Monate: September 2018

New study about the decline of the mass of flying insects in Orbroicher Bruch near Krefeld

Neue Studie über den Rückgang der Masse der Fluginsekten im NSG Orbroicher Bruch bei Krefeld Diese Studie wurde in enger Zusammenarbeit von Bauer Willi mit Ralf Pauelsen, Orbroich, erstellt. Anders als alle bisherigen Berichte haben wir zwei uns die Mühe gemacht, den Ursachen auf den Grund zu gehen und haben uns daher persönlich in das Naturschutzgebiet “Orbroicher Bruch” begeben und die Situation vor Ort zu eruieren. Ralf Pauelsen lebt seit über 50 Jahren in Orbroich und kennt daher das Gebiet seit Jahrzehnten. Er hat die Erlaubnis der Unteren Landschaftsbehörde, Teile des Grünlandes im Naturschutzgebiet zu bewirtschaften. Die Veränderungen kennt es somit aus eigener Anschauung. Auch die Entwicklung rund um das Naturschutzgebiet sind bei der Bewertung nicht zu vernachlässigen. Im Ergebnis kommt die Studie zu dem Schluss, dass ein Rückgang der Masse der Fluginsekten (keine Aussage über die Arten!) aus den oben genannten Gründen nicht nur wahrscheinlich, sondern logisch erscheint. Dieser Rückgang ist auf vom Menschen verursachten Veränderungen im Naturschutzgebiet und Umgebung zurückzuführen. Wir haben bereits früher darüber berichtet: https://www.bauerwilli.com/warum-weniger-insekten-in-orbroich/ wollen das aber hier noch einmal zusammenfassend wiederholen …

Alexander denkt nach…

Alexander war zeitlebens praktizierender Landwirt und war nach seinem Studium in Weihenstephan als Lehrer und Berater an einer höheren Landbauschule tätig. Zurzeit ist er erkrankt und hat sich – mit diesem Abstand zum Alltag – Gedanken über unser Wirtschaftssystem und die Rolle der Landwirtschaft darin, gemacht. Die Gesellschaften unserer Tage unterliegen weltweit dem Diktat eines global wirkenden Kapitals. Egal, welchen Sektor ich betrachte, irgendwann entdecke ich auf einer Erzeugungs- oder Handelsstufe ein Kapital, das auf 6-8 % Kapitalrendite setzt. Die gleiche Masche ist selbst bei Dienstleistungen wie in der Kranken- und Altenpflege zu beobachten. Die Messgröße des Return-on-Investment hat nichts mehr mit einer reellen Nutzungsdauer des Investitionsobjektes zu tun. Nehmen wir als Beispiel die Supermärkte am Ortsrand: Diese Gebäude würden locker und leicht 30-40 Jahre ohne größere Reparaturen halten. Doch die Investmentgesellschaften wollen in 10-15 Jahren ihr Geld zurück, um dann mit diesem Geld schon wieder in das gleiche Anlagemodell zu investieren. Die zunehmende Bodenversiegelung lässt grüßen. Die gleiche Praxis findet man auf der ersten und zweiten Verarbeitungsstufe landwirtschaftlicher Produkte. Dieser Kapitaldruck wird vollständig auf …

Sag mal, Ottmar…

Sag mal Ottmar, wie kommt es eigentlich, dass Du als konventioneller Bauer in der AbL bist? Da sind doch sonst nur Bio-Bauern… Lieber Willi, das ist ein weitverbreitetes Vorurteil! Erst kürzlich wurde ich von einem Grünen-Ortsverein als Diskussionspartner angefragt zum Thema Glyphosat. Es sollte ein Gespräch zwischen mir und einem konventionellen Kollegen stattfinden, und die Verwunderung war groß, als ich antwortete: Ich bin ja ein konventioneller Bauer! Aber entgegen dieser vorgefassten Meinung vertritt die AbL eben sowohl konventionell als auch biologisch wirtschaftende Betriebe, geschätzt etwa halbe-halbe. Geschätzt, weil wir die Wirtschaftsweise unserer Mitglieder nicht erfassen. Bei uns sind eher kleinere und mittlere Höfe organisiert, wir haben aber durchaus auch Kollegen mit 300 ha Ackerbau oder 200 Kühen. Bekommt Dein Betrieb von den Millionen, die Frau Klöckner gerade verteilt, auch was ab? Wie sieht es bei Dir aktuell mit der Futterversorgung aus? Wir haben hier in Ostfriesland auch starke Dürreschäden, wobei wir im Vergleich mit manchen anderen Gegenden noch mit einem blauen Auge davongekommen sind. Mir fehlt vom Grünland der halbe zweite und der komplette dritte …

Droht ein großes Bienensterben?

