Bauer Willi
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Bundesregierung führt Fleisch-Pass ein

Die Situation bei der Ernährung spitzt sich immer weiter zu. Wie das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung am 1. April mitteilt, wird ab dem 1. Juli 2022 bundesweit der Fleisch-Verzehr-Pass (FVP) eingeführt.

Der Grund dafür sind zum einen die stark gestiegenen Kosten in der Erzeugung, zum anderen fehlende Produktionsmittel, die eine deutlichen Verknappung aller tierischen Produkte zur Folge haben. Somit wird mit dem Fleisch-Verzehr-Pass (FVP) die Menge an tierischen Produkten geregelt, die ein Verbraucher pro Kopf und Tag kaufen darf.

Der Menge an tierischen Nahrungsmitteln wird nach Altersstufen gestaffelt.  Für den Durchschnitts-Verbraucher wird pro Tag veranschlagt:

75 g Fleisch, 50 g Wurst, 250 ml Milch, 3/4 Ei

Dies entspricht einem Jahresverbrauch an Fleisch + Wurst von rund 46 kg/Kopf/ Jahr.

Für Senioren ab dem Eintritt in die Rente wird die Ration auf 80% gekürzt, für Kinder unter 12 Jahren auf 60%.

  • Wie es funktioniert

Der FVP ist eine digitale App, die mit einem Barcode arbeitet. Für Menschen ohne digitales Gerät wird in der Einführungsphase mit Ausdrucken (Lebensmittelkarten)  gearbeitet.

Die unterschiedlichen Produkte können gegeneinander verrechnet werden. Bei Verzicht auf Fleisch können entsprechend mehr Wurst, Milch oder Eier gekauft werden.

Der Barcode in der App (oder analog als Marke) wird beim Einkauf an der Kasse vorgezeigt und die Menge abgebucht. Falls eine Person für mehrere andere Personen mit einkauft, können deren Barcodes in der App gesammelt werden. Wird die Summe an tierischen Produkten überschritten, so muss die Übermenge in den Markt zurückgebracht werden.

Wenn die bewilligte Menge tierischer Proteine nicht jeden Tag abgerufen wird, summiert sie sich über die Woche hinweg auf. Am Sonntag verfällt das angesammelte Guthaben jedoch und die App stellt sich mit Beginn der neuen Woche wieder auf die Grundwerte ein. So kann mit diesem Verfahren die benötigte Menge an Schlachttieren genauestens geplant werden. In Absprache mit Minister Karl Lauterbach trägt das Landwirtschaftsministerium damit auch zu einer ausgewogenen Ernährung und einer gesünderen Lebensweise bei.

Für Januar 2023 ist eine Erweiterung der App vorgesehen. Ab diesem Zeitpunkt wird der Fleischverzehr von Haustieren (Hunde, Katzen) integriert. Der Fleischverzehr des Haustieres wird vom Konto des Tierhalters abgebucht.

Es ist denkbar, dass dieser Rationierungs-App für tierische Produkte bald weitere (auch für pflanzliche Produkte) folgen werden.

Zusatznutzen laut BMEL: „Die digitale Einkaufshilfe unterstützt die Kaufentscheidungen des Verbrauchers und trägt so zu einem sorgsameren Umgang mit Lebensmitteln als aktivem Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bei.“

  • Preisobergrenzen

Um die Gewinnmarge von Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und deren Tochterunternehmen zu begrenzen und gleichzeitig die Produkte auch für Niedriglohnempfänger erschwinglich zu halten, wird eine Preisobergrenze für tierische Produkte eingeführt. Die nachfolgenden Preise gelten für konventionelle Standardprodukte.

1 kg Hackfleisch 18 €
1 l Milch 4 €
1 Ei (Bodenhaltung) 2 €

Diese Maßnahmen sind vorläufig. Sollten sich tierische Produkte weiter verknappen, sind weitere Anpassungen notwendig.

Die Anhebung der Mehrwertsteuer auf 25% für tierische Produkte ist derzeit nicht geplant.

