Bauer Willi
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Entlarvend…

Am Mittwoch, dem 25.April, fand im Deutschen Bundestag eine Fragestunde statt. Hier ein Ausschnitt aus dem stenografischen Protokoll.

Quelle: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/19/19028.pdf  Seiten 2584/2585

Carina Konrad (FDP):

Ich fasse mich kurz. – Sie haben ganz viel über das Mittel Glyphosat gesprochen und öfter erwähnt, es sei umweltgefährdend und giftig. Ich frage mich, wie Sie – wenn es in zugelassenen Mengen und von Personen, die über den eben erwähnten Sachkundenachweis verfügen, also sachkundig angewendet wird – zu der Erkenntnis kommen, dass es umweltgefährdend oder gar giftig sei, und ob es nicht der bessere Weg wäre, erst einmal un­sachgemäße Anwendungen zu beseitigen.

Michael Stübgen, Parl.Staatssekretär bei der Bun­desministerin für Ernährung und Landwirtschaft:

Frau Kollegin, Sie haben völlig recht. Deswegen ist ja auch mit der Stimme der alten Bundesregierung die Verlängerung von Glyphosatanwendungen bis 2021 ge­nehmigt worden; denn es gibt keine klaren wissenschaftlichen Erkennt­nisse, dass dieses Mittel bei sachgerechter Anwendung gesundheitsschädigend ist.

– Das ist nun eindeutig.

Wir als Bundesregierung wissen aber – auch Sie im Parlament wissen das –: Diese Genehmigung ist bis 2021 erteilt. Sie muss dann erneuert werden. Angesichts der gesellschaftlichen Debatte und der gesellschaftlichen Akzeptanz wissen wir alle auch, dass die Wahrschein­lichkeit einer weiteren Verlängerung immer weiter, sa­gen wir einmal, sinkt. Insofern ist es für uns wichtig, vorausschauend zu handeln, um sicherzustellen, dass bei einem möglichen Auslaufen der Glyphosatanwendungs­genehmigung durch die Europäische Union ausreichend Substitute zur Anwendung zur Verfügung stehen, damit es nicht zu großen Einbrüchen bei der Ernte etc. kommt. Die Sicherheitsfragen bei der Bahn haben wir gerade er­läutert.

Auf die Frage einer Abgeordneten, ob es denn Alternativen zu Glyphosat gibt, antwortet Herr Stübgen:

Die Bundesregierung sieht im Moment im Wesentlichen keine Alternativen. Aber ich möchte Ihre Frage zum Anlass nehmen, um genau darauf hinzuweisen.Wir müssen mit dieser Frage sorgfältig umgehen. Eine drastische Einschränkung der Glyphosatanwendung hat natürlich nachhaltige Auswirkungen auf unsere landwirtschaftlichen Betriebe; denn es gibt zurzeit kein gleichwertiges Substitut, um das Wachstum schädlicher, erntereduzierender Pflanzen im Anbaubereich von Nutzpflanzen zu verhindern.

Das heißt, wir müssen versuchen – wir arbeiten mit Hochdruck daran –, zu alternativen Methoden zu kommen. Eine Möglichkeit kann der Einsatz chemischer Substanzen als Ersatz sein. Diese gibt es im Moment noch nicht; aber daran wird geforscht.

Dazu auch das Video:

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Interessant ist im übrigen die gesamte Fragestunde, bei der sich unter anderem auch Herr Harald Ebner (Grüne) zu Wort meldet.

Ohne Wertung aber doch interessant zu wissen: Frau Carina Konrad (FDP) ist Landwirtin im Hunsrück. Herr Michael Stübgen hat evangelische Theologie studiert und gehört der CDU an.

Euer Bauer Willi

 

 

 

 

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166 Kommentare

  1. Sabine sagt

    Die Frage, die ich mir immer öfter stelle ist, wem nützt es eigentlich, wenn bei uns den Landwirten die Puste aus geht? Und jetzt kommt mir niemand mit der Natur oder den Bienen, denn die haben keine Spendengelder zu verteilen.
    Wenn bei uns die Zuckerrübenproduktion in die Knie geht, wer wird da wohl gerne die Alternative liefern? Rohrzucker? Oder wird der Zucker vllt. durch hochsubventionierten und gesundheitlich wirklich bedenklichen Maissyrup ersetzt werden? Denn aus USA hör ich nichts von strengeren Auflagen was PSM und Düngung angeht.
    Wenn bei uns die Tierhalter weiter reduziert werden, woher kommt dann das Fleisch im Discounter? Polen? Russland?
    Unsere großen Handelsketten haben jetzt schon kein Problem weltweit shoppen zu gehen und sie drehen uns nebenbei immer neue exotische Früchte an, die angeblich super gesund sind, aber meist aus Ländern stammen, wo weder Arbeiter noch die Natur besonders geschützt werden. Ich sag nur Avocado. Vor zwanzig Jahren hätten wir die für eine besonders hässliche Birne gehalten, heute muss man dringend seine Maischips reintunken.
    Also, wem nützt diese Entwicklung eigentlich? Wer pumpt da die Kohle rein? Wer propagiert immer neue Super-Foods? Und was könnte man lernen?

    • Schmeckt gut sagt

      Gute Frage, Sabine. Meine Meinung ist, dass genau das Gegenteil der, in der öffentlichen Diskussion geforderten „Wende“, passiert. Die Erzeugung von Lebensmitteln in D mit regionaler Bindung wird gefordert, die Umstellung auf diese Ansprüche ist aber viel zu teuer. Das ist bekannt und die Politik nimmt einen Strukturbruch, wie schon in anderen Branchen, in Kauf. Außerhalb Europas lässt sich halt effektiver und vor allem billiger LW betreiben. Dieses bewußte „Opfern“ der europäischen Landwirte ist ein wichtiges Teil der Chance, unser Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten. Es wird wahnwitzig viel Geld in Umlauf gebracht, um die viel zu hohen Schulden zu bedienen. Früher hätte es nach diesem „Gelddrucken“ eine Hyperinflation gegeben, was aber dank Globalisierung/immer verfügbaren und billigen Konsumgütern/kurzfristigem und anonymem Austausch von Gütern weltweit, vermieden wird. Die Politik weiß – wenn sie wieder zu nationalen Wirtschaftssystemen wechselt, bricht alles zusammen. Wir Landwirte sind sind scheinbar das geringere Problem (Opfer). Ich denke, dass die Politik einen fatalen Fehler begehen wird. Wie immer können wir in D nicht die Weltwirtschaft retten – aber wir tun so 😉 . In den USA gibt es allerdings jemanden, der es der amerikanischen Wirtschaft zutraut. Es bleibt spannend. Der Avocadoanbau ist übrigens in Südamerika auch mit Hilfe europäischer Fonds massiv ausgebaut worden.

    • sonnenblume sagt

      Diese Gedanken und Fragen beschäftigen mich auch. Die Antworten die mir dazu einfallen sind sehr beängstigend und wenig schmeichelhaft für unsere Politiker. Wir geraten auf jeden Fall in eine Abhängigkeit – von wem, das wird sich zeigen – die die Bevölkerung schwer treffen könnte.

  2. Paulus sagt

    Zweiter Versuch, nachdem der erste wohl vom Admin gecancelt wurde.
    An die Männer hier jetzt mal was Ernsthaftes, so ganz außerhalb der Debatte um Glyphosat. Habt Ihr eurer Geliebten eigentlich einen Maibaum gesetzt? Ich tue das immer noch, obwohl wir seit gefühlten hundert Jahren verheiratet sind. OK, ein Strauß Blumen hätte es wohl auch getan.
    Bevor Ihr jetzt noch heimlich durch die öffentlichen Anlagen schleicht, morgen sind die Geschäfte wieder geöffnet. 🙂

    • Bauer Willi sagt

      Meine Frau war heute nicht da. Ist zu ihrer Verwandtschaft gefahren. Puh, Glück gehabt. 🙂
      Bauer Willi

    • Brandenburgbauer sagt

      Meine Frau ,war heute den ganzen Tag zu Hause, da sie nicht arbeiten musste.
      Wir Beide, haben heute auf unserem Grundstück, immerhin ca. 4000 Quatratmeter eine Menge geschafft und gönnen uns nun, ein kühles Glas Bier. Dalien gepflanzt, eine Fläche mit vielen blühenden Pflanzen angelegt,keinen Platz für die vielen Gladiolenzwiebeln gefunden.

      Es war ein sehr schöner 1.Mai.

  3. Friedrich sagt

    ABL E.Niemann. Was der ABL so schreibt hört sich ja gut an , aber bei meinen beiden Nachbarbiobauern kann ich das überhaupt nicht auf dem Acker sehen mit der Minimalbodenbearbeitung. Die Pflügen zu Sommergetreide2017 , danach zu Ölrettich als Zwischenfrucht 2017 und jetzt wieder zu Sommergetreide 2018 . Genauso läuft das immer schon seit Jahren. Zusätzlich wird auch noch der Schälpflug und Grubber eingesetzt. Wenn ich das mit meinem Dieselverbrauch vergleiche , dann brauchen die quadratisch mehr. Das ist vergleichbar mit Glyphosat bis es auf den Hofstellen verboten war.
    Da brauchte ich 2 ltr im Jahr mit 2 Stunden Arbeit. Heute brauche ich rd. 40 kg Propangas und 40 Std. Arbeit. Jetzt erklärt mir mal , was für die Umwelt verträglicher ist ?

    • Jörgi68 sagt

      Du kannst Dir eine Ausnahmegenehmigung für Herbizide auf der Hofstelle oder Wohngrundstück bei der zuständigen Landesstelle holen. Hab ich grad wieder gemacht, kostet 100 € und bei uns in Hessen ist Glyphosat nur noch über Sondergenehmigung der Ministerin (Bundesbahn) zu bekommen. Ich habe mir Pelagonsäuere genehmigen lassen, wenn ich die m,it Zusatzstoffen einsetze soll ich 48 Stunden absperren…Ach ja unsere Gem einde bräuchte eigentlich für ihre Flächen auch ne Sondergenemigung, hat sie aber nicht, zu aufwendig bei über 4000 Grundstücken……und dann wird als Herbizid ein Pflasterreinger ohne Zulassung als Herbizid als Glyphosatersatz eingesetzt, sogar auf Kinderspielplätzen…..

  4. Friedrich sagt

    @E. Niemann. Wollte nur zum Ausdruck bringen , daß die „Neuen Parteien“ im Bundestag mal wieder neuen Wind in den Schlafsaal gebracht haben. Was uns vorher mit 20 – 50 Leuten geboten wurde , war keine Demokratie- sondern nur eine Alibiveranstaltung. Ein demokratisch gewähltes Parlament muß um die Entscheidungen ringen und das Volk mitnehmen. Das hat es in den letzten Wahlperioden immer weniger gegeben. Auch bin ich in diesem Punkt sehr unzufrieden mit den Grünen , die immer Volksabstimmungen gefordert haben , aber heute genau das Gegenteil vertreten und mit ihren Maßanzügen und Disignerklamotten genauso auftreten wie die anderen Parteien.

    • Eckehard Niemann sagt

      Da Sie die Parteien und Politiker offenbar auch nach deren Klamotten beurteilen – wie ist denn Ihr Stilempfinden für die Staffage der AfDler?

  5. Eckehard Niemann sagt

    AbL Niedersachsen/Bremen -Pressemitteilung zum Ergebnis der ECHA-Glyphosat-Studie:

    AbL: Guter konventioneller Ackerbau (fast) ohne Glyphosat ist möglich!
    AbL fordert „gut-fachliche“ Ackerbau-Strategien gemäß „integriertem Landbau“

    Nach der neuen Beurteilung des Total-Herbizids Glyphosat durch die EU-Chemikalien-Agentur ECHA als „nicht krebserregend“ fordert der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) weitere, wirklich unabhängige Studien zu Glyphosat-Risiken und ruft zugleich auf zu einer faktenbezogenen Diskussion über wirkungsvolle ackerbauliche Strategien einer massiven Einsatz- Reduzierung dieses Wirkstoffs.

    Das ECHA-Gutachten werde von Umweltgruppen zwar als nicht konzern-unabhängig bewertet, dennoch seien dadurch die Aussichten auf ein Verbot oder eine Nichtverlängerung der Zulassung von Glyphosat deutlich geringer geworden. Trotzdem habe die – in Teilen durchaus auch überspitzte – Glyphosat-Kritik von Umweltverbänden zu einem deutlichen Problembewusstsein in der Gesellschaft und auch bei Landwirten geführt. Diese Debatte müsse nun verstärkt fortgesetzt werden – gerade auch in Richtung auf eine massive Einschränkung des Einsatzes von Glyphosat.

    Die AbL verwies darauf, dass sich diese Minimierungs-Strategie beileibe nicht auf nur ein Verbot des Glyphosat-Einsatzes bei der Sikkation, also bei der Abtötung von erntereifen Getreidebeständen zur Ernteerleichterung, beziehen könne. Es müsse nun dringlich eine Rückbesinnung erfolgen auf die „gute fachliche landwirtschaftliche Praxis“ und auf bewährte ackerbauliche Strategien eines ernst gemeinten „integrierten Landbaus“ – der chemischen Pflanzenschutz nur dann erlaube, wenn wirklich alle anderen Maßnahmen eines guten im konventionellen Ackerbaus nicht mehr helfen. Dazu gehöre unbedingt eine vorbeugende Verhinderung und Reduzierung von Problem-Unkräutern und –Ungräsern durch vielfältigere und weitere Fruchtfolgen, durch Bodenbearbeitung und mechanische Unkrautregulierung, durch andere Aussaat-Termine und Pflanzenbestands-Führung oder durch Reduzierung des Unkraut-Lichtangebots durch weniger chemische Halmverkürzung. Es gelte insbesondere, die durchaus boden- und klimaschonende Minimal-Bodenbearbeitung auch ohne chemische Beseitigung des Aufwuchses umzusetzen – also ohne gelb tot-gespritzte und akzeptenzschädliche Flächen in der Landschaft.

