Monate: Juli 2023

Frohe Botschaften machen nicht froh

Wenn man bei Gesprächen und Diskussionen, gerade auch in den Sozialen Medien, darauf hinweist, dass etwas doch inzwischen viel besser geworden ist, wird man entweder für naiv. meistens aber für gekauft dargestellt. Positive Sichtweisen werden als Provokation empfunden. Selbst bei politisch interessierten und gebildeten Menschen ist die verbreitete Ansicht, dass alles nur schlechter wird. Was sind die Gründe dafür? Wir sind das Ergebnis von Selektion. Unser Vorfahre, der sich mutig dem Säbelzahntiger entgegengestellt und ihm die Faust in den Rachen gesteckt hat, konnte nicht unser Vorfahre werden. Er ist schlicht gefressen worden. Fortgepflanzt hat sich der Angsthase, der seine Umgebung ununterbrochen nach möglichen Gefahren abgescannt hat und geflohen ist. Seine Gene tragen wir in uns. Menschen sind also von Natur aus auf Angst und Gefahr ausgerichtet und beides versuchen wir zu vermeiden. In der Wahrnehmung ist aber derjenige erfolgreich, der es fertigbringt, unsere Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken, was uns Angst macht und seinen Zielen dient. Versicherungen leben davon und natürlich viele NGO´s. Greenpeace hat auf dieser Methode einen riesigen Weltkonzern aufgebaut, der es in …

Früher war alles schlechter….

Ich möchte in den nächsten Tagen ein paar frohe Botschaften erzählen. Weil es Katastrophenmeldungen schon genug gibt. Noch nie in der Geschichte der Menschheit ging es uns (in Deutschland) so gut! Wir leben seit fast 80 Jahren in Frieden Wir geniessen – im internationalen Vergleich – eine große Freiheit Wir lebten noch nie so gesund Wir waren noch nie so gebildet und wir waren noch nie so reich. Auch wenn es sich verrückt anhört: die Armen haben in den letzten Jahrzehnten den meisten Wohlstand dazugewonnen. Und auch die Reichen sind reicher geworden, aber nicht im gleichen Maß. Warum werden negative Botschaften gesendet? Es liegt am Pessimismus der Inkompetenen. Sie verstärken die Ängste mit ein Flut von Hiobsbotschaften, zum Teil übertrieben, aus dem Zusammenhang gerissen oder gar frei erfunden. Was nicht zu den apokalyptischen Vorstellungen passt, wird passend gemacht. Es ist der Erfolg populistischer Propaganda, dass sich die Ansicht durchsetzt, man müsse “die Ängste und Sorgen der Menschen ernstnehmen”. Diese ernst zu nehmen bedeutet, Irrtümer, Ignoranz und gezielte Propagandalügen ernst zu nehmen. Lesen Sie jetzt noch …

Heute ist alles besser

Spinnt der jetzt? Nein, aber wir neigen, Verbesserungen als selbstverständlich hinzunehmen. Wir sind großartig darin, immer neue Ängste zu schüren, wenn alte Probleme gelöst wurden. Schauen Sie nur mal auf die Kampagnen der Spendenindustrie. Hier ein paar Beispiele für frohe Botschaften Die Lebenserwartung des/der Westeuropäer/in liegt mittlerweile bei weit über 80 Jahren. Noch im Jahr 1950 war mit 69 Jahren die Kiste zu. Und um 1900 erlebte niemand statistisch seinen fünfzigsten Geburtstag . Statistisch gesehen. Die Wochenarbeitszeit eines Industriearbeiters lag 1870 bei 72 Stunden. Heute reden wir offen über eine 4-Tage-Woche. Aus zwei Wochen Jahresurlaub wurden 6 Wochen. Unser Problem wird immer mehr die Gestaltung unserer freien Zeit. Alphabetismus ist für uns normal. Global können mittlerweile 85% der Menschen lesen und schreiben. 1960 waren es noch 60%. Menschen, die Zugang zu Informationen haben, kann man aber nicht so leicht unterdrücken Der deutsche Wald hat seit 1970 über eine Million Hektar dazugewonnen. Noch vor 200 Jahren sah das völlig anders aus, denn Holz war Energiequelle und Baustoff gleichermaßen. Erdöl und Beton haben das Holz abgelöst. Malthus …

Ukraine: Getreide für Afrika? Nein, für China und Europa!

Mich hat interessiert, welche Länder Getreide und andere Agrarrohstoffe im Rahmen der “Black Sea Grain Initiative”, kurz “Getreideabkommen” aus der Ukraine bekommen haben. Die Fakten, die auf der Seite der UN zu finden sind, besagen, dass rund 50% der Agrar-Waren, die aus der Ukraine exportiert wurden (rund 32,9 Mio. Tonnen) Mais waren und nur etwa 25% Weizen. Mais wird vorwiegend zur Tierfütterung verwendet. Die Hauptzielländer der Exporte waren mit China, gefolgt von Spanien. In Spanien landet Mais und Weizen ganz überwiegend im Futtertrog. Spanische Schweine mit ukrainischem Futter gemästet werden dann in die restliche EU exportiert. Platz 3 der Destination ist die Türkei, Platz 4 Italien, Platz 5 die Niederlande. Auf dem 6. Platz Ägypten., dem ersten afrikanischen Land. Erst auf Platz 20 steht Äthiopien mit 280.000 t, gefolgt vom Yemen mit 260.000 t. Zum Vergleich: China erhielt 8.000.000 t. Auch Deutschland findet sich auf der Liste mit 412.000 t die aus der Ukraine an uns geliefert wurden. In Somalia kamen 53.000 t an, im Sudan 95.000 t. Die Summe der Low-Income- Länder betrug 833.000 …

Das Getreideabkommen…

Das Getreideabkommen, mit dem der Export von ukrainischen Agrarrohstoffe in großem Stil auf den Weltmarkt möglich war, ist von Russland nicht verlängert worden. Das ist keine Überraschung, denn es war mehrfach angekündigt worden. Die Frage ist nun, wie es weitergehen kann. Ich gehe davon aus, dass die westlichen Staaten einen Plan B in der Tasche haben, weil es ja, wie oben gesagt, keine Überraschung ist. Sollte das nicht der Fall sein , dann hier was mir dazu einfällt: Die Export-Kapazitäten über Land oder die bekannten Schwarzmeerhäfen ausserhalb der Ukraine dürften weitestgehend ausgeschöpft sein. Sie hatten ja in den vergangenen Monaten zu einem rasantem Preisverfall in Westeuropa gesorgt, weil sie nur in begrenztem Umfang tatsächlich in die bedürftigen Länder gelangten Die Ukraine könnte ihre Exporte weiter fortsetzen, wenn sichergestellt ist, dass die Schiffe ohne Störungen (also ohne Angriffe seitens Russland) den Bosporus passieren können. Dazu wäre ein Geleitschutz anderer Staaten notwendig, der ja keine kriegerische Handlung wäre. Würden diese Schiffe von Russland angegriffen, würde das die Situation weiter eskalieren. Wird nichts unternommen, werden in den kommenden …

China macht ein Angebot

Liebe Berufskollegen und -kolleginnen Ich habe ein Angebot von einem sehr großen chinesischen Investor bekommen, der im Auftrag der chinesischen Regierung handelt. Dieser Investor sucht in Westeuropa Ackerland mit guten Bodenqualitäten und guter Infrastruktur. In Osteuropa hat er sich bereits mehrere Millionen Hektar in fruchtbaren Regionen gesichert. Wozu wird das Ackerland benötigt? China handelte schon immer strategisch und möchte auch im Bereich der Lebensmittel Weltmarktführer werden. Teilmengen der Nahrungsmittel werden direkt nach China exportiert, um dort die Selbstversorgung auf diese Weise abzusichern. Ein anderer Teil dient zur Belieferung einer europäischen Discountermarke, die sich im Aufbau befindet und die in direkte Konkurrenz zu den bestehenden Ketten wie Aldi und Lidl (Schwarz-Gruppe) treten wird. Ziel ist es, bis 2030 in Europa einen Marktanteil von 25% zu besetzen. China möchte in jeder Beziehung unabhängig werden. Das Angebot Angeboten werden Landeigentümern Pachtverträge mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Gezahlt wird ein Pachtpreis pro Hektar von 50 € pro Bodenpunkt. Der Preis wird alle vier Jahre überprüft und dem Verbraucherpreisindex (VPI) angepasst. Für gut ausgebildete Landwirte gibt es interessante Jobangebote: …

Arme REWE

Das ORF hat den Chef der österreichischen REWE-Gruppe zu den hohen Lebensmittelpreisen befragt. Dauer etwa 9 Minuten, die aber sehr erhellend sind. Vorher noch in 3 Minuten die Verhältnisse in Österreich im Vergleich zu Deutschland. https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-2/1211/ZIB-2/14185790 Hier eine kurze Zusammenfassung REWE ist ein Wohltätigkeitsunternehmen, dass die höheren Energiepreise nicht weitergegeben hat REWE ist arm. “Wir machen nur eine klitzekleine Marge von 0,5 bis 1,0%, so dass nur ein Gewinn von mickrigen 200 Mio. € übrigbleibt. REWE ist ein Opfer der Lieferanten. “Wir pressen unsere Lieferanten wo es nur geht, aber die wollen nicht nachgeben (Unilever, Nestle etc.). Bei den Bauern und den mickrigen Genossenschaften geht das viel leichter”. REWE muss in jedem Dorf einen Laden bauen. Das kostet halt Geld. (Österreich hat pro 100.000 Einwohner 60 Läden, Deutschland nur 40) REWE hat in Österreich nur einen Marktanteil von 34%. In diesem harten Wettbewerb ist es schwierig Die Zusammenfassung kann Spuren von Sarkasmus enthalten. Fragen, die ich mir stelle: Ob sich der REWE-Chef nicht schämt? Will er Bauern und Konsumenten für dumm verkaufen angesichts fallender Preise …

Zwei Pressemeldungen am gleichen Tag…

Ich habe die Pressemeldungen des BMEL abonniert und heute innerhalb weniger Stunden zwei davon bekommen, die in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen. Um 14:35 Uhr kam diese Meldung: Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, anlässlich der Zustimmung des Europaparlaments (EP) zum „Nature Restoration Law“ (Gesetz zur Widerherstellung der Natur) können Sie den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, wie folgt zitieren: „Ich bin froh, dass dieses zentrale Vorhaben von Ursula von der Leyen eine Mehrheit gefunden hat. In den Beratungen wurden Bedenken ernstgenommen und aufgegriffen. Bedauerlich ist, dass sich die EVP gegen das Vernunftprinzip von Schützen und Nutzen und damit gegen ihre eigene Kommissionspräsidentin gestellt hat. Wer Ernährungssicherung ernst meint, schützt das, was uns gute Ernten beschert – nämlich unsere natürlichen Grundlagen. Nur so sichern wir auch die Versorgung der nachfolgenden Generationen. Wer die Folgen der Klimakrise, Bodenprobleme und Wassermangel ignoriert, ist wahrlich kein Freund der Bauern. Schon jetzt vertrocknet mancherorts das Korn am Halm, während Starkregen woanders ganze Ernte zerstört, Böden verschlechtern sich, die Wasserversorgung wird unsicherer. Allein die letzten Dürrejahre …

So berichten die Medien über die neuen Züchtungsmethoden

Es ist bemerkenswert, wie sachlich große Tages- und Wochenzeitungen sowie weitere Medien in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den letzten Tagen über die neuen Züchtungsmethoden berichten. Danke an Fritz in Österreich und Werner in der Schweiz für die Unterstützung. Deutschland https://zeitung.faz.net/faz/unternehmen/2023-07-07/die-ernaehrung-der-weltbevoelkerung-braucht-gentechnologie/912359.html https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/welternaehrung-warum-die-gruenen-gegen-gentechnik-sind-19018753.html https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2023-07/gruene-gentechnik-eu-regeln-lockerungen https://www.deutschlandfunk.de/gruene-landesministerinnen-kritisieren-ablehnende-haltung-zu-gentechnik-100.html https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gesetzentwurf-eu-kommission-will-gentechnik-bei-lebensmitteln-erleichtern-a-eb0c6805-715f-4300-a579-ecd563c1d531 https://www.focus.de/gesundheit/news/regeln-sollen-gelockert-werden-wo-sie-jetzt-schon-gentechnik-mitessen_id_198368676.html https://www.ardmediathek.de/video/br24/gentechnik-regeln-sollen-gelockert-werden/br-fernsehen Österreich https://www.derstandard.at/story/3000000177842/zwei-verbreitete-missverstaendnisse-ueber-gentechnik-bei-pflanzen https://www.kleinezeitung.at/oesterreich/6304874/Hitzige-Debatte_Neue-Gentechnik_Ist-sie-sinnvoll-oder-gefaehrlich https://orf.at/stories/3322801/ https://science.orf.at/stories/3220067/ Schweiz https://www.nzz.ch/meinung/mit-dem-neuen-entwurf-zur-regulierung-von-gentech-pflanzen-beweist-die-eu-kommission-mut-ld.1745716 https://www.tagblatt.ch/leben/eu-lockert-regeln-mit-gentechnik-gegen-den-feuerbrand-so-koennte-die-schweizer-landwirtschaft-nachhaltiger-werden-ld.2484280?reduced=true https://www.schweizerbauer.ch/pflanzen/forschung/eu-gen-schere-nicht-mehr-kennzeichnen https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/gentechnik-eu-will-vorschriften-fuer-neue-zuechtungsverfahren-deutlich-lockern-nun-muss-der-bundesrat-ueber-die-buecher-ld.2481629?reduced=true