Bauer Willi
Kommentare 73

Ukraine: Getreide für Afrika? Nein, für China und Europa!

Mich hat interessiert, welche Länder Getreide und andere Agrarrohstoffe im Rahmen der „Black Sea Grain Initiative“, kurz „Getreideabkommen“ aus der Ukraine bekommen haben.

Die Fakten, die auf der Seite der UN zu finden sind, besagen, dass rund 50% der Agrar-Waren, die aus der Ukraine exportiert wurden (rund 32,9 Mio. Tonnen) Mais waren und nur etwa 25% Weizen. Mais wird vorwiegend zur Tierfütterung verwendet. Die Hauptzielländer der Exporte waren mit China, gefolgt von Spanien. In Spanien landet Mais und Weizen ganz überwiegend im Futtertrog. Spanische Schweine mit ukrainischem Futter gemästet werden dann in die restliche EU exportiert.

Platz 3 der Destination ist die Türkei, Platz 4 Italien, Platz 5 die Niederlande. Auf dem 6. Platz Ägypten., dem ersten afrikanischen Land. Erst auf Platz 20 steht Äthiopien mit 280.000 t, gefolgt vom Yemen mit 260.000 t. Zum Vergleich: China erhielt 8.000.000 t. Auch Deutschland findet sich auf der Liste mit 412.000 t die aus der Ukraine an uns geliefert wurden. In Somalia kamen 53.000 t an, im Sudan 95.000 t. Die Summe der Low-Income- Länder betrug 833.000 t, in die High-Income-Länder gingen 14.340.000 t. Weitere 12.057.000 t wurden in den Häfen der Middle-Income-Länder verfrachtet, zu denen die UN übrigens China zählt.

Hier das Portal der UN, dass zu der Initiative des Getreideabkommens führt und aus dem die obigen Zahlen stammen.

https://www.un.org/en/black-sea-grain-initiative

Die Schiffsbewegungen mit Agrarrohstoff und Zielhafen findet man hier:

https://www.un.org/en/black-sea-grain-initiative/vessel-movements

Die Bestimmungsländer findet man hier:

https://www.un.org/en/black-sea-grain-initiative/data

Für mich sind die Aussagen unserer Politiker jetzt, wo ich die Fakten kenne, etwas merkwürdig. Kennt man die Zahlen nicht? Von knapp 33 Mio t gingen gerade mal 0,8 Mio t in bedürftige Länder!! Das könnt ihr mal in Prozent ausrechnen.

Nur mal zum Vergleich: wenn die europäischen Bauern demnächst 4% der Ackerfläche mit Weizen einsäen statt diese Felder stillzulegen, ergäbe dies bei dem europäischen Durchschnittsertrag von 6,1 t/ha eine kalkulatorische Erntemenge von 25.700.000 t.

Wie wollen unsere Politiker hungernden und verhungernden Menschen am Horn von Afrika erklären, dass wir europäischen Bauern jetzt Blumenwiesen aussäen sollen? Wenn es dabei bleibt, exportieren wir bei vollem Bewusstsein und willentlich den Hunger nach Afrika.

Was das Schlimmste ist: ich kann niemanden erkennen, der diesen Wahnsinn stoppt!

 

(Aufrufe 23.308 gesamt, 1 heute)

73 Kommentare

  1. Gab es diese hohen Exporte aus der Ukraine nach Spanien schon immer – auch vor dem Kriegsbeginn? Nein. Hier
    https://oec.world/en/profile/hs/wheat?yearSelector1=2020

    kann man sich Jahreszahlen auswählen und links ein Exportland, daraufhin werden rechts dessen Abnehmerländer angezeigt. Spanien spielte für die Ukraine nie eine größere Rolle, Spanien wird immer „unter ferner liefen“ angezeigt. Erstmalig wird Spanien 2022 größer angezeigt. Das dürfte mit der Dürre zu tun haben, Spanien hatte 2022 und dann vor allem 23 große Ernteausfälle.
    https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/getreideernte-spanien-katastrophe-duerreschaeden-extrem-607939

    Ich finde diesen Artikel seltsam – normalerweise seid es doch Ihr Landwirte, die immer wieder darauf hinweisen, dass man Futterpflanzen nicht mit Nahrungsmitteln für Menschen gleichsetzen könne. Hier wird aber genau daselbe getan, was Eure Gegner normalerweise anwenden, wenn es um die angebliche Flächenverschwendung für Tierfutter geht. Die Ukraine exportiert hauptsächlich Körnermais nach Spanien. Den kann man aber nicht als Nahrungsmittel einsetzen. Auch nicht für hungernde Afrikaner.

    Und letztlich ging es nie darum, dass die Ukraine angeblich hauptsächlich nach Afrika exportiert. Als Problem wurde gesehen, dass die Ukraine einer der wichtigsten Getreideproduzenten weltweit ist. Und wenn ein solcher Produzent ausfällt, hat das Auswirkungen auf die Weltmarktpreise. Reiche Länder können das besser verkraften als arme Länder. Deshalb befürchtete man vor allem negative Auswirkungen auf afrikanische Länder, falls die Exporte der Ukraine ausbleiben würden.

  2. Kalunki sagt

    Vielen Dank für die tolle Arbeit hier und die Recherche.
    Bei diesem Beitrag muss einem doch die Hutschnur platzen.
    Aber es zeigt am Ende nur, was aus diesem Land, dessen Medien und Staatsführung geworden ist; eine laienhaft Aufführung von überflüssigen Kirmespiraten, die ihre Heucheleien mittlerweile nicht mal mehr verstecken, sondern offen sagen und leben.
    Ich hab nach Entdeckung ihres tollen und aufschlussreichen Blog einen Hals, als hätte ich eine Keksdose verschluckt…!

    Ihnen vielen Dank, Bauer Willi

    6
  3. Eine Frage hätte ich noch. Okay, 25% sind Weizen und das ging zu einem geringen Teil nach Afrika. Aber wenn die Ernte aus der Ukraine ausfällt, dann brauchen ja China und Spanien trotzdem nicht weniger Getreideerzeugnisse, oder? Und die werden das woanders kaufen. Dann wird es knapper und der Preis steigt. Das könnte aber dann doch zum Problem für Afrika werden?

    8
    • Bauer Willi sagt

      Stimmt alles. Aber Afrika wird nicht zahlen können. Pech gehabt… (Ironie)

      6
      • Monika Scheid sagt

        Hi, die zahlen lieber Wagner-Söldner mit dem Besten was sie haben… Minen mit Bodenschätzen!

        1
  4. Gr. sagt

    Da ist es wieder.
    Es macht den Eindruck, es macht den Menschen die sich selbst zu dem Bestimmern zählen einen riesigen Spaß macht den Rest der Bevölkerung zu verarschen.
    Das aber kennen viele von anderen Dingen. Angefangen, wo kommt das Virus her, bis Erderwärmung oder wir haben 72 Geschlechter auf unser Erde.

    11
  5. Rolf Sieling sagt

    Vielen Dank für die Recherche bzw die Veröffentlichung der Zahlen. Gibt es auch Zahlen wo die letzte russische Ernte exportiert worden ist? Wieviel ist davon in der Türkei umgeschlagen worden ?
    CO2 ist übrigens bei Schwarzerde auch ein Thema.

    3
    • Ferkelhebamme sagt

      „Gibt es auch Zahlen wo die letzte russische Ernte exportiert worden ist?“
      Inkl. gestohlenem Getreide aus der Ukraine?

      8
      • Smarti sagt

        Willi, Sie könnten auch Herrn Oezdemir nach Russland schicken, damit er dem Herr Putin mal die Meinung geigt 🙂 .
        Aber nein, das geht nicht, das wäre nun doch zu hart – für Putin 🙂 .

        7
  6. Reinhard Seevers sagt

    Welt- newsticker
    11:50 Uhr – Fünf EU-Staaten fordern Importverbot für ukrainisches Getreide
    Fünf osteuropäische Staaten werden gemeinsam die Europäische Union auffordern, den Importstopp für ukrainisches Getreide über die bislang geltende Frist bis zum 15. September hinaus zu verlängern. Das sagt der ungarische Landwirtschaftsminister Istvan Nagy Reuters. Dadurch sollen Verwerfungen auf den eigenen Agrarmärkten vermieden werden.
    Neben Ungarn wollen seinen Worten nach auch Polen, Rumänien, die Slowakei und Bulgarien den Importstopp für Weizen, Mais, Rapssamen und Sonnenblumenkerne aufrecht erhalten.“

    18
  7. Thomas Rath sagt

    Anbei eine Stellungnahme von Frau Schulze. In dieser wird auf den möglichen Hunger in den Entwicklungsländern hingewiesen, obwohl wir doch gerade aus den UN-Zahlen gelernt haben, dass China der Hauptabnehmer des ukrainischen Maises ist. China will von der Abhängigkeit von den USA loskommen und sucht andere Lieferanten (u.a. auch Brasilien). Eine weitere Erkenntnis ist, dass die Entwicklungsländer vermehrt auf Eigenproduktionen setzen sollen, um so die Abhängigkeit vom Weltmarkt zu erreichen. Was wohl Länder wie Somalia, Äthiopien, Eritrea oder den Sudan bisher davon abgehalten haben?

    Zum heute von Russland verkündeten Stopp des Schwarzmeer-Getreideabkommens erklärt Entwicklungsministerin Svenja Schulze:

    „Diese Äußerung zeigt einmal mehr, dass Putin der Hunger auf der Welt und die Sorgen der Entwicklungsländer letztlich egal sind. Das ukrainische Getreide könnte helfen, die Weltmarktpreise zu dämpfen und so den Hunger zu bekämpfen. Für die Zukunft gilt: Wo Russland Weizen als Waffe einsetzen kann, wird es das tun. Die Lehre aus dieser Ungewissheit ist, dass man sich unabhängiger machen muss von Putins Willkür. Das gelingt, wenn Entwicklungsländer wieder mehr selber anbauen, statt sich auf Weltmarktweizen zu verlassen. Dabei unterstützen wir sie seit Kriegsausbruch vor einem Jahr zusammen mit anderen Gebern massiv. Dazu kommt, dass die Ukraine mit Hilfe der EU bereits deutlich mehr Getreide als früher über den Landweg exportieren kann. Im Ergebnis ist die Welt heute weniger verwundbar durch eine solche Blockade als noch vor einem Jahr.“

    5
  8. Christian Bothe sagt

    Sogar die Top-Agrar heute verweist auf den Blog von B.Willi und den veröffentlichten Zahlen der „Black Sea Grain Initiative.“

    16
    • Bauer Willi sagt

      Das freut mich. Allerdings ist es schon merkwürdig, dass es von den sonstigen Medien nicht aufgegriffen wird…

      10
      • Bauer Fritz sagt

        Die Welt will immer ein wenig vearscht werden. Besonders der D und A sind für alle anfällig was Drama und Katastrophe in Zusammenhang mit Ukraine in der Headline hat.
        Beispiel (und bitte nicht als gefühllos ansehen): Durch den gesprengten Staudamm und die anschließende Überflutung wurde von medial sofort von massiven Auswirkungen auf die Welternährung geschrieben. Es geht dabei um ein überflutete Fläche von rund 10.000 Hektar (bei einer Gesamt-Agrarfläche von 42 Mio. Hektar)

        Nur zum Vergleich: In Österreich sind durch das Verbot der Pillierung von Zuckerrübensaatgut mit Neonicotinoiden und die daraus resultierende explosionsartige Ausbreitung des Rüben-Rüssenkäfers rund 6.000 Hektar vernichtet worden (bei einer Gesamt-Agrarfläche von 1,4 Mio. Hektar).
        Davon wurde
        a) medial kaum Notiz genommen,
        b) wenn doch, dann mit dem Duktus „ist doch super, wenn es mehr Insekten gibt“,
        c) von einer Gefahr und eine weltweite Versorgungskrise nicht mal annähernd eine Spur.

