Bauer Willi
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Gene und Patente – was man wissen muss

Ich habe mit Ludger Wess wieder ein Gespräch über moderne Züchtungsmethoden geführt. Er wiederum wollte wissen , wie ich als Landwirt mit Sorten umgehe. Wir hoffen, dass das Gespräch der Meinungsbildung dienen kann.

Ludger, in Diskussionen um moderne Züchtungsmethoden wie die Genschere wird immer wieder über die Patentierung von Pflanzen gesprochen. Wie ist die Meinung der Züchter dazu? Reicht der aktuelle Sortenschutz nicht aus?

Sorten können in Europa nicht patentiert werden; sie unterliegen dem Sortenschutz, selbst wenn sie einzelne patentierte Eigenschaften haben. Die Patentierung neuer Eigenschaften ist nämlich in Europa möglich, sofern sie innovativ mit technischen Methoden erzeugt wurden. Das ist aber für die Landwirte völlig unbedeutend – für sie ändert sich gar nichts. Es gilt weiterhin der normale Sortenschutz. Sie können aus ihrer Ernte Saatgut gewinnen und es erneut anbauen – auch wenn die Sorten patentierte Eigenschaften enthalten. Dafür müssen sie die im Sortenschutzrecht vorgesehene Nachbaugebühr bezahlen – das war’s. Das Sortenschutzrecht ist in Europa vorrangig. Es werden also nicht – wie verschiedentlich in Diskussionen behauptet – „Schnüffler von Monsanto“ durch die Lande ziehen und nach Patentverletzungen durch Landwirte fahnden. Das europäische Recht schließt das aus.

Zum Hindernis können patentierte Eigenschaften allenfalls für Züchter werden. Zwar gilt auch für sie der Züchtervorbehalt des Sortenschutzrechts und sie können nach wie vor jede existierende Sorte benutzen, um daraus eine neue zu züchten, aber wenn ihre neue Sorte die patentierte Eigenschaft der Ursprungssorte enthält, müssen sie an den Patentinhaber eine Lizenzgebühr bezahlen. Da das Patentrecht aber ein Verbotsrecht ist, kann der Lizenzinhaber die Nutzung der patentierten Eigenschaft auch verbieten. Da daran niemand ein Interesse hat – es wird Zuchtbetriebe geben, die Patente anderer nutzen wollen, aber auch selbst welche halten, die andere nutzen wollen – haben die ersten Saatgutunternehmen bereits eine Lizenzierungplattform gegründet, bei der jedes teilnehmende Unternehmen die patentgeschützten Eigenschaften der anderen zu standardisierten Bedingungen einlizenzieren kann. Der Gesetzgeber könnte aber auch ganz einfach dadurch Klarheit schaffen, dass er ein Patentverbot für jedes biologische Material beschließt, das auch in der Natur vorkommen oder entstehen könnte. Dann könnten neue Eigenschaften, die mit Gentechnik oder den neuen Züchtungstechnologien erzeugt wurden, gar nicht mehr patentiert werden.

Ich wundere mich darüber, wie schlecht Medien und Politiker über diese Dinge informiert sind, die durch ein paar Telefonanrufe mit Saatguterzeugern sehr leicht herauszufinden sind. Da muss ich schon annehmen, dass mit Absicht völlig abwegige Behauptungen über Patente und angeblich verheerende Folgen für Landwirte in die Welt gesetzt werden.

Willi, machst Du eigentlich Nachbau Deines eigenen Getreides? Wenn ja, musst Du das melden?

Tatsächlich mache ich bei keiner Kultur einen Nachbau. Bei Zuckerrüben ist es ohnehin nicht möglich, bei Getreide und Raps setzen wir seit Jahrzehnten auf Zertifiziertes Saatgut (Z-Saatgut). Wenn ich Nachbau betreiben würde, müsste ich dies der Saatguttreuhand mitteilen und eine Nachbaugebühr entrichten. Hier ein Link dazu:  https://www.stv-bonn.de/inhalt/wissenswertes/die-rechte-und-pflichten-von-landwirten

Ludger, in Indien sollen sich ja viele Landwirte wegen Gentechnik und Pestiziden das Leben genommen haben. Was ist da dran? Hat das mal jemand überprüft?

Das ist ein modernes Märchen, das von der indischen Aktivistin Vandana Shiva in Umlauf gebracht wurde. Tatsächlich gibt es unter indischen Landwirten (wie auch französischen Landwirten) eine hohe Suizidrate, aber die hat mit der Gentechnik-Baumwolle nichts zu tun, sondern eher mit den Darlehnsbedingungen in den einzelnen indischen Bundesstaaten. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die den Erfolg der insektenresistenten Baumwolle dokumentieren. Schon 2010 gaben in einer Umfrage die meisten Landwirte an, Bt-Baumwolle über einen langen Zeitraum hinweg anzubauen, wobei die durchschnittliche Anbaudauer in Maharashtra und Andhra Pradesh bereits 8-9 Jahre und in Punjab 6-7 Jahre betrug. Die Adoptionsrate von Bt-Baumwolle liegt in Indien derzeit seit Jahren stabil bei mehr als 95 Prozent. Es ist einfach wahrheitswidrig, zu behaupten, die Baumwolle habe versagt und deswegen brächten sich jedes Jahr aufs Neue die Baumwollanbauer reihenweise aus Verzweiflung um. Müsste sich das Versagen nicht rumsprechen? Ich hab‘ extra noch einen großen Übersichtsartikel angesehen: Seit Einführung der Bt-Baumwolle in Indien sind die Baumwollerträge um 24 Prozent, die Gewinne der Landwirte um 50 und der Lebensstandard der landwirtschaftlichen Haushalte um 18 Prozent gestiegen. Dieselben Daten zeigen auch, dass die Menge an Insektiziden durch die Einführung von Bt-Baumwolle um mehr als 40 Prozent zurückgegangen ist. Es gibt zu den Märchen von Vandana Shiva auch einen Faktencheck der Tagesschau-Redaktion: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/vandana-shiva-gentechnik-101.html

Ludger, es gibt ja gentechnisch veränderte Auberginen. Das bedeutet, dass diese deutlich weniger Insektizide benötigen. Wo werden die angebaut und wie ist der Erfolg?

Das war ein öffentliches Projekt, gefördert durch die Regierung von Bangladesh. Der Erfolg ist durchschlagend. Auberginen, dort Brinjal genannt, sind dort Grundnahrungsmittel wie bei uns die Kartoffeln. Leider gibt es dort sehr viele Schädlinge, vor allem den Frucht- und Stängelbohrer. Das hat dazu geführt, dass Landwirte in Bangladesch ihre Brinjal-Pflanzen bis zu 84mal (!) pro Saison gespritzt haben und mindestens die Hälfte aller Landwirte angab, durch diese Mittel in irgendeiner Form krank geworden zu sein. Deshalb hatte sich die Regierung dazu entschlossen, mit Gentechnik eine schädlingsresistente Brinjal-Sorte zu entwickeln. Die wurde 2014 eingeführt und schon fünf Jahre später wurde sie von fast 20 Prozent aller Brinjal-Anbauer angebaut. Die Sorte muss nicht gegen den Frucht- und Stängelbohrer gespritzt werden, was bedeutet, dass die Landwirte den Zeit- und Kostenaufwand für Spritzmittel reduzieren können. Eine Umfrage unter 850 Landwirten, die in Bangladesch Brinjal anbauen, ergab, dass die Kosten für Pestizide um 61 Prozent sanken. Auch die Zahl der Spritzungen ging stark zurück. Die Bt-Brinjal-Bauern verdienen pro Jahr etwa sechsmal so viel wie die, die herkömmliche Sorten anbauen. Diese Erfolgsgeschichte hat sich natürlich auch im Nachbarland Indien sehr schnell herumgesprochen und zu Protesten der indischen Landwirte geführt, die dafür demonstriert haben, dass die indische Regierung den Anbau auch in Indien genehmigt. Da das bislang nicht geschehen ist, weil westliche NGOs dagegen Sturm laufen und die derzeitige ultrakonservative indische Regierung modernen Technologien sehr skeptisch gegenübersteht (sie wollte die Corona-Epidemie beispielsweise durch Homöopathie bekämpfen), haben die Landwirte jetzt damit begonnen, die Bt-Auberginen illegal anzubauen. Das ist natürlich keine gute Idee, weil dazu Maßnahmen des Resistenzmanagements und der Kontrolle gehören, die in Bangladesh verpflichtend sind.

Willi, Du bist ja bei der Züchtung unausweichlich von multinationalen Großkonzernen abhängig. Wie kommst Du damit zurecht?

Diese Geschichte, die von den NGO und auch von Teilen der Grünen erzählt wird, ärgert mich wirklich. Tatsächlich kaufe ich mein Saatgut von mindestens 10 verschiedenen Züchtern, viele davon Familienunternehmen. Alleine bei Zuckerrüben und Weizen sind es 6 Züchterhäuser, dann kommt noch Raps und Zwischenfrüchte dazu, bei meinem Nachbarn auch noch Kartoffeln. Die Auswahl der Züchter ändert sich aber auch von Jahr zu Jahr, so dass die Züchter sich um mich bemühen, dass ich ihnen treu bleibe. Die Abhängigkeit besteht also anders herum, die sind von mir abhängig. Ich habe mal mit Frau Künast über Gentechnik gesprochen. Hier das Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?

Hier eine aktuelle Pressemitteilung vom 23.7.2023 gegen 16 Uhr

07-09-ÖZ-Agrar- und Fischereirat

Wer kann mir nun erklären, was Herr Özdemir damit meint?

 

 

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91 Kommentare

  1. Elisabeth Ertl sagt

    Die Fa. Reinsaat züchtet und vertreibt samenfeste Sorten. Da muss man für den Nachbau zur Produktion von Lebensmitteln keine Gebühr bezahlen, sondern nur, wenn man nachgebaute Samen und Pflanzen verkaufen will.
    Solche Betriebe dürfen im Rahmen neuer Gesetze nicht Konkurrenz durch die Hintertür bekommen, z.B. indem gentechnisch erzeugte Pflanzen “zufällig” mit diesen natürlich gezogenen identisch sind, man dann streiten muss, wer da von wem gestohlen hat, und dann am Ende diesen Firmen womöglich Nachbaugebühren aufgebrummt werden.

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    • Dr. Weß Ludger sagt

      Ihr herbeikonstruiertes Problem träte aber mit allen Sorten auf, die dem Sortenschutz unterliegen und hätte nichts mit Gentechnik oder Genome Editing zu tun.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Es sind ja jetzt neue Gesetze in Ausarbeitung, und schon bei früheren Gesetzesänderungen wurden die Erhalter alter Sorten eingeschränkt, bis hin zur Verbotsdrohung. Jetzt droht eine weitere Beschränkung dieser Rechte.

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        • evo.... sagt

          Es kann ja auch mal Sinn machen eine alte Sorte zu verbieten. Hypothetisches Beispiel Kartoffel:

          Da züchtet man das Solanin raus. Wenn nun eine alte Sorte viel Solanin produziert mag es schon sinnvoll sein, diese zu verbieten. Was was nix über die restlichen Eigenschaften einer Sorte aussagt.

          Außerdem halte ich die (unsere) Mutagenese für gefährlicher als die bekannte Gentechnik, weil wir künstliche Gene züchten und in der Umwelt verbreiten. Auch da kann sich mal bei einer Sorte mit der Zeit heraus stellen, dass sie problematische Eigenschaften hat. Und das kann auch eine alte Sorte sein.

          Und bei den besonders gesunden Sorten der Bio-Bauern züchtet man natürliche Pestizide hoch.

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          • Hannah sagt

            “In den grünen Pflanzenteilen der Kartoffel konzentrieren sich Alkaloide, unter anderen Solanin, die ***eine natürliche Abwehrbarriere zum Beispiel gegen Bakterien und Insekten*** bilden. Aus diesem Grund sind Kartoffeln, die im Licht gelagert grün geworden sind, nicht mehr genießbar.” (Wikipedia)

            Alles ist für irgendwas gut. Auch das Solanin.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Gott sei Dank sind die neuen Züchtungen mit so wenig Solanin behaftet, dass es schon jemand sein muss, der sich mit einer sehr großen Menge Kartoffeln versucht, selbst zu töten. 🥴
              Tomaten kann man aber auch dafür benutzen…
              muss man nur noch mehr von essen.

  2. Bauer Willi sagt

    Ich habe um 20 Uhr dem Artikel eine aktuelle Pressemitteilung (Sonntag!) des BMEL hinzugefügt. Es geht um den Agrarrat am kommenden Dienstag, bei dem auch über Gentechnik gesprochen wird. Mir ist nicht so recht klar, was der Minischter damit sagen will. Wer kann mir helfen?

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    • Peter sagt

      Das Landwirtschaftsabschaffungsministerchen bekommt Druck von seiner Staatssekretärin, welche “ihr Reich” in Gefahr sieht: “Um die Koexistenz zwischen Biolandwirtschaft und Gentechnik zu ermöglichen, müsste die Gesetzgebung sicherstellen, dass Biohöfe weiterhin wissen und belegen können, dass sie ausschließlich Saatgut verwenden, das ohne Gentechnik gezüchtet wurde.”

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      • Limes sagt

        “…dass sie ausschließlich Saatgut verwenden, das ohne Gentechnik gezüchtet wurde.”
        Die Sorge muß man doch auch nicht haben denn sie stellen heute schon ihre eigenen Regeln auf, haben einen eigenes Zertifizierungssystem und kontrollieren ihre Betriebe ob Landwirte, Verarbeitung, Vermarktung… selbstständig. Kaufen ihre Betriebsmittel bei bestimmten Händlern. Damit ist alles unter Kontrolle und in Ordnung für den Käufer von Bio Siegel Produkten.
        Im Grunde genommen reicht doch das einfügen eines Satzes in ihr Regelwerk: “Ich/Wir nutzen keine mit Crispr/Cas erzeugten Produkte.”
        Bei Kontrollen machen die Betriebe ihr Kreuzchen, Unterschrift und fertig. So einfach kann man es umsetzen ohne andere in ihren Freiheiten einzuschränken und zu belästigen. Läuft doch bei Mineraldünger, Antibiotika, Gentechnik…… auch nicht anders. Regel zustimmen Haken dran, Biosiegel drauf und gut isses.

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    • Limes sagt

      Ja Willi der Mann spricht in Rätseln.
      Sein Satz “Unsere Land- und Lebensmittelwirtschaft, egal ob konventionell oder ökologisch, darf nicht in ihrer wirtschaftlichen Substanz gefährdet werden.“ ist verstörrend für einen Minister denn er beschreibt ja keine konkrete Gefahr. Klingt so wie bei Asterix und Obelix die hatten ja bekanntlich Angst dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt.

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      • Peter sagt

        Der “Mann” spricht nicht nur in Rätseln, der man ist ein Rätsel. Er hätte die Befähigung eine Kindertagesstätte o.ä. zu leiten. Kraft seines Parteibuches ist er: …kann man eigentlich gar nicht aussprechen. Die Folgen sehen wir…

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    • Bauer CHRiSCHeN sagt

      Der gute Herr Ö ist einfach nur ein Schaumschläger. und was er da sagt verursacht bei seiner Klientel betroffene Zustimmung. Grundtenor:Wir GRÜNE müssen die Bauern vor Monsanto(&co) retten!und die Anderen machen das ja nicht…

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  3. Dr. Weß Ludger sagt

    Die Gentechnik-Gegner, die Gentechnik und Genome Editing für eine Technologie halten, deren Auswirkungen mit der der Atombombe vergleichbar sind, sollten mal ihre Maßstäbe überprüfen. Es ist nichts weiter als eine Technologie, die der Natur abgeschaut ist und das tut, was die Natur tagtäglich tut: Gene verändern und ja, auch Gene von einer Art auf eine andere zu übertragen. Hunderte unabhängige Studien haben ergeben, dass von Sorten, bei deren Herstellung Gentechnik im Spiel war, keine Risiken entstehen, die über die Risiken der Einführung einer neuen, konventionell gezüchteten Sorte hinausgehen.

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    • Marian E. Finger sagt

      Das sagt ausgerechnet der Autor von “Oligo”, ein Thriller, wo er mit dem Gedanken spielt, dass fundamentalistische Terroristen auf gentechnischem Weg eine Art Ebola-Virus zusammenbasteln, das nur diejenigen überleben, die der eigenen Sekte angehören und entsprechend geimpft sind. Und ja, Sie haben damit schon Recht, wenn Sie das thematisieren. Das gehört zum Komplex “Gentechnik” genauso dazu wie Golden Rice oder schädlingsresistente Auberginen.

      Fast alle unsere Technologien sind der Natur abgeschaut, auch die Kernspaltung und die -fusion. Das ist ja gerade der Witz bei den Naturwissenschaften, dass man von der Natur lernt. Die Natur ist nun aber ganz gewiss nicht der Garant, dass wir als Individuen oder als Spezies überleben. Es heißt ja, dass 99% aller Spezies, die jemals existiert haben, ausgestorben sind. Die Natur ist imstande, die Menschheit durch eine atomare Supernova auszulöschen oder durch ein mutiertes Virus, damit dann jedoch die Gentechnik zu rechtfertigen oder zu verharmlosen, ist schon mehr als verantwortungslos.

      Die Aussagen in Ihren Thrillern widersprechen dem, was Sie hier behaupten. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, behaupten Sie, dass es leichter ist, im Heimlabor ein absolut tödliches Virus zu basteln als eine Atombombe zu bauen. Tut mir Leid, wenn ich sagen muss, dass ich meine Maßstäbe an Ihren Thrillern überprüft habe und dabei zum Schluss gekommen bin, dass die Auswirkungen durchaus mit der Atombombe vergleichbar sind.

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      • Dr. Weß Ludger sagt

        Es muss Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein, dass es hier um Gentechnik in der Pflanzenzucht geht und zwar ausschließlich um einen speziellen Aspekt, den Aspekt der Patentierung. Es geht nicht um biologische Kriegsführung, die es bereits gab, als von Gentechnik noch gar keine Rede war, es geht nicht um den Zustand der Welt im Allgemeinen und nicht um die großen philosophischen Fragen. Die können Sie gerne auf Ihrem Blog abhandeln. Hier geht es auf vielfachen Wunsch von Leserinnen und Lesern ausschließlich um das Thema, was das Genome Editing (nicht einmal Gentechnik im Allgemeinen) für Landwirte und für kleine und mittelständische Saatzucht – Unternehmen bedeutet. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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        • Marian E. Finger sagt

          Nein, es ist meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass es hier um Gentechnik in der Pflanzenzucht geht, aber ich nehme an, es ist Ihrer Aufmerksam ebensowenig entgangen, dass man sich auf diesem Blog häufig darüber beschwert, dass für weiße, rote, blaue, graue und grüne Gentechnik unterschiedliche Gesetze gelten, obwohl es sich doch im Grunde um dieselben gentechnischen Verfahren handelt. War hier auf diesem Blog neulich nicht von gentechnisch hergestelltem Insulin die Rede? Und von gentechnisch manipulierten Bakterien für die Abfallbeseitigung?

          Sorry, in dem Artikel geht es nicht nur um Genome Editing für Landwirte und für kleine und mittelständische Saatzucht-Unternehmen, sondern ebenso um die allseits bekannten Narrative der NGOs die Gentechnik betreffend.
          Da werde ich ja wohl auf die verschiedenen Narrative eines Ludger Weß hinweisen dürfen. 🙂

          Natürlich stimmt an den Narrativen der NGOs vieles nicht, da haben Sie durchaus Recht, aber als kritischer Denker muss man sich doch fragen, warum um alles in der Welt die NGOs soviel Zustimmung ernten im Gegensatz zu den angeblich faktenbasierten Erkenntnissen der hehren Wissenschaft. Die Antwort lautet, dass die Leute den Wissenschaften nicht mehr vertrauen und sie durchaus berechtigte Gründe dafür haben. Es sind Philosophen (wozu ich mich nicht zähle, ich bin bloß Pseudophilosoph), die diese Gründe benennen und erklären, warum die Rationalität schließlich an sich selber scheitert. Wenn Sie daran nicht interessiert sind, können Sie sich mit Ihrem Faktenwissen von mir aus gern ewig im selben Kreis weiterdrehen und sich an den Narrativen der NGOs weiter sinnlos abarbeiten, ohne die bekannten Muster jemals zu durchbrechen.

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          • Lady sagt

            “können Sie sich mit Ihrem Faktenwissen von mir aus gern ewig im selben Kreis weiterdrehen und sich an den Narrativen der NGOs weiter sinnlos abarbeiten, ohne die bekannten Muster jemals zu durchbrechen.”

            Genau das macht Ludger Weß nicht.
            Zu bestimmten Themenbereichen finde ich Deine Beiträge sehr befremdlich, Marian.
            Heute wirken sie sogar schlicht pampig auf mich, was nicht zum Niveau des Blogs passt.

            Danke Herr Weß, für die ernrut sehr klare Formulierung zum Thema Sortenschutz und Patent.
            Da geht gerne viel durcheinander, aber da erzähle ich nichts Neues.

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            • Marian E. Finger sagt

              Ja, Lady, du hast Recht, es ärgert mich, dass von wissenschaftlicher Seite aus so getan wird, als gäbe es keinen nennenswerten Unterschied zwischen Genome Editing und konventionellen Züchtungsmethoden. Wenn ich mich ärgere, werde ich auch mal pampig.

              Wenn es tatsächlich so wäre, dass es keinerlei Unterschied zwischen Genome Editing und konventionellen Züchtungsmethoden gäbe, wäre Genome Editing schlichtweg überflüssig. Es gibt aber sehr wohl einen Unterschied, und der liegt in der Beschleunigung dessen, was Züchtung ist. Dabei sehen wir doch jeden Tag, dass wir unsere Lebensgrundlagen um so mehr zerstören, je schneller wir die Welt verändern. Da kann eine weitere Beschleunigung der Lebensrhythmen definitiv nicht die Lösung sein.

              Der fundamentale Widerspruch besteht darin, dass eben doch gerade die Wissenschaft mit künftigen Katastrophen (Klimawandel, Dürren, Wetterextreme) drohen muss, um überhaupt zu begründen, warum wir eine weitere Beschleunigung in Sachen Züchtung brauchen, warum Genome Editing notwendig ist. Diese Panikmache ist aber doch genau das, was die Wissenschaft den NGOs andererseits ständig vorwirft. Die Wissenschaft braucht die Narrative der NGOs, um überhaupt einen Grund für Genome Editing zu haben. Und das ist nicht ehrlich.

              Und ja, ich sehe im Genome Editing, wo es für mich um das gezielte Herstellen von Lebewesen geht, eine Büchse der Pandora, welche die Welt weder besser, schöner noch lebenswerter macht, wenn man sie öffnet. Denn erstens sind die Lebensbereiche tierisch, pflanzlich, human, bakteriell, viral nicht wirklich voneinander getrennt, wie Herr Weß suggeriert, wenn es sagt, dass es hier bloß um pflanzliche Züchtungsverfahren geht.

              Zweitens glaube ich nicht, dass sich Probleme, die durch nennen wir es sinnlose Beschleunigung entstanden sind, durch weitere sinnlose Beschleunigung lösen lassen, schon gar nicht, wenn man sich wie die NGOs der Panikmache bedient.

              Schon die konventionellen Züchtungsmethoden haben einen Grad der Beschleunigung erreicht, der in meinen Augen grenzwertig ist.

              Es ist der berühmte slippery slope, auf den wir uns begeben, wenn wir so tun, als wäre Genome Editing was ganz Natürliches, was die Natur jeden Tag so macht. Nein, so ist es überhaupt nicht. Die Evolution ist ergebnisoffen, sie ist nicht zielgerichtet, und genau das macht Anpassung im Grunde aus. Es ist eben gerade nicht festgelegt, was dabei herauskommt, und in meinen Augen ist es das, was das Leben im Grunde überhaupt erst lebenswert und spannend macht. Der einzige Zweck, den das Leben hat, ist das Leben selbst. Die Geschichte zeigt, dass wir so, wie wir mit Tieren und Pflanzen umgehen, auch mit uns selbst umgehen. Genome Editing wird nicht auf Pflanzen- und Tierzucht beschränkt bleiben.

              Okay, die Molekularbiologen haben diese Büchse natürlich schon geöffnet, aber deshalb muss ich das noch lange nicht gut finden.

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              • Reinhard Seevers sagt

                OK, wenn die Angst vor Geschwindigkeit der Veränderung der Maßstab für die Ablehnung der Gentechnik sein sollte, dann liegt viel Angst vor uns. Digitalisierung, KI, Kunstfleisch, Migration, Klimawandel, usw. sind riesige Beschleuniger, die viel unmittelbarer und kurzfristiger wirken, finde ich.

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              • Stadtmensch sagt

                Danke Marian, sehe ich auch so. Nörgelei in dieser Art hat nichts mit Angst zu tun. Du stehst mit deinen Gedanken in guter Tradition zu Arthur Schopenhauer oder Theodor Lessing. Die haben sich auch mächtig über Lärm beschwert und weil man deswegen keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Wir leben momentan bzw. seit der sogenannten “Aufklärung” leider in einer Macher-Meritorkratie. Da hat der gedankenlose Unternehmer das Sagen und wird als Segen der Menschheit gepriesen.

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                • Brötchen sagt

                  Och ja…….kleiner gings nich…;)

                  “stay away from negative People they have a problem fpr every solution”…..soll wohl der Herr Einstein gesagt haben und steht im Buch der dummen Sprüche 😉

                  “Schon die konventionellen Züchtungsmethoden haben einen Grad der Beschleunigung erreicht, der in meinen Augen grenzwertig ist.”

                  Ich arbeite mein ganzes Leben in der Zucht und irgendwie habe ich von der atemberaubenden Geschwindigkeit bisher nix mitbekommen.

                  Und Leute habt mal keine Angst, die nachfolgende Generation ist so kenntnisfrei, da wird es nix mit Fortschritt…

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Stadtmensch, der Meritokratie steht dann wohl der Egalitarismus gegenüber, oder? Man kann sich nur wünschen, dass die Richtung nicht eingeschlagen werden wird…wir scheinen aber durch die paternalistische Politik der Ampel auf dem besten Weg dorthin. Da kann man nur beten.

                • Stadtmensch sagt

                  “der Meritokratie steht dann wohl der Egalitarismus gegenüber, oder?”

                  So war das nicht gemeint. Ich persönlich sehe jedoch keinen Grund, einem Henry Ford oder einem Elon Musk oder sonst einem getriebenen CEO so viel Status zu spendieren, nur weil sie relativ eigenmächtig (undemokratisch) Weichen stellen.

                  War diese Woche u.a. in der Villa Hügel. Dort stehen Heine und Kant in der Bibliothek. Kann mir nicht vorstellen, dass die ehemaligen Bewohner dieses ziemlich hässlichen Steinhaufens, sich jemals die Zeit genommen hatten, dort mal reinzulesen.

                • Stadtmensch sagt

                  @brötchen:

                  “Und Leute habt mal keine Angst, die nachfolgende Generation ist so kenntnisfrei, da wird es nix mit Fortschritt…”

                  Nicht kenntnisfrei…..spezialisiert muss es heißen 😉

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                • Limes sagt

                  @Stadtmensch: “..einem Henry Ford oder einem Elon Musk oder sonst einem getriebenen CEO so viel Status zu spendieren, nur weil sie relativ eigenmächtig (undemokratisch) Weichen stellen.”
                  Für Tiere, Landwirte und die Lebensmittelproduktion hat der in der Landwirtschaft aufgewachsene Henry Ford einen wichtigen Beitrag geleistet. Nachdem das Fliessband für die Autoherstelung eingeführt wurde wollte er es auch auf die Traktoren Produktion übertragen. Scheiterte aber an seinen Geschäftspartner. So startete er auf eigenes Risiko mit wenigen Angestellten Unternehmen und produzierte den Fordson. Traktoren ersetzten im Laufe der Zeit Pferde und Rinder bei der schweren Feldarbeit, ein wesentlicher Beitrag zu mehr Tiewohl und Verbesserung der Ertragsituation. Niemand wurde damals gezwungen die Idee von Henry Ford zu unterstützen, jeder konnte frei entscheiden ob er sich einen Traktor kauft. Offensichtlich haben im Laufe der Zeit viele den Nutzen erkannt und Ford hat den Lohn für sein Risiko erhalten.

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                • Stadtmensch sagt

                  @Limes, schauen sie mal hier:

                  “Henry Ford und die Geburt der Auto-Gesellschaft”
                  Seite 205 ff.
                  https://www.exit-online.org/pdf/schwarzbuch.pdf

                  Ich meine, mir sind die Vorzüge der kapitalistischen Produktionsweise bewusst, aber es stimmt einfach nicht, dass niemand gezwungen wurde, einen Traktor zu verwenden oder sonstwie “aufzurüsten”, “mitzurennen”, sich an den Takt von Maschinen anzupassen, sich bis heute komplett abhängig zu machen von einer unverstandenen Maschinierie.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Stadtmensch, wenn man den Epilog von Kurz liest, dann erkennt man die unendlichen Phrasen der 68er wieder. Kurz ist maxistischer Philosoph und Mitstreiter der Wertkritik gewesen. So viele Worte und keine Taten….der Mann hat Zeit seines Lebens nur gelabert und theoretisiert und nix geschaffen….da er dennoch überlebt hat, sind seine Thesen ja bewiesen.👉

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                • Lady sagt

                  ” So viele Worte und keine Taten….der Mann hat Zeit seines Lebens nur gelabert ”

                  Stimmt, Reinhard.
                  Genau solche Typen brauchen wir nicht. Und die “Frohen Botschaften” der vergangenen Tage hätten diesen Mann eh nie erreicht. So wie einige hier im Blog damit offensichtlich auch nichts anfangen können.
                  Aber als Landwirt bin ich Unternehmer und damit “ein Macher”. Ohne Zuversicht, ohne Optimismus geht da gar nichts. Von solchen Menschen brauchen wir mehr, deutlich mehr, aber die Entwicklung ist genau gegenteilig. Die Laberfritzen hingegen vermehren sich wie Pilzsporen. Die Familienunternehmer verlassen zunehmend das Land und die Höfe machen zu.
                  Und die Verhinderer und Bedenkenträger sehen sich als Leistungsträger des Landes.
                  Oh wei!

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                • Brötchen sagt

                  ja ich seh im Stall hier nur klone rumspringen, alles voll von…..

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              • firedragon sagt

                Herr Finger,

                “… Schon die konventionellen Züchtungsmethoden haben einen Grad der Beschleunigung erreicht, der in meinen Augen grenzwertig ist. …”

                Für den Bereich Rebzüchtung kann ich Ihnen diese Bedenken nehmen.
                Die Zuchtdauer einer geprüften und anerkannten neuen Rebsorte beträgt bisher 25 bis 30 Jahre!

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                • Marian E. Finger sagt

                  Firedragon, evolutionär gesehen, sind 25 bis 30 Jahre gar nichts.
                  Es hat 200 Jahre gedauert, bis wir im Kollektiv gemerkt haben, dass es nicht ohne Folgen bleibt, wenn wir massenhaft fossile Brennstoffe verfeuern.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Ich kann immer noch nicht ganz erkennen, was du denn wirklich möchtest, Marian.
                  Die Welt dreht sich weiter, ohne uns, ohne dich….wen oder was möchtest du invertieren oder ändern?
                  Den Menschen in seiner Gänze?

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                • Brötchen sagt

                  Reinhard ich verstehe, er meint wenn er von den alten Römern ausgeht sind 2500 – 3000 Jahre sind 25 Jahre rasend schnell. Oder die alten Ägypter die sicher auch schon gezüchtet haben, sind wir bei 5000 Jahren.

                  Da kann einer Schnirkelschnecke schon schwindelig werden 😉

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                • Stadtmensch sagt

                  “Es hat 200 Jahre gedauert, bis wir im Kollektiv gemerkt haben”

                  Seit 50 Jahren sind die möglichen klimatischen Folgen des massenhaften Verbrennens fossiler Energieträger ziemlich genau bekannt:

                  https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-der-oelkonzern-total-wusste-seit-1971-von-der-globalen-erwaermung-a-b31a50ef-1d28-4774-a0a3-ca70756c0b70

                  Da anderen Folgen (Pfadabhängigkeit) für die verbliebenen Möglichkeiten, um darauf zu reagieren sind nur wenigen bewusst. Lese gerade Vaclav Smil “Wie die Welt wirklich funktioniert”…

                  Wird echt schwierig, nach dieser Lektüre so etwas wie Zuversicht zu entwickeln.
                  Wie gesagt, hätte man mal vor 50 Jahren vernünftig diskutiert…

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                • Brötchen sagt

                  Stadti, was Du immer mit diskutieren hast, entscheidend ist, wer den größeren Knopf hat.

                  Haste doch bestimmt gelesen, die Wunderkinesen haben für 40 Tsd Euros E Autos gebaut und die dann für 15 Tsd verkauft.
                  Da der Kinese aber praktisch veranlagt ist und das Kabel vom 35 Stock schwierig wird, stehen die auf Halde und wir stampfen unseren Dieselmotorenbau ein.
                  also was solls…..mach dich noch paar schöne Tage 🙂

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Schön, wenn man jemanden verantwortlich machen kann.
                  Als ich 1980 eine Semesterarbeit über Biogas machte, bin ich zur damals jungen Bremer Reform-Uni gefahren, um mir Material zu besorgen….es gab so gut wie gar nichts darüber. 1984 sind wir als Studenten zu einer Exkursion über kosten- und flächensparendes Bauen und biologischen Bauen in den Niederlanden gewesen, haben uns die Laher Wiesen, Hannover – damals ein Musterbeispiel ökologischen Bauens angeschaut- Lehmabuseminare gemacht usw.
                  Keiner hat sich in den 40 Jahren danach für derartiges interessiert. Heute wird so getan, als ob niemand etwas bemerkt haben will….aber nein, anderere sind Schuld. Das passt gut ins Weltbild.

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                • Brötchen sagt

                  Naja ich vermute der wahre Plan dahinter ist ja von den Kinesen, uns erstemal den Stecker zu ziehen.
                  Die dt. Politik will diese ständige Rumscheissern sowieso weg haben, aber auf die Art das die Bürger sagen, och is zu teuer und auch zu anstrengend. Kann ich das Freibier auch zu Hause schlürfen.

                  Problem da lauert der Dauernörgler…….;)

                  Achso falls ihr es noch nicht gemerkt habt, der Wladimir diskutiert gerade…..

                  als Radler ist der Stadti dann wieder ganz vorne dran und Du mit Deinem ” wer schmeißt denn da mit Lehm, der sollte sich was schähm…” 😉

                • firedragon sagt

                  Herr Finger

                  es geht hier nicht um Evolution, es geht um gezielte Züchtung für oder gegen etwas.
                  Ich bleibe bei den Reben: Bspl Regent. Das ist mit einer der ersten halbwegs erfolgreichen Piwis. Der bekam seine Sortenzulassung 1995. Beginn der Züchtung begann spätestens 1970.
                  Das ganze Gefasel um PSM Reduzierung, als Beispiel, was derzeit voll im ‘Trend’ liegt – darum bemüht sich Züchtung schon seit mindestens 40 – 50 Jahren, das ist nix Neues.
                  Diese Züchtung geht schleppend langsam, weil sie die Gesellschaft nicht annimmt.
                  Wenn Sie auf die Evolution warten möchten, Herr Finger, die erleben wir beide nicht 🙂

                • Marian E. Finger sagt

                  Firedragon,
                  es geht um die Einbettung von gezüchteten Organismen in die bestehenden Ökosysteme. Leben zeichnet sich dadurch aus, dass Stoffwechsel stattfindet, also ständig irgendwelche Stoffe aufgenommen und andere wieder abgegeben werden. Man kann eine Züchtung nicht isoliert betrachten, sondern muss sie im Gesamtkomplex des Lebendigen verortet sehen. Und da sind sehr wohl noch evolutionäre Prozesse am Werk.

                  Eine Züchtung ist eine Lebensform, die natürlicherweise so nicht entstehen würde. Sie hat einen bestimmten Zweck, auf den hin sie gezüchtet worden ist. Bsp. dass man weniger PSM braucht, was vordergründig ja durchaus sinnvoll ist.

                  Die eine oder andere Züchtung dürfte auf den Gesamtkomplex des Lebendigen keinen großen Einfluss haben, aber wenn weltweit in immer schnellerem Ausmaß immer mehr gezüchtete/gentechnisch veränderte Lebensformen auftreten, wird das langfristig nicht ohne Folgen für das Gesamtsystem bleiben.

                  Kann man mit Plastikmüll vergleichen, wobei ich jetzt nicht behaupten will, dass Züchtungen Müll sind, sondern lediglich vergleichbar, insofern es sich um etwas handelt, dass natürlicherweise so nicht entstehen würde, sondern menschengemacht ist.
                  Ein paar Tonnen Plastikmüll in der Umgebung machen nichts, wenn aber jährlich Millionen Tonnen Plastikmüll in die Natur entsorgt werden, wird langfristig das ganze System in Mitleidenschaft gezogen. Da sterben dann auf einmal Seevögel, woran die ersten Plastikerzeuger im Traum nie gedacht haben.

                  Die Wissenschaft denkt da viel zu linear, obwohl wir inzwischen aus anderen Bereichen genügend Beispiele haben, dass lineares Denken gleichbedeutend mit Scheuklappendenken ist.

                  Es ist der falsche Weg, auf die Beschleunigung von natürlichen Prozessen, bspw. Züchtungsmethoden mit weiterer Beschleunigung von Prozessen und immer noch schneller aufeinanderfolgenden Veränderungen bspw. Gentechnik zu antworten. Wenn sich der Herzschlag immer schneller beschleunigt, geht das in Kammerflimmern über, dem Kammerflimmern folgt in der Regel der Exitus, und das war’s dann.

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                • Brötchen sagt

                  Marian, Dein Argument trifft bei Verlagerung der Eiweissversorgung auf Kunstfleisch sogar noch mehr zu.
                  Die normale Züchtung ist soweit in das natürliche Umfeld eingebunden, sodass sich Extremvarianten nie durchsetzen.

                  Z.B. vertragen Fleischrinder, die sonst auf gewachsenem Boden gehalten werden, Spaltenböden nicht gut.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Der Vergleich mit dem Plastik-Müll ist gut. Vor deutschen Küsten und in deutschen Flüssen schwimmt wenig Plastik Müll. In Asien und anderen Teilen der Welt sieht das ganz anders aus.
                  Übertragen auf die Gentechnik: Wir lassen die Finger davon, der Rest der Welt schert sich nicht drum und macht es. Wie will Marian nun die Weltbevölkerung davon überzeugen, dass sie es lassen soll? Wir haben zu wenig Waffen das zu ändern Marian….und zu wenig Freiwillige, die den Wunsch umzusetzen in der Lage sind.

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                • Marian E. Finger sagt

                  Reinhard, ich will nicht mal dich überzeugen, dass du es lassen sollst. Ich sage lediglich, dass ICH Gentechnik für den falschen Weg halte und dass DU mich nicht dazu bringen wirst, meine Überzeugung in dieser Sache zu ändern, denn argumentativ hast du in diesem speziellen Fall nicht gepunktet, übrigens auch Herr Weß nicht.

                  Im übrigen dürfte dir ja wahrscheinlich bekannt sein, dass wir einen nicht geringen Anteil unseres Plastikmülls nach Asien exportieren. Bravo, dann mit dem Finger anklagend auf Asien zu zeigen. Und so überaus moralisch, wie wir hier halt nun mal sind.

                  Auf die Gentechnik übertragen: Wir bauen Labors in Wuhan oder sonstwo in Asien, die wir über irgendwelche Stiftungen finanzieren, sowie die Amerikaner das bspw. machen, und zeigen dann mit dem Finger anklagend auf die Asiaten, wenn chinesische Forscher sich einen Dreck um unsere ach so moralisch fundierten Stammzellgesetze scheren und das Erbgut von Menschen manipulieren.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Marian, ich habe nix mit Gentechnik am Hut….mir aber auch, wie Millionen anderer egal.
                  Und nein, den Schuh mit dem Plastik-Müll würde ich mir nicht anziehen…derjenige, der den Müll ins Meer wirft ist der Schuldige, nicht der, der es liefert. Nicht umsonst ist es in Singapur so sauber…auch mit viel mehr Plastik, als bei uns.

                  Wenn man bereits eine Schuld trägt, wenn man den Chinesen Labore baut, dann müssen wir nicht weiter diskutieren….

  4. Andreas sagt

    Ludger Wess schreibt: „die derzeitige ultrakonservative indische Regierung modernen Technologien sehr skeptisch gegenübersteht (sie wollte die Corona-Epidemie beispielsweise durch Homöopathie bekämpfen),“
    Solange die Indische Regierung die die Corona-Epidemie mit Hilfe der Homöopathie bekämpft hatte, waren die Todesfälle wegen Corona in Indien sehr gering.
    Erst als die Indische Regierung von der WHO gezwungen wurde, einen Lockdown auszurufen und die Menschen zu impfen sind die Infektionszahlen explodiert.
    Millionen von jungen Wanderarbeitern wurden gezwungen die Städte zu verlassen und in ihre Dörfer heimzukehren.
    Dabei haben sie dann ihren Eltern und Großeltern auf dem Land den sicheren Tod gebracht.
    http://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/indien/
    http://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-indien-wanderarbeiter-1.4862361
    Es ist doch ein Widerspruch, wenn sie behaupten, dass die BT-Baumwolle in Indien über Jahre so erfolgreich ist und dann die Regierung die Bt-Auberginen verhindern will.
    Vor 10 Jahren hat die Gentechnik-Tante von Gentechnikmobil bei uns im Gymnasium behautet, dass die Bauern zur Zeit den Mais 8 x spritzen müssen. Dank der Gentechnik ist jetzt nur noch eine Spritzung notwendig. Als ich dem Unfug widersprechen wollte, wurde ich vom Direktor aus dem Saal verwiesen.
    Das zu ihrer Aussage zuden 84 Spritzungen in Bangadesch

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    • Bauer Willi sagt

      Kann es sein, dass zwischen Mais und Auberginen ein Unterschied besteht? So, wie zwischen Grünland und Kopfsalat?

      Hier werden Sie nicht des Saales verwiesen. Hier können Sie alles sagen…

      4
    • Dr. Weß Ludger sagt

      Kann man alles nachprüfen, was ich behauptet habe. https://m.thewire.in/article/environment/why-bt-brinjal-is-a-hit-in-bangladesh/amp
      Warum die Bt-Auberginen in Indien nicht zugelassen werden, obwohl die Bt-Baumwolle so ein Erfolg ist, fragen sich die Landwirte auch. Die Regierung, die Gentechnik für unnatürliches Teufelszeug hält, möchte die Gentechnik-Baumwolle am liebsten auch verbieten, fürchtet aber einen Bauernaufstand ebenso wie die wirtschaftlichen Folgen. Ein 2012 erlassenes Verbot im Bundesstaat Maharashtra musste nach einem Jahr wieder aufgehoben werden.
      Was Sie da über COVID, Homöopathie und Indien schreiben, entspricht nicht der Wahrheit. Die ersten Fälle von COVID-19 in Indien wurden am 30. Januar 2020 in drei Städten von Kerala gemeldet, und zwar bei drei indischen Medizinstudenten, die aus Wuhan, dem Epizentrum der Pandemie, zurückgekehrt waren. Schon am 23. März wurde in Kerala und am 25. März im übrigen Land eine Ausgangssperre verhängt.
      Das hatte nachweislich Einfluss auf die Zahl der Neuerkrankungen, die geringer waren als in Ländern, die keine Lockdowns verhängten. Sie gingen dann aber stark nach oben, als die Regierung aus wirtschaftlichen Gründen die Lockdown-Politik lockerte https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33520638/#:~:text=Subsequently%2C%20India%20became%20the%20third,in%20the%20public%20health%20sector. – auch unter dem Einfluss des Naturheilkundeministeriums AYUSH, das behauptete, COVID können man durch Homöopathie, ein Bad in Kuhdung oder das Trinken von Rinderurin verhindern. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8239506/

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  5. Marian E. Finger sagt

    Mal angenommen, wir würden das Jahr 1923 schreiben und nicht über Gentechnik, sondern über das Automobil diskutieren. Dann würden Ludger Weß, Willi und viele andere hier den Standpunkt vertreten, dass das Automobil die Welt vor dem Hunger retten kann, bspw. wegen verbesserter Transportmöglichkeiten, und ein paar Vorteile für das Automobil ins Feld führen, die es ja auch tatsächlich gibt. Das größte Problem für Ludger Weß, Willi und viele andere hier wäre, wer jetzt das Recht hat, Fahrzeugbriefe auszustellen. Was sie sagen, ist nicht falsch, trifft aber irgendwo nicht den Kern des Problems.

    In dieser Diskussion um die Vorteile und Fahrzeugbriefe fällt dann nämlich unter den Tisch, wie sehr das Automobil die Welt verändert. Kein Wort darüber, dass eine ganze neue Art von Kriegen und Terrorismus möglich wird und man den Menschen fortan mehr fürchten muss als in den 2 Millionen Jahren davor, weil er nun neue, viel effizientere Möglichkeiten der Ausrottung entwickelt.

    Kein Wort darüber, dass der Bürger existenziell von Supermärkten und letztlich von vier großen Lebensmittelkonzernen abhängig wird, was ohne Auto nie so eingetreten wäre. Kein Wort darüber, dass die Landwirte sich seitdem in einem Kampf namens “Wachsen oder Weichen” gegeneinander ausspielen, sich vom LEH die Bedingungen diktieren lassen müssen und von über 1 Million Höfe auf 250.000 Höfe geschrumpft sind. Kein Wort darüber, dass der Bauer in der Politik nichts mehr zu melden hat, weil er nicht mehr wichtig ist.

    Kein Wort darüber, wie sehr sich die Landschaft dank Automobil zu ihrem Nachteil verändert hat, überall Straßen und Verkehrslärm die Landschaft zerschneiden, das Land zersiedelt und hässlich geworden ist.

    Kein Wort darüber, dass die Automobile mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, der letztendlich den Klimawandel im Gefolge hat, der von Ludger Weß, Bauer Willi und vielen anderen nicht mal bestritten wird, aber hingenommen wird, ohne das Automobil jemals grundsätzlich in Frage zu stellen.

    Ludger Weß, Bauer Willi und viele andere diskutieren hier lediglich über Marginalien in Sachen Gentechnik, aber niemals über das Wesentliche, deshalb finde ich diese Diskussionen allmählich ermüdend und befremdlich.

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    • Dr. Weß Ludger sagt

      Ach Marian, wenn wir über das große Bild diskutieren, wird uns vorgeworfen, dass wir die Details übersehen, z.B. die Patente. Wenn wir dann über die Details sprechen, dann wird uns vorgeworfen, dass große Bild nicht zu sehen.
      Es ist so ermüdende und befremdlich!

      Aber in einem haben Sie natürlich recht: Was hat das Automobil je für uns getan?

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      • Marian E. Finger sagt

        Wenn Sie sich für die Einführung einer neuen Technologie einsetzen, Herr Weß, dann stehen Sie in der Pflicht, sowohl über die Details als auch über das große Bild umfassend zu informieren. Schließlich sind Sie es, die die Welt irreversibel verändern (wollen).

        7
        • Klemens Minn sagt

          Nun bei Gentechnik sind wir vergleichbar nicht mehr im Jahr 1923 – ich sehe als Stand das Jahr 1953.
          Einfach mal die Zeilinien vergleichen – Erfindung Otto-Motor/ Aufklärung Struktur DNS, …

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    • Bergamasca sagt

      Mit Verlaub, mich befremdet eher Ihr Beitrag. Was soll das? Genauso gut kann ich fragen, was haben sich die Menschen eigentlich dabei gedacht, als sie angefangen haben, das Feuer zu nutzen? Ohne das Feuer hätte man keine Metalle aus Erzen schmelzen und Waffen herstellen können und es wäre uns viel erspart geblieben. Wir würden weiter auf den Bäumen sitzen und Rohkost essen. Okay, das wäre natürlich auch eine Option gewesen.
      Die neuen Technologien sind aber in der Welt und werden uns wie stets zum Guten wie zum Schlechten dienen. So what? Bauer Willi und Herr Weß geben sich alle Mühe, sachlich und faktenbasiert aufzuklären, es geht nicht um eine philosophische Grundsatzdiskussion, dafür gibt es sicher andere Foren.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Die Digitalisierung und die KI bergen mindestens gleichwertige Folgen/Gefahren. Deshalb hat man gestern in Amiland versucht die Anfänge einzugehen. Wird aber wohl nix bringen, weil das Kapital Tempo und Zeit der Nutzung vorgeben wird.
        Diskutieren kann man über alles…..andere machen derweil.

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        • Bergamasca sagt

          Richtig, und ChatGPT-“Erfinder” Sam Altman hat sich daher auch schon folgerichtig als Doomsday-Prepper geoutet, mit Bunker, Medikamenten- und Goldvorrat, Iod, Waffen und allem, was man sonst noch brauchen könnte.

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      • Marian E. Finger sagt

        Der Homo habilis oder erectus, der das Feuer nutzte, hatte nicht die mentalen Fähigkeiten, sich über die Folgen der Feuernutzung klar zu werden.

        Seit der Zündung der ersten Atombombe “Trinity” wissen wir, dass der Mensch den Planeten mit Hilfe seiner Technologien zerstören kann. Die Situation ist also eine grundlegend andere geworden. Der Mensch hat inzwischen die mentalen Fähigkeiten, über die Folgen seiner Erfindungen im Vorfeld nachzudenken, und das muss er auch tun, wenn er angesichts der Zerstörung, die er entfesseln kann, überleben will.

        Ein Kind, das mit Streichhölzern spielt, kann ein Haus oder eine Scheune abfackeln, aber keinen Weltenbrand auslösen. Auch der frühe Mensch konnte das nicht. Wenn unsere Wissenschaftler heute noch so tun, als wären sie lediglich Kinder, die mit Streichhölzern spielen, ist das hochgradig verantwortungslos. Die Wissenschaft hat im 20. Jh. ihre Unschuld verloren.

        Und selbstverständlich muss man darüber diskutieren, gerade hier in so einem Forum, wo durchaus interessengeleitet und nicht lediglich “faktenbasiert” über neue Technologien informiert wird, wie gerne behauptet wird.

        4
        • Reinhard Seevers sagt

          So……und nun? Befürworter und Gegner tauschen mehr oder weniger fundierte Faktenbasierte Meinungen aus. Daraus folgt eben nichts, weil die Entscheider andere sind. Auch Gegner müssen eingestehen, dass sie die Folgen nicht abschätzen können, sie können lediglich ihre Bedenken und Ängste äußern. Und Befürworter die Vorzüge und Hoffnungen präsentieren…..da stehen sie nun die beiden.

          3
        • Bauer Willi sagt

          Ich lese gerade zum wiederholten Mal „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ Ich lasse mich von Deinem kritischen Pessimismus nicht anstecken.

          So, jetzt gehe ich ins Wasser…

          (Liegen gerade an einem bayrischen Bergsee….)

          1
          • Marian E. Finger sagt

            “Trotz unserer erstaunlichen Leistungen haben wir nach wie vor keine Ahnung, wohin wir eigentlich wollen, und sind so unzufrieden wie eh und je. Von Kanus sind wir erst auf Galeeren, dann auf Dampfschiffe und schließlich auf Raumschiffe umgestiegen, doch wir wissen immer noch nicht, wohin die Reise gehen soll. Wir haben größere Macht als je zuvor, aber wir haben noch immer keine Ahnung, was wir damit anfangen wollen. Schlimmer noch, die Menschheit scheint verantwortungsloser denn je. Wir sind Self-made-Götter, die nur noch den Gesetzen der Physik gehorchen und niemandem Rechenschaft schuldig sind. Und so richten wir unter unseren Mitlebewesen und der Umwelt Chaos und Vernichtung an, interessieren uns nur für unsere eigenen Annehmlichkeiten und unsere Unterhaltung und finden doch nie Zufriedenheit. Gibt es etwas Gefährlicheres als unzufriedene und verantwortungslose Götter, die nicht wissen, was sie wollen?”
            Zitat aus: “Eine kurze Geschichte der Menschheit”, S. 507/508

            Wenn Du Dich nicht von meinem kritischen Pessimismus anstecken lässt, dann vielleicht von dem von Yuval Noah Harari? 🙂

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        • Bauer Willi sagt

          Kolumbus hat geglaubt, dass es hinter dem Horizont noch etwas gibt. Er wollte es finden und erobern!!! Er war sich sicher bewusst, dass es die Welt verändern würde. Was auch stimmte. Unverantwortlich!

          Forscher haben nach Medikamenten gesucht, Leiden zu verhindern. Und waren unglaublich erfolgreich! Aber sie haben auch Contergan entdeckt…

          Bis heute haben exakt zwei Atombomben Menschen getötet. Und einen Weltkrieg beendet. Unzählige Reaktoren weltweit produzieren Strom ohne Klimagase.

          Ich habe mir heute zum Frühstück ein Brot geschmiert. Mit einem Messer…

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            • Reinhard Seevers sagt

              Hätte hätte Fahrradkette…..als ich 81 bei der Marine war, haben wir auf der Ostsee einen Austausch mit der Besatzung eines russischen Zerstörers getätigt….Kaffee und Schokolade gegen Krimsekt und Wodka. Danach ging die Aufklärung weiter, und 84 waren wir in Berlin auf der Friedensdemo. 😎

        • Bergamasca sagt

          Das ist doch müßig. Was einmal gedacht ist, kann nicht zurückgenommen werden, sagt Dürrenmatt. So war es mit der Atombombe, der Mondlandung, der Gentechnik, so ist es mit der KI. Und jetzt kommt der Quantencomputer. Es geht allein darum, wer es zuerst hat. Know-how ist Macht, und das ist nicht erst seit dem 20. Jahrhundert so. Leider sehen das die Europäer, und – sorry – vornehmlich die Deutschen, immer noch zu naiv, und die Grünen haben diese Denkweisen seit Jahrzehnten befördert. Gleichzeitig vernachlässigen wir sträflich die Bildungspolitik und setzen damit die Zukunftsfähigkeit der westlichen Gesellschaften aufs Spiel. Dann sind irgendwann alle zu ignorant, um noch irgendwas diskutieren zu können.

          4
          • Reinhard Seevers sagt

            Bergamasca, ein Volk, das eine Dauerschuld mit sich herumträgt, sogar das Wirtschaftswunder als Sünde und Schuld ansieht, Ängste gegen alles Mögliche sieht, die Welt moralisch bevormunden und gleichzeitig Gerechtigkeit für jedermann UND Wohlstand erhalten will, das gehört auf die Couch.😉
            Wir sind, was wir wurden.

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    • Bauer Willi sagt

      Stimmt in gewisser Weise. Der Elefant im Raum ist die Bevölkerungsentwicklung. 1923 hatten wir andere Probleme.
      Lasst uns über Geburtenkontrolle und andere Möglichkeiten diskutieren, wie die Menschheit dezimiert werden kann.

      Mir ist aber gerade nicht danach. Unser Sohn hat gerade wunderschöne Bilder unserer Enkel geschickt….

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        “1923 hatten wir andere Probleme.”

        Da hatte mein Oppa in Westpreussen (Schneidemühl) gesamtschuldnerisch gebürgt und den Hof an den Rand des Ruins gebracht.
        Kann man im Grundbucharchiv alles nachlesen.
        Auch die N.zis hatten den Hof gerettet.
        Früher war doch nicht alles schlecht.

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    • Jörg sagt

      @Marian Finger
      Ihr Beitrag entbehrt jeglicher Logik. Wieso Sie das Automobil als Beispiel für eine fehlgeleitete Technologie heranziehen, erscheint mir abenteuerlich.
      In letzter Konsequenz waren dann schon die Fähigkeit des Menschen zum Feuermachen und die Erfindung des Rads ein Irrweg. Kann man natürlich glauben, aber dann muss man jeglichen technischen Fortschritt ablehnen. Das können Sie doch nicht Ernst meinen.
      Nachdem in den 90er Jahren die rote Gentechnik endlich allgemein akzeptiert wurde, war ich mir sicher, dass sich auch die Gentechnik an Pflanzen durchsetzen würde. In wenigen Jahren werden auch hier die Widerstände nicht nur weltweit sondern auch endlich in Deutschland überwunden sein.

      1
  6. Bauer Fritz sagt

    Ich wäre ja da dafür, daß der Bauer Willi Blog von “amtswegen” die Anerkennung als Öffentlich-Rechtliche Institution bekommt. Der Bildungsauftrag ist hier in jedem Fall 1000 x besser gewährleistet als in den gefühlt 1000 öffentlich rechtlichen Sendern, die mit sehr viel Geld sehr viel Humbug, Schwachsinn oder NGO-Propaganda verbreiten.

    (Nur zur Erinnerung an einige ÖR-Low-Lights: Die Weizenbiene, die Container-Kälber, die 15.000 Liter Rinder, Bio-Gifte sind besser als synthetische Gifte, Bio verwendete keine Pestizide, 99,9% aller medialen Photos mit dem Titel “Hier wird Glyphosat gespritzt” zeigen zu 100%, daß dort sicher nicht Glyphosat ausgebracht wird; Grüne Gentechnik ist des Teufels, Golden Rice macht schwul; Ukraine-Getreide geht in die ärmsten Länder der Welt, etc …..)

    24
    • Eifelbauer sagt

      Solange die Berichterstattung über die Landwirtschaft und damit in Verbindung stehende Tatbestände und Problematiken in erster Linie ideologisch geführt wird und in erster Linie dazu dient vorgefasste Meinungen zu untermauern und zu verstärken,fehlt mir der Glaube daran,dass man ernsthaft daran
      interessiert ist sich über Bereiche,die der grossen Mehrheit unserer Mitmenschen vollkommen unbekannt
      ist sich neutral und evtl.ergebnissoffen zu informieren. Simples Beispiel die gerade wieder abgeschlossene
      Berichterstattung zur Kitzrettung bei der Wiesenmahd zum 1.Schnitt: Jeder der daran interessiert sich kann sich innerhalb einer Minute von einer sachkundigen Person den Unterschied zwischen einem
      “Mähwerk” und einem “Mähdrescher” erklären lassen.Die Tatsache,dass jedes Jahr und immer wieder
      selbst solche im Grunde genommen simplen Dinge falsch berichtet werden zeigt doch,wie gering das
      Interesse daran ist faktenbasiert und sauber recherchiert zu berichten.
      Bei dem Interview der Frau Künast mit Dir Willi spricht nach meinem Eindruck die Körpersprache Bände.
      Die war überhaupt nicht bereit sich auf Dich und Deine Argumente einzulassen,sondern offensichtlich
      bemüht das Gespräch möglichst schnell zu beenden.

      5
      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        Renate findet sich selbst am schönsten,grössten und besten!
        Das ist wohl ihrer schwierigen Herkunft geschuldet.
        Sie musste sich in der Familie durchbeissen.

    • firedragon sagt

      Ähm … nö, keine gute Idee, weil dann gehört der BW Blog zu denen hier
      “… als in den gefühlt 1000 öffentlich rechtlichen Sendern, die mit sehr viel Geld sehr viel Humbug, Schwachsinn oder NGO-Propaganda verbreiten. …”
      Das sollte nicht das Ziel sein.

      2
    • Schorsch Summerer sagt

      Bei den Indern ist es meines Wissen der Umstand, dass mit dem Suizid des Kreditnehmers auch der Kredit verfällt. sehr böse Sache. Und leider sind sie oft Opfer des Erfolgs der BT baumwolle. Es gibt einerseits Jahre in denen der Monsun die Ernte zerstört aber andererseits bei guten Bedingungen die dann hohen Erträge den Aufkaufspreis für das Erzeugnis ins Bodenlose fallen lassen. Beides führt dazu dass die Bauern die eventuellen Kredite für das Saatgut und den Dünger nicht mehr bezahlen können. Hinzu kommt dass die Zinsen für diese kurzfristigen Kredite angeblich bis zu 50% betragen! Vielleicht weiß da jemand mehr.

  7. Frikadellen piet 44 sagt

    schönen guten Morgen und schönen Sonntag fängt ja wieder mal schön an meine fährt wie man von den Medien doch schlecht informiert wird aber gut dass es einen gibt der ein bisschen aufklärt danke und mal sehen was aus der Gentechnik für uns Landwirte wird ich bin gespannt
    vor allem interessiert mich wann die Medien darüber mal wirklich vernünftig ausführend berichten

    5

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