    Dies alles, so die AbL, müsse durch Beratung und auch durch rasche Aufnahme entsprechender Regeln in die EU-Förderprogramme abgesichert werden. Ernsthaft zu prüfen sei auch die Einführung einer Pflanzenschutz-Steuer, deren Höhe spezifisch nach Risiken und externen Folgen der einzelnen Pflanzenschutzmittel festgelegt werde – und deren Steuereinnahmen unbedingt und vollständig in die Landwirtschaft zurückfließen müssten, zur Förderung obiger Maßnahmen und zum Ausgleich von Kostennachteilen. Nur in besonderen Fällen werde dann auch noch Glyphosat eingesetzt werden, so AbL-Vertreter Eckehard Niemann, etwa zur umbruchlosen und deshalb klimaschonenden Erneuerung geschädigter Grasnarben auf Grünlandstandorten.

    Es ist laut Abl zu erwarten, dass mit dem Ende des bislang sehr umfangreichen Glyphosat-Einsatzes dann auch die weitverbreitete Besorgnis über die gesundheitlichen Folgen dieses Herbizids deutlich eingegrenzt werden könnten. AbL-Vertreter Niemann: „Guter konventioneller Ackerbau (fast) ohne Glyphosat ist möglich – wenn Bauern und Bürger das gemeinsam anpacken!“

    3.400 Zeichen – 15.3.2017

    https://echa.europa.eu/-/glyphosate-not-classified-as-a-carcinogen-by-echa

    • Mark Rössler sagt

      Bedauerlich, dass die AbL derart schlecht informiert ist und ellenlange Texte verfasst.
      Es gibt die Studie des AHS, die keine Auffälligkeiten bei 250.000 Landarbeitern und -bewohnern in den letzten 25 Jahren entdecken konnte.
      Es lief das 24 monatige G-Twyst Projekt, bezahlt von der EU, keine Auffälligkeiten.

      Wie viele Millionen sollen noch rausgeschmissen werden, die Gläubigen werden all diese Studien auch in Zukunft nicht anerkennen. Die müssen weiter glauben, was die Wanderprediger verbreiten und werden sich nie mit dem Wissen abfinden.

      • Eckehard Niemann sagt

        Hallo Herr Rössler, sind Sie denn wirklich gegen unsere Forderung nach weiteren unabhängigen Studien und nach faktenbezogenen Diskussionen über Glyphosat??

        • Thea S sagt

          Was ist denn wirklich „unabhängig“? Portier, der Influencer des IARC, der heimlich Gelder als Berater der Glyphosat-Gegner einsteckte? NGOs, die ein Interesse an der Angst der Menschen haben um Spenden zu bekommen? Bio-Konzerne oder Vertreiber? Alle, außer der Chemieindustrie? Politiker, die sich nach scheinbaren oder tatsächlichen Mehrheiten orientieren? Oder nur die, die die einmal vorgefertigte Meinung bestätigen – und alle anderen sind halt gekauft, so wie alle Mitarbeiter aller Zulassungsbehörden der Welt.

          • Thea S sagt

            Da es keine wirklich unabhängige Studien gibt oder geben wird, gibt es nur die Lösung, die derzeit von Behörden und (echten) Wissenschaftlern verwendet wird: man prüft ALLE verfügbaren Studien sorgfältig auf Fragestellung, Durchführung und Berichterstattung und entscheidet dann nach dem Gewichtungsprinzip („Weight of Evidence“) für welche Hypothese es bessere, belastbarere und vielleicht auch mehr (in der Reihenfolge) Belege gibt.

            • sonnenblume sagt

              diese Form der Beurteilung ist sicher der richtige Weg, aber ich denke das in der Beurteilung von Glyphosat aus Prinzip nur noch eine Wertung anerkannt wird!

    • Jochen Böhrer sagt

      Die Vereinigung von ca 1000 etwas sonderbaren und fachunkundigen Bewirtschaftern eines Bauernhofes (der Begriff „Landwirt“ oder „Bauer“ erscheint mir angesichts soviel Unwissens unangebracht) wird zwar gerne von den Medien als Repräsentant aller 280000 Betriebe dargestellt.. das ändert aber nichts an deren Unvermögen. Wie kann man sich „Bauer“ nennen und dann eine intensive Bodenbearbeitung als Alternative zu Glyphosat fordern? Erosionsförderung, Dieselverbrauch, Abgase, Zerstörung von Bodenleben und Humus .. das soll „gute fachliche Praxis“ sein?? Und Fruchtfolgen werden durch Greening vorgeschrieben. Noch immer ist es sinnvoll, das zu produzieren, was der Markt fordert.

    • Obstbäuerin sagt

      Wir sind gerade dabei einen kleinen Versuch mit Glyphosat zu machen. Alle zwei Jahre spritzen wir unsere Zäune frei, weil die Wildschweine derart zugenommen haben. Da ist uns aufgefallen, dass gerade auf diesen Flächen noch kurzer Zeit eine sehr hohe Biodiversität an Pflanzen und Kräutern herrscht und damit natürlich auch an Insekten.
      Der NABU hat eine Fläche abgeschoben, um eine Freifläche für Pflanzen zu bekommen. Wir können nun beobachten, wo die Biodiversität höher ist.
      Ansonsten finde ich eine Strafsteuer für gute fachliche Praxis mehr als daneben.

  6. Eckehard Niemann sagt

    Hallo Willi,
    was soll denn Dein Hinweis auf die frühere Studienrichtung der beiden Kontrahenten inhaltlich -thematisch aussagen?! Wir beide sind doch das beste Beispiel dafür, dass man auch oder gerade unter Agrarstudium-Absolventen zu völlig konträren Aussagen kommen kann. „Ohne Wertung und doch interessant zu wissen“ – ich finde diesen Teil Deines Textes platt und unsachlich und fdp-lobbyistisch… Muss doch eigentlich nicht sein – oder?

    • Bauer Willi sagt

      Ne, das mit der Berufsausbildungmuss nicht sein. Aber du kennst mich ja…
      Das die Fragen von der FDP kamen, dafür kann ich nichts. Und für die Antworten der CDU auch nicht….
      Bauer Willi

  7. Eckehard Niemann sagt

    Zur Erinnerung: „Bauer Willi“ –
    Veröffentlicht am 14. September 2015 Kommentare 36
    FDP – weniger Bürokratie und mehr Forschung

    Jetzt hab ich mal im Netz gesucht, was die FDP denn so zur Landwirtschaft sagt. Gefällt mir gar nicht so schlecht…

    Die FDP hat das Leitbild einer unternehmerischen, mittelständisch geprägten Landwirtschaft. … Wir wollen …das 2-Säulenmodell erhalten: Direktzahlungen der ersten Säule und ko-finanzierte Zahlungen für benachteiligte Gebiete und besondere Umweltleistungen in der zweiten Säule. Wir wollen die unternehmerische Landwirtschaft stärken, Regulierung und Bürokratie abbauen und die Direktzahlungen ab 2020 schrittweise reduzieren. Dafür ist eine stärkere Marktorientierung erforderlich.
    Die schreiben immer von „unternehmerischer Landwirtschaft“. Das habe ich bei den anderen Parteien so deutlich bisher nicht gelesen. Mit dem Bürokratie-Abbau könnte ich mich auch sehr anfreunden!

    Die Bereitstellung öffentlicher und für die Gesellschaft nützlicher Güter durch Landwirte soll weiterhin honoriert werden.
    Wüsste ich jetzt gerne, was ihr damit meint: „nützliche Güter“. Doch wahrscheinlich Lebensmittel, die sind ja durchaus nützlich.

    Landwirtschaft und Gartenbau sorgen für eine regionale Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Wir wollen die Wertschöpfung aus der Landwirtschaft erhöhen, die Entwicklung innovativer Produkte fördern, unternehmerische Aktivitäten in der Direktvermarktung, in Naherholung und Tourismus stärken und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe ausbauen.
    Bravo! Wertschöpfung in der Landwirtschaft erhöhen, innovative Produkte fördern, Aktivitäten stärken. Lese ich gerne. Und die regionale Versorgung wollen ja jetzt auch alle.

    Um die Herausforderungen der weltweiten Sicherung der Ernährungsgrundlagen und des Klimaschutzes zu bewältigen, ist die Hinwendung zu Innovationen sowohl bei der Züchtung wie bei der Fortentwicklung der Agrartechnik erforderlich. Die Minderung der Naturbelastung, die Erhöhung der Standards in der Nutztierhaltung und der vermehrte Einsatz nachwachsender Rohstoffe erfordern eine verstärkte Forschung. Wir stehen für eine an der Praxis orientierte Agrarforschung und einen verbesserten Wissenstransfer.
    Fortentwicklung der Agrartechnik, mehr Geld für Forschung zur Minderung der Naturbelastung. Gut. Aber mit dem vermehrten Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen werdet ihr Probleme mit den Wählern bekommen. Die sehen das nämlich anders.

    Die FDP tritt für die verantwortbare Nutzung der Grünen Gentechnik in der Landwirtschaft ein. Die Zulassungsverfahren auf EU-Ebene müssen wissenschaftlichen Kriterien genügen. Die gegenwärtig in der EU praktizierte Nulltoleranz gegenüber sicherheitsbewerteten, aber in der EU nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Sorten verursacht hohe Kosten, schadet heimischen Unternehmen und bringt keine Vorteile für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Wir wollen sie durch die Einführung eines Toleranzschwellenwertes nach Schweizer Vorbild ersetzen. Die „ohne Gentechnik“-Kennzeichnung ist Verbrauchertäuschung. Wir wollen auf EU-Ebene durch eine Positivkennzeichnung für mehr Transparenz sorgen.
    Wahnsinn! Eine Partei, die sich für eine Nutzung der Gentechnik einsetzt. Wo gibt es denn so was! Klar, dass die Gentechnik verantwortbar sein muss. Was anderes würde ich eh nicht machen. Und das mit der Verbrauchertäuschung sehe ich auch so, wo doch Käse, Bier und Brot schon mit Stoffen produziert werden, die gentechnisch verändert, aber nicht gekennzeichnet sind.

    Fazit: Ich muss mir doch glatt überlegen, ob ich zur nächsten Bundestagswahl blau-gelb wähle. Hab ich schon mal gemacht, ist aber lange her.

    • Sandra Harms sagt

      Herr Niemann,
      Hatten sie heute morgen irgendetwas im kaffee ausser milch und zucker? solche worte ist man von ihnen ja nun garnicht gewohnt…. weiter so !

      • Eckehard Niemann sagt

        Ja, es war auch noch Wasser mit dabei bei der Kaffee-Zubereitung…

        • Eckehard Niemann sagt

          Liebe Frau Harms, außerdem haben Sie da wohl was übersehen: Der obige Lobhudel-Text zur FDP war beileibe nicht von mir – sondern da habe ich „Bauer Willi“ zitiert…

  8. BerndK sagt

    Es gibt kein Pflanzenschutzmittel dessen Unbedenklichkeit so gut dokumentiert ist wie Glyphosat. Wenn Herr Stübgen(!!!) einem chemischen Ersatzstoff entwickeln will (aber leider noch nicht soweit ist) kann dieser Stoff logischerweise nur gefährlicher als Glyphosat sein, da Risikobewertungen in solch einem Umfang wie bei Glyphosat nie wieder durchgeführt werden können. Man müsste doch froh sein einen solchen Stoff in der dafür ausgebildeten Hand zu haben( in Baumärkten hat er natürlich nichts zu suchen). Stattdessen lässt man es zu, Wissenschaftler und deren Forschung als gekauft und daher als unseriös zu diskreditieren.
    Ich werde diesen politischen Eiertanz nie verstehen.

    • Wer heute noch sagt, dass Glyphosat unbedenklich für die menschliche Gesundheit ist, der weiß mit Sicherheit einiges, die wissenschaftlichen Fakten zu dieser Substanz kennt er aber sicher nicht. Ich rate den Verfechtern deshalb eine umfassende Recherche in PubMed. Und außerdem eine ausgiebige Bewertung der gesamten Studienlage. Vielleicht auch einmal prüfen, welche Studien von wem finanziert wurden und vielleicht einmal checken auf welcher Gehaltsliste die beteiligten Wissenschaftler stehen. Interessant könnten auch die Fakten auf der amerikanischen Webseite USRTK sein. Dort findet man Emails zwischen Vertretern der einzelnen Lobbies, die im Rahmen eines US-Gesetzes – den Freedom of Information Act – auf Nachfrage freigegeben werden müssen (wäre auch ein tolles Gesetz für Deutschland). Eine neuere Email zwischen einem ehemaligen Kraft Foods und Syngenta Mitarbeiter zeigt eine tolle Intrige gegen die Internationale Krebsagentur IARC. Die feinen Herren haben Angst von der IARC, weil diese immer mehr Lebensmittel hinsichtlich einer Krebsentstehung untersuchen will. Aus diesem Grunde soll die IARC jetzt auch diskreditiert werden. Ist doch toll, oder? Ich könnte tausende solcher Fake-Studien hier publizieren, die zeigen, das Glyphosat völlig harmlos ist. Ein Problem dieser Studien ist, dass sie keine Langzeitdaten erheben, leider reichen ein paar Wochen oder Monate für Langzeittoxizitäten nicht aus. Das ist keine gute Wissenschaft, das dient der Ruhigstellung von denen, die sowieso keine Ahnung von Wissenschaft haben – leider auch unsere Politiker. Leider zeigen die Fakten in Südamerika, wo dieses Zeug massenhaft versprüht wird, ganz andere Szenarien. Wen es interessiert, der kann ja mal zu den entstellten Säuglingen dort recherchieren. Hat sich jüngst sogar der Menschengerichtshof damit beschäftigt. Hinzu kommt, dass immer mehr Superweeds entstehen, die resistent gegen dieses Zeug sind. Ich sage nur eines: „Das Leben findet immer einen Weg“, das ist nämlich Evolution, übe Druck auf eine Spezies aus und sie wird sich anpassen. Egal, wie viele Pestizide wir noch entwickeln, die Spezies werden einen Ausweg finden. Fakt ist, wir entziehen uns durch den Einsatz dieser Mittel immer mehr unsere Lebensgrundlage und wir checken es nicht einmal. Ja, den Säbelzahntiger sieht man immer erst, wenn er direkt vor einem steht – doch dann ist es leider zu spät. Also, sollten wir endlich aufwachen! Hier mal ein Link zur Webseite USRTK.