Vielleicht zum nächsten 1. April 🙂

 

 

 

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65 Kommentare

  1. Hugo sagt

    Der Schweinemord von 1915
    Als die Wissenschaft eine Hungersnot provozierte
    Hunger an der Heimatfront: Frauen und Kinder stehen 1917 in Berlin Schlange an einem Lebensmittelgeschäft. Im Januar 1915 war zunächst Brot rationiert worden, es folgten weitere Lebensmittel.
    Hunger an der Heimatfront: Frauen und Kinder stehen 1917 in Berlin Schlange an einem Lebensmittelgeschäft. © picture alliance / dpa
    Von Udo Pollmer · 25.09.2015

    Deutschlandfunk Kultur

    Mehr als fünf Millionen Schweine wurden im ersten Quartal 1915 im Deutschen Reich geschlachtet. Das hatte fatale Folgen für die Bevölkerung. Udo Pollmer erinnert daran, wie der Rat von Wissenschaftlern zu einer beispiellosen Fehlentscheidung im Kaiserreich führte.

    Vor 100 Jahren befand sich das Deutsche Kaiserreich im Ersten Weltkrieg. Im Herbst 1915 verschlechterte sich die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung rasant. Das Militär hatte, bevor es in den Krieg eintrat, versäumt ausreichend Lebensmittelvorräte für magere Zeiten anzulegen. Zwar verfügte das Reich damals über doppelt so viel Ackerfläche wie die Bundesrepublik heute, es konnte sich aber nur zu 80 Prozent selbst ernähren. Nachdem die britische Seeblockade die Importe mit Nahrungsmitteln unterband, wurde der Mangel deutlich spürbar.
    Zuvor war der grandiose Plan deutscher Ernährungsprofessoren, um die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen, kläglich gescheitert. Das Kaiserliche Statistische Amt hatte nämlich bei den Bauern erfragt, was sie denn noch so an Getreide, Kartoffeln und Vieh besäßen. Aus dem Ergebnis glaubten die Professoren folgern zu können, dass die Futtermittel für die 25 Millionen Schweine nicht reichen würden. Also empfahlen sie die außerplanmäßige Schlachtung von 5 Millionen Borstentieren.
    Im Herbst 1915 war das Fleisch vom Frühjahr bereits verdorben
    Im März 1915 waren die 5 Millionen geschlachtet. Damit kamen enorme Mengen von Fleisch auf einen Schlag auf den Markt, die Preise sanken in den Keller – und da man so viel Fleisch nicht essen konnte, wurden daraus Konserven hergestellt. Weil aber das Metall vor allem in den Waffenschmieden benötigt wurde, kam für die Konservendosen nur minderwertiges Blech zum Einsatz. Im Herbst 1915 war das Fleisch vom Frühjahr bereits verdorben. Die Fleischpreise explodierten.
    Natürlich ahnten die Landwirte bei der Befragung, was durch die Kriegswirtschaft auf sie zukommen würde. Um Beschlagnahmungen zu vermeiden, hatten sie ihre Vorräte tunlichst verschwiegen. Mittlerweile erzielte Fleisch auf dem Schwarzmarkt Wucherpreise, Kartoffeln oder Weizen hingegen mussten zu vorgeschriebenen Niedrigpreisen abgegeben werden. Also verfütterten die Landwirte ihre Vorräte lieber an das Vieh, nicht nur die Futtermittel kamen in die Tröge, sondern offenbar auch Kartoffeln und Getreide, die eigentlich für den menschlichen Verzehr gedacht waren. Die Ernährungssituation der Bevölkerung verschlechterte sich abermals.
    Kein Dung für die Äcker und dann noch ein verregneter Herbst
    Die Dezimierung des Schweinebestandes wurde weiter vorangetrieben. Dies entspannte aber nicht die Versorgungslage bei Getreide und Kartoffeln, im Gegenteil: 1916 fehlte dadurch bereits der Dung von 9 Millionen Schweinen. Zwangsläufig sanken die Erträge auf den Äckern um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorkriegsniveau. Das Fehlen von tierischem Dünger war wohl die fatalste Folge der Massenschlachtungen. Zudem konnte Deutschland aufgrund der Seeblockade kaum noch Salpeter aus Chile importieren, so dass auch kein Stickstoffdünger mehr zugekauft werden konnte. Die restlichen Salpetervorräte beschlagnahmte das Militär, sie wurden zur Herstellung von Munition benötigt. Dazu kam im verregneten Herbst 1916 eine Missernte durch die Kartoffelfäule. Die Hungerkatastrophe war da.
    Erst wurden die Lebensmittel rationiert, danach die Kartoffeln durch Steckrüben ersetzt, dann gab es nur noch Steckrüben – und schließlich wurden auch diese rationiert. Mit den Steckrüben begannen Hungerrevolten und Massenstreiks. Die damaligen Steckrüben-Sorten stanken beim Kochen und schmeckten bitter, sie waren aufgrund ihres hohen Wassergehaltes zudem von geringem Nährwert. Der Hunger provozierte fatale Verwechslungen von Lebensmitteln, beispielsweise sehen die stark giftigen Knollen des Eisenhuts so ähnlich wie Steckrüben aus.
    Nicht umsonst heißt diese schmähliche Episode im Gedenken an die Urheber „Professorenschlachtung“. Einige Historiker sind überzeugt, dass die verzweifelte Lage in der Heimat durch die beispiellosen Fehlentscheidungen der Ernährungsexperten ein wesentlicher Grund für die militärische Niederlage des Deutschen Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg war. Die Idee, die Bevölkerung nicht mit Schweinefleisch, sondern mit Schweinefutter zu verköstigen und der nicht bedachte Ausfall des Stickstoffdüngers führten dazu, dass damals 800.000 Bürger erbärmlich verhungerten. Mahlzeit!

