190 Suchergebnisse für: glyphosat

Unter diesen Bedingungen…

Ein Interview mit Joern Wogram vom Umweltbundesamt, unter welchen Bedingungen die Verlängerung der Zulassung zugestimmt werden könnte. Das Interview wurde am 10.7.2017 ausgestrahlt. Dauer: 2 min. https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/joern-wogram-interview-zu-glyphosat-100.html

Nix als Widersprüche…

Ein Gastartikel von Sandra, die ganz schön verärgert ist über die Forderungen des Umweltministeriums. Und die vernünftige Lösungsansätze vermisst. Mir läuft gerade einmal mehr die Galle über, meine Stirn zieht Falten und ansprechen sollte man mich besser auch nicht. Denn unsere allseits bekannte Frau Ministerin Dr. Barbara Hendricks und ihr Ministerium bringen mich zur Weißglut – logisches Denken, Folgen abschätzen, Ursachen zu erkennen – bislang suche ich das im Bundesumweltministerium vergeblich. Ich frage mich, was wollen die eigentlich? Heute geht es einmal mehr darum, die weitere Zulassung von Glyphosat zu verhindern. Gut, ok. Soll sie versuchen, aber STOP! War da nicht etwas mit dem Emissionsausstoß in der Landwirtschaft, der ihr sauer aufstößt, und den sie gerne weg haben möchte…? Dumm nur, dass Glyphosat mit der Feldspritze ausgebracht 3 mal weniger CO2 ausstößt als die Alternative, das Pflügen. Blühstreifen, Brache und Zwischenfrüchte findet die gute Frau Hendricks ganz toll, ihre Leute natürlich auch… aber STOP ZUM ZWEITEN MAL! Blühstreifen und Greening machen wir Bauern ja. Dumm nur, dass keiner aus dem Ministerium, in der Lage ist …

Wenn das Konzept der Angst kein Geld mehr bringt…

 …verschicken NGO’s Rundmails mit Spendenaufrufen. Über einen Freund bin ich auch an einen solchen gekommen. Demnach ist Angela Merkel „schuld“, dass Campact die Spenden fehlen, mit denen sie gegen TTIP, Gentechnik, Glyphosat und Neonicotinoide arbeiten können.  Zitat: „ein furchtbares Szenario, das wir verhindern wollen“. Die Offenheit, mit denen Campact seine Strategien darlegt, ist bemerkenswert. Das Konzept der Angst scheint nicht mehr zu funktionieren. Hier der Brief im Original:

“Übernehmen Sie Verantwortung!”

Offener Brief an Ministerin Dr. Barbara Hendricks Unter der Federführung von Susanne Günther (schillipaeppa.net) schreiben die Agrarblogger von www.blogagrar.de und www.bauerwilli.com einen offenen Brief an die Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Anlass ist ein Treffen des Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Nahrungs- und Futtermittel (PAFF) am 19. Juli 2017 zu einer erneuten Diskussion über Glyphosat. Hier der Brief im Wortlaut: „Sehr geehrte Frau Dr. Hendricks, topagrar.com meldet, dass Ihr Haus weiterhin einer EU-Neuzulassung des Herbizid-Wirkstoffs Glyphosat nicht zustimmen will. Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums bestätigte diese Information auf Twitter mit den Worten: „Mehr Negative #Glyphosat-Wirkungen auf Pflanzen, Tiere & Nahrungsnetze auf den Ackerflächen sind gut belegt. Unsere Haltung ist daher unverändert.“ Ich kann diese Argumentation nicht nachvollziehen. In früheren Twitter-Dialogen mit Maria Krautzberger, der Präsidentin des Umweltbundesamtes, oder mit Jochen Flasbarth, dem Staatssekretär Ihres Hauses, wurde als Beleg stets auf eine Arbeit verwiesen, die im Auftrag des UBA erstellt worden ist. Es handelt sich dabei um die Veröffentlichung Jahn, Hötker et al. 2014: „Protection of biodiversity of free living birds and mammals in respect of the effects …

Was wäre eigentlich wenn…

… sich Landwirte  und Verarbeiter einig wären und dem Lebensmittelhandel (LEH) sagen würde: “Es reicht”. Und ab sofort die immer neuen Anforderungen, die der LEH stellt, einfach nicht erfüllen würde… Weiter Gen-Soja aus Südamerika verfüttern, weiterhin Kühe in Anbindehaltung halten, weiterhin enthornen und Schwänze kupieren. Auch am Platzbedarf für die Tiere würde sich nichts ändern, alles bliebe so, wie es ist. Keine neuen Investitionen, keine neuen Dokumentationspflichten, keine Qualitätssicherungssysteme mit stundenlangen Audits, keine neuen Label. Einfach mal Pause mit neuen Wünschen. Wer mehr Tierschutz will, wer keine Rückstände in seinen Nahrungsmittel haben möchte, wer nicht möchte, dass Glyphosat eingesetzt wird soll doch ganz konsequent nur noch Bio-Produkte kaufen. Immer. Und alles.  Unverarbeitet, zum Selbermachen. Er kann auch direkt auf dem Bauernhof seiner Wahl einkaufen, wo er den Bauern kennt und ihm vertraut. Denn wo Vertrauen ist, funktioniert auch der Markt. Davon träumt… …euer Bauer Willi

40% und die journalistische Sorgfalt

In fast jedem Bericht über einen chemisch-synthetischen Wirkstoff taucht der Begriff 40% auf, allerdings mit unterschiedlicher Bezugsbasis. Mal wird dieser Wirkstoff auf 40% der Ackerfläche, mal auf 40% der landwirtschaftlichen Nutzfläche eingesetzt. Ich bin der Sache mal nachgegangen, denn wenn Zahlen genannt werden, sollten diese auch den Fakten entsprechen. Woher stammen diese unterschiedlichen Angaben und aus welcher Quelle stammen diese? Bei dem hier genannten Wirkstoff handelt es sich um das umstrittene Glyphosat. Unter anderem auf folgenden Seiten habe ich als Bezug die Ackerfläche (rund 11 Mio. Hektar) gefunden: https://www.bund.net/umweltgifte/glyphosat/ https://www.welt.de/wirtschaft/article155465971/Darum-ist-Glyphosat-das-wichtigste-Gift-der-Welt.html http://www.abl-ev.de/fileadmin/Dokumente/AbL_ev/Agrarpolitik/16-02-Glyphosat_-_AbL_Positionspapier.pdf Andere Medien, darunter auch die renommierte Wochenzeitung “Zeit” veröffentlichen hingegen, dass es auf 40% der landwirtschaftlichen Fläche (rund 16 Mio. Hektar) eingesetzt wird. http://www.deutschlandfunk.de/glyphosat-in-der-landwirtschaft-da-wird-jaehrlich-wirklich.697.de.html?dram:article_id=357713 http://www.keine-gentechnik.de/dossiers/gift-und-gentechnik/glyphosat-roundup-herbizide/fakten-zu-roundup-und-glyphosat/ http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-05/glyphosat-landwirtschaft-unkrautvernichter-alternativen Auf der Suche nach diesen Unterschieden bin ich auf eine Arbeit der Uni Göttingen gestoßen, die im Jahr 2009 einen Fragebogen auf verschiedenen Wegen (Online, Post, Fax) an landwirtschaftliche Betriebe gegeben haben , von denen 896 ausgewertet werden konnten. Die Daten dieser 896 Betriebe wurden auf das Bundesgebiet hochgerechnet und ergab, dass Glyphosat auf 39% der Ackerfläche und 27,5 der landwirtschaftlichen Fläche (LF) eingesetzt wurde. …

