Monate: Mai 2018

Facebook ist nicht alles

Das Vertrauen in Facebook ist nach den Datenskandalen weltweit erschüttert. So auch bei uns. Als wir unseren Blog vor mehr als drei Jahren gestartet hatten, gingen wir mit großen Hoffnungen schließlich auch zu Facebook. Es waren schon Hochgefühle, als die Facebook-Follower immer mehr anstiegen, an einem Tag sogar um über 1.000 neue Follower. (Talkshow mit Günther Jauch). Die Tools von Facebook sind einfach zu bedienen. Es wird einem alles ganz leicht gemacht: Entwürfe anlegen Redaktionspläne machen Fotos und Videos verwalten Diverse Statistiken auswerten, um zu sehen, wen man wo erreicht und vieles mehr Man kann die Reichweite der Seite auch mühelos dadurch erhöhen, dass man dem Konzern ein paar Euro spendiert. Eine anerkannte Social-Media Expertin sagte uns mal: 10.000 Follower brauchst Du einfach, um von anderen als erfolgreich wahrgenommen zu werden. Und empfahl uns zu investieren. Also inserierten wir. Es kamen auch tatsächlich neue Follower dazu. Doch nach kurzer Zeit ließen wir das wieder sein. Wir sind der Meinung, wir bringen gute und nützliche Inhalte und bieten interessante Diskussionen – dann kommen die Follower von …

Düngeverordnung. Was man noch besser machen kann.

Ich bin gefragt worden, was mir an der neuen Dünger-Verordnung nicht gefällt und was ich mir anders wünschen würde. Hier mal ein paar Hinweise. Und zum Schluss noch ein Vorschlag, wie man es besser machen kann. Wenn ich eines hier im Blog gelernt habe: stänkern kann jeder, Vorschläge für Lösungen sind schon schwieriger. Drum liefere ich die gleich mit. – Eine absolute Höchstgrenze unabhängig vom Ertragsniveau ist nicht besonders logisch. Wenn ich zum Beispiel 100 kg pro Hektar dünge, auf dem einen Feld aber aufgrund der natürlichen Gegebenheiten wenig, auf dem anderen viel ernte, können die 100 kg auf dem einen Feld schon zu viel sein, auf dem anderen Feld mit dem höheren Ertragsniveau ist es definitiv zu wenig. Gilt übrigens auch für Bio-Betriebe. Deshalb: flexible Höchstgrenzen nach potentiellem Ertragsniveau – Die Grenzen für die Düngerausbringung an ein festes Datum zu binden, macht wenig Sinn. Wenn es am letzten Tag vor dem Datum gutes Wetter ist und der Boden ohne Bodenschäden befahrbar ist, mache ich mich strafbar. Wenn es dann erlaubt ist und es regnet zwei …

Blick in den Raps

Ein kleines Video, wie es aktuell in meinem Raps aussieht. Aufgrund des sonnigen und mittlerweile auch warmen Wetters sind viele Insekten, vorwiegend Bienen dort unterwegs. Für den Imker ist jetzt eine tolle Zeit, weil das Nahrungsangebot für die Bienen reichlich ist und er bald den ersten Rapshonig ernten kann. Was die Imker wohl nicht wissen: Durch die Mercosur-Verhandlungen wird derzeit sehr viel Biodiesel in die EU importiert, was die Preise stark fallen lässt. Wenn das so bleibt, wird wohl in den nächsten Jahren weniger Raps angebaut. Das wäre auch nicht gut für Bienen und Imker. Wenn die Politik also was für die Bienen tun will, sollte sie auch darüber mal nachdenken. Euer Bauer Willi Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Kindermund…

Für den Sonntag mal was zur Entspannung. Und bei dem schönen Wetter ist es draußen in der Natur auch viel schöner. Allen einen erholsamen Sonn-Tag! Euer Bauer Willi P.S.: Habe eben noch mal die Rüben gezählt. Wir müssen sie nicht neu säen. Der Regen vom letzten Sonntag hat geholfen. Wofür Sonntage doch gut sind. Danke an denjenigen, der uns den Regen gerade noch rechtzeitig geschickt hat…

Das Wochenende im Garten…

Jetzt sind die Gartencenter wieder überfüllt. Doch es gibt auch Mitbürger, die wollen es gerne pflegeleicht. Dazu ein sehr passender Artikel, wie die Gärten noch lebensfeindlicher werden können. http://www.deutschlandfunkkultur.de/baumarkt-vs-natur-der-wettstreit-um-das-sterilste-terrain.1005.de.html?dram:article_id=417013 Dazu dann der passende Mäh-Roboter und die Motorsense. Den Laubbläser hat man ja schon im Herbst gekauft. Und damit sich die Natur garantiert nicht einnisten kann, kommt auch das letzte Blatt und der kleinste Ast in die Bio-Tonne. Immerhin ist die “Bio”… Soll ja schließlich “anständig” aussehen. Ich wünsche allen ein sonniges und warmes Wochenende. Und das ist jetzt keine Ironie!  🙂 Euer Bauer Willi

Ich brauche Euren Rat!

Das steht heute in unserer Zeitung. http://www.rp-online.de/nrw/staedte/rommerskirchen/anwohner-will-heimchesweg-ohne-lkw-aid-1.7554504 Bitte lest euch diesen Artikel durch und sagt mir dann, was ich machen soll? Ja, zwei Tage in diesem Jahr haben LKW´s Gärsubstrat zu meinem Acker am Heimchesweg gefahren. Es ist die einzige Zufahrt, eine Brücke am anderen Ende des Weges wurde vor kurzem abgerissen. Definitiv wurde auf der Straße nicht umgeladen, sondern direkt am Feldrand, ohne dass etwas auf die Straße gelangt wäre. Leichte Verschmutzungen mit Erde aus den Radprofilen (auch nur im Feld, nicht im Wohngebiet) habe ich abends entfernt. Langsam wird es mit dem Dialog schwierig… Euer Bauer Willi  

Geänderter Bundesratsbeschluss

Ich habe folgenden Bundesratsbeschluss, der zu einem bestimmten Thema verfasst wurde leicht abgeändert: Um die Änderung zu verstehen, müsst ihr erst auf den Link klicken. Danach wird es verständlicher. https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2018/0101-0200/107-18(B).pdf?__blob=publicationFile&v=1 Er lautet jetzt so: Bundesrat Drucksache 4711 (Beschluss)                                                                              04.05.2018 Beschluss des Bundesrates Mitteilung der Kommission über die Europäische Bürgerinitiative „Verbot von fossilen Brennstoffen und Schutz von Menschen und Umwelt vor giftigen Emissionen“ Der Bundesrat hat in seiner 968. Sitzung am 01. Mai 2018 gemäß §§ 3 und 5 EUZBLG die folgende Stellungnahme beschlossen: Der Bundesrat erkennt die Leistungen der Europäischen Bürgerinitiative “Verbot von fossilen Brennstoffen und Schutz von Menschen und Umwelt“ an. Er versteht es als ein Zeichen der europäischen Zivilgesellschaft, dass europäische Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme für das Anliegen abgegeben haben und somit zum fünften Mal seit Bestehen der Europäischen Bürgerinitiative alle Anforderungen einer solchen erfüllt wurden. Der Bundesrat stellt fest, dass im gegenwärtigen Bewertungsverfahren der EU für fossile Brennstoffe auch Studien Berücksichtigung finden, die nicht öffentlich zugänglich sind und von Antragstellern in Auftrag gegeben und finanziert werden. Er begrüßt daher die seitens der Kommission …

Kartoffeln pflanzen

Heute mal wieder ein Video aus der Praxis. Meine Kollegen pflanzen heute die letzten Kartoffeln. Es ist spät geworden, denn normalerweise ist der Termin Mitte April. Ein Teil der Kartoffeln wird nach Zwischenfrucht, also in Mulchsaat gepflanzt. Dazu werden die Zwischenfrucht-Reste auf etwa 20 cm Tiefe eingegrubbert. Weil dann aber der Boden noch zu grob ist, wird mit der Kreiselegge ein feinerer Boden hergestellt. Saatbett wäre ja verkehrt, denn Kartoffeln werden nicht gesät sondern gepflanzt. Die vorgekeimten Kartoffeln werden dann mit der Pflanzmaschine abgelegt und angehäufelt. Das passiert mit den großen Scheiben hinten am Pflanzgerät. Mit etwas zeitlichem Abstand wird dann nach dem Pflanzen, (in etwa einer Woche)  in einer separaten Überfahrt der endgültige Erddamm geformt. Wichtig ist, dass dann der Boden noch feucht ist, damit der Damm stabil bleibt. Es gibt mittlerweile auch Geräte, die Bodenbearbeitung, Pflanzen und Häufeln in einem Arbeitsgang erledigen (sogenannte all-in-one-Pflanzmaschinen) Das spart Treibstoff und verursacht weniger Fahrspuren, ist also insgesamt umweltfreundlicher. Das muss man sich aber auch leisten können. Die Maschinen im Bild sind zwar alle schon etwas älter, dafür aber auch alle …

Rübe weg…?!

Ich habe mal mit einem Berufskollegen aus Niedersachsen die Erlöse und Kosten für Zuckerrüben aus dem Erntejahr 2017 verglichen. Hier das vollständige Datenblatt: Die Ergebnisse sind recht ähnlich, Erlöse und Kosten unterscheiden sich kaum, somit auch der Deckungsbeitrag (= Erlös minus variable Kosten) Die Fixkosten habe ich rausgelassen, weil diese von Betrieb zu Betrieb recht unterschiedlich ausfallen. Prognose 2019 (auf Basis Rheinland) Die Rekordernte 2017 wird sich wohl kaum wiederholen und so habe ich einen  Ertrag von 800 dt/ha unterstellt, der auch mit den genannten Einschränkungen machbar sein sollte. Aufgrund des übervollen Marktes gehe ich von einem sinkenden Erlös aus (minus 0,30 €/dt) so dass sich ein um rund 600 €/ha niedrigerer Erlös ergibt. Da die Neonics verboten wurden, sollte der Saatgutpreis sinken. (hier minus 50 €/ha). Dünger, variable Maschinenkosten, Saisonarbeitskräfte und Hagelversicherung sollen gegenüber 2017 um einheitlich 3% teurer werden. Durch den Wegfall von Glyphosat und Neonics sollen in dieser Annahme die Kosten für Pflanzenschutz um 130 €/ha steigen (vor allem durch mehrfache und flächige Insektizid-Behandlungen, aber auch durch erhöhten Aufwand (Wegfall Glyphosat) bei der Unkrautbekämpfung …

Entlarvend…

Am Mittwoch, dem 25.April, fand im Deutschen Bundestag eine Fragestunde statt. Hier ein Ausschnitt aus dem stenografischen Protokoll. Quelle: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/19/19028.pdf  Seiten 2584/2585 Carina Konrad (FDP): Ich fasse mich kurz. – Sie haben ganz viel über das Mittel Glyphosat gesprochen und öfter erwähnt, es sei umweltgefährdend und giftig. Ich frage mich, wie Sie – wenn es in zugelassenen Mengen und von Personen, die über den eben erwähnten Sachkundenachweis verfügen, also sachkundig angewendet wird – zu der Erkenntnis kommen, dass es umweltgefährdend oder gar giftig sei, und ob es nicht der bessere Weg wäre, erst einmal un­sachgemäße Anwendungen zu beseitigen. Michael Stübgen, Parl.Staatssekretär bei der Bun­desministerin für Ernährung und Landwirtschaft: Frau Kollegin, Sie haben völlig recht. Deswegen ist ja auch mit der Stimme der alten Bundesregierung die Verlängerung von Glyphosatanwendungen bis 2021 ge­nehmigt worden; denn es gibt keine klaren wissenschaftlichen Erkennt­nisse, dass dieses Mittel bei sachgerechter Anwendung gesundheitsschädigend ist. – Das ist nun eindeutig. Wir als Bundesregierung wissen aber – auch Sie im Parlament wissen das –: Diese Genehmigung ist bis 2021 erteilt. Sie muss dann erneuert …