Alarmismus? Panikmache? Mag sein, dass Laien das so sehen, aber als Bauer sehe ich ein großes Bienensterben im Herbst 2018, besonders aber im Sommer 2019 auf uns zukommen. Was passieren könnte Durch die Dürre, die vielerorts immer noch nicht beseitigt ist, wissen viele Landwirte nicht, wie und ob sie die sonst übliche Aussaat der Zwischenfrüchte überhaupt wagen sollen. Eine Aussaat in staubtrockenen Boden macht keinen Sinn. Zwar können Greening-Flächen noch bis Ende September bestellt werden, allerdings wird bei einem solch späten Termin kaum eine Pflanze Blüten bilden und somit fehlt den Bienen (Honigbienen und Wildbienen) die natürliche Nahrung. Was ist mit der Rapsblüte 2019? Viel schlimmer könnte es aber im Sommer 2019 kommen. In diesem Herbst haben sich viele Landwirte entschlossen, keinen Raps zu säen. Gründe dafür ist zum einen das hohe Risiko, aufgrund des fehlenden Saatgutschutzes einen vernünftigen Bestand zu etablieren, ein weiterer Grund ist die unsichere Bekämpfung von Schädlingen nach der Keimung. Auch die damit verbundene Kritik an breitflächigen Spritzmaßnahmen (eine andere Alternative zur insektiziden Beize gibt es nicht) in der Öffentlichkeit trägt einen gehörigen Teil …

Blick von aussen: Wirtschaftsfreiheit statt Almosen

Der Autor unseres Gastartikels ist Dr. Dirk Ippen. Er ist promovierter Jurist, war lange Jahre  geschäftsführender Gesellschafter des Münchener Zeitungs-Verlag und übernahm 2002 die Dierichs Medien-Gruppe. Der Text erschien zuerst in OVB-online. Herr Ippen hat uns die Erlaubnis zum Nachdruck gegeben. Wirtschaftsfreiheit für die Bauern statt Almosen Vordergründig ist es eine gute Nachricht, dass Landwirte mit  Ernteausfällen wegen der Trockenheit dieses Jahres nun 340 Millionen staatliche Hilfe bekommen sollen. Das Geld kommt  einer besonders wertvollen Gruppe der Volkswirtschaft zu Gute. Der Staat ist aber kaum in der Lage, dieses Geld so zu verteilen, dass es in den richtigen Betrieben landet. Da sind zunächst einmal die Getreidebauern. Sie können sich in diesem Jahr über bis zu 33 Prozent gestiegene Weizenpreise freuen. Bessere Erlöse gleichen ihre geringeren Ernten fast immer aus. Generell sollen Betriebe die Unterstützung bekommen, die nachweisen können, dass sie in ihrer Existenz gefährdet sind. Das hängt aber weniger von den Wetterbedingungen 2018 ab als vom ohnehin laufenden Strukturwandel in der Landwirtschaft und last not least von der Tüchtigkeit des jeweiligen Betriebsleiters. Gottlob sind die meisten Vollerwerbs-Landwirte …

“politische ökologie”

Bildquelle: Facebook Ganz ehrlich gesagt kannte ich die Zeitschrift mit obigem Titel (die Kleinschreibung ist so richtig!) bisher noch nicht. Die Redaktion hatte angefragt, ob ich für die Ausgabe 154 einen Beitrag schreiben würde. Nachdem ich mich erkundigt hatte, wer zum Leserkreis dieser Zeitschrift gehört (Soziologen, Politologen, Historiker, Gymnasial-Lehrer, Wähler der Grünen usw.) habe ich das gerne gemacht. Ist ja genau meine Zielgruppe. Auf die Frage, wie die Redaktion denn auf mich gekommen wäre, lautete die Antwort: “Sie wurden uns von Greenpeace empfohlen.”  Das fand ich nun interessant… In der aktuellen Ausgabe geht es um das Thema Agrarwende und so steht auch auf dem Titelbild “Zukunftstauglich”. Im folgenden Link findet ihr (unten am Ende) zwei Leseproben. Eine von Martin Hofstetter, Greenpeace, die andere von Willi Kremer-Schillings, im Netz auch als Bauer Willi bekannt. https://www.oekom.de/zeitschriften/politische-oekologie.html Wer schreibt sonst noch in dieser Ausgabe? Das könnt ihr dem Inhaltsverzeichnis entnehmen: https://www.oekom.de/fileadmin/zeitschriften/poe_inhaltsverzeichnisse/poe154_Inhalt.pdf Das sind ja einige interessante Namen dabei: Dirscherl (evang. Kirche), Tumbrinck (NABU), Grethe (wiss. Beirat der Bundesregierung), Haerlin (Save our Seeds), Niggli (FIBL) und noch viele andere, die …

Hahn kräht rechtskonform

Der Hahn darf weiter krähen. So entschied das Amtsgericht Grevenbroich in NRW und wies die Klage einer  Nachbarin auf Lärmbelästigung zurück. https://rp-online.de/nrw/staedte/rommerskirchen/urteil-der-hahn-simaul-aus-villau-darf-weiter-kraehen_aid-32256591 Und weiter heißt es in der Urteilsbegründung: “Dabei komme es nicht auf das subjektive Störungsempfinden an, maßgeblich sei vielmehr das Empfinden eines verständigen Durchschnittsmenschen“. Ach, hätten wir doch mehr von solchen verständigen Richterinnen… Euer Bauer Willi

Glyphosat in Brasilien

Anfang August hat ein Bundesgericht in Brasilien die Anwendung von Glyphosat ausgesetzt. Ich habe Daniel, einen brasilianischen Landwirt mit deutschen Wurzeln, dazu befragt. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren