„Irgendwas läuft schief“ titelte neulich ein Kommentator eines landwirtschaftlichen Wochenblattes. Gemeint war die nachlassende gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft. Und so kommt er auch zu dem Schluss, dass es nicht mehr reicht, den Mitbürgern nur zu erklären, was wir Landwirte machen und warum wir es so machen, wie wir es machen. Fakten allein genügen nicht mehr, weil wir eines damit nicht erreichen: fehlendes Vertrauen wieder aufzubauen. Und auf mediale Angriffe nur mit bloßer Verteidigung zu reagieren, bestätigt unsere Kritiker nur in ihrer Wahrnehmung. So geschehen bei den Bauernregeln von Frau Hendricks. Die Kritik seitens der Landwirte wurde in den Medien quittiert mit „getroffene Hunde bellen“.
Machen wir alles richtig?
Machen wir Bauern eigentlich alles richtig? Können Sie einem normalen Mitbürger ohne landwirtschaftlichen Hintergrund erklären, warum wir die Sau für Wochen in einen Kastenstand sperren? Warum männliche Küken getötet werden? Warum Ringelschwänze abgeschnitten gehören und Hörner ausgebrannt? Ja, wir Bauern wissen, warum wir das machen, aber wirklich verstehen und das sogar noch gut finden werden unsere Mitbürger das nicht. Genauso ist es auch mit Glyphosat und anderen „Pestiziden“, mit Monokulturen und Nitrat. In der Wahrnehmung vieler unserer Mitmenschen quälen wir unsere Tiere und machen die Natur kaputt. Und ganz ehrlich: finden wir Bauern selbst unser Verhalten immer richtig? Haben wir nicht manchmal selbst das Gefühl, dass da „etwas schief läuft“? Und dass die bloße Verteidigung und der Verweis auf schwarze Schafe nicht mehr reicht? Und dass wir tatsächlich auch etwas an unserer Produktionsweise ändern müssen, damit wir die gesellschaftliche Akzeptanz wieder erreichen?
Wer soll es richten?
Der Kommentator des landwirtschaftlichen Wochenblattes kommt weiter zu dem Schluss, dass die Bauern nicht darauf hoffen sollten, dass Verbände und Organisationen (allein) für ein besseres Bild der Landwirtschaft sorgen können. Das ist wahr, denn diese gelten als befangen und schnell heißt es „die müssen ja so reden“. Ein Erlebnis-Bauernhof in einer Großstadt ist eine gute Sache, aber wie viele Menschen erreichen wir damit?
Jetzt wird wieder der Ruf nach einer neuen CMA laut. Verständlich, denn bei aller Kritik hat sie gute Arbeit geleistet. Wer kennt nicht heute noch die Sprüche „Milch macht müde Männer munter“ oder auch „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“? Aber wie Sie schon merken: mit solchen Sprüchen locken wir heute niemandem mehr hinter dem Ofen hervor. Ganz im Gegenteil: in Zeiten von Laktose-Intoleranz und Vegetarismus ginge der Schuss heute sprichwörtlich nach hinten los. Hinzu kommt, dass weder die Landwirte noch die vor- und nachgelagerten Bereiche bereit sind, für eine solche Organisation Geld auszugeben. Wir Bauern sind da wie die Verbraucher: Hohe Ansprüche stellen, aber keine Konsequenzen ziehen. Auch ganz schön schizophren.
Warum nicht etwas ausprobieren?
Alte Rezepte taugen folglich heute nicht mehr. Doch wie können neue Ansätze aussehen? Was halten Sie davon, wenn jeder landwirtschaftliche Kreisverband fünf Altenteiler/innen oder auch Junglandwirt/innen findet, die in Schulen und Kindergärten ganz einfach erzählen, wie heute ein Bauernhof aussieht? Sie werden überrascht sein, wie interessant dies Kinder und Jugendliche finden. Information aus erster Hand. Denn wir Landwirt/innen sind authentisch, wir können erzählen und das überzeugt mehr als jeder Faktencheck. Übrigens auch die Lehrer! Und wenn ich „-innen“ schreibe, dann deshalb, weil unsere Landfrauen im Normalfall wesentlich kommunikativer sind als ihre männlichen Berufskollegen. Wie gesagt, im Normalfall.
Wir reden in der Landwirtschaft zu viel über Stückzahlen, Deckungsbeitrag und Betriebskosten statt über die Kuh Lisa, die sich einen automatischen Spaltenschieber und einen Melkroboter wünscht, damit der Bauer mehr Zeit für sie hat. Dann ist der Konsument möglicherweise auch bereit, für die Milch etwas mehr auszugeben. Einer Kuh Lisa kann man doch nichts abschlagen, nicht umsonst heißt es ja auch „Kuhblick“. Die Tierschutzvereine machen das schon lange so, mit Erfolg.
Wie kann man Menschen gewinnen?
Menschen brauchen Beziehungen um Vertrauen in jemanden zu haben. Sie brauchen Geschichten und Namen, um Dinge einzuordnen. Warum geben viele Mitmenschen mitunter 1000 Euro für ihr Haustier beim Tierarzt aus? Ökonomisch ist das jedenfalls nicht.
Vertrauen ist ein Gefühl und für ein gutes Gefühl sind wir alle bereit, auch mehr Geld auszugeben. Menschen haben offensichtlich kein Problem damit, 800 Euro für ein Smartphone auszugeben, obwohl sie nur einen Bruchteil der Funktionen nutzen. Aber es ist halt ein gutes Gefühl, eines zu besitzen. Und es ist mehr als nur ein Ding. Übrigens ist auch nicht jede Wahl eines neuen Schleppers nur mit Logik zu begründen…
Es gibt eine tolle Initiative, die von Landwirten für Landwirte ins Leben gerufen wurde. Sie nennt sich „Heimische Landwirtschaft“ (www.heimischelandwirtschaft.de) und hat Radiospots von 20 Sekunden produzieren lassen, die in vielen Bundesländern bereits ausgestrahlt werden. In diesen Spots reden andere gut über die Landwirtschaft und jeder Spot endet mit dem Satz „Ich vertraue den heimischen Landwirten“. Das ist doch eine gute Sache. Leider wird sie von den Bauernverbänden nur in wenigen Fällen unterstützt. Und vom vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft (Handel, Genossenschaften, Firmen) so gut wie überhaupt nicht.
Keine Zeit, keine Lust, kein Geld…was dann?
Wenn Sie also persönlich „keinen Bock haben“ sich mit Öffentlichkeitsarbeit zu befassen, wenn Sie sich überfordert fühlen, wenn Ihnen die Argumente fehlen oder weil Sie (angeblich) keine Zeit haben, könnten Sie sich zumindest hier engagieren. Mit Geld. Aber das haben Sie wahrscheinlich auch nicht…
Übrigens: auch die Plakate des rheinischen Bauern-Verbandes (die-rheinischen-bauern.de)sind ein richtiger Schritt, auch wenn manch einem Landwirt die Aufmachung nicht gefällt. Aber „der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“. Wäre doch eine Möglichkeit, diese bei sich auf dem Feld aufzustellen. Oder was spricht dagegen?
Euer Bauer Willi
Bedenklich finde ich wie die landwirtschaftrlichen Wochenblätter z.T. für Verbandsinteressen eingesetzt werden! Aber im Bereich Öffentlichkeitsarbeit braucht man als Verband erst mal ein Ziel: Man kann nicht für große und kleine Betriebe für Konventionelle und bio für Kühe mit und ohne Hörner , für einheimisches Eiweiß und Weltmarkt für alles und nichts sein! Wenn man den Anspruch hat alle zu vertreten, dann wird die Klinge stumpf oder aber man muss den Verbänden neue Strukturen geben : Einen Dachverband mit vielen intergrierten Faschverbänden.? Ja jeder muss für sich und seinen Betrieb Öffentlichkleitsarbeit leisten und wir leisten dieses ebenfalls. aber in der Vergangenhiet konnte man den Eindruck gewinne, dass wann immer “schlimmer Bilder” auftauchten, die betroffenen Betriebe als Schwarze Scharfe hingestellt wurden, anstatt einfach mal klar zu machen dass bestimmte Bilder nicht zu 100% vermeidbar sind! Und Schwarzen scharfe? ja die müssen gefunden werden und hierfür Bedarf es einer eigenen Strategie des Berufsstandes: Ombudsmänner, die den einen oder anderen mal zur Seite nehmen und die gelbe Karte zeigen oder so?
Ja Ehrlicher,
dann müßte ja der Bauernverband die selben Fachgebiete haben wie die Landwirtschaftsämter, oder?
