Monate: September 2018

Jedes Jahr…

Johannes hat mir den folgenden Text als E-Mail geschrieben. Mich berührt das. Ich hoffe, euch auch… Lieber Bauer Willi, Deinen Artikel, zornig, frustriert, ängstlich habe ich gelesen und mir geht es ebenso. Ich bin 35 Jahre alt, Wirtschaftsingenieur, Landwirt und mittlerweile Vater von zwei Jungen. Wir haben nur einen kleinen Betrieb, aber viele Standbeine die wir in erster Linie durch Eigenleistung aufgebaut haben. Bereits 2001 investierten wir in die Photovoltaik ( 20kw) die wir selbst aufs Dach gebaut haben. Zu einer Zeit als der Schweinefleischpreis am Boden war ( 0,95 € je kg bei der Euroumstellung) haben wir begonnen eine Scheune umzubauen und in Wohnungen um zu nutzen, in 95% Eigenleistung. Ich bin frustriert, weil das, was von Seiten der Regierung, der Öffentlichkeit den NGO´s, den Weltverbesserern gefordert wird, von uns schon immer gemacht wird. Wir arbeiten konventionell, aber mit reduziertem Dünge- und Pflanzenschutzmittelaufwand, dafür mit einer vielgliedrigen Fruchtfolge. Wir bauen Humus auf und zwar von ca. 1,5 % um die 2000er Jahre auf jetzt 3,5%. Wir halten die Schweine auf Stroh im selbst gebauten …

Mahnfeuer…

Alle Weide-Tierhalter machen sich Sorgen um den Wolf. Um ihre Sorgen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, rufen sie europaweit für den 15. September 2018 zu Mahnfeuern auf. Wo diese Mahnfeuer stattfinden, ist dem nachfolgenden Link zu entnehmen. https://www.wir-lieben-schafe.com/mahnfeuer Ihre Argumente haben sie in einem Flyer (auf der Seite weiter unten) zusammengefasst. Weidehaltung und Wolf ist ein Zielkonflikt. Wer die Weidehaltung fördern möchte, darf die Weidehalter nicht “im Regen stehen” lassen. https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Aktionstag-mit-Mahnfeuern-gegen-den-Wolf-9673950.html Bauer Willi      

Der unbelehrbare Verbraucher?

Zu diesem Ergebnis muss man kommen, wenn man den nachfolgenden Beitrag liest. Alle Bemühungen einer Supermarktkette in England, die Verschwendung von Lebensmitteln beim Konsumenten zu reduzieren, sind gescheitert. Jetzt wurde das Projekt erfolglos beendet. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/lebensmittelverschwendung-sainsbury-s-stoppt-projekt-15582582.html Immerhin hat es mal jemand versucht, statt nur zu reden. Ich kann die Sprechblasen  von “mehr Wertschätzung unserer Lebensmitteln” bald nicht mehr hören. Egal von welcher politischen Partei oder den diversen Nicht-Regierungsorganisationen. Diese Sprüche sind genau so hohl wie die ständigen Absichtserklärungen für ein Schulfach Ernährung und Landwirtschaft. Und dann passiert wieder nichts. Alles was weggeworfen wird, hat einmal Kosten verursacht. Für die Arbeit, die Energie usw. Jeder weiß das. Doch wie bekommen wir das hin, dass sich etwas ändert??? Es hilft ja nicht, es ständig zu beklagen. Habt ihr neue Ideen? Welche, die auch einfach umzusetzen sind? Und wer fängt damit an? Euer Bauer Willi

Das Ende eines Festivals

So sieht es aus, wenn 100.000 Teilnehmer ein Festival verlassen haben. Noch krasser ist dies in Bildern und einem Video im folgenden Link zu sehen: https://www.thesun.co.uk/news/7119141/aerial-photos-reading-festival-rubbish-tents/ Campingausrüstung im geschätzten Wert von 1 Million Pfund wurden auf dem Gelände zurückgelassen. Und wir diskutieren über Nachhaltigkeit und praktizierten Umweltschutz… Euer Bauer Willi

Umfrage: Wasserschutz in NRW

Die nachfolgende Umfrage führt die Landwirtschaftskammer NRW mit Unterstützung der beiden Verbände RLV und WLV durch. Es geht zum einen darum zu dokumentieren, was Landwirte heute schon für den Gewässerschutz tun. Und das ist mehr, als man im ersten Augenblick denkt! Zum anderen sollen weitere Möglichkeiten der Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen im Wasserschutz gefunden werden. Die Daten werden anonym erhoben, die Beantwortung der Fragen dauert rund 15 Minuten. Die Ergebnisse werden in den landwirtschaftlichen Wochenblättern veröffentlicht und natürlich auch für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt. Und das sollte doch jedem Landwirt die Zeit wert sein. Hier geht’s zur Umfrage https://www.umfrageonline.com/s/21a144a

Globalisierung böse – Bio gut?

Dass es in Deutschland und weiten Teilen Nordeuropas trocken war, dürfte sich ja mittlerweile herumgesprochen haben. Was aber in den Medien kaum erwähnt wird: Deutschland ist zum Importland für Getreide incl. Mais geworden. Am Eigenverbrauch von rund 42 Mio. t fehlen in diesem Jahr rund 6 Mio. t. Doch woher kommt nun Weizen und Mais? Hauptexport-Region ist Nordamerika, also die USA und Kanada. Ausgerechnet die USA, in denen der Mais ganz überwiegend gentechnisch verändert ist. Ausgerechnet die USA, in denen das Wort “Fruchtfolge” oder “Artenschutz” kaum existiert Ausgerechnet die USA, gegen die sich noch vor Monaten die Gegner von TTIP formiert haben. Ausgerechnet die USA, in denen weite Teile der Bevölkerung den Klimawandel leugnen Ausgerechnet die USA, deren Twitter-Präsident uns allen mit seinen täglichen Kurz-Sätzen so auf den Senkel geht. Bisherige Destinationen, in die bisher deutsches und europäisches Getreide ging, werden nun von Russland beliefert. Dieser Staat ist nun nicht gerade als Wiege der Demokratie bekannt. Doch wenn es darum geht, die eigene Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen, werden moralische Aspekte gerne einmal beiseite geschoben …

Warum die Brötchen billiger geworden sind

Einer meiner ersten Texte aus Januar 2015. Passt immer noch. Vorgestern Mein Urgroßvater fährt das Getreide mit Pferd und Wagen zur Windmühle nach Stommeln. (3 km). Das Pferd frisst Heu (gibt es auf dem Hof), die Windmühle braucht Wind (gibt es hinterm Haus). Der Müller bringt das Mehl mit dem Pferd zu Bäckern in Stommeln und Umgebung. Außerdem verkauft er Mehl an Hausfrauen, die davon Brot backen. In seinem Betrieb hilft der Sohn mit, der Lehrling bekommt Kost und Logis und ein Taschengeld. Der Bäcker backt Brot und verkauft es. In seinem Betrieb hilft der Sohn mit, der Lehrling bekommt Kost und Logis und ein Taschengeld. Auch der Handwerker im Ort backt sein Brot im Holzofen selbst. Das Holz holt er aus dem Wald. Jeder handelt mit jedem einen fairen Preis für sein Produkt aus. Kein Mensch redet vom Brötchenpreis. Gestern Mein Vater fährt das Getreide mit dem Traktor (braucht Diesel) zum Landhändler im Ort. Der fährt das Korn zur Mühle nach Neuss.(20 km) Die Mühle wird mit Strom (RWE) betrieben und hat etwa 20 Mitarbeiter. …

Konrad und der Wolf

Konrad Müller ist Bio-Bergbauer im Oberallgäu. Auf seiner Alpweide hat sich vor wenigen Wochen ein Wolfsriss ereignet. Ich (Alois) habe Konrad auf seiner Alpe besucht. Er hat mir die Orte des Geschehens gezeigt und mir von seiner Wut und Verzweiflung berichtet. Die Bauernfamilie Müller bewirtschaftet in Kranzegg im Oberallgäu einen, für die Region, typischen Milchviehbetrieb mit 25 Milchkühen und Jungviehaufzucht. Dazu gehört eine Alpe am Grünten, wo Konrad seine Milchkühe von Mai bis September weidet und milkt. Er hat also zwei Ställe, einen im Tal und dazu noch den Sommerstall auf dem Berg. Was von der Arbeit her wesentlich aufwändiger und kostenintensiver ist im Vergleich zu hochspezialisierten Laufstallbetrieben. Dennoch liebt er seinen Beruf und ist mit “Leib und Seele” Bergbauer. Eigentlich hat Konrad eine Landwirtschaft, wie sie die Kritiker der “modernen, intensiven Landwirschaft” sich immer wünschen: Bio-Betrieb, kleinstrukturiert und familiär bewirtschaftet: Die Kühe gehören quasi zur Familie. Doch seit der Wolfsattacke auf seiner Alpweide “kocht” Konrad innerlich und er macht aus seiner Verzweiflung keinen Hehl. Er kann einfach nicht verstehen, dass uns Bauern von Staat …

Brötchen

Brot und Brötchen werden teurer..

Hier eine Meldung aus 2010: https://www.waz.de/wirtschaft/brot-und-broetchen-werden-teurer-id3691510.html Hier eine Meldung aus 2011: https://www.stern.de/wirtschaft/news/verbraucherpreise-warum-brot-und-broetchen-teurer-werden-3775908.html Hier eine Meldung aus 2012: http://www.fnp.de/nachrichten/wirtschaft/Brot-und-Broetchen-werden-teurer;art686,258024 Hier eine Meldung aus 2013: https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/brot-und-broetchen-werden-teurer_aid-15599901 Hier eine Meldung aus 2014: http://www.torgauerzeitung.com/default.aspx?t=newsdetailmodus(77786) Hier eine Meldung aus 2015: http://www.business-on.de/muenster/gestiegene-kosten-broetchen-und-briefmarken-sind-teurer-geworden-_id6529.html Hier eine Meldung aus 2017: http://www.wz.de/lokales/duesseldorf/preisspirale-beim-baecker-wird-es-deutlich-teurer-1.2535682 Hier eine aktuelle Meldung aus 2018: https://www.wr.de/wirtschaft/brot-und-andere-backwaren-sollen-etwas-teurer-werden-id215259205.html Allen ein schönes Wochenende! Euer Bauer Willi