehr annähernd.
    Özdemir möchte noch weiter dran sägen (klar, woher sollte der fachfremde Minischter die Historie auch kennen?)

    Die Zusatzleistungen Greening-Prämie oder jetzt Glöz sind nur eine Entlohnung/Entschädigung für geleisteten Mehraufwand/entgangene Erträge. Keinerlei Einkommenswirksamkeit mehr.

    Vergleich:

    So sollte mal die Bahn oder die öffentliche Hand mal in eine Tarifrunde gehen:
    – Löhne werden radikal eingekürzt.
    – wer einige Stunden die Woche mehr arbeitet und/oder auf seine Rentenansprüche verzichtet und/oder freiwillig dem Vermieter oder dem Tankwart mehr Geld gibt (Analogie zum zertifizierten Dünger und Futter), der kann das alte Lohnniveau annähernd erreichen
    – Inflationsausgleich gibt´s auf keinen Fall

    Was anderes könnte die Reaktion der Gewerkschaften sein als sofortiger, totaler und fristloser Streik?

    Wir bzw. die meisten von uns lassen sich das jedoch bieten.
    Und lassen uns dann noch als gierige Subventionskassierer an den Pranger stellen.

    PS:
    Eine ECHTE Subvention ist z.B. das Kindergeld. Wer als Staatsbürger ein Kind/Kinder hat, bekommt das ohne wenn und aber.
    Und da geht´s um 47.600.000.000 € allein in 2021. (umgelegt pro Bürger und Tag 1,57€. Also 10 mal so viel wie für´s gute Essen, den Landschaftserhalt, Tierschutz usw)

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    • Wilfried Furchert sagt

      Eine sehr gute und für jeden verständliche Zusammenfassung oder besser Richtigstellung.
      Trotzdem wäre es gut zu erfahren, wer Gewinner des Preisausschreibens ist.

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  4. Wolfsfeind sagt

    Hallo Weidemelker 👍
    der ist gut um die Rechtschreibung einzuhalten schlage ich vor:
    Wohlstands Ideologie Transfair Zahlung
    😉

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    • Der gute Gurke Werner sagt

      Um die Rechtschreibung einzuhalten müsste das Kompositum aus „Wohlstands“, „Ideologie“, „Transfer“ und „Zahlung“ wiie jedes Kompositum zusammengesetzt werden. Daraus würde demnach Wohlstandsideologietransferzahlung.

    • Wolfsfeind sagt

      Hallo Weidemelker 👍
      der ist gut um die Rechtschreibung einzuhalten schlage ich vor:
      Wohlstands Ideologie Transfair Zahlung
      😉

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  5. In Deutsch:
    ALEZ- Artenvielfalt- und LebensraumErhaltungsZahlung

    In Neudeutsch:
    NU-BEE – Natur-, Umwelt,- und BiodiversiätsErhaltungsEntgelt

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  6. Limes sagt

    Warum nicht GLP?
    GLP steht für Gute Landwirtschaftliche Praxis versteht jeder.
    Die 1880 seitige GLÖZ Datei (Stand Nov 2023) wird durchforstet, um Gedöns z.B bereinigt und auf das wesentliche reduziert. ÖZ streichen ist der erste Schritt. In der Politik sind sich ja all einig man muß Bürokratie abbauen.
    Um Transparenz zu schaffen bildet man eine GLP Familie die Summe der 4 GLP Mitglieder ergibt das GLP Gesamt Budget.
    -GLPL L steht für Landwirte d.h Entgelt für Leistungen der Landwirte
    -GLPBü Bü steht für Bürokratie Kosten (Verwaltung…) ausgenommen Landwirte
    -GLPA steht für Aufwendungen an andere als Landwirte (Verbände…..)
    -GLPBüL steht für Kosten der Landwirte um die bürokratischen Anforderungen zu
    erfüllen. Die werden den Landwirten zusätzlich zu GLPL erstattet
    Schafft Transparenz.
    Ach ja damit es schnell geht bei geringem Kostenaufwand keine Arbeitsgruppen mit Lobby Verbänden.