Selbstkritik…

„Irgendwas läuft schief“ titelte neulich ein Kommentator eines landwirtschaftlichen Wochenblattes. Gemeint war die nachlassende gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft. Und so kommt er auch zu dem Schluss, dass es nicht mehr reicht, den Mitbürgern nur zu erklären, was wir Landwirte machen und warum wir es so machen, wie wir es machen. Fakten allein genügen nicht mehr, weil wir eines damit nicht erreichen: fehlendes Vertrauen wieder aufzubauen. Und auf mediale Angriffe nur mit bloßer Verteidigung zu reagieren, bestätigt unsere Kritiker nur in ihrer Wahrnehmung. So geschehen bei den Bauernregeln von Frau Hendricks. Die Kritik seitens der Landwirte wurde in den Medien quittiert mit „getroffene Hunde bellen“. Machen wir alles richtig? Machen wir Bauern eigentlich alles richtig? Können Sie einem normalen Mitbürger ohne landwirtschaftlichen Hintergrund erklären, warum wir die Sau für Wochen in einen Kastenstand sperren? Warum männliche Küken getötet werden? Warum Ringelschwänze abgeschnitten gehören und Hörner ausgebrannt? Ja, wir Bauern wissen, warum wir das machen, aber wirklich verstehen und das sogar noch gut finden werden unsere Mitbürger das nicht. Genauso ist es auch mit Glyphosat und anderen „Pestiziden“, mit …

Ende der Glypho-Phobie?

Die ECHA (Europäische Chemikalien-Agentur) hat kürzlich mitgeteilt, dass aufgrund der verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse der Wirkstoff Glyphosat nicht die Kriterien erfüllt, um als krebserregend, mutagen oder fortpflanzungsschädigend eingestuft zu werden. Zum gleichen Ergebnis waren vorher schon die EFSA, das BfR und die Arbeitsgruppe JMPR der WHO gekommen. Die IARC, die ebenfalls zur WHO gehört, hat es dagegen als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Die IARC überprüft jedoch nicht das Risiko, sondern nur die potentielle Gefahr und hat daher unter anderem auch Wurst, Alkohol und Feinstaub als sicher krebserregend bewertet. Um einen anderen Vergleich heranzuziehen: Haie sind potentiell gefährlich  wie wir von tödlichen Hai-Unfällen nicht nur in der Karibik wissen. Und obwohl auch in der Nordsee Haie leben, ist es kein Risiko, wegen der dort lebenden Haie in der Nordsee zu baden. Im Video seht ihr meine – wie immer unmaßgebliche – Meinung zu diesem Themenkomplex. Fazit: Es wäre für uns Landwirte gut, wenn sich jetzt die Entscheidungsträger – allem voran die Politik – endlich zu einer einheitlichen Entscheidung durchringen würden und die neu gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse dabei berücksichtigt würden. Ich persönlich könnte auch …

Es gibt kein Nullrisiko…

Und wir fürchten uns vor den falschen Dingen. So auch vor Glyphosat. Und warum mehr Hygiene beim Kochen viele echte Risiken senken könnten. Ein lesenswertes Interview mit dem Präsidenten des Bundesinstitutes für Risikoforschung. http://www.nrz.de/leben/risikoforscher-wovor-wir-uns-wirklich-fuerchten-sollten-id209872741.html

Fakten, Gefühle und die Bauern…

Das Wort des Jahres ist „postfaktisch“. Bemüht man Wikipedia, so ist dort der Begriff „postfaktische Politik“ erklärt und zwar so: „Postfaktische Politik ist ein politisches Denken und Handeln, bei dem Fakten nicht im Mittelpunkt stehen. Die Wahrheit einer Aussage tritt hinter den Effekt der Aussage auf die eigene Klientel zurück. In einem demokratischen Diskurs wird – gemäß dem Ideal der Aufklärung – über die zu ziehenden Schlussfolgerungen aus belegbaren Fakten gestritten. In einem postfaktischen Diskurs wird hingegen gelogen, abgelenkt oder verwässert, ohne dass dies entscheidende Relevanz für das Zielpublikum hätte. Entscheidend für die von postfaktischer Politik angesprochenen Wähler ist, ob die angebotenen Erklärungsmodelle eine Nähe zu deren Gefühlswelt haben. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Postfaktische_Politik Postfaktisch ist nicht neu Nun ist dies für mich als Bauer nichts Neues. Ob es um „verseuchtes“ Trinkwasser, um Glyphosat in Muttermilch und Bier, um die Gefahr von „Pestiziden“ oder Gentechnik geht, all diesen Botschaften sind so formuliert, dass eben der Wahrheitsgehalt der Aussage hinter dem Effekt für das eigene Klientel zurücksteht. Wenn das Zielpublikum der Aussage gefühlsmäßig zustimmt, ist das Ziel erreicht. Da kann man …