Bauer Willi
Kommentare 57

Frohe Botschaften machen nicht froh

Wenn man bei Gesprächen und Diskussionen, gerade auch in den Sozialen Medien, darauf hinweist, dass etwas doch inzwischen viel besser geworden ist, wird man entweder für naiv. meistens aber für gekauft dargestellt. Positive Sichtweisen werden als Provokation empfunden. Selbst bei politisch interessierten und gebildeten Menschen ist die verbreitete Ansicht, dass alles nur schlechter wird.

Was sind die Gründe dafür? Wir sind das Ergebnis von Selektion. Unser Vorfahre, der sich mutig dem Säbelzahntiger entgegengestellt und ihm die Faust in den Rachen gesteckt hat, konnte nicht unser Vorfahre werden. Er ist schlicht gefressen worden. Fortgepflanzt hat sich der Angsthase, der seine Umgebung ununterbrochen nach möglichen Gefahren abgescannt hat und geflohen ist. Seine Gene tragen wir in uns. Menschen sind also von Natur aus auf Angst und Gefahr ausgerichtet und beides versuchen wir zu vermeiden.

In der Wahrnehmung ist aber derjenige erfolgreich, der es fertigbringt, unsere Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken, was uns Angst macht und seinen Zielen dient. Versicherungen leben davon und natürlich viele NGO´s. Greenpeace hat auf dieser Methode einen riesigen Weltkonzern aufgebaut, der es in der Erfindung immer neuer, kurz bevorstehender Katastophen zu einer wahren Meisterschaft gebracht hat. Gefolgt wird er dabei von der Partei “Die Grünen”, die es allerdings wohl in letzter Zeit mit den Weltuntergangsszenarien etwas übertreiben und deshalb an Glaubwürdigkeit verlieren. Das Angstzentrum kann zwar eine Weile das logische Denken aussetzen, aber eben nicht für immer.

Ein weiterer Grund für Ängste: Das Leben ist immer komplexer geworden. Immer weniger davon können wir selbst kontrollieren. Wir sind überfordert und deshalb versuchen wir Teile unseres Lebens zu kontrollieren. Ein Teil unseres Lebens ist das Essen. Wie jeder weiß, wird man sterben, wenn man Fleisch ist. Diese Botschaft wird multimedial verbreitet mit der Konsequenz, dass nun der geneigte Bürger zu der Erkenntnis kommt, dass man gegen diese Angst selbst etwas unternehmen kann. Das erklärt in Teilen der Erfolg des Vegetarismus. Wem nutzt es? Denen, die damit ein Geschäft machen. Pessimismus ist sexy, Pessimismus sells.

Was aber gefährlich ist: die Allgegenwart der vermeintlichen Katastrophen (Cem Özdemir: “wir dürfen die multiplen Krisen nicht gegeneinander ausspielen”) erzeugt letztendlich eine Endzeitstimmung. Dies ist ein Nährboden für Organisationen mit falschen und lauten Heilsversprechungen. Die frohen Botschaften werden übertönt. Sie sind nicht spannend, nicht sensationell und sie regen uns nicht auf. Sie machen keine Angst. Sie sind zu leise.

(Dieser Artikel enthält Zitate und Anlehnungen aus dem Buch “Frohe Botschaft” von Walter Wüllenweber, Deutsche Verlagsanstalt) Sehr lesenswert und mutmachend.

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57 Kommentare

  1. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Friedrich Merz will auf Kommunalebene mit der AFD zusammen arbeiten!
    Die Aufregung ist gross im “politischen Hühnerstall”.
    Die haben ja sonst auch keine Probleme in Berlin.

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  2. Elisabeth Ertl sagt

    Marcel Züger, Schweiz:
    “Wenn Rewilding funktionieren sollte, dann bräuchten wir extrem große Flächen … man müsste zum Beispiel den ganzen Alpenriegel entvölkern … Das ist für mich auch eine bisschen eine menschenfeindliche Einstellung. Und die andere, die ich mittlerweile hege, … ein bisschen die christliche: Der Mensch als Krone der Schöpfung, das ist für mich nicht der König, der Zar, der befiehlt, … sondern der höchste Diener. Und ich glaube, der Mensch darf und soll lenkend und wirkend da dabei sein. Und wenn wir das richtig machen, dann profitiert die Natur sehr davon … Der Mensch, der kann zerstörend kultivieren, was wir leider oft sehr stark machen, aber der Mensch, der kann auch etwas Harmonisches erschaffen … wir dürfen auch leben, wir müssen auch essen, und gleichzeitig profitiert eine vielfältige Natur, Tiere und Pflanzen, die davon auch leben können.”
    https://www.youtube.com/watch?v=
    “Koexistenz mit Raubtieren … Es ist so ein Öko-Hedonismus … Ich bin überzeugt, wenn so ein nordamerikanischer Ureinwohner … nach Europa kommt, der würde bei uns zum Älpler gehen, … Die würden vielleicht gar nicht viel sprechen … da ist nicht diese Geschwätzigkeit und Umtriebigkeit. Es ist diese Verinnerlichtheit … ein natürlicher Umgang mit dem Leben, und zum Leben gehört auch das Sterben, dass man sich in der Natur bedient, man gibt etwas zurück … man darf auch etwas entfernen, man muss sich nicht überhöhen, aber man muss sich auch nicht erniedrigen … Naturschutz … Das eine ist die Basis, da habe ich ja auch selbst dazu gehört. Ich hatte nie das Interesse, da Geld zu verdienen. Ich habe dazu gesagt: mein Ziel als Naturschützer ist arbeitslos zu werden, weil es einfach läuft … Das andere sind die, die damit das Geld verdienen, und da denk ich schon, da ist schon etwas passiert in den 35 oder mehr Jahren, in denen ich im Naturschutz bin. Also die Naturschutzorganisationen … mittlerweile sind das Unternehmen mit einem speziellen Geschäftsmodell.”
    https://www.youtube.com/watch?v=3B-LBx6xWZ8

    Es ist leider für diese Spendenkeiler unglaublich lukrativ, unlösbare Probleme wie jene mit Wölfen, Bären und Wisenten am Köcheln zu halten. Daher sind diese NGOs doch an praktikablen Lösungen gar nicht interessiert.

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  3. Christian Bothe sagt

    Vielleicht ganz passend zum Thema allgemein! Nachzulesen im Net! Die Landrätin Ist übrigens von Beruf Veterinäringenieur und in meinem LK seit Jahren aktiv! ps://www.google.com/amp/s/amp.focus.de/politik/deutschland/berlin-hat-schuss-nicht-gehoert-religioeser-fanatismus-cdu-landraetin-rechnet-mit-gruenen-und-klimapolitik-ab_id_199644342.html

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ernst Paul Dörfler, Die Grünen in einem Interview:
      ….”Reporter:
      Inzwischen sind die Folgen des Klimawandels nicht mehr zu übersehen, auch auf dem Land nicht. Ändert sich das Bewusstsein auf dem Land?
      Dörfler:
      Nein, die ökologische Wende wird nicht von den ländlichen Räumen ausgehen. Sondern von den Metropolen, von den informierten, engagierten, leistungsorientierten, jüngeren Menschen. Auf dem Land lebt die alte Generation, mit sehr viel Beharrungsvermögen. Deshalb braucht das Land dringend Zuwanderung. Denn die Nahrung und das gesunde Klima entstehen ja im ländlichen Raum. Die Stadt produziert den Abfall und die Abwärme und das Abwasser und die Abluft. Das Land ist dafür da, das Gesunde zu schaffen und zu liefern. Dort brauchen wir qualifiziertes Personal, was sich um Wassermanagement und Naturschutz kümmern muss.”

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      • Schmeckt gut sagt

        Ich sag es ja, bewusstseinverändernde Drogen verschieben den Blick auf die Realität.
        Gepaart mit einer übersteigerten Arroganz ist auch dies eine toxische Mischung 😉

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      • Limes sagt

        Dörfler hat aber auch gesagt
        Reporter: Wenn ich Sie richtig verstehe, hat der ländliche Raum gegenüber der Stadt beim Umweltschutz einen Standortvorteil?
        Dörfler: Und nicht nur das. Die Alten auf dem Land halten vielleicht nichts von der ökologischen Wende. Aber sie leben viel umweltfreundlicher als die Grünen-Wähler in den Großstädten. Sie reisen wenig, reparieren Dinge, statt sie neu zu kaufen, pflanzen Lebensmittel im eigenen Garten an und gehen mit diesen sparsam um. Das ist viel nachhaltiger als das Leben der Städter.
        https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_100211560/hass-auf-gruene-im-osten-das-war-absolut-schockierend-.html

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          • Reinhard Seevers sagt

            Neee, nee, nix zurücknehmen.
            “Nein, die ökologische Wende wird nicht von den ländlichen Räumen ausgehen. Sondern von den Metropolen, von den informierten, engagierten, leistungsorientierten, jüngeren Menschen. ”

            Das war der Satz, auf den es mir ankam. Den weiteren Text habe ich bewusst weggelassen, weil er so auch nicht zu verallgemeinern ist.
            Es macht den Satz ja auch nicht besser.

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            • Limes sagt

              “Die Alten auf dem Land halten vielleicht nichts von der ökologischen Wende. Aber sie leben viel umweltfreundlicher als die Grünen-Wähler in den Großstädten……”
              ich interpretiere die Aussage von Dörfler als ein Kompliment und Eingeständnis eines Scheiterns der von ihm gelobten städtischen Grünen denn wie will mir jemand in diesem Fall junge Städter erklären was ich tun soll wenn sie selber nicht in der Lage und Willens sind ihre eigenen Ideen um zusetzen.
              Das ganze Interview zeigt ein larmoyantes und arrogantes Verhalten z.B sich über Protest aufregen und sich beschweren das man nicht das Gespräch mit ihnen sucht aber selber an vorderster Front krakelen sobald man nicht ihrer Meinung ist.

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      • Christian Bothe sagt

        Habe das Interview auch gelesen!Ziemlich viel Müll von einem Ostgrünen…Hat mit der Realität nichts zu tun! Ich verweise auf meine Zuschrift gestern und das Statement von Frau Schweinsburg( LR) im Net!

  4. Vorbei die Zeit, in der Politiker versuchten, die Menschen durch die Aussicht auf eine bessere Zukunft von sich zu überzeugen. Heute ist Angst der sicherste Weg zur Macht – und zum Verlust unserer Freiheit.

    Vor einigen Jahren hat die Politik noch versucht, die Menschen mit einer besseren Zukunft zu überzeugen. Heute ist Angst der sicherste Weg zur Macht – und der Verlust unserer Freiheiten.

    „Politik machen heißt, den Leuten soviel Angst einjagen, dass ihnen jede Lösung recht ist.“ Wolfram Weidner (*1925), dt. Journalist

    Heute morgen im TE-Wecker hörte ich, daß die Leute es immer mehr satt haben und sich wohl keine Angst mehr machen lassen. Bzw. erkennen sie, daß die Angstmacherein nur ein Teil der Machtpolitik ist, ohne Sinn und Verstand.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Deichbrand 2023….tausende junge Menschen, die angstfrei abrocken….Ich glaube es gibt viel selfull filling Prophecy, so dass die Echokammer der Angstb sich selbst vergrößert.

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      • A. Bohlen sagt

        ich war einmal mit dabei…was DA an müll übrigbleibt lässt einen zweifeln an der Umsicht der jungen Menschen…

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  5. Frikadellen piet 44 sagt

    Mahlzeit ich glaube wenn man irgendwann alles verbietet oder lang genug sucht dass man irgendwas negatives findet wird das Leben überhaupt keinen Spaß macht

  6. Bergamasca sagt

    Das einzige Antidot gegen Katastrophenangst und Schwarzseherei ist der Humor. Und der befindet sich in Deutschland leider in einem schlechten Zustand, als Folge der Political Correctness und dank der bereits genannten Besserwisserei.

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  7. Reinhard Seevers sagt

    Berlin macht Spaß, think positiv:

    Während der Suche nach einer mutmaßlichen Löwin in Berlin hatte sich in der Hauptstadt ein Leguan ein spezielles Ziel ausgesucht: Er wurde am Donnerstag auf dem Gelände des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entdeckt. Dieses teilte am Freitag per Twitter mit: „In Großstädten gibt es manchmal überraschende Begegnungen mit der Natur. …. Das BMWK als vielfältiges und widerstandsfähiges Ökosystem.“
    🤪🍻

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  8. Marian E. Finger sagt

    Ich halte weder was von Schönfärberei noch von Schwarzmalerei, d.h. ich möchte weder von Pessimisten noch von Optimisten manipuliert werden. Optimismus als Antithese zu Pessimismus bringt auch keine wertvollen Einsichten hervor.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Hmmmh…, was ist nun IHR ganz persönliches Erfolgsrezept!?

      Ihre Allgemeinpositionen sind wohl richtig, helfen aber so generell nicht unbedingt weiter.

      Wir können uns dauerhaft doch nicht nur von einem zum nächsten Strohhalm hangeln wollen, oder!?

      Pure Angst ist ein schlechter Ratgeber – Willensstärke, Mut, ein wacher Geist, den Blick nach vorne gewandt, würde ich persönlich eher präferien; auch wenn das bisweilen nicht auf Anhieb gelingt. Wer aber nicht an sich selbst zu glauben vermag, hat doch bereits verloren.

      Der aktuelle allgemeine Pessimismus ist doch überwiegend genährt von einer irrlichtern ideologisch verbrämten Rechthaberei maßgeblicher Entscheidungsträger, wo eine notwendige Erdung zusehends auf der Strecke bleibt. Müssen wir uns alle wirklich davon infizieren lassen!? – Ich meine, ein wacher Freigeist muss das nicht!!!

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      • Reinhard Seevers sagt

        Ich denke, man muss zwischen dem Individuum und der Gruppe unterscheiden. Ich kann nur existieren, weil Menschen zuversichtlich sind und in die Zukunft denken. Dennoch schimpfen und echauffieren die sich…..🥴

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        • Marian E. Finger sagt

          Reinhard, wenn du nur existieren kannst, weil Menschen zuversichtlich sind und in die Zukunft denken, bist du nicht so frei, wie du gestern behauptet hast.

          Wurzelwicht, mein persönliches Erfolgsrezept besteht darin, dass ich das Nachrichtengeschrei weitgehend ignoriere und das tu, was ich für richtig halte, soweit man mich lässt. Na gut, das mit dem Ignorieren von Nachrichten klappt noch nicht so ganz, aber ich werde darin ganz allmählich besser.

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Na, dann sind wir zwei ja gar nicht so weit voneinander entfernt… 😉

            In Kauf nehmen musst du da aber bisweilen, dass es erzieherisch eins auf die Mütze gibt; dieselbe Zwangsumerziehungsabsicht funktioniert aber mit nur mäßigem Erfolg, zumal, wenn man sich innerhalb ganz legitimer Freiräume bewegt.

            Cogito ergo sum!

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          • Reinhard Seevers sagt

            Naja, ich bezog es eher auf die Hoffnung der Auftraggeber…ich schaffe die letzten Jahre sicher auch anders.😉….und fühle mich dennoch frei.☝️

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  9. Arnold Krämer sagt

    Die Weinbauern sollten darüber nachdenken, die entsprechende Verordnung und die darin geforderten Hinweise komplett zum Inhalt einer großen Etikettierung zu machen, die sonst übliche künstlerische Gestaltung weglassen oder drastisch reduzieren, und durch eine solche Überzeichnung ihren Protest ausdrücken. Der geneigte Weintrinker würde die Botschaft verstehen und vermutlich goutieren. Der Widerstand gegen bürokratischen Irrsinn in D und EU muss vielfältigste Formen annehmen.

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    • Arnold Krämer sagt

      Kommentar steht hier falsch, muss unten bei firedragon stehen. Entschuldigung!

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      • firedragon sagt

        Herr Krämer,

        das wäre eine Möglichkeit den bürokratischen Irrsinn aufzuzeigen. Die zweite Möglichkeit wäre, diesen Irrsinn einfach nicht umsetzen.

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        • Arnold Krämer sagt

          An “Nicht-Umsetzen” denke ich auch bei den Meldepflichten für Schweinehalter. Diese müssen seit dem 1. 1. 23 bzw 1.8.23 taggenau ihre Bestände melden, einmal begründet mit der Seuchenvorsorge und einmal begründet mit der gewünschten Antibiotika-Minimierung. Beides sind aber verschiedene Meldesysteme und nur begrenzt mitteinander gekoppelt, also mit Doppelarbeit verbunden.
          Wenn alle? die Dateneingabe verweigern oder völlig unstimmige Daten melden, hätten die Verwaltungen erhebliche Probleme.
          ABER: Wie heißt es so unschön: “Wenn man drei Bauern unter einen Hut bekommen will, muss man zwei totschlagen”. Und wer soll das Ganze anzetteln/organisieren. Eine solche Persone/Organisation müsste mit der ganzen Härte des Gesetzes rechnen. Nachsicht bei zivilem Ungehordsam erfahren sicherlich nicht die Bauern, höchsten “Klimakleber” u.a.

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          • firedragon sagt

            “… ABER: Wie heißt es so unschön: “Wenn man drei Bauern unter einen Hut bekommen will, muss man zwei totschlagen”. …”

            Wie wahr, leider.

            • Arnold Krämer sagt

              Ich weiß, dass viele Sauenhalter die erweiterten Meldepflichten für Sauen und Saugferkel zum 1.1.23 nach dem Arzneimittelgesetz erst jetzt wahrnehmen und dann mit Hilfe ihrer Berater zwar verspätet (nach dem 14. Juli) aber möglichst stimmig ihre Meldungen nachholen, um nicht angreifbar zu sein. Irgendwie wird alles “geschluckt”.

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  10. Elisabeth Ertl sagt

    Ich bin nicht sicher, ob man dem Pessimismus immer mit Rationalität beikommen kann, ob der Rationalismus nicht dem Optimismus auch oft im Weg steht.
    Jedenfalls ist Naturwissenschaft auch nicht alles.
    Anton Zeilinger:
    “Ich glaube nicht, dass die Welt rein materialistisch verstehbar ist … Es gibt eine Lücke für interdisziplinäre Forschung dort, wo die Top-Leute verschiedener Gebiete zusammenkommen … Da kann Wien etwas beitragen, weil in Wien interessanterweise die Bereitschaft, sich mit fundamentalen Fragen auseinander zu setzen, noch immer viel größer ist als – ich glaube – überall sonst in der Welt … Ich würde sagen, es ist in Wien noch viel stärker als in Paris … Es hängt vielleicht damit zusammen, dass in Wien wahrscheinlich … die Aufklärung nicht so stark angekommen ist wie in Frankreich … Die Aufklärung wirft zu leicht und zu schnell Traditionen über Bord, religiöse Traditionen, die vielleicht doch etwas beitragen können …
    Die wirklich fundamentalen Dinge haben etwas Philosophisches und werden oft auch in irgendeiner Form durch Begriffsanalyse, also durch philosophische Analyse gefördert … Einstein sagte, dass die Analyse von Zeit und Raum durch Ernst Mach für ihn sehr wichtig war, für die Relativitätstheorie, und weniger die Experimente, interessanterweise. Also die Natur musste sich so verhalten, die hatte keine Chance, sich anders zu verhalten … Diejenige Philosophie, die sich mit denjenigen Fragen befasst, mit denen man sich eigentlich nicht befassen sollte, das ist für mich die interessante Philosophie: Warum gibt es etwas und nicht nichts? Woher kommen wir? … Was Religion betrifft, bin sich sicher ein Mystiker … Es muss jeder Naturwissenschaftler zugeben, dass es Dinge gibt, die grundsätzlich nicht erklärbar sind.”

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  11. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Der Homo sapiens ist genetisch auf Angst programmiert, seine Überlebensstrategie, um auf Bedrohungen sofort zu reagieren. Die Angst in uns ist quasi kontinuierlich auf der Lauer.

    Selektion ist wohl schwerlich nur auf diese vermeintlichen „Angsthasen-Gene“ herunterzubrechen.

    Der Mensch strebte schon immer in jene Regionen, wo die besten Lebensbedingungen vorherrschten. Seine Intelligenz machte einen förmlichen Entwicklungssprung, wenn der Jäger und Sammler sesshaft wurde…

    Warum sind im eigentlichen die USA heute derart mächtig!? Ist es nicht maßgeblich auch der Tatsache geschuldet, dass der von unseren Feudalherren vertriebene Intellekt nach Amerika auswanderte!? Welche Rolle hat Europa heute im Weltgefüge inne!? Versinken wir nicht zunehmend in einer Bedeutungslosigkeit!? Wer adelt sich heute daselbst als unsere neuzeitlichen Dichter und Denker!? – Erstaunt es mithin tatsächlich, dass in einer durchaus vorhandenen intuitiven Wahrnehmungsfähigkeit die uns umgebenden Realitäten den Menschen heute wieder verstärkt Ängste einflößen!?… Bei einem sehr mangelhaften, viel zu selektiven Konfliktmanagement, das absolut verbesserungsbedürftig ist.

    Derzeit ist ein grüner Leuchtturm Habeck in Indien missionarisch unterwegs. – 80 Mio. Menschlein wollen im unverkennbaren Eigeninteresse einem Volk von weit über einer Milliarde Erdenbürgern vermitteln, wo die Reise künftig hinzugehen hat!? Europa ist nicht mehr derart mächtig, dass man Menschenmassen heute noch dergestalt zur Selbstausbeutung motivieren könnte. Kommt das nicht einer geradezu haltlosen Selbstüberschätzung gleich, die auch unser Cem Özdemir gerne und oft medial zu zelebrieren weiß!? Keine zielführend positive Vorausschau gegenwärtig lässt einen im Fazit relativ ernüchternden Rückblick vielleicht schon erahnen. Eine Regelwut solange, bis es gehörig kracht!?

    Nährt es demnach nicht zu Recht erhebliche Ängste, wenn der falsche Intellekt, zur falschen Zeit, an der falschen Stelle agiert!? – Unsere geschichtlichen Annalen belegen genau das mehr als eindrücklich.

    Unser menschlicher Geist an sich ist glücklicherweise mächtig und stark, wir können ihn trainieren, Ängste anzunehmen, um mit ihnen umgehen zu können. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die emotionale Erziehung schon von Kindesbeinen an, um den Ratio, die psychische Intelligenz zu fördern. Ein gesundes Selbstvertrauen zu erlangen, muss man üben. Verschiedene Entwicklungsphasen in der Kindheit bis ins jugendliche Alter hinein sind enorm prägend, daher war es äußerst fatal, dass eine Gruppendynamik in den CORONO-Zeiten bei unseren Kindern jäh unterbrochen, bisweilen nahezu gänzlich unterbunden wurde. Noch über Jahre hinaus werden Psychologen mit den fatalen Konsequenzen befasst sein.

    Ob bewusst oder heute eher unbewusst, unser täglich Brot wird immer ein wesentlicher Baustein unseres Lebens sein, diese Gegebenheit rückt mal mehr, mal weniger in den Vordergrund. Im Verlaufe unserer Menschheitsgeschichte wurden darum schon immer erbitterte Kriege geführt – brutale blutige Kriege.

    Die Natur an sich ist grausam: Fressen und gefressen werden. – Kein Lebewesen hier auf unserem Blauen Planeten bekämpft sich selbst aber derart brutal, wie dies der Homo sapiens tut…

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Es auf “German Angst” zu reduzieren, ist hier vielleicht unangebracht.

        Unsere Lady spricht übrigens bei einem noch gesunden Selbstvertrauen von “Besserwisserei”. – So unterschiedlich ist die jeweilige Wahrnehmung Einzelner geprägt.

        Aber in einem haben Sie natürlich vielleicht nicht unrecht: Wir hier in Deutschland haben unser Schicksal schlussendlich selbst gewählt u. müssen nun wohl ausharren, bis eine Korrektur vorgenommen werden kann. – Die freiheitliche Demokratie atmet vom Wechsel. Versuch gewagt – Versuch gescheitert, …neuer Anlauf.

        Bis dahin sind unsere Elefanten wohl aber in noch so einigen Porzellanläden unterwegs…

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  12. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Es gibt einfach zu viele Unwissende!
    Insbesondere auch unter den “Entscheidern”,die in der Politik hauptsächlich aus unerfahrenen Ideologen bestehen.

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  13. Lady sagt

    “Wir sind das Ergebnis von Selektion. ”

    Die Dichte an Säbelzahntigern ist offensichtlich in Deutschland besonders hoch gewesen.
    Möglicherweise resultiert daraus auch das international genauso wie in einer eher kleinen Runde immer wieder “beliebte “Besserwissergen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ich empfehle: Jens Jessen, Der Deutsche – Fortpflanzung, Herdenleben und Revierverhalten….😎

  14. Herbert Stelz sagt

    Ich nenne es modernen Ablasshandel.
    Mit der Angst der Menschen hat sich schon immer viel Geld verdienen lassen.
    Im 16. Jhd. wurde durch Ablassbriefe der Petersdom finanziert. Heute lassen sich alle die selbsternannten Umweltpäpste auf diese Weise finanzieren. Die Angst bzw. die Weltuntergangsszenarien sind inzwischen so allgegenwärtig und werden unseren Kindern bereits in der Schule eingeimpft, dass wir aus lauter Angst heute sogar bereit sind unser Land in die Steinzeit zurückzuschiessen.
    Anstatt dass in der Schule positives Denken gelehrt wird und die Kinder dort mit der notwendigen Resilienz ausgestattet werden, um positiv ihrem Leben entgegenzublicken. Werden sie bereits von klein an mit Weltuntergangsszenarien traktiert. Ich habe drei eigene Kinder zwischen 19 und 27, weiß also von was ich spreche.
    Diese Untergangsstimmung in Deutschland hat inzwischen komplett alle Lebensbereiche unterminiert, selbst wenn wir eine sofortige Wende hin zu einem positiven Denken machen könnten, würde es noch Jahrzehnte dauern um hier eine spürbare Wende zu schaffen.

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  15. Reinhard Seevers sagt

    Das Glück macht nicht so glücklich, wie das Unglück unglücklich macht…..

