Monate: März 2018

Landwirtschaft in Deutschland 2040

Der Versuch einer Prognose. Dazu habe ich mir eine Publikation einer Bank durchgelesen und mit eigenen Kommentaren (kursiv) versehen. Die Zahl der Betriebe wird von derzeit 275.000 auf rund 100.000 sinken die durchschnittliche Betriebsgröße wird von 60,5 ha auf rund 160 ha steigen (vor allem in Westdeutschland, geringe Veränderung in Ostdeutschland) Die Zahl der Arbeitskräfte wird sich auf 325.000 halbieren (ohne Saisonarbeitskräfte) Dies vor allem durch eine weitere Technisierung in allen Bereichen. Roboter sowohl im Feld als auch im Stall werden normal sein. Die Verdrängung von Mensch durch Maschine wird sich fortsetzen. Der Fachkräftemangel im gesamten Agrarbereich führt ebenfalls zu weiteren technischen Lösungen. Der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe wird abnehmen Zunehmend werden Flächen über Bewirtschaftungsverträge geführt. An den Eigentumsverhältnissen ändert sich statistisch gesehen also wenig. Bewirtschaftungsverträge werden von unterschiedlich organisierten Agrarunternehmen übernommen. Gerade für Genossenschaften bildet sich hier ein neues Betätigungsfeld (Eigentümer haben weiterhin Einfluss auf die Unternehmensstrategie) In Einzelfällen Pachtung ganzer Betriebe. Das Modell des bäuerlichen Familienbetriebes wird ersetzt durch familiengeführte Unternehmen mit festen Mitarbeitern. Das Ausbildungsniveau der Betriebsleiter wird weiter steigen. Buchführungsaufgaben und Dokumentationspflichten werden von Spezialisten im …

Individuellen Umweltschutz…

…könnte man praktizieren, wenn wir alle weniger fliegen würden. In der Grafik die Entwicklung der Flugkilometer der Deutschen in den letzten 24 Jahren. Eine Trendumkehr ist nicht erkennbar. https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/TransportVerkehr/Personenverkehr/Tabellen/Flugpassagiere.html Prognosen gehen vielmehr davon aus, dass der Co2- Ausstoß durch Luftverkehr bis 2030 um über 50% zunehmen wird. https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/275104/ Und das sind nur die Zahlen für Deutschland. Der Trend zu immer mehr Flugreisen gilt auch für andere Länder und Kontinente. Was mit dem Kerosin passiert, dass direkt aus dem Flugzeugtank in die Luft abgelassen wird (bei Notfällen), kann man hier nachlesen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/treibstoffschnellablass-das-passiert-wenn-kerosin-in-die-luft-gesprueht-wird-a-1167461.html Bevor wir uns also über methan-rülpsende Kühe, Insektensterben oder ähnliche “Vergehen” der Landwirtschaft allzu schnell aufregen, vielleicht mal nachdenken, wie sich unser eigenes Verhalten auswirkt. Ich habe darüber nachgedacht, als ich in der letzten Woche nach Linz geflogen bin. Das war  nicht in den Kurzurlaub… Euer Bauer Willi    

Auswinterung?

Ich habe am Donnerstag vor meiner Tour nach Oberösterreich noch schnell mit der “Pielhacke” ein paar Pflanzen aus dem Frostboden geholt und ins warme Büro gestellt. Klar, dass da ein paar Wurzeln verletzt wurden, aber anders ging es nicht, weil der Boden mindestens 25 cm tief gefroren war. Gut für die Bodenstruktur. Hier die Bilder aus meinem Büro von Samstag morgen. Die gelben Pfeile markieren die intakten Blätter. Das Titelbild ist Winterweizen, das Bild im Text ist Wintergerste. In der Nähe von Linz/ Oberösterreich habe ich am Freitag Weizen gesehen, der um die -15 Grad abbekommen hat. Sah aus der Ferne auch noch gut aus. Ein wirkliches Bild wird man aber erst in der nächsten Woche bekommen, wenn es bei Temperaturen von 10 Grad plus so langsam wieder Leben in die Pflanzen kommt. Oder aber auch nicht. Als Rheinländer bleibe ich aber Optimist. Wenn ihr andere Erfahrungen habt, schreibt sie in die Kommentare. Ich denke, es interessiert alle. Euer Bauer Willi

Bauern und Tierärzte – Freunde oder Feinde?

Viele von euch haben sich meine Diskussion mit Professor Blaha über die Ferkelkastration und wie sie künftig gehandhabt werden soll angeschaut. Jetzt gibt es die zweite Sendung der Videoserie „go ON – Tierärzte diskutieren Lösungen“ auf YouTube zu sehen. Auch dieses Mal steht ein Thema im Mittelpunkt der Debatte, das Kontroversen provoziert: das Verhältnis Tierarzt-Bauer. Ich finde, dass Landwirte mit dem Thema Tierwohl ziemlich allein gelassen werden. Von Tierärzten hört man öffentlich wenig. Mein Diskussionspartner Professor Thomas Blaha, Vorsitzender der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, sieht den Grund dafür darin, dass Tierärzte in der gesellschaftlichen Wahrnehmung eher mit Hunden und Katzen, nicht aber mit Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit in Verbindung gebracht werden. Damit das passiert, müssten sie aber meiner Meinung nach mal öfter die Zähne auseinander kriegen und sich in den Wind stellen. Schließlich sind sie die Experten. Damit sie mehr gehört werden, ist ja auch das Diskussionsforum von Ines George und Ulrike Oslage ins Leben gerufen worden, unseren Gastgeberinnen in Berlin, die die Debatten organisieren, schneiden und veröffentlichen. Also: Schaut rein und sagt eure Meinung. Euer …

Teller, Trog, Tank…was denn nun?

Wie ich ja neulich schon geschrieben habe, sind die Preise für Getreide, Ölfrüchte, Kartoffeln und Zucker ziemlich mies. Und sie fallen weiter, weil überall auf der Welt reichlich produziert wird. Jetzt geht mir dauernd ein Gedanke durch dem Kopf. Fleisch essen ist ja schlimm und belastet die Umwelt. Liest man ja immer. Methan, Gülle usw., da muss man ja dagegen sein. Fleisch kommt von Tieren, die Futter fressen. Das stammt aus meinem Getreide, Raps usw. Wenn also die Zahl der Tiere sinkt, brauchen die weniger Futter und die Preise für Getreide und Raps sinken. Okay, also nicht Trog …. Mais in Biogasanlagen zu verwerten ist schlimm. Weizen oder Zuckerrohr zu Bioethanol zu verarbeiten und Rapsöl dem Diesel zuzusetzen auch. Bioenergie aus Lebensmitteln ist überhaupt unethisch und verringert die Artenvielfalt. Und dann war da noch was mit Monokulturen, Erosion usw. Da muss man doch dagegen sein. Wenn man also Mais, Getreide oder Rüben nicht mehr energetisch verwertet, werden die Preise für Getreide und Raps sinken. Okay, also nicht Tank …. Wenn die Preise für Getreide, Raps und die anderen Kulturen …

Aber kein Metzger…!

Es tut vielleicht mal gut, den Blick auf eine andere Berufsgruppe der “Essensmacher” zu werfen: den Metzger. http://www.achgut.com/artikel/ein_metzger_tut_manch_vergebnen_sprung Der Artikel stammt zwar von einem Schweizer, aber die Ansichten sind ähnlich. Und das Stefan Raab seine Metzgerlehre mit einem “sehr gut” abschloss, wusste ich bisher auch nicht…. Auch der nachfolgende Artikel ist interessant zu lesen, weil sich die Autorin, die Vegetarierin ist, nach dem Besuch der Metzgerei ein Paket Wurst gekauft hat… http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/ein-beruf-wie-jeder-andere-der-metzger-13319520.html   Euer Bauer Willi