Aber ich denke dafür ist der Ortsbauernverband, der Ortslandwirt da?
Jeder für seinen Betreib Öffentlichkeitsarbeit leisten?
Wo sind wir denn?
Es sind ja schon 60 Wochenstunden in Der Landwirtschaft, was sollen wie denn noch alles leisten?
Und dadurch soll es noch mehr werden, nur um die anderen bei Laune zu halten?
Die lachen doch über uns, weil wir schlechtes Gewissen haben!
Jemand, vielleicht ein Verband von uns allen bezahlt kann so etwas tun.
Es muß endlich juristisch gehandelt werden, damit diese “schlimmen Bilder” in der Öffentlichkeit wirkungslos bleiben!
Der Anfang scheint gemacht zu sein!
Es ist schon veröffentlicht worden, dass Bauern (Schwarze Schafe) Recht bekommen haben, bei so einer Geschichte, wo unerlaubt in den Stall eingebrochen wurde!
Die “schwarzen Schafe” müssen auch an die Hammelbeine genommen werden, aber bitte nicht in der voyeuristischen Öffentlichkeit!
Die Ortleute können die Kontrolle nicht leisten, nach meiner Meinung! Und ein Stück Offentlichekitsarbeit sollte möglich sein, sonst wird schwer!
Ja, verstehe,
ich dachte nur der “Örtliche” kann vor Ort schauen und dadurch die Situation im Detail einschätzen und weitergeben!
Richtig, keine Organisation kann alle gegensätzlichen Interessen gleichzeitig vertreten. Einige haben sie noch vergessen: Pächter und Verpächter, Beiragszahler und Leistungsempfänger der Sozialversicherung, Weltmarkt und Regionalmarkt. Auch vorgelagerte und nachgelagerte Branchen wie Lagerhäuser und Verarbeiter haben andere Interessen als die Landwirte. Genauso hoffnungslos wäre es von einem Mieterverein zu erwarten, zugleich die Interessen der Vermieter zu vertreten, oder von einer Gewerkschaft auch die Arbeitgeber.
Sind eigentlich “die Bauern” heute eine so homogene Gruppe für die es möglich ist allgemeine Lösungsvorschläge zu erarbeiten von denen alle profitieren?
Wenn ich mir in Berlin das Getümmel der “satt” Demos angucke und mich bischen im Internet umsehe hab ich da so meine Zweifel.
Für echte Lösungen denk ich müsste sich jeder zuerst unvoreingenommen fragen “was nutzt mir, wo will ich hin” Hier hab ich den Eindruck das viele einfach etwas machen/ mitmachen ohne wirklich zu hinterfragen ob ihnen das persönlich etwas bringt.
Ich hab sowas in den neunziger Jahren im Gastrobereich erlebt als es Ärger um eine Disko gab. Mit dem Betreiber eines Hotels in der Nähe bin ich gut befreundet und wir haben damals lange diskutiert was er machen soll weil der Diskobetreiber ihn um Unterstützung bei der Gemeinde und im allgemeinen für gemeinsame Aktionen gebeten hat. Beide Gastronomen, beide im Dehoga. Das wars aber dann an Gemeinsamkeiten. Unter dem Lärm und dem Stress durch die Disko hat er und sein Geschäft genau so gelitten wie die Anwohner. Ich hab ihm empfohlen nicht so bescheuert zu sein und sich auf die Seite des Diskobetreibers zu schlagen nur weil es ein Branchenkollege ist, sondern auf die Seite derer deren Interessen er teilt, und von denen er lebt weil sie im Gegensatz zu den Diskobesuchern und Betreibern auch in sein Restaurant kommen, da essen und feiern und auch seinen Hotelbetrieb nicht stören.
Kann man vielleicht nicht direkt vergleichen, aber letztendlich wars auch eine Interessenabwägung.
“Sind eigentlich „die Bauern“ heute eine so homogene Gruppe”
der grösste teil schon,was das produzieren angeht,immer mehr,um immer effektiver zu sein.
in preisschwächen wird gejammert: die anderen sind schuld!
wie ich schon öfter geschrieben hatte: marketing interessiert nicht,vor allem,wenns geld kostet.
Es gibt Dinge, die kann man nicht erklären, da reitet sich der Bauer nur weiter rein. Kastenstände zum Beispiel. Verbraucher verdrängen ihre Schuld und projizieren sie auf Bauern, Bauern verdrängen ihre Schuld und projizieren sie auf Verbraucher. Und wenn über den Kastenstand, der in anderen Ländern verboten ist, berichtet wird, wird gewehklagt, dass dabei kein Hohelied auf ihn gesungen wird. Die Medien haben gefälligst nach der Pfeife der Bauern zu tanzen. Dass sie es nicht tun, liegt nur an “Gehirnwäsche” der NGOs, neuerdings gibts einen weiteren Erklärungsversuch: die Disney-Trickfilm-Theorie. Wie Folter wirkt es nur, wenn man Schweinchen Schlau dort arretiert und eingezwängt sieht.
Keine Sorge, bei Disney bleibt dem Schweinchenschlau der Kastenstand erspart, notfalls kommt der König der Löwen zu Hilfe.
An der gegenseitigen Projektion ist was dran. Aus Sicht der Verbraucher/Bürger findet niemand den Kastenstand gut, was ich verstehen kann. Nun könnte man erklären, dass ohne Kastenstand die Ferkelsterblichkeit höher ist. Das wissen auch die NGO´s, sagen es aber nicht laut. Höhere Ferkelsterblichkeit ist kein schönes Thema. Wenn man dann noch sagt, dass der wirtschaftliche Erfolg der Landwirte darunter leidet, ist die Diskussion gleich am Ende weil jeder sagt: “Siehste, den Bauern geht es nur um´s Geld”. Und nun?
Bauer Willi
Die Ferkel werden doch nur zerdrückt, weil die Muttersau am Rücken so unglaublich fett ist. Da geht das Körpergefühl verloren.
Neulich im Restaurant am Nebentisch: Eine Frau streifte mit ihrem unglaublich ausladenden Gesäß die Kante meines Tisches. Sie entschuldigte sich aber bei mir dafür, dass sie mich (!) berührt habe. Ich bin vielleicht so hart wie die Tischkante (tue ja auch was dafür), ich befand mich aber natürlich woanders, und zwar vor der Tischkante (aus Sicht der Frau, die hinten aber keine Augen hatte, neben der Tischkante). Ich wunderte mich nur, dass sie offenbar überhaupt keine Vorstellung mehr von Ihrer Ausdehnung im Raum hatte.
So ein Körper- und Raumgefühl haben aber Menschen und Tiere normalerweise, ein ziemlich präzises sogar. Deswegen können sie sich gewandt fortbewegen. Die Frau hatte es nicht mehr. Die Sauen haben es auch nicht. Es ist eine Folge der Zucht. Es ist dieses ganze System, das pervertiert ist, einschließlich der Essgewohnheiten der meisten.
(Die fette Frau befand sich übrigens, mit drei anderen fetten und ebenso lauten Frauen, in einem rein veganen Restaurant, Sattgrün.)
@ Marian
Wenn ein System aus den Fugen gerät, gibt es Leute, die darauf hinweisen. Einge davon haben ihre Disneyzeit längst hinter sich gelassen und konnten seinerzeit Donald Duck und Hühnerfrikasse zwanglos miteinander vereinbaren. An Disney liegt es nicht. Vielleicht liegt es an den Spiegelneuronen, die auch ohne Disney-Vorkenntnisse flackern. Haben Sie einen Hund (gehabt)? Es ist keine Vermenschlichung, wenn man feststellt, dass Hunde fühlende, sensible, empathische Wesen sind. Das gilt auch für andere Tiere. Es ist das Menschliche nicht alles nur im Menschen vereint. Dagegen spricht schon die Evolution der Arten.
>> Die Frau hatte es nicht mehr. Die Sauen haben es auch nicht. Es ist eine Folge der Zucht. Es ist dieses ganze System, das pervertiert ist, einschließlich der Essgewohnheiten der meisten.>>
Interessant, dass adipöse Frauen mit Schweinen verglichen werden, hatten sie eine schwierige Jugend?
Alte Meister malten alle
dicke, weiche, satte, pralle
Hinterteile und auch Becken,
um des Mannes Lust zu wecken!
Heute ist das Lustsymbol
spindeldürre, beinahe hohl,
ist verhungert und komplett
ohne Formen, platt wie ein Brett!
Rubens, der die Frauen malte,
nicht nur, weil man ihn bezahlte,
malte gerne Weiblichkeit
korpulent und beckenbreit!
Eine Frau aus Rubens Sicht,
zeigte ihre Knochen nicht,
weil sie wusste, dass ein Mann
sich da dran verletzen kann!
Wo sind nur die Zeiten hin,
wo man gar ein Doppelkinn
und ein Bauch und volle Brüste
liebevoll und zärtlich küsste?
Scheinbar gilt es heut als schön,
durch die Frau hindurch zu sehen
und zu winken, wenn sie fliegt,
weil sie überhaupt nichts wiegt!
UND: es wussten schon die alten Römer,
mit Mollies kuscheln das ist viel schöner !!!
Lg und schönen Tag
Ps: Die Meinige ist schlank. :_)
Danke für ein wenig Poesie am Morgen und sorry, dass ich das Schwein beleidigt habe, es kann ja nichts dafür.*) Ein Vergleich ist aber keine Gleichsetzung.
Meine Mutter war schlank und ist es immer noch.
*) Seit Götze wissen wir, dass man auch trotz kontrolliertem Essen und viel Bewegung eine Tendenz zum Auseinandergehen zeigen kann. Es gibt tatsächlich Dicke, die nix dafür können.
“Einge davon haben ihre Disneyzeit längst hinter sich gelassen und …” haben irreparablen Schaden davon getragen. Dicke Frauen mit Mutterschweinen (Sauen) zu vergleichen ist schon krass, man sieht was Disney anrichten kann!!
“Ferkel werden doch nur zerdrückt, weil die Muttersau am Rücken so unglaublich fett ist. Da geht das Körpergefühl verloren. ” So ein Quatsch ….
“korpulente frauen sind leidenschaftlich,an dünnen tut man sich weh…….”
“Die Ferkel werden doch nur zerdrückt, weil….”
das verhältnis von sauenmasse zu ferkelmasse so unglaublich ungleich ist!
die sau merkt nur,dass sie aufem ferkel liegt,wenn sie das quieken hört und wird dann ziemlich ungehalten,steht auf oder dreht sich um und schon erwischt sie weitere ferkel,bei mir war der rekord mal 7 von 14 in einer nacht.
Aber AdT,
es mußten schon immer Menschen bei der Ferkelgeburt dabei sein, die großen Sauen haben nun nicht so viel Gefühl, dass sie auf 12 Ferkel, die alle um sie rumlaufen auf einmal aufpassen kann! Sauen können sich auch nicht so grazil bewegen wie Menschen!
Deswegen kann man sie auch nicht mit gut beleibten Frauen verwechseln!
Das ist für beide eine Beleidigung!
Früher, als der Bauer noch mehr übrig hatte, von Verkauf des Schlachtviehs, da konnte er sich Mitarbeiter leisten und diese auch Bezahlen, da braucht er keine Kastenstände!
“So ein Körper- und Raumgefühl haben aber Menschen und Tiere normalerweise, ein ziemlich präzises sogar”
Woher weißt du das, AdT?
Kann ja sein dass das stimmt!
Aber warum assoziierst du die fette Frau mit dem fetten Speck auf dem Rücken der Muttersau?
Hat bauerhans oder Ehemaliger Landwirt unten nicht geschrieben, dass eine großrahmige Sau sich kaum um 12 Ferkel auf einmal kümmern kann, wenn sie schwerfällig aufsteht.
Ich möchte gerne mal wissen,
ob du noch von deinem Opa weißt, dass es früher nach dem Krieg nur Schweine mit 5 oder 7cm Speck auf dem Rücken gab.
Heutzutage ist alles weg gezüchtet, weil kein Fett mehr gefragt ist.
Auf dem Schlachthof wird auch nur nach Muskelfleischanteil bezahlt.
Wir können uns nicht leisten, Schweine mit großen Fettanteil, auch mit viel Speck zu mästen. Die bekommen wir nicht bezahlt, da ist ja das Futter teurer als der Vedienst am Schwein, wo doch nur 6€ übrigbleiben.
Deswegen hat auch die Mutter, die Muttersau von den Mastschweinen kein fettes Kreuz, also fast kein Speck auf den Rippen!
Sie hat ja eine genetische Veränderung, wenn auch ohne Gentechnik gegenüber der fetten Sau nach dem Krieg!
Was nicht thematisiert wird, ist der Fakt, dass Nutztiere seit bereits tausenden von Jahren auf ihr Dasein als Nutztier hin gezüchtet werden. Seit den 1950er Jahren hat sich dieser Effekt durch die verbesserten Züchtungsmethoden noch mal erheblich verstärkt.
Die Schweine sind seit Langem daraufhin konzipiert, in zu engen Ställen zu hausen.
Das erklärt die hohe Ferkelsterblichkeit, wenn auf Kastenstände verzichtet wird.
Die Käfighühner wurden auch drauf konzipiert (gezüchtet), in immer kleineren Käfigen zu hausen. Als diese Zuchtrassen ins Freiland kamen, waren sie als Rasse unfähig für ein Leben im Freiland.
Die Frage, die man sich stellen muss, ist eine andere, nämlich woher der Mensch das Recht nimmt, andere Lebewesen willkürlich nach seinem Gutdünken bzw. wirtschaftlichen Kriterien zu verändern. Aus seiner Religion? Heute sind viele, wenn nicht die meisten der Auffassung, dass Religionen auch bloß Menschenwerk sind. Wieder andere sind der Meinung, dass man auch Menschen genetisch optimieren kann und da wird ja schon fleißig dran gearbeitet.
Wenn sich der Mensch das Recht herausnimmt, andere Lebewesen willkürlich nach seinen Vorstellungen von Optimierung zu verändern, ist es mit dem Respekt vor dem Leben grundsätzlich nicht so weit her. Da wirken 10 cm mehr Platz pro Schwein als Respektbezeugung schon irgendwie seltsam.
Die Vermenschlichung von Tieren in Disney-Filmen lässt diesen Respekt vor dem Leben allerdings ebenfalls vermissen.
Weder den Bauern noch den Tierschützern geht es im Endeffekt um die Tiere. Den Bauern geht es um die Ernährung der Menschen und die Wirtschaftlichkeit. Das sind jedoch Gründe, die alle Menschen betreffen und die man nicht vom Tisch wischen kann.
Den Tierschützern geht es in erster Linie um die Aufrechterhaltung eines idealisierten Menschenbilds und um Selbstdarstellung. Letztendlich um das Selbstbild, das sie von sich pflegen. In diesen Kontext gehört auch die Vermenschlichung von Tieren im Rahmen von Disney & Co mit dem Tier als dem besten Freund des Menschen. Reine Selbstdarstellung.
“Schwarze Flecken” auf der Weste passen da nicht ins Bild.
Es ist doch kein Zufall, dass sich ausgerechnet in der Zeit, in der vegan hip wurde und die Tierschützer lautstark auf die Barrikaden gingen, die Zahl der Schweine pro Stall von 350 auf über 2000 erhöht hat. Zudem hat sich trotz zurückgehendem Fleischverzehr die Zahl der geschlachteten Schweine um 10 Millionen (!) erhöht.
Das ist die Folge allseitiger Verleugnungstaktik, auch gerade von Seiten der Tierschützer.
Den Tieren in den Ställen hätte es mehr Lebensqualität verschafft, wenn die schwarzen Flecken auf der Weste akzeptiert wären und der Verbraucher sein Fleisch direkt beim Bauern oder auf dem Markt kaufen würde.
“Die Schweine sind seit Langem daraufhin konzipiert, in zu engen Ställen zu hausen.
Das erklärt die hohe Ferkelsterblichkeit, wenn auf Kastenstände verzichtet wird.
Die Käfighühner wurden auch drauf konzipiert (gezüchtet), in immer kleineren Käfigen zu hausen.”
das stimmt nicht!!
schweine sind zu mehr muskelfleisch,schnellerem wachstum und stabilerem knochenbau gezüchtet worden.
die entwicklung des kastenstandes war einzig der arbeitskräftesituation geschuldet,
früher war ständig jemand zur geburtsüberwachung anwesend,der jedes geborene ferkel sofort einsammelte,bei kälte sogar in einen raum mit ofen verbrachte und anschliessend zum säugen an die sau anlegte.
heute wird übrigens das gruppenabferkeln praktiziert d.h. z.b. 100 sauen ferkeln innerhalb von zwei tagen und ständig überwacht das jemand.
käfighühner wurden meines wissens nach nur auf legeleistung gezüchtet,nicht auf überlebensleistung.