        Nur mal so zum Nachdenken …

        17
  9. evo.... sagt

    Ich halte die Reden wegen des Hungers eh für Kriegs-Rhetorik. Russland wird durch die Sanktionen -wie man so hört- auch am Weizen-Export gehindert. Da spielt der Hunger dann keine Rolle.

    Oder Russland wird durch die Sanktionen auch am Dünger-Export gehindert. Das ist anscheinend auch nicht relevant bezüglich Hungers.

    Meiner Meinung nach hat das Ukraine-Theater seine Ursachen in der Gier (dem Bedarf) des Westens an den Schätzen im Osten. Als erstes versucht man die Ukraine in den Griff zu bekommen und wenn fertig, dann greift man weiter. Eine von 2000 ukrainischen Personen ist jüdisch und jetzt ist ein Schauspieler dieses Glaubens Präsident der Ukraine.

    Ich denke der Putin wollte verhindern, dass die Länder im Osten von den westlichen Kapitalisten ausgebeutet werden. Die Europäer haben mit Putin geflirtet, was den Amis nicht passen kann und dann hat man gezeigt wo der Hammer hängt. (Northstream-Pipline)

    44
  10. Eifelbauer sagt

    Fragt sich für wen das NICHT frustrierend ist: Wahrscheinlich für die Journaille,die Wichtigtuer der politischen Kaste und alle anderen die aus der Geschichte Honig saugen. Herr Balmann Fragen Sie mal
    die polnischen Bauern !

    11
  11. Rudolf Weishaupt sagt

    Die Zahlen kannte ich auch noch nicht. Vielen Dank dafür! Die ganze skandalöse Brühe jetzt aber – kochtechnisch gesprochen – zu reduzieren auf das Thema „Blühstreifen“, halte ich für irreführend.

    5
  12. Lady sagt

    „Von knapp 33 Mio t gingen gerade mal 0,8 Mio t in bedürftige Länder!! “

    Was ist daran denn so erstaunlich? Ein Land, das dringend auf Weizenimporte angewiesen ist, hat doch nach dem brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine nach Alternativen gesucht. Gerade diese Länder !!

    2
    • Bauer Willi sagt

      Ich verstehe den Kommentar nicht.

      Was ich erstaunlich finde: nach dem Gerede unserer Politiker hätte ich erwartet, dass die Mengen deutlich größer gewesen wären.

      21
      • Egon Meyerhoff sagt

        Menschen essen halt in der Regel keinen Weizen, sondern Brot – dafür braucht es Verarbeitungsschritte. Diese Verarbeitungsschritte finden nicht zwingend in den Ländern statt, wo das Brot gegessen wird. Bei Außenhandelsstatistiken ist es deshalb immer etwas schwierig, rein auf die Zahlen von unverarbeiteten Gütern zu gucken, um die Auswirkungen einer Entscheidung wie z.B. des Getreideabkommens zu berechnen.

        Die Türkei mahlt zB etwa ein Viertel des weltweit gehandelten Mehls. Wenn man sich einmal die Käufer des türkischen Mehls anguckt, gehören dazu auch bedürftigen Länder im Nahen Osten und am Horn von Afrika. Wenn man umgekehrt guckt, woher die bedürftigen Länder ihr Mehl beziehen, dann gehört die Türkei fast immer zu den Top 3 der Lieferanten. (Das dürfte auch der Grund sein, warum sich die Türkei so für das Abkommen ins Zeug gelegt hat.)

        Sprich: Ein großer Anteil des Weizens, der erstmal in die Türkei geht, kommt später doch in den bedürftigen Ländern an (halt als Mehl statt als Weizen). Damit ist die Menge zwar immer noch deutlich kleiner als erwartet, aber auch deutlich größer als 0,8 Mio t.

        Es gibt aber noch zwei weitere Effekte, die Teile der Diskrepanz erklären:

        Indem ukrainischer Weizen auf den Weltmarkt kommt, verschieben sich die Warenströme. Es kann also z.B. sein, dass der ukrainische Weizen zwar größtenteils nach Spanien geht, aber dadurch ägyptischer Weizen nun doch in bedürftige Länder in der Nachbarschaft anstatt nach Spanien verkauft wird (weil der ägyptische Weizen für die dortigen Backtechniken besser funktioniert und Spanien ihn eh verfüttert, wofür die Backqualität egal ist).

        Es kann auch sein, dass reiche Länder den Weizen aufkaufen, um ihn dann in Form humanitärer Hilfe doch in die bedürftigen Länder zu schicken (bzw. ihre kritischen Lagerbeständen umzuwälzen und das alte Zeug so günstig zu entsorgen). Gerade China und die USA (aber in kleinerem Maßstab alle Regionalmächte) nutzen solche Aktionen gerne, um zu geringen Kosten Einfluss zu gewinnen.

        Die Lage dürfte also etwas besser aussehen als sie rein vom Zahlenmaterial erwarten lässt, auch wenn ein Teil natürlich Etikettenschwindel bleibt.

        23
      • Lady sagt

        Die Handelsströme haben sich geändert. Natürlich steht die Bezahlbarkeit ganz oben. Aber gerade sehr bedürftige Länder oder auch die internationalen Hilfsorganisationen brauchen einen zuverlässigen Lieferanten. Und das ist die Ukraine seit 2022 nur bedingt bis gar nicht. Die Importeure haben sich also andere Länder gesucht und sie auch gefunden, auch in der EU. Auch so große Importnationen wie Ägypten haben einfach anders diversifiziert als vorher. Für mich ist das logisch, dass ich einen unsicheren Lieferanten nach Möglichkeit durch einen sicheren Lieferanten ersetze. Für euch nicht?
        Und trotzdem ist der ukrainische Weizen natürlich ein ganz wichtiger zur Marktentspannung, zur Preisstabilisierung. Und das trägt wesentlich dazu bei, dass sich die armen Ländern die benötigten Agrarrohstoffe überhaupt leisten können. Auch wenn sie nicht direkt dort einkaufen.

        7
    • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

      Und da fragt man sich warum man von den offiziellen Verbänden nichts hört. Die leben in einer Blase. Beispiel: Bauerntag in Münster. Auf meine Kritik an dieser Veranstaltung und der Rede von Ministerpräsident Hendrik Wüst im Besonderen wurde mir von einem Verbandsvertreter persönlich erklärt, Herr Wüst hätte ein klares Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft abgegeben. Seine Rede wäre mit „Standing Ovations“ bedacht worden.
      Soviel dazu!

      6
      • Arnold Krämer sagt

        Die müssen alle Rücksicht aufeinander nehmen, weil man sich in der Vergangenheit schon „Gutes getan hat“, oder das zumindest für die Zukunft noch erwartet. Das ist auf parteipolitischer wie auf verbandspolitischer Ebene immer dasselbe. Neueinsteiger wie die AfD oder A. Ley tun sich da zwangsläufig etwas leichter. Irgendwann haben die aber auch ihre „Leichen im Keller“, wenn sie machtpolitisch eine Bedeutung bekommen.

        5
    • Bauer Willi sagt

      Ich bekomme fast täglich die Videos von Anthony. Ich bin auch mit ihm in Verbindung. Ich habe ihm auch gesagt, dass er von der eigenen Klientel viel Beifall bekommt, weil er ihre Ansichten bestätigt. Aber was bringt das?

      Aktuell wird in einigen Gruppen wieder über Trecker-Demos diskutiert. „Wir müssen wieder los!“ Aber dazu braucht es auch Inhalte, Forderungen, Lösungsvorschläge. Da sehe ich gerade nichts. Ok, ich habe auch keine, ausser bei der nächsten Wahl das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen.

      12
        • Smarti sagt

          rot-grün ergab eine schmutzige braune Brühe, die Blauen sind ebenfalls tiefbraun… also wäre für mich nur noch die freien Wähler wählbar. Wenn sich abzeichnet, dass die freien Wähler deutlich an Stimmen gewinnen, werden von allen anderen Parteien, sogar den Gelben, viele unzufriedenen Wähler dazu stossen. Ganz bestimmt. Muss einfach.

          10
          • Lady sagt

            Für mich kommen die Freien Wähler nicht in Frage. Aber eins ist mir auch wichtiger: Wer AfD wählt,. stärkt indirekt die Grünen, weil so eine Regierung der Mitte verhindert werden könnte. Die AfD ist keine Alternative!

            • Reinhard Seevers sagt

              „AfD ist keine Alternative!“

              Schon Mal das AfD-Programm gelesen?
              Vielleicht haben die anderen Parteien ja nur Angst um ihr Macht, wer weiß?

              Auszug aus dem Grundsatzprogramm:

              „Die AfD setzt sich dafür ein, Volksentscheide in Anlehnung an das Schweizer Vorbild auch in Deutschland einzuführen.

              Parteienfinanzierung dem Verfassungsrecht anpassen

              Die verdeckte Parteienfinanzierung, zum Beispiel durch Stiftungen, ist gänzlich aus dem Ruder gelaufen und macht mittlerweile jährlich etwa 600 Millionen Euro aus. Das entspricht dem Vierfachen der eigentlichen verfassungsgerichtlich aus gutem Grund beschränkten Parteienfinanzierung.
              Die AfD will daher, dass die gesamte staatliche Parteienfinanzierung auf eine neue gesetzliche Grundlage gestellt und begrenzt wird.

              Freie Listenwahl und freies Mandat

              Die AfD strebt eine Neugestaltung des Wahlsystems an, die dem Wähler die Entscheidung über die personelle Zusammensetzung der Parlamente zurückgeben und das „freie Mandat“ der Abgeordneten stärken soll. Wir treten für die „freie Listenwahl“ bei Landtags- und Bundestagswahlen ein, die unter anderem die Stimmverteilung auf mehrere Kandidaten oder das Streichen einzelner Kandidaten ermöglicht.“…..

              12
            • Bauer Willi sagt

              Programm gelesen? Ist wie das der CDU vor 20 Jahren. Liberal, konservativ, christlich. Passt.
              Ich habe 50 Jahre CDU (einmal aus taktischen Gründen FDP) gewählt. Es reicht.

              3
              • Reinhard Seevers sagt

                Ich hab nie CDU oder AfD gewählt….aber man soll ja niemals nie sagen.☝️🤪

                5
            • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

              „AfD ist keine Alternative!“

              Hatte Gauck,der Pastor und Bundespräsident a.D. gestern mit Nachdruck bei Lanz gemeint.Der Mann hat Gottvertrauen.

              • evo.... sagt

                Nach der letzten Bundestagswahl bin ich darüber hinweg gekommen, weil ich nicht gleich alle Daten hatte, aber nach der vorletzten Wahl war es so:

                Wenn man die %e von Grünen und AfD zusammen gezählt hat, ist ziemlich genau 30 +/- 2 % raus gekommen. Im Osten Grüne knappe 10% und Afd gut 20%, Im Westen umgekehrt. Ich denke deswegen, dass das Potential für extremes Verhalten in Deutschland bei ca. 30 % liegt. Im Westen sind die Leuts, die früher mal heiß-braun geworden wären, schon lange bei den Grünen.

                2
          • Eifelbauer sagt

            Hier in Rheinland Pfalz gefällt mir die Arbeit der Freien Wähler im Landtag ganz gut, insbesondere bei der Aufklärung der Flutkatastrophe haben sie vor allem im Hinblick auf ihre
            eher kleine Abgeordnetenzahl einiges bewegt. Bezogen auf die nächste Bundestagswahl befürchte ich,dass das Kreutz bei den Freien Wählern eine verschenkte Stimme sein könnte,faĺls die 5% Hürde gerissen wird.
            Diese ganzen taktischen Überlegungen die ein Wähler anstellen muss,der seine Stimme abgeben will,sind meiner Meinung nach der Hauptgrund für den Höhenflug der AfD z.Zt.
            Wenn Du als Wähler wahrgenommen werden willst hilft es nicht,gar nicht wählen zu gehen
            oder von einer ungeliebten zu einer ein bisschen weniger ungeliebten Alternative zu
            wechseln sondern es MUSS WEHTUN ! !

      • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

        Das das nichts bringt ist meines Erachtens schon ein Beweis für den Zustand unserer Gesellschaft. Anthony Lee’s Bemühungen werden ja mittlerweile auch von Leuten wie Roland Tichy aufgegriffen, dem selber natürlich von den etablierten Medien das Wasser abgegraben wurde. Doch nein, er war letztens zu sehen auf Servus TV, was ich begrüße. Doch da musste er sich dann rumschlagen mit einer Pornoveganerin namens Raphaele Raab und ihren kruden Vorstellungen. Richtig durchgreifen will ja jetzt Carsten Linnemann, übrigens unser hiesiger Wahlkreisabgeordnete. Mittags Straftat, abends Richter! Wow! Heute jedenfalls arbeitet er daran: 15 Uhr Vortrag bei der Seniorenunion Delbrück!

        • Brötchen sagt

          Haha Herr Linnemann ist Bundespolitiker, vor Ort bestimmt der Landesstaatsanwalt.
          Das ist ne gewaltige Rauchbombe!

          Da kann der Herr sonstewas erzählen, darauf hat er null !!!! Einfluss.

          6
      • Inga sagt

        Ja, was birngt das?

        Was bringen die Treckerdemos?
        Für Insider vielleicht aber die normale Bevölkerung, die ist doch zum größten Teil nur verunsichert von den großen Maschinen, oder?

  13. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Gefühlt hunderte von effizienten Vorschlägen habe ich bereits unterbreitet; …und ein Herr Balmann hat diese geflissentlich nicht zur Kenntnis genommen, nehmen wollen!? – Warum eine solche Blockadehaltung, die für mich auf etwas tönernen Füßen daherkommt. Jeder Koloss auf eben solchen Füßen fällt irgendwann einmal um, werter Herr Balmann.

    Im eigentlichen kann man den Aufwuchs auf sämtlichen Flächen im Endeffekt vergären, Methan bzw. Alkohol daraus herstellen. Trockengut von diesen Arealen eignet sich für die Pyrolyse. Diese Prozesse allesamt sind zeitlich steuerbar.

    Ein kleine Randnotiz in der Thematik: Das letzte Schiff, das im Rahmen des jetzt aufgekündigten Getreideabkommens den Hafen von Odessa verlassen hat eingangs dieser Woche war mit WAS beladen!? – Trommelwirbel, …nix für den Hunger der Welt am Horn von Afrika. Es handelt sich um Raps mit Endziel Niederlande. Ein Schelm der Böses dabei denken mag.

    Die Bauern in Holland bekommen aktuell übrigens massiven politischen Druck verpasst. – Der Presskuchen des ukrainischen Rapses landet mit einem Drittel im Futtertrog, die überwiegenden zwei Drittel im Tank. Ist dieses Rapsöl erst einmal auch in unseren heimischen Gefilden, europaweit angekommen, verdient die Allgemeinheit damit -ohne nur einen einzigen Finger krümmen zu müssen- so richtig fett „Schotter“. Der Gegenwert für einen Liter von diesem Biodiesel ist dato angesiedelt bei etwa 1,60-1,80 EURONEN, die aufwandslos über die Zapfsäulen zu generieren sind. Fast die Hälfte davon ist Steuerlast.

    Jeder Bauer, der seinen eigenen Raps in einer direkten Wertschöpfungskette auf kürzesten Wegen im Tank verfährt, begeht einen Gesetzesbruch, der mit unserem Steuerrecht nicht konform geht!!!

    Dieses CO2-neutrale Fahren wäre doch auch ganz in Ihrem Sinne, werter Herr Balmann. Warum also unterstützen Sie die gemeinen Bauern dahingehend noch immer nicht, stellen medial aufmerksamkeitsheischend endlich eine solche überaus berechtigte Forderung in den Raum!?

    Im übrigen sind unsere Sonnenblumen eben für eine solche Verwertung genauso prädestiniert. Die Intensivkultur Raps könnte man also durch diese herausragend geeignete Alternative sofort ersetzen. Warum lehnt man das ab!?

    Mitte der 1980ziger/1990ziger Jahre hat die Sonnenblume hierzulande einen grandiosen Boom erlebt in den dafür geeigneten Anbauregionen. Über Nacht, in nur kürzestem Zeitverlauf von gerade einmal 2 Jahren, ist diese Kultur wieder schlagartig vom Acker u. damit vom Markt verschwunden. Die mannigfaltigen Gründe dafür sprengten allerdings hier jetzt den Rahmen. Seriösen Gründen war ein solcher Abwehr-Hyperaktionismus jedenfalls nicht geschuldet.

    Jüngst erst etabliert sich die Sonnenblume sukzessive wieder (Nischenmarkt) – nicht die Schwarze, sondern die Gestreifte, wo letztere als Vogelfutter dient. Am Markt versuchte man kurzzeitig High-Oleic-Sunflowers zu etablieren, die zur Herstellung hochwertigster technischer Öle für die verschiedensten Einsatzgebiete hätten etabliert werden können. In der vollkommenen Lustlosigkeit ist ein solches zunächst gefeiertes Vorzeigeprojekt sehr schnell wieder gescheitert, gekippt mittels Anwendung irreführend abstruser DIN-Normen. (Unsere Hinterzimmerseilschaften funktionieren immer sofort!)

    Dass eben genau dieselben BIODIVERSITÄTEN auf unseren Feldern allem was kreucht und fleucht ganz automatisch zum Vorteil gereichten, will unsere irrlichtern abgehobene Agrarpolitik heute, offensichtlich ebenda eine erheblich ver-/geblendete Wissen- u. Beamtenschaft sehenden Auges ganz offensichtlich nicht wahrnehmen wollen.

    So wird das nix mit einer gelingenden Ökologie, die auch eine unverzichtbar weitreichende Ökonomie gestattet. Im Ökolandbau ist der Mulcher aktuell das wichtigste Werkzeug! – Fatal, äußerst fatal, mit nur einem „Anschlag“ wird die Natur zu über 90 Prozent wieder vernichtet. Wehe, du weigerst dich, Sanktionen folgen dann schlagartig auf dem Fuße…

    Die Selbstbegrünung ist als Begrünung gesetzlich inexistent in unseren Wasserschutzgebieten, das regelt z.B. die SchALVO in BaWü (Schutz- u. Ausgleichsverordnung). Wer das jetzt tatsächlich als durchaus schlüssig erachtet -und das ist es fachlich gesehen nämlich nicht- plädiert sicherlich dafür, dass eine Zuwiderhandlung gegen solche Verordnungen abgestraft werden muss von unserem in allen Ecken überlaut wiehernden Amtsschimmel. Die Trefferquote via Satellit liegt hier zwischenzeitlich bei annähernd 100 Prozent!!! Unsere BIG BROTHERS are watching us, spucken uns Bauern kontinuierlich in die Suppe.

    Die TO-DO-LISTE unserer Wissenschaft ist ewig lang, wird immer länger…!!!
    Ich könnte hier noch endlos listen – warum fehlt es in erster Linie unserer Wissenschaftlergilde nur an der dringend notwendigen Phantasie, um zu einer gebildet sattelfesten Gegenwehr auflaufen zu können!? – Mangel es an dem entsprechenden Intellekt, der heute inflationär oberflächlich an unseren Hochschulen vermittelt wird!?
    Vollzieht man deshalb einen Kotau nach dem nächsten, lässt jeden Wissenschaftlerstolz mittlerweile komplett missen!?

    „Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.“ (EINSTEIN)

    …Unsere Wissenschaft ist hier auch nicht besser als der gemeine Bauernstand!!!

    21
    • Smarti sagt

      Wurzelwicht, das ist richtig, du brennst für andere Verwertung. Das ist ja das genaue Gegenteil, was die NGOs und Herr Özdemir uns Landwirten zugestehen wollen. Die möchten unberührte Natur oder Biolebensmittel nur noch für Menschen.
      In der Wirtschaft darf ich Alles produzieren was ich will… sogar Waffen, gefährliche Sachen ( Messer, Stöckelschuhe ) und völliger Mist wie viele Plastikspielzeuge etc. – danach darf ich es verkaufen, verschenken oder thermisch verwerten in der Müllverbrennungsanlage.
      Niemand verlangt von mir, 4 % der Produktion still zu legen.
      Mit welcher Begründung aber gängelt man so die Landwirte ?
      Vielleicht muss man wie ein kleines Kind fragen : Warum, warum, warum ! Nicht, weil Landwirte das nicht wüssten, sondern weil es jeder Nichtlandwirt erfahren muss, mit was für unsinnigen Verboten wir uns rum schlagen müssen.

      20
      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Ich sage immer: Nicht NUR – sondern auch!!!

        Was soll daran verkehrt sein, unternehmerisch in nicht vollkommen verqueren Abhängigkeiten stehen zu müssen von Menschen, die nachweislich jeden Denksport nicht sonderlich gut beherrschen, sich austesten, auf meine Kosten!?

        Kein sonderlich amüsantes Spielchen – weit eher russisch Roulette…

        10
  14. oberländer sagt

    Mit dem Erlös für das Getreide werden Waffen bezahlt und die werden nicht von armen Staaten in Afrika geliefert .

    13
  15. Bauer CHRiSCHeN sagt

    „Spanische Schweine mit ukrainischem Futter gemästet werden dann in die EU exportiert.“
    Spanien ist doch teil der EU… War vielleicht gemeint: Chinesische Schweine…?

    7
  16. Arnold Krämer sagt

    „Brot und Spiele“. Nichts ändert sich. Und Politik verkommt zum Selbstzweck. Man versucht Probleme zu lösen, die man größtenteils selbst geschaffen hat. Und hinter allem der Gerechtigkeitsfimmel, der Sicherheitsfimmel und neuerdings in D besonders der Moralfimmel. (Fimmel umgangssprachlich abwertend: übertriebener Eifer für eine Sache)

    12
  17. Smarti sagt

    Was ich hier gelernt habe: Handel funktioniert einfach. Handel handelt weder moralisch, noch umweltfreundlich noch irgendwas… einfach Ware gegen Geld. Woher die Ware kommt interessiert nur den Bauern, ( von wegen Konkurrenz bzw. Verfügbarkeit ) sonst niemanden. Der Handel will einen guten Deal, ein Schnäppchen… er denkt weder an die Zukunft noch an die Akteure drum herum. Also konnten auch die besten Absichten (so es denn welche waren) , das ukrainische Getreide nicht in grösseren Mengen nach z.B. Somalia bringen.
    Das Getreideabkommen und die Stilllegungsflächen sind zwei Themen, die auf den ersten Blick nicht zusammen passen – und auf den zweiten Blick eben schon.
    Ja, das Thema der Lebensmittelknappheit ist wichtig und richtig. Aber was ich mich Frage: was ist eigentlich der Sinn einer 4 %tigen Stillegung der Ackerfläche ? Was ist die offizielle Begründung dazu ? Naturschutz… bei einer unbewachsener Fläche wird doch spätestens beim nächsten Starkregen der Humus bzw. die ganzen Nährstoffe ausgewaschen ?! Ironie: Oder hat KI einfach ausgerechnet dass so 4 % weniger Methan, CO2 oder weiss der Geier erzeugt wird ???
    Auf dieser Schiene würde mich das als Nichtlandwirt nicht wirklich tangieren… auch dass zuwenig Getreide für Alle da ist… das „bin ich mich ja gewohnt“ und ich habe bereits gelernt, „dass die Fleischerzeugung den Menschen das Getreide wegfrisst“.
    Also ist die 4 bzw. später einmal 20 Prozent Stilllegungspflicht eben doch „einfach nur“ eine Pflicht, ein Fünftel der Betriebe kostenfrei und unauffällig abzumurksen. Um dann künstlich hergestellte Nahrung ( aus der Ukraine ? ) gut und günstig zu verticken. Es gibt ja dann bald nichts anderes mehr. Das ist auch Markt – die Anderen aus der Produktion kicken, damit man selber den Preis bestimmen kann.

    15
    • Reinhard Seevers sagt

      Smarti, und dazu kommt dann, dass die Biodiversität in der Ukraine gar keine Erwähnung findet, weil DAS dann ja nicht wichtig ist…..vielleicht zu dem Zeitpunkt an dem die Ukraine zur EU gehört? 🤗

      6
    • Thomas Bröcker sagt

      Auch die 10 – 20 % Stilllegung sind DANN kein (wirtschaftliches) Problem für die Betriebe, wenn der stillgelegte Hektar mit einer Prämie, in der Kombination aus Pachtpreis – Pflegekosten – Ersatz der Wertschöpfung, gefördert würde. Das wäre je nach Gegebenheiten aber für jedes Gebiet anders. Die Wertschöpfung je Hektar ist im Westen doppelt so hoch wie im Osten, Im Südwesten 2,5 mal so hoch. Die Biodiversitätswirkung von jährlich gemähten selbstbegrünten Flächen ist allerdings gering, wenn die Stilllegungen nicht mit dauerhaften Strukturelementen (Hecken, Baumreihen, Baumgruppen, Gräben, Sölle, Waldstücke im Acker, Feldwege (mit Wegrändern !!!) kombiniert ist.
      Überschläglich sind das rund 1250,- € für jeden länger stillgelegten Hektar im Osten und 1.800 €/ha für jeden dauerhaft stillgelegten Hektar im Westen.
      Wenn dafür alle sinnfreien Extensivierungsbestrebungen für die aktiven Produktionsflächen wegfallen würden, könnte man durchaus damit leben.

      Gegen die Entwicklungen auf dem Weltmarkt, mit oder ohne Krieg, können wir eh nicht anstinken, egal ob wir nun besonders hoch oder niedrig springen.

      5
      • Reinhard Seevers sagt

        Die Geldtöpfe sind leer, deshalb wird es kein Geld für irgendeine Leistung geben. Sogar die Frau Nahles muss die Förderung für Langzeitarbeitslose zusammenstreichen, weil sie vom Lindner keine Kohle bekommt.
        Die gute Zeit ist vorbei, dementsprechend sind auch die Anforderungen Makulatur, weil nicht umsetzbar. Wenn sie dennoch durch Ordnungsrecht durchgesetzt werden sollen, MUSS sich der Berufsstand wehren.
        Ich erlebe täglich, wie die Verwaltungen zum Stillstand kommen, weil die Digitalisierung nicht umegsetzt werden kann, weil auf dem anderen Ende der Leitung KEIN Mensch da ist, der die Tasten betätigt….Und Tschüss!

        8
      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Dann werden hierzulande auf zwischenzeitlich mehr als 60% unserer LN, Tendenz weiter steigend, die hier von Ihnen in den Raum gestellten 1.250 € bzw. 1.800 € pro Hektar nicht mehr der bisherige jeweilige Bewirtschafter vereinnahmen sondern der Flächeneigentümer entspannt auf seinem heimeligen Käutschle…

        8
          • Thomas Bröcker sagt

            Erstens sind nicht alle Flächen Pachtflächen und zweitens ist das bei der derzeitigen Konstellation von 150 € Basisprämie für bewirtschaftete Flächen lediglich eine Umschichtung der Betriebsprämien. Für den Betrieb ändert sich nur oberhalb von 10 % Stilllegung etwas in der Summe der bisherigen Förderung.
            Der Einfluss auf die Pacht dürfte gleich Null sein. Es geht nicht um mehr Geld von Väterchen Staat/EU, sondern um das Wiedergewinnen gestalterischer Freiheit auf den Produktionsflächen (also den Flächen die nicht extensiviert sind !).

            2
          • Thomas Bröcker sagt

            ergänzend: damit würde auch die Öko-Förderung heruntergefahren werden müssen, da die Wirkung auf die Biodiversität auch dort in den produktiven Flächen nachweislich nicht gegeben ist !

            3
            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              Wunschdenken für meine Begriffe; Herr Bröker.

              Im übrigen hatte ich die ansteigend 60% LN thematisiert vorstehend thematisiert, wo der Eigentümer gleichzeitig nicht mehr Bewirtschafter ist, randständig angemerkt.

              4
  18. Reinhard Seevers sagt

    Der Hebel für die Stärkung der Biodiversität liegt allein bei der deutschen Landwirtschaft? Herr Balmann, sind Sie auch schon geframt?
    Wenn in Magdeburg 850ha LF für eine Chip- Fabrik geopfert werden, dann ist das welcher Beitrag zur Biodiversität? Wir haben hier bei uns dieses Jahr noch keine einzige Mücke gehabt….daran ist ganz sicher nicht die Landwirtschaft schuld.
    Es ist wie beim Fleisch, man braucht ein Alibi für ein „weiterso“ des Konsumismus.

    13
    • Merkur sagt

      Das komische ist ja das trotz aller Bemühungen die Biodiversität durch Auflagen, Verbote, Naturschutzgebiete, was weiß ich noch alles, zu steigern es ja anscheinend überhaupt nichts bringt. Anscheinend läuft da dann irgendwas falsch wenn trotz alledem ständig Horrormeldungen über den schlechten Zustand der „Natur“ durch die Garzetten wabbern.
      Die Krefelder Studie fand schließlich auch in einem Naturschutzgebiet statt.

      6
  19. Frikadellen piet 44 sagt

    hallihallo da hat die deutsche Regierung mal wieder irgendwas verzapft was überhaupt keinen Sinn macht also passt das zu dem was sie immer macht
    wie man das Ganze aber mal vernünftig aufklären kann so dass die Bevölkerung das versteht weiß ich gerade nicht

    4
  20. Alfons Balmann sagt

    Da ist nix überraschend oder frustrierend. Die Ukraine entlastet mit ihren Produkten auf effiziente Weise (Mais und Sonnenblumen sind hinsichtlich Ertrag am besten auf die Standorte angepasst) die globalen Märkte. Deswegen sind unsere Politiker nicht in Erklärungsnot!
    Wenn man die EU-Agrarpolitk kritisieren will, dann gibt es viele geeignete Ansatzstellen. Wenn man Stilllegungsverpfichtung kritisieren möchte, sollte man Vorschläge machen, wie man Biodiversitätsprobleme hier in der EU in den Griff bekommen möchte – und zwar jenseits von Kritik an der Krefeld-Studie.

    4
    • Obstbäuerin sagt

      Biodiversitätsprobleme gibt es sicher regional in ganz Europa. Ob sie aber durch eine pauschale Festlegung für ALLE gelöst werden können, halte ich für fraglich. Wie Biodiversität gemessen und ausgelegt wird, scheint ja auch noch strittig. Ich habe gelesen, dass die Anzahl der Schmetterlinge dafür herangezogen werden soll. Dazu fällt mir ein, wie ein bekannter Professor dem Publikum erklärte, warum die Biodiversität in einem Öko-Acker höher ist als in einem konventionellem Feld. Weil er im ersteren 12 Schmetterlinge gesichtet hat und im letzteren nur 6, was ich auch nicht anzweifle. Da ich mich aber ein wenig mit Schmetterlingen beschäftigt habe, weiß ich, wie ich ein erwünschtes Ergebnis gezielt herbeiführen kann.

      3
      • Reinhard Seevers sagt

        Ich habe dieses Jahr erst EINEN „richtigen“ Schmetterling (ok, ein paar Kohlweißlinge und Zitronenfalter gab es schon) gesichtet. Vielleicht ist der Grund auch das fehlende Nass in den Monaten Mai/Juni? Nicht einmal auf dem Schmetterlingsstrauch, der eigentlich ein Garant für Schmetterlinge war/ist, sind sie zu sehen.
        Genauso die Mücken…auch die brauchen Wasser/Pfützen für ihre Brut.

        3
        • Obstbäuerin sagt

          Bei uns gibt es sowohl reichlich Mücken als auch andere diverse Fluginsekten. Die meisten Schmetterlinge sind etwas später dran aber Wiesenvögelchen, Schwalbenschwanz, Bläulinge, Tagpfauenauge, Schillerfalter, Ochsenauge, Kleiner Feuerfalter, Schachbrettfalter, Trauermantel, C-Falter und Perlmuttfalter habe ich schon gesehen. Trocken war es bei uns auch – leider.

          2
      • evo.... sagt

        Disteln werden ja gerne von Insekten besiedelt. Ein Bauer hier hat auf Bio umgestellt und in der Folge haben sich die Disteln verzigfacht. Also wohl auch die Insekten.

        Aber dann: Alles wird durch den Mähdrescher gepresst. Dann wird das Stroh geschwadet und gepresst. Dann kam der Pflug, dann die Säkombi und dann die Wiesenwalze. Ob da ein Insekt überlebt hat?

        3
    • Thorens sagt

      Da würde mich einmal interessieren, welches die Biodiversitätsprobleme ganz konkret denn sind. Und weiter, ob es denn richtig sein kann, zuallererst die Landwirtschaft dafür zu verpflichten, diese angeführten Probleme aus der Welt zu schaffen. Eine Landwirtschaft, deren Bestreben und Aufgabe es immer gewesen ist, gegen Biodiversität auf den Nahrungsmittelflächen zu kämpfen, wodurch erst eine hinreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln überhaupt gewährleistet werden konnte.

      Die Flächen für die Ernährung werden Tag für Tag weniger (Bodenversieglung) die Bevölkerung hierzulande wächst (hauptsächlich durch Zuzug) und wir wollen dem begegnen, indem wir selbst weniger Nahrungsmittel bereitstellen auf das vage Versprechen hin, durch Blühstreifen eine bessere Welt zu schaffen? Dafür begeben wir uns, was die Ernährung anbelangt, dann zunehmend in unwägbare Abhängigkeiten von schwer einzuschätzenden Drittländern. Ganz dolle Sache.

      Warum nicht einfach bei überwiegend unproduktiven Flächen einmal anfangen? Mir kämen da zuerst sämtliche Zierrasenflächen in den Sinn. Vor allem auch die, in öffentlichen Einrichtungen. Dies, weil nach Vroschlägen gefragt worde.

      9
      • Reinhard Seevers sagt

        Mir kommen da Golfplätze in den Sinn……😎
        Da ist dann auch der Neidfaktor der „letzten Generation“ mit befriedigt. Und es wird weniger wAsser benötigt …sozusagen eine win-win-win-win- Sache.

        6
        • Thorens sagt

          …oder sämtliche öffentlichen Parks im Lande mit kostenintensiv kurzgehaltenen Rasenflächen. Auch der aktuellen Schwimmbadproblematik, z.B. in Berlin, könnte man damit begegnen, die Liegeflächen einer anderen Nutzung zuzuführen.

          3

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert