Monate: Mai 2019

Zum Schutz der Insekten

Nein, ich will mich nicht über das Volksbegehren “Rettet die Bienen” lustig machen. Ich habe mich nur gefragt, wie die Abstimmung ausgegangen wäre, wenn man nicht die Bienen zum Aufhänger gemacht hätte, sondern andere Insekten. Die Biene Maja ist mir ja schon deshalb sympathisch, weil ihr Freund Willi heißt. Das verbindet. Nun sind die Honigbienen nicht vom Aussterben bedroht, denn es handelt sich um ein Nutztier, so wie Kühe, Schweine oder Hühner. Sie werden vom Menschen gehalten, gepflegt und wir essen ihren Honig. Sie haben daher auch eine starke Lobby, nicht nur bei den Imkern. Schmeißfliegen, Kakerlaken, Stechmücken und Zecken haben diese Lobby nicht. Letztere können sogar gefährliche Krankheiten übertragen weshalb sie “unerwünscht” sind. Auch bei Blattläusen scheiden sich die Geister und so gibt es im Gartenmarkt zahlreiche Mittelchen, um diese aus den eigenen Rosen zu “entfernen”. Und das nur, damit die Rosen schön aussehen. Einen wirtschaftlichen Effekt hat das ja nicht. Spinnen und Bettwanzen sind auch nicht sonderlich beliebt. Man könnte jetzt noch über Ameisen auf der Veranda, Fliegen im Haus, Motten im Kleiderschrank …

Glyphosat und die Werbe-Einnahmen…

Wenn es um Werbe-Einnahmen geht, scheinen die Rundfunksender nicht besonders empfindsam zu sein. So hat der NDR wohl keine Probleme damit, einen Werbespot der Firma SBM zu senden, in dem Werbung für das Produkt Permaclean gemacht wird. https://www.zeit.de/2019/19/bayer-glyphosat-pflanzenschutzmittel-werbung-pharmakonzern-krise Permaclean wird im Haus- und Gartenbereich eingesetzt und enthält die Wirkstoffe Glyphosat, Flufenacet und Metosulam. Alle Wirkstoffe dürfen im landwirtschaftlichen Bereich nur eingesetzt werden, wenn ein Sachkundenachweis vorliegt. Einen Beigeschmack bekommt der Spot auch deshalb, weil darin zur Bevorratung des Produktes geraten wird weil “es das bald nicht mehr gibt“. (Siehe Link zum Artikel der “ZEIT”). Auf Nachfrage der ZEIT-Redaktion beim NDR antwortet der Geschäftsführer von NDR-Media: (Zitat) “der Spot sei durch die rechtliche Prüfung der ARD gelaufen und “für gut befunden” worden.” (Zitatende) Wie dem Artikel der ZEIT zu entnehmen ist, wurde der Spot wohl auch im Sendebereich des WDR ausgestrahlt. Sowohl NDR als auch WDR berichten häufig kritisch über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (“Pestiziden”) in der Landwirtschaft. Mein Kommentar: Irgendwas passt da nicht zusammen… Bauer Willi   Zur Info: Bei der Firma SBM handelt es …

Enkel-tauglich…

Ich weiß nicht, wie es euch geht. Das sitzt man vor dem Fernsehen, sieht sich die ein oder andere Talkshow mit “Experten” aus den verschiedensten Parteien oder Organisationen an und bleibt dann doch am Ende etwas ratlos zurück. Ich habe einmal nur einen kleinen Ausschnitt der Wünsche oder Forderungen aufgeschrieben, die mir in letzter Zeit so aufgefallen sind. Und die Liste ist bestimmt nicht vollständig. Energie Ausstieg aus der Kernenergie Ausstieg aus der Braunkohle Ausstieg aus der fossilen Mobilität Mehr Geld für Erneuerbare Energie Stabiler Strompreis Einführung einer CO2-Steuer   Landwirtschaft und Ernährung Keine Importe von Gen-Soja Keine Exporte in Entwicklungsländer und auf den Weltmarkt Mehr Bio-Landwirtschaft – besser finanziell fördern Agrar-Subventionen abschaffen Keine „Pestizide“ mehr Artensterben stoppen – mehr Biodiversität Hunger weltweit beseitigen Bäuerlichen Familienbetrieb erhalten Bezahlbare Lebensmittel   Wohnen und Verkehr 1,2 Mio. neue Wohnungen Keine Versiegelung der Landschaft Mehr Naturschutzgebiete Mehr Klimaschutz – klimaneutral bauen und dämmen Keine neuen Straßen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs Fliegen teurer machen   Soziales Höhere Löhne für Pflegekräfte, Erzieher… Mehr Kitas, Abschaffung der Kita-Gebühren Mindestlohn von 12 …

In eigener Sache…

Der eine kommt… In den letzten 9 Monaten ist viel gewachsen. Und seit gestern ist er da: unser erster Enkel! Wir freuen uns riesig mit den Eltern. Und die Uroma freut sich auch. Jetzt leben auf unserem Hof vier (!) Generationen. Wir sind dafür sehr dankbar. … der andere geht Nach über 4 Jahren guter Zusammenarbeit hat sich Alois vor einiger Zeit aus unserem Zweier-Team „Bauer Willi“ verabschiedet. Im Sinne der gegenseitigen Wertschätzung wünsche ich ihm – wohl auch in eurem Namen – alles Gute. Denkanstöße, Informationen und so manche provokanten Ansichten wird es – wie gewohnt – weiter geben… …aber vermutlich etwas reduzierter Zeit ist ein kostbares Gut. Meine neuen Pflichten als Großvater (klingt ja schon irgendwie ungewohnt) verlangen vermutlich in der nächsten Zeit mehr Aufmerksamkeit in der Einübung dieses neuen Aufgabenbereichs. Da ich die Arbeit in den sozialen Medien jetzt alleine mache, bitte ich um Verständnis, wenn das Freischalten von Kommentaren, die Antworten auf Mails oder andere persönliche Nachrichten etwas länger als gewohnt dauern können. Auch die Frequenz, mit der neue Artikel erscheinen, …

Hybrid-Landwirtschaft

Das Beste aus beiden Welten: Konventionell und Bio. Ein sehr sehenswertes Video (nicht nur für Bauern) über einen Querdenker und kritischen Geist. Die 7 Minuten sollte sich jeder gönnen… Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Ein nüchterner Vergleich

Ich habe mal an einem Beispiel grob durchgerechnet, wie der direkte Vergleich beim Dieselverbrauch zwischen bio und traditionell aussieht. Nagelt mich jetzt nicht auf jede Zahl fest, es geht mir wirklich nur um einen groben Vergleich. Das Beispiel Mein Bio-Kollege und ich bekommen von einer Mühle den Auftrag, 600 dt Weizen zu liefern. Wir sollen beide dazu 10 Hektar Ackerfläche zur Verfügung haben. Die Biodiversität soll aber auch eine Rolle spielen. Die Verbrauchszahlen für die im Beispiel angeführten Maschinen und Geräte habe ich vom KTBL-Dieselbedarfsrechner (https://daten.ktbl.de/dieselbedarf/home.html) Mein Ertrag pro Hektar soll rund 100 dt betragen. Folglich benötige ich 6 Hektar für 600 dt. Auf dieser Fläche pflüge ich nicht, sondern mache Mulchsaat. An Pflanzenschutz kommt einmal Herbizid und dreimal Fungizid drauf, dreimal wird mit dem Schleuderstreuer gedüngt und schließlich kommt der Mähdrescher. Für diese Maßnahmen verbrauche ich rund 292 l Diesel. Macht pro Hektar rund 49 l Diesel. Der Bio-Kollege erntet rund 60 dt pro Hektar, also muss er seine gesamte Ackerfläche von 10 Hektar mit Weizen einsäen. Er pflügt und sät, dann wird gegen das …

Klima-Bilanz – die Fakten – Methan und Lachgas (2)

Im vorausgegangenen Artikel Klima-Bilanz – die Fakten- Kohlendioxid (1) habe ich mich mit dem CO2 beschäftigt. Jetzt soll es um Methan und Lachgas gehen. Wie aus der nachfolgenden Tabelle 2 des BMU zu entnehmen ist, ist die Landwirtschaft Hauptverursacher der Emissionen von Methan (ca.40 Mio. t)  und Lachgas (ca. 35 Mio. t). https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/pi-thg_abbildungen_bf.p Methan Der überwiegende Teil des Methan in der Atmosphäre stammt aus natürlichen Quellen (Methanhydrat in den Meeren, in Mooren oder im Permafrostböden der nördlichen Hemisphäre.) https://bildungsserver.hamburg.de/treibhausgase/2056806/methan-quellen-und-senken/ Für Methan im landwirtschaftlichen Bereich werden vor allem Wiederkäuer, aber auch der Reisanbau verantwortlich gemacht. Zu den Wiederkäuern zählen Rinder, Schafe und Ziegen. Letztere sind zahlenmäßig vernachlässigbar. Die Zahl der Rinder ist  in Deutschland seit dem Jahr 2000 bis 2017 von 14,5 Mio. Tieren auf 12,3 Mio. zurückgegangen, bei Schafen von 2,7 Mio auf 1,8 Mio.. Ziegen wurden unverändert 0,1 Mio. gehalten. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/659045/umfrage/nutztierbestand-in-deutschland/ Folglich hat sich auch der Methan-Ausstoß verringert. Das Methan wird aber nicht von den Rindern gebildet, sondern von Bakterien in deren Mägen, von denen Rinder insgesamt vier haben. Es verlässt das Rindvieh ganz …

Staatliches Bio-Essensgeld

Der Co-Chef des Potsdam-Insituts für Klimafolgenforschung (PIK) schlägt vor, dass der Staat jedem Bundesbürger 300€ pro Monat zahlt, damit sie sich “ökologisch und nachhaltig produzierte Lebensmittel leisten können”. https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2019/04/potsdamer-klimaforscher-fordert-praemie-fuer-bio-essen.html Und weiter: “Essen darf in unserer Gesellschaft gar nicht teurer werden, weil die Menschen das Geld für andere Dinge brauchen“. Bauer Willi  

Regionales stärken

Bei einem Aufenthalt in Österreich ist mir das “Vulkanland-Schwein” aufgefallen. Wer es nicht weiß: das Vulkanland liegt in der Steiermark. Und genau aus dieser Region stammt das Fleisch. Über 200 bäuerliche Familienbetriebe liefern ihre Schweine unter diesem Label. Die Ferkel dazu müssen in der Steiermark geboren und gemästet worden sein und werden auch in der Region geschlachtet. Eine der Voraussetzungen ist auch eine Fütterung mit überwiegend heimischen Futtermitteln aus dem eigenen Anbau. Mehr darüber hier: Home Nun hat sich die Vereinigung rund um das Vulkanland-Schwein eine besondere Aktion einfallen lassen. Sie verschenken 2.500 Saatgut-Beutel mit Blütenpflanzen (siehe Foto) an alle Bürger. Das Saatgut reicht für rund 50 qm. So sollen die Mitbürger angehalten werden, auch in ihrem Garten etwas für die Artenvielfalt zu tun. Eine tolle Aktion. Und das Fleisch ist auch lecker 🙂 Bauer Willi

Man stelle sich einfach mal vor…

… dass sich die Trockenheit dieses Frühjahrs fortsetzt. Dass es eben doch nicht regnet und der Weizen zwar noch Ähren ausbildet aber keine Körner. Dass der Mais noch eine Höhe von 1 m erreicht und dann auch vertrocknet. Dass die Kartoffeln zwar noch Laub ausbilden, aber keine Knollen. Für die Zuckerrüben fehlt schließlich das Wasser in den tieferen Bodenschichten, wie es im letzten Jahr noch da war. Totalausfall. Bei Raps könnte man noch mit einem „Blauen Auge“ davonkommen und 2 t/ha ernten. Das ist aber, verbunden mit dem Anbaurückgang, dann auch deutlich weniger als in den vorhergegangen Jahren. Ja, man könnte beregnen. Aber auch nur der, der eine Beregnungsmaschine hat. Wenn man sich die vom Nachbarn ausleiht (sofern er dazu überhaupt bereit ist) woher nimmt man dann das Wasser? Der Wasserstand in den Talsperren für die Versorgung der Bevölkerung sinkt dramatisch. Wasser wird rationiert, Autowaschen verboten. Was für ein Aufschrei! Autowaschen verbieten! Ja wo leben wir denn? Glauben Sie, dass die Bauern dann Wasser aus dem Hydranten nehmen dürfen? Übrigens sinken die Wasserpegel in den …