      • Jochen Böhrer sagt

        Es herrscht wissenschaftlicher und weitgeheder politischer Konsens über die Ungefährlichkeit. Da brauchen Sie mit Ihren ollen Kamellen nimmer daherkommen. Selbst das Bundesumweltministerium schließt sich der Position des BfR an. Deshalb wird die Verbotsforderung ja mittlerweile von der SPD nur noch an völlig hirnrissig daherkonstuierten negativen Einflüssen auf Insekten festgemacht. Und die CDU ist zumindest so ehrlich (siehe Eingangstext), einzugestehen, dass es nur ein Nachgeben vor dem ideologisch aufgehetzten Mob ist. Harmlos umschrieben als „gesellschaftliche Forderung“

      • Obstbäuerin sagt

        In unserem Obstanbaugebiet setzen wir seit fast 40 Jahren Glyphosat ein, ohne dass sich je einer vergiftet hätte. Auch nicht die Bienen, Wildbienen, alle anderen Insekten und Vögel. Mit den Zuständen in Südamerika, die offensichtlich katastrophal sind, hat unsere Praxis im Umgang mit den PSM nichts zu tun. Immer schön die Kirche im Dorf lassen und META-Studien haben zurecht mehr als einen schlechten Ruf.

    • Simone sagt

      Habe noch etwas vergessen: Was nämlich bei der ganzen Debatte um Glyphosat vergessen wird ist, dass es sich aus chemischer Sicht um einen Komplexbildner handelt. Sollte ursprünglich zur Wasserenthärtung genutzt werden, da es zweiwertige Ionen wie Calcium und Magnesium binden kann. Und genau hier liegt die Krux, durch die Bindung von Calcium, was in hartem Wasser im Überfluß vorhanden ist, entstehen sehr große Komplexe aus Glyphosat-Molekülen. Diese großen Netze können, wenn dieses Wasser getrunken wird, die Nierenkanälchen verstopfen und zu schwersten Nierenerkrankungen führen. Diese sturkturellen Eigenschaften werden bei der Debatte vollkommen vernachlässigt. Es gibt dazu aber eine Studie aus Sri Lanka, wo aktuell eine Epidemie chronischer Nierenerkrankungen herrscht, die wohl auf den massenhaften Einsatz von Glyphosat zurückzuführen ist. Klar, dass das bei unseren Politikern, die leider alle von der Materie keine Ahnung haben, nicht thematisiert wird. Hier mal der Link zu der Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3945589/.

      • Sandra Harms sagt

        ich bin ja blond, aber ich hab da mal eine frage, wieviele leute würden sich zum frühstück ein glas hartes wasser mit nem esslöffel voll glyphosat gönnen?

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Echt, die haben Glyphosat ins Trinkwasser geschüttet,
        ich nehme Salz zur Wasserenthärtung.

      • Jochen Böhrer sagt

        Ich lese in der Studie aus Sri Lanka nur Hypothesen und Vermutungen und keine belastbaren Nachweise. Haben die Sri Lanker , die Argentinier und die US-Amerikaner eigentlich unterschiedliche Körper? Die einen bekommen angeblich Nierenkrankheiten, die anderen angeblich Mißbildungen und Krebs (aber keine Nierenkrankheiten) und bei den Dritten hat die Agricultural health study bei über 40000 Propanden keinerlei Gesundheitsschäden durch Glyphosat nachgewiesen. Wobei die Letztgenannten Studie die einzig verifizierbare und belastbare ist. Wieviele Tanklastzüge Bier oder wieviel LKW Brot mit Mehl aus Ländern mit Sikkation muß man konsumieren, um in einen gefährdeten Bereich zu kommen?

  9. Friedrich sagt

    @Ottmar IIchmann. Wenn wir alle so wirtschaften würden wie du , dann wäre die Landwirtschaft am Ende , weil nur max 10% der Leute Bio kaufen würden und der Rest an konv. Nahrungsmitteln verkauft würde. Die Bioleute bekommen mehr als das doppelte an Flächenprämien usw.. Bei 100% Bio würde sich die Flächenprämie auf das Niveau der konv. Betriebe verringern und das Geschäftsmodell Bio wäre wegen Absatzproblemen Tod. Also bleib bei deiner Nische und hoffe darauf , daß möglichst wenig umsteigen , sonst bist du auch im Hamsterrad. Deine Kunden kaufen aus ideologischer Überzeugung. Darüber kannst du dich freuen. Deine CO2-Bilanz ist schlechter als bei den konv. Betrieben. Per Saldo erntest du nur die Hälfte . Dein Dieselverbrauch ist sicherlich auch doppelt so hoch wie bei den konv. Betrieben. Wenn ich so sehe , was mein Nachbar , ein Biobauer , so alles auf seinen Flächen veranstaltet, dann raufe ich mir nur die Haare. Er sagt mir immer , daß er die Produktion auf Null fährt und von den Prämien lebt. Kann das ein unternehmerisches Ziel sein , ausschließlich von der Staatsknete zu leben ?

    • Ottmar Ilchmann sagt

      Ich bin gar kein Biolandwirt, Friedrich! Was sagst du nun? Bisschen peinlich, wie du dich hier ereiferst.

      • Eckehard Niemann sagt

        Lieber Ottmar Ilchmann, im Gegensatz zu vielen anderen argumentierst Du sachlich-inhaltlich. Danke für Deinen Einsatz!!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Andere, welche über die Zukunft der Landwirtschaft eine andere Meinung haben, als ihr beide, Unsachlichkeit vorzuwerfen, ist eine Frechheit. 🙁

        • Ottmar Ilchmann sagt

          Mach ich doch gern, Eckehard, auch wenn´s manchmal, so wie heute hier, nur wenig Spaß macht, vom Erkenntnisgewinn ganz zu schweigen.

          • Obstbäuerin sagt

            Also, wenn ich das richtig verstehe, haben Sie Herr Niemann und Herr Ilchmann den Gipfel der Erkenntnis bereits erreicht oder überschritten, sodass jede Diskussion mit dem gemeinen Bauern, der einfach nicht ihrer Meinung sein möchte, nicht erquicklich ist.

            • Eckehard Niemann sagt

              Die Rede war von „vielen anderen“ und nicht von „allen anderen“ Kommentatoren….

  10. Friedrich sagt

    Gut , daß wir die FDP + die AFD im Bundestag haben , sonst gäbe es diese Fragen und Antworten nicht. Die Kungelei in den Hinterzimmern ist damit vorbei. Mit dieser Antwort zu Glyphosat hat sich die Regierung eine Offenbarungseid geleistet. Es wird also nach Umfragen regiert. Das ist tödlich für ein Land, wenn Leute , die am lautesten Schreien , damit“Durchkommen“ , obwohl es nur eine Minderheit ist. Auch wenn nur aus Bauchgefühl und Ideologie diese Schreierei kommt , sollte eine Regierung sich nicht dem „Mainstream“ , sondern der Realität , Sachlichkeit und Wisssenschaft verantwortlich fühlen. Hier wird nicht mehr von der Regierung geführt , sondern nur abgewartet was die Umfragen hergeben.Damit kommt unser Gemeinwesen nicht weiter. Ja, man kann sagen , daß wir schlecht regiert werden. Das betrifft nicht nur uns Bauern , sondern alle in dieser Gesellschaft. Empfehle mal das Buch „Kaltstart“ von Prof. Dr. Sinn. Hier geht es um die Energiewende. Man kann auch auf seiner Homepage sehr viele Vorträge herunterladen.
    Das ergibt dann mal eine andere Sicht der Dinge.
    Einen schönen Sonntag.

    • Philipp sagt

      Die AfD halte ich allerdings für sehr gefährlich. Es mag sein, dass sie teilweise gute kritische Fragen stellt. Hauptsächlich ist sie aber erstmal „dagegen“ anstatt praktikable alternative Lösungsvorschläge zu machen. Herr Gauland leugnte z.B. den Klimawandel. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag Herr Dr. Hartwig hat in meiner Anwesenheit verkündet, dass es keine Frage sei, dass der menschengemachte Klimawandel existiere, allerdings, so habe ich es zumindest „zwischen den Zeilen“ verstanden, sieht er keinen konkreten Handlungsbedarf. Er verweißt des weiteren auf seriöse Studien, welche den Klimawandel nicht bestätigen. Was denn nun? Es sollte an dieser Stelle aber nicht unerwähnt bleiben, dass über 90% der seriösen Studien den menschengemachten Klimawandel bestätigen.
      Zudem ist die regelrechte Hetzte gegen Flüchtlinge nur schwer zu ertragen. Anfang 2016 kamen auf ca. 80 Deutsche 1 Flüchtling. Also eine völlig lächerliche Zahl um vor solchen Angst zu haben oder auch nur Bedenken zu schüren, sie könnten Deutschland negativ beeinflussen. Auch wenn Deutschland alle Flüchtlinge „abschieben“ würde, wären wir das „Problem“ nicht los.
      Und noch ein letztes: Gauland testet durch rechte Sprüche immer mal wieder die Grenzen aus, um eine solche Sprache salonfähig zu machen. Bsp: Man solle Özuguz in Anatolien entsorgen. Diesen Umgangston halte ich für höchst bedenklich und auch aufgrund der deutschen Geschichte sollte dieser tunlichst vermieden werden.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Nein, ich hofiere die AFD nicht, das Personal zumindest die Führung halte ich nicht für Politikfähig, man solle jedoch die Problematik der Flüchtlingswelle nicht ständig klein reden. 2015 kamen 900.000, davon 600.000 Junge Männer zwischen 18 und 25 Jahren die noch nie gearbeitet und noch nie in eine Schule waren.
        Alles Ärzte hat man denen erzählt, die die Willkommensschildchen bereitwillig in die Kamera hielten.

        Alleinstehende Flüchtlingskinder kosten laut Medienberichten 5.000 Euro im Monat, da kommt bei der Oma mit 500 Euro Rente bestimmt Freude auf.

        • Eckehard Niemann sagt

          Hallo, „Ehemaliger Landwirt“ – die meisten Ihrer Aussagen stimmen doch einfach nicht. Und wenn Sie betonen, dass „zumindest“ das Führungspersonal der AfD nicht „politikfähig“ sei – welche AfD-Leute außerhalb dieser Führungsebene gefallen Ihnen denn besser??

        • Simone sagt

          Das stimmt tatsächlich nicht, die Zahlen sind noch viel gravierender! Aber ist doch alles so gewollt und das sind leider keine Verschwörungstheorien, sondern eine echte Verschwörung gegen Europa. Wer lesen kann ist im Vorteil. Mal nach Replacement Migration googeln, ein UN-Papier. Prof. Gunnar Heinsohn hat die exakten Zahlen zur aktuellen Völkerwanderung einmal kommuniziert, kann sich jeder ansehen. Aktuell wollen rund 500 Mio. Menschen aus Asien und Afrika nach Europa, das sind leider korrekte Zahlen! Wer das gut finden will, der kann das tun, nur wissen sollte er, dass er das auch bezahlen muss. Denn leider ist ein Großteil der Wanderer ungebildet und viele sind Analphabeten. Aber, wir können sie gerne alle aus humanitären Gründen aufnehmen, spricht ja nichts dagegen, oder?

        • Paulus sagt

          @Ehemaliger,
          wenn die Führungsfiguren der AfD, z.B. Dr. Alice Weidel, Dr. Alexander Gauland, Prof. Dr. Jörg Meuthen, etc. nicht als politikfähig gelten, dann frage ich mich wer in der CDU, der SPD oder gar bei den Grünen als politikfähig zu gelten hat? Bei den Letzteren gilt eine abgeschlossene Berufsausbildung ja fast schon als Ausschlusskriterium.
          Das gestatte ich mir als ehem. Mitglied und immer noch Wähler der FDP zu sagen.

          In die Ministerin für Landwirtschaft und Ernährung sollte man als Bauer keine große Hoffnung setzen. Julia Klöckner ist eine aufstrebende Politikerin mit einer gewissen Perspektive. Sie wird den Teufel tun und sich mit mächtigen NGO’s oder gar mit ihrer Kollegin aus dem Umweltministerium anlegen. Dieses Gehabe von wegen ehem. Weinkönigin und Bruder ist Winzer und so, ist Schall und Rauch. Meine anfangs hohe Meinung weicht zunehmend der Nüchternheit.

