Monate: März 2020

Corona, regionale Lebensmittel und Urlaub auf dem Bauernhof

Draußen regnet es mal wieder. Das ist gut so, denn wir Bauern haben uns den Regen gewünscht. Ich gehe  deshalb auch wenig nach draußen. Wenn man mehr im Haus ist, schaut mal auch mehr Fernsehen. Und was hört man allerorten? Corona. Welche Auswirkungen hat das, was gerade passiert und was möglicherweise noch passieren wird, eigentlich auf die Landwirtschaft? Das frage ich mich, das fragen sich möglicherweise auch viele Berufskollegen und das fragen sich eventuell auch Konsumenten, die ja gerade Konserven, Mehl, Nudeln, Reis und Speiseöl in Massen einkaufen und bevorraten. Ich habe mir mal ein paar Gedanken gemacht und recherchiert. Dabei habe ich aber auch festgestellt, dass vieles noch unklar ist. Erlöse, Kosten, Preise Was schon passiert ist: die Preise für Agrarprodukte, die an der Börse (MATIF) gehandelt werden, sind massiv eingebrochen. https://www.zmp.de/getreide/matif-weizen-no-2_future  https://www.kaack-terminhandel.de/de/matif-weizen.html Das betrifft nicht nur Getreide, sondern gilt auch für Raps und viele andere Kulturen. Neben Agrarrohstoffen ist auch der Rohöl-Preis dramatisch abgestürzt, was Auto- und Traktorfahrer erst einmal freuen könnte.  Niedrigere Rohölpreise bedeuten ja niedrigere Frachtkosten. Und preiswertere Betriebsmittel wie Pflanzenschutz …

Wichtig für Landwirte: Öffentlichkeitsbeteiligung!!

Bis zum 2. April hat jeder die Möglichkeit, sich zum Thema Düngeverordnung zu äußern. https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Pflanzenbau/Ackerbau/_Texte/Duengung.html Hier wird es etwas kürzer und prägnanter beschrieben: https://www.landvolk-mittelweser.de/news-press/oeffentlichkeitsbeteiligung-bei-roten-gebieten Meine Meinung: eine schriftliche Stellungnahme ist mindestens so wichtig wie eine Treckerdemo!  

Besinnung auf das Wesentliche

Leergeräumte Regale hat es in Deutschland schon lange nicht mehr gegeben. Und kaum einer versteht so richtig, warum das so ist, denn Engpässe bei Weizen, Reis oder Nudeln wird es wohl nicht geben. Dietmar Wischmeyer hat mal zurückgeschaut, warum wir uns in eine verhängnisvolle Abhängigkeit begeben haben. Und warum die jetzige Situation auch was Gutes in sich birgt. https://www.facebook.com/cosmoard/videos/1763508777130581/?v=1763508777130581  

Wie ehrlich bist Du vor Dir selbst?

Maria hat Psychologie an der Universität Salzburg studiert. Sie ist auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern in Bayern aufgewachsen und lebe dort auch heute noch. Jetzt schreibt Sie an ihrer Masterarbeit und braucht unsere Unterstützung. Es geht um einen Fragebogen, der wirklich in 10 Minuten ausgefüllt ist. Die Fragen haben es in sich. Bei manch einer habe ich geschluckt, bei der ein oder anderen auch mit mir gehadert, ob das wirklich meine ehrliche Antwort ist. Aber lest selbst, was Maria zu sagen hat. Und ganz unten ist der Link zum Fragebogen. Es lohnt sich wirklich, mitzumachen. Schaut auf jeden Fall mal rein. An alle Landwirtinnen und Landwirte! Die Situation der Landwirte bei uns ist in der aktuellen Zeit mit vielen Veränderungen und Herausforderungen verbunden. Welche Spuren hinterlassen die aktuellen Entwicklungen bei den Landwirten, wie geht es Ihnen wirklich? Und wie stark werden ihre seelische Gesundheit und ihre Psyche durch die momentane Situation belastet? Ich bin selbst auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen und daher liegt mir das Wohlergehen der Landwirtinnen und Landwirte am Herzen. Ich habe …

Kein Ruhmesblatt für den NABU

Wenn man Fehler macht, sollte man das auch zugeben. Besonders dann, wenn man mit dem Geld anderer Leute umgeht und sich dem Naturschutz verschrieben hat. https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Speicherkoog-Kreis-bestaetigt-sieben-tote-Pferde,wildpferde142.html?fbclid=IwAR3OkXhEe4BHbXmM9lb0BI9BoHenpC1_oxvdlxFcyYwjisRatdduXyBKLoc