Das stimmt genau,
das hatte ich ja auch schon gestern aufgeführt!
Es gibt also nicht über das Wissen der älteren Bauern.
Außerdem kann so ein erfahrener Bauer auch mal bezeugen, dass früher die Sauen 5 Zentner gewogen haben und sehr großrahmig waren, in Punkto Ferkel tot liegen.
Und was wiegen die heute noch, wo sie viel weniger im kürzeren Leben ferkeln?
Und die Pietrrainsauen sind doch auch etwas oder sogar viel kleiner als die alten von früher!
Aber ob sie weniger tot liegen, glaub eich nicht, oder bauerhans und Ehemaliger Landwirt?
Neulich habe ich einen Vortrag gehört, wonach die Schwanzbeißer unter den Schweinen (3-6%) durch Züchtung abgeschafft werden sollen. Bei der Züchtung geht es eben nicht nur um Muskelfleisch, sondern auch ums Verhalten der Tiere.
Natürlich sagt niemand explizit, dass er Käfighühner oder Kastenschweine züchten will, das wäre ja negativ formuliert. Da unser Gehirn die unglaubliche Fähigkeit hat, buchstäblich alles zu rechtfertigen, macht es im Falle der Züchtung auch keine Ausnahme und erfindet lauter positive Begründungen für eine Zuchtauswahl, wo am Ende Käfighühner und Kastenschweine dabei herauskommen.
@ ADT
Natürlich sind Tiere fühlende Wesen. Auch Pflanzen sind fühlende Wesen, sonst würden sie Verletzungen nicht überwallen und sie würden sich auch nicht dem Sonnenlicht zuwenden. Leben und Gefühl sind untrennbar miteinander verbunden.
Disney & Co. manipuliert und verkitscht die Gefühle, weil ein Kleinkind Film und Wirklichkeit noch nicht auseinander halten kann. Das Verwischen von Wirklichkeit und Fiktion ist ein Problem, gerade weil in erster Linie die Gefühle davon betroffen sind. Vom Verstand her sieht man irgendwann schon ein, dass Schweinchen Dick eine Zeichentrickfigur ist, aber an die Gefühle, wie sie im Kleinkindalter geprägt wurden, kommt man im Erwachsenenalter kaum mehr heran. Diese Gefühle sind es dann, die das Gehirn dazu bringen, die entsprechenden Begründungen zu formulieren. Die Typen beim Stanford Prison Experiment haben sich ja auch ihre Begründungen zurechtgelegt, warum sie ihre Mitbürger jetzt quälen müssen.
Wir haben es uns nicht ausgesucht, dass wir essen müssen, um zu leben. Genauso wenig haben wir uns ausgesucht, dass gekochtes und gebratenes Fleisch die Energie für die Gehirnentwicklung unserer Vorfahren bereitgestellt hat, für dieses Gehirn, das wir nun mal eben geerbt haben. Wir haben uns auch nicht ausgesucht, dass unsere Vorfahren vor 10.000 Jahren anfingen, Lebewesen gezielt zu manipulieren. Das ist das Erbe, mit dem wir nun mal leben müssen. Das ist so gesehen keine Schuld und es bringt null und nix, wahlweise die Bauern oder die Karnivoren zum Sündenbock zu stempeln.
Dieses Mal haben Sie übrigens selber den Begriff “Schuld” ins Feld geführt und sich nicht auf “Unwerturteile” herausgeredet. Aber der Punkt ist, dass Sie bloß eine Schuld konstruieren, damit Sie anderen Leuten was vorwerfen können. Das erinnert mich an den Vegetarismus im tibetischen Buddhismus, der sich ausgerechnet im Hochgebirge entwickelt hat, wo die Menschen gar nicht anders können, als von ihren Yaks zu leben. In Tibet hatte sich dann so eine Art Ablasshandel installiert, wo die Hirtennomaden bereuen, indem sie den “frommen” Mönchen” eben was bezahlen.
Der moderne Veganismus kommt mir wie ein billiger Ablasshandel vor. Der Veganer bezahlt mit Fleischverzicht, damit er sich wieder gut fühlen kann, ganz egal, ob die Realität ihn mit erst recht wachsender Massentierhaltung ad absurdum führt oder nicht. Das zeigt doch, dass es gar nicht um die Tiere als solche geht, sondern bloß darum, sich selbst zu profilieren und sich gegen all die “Fetten” abzugrenzen, die gegen die Tische rumpeln.
Den “homo sapiens” gibt es erst seit ungefähr 150.000 bis 200.000 Jahren. Die Benutzung des Feuers geht auf 800.000 bis 1 Million Jahre oder sogar noch weiter zurück. Was soll es also für eine Auswirkung auf meine Feuertheorie haben? Tatsache ist und bleibt, dass ausschließlich Menschen bzw. Menschenähnliche Feuer benutzen. Tatsache ist auch, dass schon die Jäger und Sammler, überall wo sie hinkamen, der Tier- und Pflanzenwelt enorm geschadet haben. Seit es ihn gibt, ist der Mensch eine Katastrophe für die Ökosysteme der Welt. Nicht schön diese Einsicht, aber leider wahr. Der Verzicht auf Fleisch ändert nur für Sie selber was, aber nichts an der Gesamtsituation, in der der Mensch als Zerstörer steht. Diese Erbschaft können Sie nicht ausschlagen. Und wenn Sie in der Stadt wohnen, Auto fahren und mit dem Flugzeug in Urlaub fliegen, wollen Sie das ja auch gar nicht. Deshalb ist der Verzicht auf Fleisch in meinen Augen nicht mehr als ein Ablasshandel, der außer Ihnen selbst niemandem dient.
Die Argumentation, dass neurologisch und evolutionär nichts für Gefühle spricht, hat man auch schon bei Babies verwendet und sie bis in die 1960er Jahre hinein ohne Narkose operiert. Jetzt wird diese Begründung bei Hirntoten verwendet, die man auf Organtransplantationen vorbereitet und die Wissenschaftler streiten, ob man Hirntote vor der Organentnahme narkotisieren soll oder nicht. Menschen haben ein elektrisch-chemisches Reizleitungssystem, Pflanzen ein chemisches. Sie kommunizieren auf chemischem Weg miteinander und warnen einander, wenn Blätter fressende Gazellen oder Giraffen unterwegs sind. Dann lagern alle Bäume im Umkreis plötzlich Bitterstoffe in ihre Blätter ein, auch dann, wenn sie selbst nicht angefressen werden. Bäume sind seltsame Wesen. Im Sonnenlicht scheinen sie zu konkurrieren, aber unter dem Erdboden kooperieren sie über ihr Wurzelwerk, wo ein Baum nahtlos in den anderen übergeht. Und wenn ich so manchen Baum in der Stadt sehe, der schon im Mai gelbe Blätter hat, kommt mir unwillkürlich der Gedanke, dass dieser Baum leidet.
Schade, dass Sie Bäume und Pflanzen und Getreidefelder nicht in Frieden betrachten können. Und ich habe aus Ihren Bemerkungen auch so den Eindruck gewonnen, dass Sie Dicke, Metzger sowie fast alle Tiere haltenden Bauern ebenfalls nicht in Frieden betrachten können. Ich tippe mal darauf, der Grund ist, dass Sie versuchen, eine Erbschaft auszuschlagen, die Sie fest in ihrem Griff hat und von der Sie ebenso abhängig sind wie jeder andere zivilisierte Mensch.
Sorry, diese Antwort gehört eins nach unten, wie ich gerade sehe.
“Seit es ihn gibt, ist der Mensch eine Katastrophe für die Ökosysteme der Welt.” Widerspruch, der Mensch beeinflußt Ökosysteme, ob dies eine Katastrophe ist, ist eine Frage des Standpuntkes. Wer anerkennt, dass der Mensch Teil des Ökosystems ist kommt am Ende des Tages zu dem Schluss, dass er in keinem Fall eine Katastrophe für die Ökosysteme darstellen kann. Einige sehen den Menschen nicht als Teil des (globalen) Ökosystems. Dann wird er zwangsläufig zur Katastrophe für selbiges. Die Lösung für diese heisst am Ende des Tages, die Existenzberechtigung des Menschen in Frage zu stellen, so wie dies PETA bespielsweise tut. Die angesprochene Erbschaft kann natürlich ausgeschlagen werden, individuell z.B. mit Hilfe eines Str…
Ich denke,
er Mensch als Naturwesen ist zwar ist natürlich Teil des Ökosytemes,
aber sein Geist und daraus enstandene Kultur beeinflüssen das Ökolsystem und zwar nur zu seinem Vorteil, ohne Rücksicht auf die anderen Teile des Ökosystems.
Also beeinflusst er es zum Negativen, oder?
Ablasshandel ist es nicht. Es handelt sich um Kauf und Nichtkauf bestimmter Lebensmittel, Kleidung etc. – Leistung gegen Gegenleistung. Nebenbei gebe ich sogar weniger Geld für Essen aus.
Meine alleinigen Kaufentscheidungen sind nicht signifikant. Ihre persönliche Stimmabgabge an der Wahlurne ist auch nicht signifikant und kausal für den Wahlausgang, ich hoffe, Sie tun es trotzdem.
Ich verzichte nicht auf Fleisch etc., ich vermeide es. Es ist auch ein Stück praktische Philosophie, die mir zudem körperlich guttut. Ich kann einen dicken Menschen in Frieden betrachten, solange ich es nicht bin. Das ließe mir in der Tat keine Ruhe. Von dem Verzehr tierischer Produkte bin ich definitiv nicht abhängig. Da habe ich einen fakultativ omnivoren Organismus geerbt. Allerdings geht es nicht um mich persönlich und meine Motive. Motive sind im Grunde egal oder nur was für Strafrechtler.
“Ich kann einen dicken Menschen in Frieden betrachten”
der umfang eines menschen hat aber nix mit fleischverzehr zu tun.
mich besucht auch ein “dicker”,der materiell alles hat und mir immer erzählt,wie problematisch handys und computer sind,auch fährt er kurzstrecken mit nem diesel.
ich frage mich dann immer,wie lang hatte der keinen sex mehr,ich meine guten sex.
>>ich frage mich dann immer,wie lang hatte der keinen sex mehr,ich meine guten sex.”<<
Was meint deine Frau, kann sie sich noch daran erinnern, an den letzten guten Sex mein ich. 😉
“wonach die Schwanzbeißer unter den Schweinen (3-6%) durch Züchtung abgeschafft werden sollen.”
wenn man solche ferkel bekommt,ist das ein echtes problem.
ich hatte mal ne probelieferung von 50 bekommen,wo ich 10-12 umstallen musste,sonst hätten die sich aufgefressen.
der bauer wollte das nicht wahrhaben und verdächtigte den viehhändler,den tieren etwas ins futter gemischt zu haben.
Weil es bisher möglich war die Schwänze zu kupieren, war es nicht notwendig, bei der Zucht auf Schwanzbeissen zu selektieren. Das nach zuholen müsste möglich sein, wird aber lange dauern.
also muß eine neutrale Stell danach forschen, gibt es das noch nicht?
Ist das die Aufgabe von Verhaltensforscher für Tiere?
Eine Erbschaft kann man auch ausschlagen. Sie ist überdies theoretisch. Welche Auswirkung hat es auf diese Theorie und Deine Feuerhypothese, dass kürzlich belegt worden sein soll, dass die ältesten Knochen des homo sapiens doch nicht aus Afrika, sondern aus Südeuropa stammen (wo es vel Früchte gab)?
Tiere sprechen unmittelbar die Gefühle von Menschen an. Funktioniert auch umgekehrt. Die Frage ist, hat der Mensch noch einen vernünftigen Grund, seine Hemmschwelle zu überwinden oder wegzureden (“Ich bin kein Kind mehr, ich bin ein Mann, also muss ich Fleisch essen.” – “Nein, Du bist ein Fetti mit Moops, der höchstens Schnäppchen jagt!”).
Bei Pflanzen spricht neurologisch und evolutionär nichts dafür, dass sie Empfinden, Gefühle und Emotionen haben. Als ortsfeste Organismen brächte ihnen das nichts zur Verhaltenssteuerung (Kooperation).
Natürlich will man sich durch Vegetarismus und Veganismus besser fühlen, auch emotional. Wenn man erst vom Baum der Erkenntnis gegessen hat, gibt es kein würdevolles Zurück.
“Nun kann ich euch in Frieden betrachten, denn ich esse euch nicht mehr” – Kafka beim Betrachten von Fischen.
Der Kommentator dieses landwirtschaftlichen Wochenblattes singt eine Arie die seit Jahren immer wieder rauf- und runtergenudelt wird, aber nicht zum Erfolg führte.
Seit ich an diesem Forum teilnehme habe ich immer wieder darauf hingewiesen, dass es nach meiner Auffassung falsch war die CMA sterben zu lassen, statt dort für frischen Wind zu sorgen und diese finanziell zu stützen. Stattdessen hat man auch seitens der Verbände, die mit einer solchen Aufgabe zweifelsfrei überfordert waren, jahrelang gepennt und die Deutungshoheit zunehmend zweifelhaften NGO’s und sonstigen (auch bestimmten Ministerien) überlassen. Jetzt wundert man sich, dass es nach hinten losgegangen ist und einige mit dem Rücken an der Wand stehen.
Die Aktion der rheinischen Bauern ist gut gemeint aber suboptimal. Wenn Großplakate mit unfreundlich dreinblickenden Bauern auf den Feldern aufgestellt werden, bringe ich das eher mit Werbung für „Neues aus Büttenwarder“, statt mit einem ernsthaften Anliegen der Bauern in Verbindung. Und wenn die rheinischen Bauern sich auch noch damit hervortun, dass sie Karnevalswagen durch die Gegend ziehen, halte ich das schlicht für bescheuert.
Kommunikationsfähige Vertreter/innen der LW in Kitas und Schulen zu schicken dürfte durchaus sinnvoll sein. Damit meine ich jetzt nicht die Spargel- oder Kartoffelprinzessinnen, die nimmt eh keiner ernst.
Was NRW betrifft dürfte es z.B. in der Sendung „Lokalzeit“ doch möglich sein in unregelmäßigen Abständen „Hallo Leute“ einzubringen. Das muss ja nicht immer von Bauer Willi kommen. So ein wortkarger westfälischer Bauer könnte mit etwas Mühe ja auch mal was authentisch rüberbringen.
Diese sogen. Erlebnisbauernhöfe, von denen ich zwei im Umfeld von Köln kennenlernen durfte, erinnern mich eher an eine Kirmes und an kuchenfressende Rentner statt an ernstzunehmende LW. Das kann es nun wirklich nicht sein.
Menschen gewinnt man indem man ihnen Wahrheiten und sofern diese Bestand haben deren Notwendigkeit nahebringt. Nicht indem man ihnen etwas irgendwie Geschöntes vorgaukelt.
So, und jetzt kommt wieder mein Wunsch nach dem „Daumen runter Button.“
Und ich werde nicht müßig, genau diese kommunikationsfähigen Vertreter der Landwirtschaft auf Kreisebene zu installieren. Was das Fernsehen (Lokalzeit) angeht, bin ich schon ein paar Mal vom WDR in der Saison in die Sendung gekommen. Wem es gelingt, sich aktiv in eine Fernsehsendung einzubringen, muss ein genialer Medienexperte sein. Mir ist das bisher noch nicht gelungen und ich glaube, ganz gute “Connections” zu haben.
Bin absolut Deiner Meinung, dass wir nicht mit geschönten Bildern sondern nur mit Wahrheiten arbeiten dürfen!! Du solltest Dir mal einen Vortrag von mir anhören. Genau das sage ich meinen Berufskollegen. Daumen hoch!
Bauer Willi
Zu der Aktion der rheinischen Bauern:
So kann man sich täuschen wenn man sich allein auf die eigene Wahrnehmung verlässt. Ein BWLer Marketing erklärte uns heute genau das Gegenteil und bezeichnete die Aktion als erstklassig. Nichts wäre törichter als bestimmte Anliegen mit lächelnden statt unfreundlichen Gesichtern zu zeigen usw. usf.
Hat er mit seinem Fachkauderwelsch auch umfassend erklärt. Kann es allerdings nicht wiedergeben ohne es zu verfälschen. Erstaunlicherweise war sich die Runde einig, dass es sich bei den Darstellern nicht um reale Bauern sondern um Komparsen handelt.
Ich denke, diese Meinung eines Marketingexperten sollte der Korrektheit halber noch erwähnt werden.
Wenn jeder Bauernhof rd. 200 Euro im Jahr für Öffentlichkeitsarbeit ausgeben würde , dann kämen bei 280.000 Höfen 56 Millionen Euro zusammen. Damit hätte man dann auch eine Gegenmacht zu den GRÜNEN und NGOs . Die brauchen uns Bauern doch nur zur Stimmen- und Spendenoptimierung. Auch die Medien , speziell die “Öffentlich Rechtlichen”
, nehmen gern die Aktionen dieser Leute als Thema auf. Auch die leiden unter Zuschauerschwund , warum wohl ? Ich will aber wirkliche Mißstände damit nicht wegwischen , aber das Dauerfeuer auf die Bauern muß aufhören. Viele Bauern hören auf , um sich das nicht weiter bieten zu lassen und wollen den jungen Leuten das nicht zumuten . So macht man die “Bäuerlichen Familienbetriebe” kaputt . In den Bauernfamilien wird in -Generationen gedacht und gehandelt. Bei sehr vielen Betrieben wurde heute schon bei Generationswechsel in den nächsten Jahren der Ausstieg beschlossen.
Hallo Friedrich
wenn bei der Initiative Heimische Landwirtschaft jeder mitmachen würde (0,50 €/ha) wären es immerhin schon 8 Mio. €. Damit wäre auch was möglich. Bisher machen aber nur etwas mehr als 1.300 Betriebe mit…von 280.000.
Ich frage mich immer, warum das so ist. Wir reden doch nicht über große Beträge. Alle finden Öffentlichkeitsarbeit wichtig, aber nur wenige engagieren sich auch. Warum?
Bauer Willi
Es ist wichtig hier etwas zu machen. Keine Frage. Aber kann man nicht auch die Bevölkerung mit Boot nehmen. Spenden für die Heimische Landwirtschaft.
Bleibt die Frage, was man mit den 8 Mio dann anfängt. Die Verbraucher zu überzeugen, dass alles in Ordnung ist, wenn wir nur die Überreste des Strukturwandels jeweils “Landwirtschaft” nennen halte ich für ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Die Belastung des Grundwassers, die Folgen der Erosion, die Art der Tierhaltung in immer industrieller werdenden Beständen … da helfen auch 8 Mio für Öffentlichkeitsarbeit nicht.
“Die Belastung des Grundwassers, die Folgen der Erosion, die Art der Tierhaltung in immer industrieller werdenden Beständen”
reiner populismus,josef!
die grundwasserbelastung geht zurück,auch die erosion,dank mulchsaat und tiere in immer grösseren beständen,bedeuted günstige nahrungsmittel.
Hast ja Recht, Bauerhans, alles Populismus, alles in bester Ordnung und ein Weiter wie bisher ist eine richtig gute Zukunftsperspektive für die Landwirtschaft. Die lassen wir uns auch nicht von ein paar rumnörgelnden Verbrauchern zerreden.
“Wenn jeder Bauernhof rd. 200 Euro im Jahr für Öffentlichkeitsarbeit ausgeben würde”
ich hatte vor 25 jahren dem geschäftsführer des kreisverbandes ähnliches vorgeschlagen,nachdem ich eine fernsehdiskussion mit johannes gross und einem genossenschaftschef aus der fleischbranche verfolgt hatte,wo sich dieser vollkommen unfähig bz. öffentlichkeitsarbeit dargestellt hatte.
Vielen Dank für deine Worte, Friedrich!!!
Eigentlich ist ja der Bauernverband für diese Öffentlichkeitsarbeit zuständig, finde ich!
Gibt es denn kein Antidiskriminierungsgesetz, das da greifen könnte?
Unter der Überschrift “Machen wir alles richtig” kommt tatsächlich mal kurz so etwas wie Selbstkritik auf, zumindest in Frageform. Von Änderung der Produktionsweise ist da die Rede, um wieder gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Aber dann geht es nur noch um bessere Formen der Öffentlichkeitsarbeit, pfiffiges Erklären der bisherigen Produktionsweise. Ich glaube, das wird nicht genügen! Warum nicht auf die gesellschaftlichen Wünsche eingehen und gleichzeitig den für die andere Produktionsweise erforderlichen Mehrpreis einfordern? Das ist doch der Weg, um aus der Verteidigungsposition heruaszukommen!
Ach, so wie bei der “gentechnikfreien Milch”, wo bei 0,9cent, der LEH sagen kann er hätte nicht EINEN Cent dazubezahlt?
Hallo Ottmar
habe in der vergangenen Woche mit Einkäufern von LIDL und anderen Supermarktketten (REWE, Edeka) gesprochen. Es ging um den Preis von Eiern aus der Bruderhahn-Initiative, die ja ein gutes Beispiel ist für die Erfüllung von gesellschaftlichen Wünschen ist. Alle waren der Meinung, dass dafür 4 Cent mehr absolut ausreichend sind. Habe auch mit Produzenten von diesen Eiern gesprochen. Die sagen mir, dass sie zur Deckung der Mehrkosten 40 bis 50 Cent pro Stück haben müssen. Den Preis von normalen Eiern kennst Du. Da klafft doch eine gewaltige Lücke. Mit dem von dir angesprochenen “Einfordern” ist es also nicht so einfach.
Diese Beispiel lässt sich fortsetzen. Initiative Tierwohl ist ja auch für die Bauern nicht zufriedenstellend, weil der LEH sich sehr bedeckt hält, um es mal vorsichtig auszudrücken. Ich denke, dass viele Betriebe in dem Dilemma stecken, etwas ändern zu wollen, aber nicht sehen, wie sie den Mehrpreis auch entlohnt bekommen können. Hast Du eine Idee, wie das gehen kann?
Bauer Willi
Bei uns wurde erst dieser Tage ein zwischen BMLFW und Handelsketten vereinbarter “Pakt gegen Lebensmittel-Verschwendung” präsentiert. (https://kurier.at/wirtschaft/pakt-gegen-lebensmittel-verschwendung/267.176.027).
Anforderungen an den Handel Null bis Minimal: Drei Maßnahmen sind verpflichtend (obwohl es die ohnehin schon gibt), fünf weitere Maßnahmen sind freiwillig (weil die könnten ja dem Handel was kosten) – dafür gibt’s wieder ein neues Logo.
Bei den Bauern ist der LEH nicht so zimperlich wenn es um neue Auflagen geht die (dem Bauern meist sogar ziemlich viel) kosten.
Bei der Kostenaufteilung scheint sich das mit 1 Cent für den Bauern durchzusetzen, vermutlich a) weil es halt doch als ein wenig unfair rüberkommen würde, ihm gar nichts zu geben (obwohl man das viel lieber täte) und b) weil es leider keine kleinere Währungseinheit als 1 Cent gibt.
Hallo Willi,
ich kenne mich im “Eiergeschäft” nicht besonders gut aus, aber ein Mehrpreis für die Bruderhahn-Eier von 40 bis 50 Cent scheint mir doch sehr hoch gegriffen. Bei einer Legeleistung von 300 Eiern wären das pro Huhn 120 bis 140 Euro! Wo sollen denn durch die Aufzucht der Bruderhähne so immense Kosten entstehen? Aber ich bin da kein Experte, wie gesagt.
Der Schlüssel zu besseren Preisen liegt meiner Meinung nach einerseits im knapperen Angebot, dass z.B. durch Verringerung der Menge infolge von höheren Tierschutzstandards eintritt, und andererseits in der Unterstützung und moralischen Begleitung durch kritische NGOs. Die sollen bitteschön beim Handel Druck machen und bei den Verbrauchern um Verständnis werben für Preiserhöhungen, die mit höheren, gesellschaftlich gewünschten Standards einhergehen. Deshalb ist es so bedauerlich, dass bei der initiative Tierwohl die Tierschutzverbände ausgestiegen sind. Hinzu kommt dort noch die (gewollte) Intransparenz; der Verbraucher soll etwas mehr bezahlen, weiß aber nicht, ob das Fleisch, das er kauft, auch wirklich von einem Tier kommt, dem die besseren Bedingungen der Initiative zugute kamen. Letztendlich wird ein Umsteuern wohl nicht auf freiwilliger Basis, mit Labeln, Siegeln und ähnlichem möglich sein, sondern durch gesetzlich vorgegebene höhere Anforderungen. Wenn es die extremen Billigangebote gar nicht mehr gibt, wird niemand deswegen auf die Barrikaden gehen.
Sicherlich werden die Billigangebote verschwinden, wie es beim unterstehenden Link nur unschwer erkennen lässt.;)
http://www.deutschlandfunk.de/agrarpolitik-eu-erleichtert-import-ukrainischer-kaefig-eier.697.de.html?dram:article_id=287695
http://www.rp-online.de/politik/die-kaefig-eier-kommen-zurueck-aid-1.5750814
“Warum nicht auf die gesellschaftlichen Wünsche eingehen..”
machen wir,indem wir gut und billig produzieren!
andererseits staune ich,wieviel der einzelbetrieb bekommt,der beim “schulobstprogramm”
mitmacht,ist das zu rechtfertigen?
Nach meiner Erfahrung haben hier die Bauern ein hohes Ansehen, in ihrer unmittelbaren Umgebung. Ein Dorffest ohne die tatkräftige Mithilfe von Meisterrinnen der
ländlichen Hauswirtschaft, fast undenkbar. Die freiwilligen Feuerwehren sind oft von Landwirten unterwandert. Auch fallen mir auf Anhieb drei Ortsvorsteher mit landwirtschaftlichem Hintergrund ein. Unser Ansehen nimmt ab je größer die Entfernung ist und je größer die Städte sind.
Ja, und keiner von den Großstädter
würde sich dazu hergeben Freiwillig bei der Feuerwehr mit zu machen, denn dann hätte er ja zu wenig von seiner ach so wohl verdienten Freizeit!
Und bei so etwas wie einem Fest würde auch keiner von denen freiwillig mithelfen, denn wer bezahlt ihnen die entgangener Freizeit!
Um sich keine schlechtes Gewissen eingestehen zu müssen, sieht man nur auf die einfachen Leute vom Dorf hernieder!
Und von denen wollen wir Verständnis zu unseren Sorgen im Landwirtschaftlichen Betrieb erbitten?
Inga,
ganz so stimmt es nicht, auch in Großstätten gibt es freiwillige Feuerwehren.
Nur mit den Beamten der Berufsfeuerwehr ist das Feuerlöschwesen nicht zu bewältigen. Dies ist der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt.
Allein in Hamburg gibt es 86 Freiwillige Feuerwehren.
http://www.feuerwehr-hamburg.de/die-freiwillige-feuerwehr/
http://www.feuerwehr-hamburg.de/dienststellen/
Oder Berlin:
http://www.berliner-feuerwehr.de/ueber-uns/freiwillige-feuerwehr/liste-der-ff-standorte/
es gibt hier in meinem bereich nur wenige offizielle,die gute öffentlichkeitsarbeit machen ,allerdings sind die permanent überlastet.
die tageszeitungen fragen regelmässig bei ortsvereinsvorsitzenden an und da kommen oft
jammerstatements bei raus,dass ich dann von lesern kontaktiert werde,die mich kennen,aber niemals leserbriefe schreiben würden.
hoffeste laufen auch,aber die sind mit sehr sehr viel arbeit verbunden und deshalb nicht jährlich auf dem selben betrieb.
der obstbauer hier betreibt jährlich ein kommerzielles event mit tausenden von besuchern,was offensichtlich sehr einträglich ist.
1. Als Verbandsfunktionärin mag ich mir den Schuh nicht anziehen, dass ich als solche nicht glaubwürdig bin.
2. Über die CMA kann man ja denken, wie man will. Viele der Sprüche waren antiquiert, sicher. Aber durch die Höhe der Werbeeinnahmen für das Fersehen/Radio/Printmedien war man eine Wirtschaftsmacht! Auf solche Werbeeinnahmen wollte man nicht verzichten. Panorama-Beiträge mit Material aus Stalleinbrüchen wären zu CMA-Zeiten undenkbar gewesen.
3. Es ist richtig, wenn jeder von uns die Öffentlichkeitsarbeit betreibt, die er leisten kann. Ob mit Geld oder persönlichem Einsatz. Ich finde die breite Vielfalt sehr gut, die sich in diesem Bereich entwickelt hat!
Richtig! Und wer es selbst nicht machen will, soll doch andere unterstützen. Zum Beispiel die 5 Personen pro Kreisverband, die in die Schulen gehen.
Bauer Willi
“5 Personen pro Kreisverband, die in die Schulen gehen” ? Wenn ich einige Kommentare von Landwirten in diesem Forum ansehe, habe ich massive Bedenken. Die “Selbstkritik” hat jedenfalls in vielen Punkten getroffen. Vor allem sollten wir aufhören, jegliche Kritik an der Landwirtschaft als “bauernfeindlich” abzutun. Wirklich bauernfeindlich ist doch ein “Weiter wie bisher” in Richtung Wettbewerb auf dem Weltmarkt, Billigproduktion und Konkurrenzkampf in den Dörfern.
Josef, wie wäre es denn, wenn Du einer von den 5 Bauern wärst? Oder ich? Oder Inga? Oder Heike? Oder Rolf? Vielleicht hilft es, wenn wir lösungsorientiert diskutieren und nicht immer danach, was nicht geht? Wobei ich dir das nicht unterstellen möchte, nicht falsch verstehen. Vielleicht liest ja auch Herr Prümmer mit…
Bauer Willi
Vielen Dank, dass du mir das zutraust. Ich war auch tatsächlich schon in der Landwirtschaftsschule und hatte auch schon Klassen auf dem Hof. Ich denke auch du, Inga, Heike oder Rolf könnten die Landwirtschaft positiv darstellen. Bedenken habe ich allerdings, dass es sinnvoll ist, manche Austragsbauern mit ihrer rückwärtsgerichteten Sichtweise auf die Schüler los zu lassen.
Entbehren
Wie so Josef,
die Schüler müssen und wollen auch etwas von dem historischen lernen!
So können sie sich vorstellen, wie es früher war.
Mir hat jetzt ein junger Mann (30)(Städter, Nichtlandwirt) gesagt, dass er jetzt wisse, warum Hühnersuppe gegen Erkältung gut ist,
er erklärte mir voller stolz, weil man früher noch keine Messgeräte für Antibiotika hatte.
Der denkt, dass früher als die Großmütter, die das herausgefunden haben, jung waren, schon Massentierhaltung, wo man auch Antibiotika einsetzte, gab.
Ich antworte ihm, dass es da noch noch keine Antibiotika Einsätze gab, weil die Hühner in kleineren Gruppen gehalten wurden.
Fast jede Familie hatte einen Garten mit Hühnern.
Und wenn das Frühjahr zu kalt war, dann setzte man die Glucke mit den kleinen Küken in die Wohnküche neben den Herd, der den ganzen Tag warm war und die einzige Feuerstelle, die auch als Heizung diente im Haus war.
Wen es Leute mit kleinere Wohnungen gab, die haben dann beim Bauern gekauft oder der Bauer ist zu ihnen hingefahren und hat die bestellten Eier gegen Geld abgeben, Privatleute hatten vielleicht unter 10 Hühner und Bauern über 10, so konnten sie verkaufen.
So etwas können sich die jungen Leute von heute gar nicht mehr vorstellen und deswegen haben sie keinen Bezug mehr dazu.
Und irgendwann so ab ca. 1960 wurde von oben herunter die Intensivhaltung gefördert.
Vielleicht auch, damit der Industrie auch die Frauen als Arbeitskraft zur Verfügung standen, oder, Josef?
Das müssen Altlandwirte leisten!
Ja, alles richtig und auch interessant, vielleicht für den Geschichtsunterricht. Aber stellen sie sich vor, die Autoindustrie würde zu Werbezwecken ihre Rentner in die Schulen schicken, um den Kindern zu erklären, wie in der Nachkriegszeit Autos gebaut wurden.
2.
Wofür sind Austragsbauern gut:
Wie war das mit der Maul- und Klauenseuche in 2001?
Keine wußte, wie man damit umgehen soll, weil sie als ausgerottet galt.
Keine Erfahrung damit!
Kein Bauer, kein Tierarzt, kein Prof. auf der Uni, niemand.
Im Fernsehen konnte ich sehen, wie man alte ProfessorenInnen, ich glaube es war eine Frau Prof. aus Gießen, betagte Tierärzte und Bauern fragte und die wußten Rat, weil sie von früher noch wussten wie man diese Seuche bekämpft!
Die Autoindustrie bearbetet ja totes Matierial.
Obwohl so ein Altmeister den Azubis so einen alten Motor von einem Oldtimer doch besser als ein Junger beibringen kann, oder?
Aber das ha tdoch mit Werbezwecken nichts zu tun, das ist Wissen was die Alten Meister den Azubis beibringen.
Nachher wird ein Lehrling aml Ingenieur und baurt auf so einemalten Oldtimermotor ein neues Motorenkonzept auf?
Kann doch sein!?!
Und wie es im Beispiel von Maul- und Klauenseuche war, habe ich ja schon beschrieben!
Man mußte auf die Alten hören, es blieb sonst nichts übrig, um die Seuche zu bekämpfen!
Wer Kritik übt, sollte eine bessere Lösung anbieten. Genau das ist es, es wird auf die Bauern verbal eingeschlagen, ohne die Bereitschaft selbst das Notwendige dazu beizutragen.
Die Medien sollten nicht immer das Bild vom kleinen BIO Betrieb malen, sondern auch mal von denen berichten.
http://www.taz.de/!5325052/
http://www.swr.de/swraktuell/rp/trier/landwirtschaft-in-der-eifel-der-groesste-bio-huehnerhof-in-rp-entsteht/-/id=1672/did=18188820/nid=1672/daxap/index.html
Würden über die auch bei manchen BIO Betrieben vorhandenen Missständen genau so berichtet, dann wäre es mit dem “lieben BIO-Bauer” schnell vorbei.
Ich denke, viele meiner Beiträge und auch obiger, zeigen Lösungsansätze. Ich reite auch nicht ständig Bio vs Konventionell herum sondern suche Wege für möglichst alle noch vorhandenen Höfe. Und ich habe es satt, dass von einigen jedes Thema in Richtung “Bio gegen Konventionell” oder “Bauern gegen Verbraucher” bzw “Bauern gegen den Rest der Welt” kommentiert wird, wie sie das ständig machen. Gerade obiger Beitrag bietet nicht den geringsten Bezug zu Biolandwirtschaft.
Hallo Heike, als Verbandsfunktionärin und ausgebildete und praktische Bäuerin kenne ich dich gut. Wir kämpfen an der selben Front mit Öffentlichkeitsarbeit, öffentlichen Arbeiten auf unseren Höfen und in den Medien. Meine Meinung zu der Intensität der Verbandsarbeit kennst du.
Ich möchte hier für alle lesbar machen , wie ich als Bauer in MV das sehe:
das Bashing der Bauern trifft vor allem die kleinen und mitleren Familienbetriebe in ihrer Lust, Freude und Zukunftshoffnung. Ebenso in erheblichen Maß die Nachkommen und Kider in der Öffentlichkeit – z. B. Schule, Kindergarten u.s.w. . Selbst mein 25 jähriger Sohn hat zu mir gesagt, das er bald keine Lust mehr hat, unseren Vieh und Ackerbetrieb zu übernehmen wenn er nur noch der ” Arsch der Nation ” ist. Wofür noch – nach 12 Generationen Familienbetrieb sich anstrengen . Dies ist von mir nicht wörtlich aber dem Sinne nach zitiert.
Allen Kommentatoren, die immer und immer wieder Einzellösungen und Beispiele bringen – oder sich sehr auffällig selber darstellen – sei gesagt : ich mache mir täglich über den Weg des Hofes Gedanken. Aber Nischen bleiben Nieschen, und auf dem flachen Land ist Selbstvermartung auch eine schnell überfüllte Niesche. Vor allem bei Milch und Feldfrüchten.
Gruß an dich, alle Kommentatoren und Willi
Die Zeiten einer Zwangswerbung sind Gott sei Dank vorbei. Eine Werbung, die nicht überzeugend genug ist, die Landwirte zur Finanzierung zu bewegen, wird auch die Verbraucher nicht überzeugen.
Was hätte ihrer Meinung nach, die CMA gegen Material aus Stalleinbrüchen in Fernsehsendungen unternehmen können?
Was läuft schief in einem Land, in dem sicher nicht alles
optimal ist, aber in jeder Beziehung vieles besser ist als in den meisten Ländern dieser Welt.
Die Menschen suchen nach etwas um herumzunörgeln.
Wenn die Leute keine Lungenentzündung mehr zu fürchten haben
macht man eben den Husten zum “Problem”.
Wenn junge Menschen die in der Bundeswehr ,und damit uns allen dienen,
pauschal verdächtigt werden politisch radikal zu sein,
anstatt den Einzelfall zu betrachten.
Wenn Migranten pauschal verdächtigt werden kriminell zu sein,
anstatt klar zu differenzieren.
Wenn die Landwirtschaft ebenso pauschal als Tierquäler
und Naturzerstörer hingestellt wird, anstatt den Nutzen und
die Notwendigkeit der ordentlich wirtschaftenden Bauern herauszustellen!
Man sollte manche Leute einfach mal für 1 Jahr “in die Wüste ” schicken,
vielleicht würden sie bei der Rückkehr erkennen in was für einem
Paradies wir leben!
Ich hasse diese Worthülse “Gesellschaftliche Akzeptanz”!
Wir sind akzeptiert! Es wird täglich über die Kassenscanner geschoben!
Nur eine laute Minderheit, die leider sehr hohe Reichweite bekommt, macht unsere Arbeit schlecht.
Gibt’s gesellschaftlich akzeptierte Kinderarbeit?
Heute schon Tee oder Kaffee getrunken? War der Fair Trade. Der Schlafanzug garantiert nicht aus Bangladesch? Zu Fuss zum Bäcker gewesen und Brötchen geholt?
Wer sich nicht 100% ethisch verhält, ist Gesellschaftlich nicht akzeptiert!
“Nur eine laute Minderheit…”
die das auch sehr einträglich vermarktet!
In unserer Gesellschaft macht sich derzeit ein starker Trend zur “Betroffenheitskultur” bemerkbar. In einer Betroffenheitskultur ist jedes Problem jedoch eine Marktlücke, wo man was mit verdienen kann. Es gibt also eine Menge Leute, die davon profitieren, dass das Image des Bauern schlechter und seine Arbeit “problematisiert” wird. Und das funktioniert offensichtlich ja ganz gut.
Auch über Verkitschung, Hysterie, Hyper-Empfindsamkeit und Oberflächlichkeit der Betroffenheitskultur könnte man sich Gedanken machen.
All diesen Tierleid-Diskussionen liegt ja schon ein falsches Naturverständnis zugrunde. Während die einen die Natur romantisieren, halten die anderen sie für grausam und brutal. Natur ist aber weder das Eine noch das Andere. Wir bräuchten ein neues Verständnis für Natur, aber woher nehmen, wenn wir nur noch Kulturlandschaft um uns herum haben?
In all diesen Debatten um Tierleid und Vegetarismus geht es immer auch darum, nicht mit dem Tod als Endgültigkeit konfrontiert zu werden, sondern ihn noch weiter aus dem Bewusstsein zu verbannen. Oder ihm vorschreiben zu wollen, wie er auszusehen hat, nämlich lieblich und sanft. Dabei ist ein schneller, unschön aussehender Tod bei näherer Betrachtung oft mit weniger Leid verbunden als ein lieblich-sanfter, der “schöner” aussieht.
“Wir bräuchten ein neues Verständnis für Natur, aber woher nehmen, wenn wir nur noch Kulturlandschaft um uns herum haben?” Für das “falsche Naturverständnis” ist weniger die Kulturlandschaft als vielmehr “DisneyChannel etc” verantwortlich. Als Vater von Kindern wird man zwangsläufig mit diesem Medium konfrontiert, da wird Gehirnwäsche schon bei den Kindern betrieben (Bambi, König der Löwen etc), welche in Folge gewaltige gesellschaftliche Veränderungen in Richtung Realitätsverlust (Disney wirkt jetzt!) nach sich zieht. Diesen Veränderungen kann eine Landwirtschaft, welche sich in der Realität befindet, auch bei besten Willen nicht gerecht werden.
Genau das sehe ich auch als großes Problem. Siehe hierzu:
https://fingerphilosoph.net/2017/04/17/bambi-ess-ich-nicht/
Aus einer (öffentlichen) Experten-Diskussion bei Presseleuten (Thema: Wenn die Wahrheit in Gefahr ist) ein paar Aussagen, die m.M. auch für die Diskussion mit/über LW gut passen:
-) Was passiert mit einer Gesellschaft, in der sich jede Gruppe (und sei sie noch so klein) ihre eigenen Wahrheiten bastelt ?
-) Wenn Empörung/Skandale kalkuliert fabriziert werden und dann möglichst lange und einträglich “bewirtschaftet” werden, zerstört diese jede Kultur der Auseinandersetzung, der fairen Diskussion, der Suche nach tragfähigen und tragbaren Lösungen.
-) Dabei werden definitiv alle Grenzen ganz bewußt überschritten, die für ein Zusammenleben erprobt und gedeihlich sind.
-) Komplexität ist unerwünscht. Denken in Zusammenhängen scheint unangebracht. Viele suchen schnelle und einfache Erklärungen für Dinge, die man weder schnell noch einfach erklären kann. Sie lesen/hören/schauen nur mehr, was ihre ohnehin bereits vorhandene Meinungen bestätigt.
-) Quellenkritik sollte nicht nur für Journalisten essentiell sein, sondern auch vermehrt für Konsumenten.