      • Simone sagt

        Ob der Klimawandel jetzt tatsächlich von uns Menschen gemacht ist, das weiß keiner ganz genau, wir vermuten das nur. Sicher produzieren wir Dreck und schießen ihn in die Atmosphäre, aber ob dies tatsächlich mit den Veränderungen unseres Klimas zu tun hat, dazu gibt es aktuell nur Simulationen. Eine Simulation ist immer nur so gut wie der Mensch, der die Simulation erstellt. Das Klima ist ein extrem komplexes System und als solches von unzähligen Faktoren beeinflussbar. Das Klima hängt nicht nur von uns ab, es gibt tausende von Variablen, die hier eine Rolle spielen. Das Weltklima hat sich schon immer verändert, dazu braucht man nur in die Vergangenheit zurückblicken, schließlich gab es in regelmäßigen Abständen Eiszeiten auf der Erde – und da waren wir noch nicht hier! Wer sich einmal die Temperaturverläufe unserer Erde ansieht, der wird sehen, dass wir aktuell wieder in einer eher moderaten Phase sind. Das Klima ist kein stabiler Faktor, es ist ständig in Bewegung. Vulkane, der Abstand von der Sonne, der variiert, sind ebenfalls für Klimaänderungen verantwortlich. Sicher tragen wir Menschen auch einen Teil zum Klima bei, aber wir sind sicher nicht alleine dafür verantwortlich und wie groß unser Anteil tatsächlich ist, das weiß auch niemand genau! Eigentlich hätten wir schon längst wieder eine Eiszeit haben sollen, die ist nämlich schon überfällig. Kann mich gerade nicht entscheiden was besser ist, Eiszeit oder Erwärmung?

    • Eckehard Niemann sagt

      Ob die AfD mit „Friedrichs“ Gleichsetzung mit der AfD einverstanden ist? Wohl nicht. Hallo, „Friedrich“, versteckst Du dann damit eine AfD-Bewerbung?

      • Eckehard Niemann sagt

        KORREKTUR: Ob die FDP (!) mit „Friedrichs“ Gleichsetzung mit der AfD einverstanden ist? Wohl nicht. Hallo, „Friedrich“, versteckst Du dann damit eine AfD-Bewerbung?

    • Ottmar Ilchmann sagt

      Interessant, dass Sie diese beiden Parteien in einem Atemzug nennen, Friedrich! Laut schreien höre ich heute bei den Kommentaren hier übrigens vor allem Sie!

    • Jochen Böhrer sagt

      Es geht hier um Glyphosat. Und da liegen Welten zwischen FDP und AFD. Während die FDP eine Insel der Wahrhaftigkeit und Vernunft in einem Sumpf von Lügen, Machtgeilheit und Populismus ist, kommt von der AFD mit die verlogenste Hetze gegen Glyphosat und Hersteller von Pflanzenschutzmitteln. Da unterscheidet sich die AFD wie in so Vielem kaum von den Grünen.

  11. Obstbäuerin sagt

    Die Aussage kann deutlicher gar nicht sein: bevor ich Wähler verliere, opfere ich jeden Verstand.

    • sonnenblume sagt

      Was noch hinzu kommt, unsere Politiker gefallen sich ja gerade in Sachen Umweltschutz, aber auch auf anderen Ebenen, in der „Vorreiterrolle“ . Am Schreibtisch wird geplant, verordnet, Gesetze verabschiedet und der Praktiker soll es dann fristgerecht umsetzten. Das “ Wie“ muss er dann selber herausfinden. Das wissen die Leute am Schreibtisch auch nicht.

  12. Ehemaliger Landwirt sagt

    >>es gibt keine klaren wissenschaftlichen Erkennt­nisse, dass dieses Mittel bei sachgerechter Anwendung gesundheitsschädigend ist.<>Angesichts der gesellschaftlichen Debatte und der gesellschaftlichen Akzeptanz wissen wir alle auch, dass die Wahrschein­lichkeit einer weiteren Verlängerung immer weiter, sa­gen wir einmal, sinkt.<<

    Wer am lautesten schreit,
    nach dem wird Politik gemacht, armes Deutschland!!!!!!!!!!!!!! 🙁

  13. Krick sagt

    (CDU-) Politiker machen es sich einfach. Wenn Akzeptanz fehlt , weg damit, bloß nicht aufklären. Diese Haltung mag man sich für andere Poltikfelder gar nicht erst vorstellen.

        • Eckehard Niemann sagt

          Was will uns das anonyme „Brötchen“ mit dieser verschämten Botschaft wohl nahelegen? Fängt es mit „A“ an?

          • Jochen Böhrer sagt

            Die einzig wählbare Partei fängt mit „F“ an.. Ihre unterschwellige Unterstellung entbehrt nicht einer gewissen Komik.. unterscheidet sich doch die Position der AFD von der Position der Grünen in Sachen Glyphosat nur in Nuancen. Man könnte es einen Wettkampf der Hetze und Verlogenheit nennen.

  14. Ottmar Ilchmann sagt

    Die Sicht von Herrn Stübgen ist realistisch. Der Ausstieg wird wahrscheinlich kommen,Und Alternativen gibt es durchaus, das sind aber nicht neue Mittel, sondern altbekannte: Fruchtfolge, Sortenwahl, Saatzeitpunkt, Zwischenfruchtanbau, mechanische Unkrautbekämpfung usw., mit einem Wort: Gute fachliche Praxis im Ackerbau. Das läuft allerdings auf einen Systemwechsel hinaus, und das ist ja der interessanteste Aspekt beim Glyphosateinsatz: Was ist das für ein Ackerbau, der nicht mehr ohne Totalherbizid auskommen kann? Wie kann man das ändern? Und was kostet das, wie kann die Gesellschaft bzw. der Verbraucher es mitfinanzieren? Mit diesen Fragen sollten wir Bauern uns intensiv beschäftigen, anstatt auf verlorenem Posten für ein Mittel zu kämpfen, das unsere Produktion zwar vereinfacht, aber gleichzeitig unsere Produkte billig macht und uns obendrein noch die gesellschaftliche Akzeptanz kostet.

    • bauerhans sagt

      „mechanische Unkrautbekämpfung“

      ist viel umweltbelastender als glyphosat (dieselverbrauch und erosion)

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Wie umweltbelastend ist denn Glyphosat? Besteht darüber Einigkeit? Und was ist mit den anderen von mir angeführten Aspekten? Sind die auch umweltbelastend? Es bringt nichts, bauerhans, sich aus der gesamten Argumentation einen kleinen Einzelaspekt herauszupicken, ohne auf den Gesamtzusammenhang einzugehen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Herr IIchmann,
          ihre Gedankengänge entsprechen auch in Zukunft nicht der Realität und wie sie aus den Bewertungen sehen, bin ich mit meiner Meinung nicht alleine.

          • Eckehard Niemann sagt

            Herr Ilchmann,
            Ihre Gedankengänge entsprechen jetzt und zukünftig der Realität – da bin ich mit dieser Meinung absolut nicht alleine.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Einen Daumen sagt wohl nix, den kann man sich selbst geben.

              Einmal habe ich 200 bekommen, genau gesagt 199, den 200dersten habe ich mir selbst gegeben, sah einfach besser aus. 🙂

    • Sandra Harms sagt

      Zwischenfrucht anbau???
      ich baue auf über 100ha, zwischenfrüchte an, da ich rüben in der fruchtfolge habe, ist in den zwischenfrucht mischungen immer ölrettig mit 50% vertreten, das hat den hintergrund das ölrettig die einzigste biologische methode ist rüben nemathoden (fadenwürmer) zu bekämpfen, nun hat der ölrettig aber den nachteil das er in 4 von 5 jahren im winter nicht kaputt friert, also was tun? bisher war glyphosat das mittel zum zweck… und nun? durch mehrmalige bodenbearbeitung versuchen den ölrettig kaputt zu kriegen?? die kosten explodieren zu lassen… den co2 ausstoß zu steigern, den erosionschutz den man durch die wurzeln der zwischenfüchte hat, kaputt machen? kann alles nicht im sinne des erfinders sein….
      ja fruchtfolgen sind ne tolle sache, aber wem nützt es etwas wenn man dinge in die fruchfolge einbauen muss, die am ende zusatzgeschäfft sind? mir nützt das jedenfalls garnichts.
      zum thema billig, ja herr ilchmann, ich glaube sie haben noch nie etwas von freihandel,der eu, kostendeckungsbeitrag, marktwirtschaft usw gehört…. glauben sie ernsthaft das mir irgendjemand mehr geld gibt wenn ich anders wirtschafte ohne glyphosat, glauben sie ernsthaft das edeka oder aldi höhere preise bezahlen werden wenn glyphosat vom markt ist,damit ich meine kosten decken kann? das glauben nicht die hühner! die kaufen dort wo es billlig ist, scheiss egal was aus dem deutschen bauern wird, hauptsache billig einkaufen, der weltmarkt ist gut gefüllt da findet sich immer einer der billiger liefert als der deutsche bauer…. und wer glaubt, unsere regierung oder die eu würden sich schon was ausdenken wie man lebensmittel importe von überallher unterbinden kann, der irrt gewaltig. denn unsere industrie ist auf freihandel angewiesen, folglich, wer exportieren möchte muss im gegenzug auch importe zulassen…. so schauts aus!

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Ja, wer das glaubt, muss immer weiter im Hamsterrad der Mehrproduktion und Effizienzsteigerung rennen, ohne doch je ans Ziel zu kommen, nämlich ein ausreichendes Einkommen auf einem zukunftssicheren Betrieb zu erreichen. Gerade Liberalisierung, Globalisierung und der uneingeschränkte Freihandel sind doch eine Ideologie, die uns von Politikern beschert wurde. Lassen Sie uns doch gemeinsam der Gesellschaft und der Politik deutlich machen, dass es so nicht weitergehen kann, und dass wir andere Preise brauchen, wenn wir anders produzieren sollen. Da würden wir viel Zustimmung und Unterstützung finden von Leuten und von Organisationen, von denen Sie es sich nicht träumen lassen, liebe Frau Harms!

        • Sandra Harms sagt

          herr ilchmann, wenn um besser preise für meine produkte geht bin ich völlig bei ihnen. aber es wird wideder dort enden wo es schon so oft geendet hat, nämlich bei der erkenntnis das der bürger gerne mit dem mund möchte,aber die hände beim einkauf anders handeln. mir gehts doch nicht darum immer so weiter zu machen, ich bin gern bereit dinge zu verändern, aber wenn unklar ist wer die zeche zahlt, ändert sich nichts.

        • Obstbäuerin sagt

          Herr Ilchmann, irgendwie sträuben sich mir die Nackenhaare, wenn ich daran denke, dass ich mit den Vereinen und Organisationen zusammenarbeiten soll, die jahrelang daran gearbeitet haben, meine Existenz zu untergraben und mir mehr als nur schlaflose Nächte bereiteten. Diese heile Welt, die Sie dem glückseligen Umsteller vorgaukeln, wird es so nicht geben.

        • sonnenblume sagt

          Herr Ilchmann, haben Sie z.B. die Preise für Schweine in der Zeit von Tierwohl beobachtet? Ist Ihnen aufgefallen, das der Handel höchst medienwirksam viel Geld investiert, das dann aber durch immensen Druck auf den Auszahlungspreis wieder herein holt? Die Prämie wird ja tatsächlich beim Landwirt angerechnet, aber dafür werden die Ansprüche an den Schlachtkörper so engmaschig und der Basispreis so niedrig, das wir fast bei Plusminus Null sind. Wo ist denn dann der Mehrerlös?

        • Heinz Böckmann sagt

          Beide habt ihr Recht, dass wir Bauern auf breiter Front Unterstützung bekommen würden, glaube ich auch nicht. Wir haben eine schlechte Lobby. Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir die Medien dazu bringen ein realistisches Bild über die „“sogenannten Probleme“ in der Landwirtschaft zu zeigen .Unser Verband kann es nicht! Wir brauchen ein Team aus unabhängigen, kritischen Fachleuten und Medienprofis,das würde Vieles im Sand verlaufen lassen. Nur, wie kriegt man das nötige Gehör (überhaupt das Interesse der Medien reisserische Meldungen richtig zu stellen ) und das nötige Geld für so ein Projekt? Dass die Verbraucher einseitige Produktionsbeschränkungen finanziell honorieren ,wie zum Beispiel Herbizidverzicht, ist vielleicht nur kurzfristig zu realisieren, aber nicht unmöglich! Dafür müsste der Handel auch mitspielen und so etwas als deutsches Qualitätsprodukt anbieten und forcieren. Das will,er glaube ich, aber gar nicht. Obwohl mit dem Erfolg regionaler Produkte schon ein Anfang gemacht wurde.Alles was dazu führt,den rasenden Strukturwandel zu verlangsamen, ist mit Sicherheit eine Überlegung wert, nur verdammt schwer. Mit einer gehörten, guten Lobbyarbeit wäre schon ein Anfang gemacht. Einen super Anfang hat Bauer Willi schon gemacht, leider werden wir zu wenig gehört.Hof Böckmann

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          >>Ja, wer das glaubt, muss immer weiter im Hamsterrad der Mehrproduktion und Effizienzsteigerung rennen, ohne doch je ans Ziel zu kommen, nämlich ein ausreichendes Einkommen auf einem zukunftssicheren Betrieb zu erreichen. Gerade Liberalisierung, Globalisierung und der uneingeschränkte Freihandel sind doch eine Ideologie, die uns von Politikern beschert wurde.<<

          Bei uns in der Vorbergzone des Nordschwarzwaldes wird ausschließlich Obst und Wein angebaut. Ihren Ideen nach, müssten die Winzer und Obstbauern im Geld schwimmen, tun sie nicht, obwohl der Verbraucher bei weiten nicht mit einheimischer Ware beliefert werden kann. Tatsache ist, dass inzwischen hauptberuflich tätige Betriebe aussteigen und verpachten, wenn Pächter überhaupt vorhanden sind.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Na ja,
              dann will ich ihnen das erklären, dass auch sie das verstehen.
              Ihr beide meint, man muss nur die Menge runterfahren und schon gehen die Erzeugerpreise rauf.