    Literatur
    Keckl G: Klargelegt: Von Professoren empfohlen. DLZ Agrarmagazin 26.1.2015
    Güll R: Der „Schweinemord“ oder die „Professorenschlachtung“. Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 2004; H.6: 55
    Eckart WU: Ein deutscher Hunger: Ohne Nahrungsreserven in einen vermeintlich kurzen Krieg. Ruperto Carola 2011; H.3 & Universitas 2012; 2: 42-63
    Schoberth W: Propaganda im 1. Weltkrieg: „Gold gab ich für Eisen“. Infranken.de
    Hajny R: Versuch einer politisch-sozialen Alltagsgeschichte des Ersten Weltkrieges 1914-l9l8 für die Stadt und die Amtshauptmannschaft Pirna. Lohmen 2010
    Burchardt L: Die Auswirkungen der Kriegswirtschaft auf die deutsche Zivilbevölkerung im Ersten und im Zweiten Weltkrieg. Militärgeschichtliche Zeitschrift 1974; 15: 65-98
    Roerkohl, A: Der Erste Weltkrieg in Westfalen, Lebensmittelmangel und Hunger an der „Heimatfront“, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster, 1987

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    • Thorens sagt

      Danke für den ausführlichen Artikel!
      Das Thema ist vor ein, zwei Wochen schon besprochen worden.

      In Berlin verhungerten im 1. WK mehr Menschen als im 2. WK durch Bombardements umkamen.

      Ob unsere Politelite von all dem wohl schon gehört hat?

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  2. Thomas Bröcker sagt

    Die Süddeutsche hatte vor ein paar Tagen einen Artikel „Wieviel Schweine sind genug?“ veröffentlicht. Darin kommt Rüdiger Jürgensen, der Chef des Tierschutzvereins „Vier Pfoten“ mit Zahlenspielen zu Wort. Der Verein hat ein Gutachten erstellen lassen, das zu dem Schluß kommt, dass es 30 % weniger, bei gleicher Stallfläche sein müssten, um die Böden und Wasserressourcen nicht überzustrapazieren. Eigentlich müsste man die EU-Öko-Verordnung ansetzen um einen einigermaßen erträglichen Tierwohlstandard zu erreichen. Dann müsste allerdings bei der jetzigen Tierzahl die Stallfläche versechsfacht werden.
    Interessant ist die Reaktion von Hubert Haigl (Naturland), der dafür plädiert, dass man für diesem Umbau Zeit braucht und nichts überstürzen sollte. Das ist die pure Angst den Kampf um Marktanteil und Preis zu verlieren. Die sehen nämlich ganz deutlich, dass ihnen dadurch die Argumente für ihre „Besserlandwirtschaft“ und die Marktabgrenzung verloren gehen. Auch eine so oder ähnlich umgestellte konventionelle Tierproduktion wäre (ist!) schon deshalb überlegen, weil sie auf Grund der höheren Produktivität auf dem Acker wesentlich weniger Fläche für Futter benötigt.
    Öko baut auf 84 % der Fläche Futter an und braucht je erzeugte Mengeneinheit tierischer Nahrungsmittel fast die Vierfache Fläche gegenüber der modernen konventionellen Landwirtschaft.
    Und das ist kein Aprilscherz.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Diese Prozentangaben hört man aus allen Richtungen. 30% von was? Dem Stand von vor 2 Jahren? Dem jetzigen Stand, zu dem niemand aktuelle Zahlen hat? Wie ist das konkrete Endziel in Zahlen Bitteschön? Das haben wir momentan vllt schneller erreicht als gedacht, mit allen Konsequenzen

      P.S. Das betrifft nicht nur Deutschland, ganz Europa stockt massiv ab: holländische Ferkel bremsen gerade den Ferkel-Preisauftrieb, weil die Spanier abbestellen. D.h. einfach woanders einkaufen ist bald auch nicht mehr

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      • Smarti sagt

        Wir schicken anstatt Kaffee und Schokolade gerade Nudel-Pakete nach Rumänien. Die sind dort schon gefragter als Bargeld. Zucker, Oel und Mehl ist schon lange ausverkauft, es gibt kaum Nachschub. Der normale Lohn ist etwa 300 bis 400 Euro und die Lebensmittel sind teurer als hier… weil auch dort der Benzinpreis steigt, derzeit 1.30, sind die Schlangen vor der Tankstelle bis zu 5 km lang. Und weil die Kanister schon voll sind mit Diesel für den Dorf-Generator, wird das Benzin teils in Säcken transportiert und im Haus gelagert.

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      • Häufiger hört man jedoch Halbierung der Tierhaltung. Und das Basisjahr ist immer jetzt und die Halbierung möglichst schnell. Und wenn die Tierhaltung halbiert ist gilt immer noch das Ziel der Halbierung der Tierhaltung, man muss ja auch zu seinen Zielen stehen und kann nicht ständig seine Meinung ändern.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Spricht eigentlich keiner über das ganze Geflügel?
      Was haben die immer mit den Schweinen?
      Chicken Nuggets aus Schweinefleisch gibt’s nicht, genauso wenig wie Döner…..also, wer hat das Schwein zum Feind erklärt?.…und warum?

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      • Smarti sagt

        Herr Seevers, Geflügel kommt auch noch dran. Immer schön reihum… und wenn gerade „die Andern“ dran sind, dann ist man selber schön ruhig in der Hoffnung man wird übersehen…
        Ich habe die vage Hoffnung, die Bevölkerung bemerkt langsam was… auch dass bio und konvi gegeneinander ausgespielt werden müsste „man“ doch langsam mal bemerken ?

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      • Ferkelhebamme sagt

        Weil Schweinefleisch nach wie vor den höchsten Anteil am Fleischverzehr der Deutschen hat. Obwohl er durch die ewige Propaganda, und wahrscheinlich auch durch die wachsende Zahl der Muslime, schon stark zurück gegangen ist, ist er noch mehr als doppelt so hoch wie bei Geflügel.
        Geflügel wird jetzt ohne Zutun zurückgehen, weil viel aus der Ukraine kam, und Rind (Klimakiller!) muss man nicht so stark nachhelfen, weil es durch die Hochpreisigkeit eh eher selten konsumiert wird.
        Warum? Und wer von der Feindseligkeit profitiert? Gute Frage.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Gibt ja immer mal ein Tier, das zum Feind erklärt wird. Wie war der Titel von Pollmers Buch zu Zeiten der BSE-Krise: „Wer hat das Rind zur Sau gemacht?“.

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    • Smarti sagt

      Herr Bröcker, ich frage mich schon lange, was für ein „Ziel“ die Grünen mit ihrer (Landwirtschafts )politik erreichen wollen. So dumm, wie z.B. ein Herr Oezdemir sich anstellt, kann man doch gar nicht sein.
      Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass die Grünen Politiker Bio gegen Konvi ausspielen, um bei den Landwirten die Produktion aller Lebensmittel langsam aber sicher abzuwürgen. ( Würde einfach transparent erklärt, dass die Bauern für die gleiche Leistung immer weniger erhalten, das ginge nicht – aber in Bio umtransferiert tönt es einfach besser…).
      Hohe Preise lässt die Lebenshaltungskosten enorm steigen und zusammen mit den hohen Energiepreisen müssen die Bürger viel mehr sparen. Weniger Kaufkraft bringen auch die Industrie und die Dienstleister in Bedrängnis. Dies kann durchaus bis zu einem Zusammenbruch der „modernen Welt“ führen, und wahrscheinlich ist das so gewollt.
      Die kleinen Bienchenretter und Möchtegernweltretter sind nur willige, dumme Mitläufer – gesteuert von ? .

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  3. Jürgen Donhauser sagt

    Das Schlimme ist, man kommt in‘s Zweifeln ob die Nachricht nicht doch Wirklichkeit wird.

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    • Smarti sagt

      Ja, da bleibt einem das Lachen schon im Hals stecken… Das kann, analog der Zigarette, durchaus Wirklichkeit werden. Aber erstmal wird noch gemütlich abgewartet, bis noch mehr Tierhalter wegen unbezahlbarer Dünger – Diesel – und Futterrechnungen ihre Tiere abgeben.

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  4. GÜWI sagt

    Wer teilt unseren Landwirtschafts-Deppen in Berlin eigentlich mit, dass es sich hier um einen APRIL -SCHERZ handelt? Sonst wird daraus noch Wirklichkeit.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Die hauen dort doch ohnehin nur noch einen Aprilscherz nach dem anderen raus – ganzjährig!!! Orchestriert von unserem grünen „Käpsele“ (übrigens keine Beleidigung, in BaWü ist das eine Ehrenbezeichnung für wandelnden Intellekt), der leider aber die reale, heute ganz brutale Welt nicht so ganz zu verstehen scheint.

      Obiger Aprilscherz wird also wohl kaum mehr auffallen, verbucht einfach unter „ferner liefen“… 😉

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  5. Trolli sagt

    Da absehbar ist, dass Cem Özdemir bald als Landwirtschaftsminister abtritt,
    um Ministerpräsident in BW zu werden, hat Opositionsführer Friedrich März vorgeschlagen, den berüchtigten Internetblogger Bauer Willi als Landwirtschaftsminister zu ernennen.
    Staatssekretärinnen werden seine Adjutanten unkomplizierter Wurzelwicht
    und Reinhard Seevers

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      … zu drollig 😉

      Lehrstunden für’s BMEL – Sternstunden für die Bauern 🙂

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  6. Thorens sagt

    „Dies entspricht einem Jahresverbrauch an Fleisch + Wurst von rund 46 kg/Kopf/ Jahr.“

    Das ist aber eigentlich noch ziemlich viel, was da für jeden einzelnen übrig bleibt. Selbst bin ich heute bei unter 40 kg/a. Dass Hunde und Katzen aus dem Kontingent ihrer Halter ernährt werden müssen, finde ich dagegen richtig gut. Bei einer Halbierung der Tierhaltung in D düfte der Importbedarf bei der genannten pro Kopf-Menge steigen.

    Können Veganer die nicht genutzten Kontingente dann weiterveräußern oder verfallen diese jeweils nach einer Woche? Ein Verfallen wäre ungerecht, daher schlage ich vor, dass unter allen, die ihr jeweiliges Kontigent nicht antasten, wöchentlich ein Lastenrad verlost wird. Wer ein ganzes Jahr auf den Bezug verzichtet, nimmt an der Verlosung eines E-Mobils teil. Das brächte Spaß und Spannung in den Verzicht, diente der Verkehrswende und würde vielleicht sogar den ein oder anderen mehr dazu bewegen, tierische Nahrungsmittel nicht mehr zu verzehren sowie Rex und Minka nun endlich beim Tierheim abzugeben.

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      • Thorens sagt

        …ok – es müsste dann natürlich für die Tierheime eine, sagen wir „Verfahrensordnung“ geben, deren Inhalt den Aspiranten auf ein zu gewinnendes ökologisches Fortbewegungsmittel nicht weiter interessieren müsste. Schließlich diente es ja dem guten Zweck der Fleischreduzierung. Wer sich dem aber verschließen und nicht mitmachen will bei der Ernährungswende, bitte – wir leben immer noch in einem freien Land.

  7. Christian Bothe sagt

    Absolut topp, lieber Bauer Willi! Diese „sachliche“ Information für uns Blogger am 1.April fetzt…Solche Infos sind in dieser traurigen Zeit irgendwie aufbauend, und ich denke jeder kann’s gebrauchen…

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    • Christian Bothe sagt

      Dadurch wird ja auch der Toilettengang reduziert! Wasser und Toilettenpapier eingespart! Die Grünen und FFF wird‘s freuen…

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  8. Obstbäuerin sagt

    Wir nähern uns der Ära des PORTIONISMUS. Das könnte eine Form der gerechten Verteilung des Mangels und der Disziplinierung werden aber es bleibt zu befürchten, dass die Möglichkeit des Portionenhandels eingeführt wird. Die Portionierung könnte sich auf ein Jahr, 10 Jahre aber auch auf die Lebenszeit beziehen. Dann gäbe es z.B. xx km Flugportionen für ein ganzes Leben, die meistbietend gehandelt werden können. Mit der Portionierung der Kinder in China hat es allerdings nicht so richtig geklappt, weil zu viele Jungen geboren wurden, die jetzt keine Frauen finden und auch die Pflege der Eltern nicht gesichert ist. Auch die Mindestanzahl der Portionen von diversen Insekten in der Landwirtschaft ist denkbar. Nur die Angaben zu kontrollieren, wird eine schwierige Aufgabe, die jedoch von den NGO`s sicher gern übernommen wird, wenn die Bezahlung stimmt.

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  9. Udo Junghans sagt

    Jo, 1. April, aber ich bin mir trotzdem unsicher, ob es nicht doch ernstgemeint ist. Oder ist Willi unter die Verschwörungsverschwurbler gegangen. Das wäre tragisch für ihn. Dann wäre die Meldung für heute falsch, aber in ca. 6 Monaten Realität 😉

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  10. Ludwig sagt

    Jetzt sind wir endgültig in der Staatswirtschaft angekommen ! Freiheit und Eigenverantwortung
    werden abgeschafft.

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  11. Smarti sagt

    Sogar Aldi mach mit bei der Fleisch-Pass-Einführung. Ab Montag 20 bis 50 Prozent Preissteigerung bei Fleisch – und Milchprodukten, sagt jedenfalls mein Radio. Als Grund: stark gestiegene Erzeugerkosten und fehlende Futtermittel für die Tiere.
    Oder meinen die das Ernst ?!
    Kommt dann auch irgendwann etwas von den gestiegenen Preisen auf den Höfen an ?

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      • Reinhard Seevers sagt

        „Renate Künast, eine grüne Vorvorgängerin Özdemirs als Bundeslandwirtschaftsministerin, empfiehlt eine komplette „Neuausrichtung“ der deutschen Landwirtschaft. Künast, nun Sprecherin für Landwirtschaft der grünen Bundestagsfraktion: „Getreide gehört auf den Teller, aber nicht in den Futtertrog und auch nicht in den Tank.“

        Ohne Worte…. 🙄

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        • Thorens sagt

          Spätestens mit diesem Artikel hat sich Focus für mich als Infomationsquelle komplett erledigt. Das ist kein Journalismus mehr. Die Kommentare zum Artikel sind hingegen überwiegend weit realistischer als zu manchem Artikel von Zeit online.

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        • Inga sagt

          Sie muss aus ärmlichen Verhältnissen stammen und die Bauern hassen.
          Anstatt sie sich freut, dass sie nun zu den Besserverdienenden gehört,
          Wieviel Verantwortung kann sie überhaupt übernehmen?
          Was mischt sie sich in landw. Belange ein, wovon sie wenig Ahnung hat?
          Im Umweltschutz gibt es noch so viel zu tun, was ja Aufgabe der Grünen ist, da soll sie mal drum kümmern.

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      • Limes sagt

        Focus war zu Fakten-Fakten Zeiten eine gute seriöse Quelle aber seit einigen Jahren hat sich inhaltlich einiges geändert und solche polemischen Überschriften „Deutsche Bauern wittern schnelles Geld mit Weizen-Krise – Özdemir schiebt Riegel vor“ ist offensichtlich ohne Fakten Check entstanden. Bestätigt fühle ich mich in meiner vor einiger Zeit getroffene Entscheidung gegen Focus denn für 4,90 € gibt es eine gute Curry Wurst mit Pommes.
        Den Beitrag versteht man vor dem Hintergrund der Auflagenentwicklung, drastischer Einbruch bei Focus und wenn man sich den Lebenslauf des Autors Matthias Hochstätter anschaut: Seit dem Sommer 2020 verstärkt er das Finanzen-Team von FOCUS Online. Hochstätter war u.a Pressesprecher SPD Niedersachsen, Pressesprecher VerbandWindenergie. Lebt in Berlin wahrscheinlich gut vernetzt in der Berliner Blase.

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  12. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Willi, seines Zeichens der neu im Amt installierte Fleischminister, haut im BMEL aus gegebenem Anlass blindwütig mit seinen Schnitzeln und Koteletten um sich – „Gras“-Minister Özdemir kann infolge eines solchen Überraschungsauftrittes sofort nur blitzartig mit seiner Gefolgschaft die Flucht antreten, man hatte vorauseilend nämlich leider versäumt, eine dringend notwendige Gras-Mutportion zu rauchen, um sich dieser offensichtlichen Machtübernahme mutig entgegenstellen zu wollen…

    Bild übertitelt „Grasfrei zweibeiniges Fleisch feige auf der Flucht…“

    (1. April – Humor ist, wenn man trotzdem lacht… ;.))

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  13. Kemens Minn sagt

    Da wird man aber in Rommerskirchen eine Börse für den unterstützenden Zertifikatehandel Gründen müssen.

    • Galinstan sagt

      Radio Eriwan meint: Im Prinzip eine gute Sache, aber nur wenn Bio auch grün ist und das Wetter blau macht.

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  14. Bundesumweltmysterium sagt

    Werter Dr. Willi!

    Sie unterschlagen, dass natürlich auch eine Rationierung von Zucker und Fetten vorgesehen ist:

    Pro Tag und Person sind das:
    – max. 50 g raffinierter Zucker (brauner Rohrzucker kann weiterhin unbegrenzt konsumiert werden)
    – max. 50 g pflanzliche Öle und Fette (Ölivenöl in doppelter Menge, falls nativ kaltgepresst in Bio-Qualität aus dem recycelbaren 5-Liter-Kanister).

    Entgegegen anderslautenden Gerüchten sind diese Zahlen unabhängig von der Tätigkeit der Person:
    Die Zahlen gelten also gleichermaßen für körperlich prekär Beschäftigte (z.B. Handwerker, Pflege- und Rettungsdienste) wie für die Eliten der Gesellschaft, die täglich Gefahr laufen, sich im Dienste der Allgemeinheit den Fingernagel am Bleistiftanspitzer abzubrechen. Schließlich muss auch bei letzteren diee Kalorienversorgung sichergestellt sein, um mit dem E-Bike zum Bio-Supermarkt am Stadtrand fahren zu können, falls der SUV einmal ausfällt!

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