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  16. Schmeckt gut sagt

    Sehr gut. Genau diese Gedanken haben mich und auch meine Familie schon seit längerem bewegt. Wir fragen uns, ob viele Entscheider und Menschen, die Einfluß in/auf Gesellschaft, Medien, Wirtschaft, Kultur, etc. nehmen oder nehmen können, überfordert sind, bewußtseinsverzerrende Drogen nehmen oder auch ein herres Ziel verfolgen. Das Hilfreichste in einer “Multikrisensituation” ist Optimismus. Dazu gehört selbstverständlich eine passende Risiko-(Folgen)abwägung, um Gefahren zu umschiffen. Zur Zeit ist nur Pessimismus präsent und Folgenabschätzungen werden tabuisiert. Eine toxische Mischung.

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    • firedragon sagt

      Ich tippe mittlerweile eher auf bewußtseinsverzerrende Drogen, ernsthaft.
      Gerade gestern schoss mir der Gedanke durch den Kopf, einflussreiche Menschen (Politiker) haben Langeweile und basteln dann einfach an neuen Verordnungen/Gesetzen usw.
      Jetzt könnt ihr mich für blöd halten aber allein nur die Zutatenliste und Nährwertangabe, die zukünftig auf Weinetiketten abgedruckt werden sollen, ist so ein Indiz.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Mach doch als Allergiehinweis: „Kann Spuren von Glückseligkeit enthalten“ drauf 😉

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        • firedragon sagt

          Ferkelhebamme,

          schöne Idee.
          Manche Winzer arbeiten auf ihren Etiketten mit ähnlichen Sprüchen.
          Ersetzt leider keine Inhaltsstoffe usw.

          Wenn ‘nur’ Warnhinweise gefordert werden würden und man dabei Gestaltungsfreiheit in der Umsetzung hätte … ist aber nicht. Vielmehr erwarte ich, dass zusätzlich noch vorgegebene Warnbilder auf das Etikett müssen und die wenig chic aussehen.

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          • Ferkelhebamme sagt

            Unsere Etiketten für Wurst sind inzwischen größer als die Verpackung. Und bei der letzten Kontrolle haben sie tatsächlich noch was gefunden, was fehlte. Ich schwenke bald auf Beipackzettel um, oder lass es ganz, es nervt einfach nur noch und der Aufwand steht in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen.
            Bei Verweigerung der ganzen dämlichen Anordnungen, auch bei Meldepflichten, drohen empfindliche Geldstrafen und die ganze sch… Dokumentation ist das erste, weil einfachste, was am intensivsten kontrolliert wird. Prüfzeit des Schriftkrams zu tatsächlichen Begebenheiten 3/4 zu 1/4 würd ich aus Erfahrung sagen. Ich hätte eine tote Ratte in der Tiefkühlung liegen haben können, sie hätten es nicht bemerkt. Hauptsache, die Temperaturkontrolle ist dokumentiert.

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            • Reinhard Seevers sagt

              “Ich hätte eine tote Ratte in der Tiefkühlung liegen haben können, sie hätten es nicht bemerkt. Hauptsache, die Temperaturkontrolle ist dokumentiert.”

              DAS ist unser Grundproblem. Ähnliches erlebt man täglich auch bei der Bearbeitung von Bauanträgen…..Hauptsache alle Formalien liegen vor, inhaltlich ist alles egal, weil es nicht verstanden wird.

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      • Arnold Krämer sagt

        Zahl der Politiker mindestens halbieren. Dann können auch weniger Partikularinteressen und -wünsche verfolgt und umgesetzt werden. Es gibt weniger Ansprechpartner für Lobbygruppen und weniger Lobbygruppen können durch “eigene” Politiker selbst (wie das heute der Fall ist) aktiv sein.

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      • Inga sagt

        Oder sie wissen mit der Negativdenke umzugehen und beeinflussen so ihr Wahlvolk bewusst und finden es auch noch schlau

        schlauer als mit Fakten umzugehen .

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