              Aus meinem Berufsleben kann ich ihnen sagen, mit einer Unterversorgung gehen die Preise auf Dauer nicht nach oben.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Die Butterpreise sind letztes Jahr in die Höhe gegangen, weil bis zum Frühjahr 2016 ein Stück Butter nur noch 70 Cent kostete. Viele Bauern gaben die Produktion auf. Die niedrigen Preise für Milch hatten auch Auswirkungen auf das Futter der Kühe. Um den wegfallenden Verdienst zu kompensieren wurde an der Qualität des Futters gespart. Das Ergebnis: Die Kühe bildeten weniger Milchfett, deshalb konnte wiederum weniger Butter produziert werden.

              Der Klimawandel machte sich auch beim Milchpreis bemerkbar. Starke Hitzeperioden z.B. in Australien führten dazu, dass die Kühe dort weniger Milch produzierten. Wenig Niederschlag ließ die Ernten schlecht ausfallen, was es den Bauern wiederum erschwerte, die Tiere zu ernähren. Das Ergebnis: Das Milchangebot verknappte sich, gleichzeitig stieg die Weltweite Nachfrage.

              Wie lange der Preis für Butter von 5 Euro hält, muss sich erst zeigen.

    • Sandra Harms sagt

      und noch was herr Ilchmann,
      es geht uns landwirten nicht darum au teufel komm raus, wirkstoff xy zu behalten, uns gehts darum nicht auf den mehrkosten sitzen zu bleiben wenn wirkstoffe wegfallen!!! aber darüber verlieren weder die klöckner noch die schulze auch nur eine einzige silbe…

      • Eckehard Niemann sagt

        Wie wäre es, wenn man die Aufkündigung der Preispolitik durch die raiffeisen-verfilzte Bauernverbands-Spitze endlich kippen würde – zugunsten fairer Erzeugerpreise durch Abbau der preisdrückenden Überschuss-Erzeugung in der EU. Und durch Einsatz des ja noch weitgehend bestehenden Zollschutzes gegenüber Weltmarkt-Importen? Agrarexportländer wie die USA oder Brasilien wären zudem zu Zugeständnissen bei EU-Industrie-Exporten bereit, wenn die EU bereit wäre, die Agrarexporte von USA & Co. nicht weiter durch eigene Billig-Agrarexportstrategien zu bedrängen. Zumal diese Billig-Agrarexporte „unserer“ Fleisch- oder Milchkonzerne dazu führen, dass die Erzeugerpreise der Bauern nicht kostendeckend sind.

        • Sandra Harms sagt

          herr niemann, bis das soweit ist, sind wir alle pleite, an unserer stelle werden dann nabu geführte großkolchosen getreten sein, die im ackkord blühstreifen sähen und hecke pflanzen… ironie aus.
          aber mal ernsthaft, die industrie kann nicht ohne exporte und freihandel wird letztlich immer mehr werden, wenn man dann noch betrachtet, das russland riesiege flächen wider in bewirtschaftung bringt, indien und china mechanisieren wie das zeug hält, dazu noch die gelder im gap topf um ca 10%schrumpfen wegen des brixids…. ist für mich klar das wir,egal was wir auf dem acker anstellen keine besseren preise in absehbarer zeit bekommen werden, egal für was auch immer. vielmehr sehe ich noch eine zusätzliche verschärfung der situation, durch verbote von wirkstoffen, die höhere produktionskksten zur folge haben werden, dazu kommen nch gute lohnabschlüsse bei den metallern und im öffentlichen dienst… somit steht für mich fest wer am ende des tages der verlierer sein wird. die beiden damen in berlin reden und reden und reden, aber ausser verboten und auflagen haben beide noch nichts positives geleistet. es wird von „ökonomie und ökoligie in einklang bringen“ gelabert, mehr nicht. aber jedes kleine schulkind kann sich an 5 fingern abzählen, das irgendwas schief läuft,wenn man erst verbote ausspricht und sich dann erst gedanken über die folgen macht,genauso kann sich jedes schulkind ausrechnen, das bei weniger zu verteilendem aber steigenden kosten, die phrase „ökoligie und ökonomie in einklang bringen“ schall und rauch ist. zu gut deutsch, schöne worte fürs stimmvieh, und nen arschtritt für die landwirte, frei nach dem motto seht zu wie ihr fertig werdet.

          • Eckehard Niemann sagt

            Schade, dass Sie so pessimistisch sind und die vielen aktiven Bauern noch nicht unterstützen, die sich für Preis- und Einkommenswachstum einsetzen statt perspektivlos den Predigern von Mengenwachstum und Verdrängung nachrennen…

            • Obstbäuerin sagt

              Obwohl der Bauer heute im Durchschnitt kein höheres Einkommen als der Bauer vor 40 Jahren erwirtschaftet, hat sich die Fläche pro Betrieb verdreifacht. Das heißt die Kosten sind im Verhältnis zum erzielten Preis immens gestiegen. Oder anders ausgedrückt, wenn der Bauer ein wenigstens gleichbleibendes Einkommen haben möchte, muss er sich vergrößern. Je mehr Auflagen und Einbußen ihn z.B. durch so unsinnige Maßnahmen, wie das Glyphosatverbot ereilen, umso stärker wird sich dieser Prozess beschleunigen. Das ist kein Grund zur Freude.

          • Ottmar Ilchmann sagt

            Was das Verhalten der Ministerinnen bzw. auch ihrer VorgängerInnen angeht, stimme ich Ihnen sogar größtenteils zu, Frau Harms! Aber sollten wir diese Ungereimtheiten der Politik nicht lieber gemeinsam kritisieren, eine bessere Bezahlung der Auflagen einfordern, als uns hier gegenseitig die Argumente für oder gegen Glyphosat um die Ohren zu hauen? Auch mit Glyphosat können wir ungeschützt nicht am Weltmarkt bestehen, und mit Außenschutz und angemessenen Preisen können wir auch auf Glyphosat verzichten!

            • Sandra Harms sagt

              ottmar, natürlich ist glyphosat nicht das allheilmitttel, und natürlich gehts ohne. das ist doch sonnen klar. aber was ist das für ein verhalten, erst wein predigen und dan nicht mal wasser liefern… das regt mich auf…

          • Sandra Harms sagt

            ach herr niemann,
            Soll ich bauern wie sie unterstützen? die gegen die eigenen berufskollegen agieren, die lieber bürgerinitiativen unterstützen statt den eigenen berufsstand? das ist doch nicht ihr ernst….

            • Eckehard Niemann sagt

              Wenn ich (noch?) nicht Ihre Zustimmung finde, dann muss ich wohl damit leben. Aber wie wäre es denn mit der Unterstützung beispielsweise des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter oder vieler Rübenbauern in den Anbauer-Verbänden…

            • Sandra Harms sagt

              lieber Herr niemann,
              sie sehen zwar aus ,wie der liebe kuschbär von nebenan, sie mögen sicher auch abseits von landwirtschaftlichen themen der beste kumpel auf der ganzen welt sein. aber eins wird niemals passieren, das ich 1:1 ihre meinung mittrage. zum BDM ich habe keine milchkühe mehr, weil die renovierung meines kuhstalles für 30 kühe mit bummelig 200.000€ zu buche geschlagen hätte (anbindestall umbauen in laufstall,erstellung eines fressbereiches sowie bau eines gebäudes mit melkstand). und im selbigen monat wie die kühe vom hof sind, bin ich aus dem bdm ausgetreten. zu den Zuckerrüben, ja bin ich mitglied in einem verband. genauso wie im landvolk, bei dem waldheinis, im posaunenchor und im schützenverein. irgendwo ist dann aber auch mal genug mit mitgliedschaften und beiträgen die zu entrichten sind, sonst würd ich womöglich noch bei den landfrauen eintreten,in die feuerwehr, in den fremdenverkehrsverein, oder womöglich in die abl….
              Dann tret ich doch lieber in die FDP ein, zwar ist mit R.F. ein guter kreisvorsitzender im landkreis gegangen, aber mal sehen was Leo H. so auf die beine stellt.

          • Sabine sagt

            Bloß nicht den Nabu und Co. wirtschaften lassen, denen verhungert das Vieh auf der Weide. Die können noch nicht mal die robustesten Rassen so versorgen, dass nicht fast jeden Winter irgendwo in Europa Nutztiere im Naturschutz verhungern. Wenns nach mir ging dürften die noch nicht mals mehr Topfpflanzen versorgen.

        • Jochen Böhrer sagt

          Herr Niemann.. es mag ja sein, dass man es bei der AbL noch nicht mitbekommen hat.. aber wir haben einen Slebstversorgungsgrad von gerade mal 85% bei Lebensmittel. Da von „Überschussproduktion“ zu faseln ist entlarvend. Dass die AbL – Bauern wie Ilchmann nur am Jammern und geldbetteln sind, liegt allein am marktwirtschaftlichen Unvermögen.

          • Jochen Böhrer sagt

            Herr Niemann, Ihr Vergleich von Zuckerrübenanbauerverbänden und BDM ist eine Beleidigung für die Zuckerrübenbauern. Im Gegensatz zum BDM diskutieren die intern und sprechen nach außen mit einer Stimme zusammen mit der ganzen Branche. Ein öffentliches Verunglimpfen der Geschäftspartner fndet im Gegensatz zur Milchwirtschaft NICHT statt. Und so haben sie gleich im ersten Jahr nach Wegfall der Quote eine privatwirtschaftliche Mengensteuerung auf einzelbetrieblicher Vertragsbasis auf die Füße gestellt.

    • Mark sagt

      Die Sicht von Herrn Stübgen ist traurig. Er gibt zu, das der Glyphosateinsatz unbedenklich ist, stellt aber fest, dass die Bevölkerung (von gewissen Kreisen) derat aufgehetzt ist, dass ein Glyphosateinsatz rein politisch nicht mehr zu halten ist. Das ist nichts anderes als politische Kapituilation vor dem Mob, man stelle sich ein solches, politisches Verhalten bei anderen, viel wichtigeren Themen vor, es erklärt viele Auswüchse der Vergangenheit!
      Was Herr Ilchmann hier macht ist eine Ablenkungsdiskussion. Da es gegen den Glyphosateinsatz als solchem keine sachlichen Gründe gibt, stellt er den Ackerbau mit Totalherbizd als Bestandteil in Frage. Dabei geht es jedoch nicht um das Totalherbizid im speziellen, sondern um das System Ackerbau (pfluglos). Darüber kann man gerne mit mir reden, ich brauche im übrigen kein Gylphosat.

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Es geht nicht nur um pfluglosen Ackerbau, Mark. Glyphosat findet auch in vielen anderen Bereichen Anwendung. Dass ich über das gesamte System diskutieren möchte, habe ich ja gesagt. In der Tat ist das eine Diskussion, die über die Glyphosatthematik weit hinausgeht. Das ist eben eines der Probleme, dass die Dinge komplexer sind, als es die öffentlichen Diskurse widerspiegeln.

        • Bauer Willi sagt

          Lieber Ottmar,
          es ist doch eigentlich ganz einfach. Alle Bauern stellen auf Bio um. Eine partielle Überproduktion (Fleisch, Milch) ist mit einem Schlag weg. Gemüse und Obst importieren wir eh schon, weil unsere Produktion nicht ausreicht. Der Bürger hat es so, wie er es wünscht. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Kaufen kann er das jetzt schon, sogar im Supermarkt. Aber tut er es auch?
          Wir Bauern können alles so machen, wie es sich der Verbraucher wünscht. Er muss es nur bezahlen.
          Bauer Willi

          • Obstbäuerin sagt

            Wenn alle Obstbauern auf Bio umstellen, brauchen wir eine Unmenge mehr an Chrysanthemen, die in Afrika angebaut werden für »Bio-Pestizide« . Aus 100 kg Blütenblättern werden 100g Substrat hergestellt – Pyrethrum heißt das Mittel. ich denke gerade in Afrika sollte der Ackerboden nicht für eine Luxusproduktion in Europa vergeudet werden.

          • Ottmar Ilchmann sagt

            Du bist manchmal auch ein großer Vereinfacher, Willi! Es geht nicht mur um Bio. Aber mit solchen Zuspitzungen kann man natürlich Diskussionen gut abwürgen. Zum Glück wollen wir ja alle Dialog…

          • Eckehard Niemann sagt

            Lieber Bauer Willi, was soll diese platte und unrealistische Entgegnung?

      • Alois Wohlfahrt sagt

        Die Aufklärung hatte den mündigen und wissenden Bürger als Ziel. Und die Demokratie braucht eben diesen gebildeten und rational handelnden Bürger. Doch der Glaube ist stärker als das Wissen. Dazu ein Zitat von Richard David Precht:
        „Jahrtausende lang haben Menschen nicht gewusst, was sie glaubten – heute glauben sie nicht, was sie wissen.“ *aus dem Buch „Jäger, Hirten, Kritiker“ S.46
        Die Frage ist, wie man Glauben und Wissen wieder in Einklang bringen kann?

        • fingerphilosoph sagt

          Ob ich mich nun auf einen Experten verlasse,
          der mir anhand einer heiligen Schrift die Welt erklärt oder auf einen Experten, der mir anhand einer Studie oder vielleicht auch mehrerer Studien die Welt erklärt, kommt doch im Prinzip aufs selbe hinaus: Wer nicht zur erlauchten Gilde der welterklärenden Experten gehört, dem bleibt immer nur der Glaube an das, was eben diese Experten – seien es nun Theologen oder Wissenschaftler – von sich geben.