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  7. Andreas sagt

    Die Europäische Mulchprämie (MULP) wird ja nun bald abgeschafft.
    Dann gibt es z.B. in Bayern nur noch das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)
    oder neuerdings die Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM)
    Das Ganze ist dann rein leistungsbezogen, ohne jeden Anreizcharakter

  8. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Die „Prämienformel“: (H)Ampel-Russ

    (Über jedem deutschen Michel wird noch sehr viel Schlimmes hereinbrechen…)

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  9. Schlaumi sagt

    ELDB-EuropäischerLandwirtschaftsDezimierungsBeitrag
    EAPL-EuropäischeAbwrackPrämieLandwirtschaft

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  10. Bauer Fritz sagt

    BBB-BL = Bürgerbeteiligungsbeitrag für billige Lebensmittel
    GVA-L = Grundversorgungsanteil Lebensmittel
    GD-VB = Green Deal Verlustbegrenzung

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  11. Andreas Gerner sagt

    Oftmals ist der korrekte Name heuer:

    Null.

    Denn viele Landwirte erhalten diese Jahr keine Gelder.
    Weil die EU die Auszahlungsanforderungen komplett neu und komplexer aufgestellt hat und einige Bundesländer zu spät begonnen haben, ihre IT-Systeme anzupassen, wird viel später ausbezahlt.
    Einer schiebt die Schuld auf den Anderen.
    Am Ende ist es der Bauer, der die Probleme bekommt, weil Abbuchungstermine für Käufe und Raten versäumt werden.

    Neulich sagte jemand, die Franzosen hätten 2/3 ihrer 2023 Auszahlung schon auf dem Konto. (Kann es nicht prüfen, aber gehe davon aus, dass dem so ist)

    Da stellen sich mir Fragen…

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  12. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Bauernhöfe-Abwrackprämie (BhA)
    (Nur jeder tote Bauer ist ein guter Bauer!)

    Aktive Bauernsterbehilfe (ABSt)

    Sofamelker-Wohlfühl-Prämie (SmWP)
    (durchlaufender Posten in Bauernbilanzen)

    In Anlehnung an das neue Bürgergeld, folgeschlüssig die unverzichtbare
    „Bauernnotstandshilfe“

    Unser Amtsschimmel wird das allerdings nicht fressen wollen, eine bessere Verdaulichkeit liefern dort schmissigere Anglizismen, siehe „GLÖZ, Farm to fork , Green Deal etc.pp..

    „tied up agriculture“ (gefesselte Landwirtschaft)

    ….

    Hoffentlich werden solche Überlegungen bald Geschichte sein und die entfesselte Landwirtschaft wird in Bälde wieder befreit durchatmen können, wenn dieser unzeitgemäße Prämienmoloch endlich Geschichte ist.

    Wir alle sollten nie aufhören, genau davon zu träumen…!!!

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  13. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Schmerzensgeld

    Erst die Schmerzen,dann das Geld……
    Ist bei Aktien ähnlich.

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  14. AFAD – Ausgleich für Agrarpreisdumping
    BRPDNP – Bürger Ruhigstellungs Prämie für niedrige Nahrungsmittel Preise
    NIDA – Nahrungsmittel Industrie Dumping Ausgleich
    VAEFL – Verwaltungsaufwandserstattung für Landwirte
    PFBL – Prämie für Bullerbüh Landwirtschaft
    DAA – Discounter Abzocke Ausgleich
    FLSAL – Facharbeiter Lohn Sicherstellung für ausgebildete Landwirte
    VWP – Verpächter Wohlstands Prämie

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  15. Reinhard Seevers sagt

    ALG – 5
    (Agrar-Leistungs-Geld) die fünf seht für nix, ist nur eine Abgrenzung zu 1 und 2.
    Damit gehören die Empfänger zu den Minderheiten, die politisch geschützt sind!😎

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      • Reinhard Seevers sagt

        Das ist ja der Sinn der Ähnlichkeit….da müssen sie dann alle drüber reden, weil sie nicht wissen, was genau damit gemeint ist. Dann fragt sogar der Michel beim AA nach, ob er auch ALG 5 geantragen kann.😎

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        • Peter sagt

          Kann „er“ …dazu gibt`s ein paar Gummistiefel und die Arbeitsverpflichtung in einem lw. Betrieb; die Höhe richtet sich nach Leistung und Anzahl der Arbeitsstunden.

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    • Das ist es ja,
      warum sich der Steuerzahler so darüber aufregt.
      Gut, dass es hier mal darüber diskutiert wird.

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  16. Frikadellen piet 45 sagt

    moin ich finde Staatshilfe gut da auf diesem Wege Geld aus der EU was wir gezahlt haben zurück zum Staat kommt da die Landwirte Steuern zahlen
    die Landwirte helfen also damit dem Staat

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