Monate: April 2022

Wo ist das neue Weltbild?

Ein Kommentar von Elisabeth aus Österreich, den man unbedingt mehrfach lesen muss und den ich ohne jegliche Änderung übernommen habe. Nicht, wegen der “guten alten Zeit”, sondern weil er beschreibt, wann wir alle “falsch abgebogen sind”. Und warum es ein neues Weltbild braucht. Vor 1989 war das Essen noch viel teurer als jetzt. Kleine Bauernhöfe wie der unsrige konnten noch einen kleinen Gewinn machen, wenn auch nur nebenbei. Mit dem Verkaufserlös von zwei Schlachtstieren konnte sich ein Bauer damals einen kleinen Traktor kaufen. Trotzdem konnten sich auch die Geringverdiener das Essen ohne weiteres leisten, auch Fleisch, das damals noch besonders teuer war. Das Geld war ziemlich fair verteilt, somit auch der Wohlstand. Die Biolandwirtschaft weitete sich aus. Der Umweltschutz machte große Fortschritte. Die Flüsse wurden wieder sauber, ebenso war die Industrie verpflichtet, Luft-Filter zu nutzen. Die Autos erhielten Katalysatoren. Als dann auch noch der Kommunismus zusammenbrach und die Abrüstung begann, war unser Leben wie das Paradies auf Erden. Kürzlich brachte die “Zeit” ein Interview mit Alexander Kluge. Darin erinnert der Autor und Filmemacher daran, wie …

Wissen sie, was sie tun?

Am 8.4.2020 fiel im Bundesrat die Entscheidung, die ökologischen Vorrangflächen nicht für den Anbau von Nahrungsmitteln freizugeben. Hier meine Gedanken dazu:   Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Brot für die Welt

Ein Gastbeitrag von Jürgen Donhauser Als katholischer Diakon mit Zivilberuf Landwirt treibt mich die drohende Hungersnot afrikanischer Staaten um, die durch den Ukrainekrieg keine Lieferungen aus der „Kornkammer“ Europas mehr zu erwarten haben. Die katholische Hilfsorganisation Caritas International schreibt auf ihrer Homepage: „Danke, dass Sie Menschen in Not zur Seite stehen“. Mir stellt sich aber die Frage: „Stehen die Kirchen den Menschen in Not zur Seite“? Oder erwarten sie dies nur von den Gläubigen? Ich kann zwar menschlich nachvollziehen, dass die Kirchenoberen nach der jahrelangen Kritik über Verschwendung von Kirchengeldern und Missbrauchs- Skandalen gerne die Nähe und Anerkennung der Gesellschaft suchen. Sich aber einfach dem Mainstream anzuschließen und ungeprüft die Ideologien der NGO (Umwelt- und Tierschutz usw.) zu übernehmen, ist der falsche Weg! Und dies ist offensichtlich nicht nur in der katholischen Kirche so, wenn ich den Schilderungen eines befreundeten Protestanten Glauben schenke. Er sagt, es sei in der evangelischen Kirche noch exzessiver. Betrachte ich das Programm des Katholikentages, dann erkenne ich deutlich, welch Geistes Kind er inzwischen ist. Hier werden auf komplexe Zusammenhänge einfache …

60 % Getreide im Futter – oder wie man mit falschen Zahlen Stimmung macht

Die Halbierung der Nutztierhaltung …Zahlen und Fakten Vor wenigen Tagen begegnete mir ein Video von Renate Künast (siehe am Ende des Artikels) in der sie zum wiederholten Male eine Halbierung der Nutztierhaltung fordert. Wenn man diesen Begriff in eine Suchmaschine eingibt, so bekommt man die Seite von Greenpeace angezeigt, die eine Studie beim Öko-Institut in Auftrag gegeben hat, die zu eben diesem Ergebnis kommt. Sie merken schon, alles voneinander unabhängige und neutrale Quellen (Ironie).  Man kennt sich, man hilft sich. Man muss nun nicht jeden Blödsinn ernst nehmen, aber in diesem Falle habe ich eine Ausnahme gemacht und mir vorgestellt, das BMEL wolle diese Ziel der Halbierung tatsächlich in die Realität umsetzen.  Ich habe mir dafür Daten beim  DVT (Deutscher Verband für Tiernahrung) besorgt, die die offiziellen Quellen gut zusammengefasst haben. Beginnen wir mit den bloßen Tierzahlen.  Ich habe die Zahlen für 2020 nach vorne gestellt, in Klammern die Zahlen für 2010 dahinter. Geflügel    173,1 Mio (128,9) Schweine   24,7 Mio (26,5) Rinder        11,2 Mio (12,8) Das sind große Zahlen. Aber wie …

Bedingte Ernährungssicherheit – die Sorgen werden größer

Ich habe in der vergangenen Woche viel telefoniert. Vor allem mit Menschen, die in Bereichen arbeiten, die der Landwirtschaft Produkte liefern oder deren Produkte kaufen. Vieles von dem, was man mir erzählt hat und über das ich hier berichte ist nirgendwo nachzulesen. Ich kann es nicht überprüfen sondern muss mich bei diesen Informationen darauf verlassen, dass man mir die Wahrheit erzählt. Für alles andere gibt es eine Quellenangabe. Nicht nur Getreide Allgemein bekannt dürfte inzwischen sein, dass die fehlenden Exporte der Ukraine von Weizen und Sonnenblumen weltweit zu Versorgungsengpässen führen wird. Weniger berichtet wird über die Versorgung mit Mais, die in großen Mengen in die EU exportiert wurde. Zwar liegen noch große Mengen in der Ukraine in den Lägern, aber zum einen sind  Silo-Anlagen zerstört oder geschädigt, zum anderen ist ein Export  über die Häfen nicht möglich, über die Schiene erschwert. Die Prognose für die Maisernte 2022 beläuft sich auf etwa 50% einer normalen Ernte. Die andere Hälfte der Erntemenge fehlt!! Was man immer wieder deutlich machen muss: selbst mit viel Geld ist ein physischer …

Kostenentwicklung in der Ernährungsindustrie

Die nachfolgende Pressemitteilung hat der Bundesverband der Ernährungsindustrie gestern veröffentlicht. https://www.bve-online.de/vd/141580134211/60592 Darin gibt es eine Reihe von interessanten Grafiken über die langjährige Entwicklung von Energie-, Logistik-, Verpackungs- und Rohstoffkosten. Wer es noch nicht weiß: Aldi wird am Montag die Preise für bestimmte Lebensmittel deutlich erhöhen. Von 30% bis 50% ist die Rede. Nur ein Teil davon ist auf gestiegene Rohstoffpreise zurückzuführen. https://www.hna.de/verbraucher/aldi-lebensmittel-preis-butter-fleisch-wurst-discounter-supermarkt-preisanstieg-teuer-ukraine-krieg-91450592.html

Bundesregierung führt Fleisch-Pass ein

Die Situation bei der Ernährung spitzt sich immer weiter zu. Wie das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung am 1. April mitteilt, wird ab dem 1. Juli 2022 bundesweit der Fleisch-Verzehr-Pass (FVP) eingeführt. Der Grund dafür sind zum einen die stark gestiegenen Kosten in der Erzeugung, zum anderen fehlende Produktionsmittel, die eine deutlichen Verknappung aller tierischen Produkte zur Folge haben. Somit wird mit dem Fleisch-Verzehr-Pass (FVP) die Menge an tierischen Produkten geregelt, die ein Verbraucher pro Kopf und Tag kaufen darf. Der Menge an tierischen Nahrungsmitteln wird nach Altersstufen gestaffelt.  Für den Durchschnitts-Verbraucher wird pro Tag veranschlagt: 75 g Fleisch, 50 g Wurst, 250 ml Milch, 3/4 Ei Dies entspricht einem Jahresverbrauch an Fleisch + Wurst von rund 46 kg/Kopf/ Jahr. Für Senioren ab dem Eintritt in die Rente wird die Ration auf 80% gekürzt, für Kinder unter 12 Jahren auf 60%. Wie es funktioniert Der FVP ist eine digitale App, die mit einem Barcode arbeitet. Für Menschen ohne digitales Gerät wird in der Einführungsphase mit Ausdrucken (Lebensmittelkarten)  gearbeitet. Die unterschiedlichen Produkte können gegeneinander verrechnet werden. …