          • Mark sagt

            Schön mal wieder was von Dir zu lesen. Darum gleich ein Hoch auf Deine Zunft:
            „Philosophen sind aber wichtiger, als ihr Ruf vermuten lässt. Sie erklären der Allgemeinheit die Welt, wenn es um essenzielle gesellschaftliche Fragen geht. Sie stehen zwar auf den großen Schultern von Aristoteles, Immanuel Kant und Martin Heidegger, die mit ihren Philosphien die Welt im Ganzen umrissen haben, doch die geforderten Lösungen betreffen handfeste und drängende Fragen der Gegenwart. Einige dieser Fragen sind sogar Dauerbrenner, nämlich diejenigen wirtschaftlicher Natur. Zahllose Probleme wollen durchleuchtet werden, das verschafft der Philosophenbranche Aufwind.“

            • Bauer Willi sagt

              Schön gesagt. Aber statt auf den Schultern von Aristoteles zu stehen, wäre es mir lieber, sie ständen mit beiden Beinen auf dem Boden… 🙂
              Bauer Willi

            • Mark sagt

              Ist das Bodenständige denn nicht den Bauern oder gar Landwirten vorbehalten? 🙂

            • fingerphilosoph sagt

              Sich in Schulterakrobatik zu üben und von Aristoteles‘ Schultern auf die von Thomas v. Aquin und von da auf die von Kant und Heidegger zu klettern, ist hehre Zirkuskunst, nämlich Zurschaustellung von Angelesenem. Eine Luftnummer, sozusagen.

              Ich bin schon früher runtergefallen, nämlich von Sokrates‘ Schultern, als der gesagt hat: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Ich weiß immer noch, dass ich nichts weiß. Darin unterscheide ich mich von all den anderen, die etwas zu wissen glauben und damit Glaube und Wissen, wie von Alois gewünscht, durchaus in Einklang bringen. 🙂

              Unser Wissen basiert auf Glauben, nämlich auf dem Glauben an die Gültigkeit und Einheitlichkeit der Naturgesetze. Es gibt jedoch keinen Beweis, dass die Naturgesetze immer und überall im Universum gelten.

              Übrigens: Wenn eine medizinische Studie unter exakt denselben Bedingungen wiederholt wird, ist das Ergebnis der zweiten Studie in der Regel nicht mit dem Ergebnis der ersten identisch. Ich schätze mal, bei landwirtschaftlichen Studien wird das auch nicht anders sein. Solche Wiederholungsstudien werden allerdings nur selten gemacht, weil a) zu teuer und weil b) damit an etwas gerüttelt wird, woran nicht gerüttelt werden darf: nämlich am Glauben an die wissenschaftliche Arbeits- und Denkweise.

              • Alois Wohlfahrt sagt

                Der Glaube ist stärker als das Wissen. Weil das Fundament des Glaubens meine persönlichen Werte sind. In der Psychologie spricht man deshalb ja auch von Glaubenssätzen, die eine Persönlichkeit prägen. Damit kommen wir nahtlos zu den Werten der Gesellschaft. Die freiheitlichen demokratischen Grundwerte, auf die sich ja unsere Politiker so gerne berufen, basieren auf den Werten der Aufklärung. Und dazu gehört auch, dass aufgrund der Wissenschaft reale Entscheidungen von der Politik getroffen werden. Das ist nun der Punkt, wo ein beamteter Staatssekretär zugibt, dass die Wissenschaft zwar eine Erkenntnis für ihn hat, die Politik jedoch nach Gutdünken entscheidet. Solcherlei Kompromisse, die sicher auch in anderen Bereichen unserer Gesellschaft genauso gemacht werden, – ich denke da nur mal an den Dieselskandal – untergraben langfristig das Vertrauen in die Politik. Das sind für mich alles Steigbügel für die gesellschaftlichen Erosion der Demokratie. Glyphosat ist mir eigentlich egal, weil ich ja Biobauer bin. Aber willkürliche Politik wird als „Verarschung“ wahrgenommen. Und verarschte Wähler sind nicht ungefährlich…

            • Brötchen sagt

              @Alois die Wissenschaft gibt dir in der Regel auch keine eindeutige Antwort. richtige Wissenschaftler werden dir immer sagen wie z.b. nach Abschätzung aller Risiken besteht eine wahrscheinlichkeit, nun Politiker wäge ab….das Ergebnis ist dann immer ein Kompromiss. es ist ein gewisser Zusammenhalt in der Gesellschaft notwendig, der zu einer kompromisfähickeit führt. das ist meines Erachtens zur Zeit extrem gestört.

              • Alois Wohlfahrt sagt

                @Brötchen: In diesem Falle sagt derselbe Beamte: „Ich weiss es – aber ich handle nicht danach!“
                Stelle Dir einen Richter vor, der sagt: „Ich weiß Du bist unschuldig, aber das Volk da draußen will, dass ich Dich verurteile…“
                * kam, glaub ich, schon mal in Palestina in der Geschichte vor 😉

            • Stadtmensch sagt

              @Alois: „Der Glaube ist stärker als das Wissen. Weil das Fundament des Glaubens meine persönlichen Werte sind.“

              Mit anderen Worten, ich glaube nur was ich verstehe bzw. kenne? Habt ihr denn das von euch beworbene Buch „Schnelles Denken langsames Denken“ von Daniel Kahneman nicht gelesen?

              Da bleibe ich lieber bei @Paulus: Glaube und Wissenschaft schließen sich aus. Die aktuelle wissenschaftliche Theorie kann falsch sein, aber wenigstens gibt es hier so etwas wie Evolution (Konkurrenz der Theorien).
              Beim Glauben ist es wie mit der Religion – Rückzug auf absolute Setzungen, auf sicheres Terrain – nur nicht zweifeln usw.

              • Alois Wohlfahrt sagt

                @Stadtmensch: Klar habe ich das Buch von Kahneman gelesen. Da steht dies ja genauso drin. Mit seinen 2 Denksystemen legt Kahneman den Mechanismus offen. System 1 hat die Kontrolle und baut auf die programmierten Erfahrungen. System 2 ist das denkende System, aber träge und faul. Wer sich aber mit System 2 anstrengt, der kann System 1 beeinflussen. Ja sogar überstimmen. Darum stimmt es nicht, dass Glaube und Wissenschaft sich ausschließen. Ich muss nur den Willen aufbringen das Wissen so zu stärken, damit es mein Glaube wird.

            • Paulus sagt

              @Mark
              Da möchte ich Dir energisch widersprechen lieber Mark. Die klassische Philosophie und die der frühen Moderne führten tatsächlich zu Erkenntnissen. Aristoteles war übrigens „auch“ ein Naturwissenschaftler, so ganz nebenbei.
              Die derzeitig hippen Philosophen beschränken sich leider weitgehend auf destruktives und wenig intelligentes Gebrabbel, ohne Substanzielles zu möglichen Lösungen beizutragen. Auf den großen gesellschaftlichen Entwurf, den ich mir von der philosophischen Fraktion einst erhoffte, warte ich bis heute. Das muss sich auch der hier vertretene Fingerphilosoph aufs Brot schmieren lassen.
              Naturwissenschaftler und ähnlich konstruierte Geister können das nicht oder nur sehr bedingt leisten, und Politiker schon gar nicht. Sie werden allerdings nahezu in diese falsche Rolle gezwungen.
              Die Aussage, ich weiß das ich nichts weiß ist Chickenshit und offenbart nichts anderes als Hilflosigkeit, damit kommt die Menschheit nicht einen Schritt weiter.
              Ich ahne schon was jetzt kommt …

            • fingerphilosoph sagt

              @ Alois

              Wenn politische Entscheidungen aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen werden, wenn also Wissenschaft die Politik bestimmt, ist das eine Technokratie, keine Demokratie.

              Das Volk bzw. die Mehrheit der Wähler kann durchaus gegen Glyphosat sein, selbst wenn sämtliche Wissenschaftler der Welt Glyphosat für unbedenklich halten, und in einer Demokratie diese Ablehnung auch zum Ausdruck bringen.

              Die Wissenschaftler sind sich aber gar nicht einig. Ein (größerer?) Teil der Wissenschaftler hält Glyphosat für unbedenklich, einer anderer (kleinerer?) Teil sagt, Glyphosat schädigt (bei unsachgemäßer Anwendung?) die Nieren. Die Mehrheit der Wähler kann also durchaus auch der Meinung sein, im Zweifelsfalle soll Glyphosat lieber verboten werden.

              Die wesentliche Frage ist, ob diejenigen, die sich lautstark gegen Glyphosat aussprechen und ein Verbot durchsetzen, die Mehrheit des Volkes vertreten oder bloß eine Minderheit. Es kann ja auch viele Wähler geben, die die CDU aus Gründen wählen, die mit LW und mit Glyphosat gar nichts zu tun haben.

              Letztendlich kann die Frage, ob eine Mehr- oder Minderheit für oder gegen Glyphosat ist, nur über eine Volksabstimmung wie beim Stuttgarter Bahnhof entschieden werden, aber man kann ja nicht bei jeder Einzelfrage eine Volksabstimmung machen, dann könnten wir gleich die repräsentative durch die direkte Demokratie ersetzen. Was vielleicht gar nicht mal so schlecht wäre.

              Mal angenommen, die lautstarken Stimmen repräsentieren die Mehrheit des Volkes, dann ist die Entscheidung des Staatssekretärs gelebte Demokratie. Das heißt, Du musst, bevor Du dem Staatssekretär Willkür unterstellst, den Beweis erbringen, dass sich hier bloß eine Minderheit lautstark äußert und gegen die Mehrheit durchsetzt. Aber wenn die Mehrheit schweigt? Stimmen sie dann nicht den Lautstarken zu?

              Politik ist schon Verarsche, klar, aber das kann ja gar nicht anders sein, wenn die Wähler in erster Linie bloß ihren jeweiligen persönlichen und kurzfristigen Vorteil im Auge haben und ihnen sowohl das Gemeinwohl wie auch die langfristigen Folgen ihrer Entscheidungen hinten runter gehen. Wahlen kannst Du heute doch nur gewinnen, wenn Du den Wählern das Blaue vom Himmel herunter versprichst. Wenn Du sagst, wie es real ist, gewinnst Du keine Wahlen.

              Die Verarschung liegt also im Verhalten der Wähler begründet. Und das ist wohl das eigentlich Gefährliche. 🙂

            • Brötchen sagt

              @Fingerphilosoph so sehe ich das auch! Entscheidend ist was die Gesellschaft will.

            • fingerphilosoph sagt

              @ Paulus

              Gesellschaft ist etwas, woran alle teilhaben und sich mit ihrer Persönlichkeit einbringen. Wie sich eine Gesellschaft entwickelt, ist deshalb offen. Es kann gar keinen „großen Entwurf“ geben, denn das würde heißen, all die Anderen zu bloßen Spielfiguren in einem Planspiel zu machen. Es ist nicht der Fehler der Philosophen, wenn Du falsche Erwartungen hegst. Offenbar unterscheidet sich der Philosoph von Naturwissenschaftlern und ähnlich konstruierten Geistern, dass er sich nicht in eine falsche Rolle zwingen lässt. 🙂

              Nicht nur Sokrates, auch Nicolaus Cusanus und nicht zuletzt Immanuel Kant mit dem „Ding an sich“ haben sich mit dem Nicht-Wissen bzw. Nicht-Wissen-Können auseinandergesetzt. Ich denke schon, dass vor allem Selbsterkenntnis und dazu gehört eben auch die Erkenntnis, was man tatsächlich wissen kann und was nicht, die Menschheit weiterbringt.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              >>Letztendlich kann die Frage, ob eine Mehr- oder Minderheit für oder gegen Glyphosat ist, nur über eine Volksabstimmung wie beim Stuttgarter Bahnhof entschieden werden, aber man kann ja nicht bei jeder Einzelfrage eine Volksabstimmung machen, dann könnten wir gleich die repräsentative durch die direkte Demokratie ersetzen. Was vielleicht gar nicht mal so schlecht wäre.<<

              Man kann jetzt schon darüber abstimmen, wenn alle BIO kaufen würden, dann wäre Glyphosat Geschichte.

            • fingerphilosoph sagt

              Auf seine Weise ist der in den Wissenschaften vorherrschende Glaube genauso rigide wie der in den Religionen. Ebenso wie der Priester in seiner selbst gewählten Rolle als Vermittler zwischen Mensch und Gott an die Existenz Gottes glauben MUSS, da er sich ansonsten ja selbst ad absurdum führen würde, ebenso MUSS der Wissenschaftler daran glauben, dass die Natur (die Welt) quantifizierbar ist, also sich in Form von Mathematik (Zahlen und Beziehungen von Zahlen zueinander) darstellen lässt. Würde der Wissenschaftler an der mathematischen Beschreibbarkeit der Welt zweifeln, würde er sich damit selbst ad absurdum führen.

              Ebenso wie man jedoch grundsätzlich an der Existenz Gottes zweifeln kann, so kann man auch an der Quantifizierbarkeit der Welt zweifeln.

              Jede wissenschaftliche Betätigung und insbesondere die physikalische Grundlagenforschung basiert weiterhin auf dem Glauben, dass die Elementarteilchen endliche Objekte sind, die auf bestimmte Weise miteinander wechselwirken und dass diese Wechselwirkungen berechenbar sind. Genau das darf aber inzwischen mit Fug und Recht bezweifelt werden. Die Quantenphysik kann durchaus auch so verstanden werden, dass sie den Glauben an das Vorhandensein von Elementarteilchen erschüttert, was von den Physikern so aber nicht zugegeben werden kann.

              Der Zweifel und die experimentelle Überprüfbarkeit, mit dem sich die Wissenschaften gerne von den Religionen abgrenzen, setzen gar nicht auf der fundamentalen Ebene an. Im Vergleich mit Religion sind die in den Wissenschaften zugelassenen Zweifel auf der Ebene angesiedelt, ob Gott nun Einer oder ein Dreieiniger ist oder ob Gott in einer Hostie substanziell anwesend ist oder nicht. Tiefergehende Zweifel sind weder in der Religion noch in der Wissenschaft zugelassen.

              Nicht umsonst sagte Max Planck: „Über den Toren des Tempels der Wissenschaft stehen die Worte geschrieben: Du musst glauben“.

            • Mark sagt

              Wie pflegte der von mir hochverehrte Prof. Scholz, Mollekularbiologe, stets zu sagen:
              „Zweifel ist dass Salz der Wissenschaft“
              Ich denke daher, das Zweifel in der Wissenschaft sehr wohl angebracht sind, der Mainstream diese aber heutzutage vielfach unterdrückt.

            • Stadtmensch sagt

              @Mark, fingerphilosoph: In der empirischen Wissenschaft muss gezweifelt werden beim Glauben darf nicht gezweifelt werden (Dogma). Deshalb musste die Wissenschaft sich gegen den Glauben durchsetzen (Siehe ptolemäisches Weltbild vs. Helioszentrisches). Was waren das für Krämpfe, bei den Pflanzen die Geschlechtlichkeit nachzuweisen – Rumpfuschen am Werk Gottes.
              Der Wissenschaftler weiß, dass eine Theorie zur Beschreibung von Phänomenen immer nur unter Randbedingungen (z.B. ideales Gas, Standartdruck, Null Kelvin, usw.) gilt. Der Wissenschaftler darf höchstens
              insofern glauben, dass sich der gesuchte Zusammenhang mit einer bestimmten Apparatur nachweisen lässt. Deshalb bauen sie Neutrinofallen und Teilchenbeschleuniger. Problem ist nur, dass mittlerweile kaum noch jemand mitkommt, wenn Spezialisten versuchen, die Zusammenhänge zu erklären und dass wir mit unserem Jäger- und Sammlerhirn ohne die Hilfe von Maschinen an unsere Kapazitätsgrenze gestoßen sind. Da muss ich dir nochmal für diesen Link danken:
              https://aeon.co/ideas/science-has-outgrown-the-human-mind-and-its-limited-capacities

            • Paulus sagt

              Ziemlich viel Bullshit ist hier zu lesen. Die höchste Erkenntnisebene der Wissenschaften in den sogen. Laberfächern ist leider die Theorie, dort sind subjektive Wahrnehmungen mangels Beweismöglichkeit nicht ausgeschlossen.

              Für die Naturwissenschaften gilt nach wie vor der anhand von Experimenten reproduzierbare Beweis. Zumindest im Bereich der Technik bauen ausschließlich alle nutzbaren Entwicklungen, ob sinnvoll oder nicht, auf objektiven Wahrheiten auf, die sich schließlich auch numerisch ausdrücken lassen.
              Wenn dies hier mit Glauben oder gar Religion in Verbindung gebracht wird, befinde ich mich im falschen Blog.

              Die Grundlagenforschung in manchen Disziplinen ist ein Thema für sich. Aber immerhin schön, dass die selbsternannten Philosophen erkennen, dass die Quantifizierbarkeit der Welt (gemeint ist wahrscheinlich das Universum mit allen Unbekannten?) in absehbarer Zeit als nicht möglich erscheint.
              Ach was rede ich hier noch, ist doch eh für die Wand.

            • Brötchen sagt

              @Fingerphilosoph

              Für mich ist nicht schlüssig begründet warum bzw. an was Wissenschaftler glauben sollen. Meiner Meinung nach müssen Wissenschaftler immer an ihren Modellen und Theorien zweifeln bzw. an deren Begrenztheit glauben.

              Wissenschaftler arbeiten mit Modellen und Theorien die auf Erfahrungswerten, wissenschaftl.. Lehrmeinungen/Wissen/Versuchsbeschreibungen/Ergebnissen und Messmethoden beruhen.
              Diese werden fortlaufend/ständig an dem Objekt/Natur, was im Modell eine Rolle spielt überprüft, mit praktischen Versuchen oder an Daten.
              Die Mathematik ist auch nur ein menschl. Denkmodell oder ein Hilfsmittel um die umgebende Natur zu beschreiben. Angepasst an unsere Denkstrukturen. Mathematik ist ja so aufgebaut, das man am Anfang bestimmte Definitionen vornimmt und dann immer weiter denkt Schritt für Schritt…. Z.B. wird der Faktor Unendlich eingeführt, obwohl das menschl. Gehirn aus Erfahrungswerten der Sinne, damit nicht klarkommt. Der Wissenschaftler muss natürlich an was glauben, das seine Frau ihn liebt, oder das die Kinder ihr Leben gut meistern und glücklich werden. Ob die wissen. Theorie stimmt, daran muss man nicht glauben. Es kann ja in 10 Jahren Messmethoden geben, wo genau das Gegenteil bewiesen wird, aber eben mit einem anderen Modell, was ebenfalls die Natur nur unvollständig beschreiben kann. Der Wissenschaftler sollte natürlich gegenüber seinen Geldgebern möglichst glaubhaft versichern, das er mit seinem Modell alles genau erklären kann.
              Das ist in etwa so, wie ein handwerker erklärt, das wäre techn. überhaupt kein Problem, dieses oder jenes einzubauen. Dann gibt es richtige Probleme und das wird nie richtig funktionieren…so ist meine Erfahrung. Paulus jetzt erst gelesen… 😉

            • fingerphilosoph sagt

              Glauben ist das Sich-Anklammern an etwas, von dem Mensch sich Sicherheit und Orientierung in der Welt verspricht und das ihm Mittel in die Hand gibt, die Welt (Natur) zu manipulieren und zu kontrollieren. Der Glaube zieht seine Kraft aus der menschlichen Unfähigkeit, Unsicherheit auszuhalten.

              Im vergangenen Paradigma war Gott der Garant für Sicherheit und Orientierung und der Priester sein Sprachrohr. Im aktuellen Paradigma ist die Berechenbarkeit der Welt dieser Garant für Sicherheit und Orientierung und der Wissenschaftler ist an die Stelle des Priesters getreten.

              Das alte Paradigma mit Gott als Garant hat funktioniert, weil der Priester den Menschen einreden konnte, wo immer der Mensch Negatives erdulden muss wie Pest und Hungersnot, es die Schuld des sündigen Menschen ist. Die vom Priester vorgeschlagene Lösung besteht darin, Sünden zu bereuen, Gott brav zu dienen, dann kann dem Menschen nichts passieren. Über den Umweg über Gott hat der Mensch die Kontrolle über die Welt.

              Das neue Paradigma funktioniert, weil nur das als Wissenschaft bezeichnet wird, was der mathematischen Analyse zugänglich ist und alles andere als nebensächlich abgetan wird, d.h. für unerheblich, was Sicherheit, Orientierung in der und Kontrolle über die Welt angeht. Das neue Paradigma funktioniert aufgrund einer Tautologie: was nicht mathematisch fassbar ist, ist keine „echte“ Naturwissenschaft. Das neue Paradigma hat den Vorteil, dass der Umweg über Gott wegfällt. Nicht mehr Gott gewährt Sicherheit, Orientierung und Kontrolle, sondern menschengeschaffene Technik, denn Technik ist ja eben nichts anderes als die Realisierung des mathematisch Fassbaren.

              Die Auffassung, dass Mathematik ein an unsere Denkstrukturen angepasstes Denkmodell ist bzw. ein Hilfsmittel, um die Natur zu beschreiben, ist schon richtig. Deshalb ist die Mathematik auch nicht wirklich „objektiv“. Sie eignet sich nicht dazu, um das „Ding an sich“ à la Kant zu beschreiben, sondern nur das Ding, wie der Mensch es wahrnimmt. Es gibt natürlich Wissenschaftler, die das so sehen. Es gibt aber auch andere wie bspw. Anton Zeilinger, die sagen, die menschliche Wahrnehmung kreiert die Welt.

              Auch in der Wissenschaft gibt es Dogmen, nicht nur in der Religion. Ein Dogma ist bspw., dass die Naturgesetze überall im Universum gleichermaßen gelten. Ein anderes Dogma ist, dass die Naturgesetze unveränderlich sind. Der Unterschied zur Religion besteht nur darin, dass diese feststehenden, unbewiesenen Annahmen in der Wissenschaft eben nicht „Dogma“ genannt werden dürfen. Wissenschaftler können es offenbar nicht haben, wenn man auf die Glaubensanteile in ihrem Tun hinweist. Kein Dogma, aber weit verbreiteter Glaube ist es, dass alle Naturkräfte sich vereinheitlichen lassen. Und wie gesagt, all das ist ein Sich-Anklammern an etwas, das Sicherheit, Orientierung und Kontrolle verspricht.

              Übrigens hat Paulus schon Recht, wenn er hier die Technik ins Spiel bringt. Technik ist das, was übrig bleibt, wenn man die Welt mathematisch wahrnimmt. Das Technische ist in der Tat reproduzierbar und damit beweisbar. Das ist ja gerade eben der Unterschied zum Lebendigen und damit eben Nicht-Reproduzierbarem. Da ist ja eben der Witz bei der Sache.

              Aufgrund des Sicherheitsbedürfnisses umgeben wir uns mit immer mehr Technik, im Glauben, dass wir die Welt/das Leben dann im Griff und unter Kontrolle haben. Je mehr wir uns mit Reproduzierbarem umgeben, desto weniger haben wir Einzigartiges, Individuelles, Lebendiges um uns herum. Und so allmählich merken das manche.

          • Obstbäuerin sagt

            Worüber ich mich immer sehr wundere ist, dass ein fester Glaube auch nicht durch objektive Wahrnehmung zu beeinflussen ist. Von allen Seiten wird der Glaube z.B. bestärkt – 75 % aller Schmetterlinge sind schon tot. Lasst uns die letzten 25% retten. Ich sehe in der Praxis aber viele Schmetterlinge und zeige sie auch den Gläubigen. Obwohl sie es wahrnehmen, glauben sie es nicht oder noch besser, sie verweigern oft auch die Möglichkeit der objektiven Wahrnehmung. Allen kann ich sie aber nicht zeigen, weil meine Möglichkeiten nicht ausreichen und somit müsste meine Aussage wiederum geglaubt werden. Hier kommen die Medien ins Spiel, die als Multiplikator eine positive Rolle spielen könnten aber dort sitzen auch alles Gläubige. Es ist hoffnungslos.

            • Brötchen sagt

              @Obstbäuerin das ist das Wesens des Glaubens, das dieser unerschütterlich zu sein hat.

        • Paulus sagt

          Hallo Alois, Glauben und Wissen in Einklang zu bringen ist nicht möglich. Ich denke, so einfach kann man es ausdrücken.

        • Jochen Böhrer sagt

          Richard David Precht ist jetzt aber keiner, auf dessen Weisheiten ich mich stützen würde. Selbst wenn er ausnahmsweise mal einen sinnhaftigen Spruch kreiert hat.

          • Alois Wohlfahrt sagt

            Da muss ich dich enttäuschen. Ich mag die Gedanken und Publikationen von Precht sehr gerne. Ich weiss schon, dass er von vielen Landwirten verpönt ist, weil er Vegetarier ist und auch das Ende der Massentierhaltung prophezeit. Für mich ist er ein denkender aktiver Zeitgeist. Mir muss nicht alles gefallen, was er tut oder von sich gibt. Doch gerade sein unbequemes Denken macht ihn für mich wertvoll.

            • Brötchen sagt

              @alois unter politischen Denkern ist Precht auch nicht unbedingt die grosse fachliche Bombe bzw.ein Leichgewicht. Die Philosophie Sendungen bei 3 sat sind da ein ganz anderes Kaliber. letztens kam eine Sendung über Arno Rink auf Arte, da kamen mir viele Parallelen zur jetztigen Situation in der LW. Für Interessierte eine Empfehlung. Precht seine Sendung „Darf man Tiere töten“ fand ich noch ganz gut.

              • Alois Wohlfahrt sagt

                Die Geschmäcker sind verschieden. Ich bin nicht Deiner Meinung. Ich mag Precht, lese seine Bücher und befasse mich mit seinen Themen. Vielleicht liegt es ja daran, dass eines seiner Lieblingsthemen die Digitalisierung ist. Dieses Thema halte ich in Politik und Gesellschaft bei uns für unterbeleuchtet.

              • Alois Wohlfahrt sagt

                Ist Vegetarier eine abwertende Eigenschaft für einen Philosophen?

            • Mark sagt

              „Ist Vegetarier eine abwertende Eigenschaft für einen Philosophen?“
              Habe ich nirgendwo behauptet!

        • Brötchen sagt

          @Alois ich bin Wissenschaftler. heute wird man gedrängt eindeutige Aussagen zumachen. auch die lw. möchten im Fazit einen Satz als Empfehlung. Wissenschaft kann das nicht immer beantworten. deshalb äussern sich die richtigen wiss. eher nicht. weil man schnell von der Politik vereinnahmt wird. da muss man aufpassen. Wirtschaftswissenschaft ist z.b. eine sekundärwiss. die von der Politik abhängt. eigentlich keine wiss. wiss. kann nur sagen : wenn du das machst gibt es die wahrscheinlichkeit mit den Folgen. der Politiker ist dafür verantwortlich den kompromisprozess zu managen! dafür gibt es ja eigentlich regeln.

    • Obstbäuerin sagt

      Es leuchtet mir nicht ein, warum gerade die Bauern, die 98% der Nahrungsmittel produzieren, auf verlorenem Posten stehen sollen. Haben Sie da schon konkrete Informationen. Uns fehlt nur eine medienwirksame Aufklärung.

      • Paulus sagt

        Es gab in grauer Vorzeit mal eine CMA (im Westen), die hat man, statt Leistung zu fordern sterben lassen. Ohne ein ähnliches und mit ausreichenden Mitteln ausgestattetes Instrument, das tatsächlich medienwirksame Aufklärung betreibt, sehe ich für die Landwirtschaft schwarz. Die Vielzahl der Einzelverbände und deren teils selbstverliebten Verbandsfürsten werden in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Das Resultat ist, dass NGO’s und Journalisten mit einer bestimmten Grundhaltung die Meinungsführerschaft übernommen haben.
        Diese scheiß Debatte um Glyphosat, welches wahrscheinlich zu den meist erforschten Herbiziden zählen dürfte, geht halbwegs aufgeklärten Verbrauchen doch am Sogenannten vorbei. Insofern machen sich Politiker, die immer noch darauf herum reiten, bzw. sich dem vermeintlichen Mainstream unterwerfen schlicht lächerlich.

    • Es gibt weiterhin keinen vernünftigen Grund, Glyphosat zu verbieten. Die CDU handelt an dieser Stelle ein Stück weit populistisch. Volkes Meinung ist durch die jahrelangen Negativ-Kampagnen ablehnend eingestellt. Dabei hat auch die AbL leider mitgewirkt. Und somit aktiv daran mitgearbeitet, dass die gesellschaftliche Akzeptanz des konventionellen Ackerbaus gesunken ist.
      Ein Verbot oder eine weitgehende Einschränkung der Anwendung hätte (Stand heute) negative Auswirkungen auf Klimabilanz, Erosionsschutz und Ertragsstabilität und wohl auch keine positiven Auswirkungen auf die Artenvielfalt.
      Es ist richtig, herkömmliche Handlungsmuster zu hinterfragen, so wurde der Wirkstoff Glyphosat zu häufig und ohne nachzudenken eingesetzt- z.B. bei der Sikkation.
      Wir können gerne an Alternativen forschen und Systemwechsel diskutieren, aber bitte mit offenem Ausgang.
      Im übrigen finde ich es wirklich anmaßend, wenn den Anwendern von Glyphosat eine schlechte fachliche Praxis unterstellt wird. Gerade die Kollegen, die minimale Bodenbearbeitung betreiben, sind sehr innovative Landwirte und haben ein hohes praktisches Wissen!
      Aber so ist die AbL halt gerne: stellt sich selber als „die Guten“ dar und diskreditiert die allermeisten Bauern pauschal als stumpfsinnige Gefolgsleute des bösen Bauernverbandes.
      Wenn die AbL wirklich sich FÜR die Landwirte einsetzen wollte, dann würde sie sich FÜR den verantwortungsvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln einsetzen und nicht irgendwas von Systemwechsel schwafeln.
      So bleibt die AbL ein Verein, der die Interessen der wenigsten Landwirte vertritt (in meinem Nachbarort sind mehr Bauern im landwirtschaftlichen Ortsverein organisiert als die AbL Niedersachsen Mitglieder hat). Ich finde das wirklich sehr schade. 🙁
      Aber zurück zum Thema:
      Ich finde es auch schade, dass das Ministerium, die Ministerin, die CDU nicht mehr Rückgrat in dieser Debatte beweist, wie es der ehemalige Minister Schmidt bewiesen hatte. Aber so ist wohl anscheinend die Politik, sie richtet sich nach dem Willen des Volkes. Nicht Fakten und wissenschaftliche Bewertungen bestimmen das Handeln, sondern gut gesetzte und koordinierte Kampagnen. Ich findes das besorgniserregend.

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Hallo Bernhard, ja darüber wundere ich mich auch immer wieder, wie viele Kollegen immer noch glauben, ihre Interessen würden durch den Deutschen Bauernverband vertreten, vor allem, wenn ich Aussagen seines Vorsitzenden wie die folgenden aus einem Interview in der Neuen Osnabrücker Zeitung über die Direktzahlungen lese:

        Frage: Es war zu lesen, die Kommission denke über eine Deckelung der Subventionen nach: Maximal noch 60.000 Euro pro Bauernhof.

        Antwort Rukwied: Davon halten weder der europäische noch der Deutsche Bauernverband etwas. Unsere Position ist klar: Keine Deckelung der Zahlungen. Wir fördern doch jetzt schon die ersten Hektare in Deutschland stärker. Diesen Weg sollten wir weitergehen. So bekommen kleinere Betriebe mehr Geld.

        Frage: Aber funktioniert dieses System? 20 Prozent der Betriebe bekommen 80 Prozent der EU-Subventionen, eben weil sie so groß sind…

        Antwort Rukwied: Das ist doch nicht überraschend! Diese 20 Prozent der Betriebe bewirtschaften mehr als 80 Prozent der Fläche. Und auf diesen Flächen stellen sie ökologische Vorrangflächen zur Verfügung, legen Blühstreifen für Bienen an und so weiter. Die Verteilung der Direktzahlungen spiegelt die Realität in der Landwirtschaft wider.

        Frage: Was die EU-Agrarsubventionen offensichtlich nicht schaffen, ist das Höfesterben zu stoppen. In allen Agrarnationen nimmt die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe ab. Ist das nicht ein Fingerzeig, dass da etwas falsch läuft?

        Antwort Rukwied: Im Schnitt geben pro Jahr 1,8 Prozent der Betriebe in Deutschland auf. Strukturwandel in dieser Größenordnung bietet Chancen für diejenigen, die weiter machen. Das schafft Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln.

        Diese Aussagen sind aber für dich natürlich völlig in Ordnung, Bernhard. Schlimm ist, was die AbL macht!

        Im Übrigen lese ich gerade bei dir zum ersten Mal verwundert, dass Minister Schmidt mit Rückgrat in Verbindung gebracht wird. Und dass du es besorgniserregend findest, wenn sich Politik nach dem Willen des Volkes richtet, finde ich wiederum besorgniserregend. Ist nicht die Definition von Demokratie Volksherrschaft? Wonach sollte sich also Politik in einer Demokratie richten, wenn nicht nach dem Willen des Volkes?

        • Obstbäuerin sagt

          Schwierig wird es, wenn das »Volk« nur noch einseitig über einen Sachverhalt informiert wird. Das nennt man auch Propaganda.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Das Volk kann ihren Willen beim Einkauf kundtun, indem sie BIO Lebensmittel einkauft, diesen Weg will das Volk nicht gehen, lieber brummt sie den Bauern die Mehrkosten auf.

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Hallo Bernhard, nachdem die AbL deiner Aufforderung, sich für verantwortungsvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln einzusetzen, bereits vor längerer Zeit nachgekommen ist (s. PM von Eckehard Niemann weiter oben), denkst du doch jetzt sicher über einen Beitritt nach, oder?

    • Jörgi68 sagt

      an der mangelnden gesellschaftlichen Akzeptenz wie sie meinen haben Sie und die ihren von AbL über Whes kräftig mitgearbeitet, so dass sie hier ja ihre eigenen Vorstellungen nicht neutral sondern parteiisch verteidigen. Mit objektiver Sachpolitik hat das nix zu tuen. Glauben sie wirklich, sie können die deutsche Lw wettbewerbsfähiger machen indem sie die Produktion verteuern und eigentlich niemand einen meßbaren Vorteil davon hat. Sie können doch nicht ernsthaft wollen, dass wir in Mittelgebirgslagen wieder zum Pflug greifen, wo seit Jahren pfluglos gearbeitet wird? Die Direktsaatbetriebe kommen nicht ohne ein Totalherbizid aus. Sie haben sich verrannt und können nicht mehr zurück ohne Ihr Gesicht zu verlieren, traurig aber wahr. Zum Glück bin ich vor Jahren aus der CDU ausgetreten, die Muttipartei wird immer unerträglicher für mich, da Lob ich mir die Frau Konrad von der FDP! Nach jedem Hoch kommt auch ein Tief nicht nur beim Wetter oder in der Wirtschaft sondern auch beim Bauernbashing

  15. Sandra Harms sagt

    Da wundert es noch einen, das immer mehr menschen in unserem land an politik verdrossenheit leiden… wen wunderts noch, wenn die afd soviele sitze in den parlamenten überall bekommt…? ich kann nur mit dem kopf schütteln was das für leute sind die in den schlüsselpositionen sitzen… kein normaler mensch würde sich einen handwerker als justitzminister oder als staatssektretär für justitz ins boot holen, das sind in dem bereich immer juristen,also anwälte,richter,staatsanwälte…. also leute vom fach. warum haben wir landwirte nicht also auch fachleute in den schlüsselpositionen unseres ministeriums?
    Ganz einfache antwort, Fachleute könnten ja die wahrheit sagen, und das könnte ja dem mainstream widersprechen….

      • Sandra Harms sagt

        ottmar ilchmann,
        Niemand wird deshalb die afd wählen, es ist doch nicht nur glyphosat um das es in der politik geht, da sind hunderte andere von themen, wo ganz genauso wie beim glyphosat nicht mehr auf die fakten gehört wird sondern nur noch auf das, was manche gruppen und interessensverbände lauthals von sich geben, zu gut deutsch, idiologie statt fakten. und das immer mehr menschen, genau dieses satt haben das können selbst sie nicht abstreiten. Die presse tut ihr übliches dazu, da wird geschnitten,geschrieben was das zeugt hält, hauptsache der mainstream stimmt, wissenschaft,fakten,erkenntnisse, all das was uns einstmals groß gemacht hat, spielt oftmals nur noch zweite geige bei entscheidungen, entschieden wird was der mainstream vorgibt, und das nicht nur beim thema glyphosat. also was wundert es sie, das es menschen gibt, die darauf keinen bock mehr haben, die u.a. genau aus diesen gründen die afd wählen…
        Unsere politiker der demokratischen parteien täten gut daran, wider nach faktenlage,wissenschaft und vernunft zu handeln, statt dem mainstream hinterher zu laufen und leuten von der afd tür und tor zu öffnen.

        • Ottmar Ilchmann sagt

          Handelt denn die AfD „nach faktenlage,wissenschaft und vernunft …, statt dem mainstream hinterher zu laufen“? Es ist doch gerade die AfD, die viele Fakten nicht zur Kenntnis nimmt und eine polulistische Politik betreibt. Ich glaube, die Menschen sind über die etablierten Parteien eher deshalb verärgert, weil sie den Eindruck haben, ihre Situation und ihre Probleme und Befürchtungen würden nicht beachtet. Und eine dieser Befürchtungen ist eben die Angst vor den Wirkungen von Glyphosat. Sehr viele Wähler waren über die „Basta“-Entscheidung von Christian Schmidt zur Verlängerung der Zulassung von Glyphosat sehr wütend, auch wenn sich manche Landwirte darüber freuen mögen. Viele hatten sicherlich den Eindruck, dass hier nur auf das gehört wurde, was „manche gruppen und interessensverbände lauthals von sich geben (in diesem Fall Bauernverband und chemische Industrie), zu gut deutsch, idiologie statt fakten.“ Wir sollten uns hüten, unseren kleinen landwirtschaftlichen Mikrokosmos als die einzige Realität anzusehen.

          • Sandra Harms sagt

            Herr ilchmann, hier mal ein beispiel,
            was haben sie über die syrien reise der afd heinis mitbekommen?
            nicht all zu viel, warscheinlich „afd leute reden in syrien mit hassprediger“ oder so in der art??? kann das sein? ja kann es,stand so ähnlich in der bild und andere haben ähnlich berichtet. selbst phönix schnibbelt so, das es zum mainstream passt… gehen sie zu youtube, sehen sie sich die berichte der medien zu eben dieser reise an, und danach schauen sie sich mal die gesammte pressekonferenz zu der reise an. nehmen sie sich die zeit, schauen sie sich das aufmerksam an, und stellen sie selbst den unterschied fest zu dem was im ganzen gesagt wird und was aus dem kontext gerissen wird/wurde um den mainstream zu gefallen…
            Herr ilchmann, verstehen sie mich bitte nicht falsch, ich will hier keine afd werbung machen,politish stehe ich woanders, mir gehts darum zu sagen, das vieles so verdreht wird das es einem ins konzept passt.

            • Sandra Harms sagt

              Herr niemann
              haben sie die komlette pressekonverrenz gesehen? und das was dort gesprochen wurde mit diesem artikel verglichen? Anscheinend nicht.wäre auch zu viel verlangt, sich das gesabbel fast 1,5 stunden anzuhören…. ich hab das aber komplett angesehen, und was dort gesprochen wurde, stimmt mit medienberichten nicht überein. ebenso das verhalten einiger journalisten….grausig

            • Eckehard Niemann sagt

              Liebe Frau Harms, welche anderen wichtigen AfD-Aussagen fehlen denn?

            • Sandra Harms sagt

              herr niemann, nu hören sie doch auf ales zu verdrehen. die grundaussagen werden da schon wider gegeben, aber sie werden so wider gegeben das diese reisegruppe zum teil in ein schlechtes lich gestellt wird, und das nicht weil man etwas dazu lügt, nein, weil man widereinmal nicht alle hintergründe nennt. geziehlt dinge weglässt. und um wider aufs eigentliche thema zurückzukommen, glyphosat ober besser pflanzenschutz mittel, genau da wird das ganz genauso gemacht… ja, die bösen neonics töten bienen usw usw… aber niemand schreibt in der presse, das es als beize verwendet überhaupt nicht mit bienen in kontakt kommt… usw usw. ich muss ihnen jetzt echt nicht die machenschaften der medien erklären, die abläufe und das denken. denn das wissen sie genau wie ich, das nicht alles gold ist was bei denen gläntz. und auch noch mal für sie, ich habe nicht vor genannte partei mit a in irgendeiner form zu unterstüzen.mich finden sie bei der partei mit F.

            • Jochen Böhrer sagt

              nö. Ich vergesse mich nicht. Ich drehe die Hand nicht rum zwischen Grünen und AFD.

            • Eckehard Niemann sagt

              Lieber Herr Böhrer,
              der immer wieder von Ihnen geäußerter Quark
              wird breit nicht stark…

            • Jochen Böhrer sagt

              Dass SIE, Herr Niemann, die politische Meinunsgfreiheit mit Füßen treten, verhöhnen und nur akzeptieren, wenn Sie der Ihren entspricht, ist bekannt.

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