Noch ein Interview…

Diesmal hat mich der Verband der Lohnunternehmer zu den grünen Kreuzen und anderen Themen befragt. Dauer: ca. 30 min. Ich bin heute wieder den ganzen Tag unterwegs. Diesmal nach Nürnberg. Kommentare wird es zum Interview ja wahrscheinlich kaum welche geben. Dann gibt es auch keinen Stress, wenn ich  (mal wieder) nicht schnell genug mit der Freigabe war. 🙂 Oder sollte ich mich irren??? 🙂 https://lu-web.de/lu-web-videos/lu-audio/audio-lu-talk-mit-bauer-willi/

Nicht nur reden…

…sondern auch handeln. Wer was für den Artenschutz tun will, kann das mit einer Blühpatenschaft. Hier Adressen im Rheinland: https://www.rlv.de/verbraucher/blueh-patenschaft/ T-online hat sich auch mit dem Thema beschäftigt. Das ist doch positiv. https://www.t-online.de/heim-garten/garten/id_87372022/gruene-patenschaften-wie-man-bluehstreifen-fuer-insekten-foerdert.html?fbclid=IwAR2wH3c95FqBRhpSkqto1k5LXt_dbklSfj4TxaMujfx5PVidd9CS2BY76EM  

Den Mangel verwalten…

Vergangene Woche war ich auf einer Veranstaltung, auf der über die Maßnahmen im kommenden Frühjahr gesprochen wurde. Irgendwie erinnerte mich das an den Februar 1990, als ich auf einer Veranstaltung in Ostdeutschland war, als sich diese noch DDR nannte. Jetzt allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Meine Berufskollegen freuten sich 1990 darauf, jetzt endlich wirksame Betriebsmittel zur Verfügung zu haben. Bei der Veranstaltung jetzt, im Februar 2020, war es genau umgekehrt. Der Tag bestand eigentlich nur daraus, von Seiten der Kammerberater meinen Berufskollegen und mir klarzumachen, welche Wirkstoffe ab 2020 und welche ab 2021 nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Auf die Frage, wie denn der Kartoffelkäfer demnächst kontrolliert werden soll, wusste der Kammerberater auch keine Antwort. “Absammeln” war dann die zynische Bemerkung eines Bauern. Ähnliche Verhältnisse bei Zuckerrüben: Es stehen nur noch sehr wenige Wirkstoffe zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen zur Verfügung. Nach dem Verbot der insektiziden Beizen muss wieder breitflächig gespritzt werden, was uns Bauern gewaltig gegen den Strich geht. Die noch vorhandenen Wirkstoffe sind oft weniger wirksam, was die Resistenzentwicklung fördert. Die Blattläuse leben zu …

Wenn´s plötzlich ernst wird ….

Ein Beitrag von Bauer Fritz aus Österreich Wenn´s plötzlich ernst wird… …. sieht die Welt im Handumdrehen ganz anders aus. Man traute ja schon kürzlich seinen Augen und Ohren nicht, als angesichts der in Afrika und Asien auftretenden riesigen Schwärmen von Heuschrecken der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln gefordert wurde und daß dafür dringend mehr Flugzeuge und Helikopter notwendig sind. Geschrieben und gesagt von Organisationen und NGO´s die sich vormals vor der Benutzung des Wortes Pestizid lieber die Zunge rausgerissen hätten oder vor der Beschreibung deren positiver Wirkungen lieber die Finger abgehackt hätten. Und nun erscheint Corona auf der Weltbühne. Ein so kleiner Virus rückt binnen 2 Wochen die Wohlstands-Mir-paßt-eigentlich-überhaupt-nichts- mehr-Gesellschaft zurecht. Und plötzlich: Dosennahrung mit allerlei bislang verpönten Inhaltsstoffen und Zutaten wird zum Lieblings-Vorsorge-Mahl, wo bislang das 5 Sterne-Menüs für die eigenen Ansprüche als gerade noch gut genug empfundenen wurde. Mineralwasser aus Plastikflaschen (!!!!) ersetzt im Nu den Bio-Beaujolais aus dem Dekanter. Leere Regale nicht als Werbegag sondern plötzlich als Akutwarnung vor dem vermeintlich immerwährenden Endlos-Überfluß. Panikkäufe und Hortungskäufe mit Schutzmasken und Gummi(!!!)handschuhen ersetzen in Null-Komma-Nix …