Monate: Juli 2022

Freie Bauern: Ein Jahr Zukunft…

Die FREIE BAUERN verstehen sich als die Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland. Die aktuelle Pressemitteilung halte ich für sehr lesenswert: >> “Ein Jahr nach Übergabe des Abschlussberichts der Zukunftskommission Landwirtschaft an die Bundesregierung sehen sich die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, in ihrer Ablehnung bestätigt. „Die Experten haben ganz offenkundig in die falsche Glaskugel geschaut“, sagte Jann-Harro Petersen von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN mit Blick auf die durch den Ukrainekrieg ausgelöste Versorgungskrise: „Heute dient das Papier denkfaulen Politikern als Legitimation dafür, stur an ihren Plänen zur Reduzierung der inländischen Agrarproduktion festzuhalten.“ Die nach den Bauernprotesten 2019 von Bundeskanzlerin Angela Merkel eingerichtete Kommission hatte der deutschen Landwirtschaft gigantische Umweltschäden unterstellt und daraus die Notwendigkeit einer staatlich gelenkten Transformation abgeleitet, kritisiert der 45jähige Milchviehhalter aus Tating in Schleswig-Holstein: „Diese wirklichkeitsfremde Herangehensweise führt zu Frust und Druck und Zukunftsangst auf den Höfen und sollte baldmöglichst in der Versenkung verschwinden.“ Landwirtschaft entwickle sich auch ohne politischen Einfluss ständig weiter, ist Petersen überzeugt: „Wir machen zwar seit Jahrtausenden dasselbe, nämlich Lebensmittel erzeugen aus Bodenfruchtbarkeit, Sonnenenergie und Arbeit, …

Bauernproteste in NL: Nimmt das ein gutes Ende?

Es gibt nur wenige deutsche Medien, die bisher über die Proteste der Bauern in den Niederlanden berichtet haben. Über die Gründe, warum sich die deutschen Medien so zurückhalten und ihrer Informationspflicht nur zögernd nachkommen, kann man nur spekulieren. Im Anhang zwei Berichte eines österreichischen Senders. Aus Gesprächen mit Berufskollegen weiß ich, dass das Verständnis für die niederländischen Berufskollegen hoch ist. Über die Mittel, mit denen diese ihren Zorn und ihre Verzweiflung zum Ausdruck bringen, ist man geteilter Meinung. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren      

Selbstbegrünung fördert keine Biodiversität

Die Stilllegung von 4% der Ackerflächen gilt auch für Öko-Landwirte. Im nachfolgenden Artikel äußert sich ein Bio-Landwirt kritisch zu den Folgen der Selbstbegrünung, die für den Bio-Landbau wesentlich schwerer zu managen sind als für konventionelle Landwirte. https://www.agrarzeitung.de/nachrichten/politik/stilllegungsmassnahmen-keine-biodiversitaet-gefoerdert-101943? In jedem Fall stellt sich die Frage, welchen konkreten Nutzen für die Biodiversität die Selbstbegrünung auf den Stilllegungsflächen bringen soll. Gibt es dazu Studien?

Eine Umfrage zur Tierhaltung der Zukunft

Von eine Landwirtschaftlichen Fachhochschule erhielt ich den Hinweis auf die nachfolgende Umfrage, an der sich wohl auffallend viele Tierschützer und Tierrechtler beteiligt haben. Was fehlt, ist eine größere Beteiligung von Landwirten, egal ob mit oder ohne Tierhaltung. https://thuenen.limequery.com/847856?lang=de Ich habe die Umfrage, für deren Beantwortung es tatsächlich nur 10 Minuten braucht, ausgefüllt und an manchen Stellen schwer atmen müssen. Die Antworten sind nach meiner persönlichen Auffassung nicht neutral sondern weisen eine Tendenz auf. Das finde ich ärgerlich. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Landwirte ihre Meinung kundtun. Die Umfrage ist bis zum 15.7.2022 offen.

Lebensmittelverschwendung…halbieren…bis 2030…

Und wieder einmal eine Pressemitteilung aus dem BMEL, wo etwas bis 2030 halbiert werden soll. (Bisher ist es die Nutz-Tierhaltung und die “Pestizide”) 07-90-ÖZ-BMEL-BMUV-Bericht Lebensmittelabfälle   Und wieder einmal werden die bekannten Sprechzettel herausgeholt: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: „Es passt einfach nicht zusammen, dass bei uns nach wie vor Lebensmittel im Müll landen, während weltweit zig Millionen Menschen hungern. Das ist eine Schande. Und vergessen wir nicht, dass unsere Landwirtinnen und Landwirte hart für unser Essen gearbeitet haben. Es ist also auch eine Frage der Wertschätzung, respektvoll mit Lebensmitteln umzugehen. Und wieder einmal sind die Zahlen fast unverändert zu den Vorjahren.   Und wieder einmal wird kein Konzept vorgelegt, wie man die Reduktion tatsächlich erreichen will. Nur mit guten Ratschlägen wird das wohl nicht gelingen.   https://www.umweltbundesamt.de/themen/ein-drittel-der-lebensmittel-wird-verschwendet Interessant ist in diesem Zusammenhang die Seite der Deutschen Umwelthilfe, die nicht von 11 Mio. Tonnen sondern von 18 Mio. Tonnen verschwendeter Lebensmittel ausgeht. https://www.duh.de/projekte/lebensmittelverschwendung/ Zitat: “Durch Lebensmittelverschwendung entstehen pro Kopf und Jahr knapp eine halbe Tonne Treibhausgase. Dies entspricht circa 4 Prozent der jährlichen Gesamtemissionen von Deutschland.” Wetten, …

Bauernproteste in den Niederlanden

Mittlerweile berichten auch deutsche Medien über die Bauernproteste in den Niederlanden: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/niederlande-protest-103.html https://www.spiegel.de/ausland/niederlande-bauern-attackierten-wohnhaus-von-umweltministerin-mit-guelletank-a-c491cb60-9673-42b8-b922-182e520cddd9 https://taz.de/Bauernproteste-in-den-Niederlanden/!5861364/ Gründe für diese sehr heftige und zum Teil radikalen Proteste sind mögliche neue Regeln für die Stickstoffdüngung, die allerdings für viele Betriebe existentell sind. Anthony Lee hat im folgenden Video einiges zusammengefasst. Bisher hat die niederländische Regierung von ihren Plänen nichts zurückgenommen. Man kann nur hoffen, dass die Proteste nicht noch radikaler werden.      

“Darfs noch etwas Gift sein?”

Unter diesem Titel veröffentlicht das Portal  https://www.fluter.de/ einen Text zu Grenzwerten bei Pflanzenschutzmitteln. https://www.fluter.de/lebensmittel-grenzwerte-pestizide Dass kritisch über Pflanzenschutzmittel und ihre Zulassung berichtet wird, ist alleine nichts besonderes. Dass der Eindruck erweckt wird, dass man es damit nicht so ernst nimmt, auch nicht. Das kennt man ja von NGO´s. fluter. ist allerdings kein Medium einer NGO sondern das Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung Normalerweise schätze ich die Bundeszentrale, denn sie veröffentlicht auch sehr lesenswerte Bücher. Dieses hier zum Beispiel: https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/239142/land-und-wirtschaft/      

Auf Bio umstellen?

Das Thema stellt sich jeder Landwirt irgendwann einmal. Doch jetzt sind die Rahmenbedingungen anders, als noch vor einem halben Jahr. Die Erzeugerpreise von Bio und Konventionell nähern sich immer mehr aneinander an. Wir haben dieses Thema auch in einer WhatsApp-Gruppe des Praktikernetzwerks diskutiert und dabei wurde dieses aktuelle Video geteilt. Die ARD hat einen jungen Landwirten bei der Frage, ob er den Betrieb umstellen soll, einige Wochen begleitet. Bis zu seinem endgültigen Entschluss. Und sie hat Renate Künast in Berlin dazu befragt. Dieses Video ist unbedingt sehenswert, weil die Reporterin sehr offen mit dem Thema umgeht. Und weil Renate Künast zeigt, dass sie keinen Plan hat, wie 30% Bio bis 2030 erreicht werden soll. Und  auch selbst nicht mehr daran glaubt. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren