Bauer Willi
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Insekten, Bauern und Berlin

In der nächsten Woche wird das Praktikernetzwerk im BMEL  in  Berlin unter anderem auch über das Thema Insektenschutzprogramm reden. Ich kann nicht dabei sein, deshalb auf diesem Weg ein paar Hinweise und hoffentlich wertvolle Links. Wer weitere Infos hat, schreibe die doch bitte in die Kommentare.

Wer wissen will, wie man viele unterschiedliche Insektenarten in die Natur zurückbekommt und warum das weniger mit Naturschutz sondern viel mehr mit der Arbeit der Landwirte geht, muss diesen Vortrag unbedingt durchschauen. Dort ist viel Erhellendes zu finden und so mancher Naturschützer wird sich wundern. Für die Diskussion, was die Landwirte tun können, sehr wertvoll. (Der Download kann etwas dauern)

http://www.kunz.hhu.de/fileadmin/redaktion/Fakultaeten/Mathematisch-Naturwissenschaftliche_Fakultaet/Biologie/Institute/weitere_und_ehemalige_Dozenten/Prof._Dr._Kunz/Vortraege/Imker_2019_Vortrag.ppt

Wer das Krefelder Naturschutzgebiet schon lange kennt, weil er dort wohnt, ist Herwig Scholz. Für diesen Artikel hat er viel Kritik bekommen. Logisch, denn nicht jeder verträgt die klaren Worte.

https://www.bauerwilli.com/weniger-insektenmasse-aber-mehr-vielfalt-gut-so/

Ich war mit Ralf Paulsen im Orbroicher Bruch. Dort, wo die Krefelder Entomologen ihre Fallen aufgestellt haben. Hier berichte ich, was wir dort vorgefunden haben. Passt gut zum Text von Herwig Scholz.

Warum weniger Insekten in Orbroich?

Hier noch mal eine Zusammenfassung der Erkenntnisse aus dem Orbroicher Bruch bei Krefeld. Es sind viele Faktoren, die dazu geführt haben, dass dort die Masse der Fluginsekten zurückgehen musste: es wurde Naturschutzgebiet! Klingt provozierend, ich weiß.

New study about the decline of the mass of flying insects in Orbroicher Bruch near Krefeld

Ich finde es geradezu unglaublich, dass keine 500 km von uns entfernt ein wissenschaftliches Institut über 30 Jahre wissenschaftlich exakte Untersuchungen macht und keiner nimmt sie zur Kenntnis. In England hat sich die Insektenpopulation so gut wie nicht verändert! Es gibt jetzt eine neue Veröffentlichung, in der 50 Jahre Beobachtung beschrieben werden. Mit ähnlichem Ergebnis.

Englische Insekten – 30 Jahre Beobachtung

  • In diesem Artikel mache ich mir Gedanken darüber, was sich in meinem Umfeld in den letzten Jahrzehnten alles verändert hat. Die Fruchtfolge? Nein. Die Schlaggröße? Nein. Die Vernetzung der Landschaft? Nein. Aber viele Dinge außerhalb der Landwirtschaft haben sich gravierend verändert.

Insektensterben – und jetzt?

So, das dürfte für das Wochenende genügend Stoff sein.

Bauer Willi

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137 Kommentare

  1. Wilhelm Harms sagt

    Moin Bauer Willi,

    Vorneweg mal:
    Herrlich wenn endlich mal einer sachlich und kenntnisreich gesellschaftliche Entwicklungen, politisch ideologische Strömungen, Pseudowissen von Umweltdilletanten ohne Abschluß und Berufspolitikern ins Auge fasst !
    Genial daran ist das Sie auch gleich die Lösungen liefern während alle Vorgenannten gerade mal so weit denken können das sie ein vorgekautes, vermeintliches Problem zu erkennen glauben !

    Meine Frage ist aber:
    Wo finde ich den Link zu ihrem Refereat im Reichstag vor dem CDU/CSU Hintergrund – ich meine vom 13.11.19 ?

  2. Daniel Wegener sagt

    Ich bin kein Landwirt sondern Arzt, aber die Seite von Bauer Willi ist für mich eine interessante Informationsquelle. Vielen Dank an Bauer Willi und Mitstreiter .
    Die Verteufelung von z.B. Glyphosat durch bestimmte Aktivisten und manche Medien ist fern jeder Wissenschaftlichkeit. Greenpeace und Co. haben Narrenfreiheit in vielen Medien, seriöse Institutionen wie das Bundesinstitut für Risikobewertung werden dagegen in Medien viel seltener zitiert. Greenpeace und Co. nutzen Wissenschaft oft nur selektiv und damit manipulativ . Beim Thema Klimawandel ist Aktivisten die Wissenschaft willkommen, beim Thema Glyphosat wird die Wissenschaft dagegen völlig ausgeblendet.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Danke für den Link! Das klingt sehr gut.
      Ich merke hier auch ein wachsendes Interesse an Wolle. Im Lungau gibt es eine kleine Spinnerei, wo man auch kleine Mengen hinbringen kann und die eigene Wolle bekommt.

  3. Sabine sagt

    Zwei Posts ploppten heute auf Facebook bei mir auf:
    1. Tiere suchen ein zuhause: Schlagzeile: 8,49-Soviel ist ein weibliches Milchkalb noch wert. Dürfen uns Tiere nur noch so wenig wert sein?
    – Da ist ein Meerschweinchen inzwischen teurer, oder?
    2. Aldi Süd und Lidl bieten Beyond Meat Burger an. 227gr. für nur 4,99… Der haltbare Soja-Reis-Drink kostet 95 Cent der Liter, H-Milch 71 Cent.
    Stellt Euch vor ihr würdet 22 Euro pro Kilo für Hackfleisch bekommen oder auch nur die 24 Cent mehr pro Liter Milch. Was für Paläste könnte man da den Tieren bauen? Wieviel qm könnte man dafür einem Schwein anbieten? Wieviele Blühstreifen könnten man dafür dauerhaft anlegen?

    • firedragon sagt

      Sabine,
      wenn man beide Posts zur gleichen Zeit erhalten hat und nur ein bischen sein Hirn anstrengt, wirklich nur ein bischen, dann wird wohl hoffentlich der ein oder andere diese Differenz, die beiden Aussagen trennt und wiederum verbindet, erkennen.

  4. Piet van Veghel Zum Schluss: Warum es in Wirklichkeit geht ist wie wir verarscht werden: Duch IPCC, WWF, Greenpeace, NABU und die Deutsche Regierung. Ein Beispiel: in das Aktionsprogramm Insektenschutz schreibt BMU: „Die Studienergebnisse sind alarmierend: Im 27-jährigen Beobachtungszeitraum in den vergangenen Jahrzehnten hat die Biomasse der Fluginsekten in Schutzgebieten des deutschen Tieflands in der Vegetationsperiode um rund 77 Prozent abgenommen. In den Sommermonaten, in denen die Zahl der Fluginsekten höher als zu Beginn und am Ende der Vegetationsperiode ist, betrug der Rückgang sogar rund 82 Prozent. Da alle Insektenfallen in Schutzgebieten aufgestellt wurden, in denen gerade die Funktionen der Ökosysteme und der Erhalt der biologischen Vielfalt im Mittelpunkt stehen, sind die Resultate umso erstaunlicher.“ ALSO: In Schutzgebieten, ohne Pestiziden und ohne Gülle, könnten die Insekten sich nicht wiederholen… Grund: Man hat die Nahrungsquelle der Insekten weggenommen und deswegen nam das Gesamtzahl Insekten 4 % pro Jahr ab und damit die Nahrung von Insektenfresser. Das hat man dann hochgerechnet für ganz Deutschland und nach Holland exportiert. Irgendwo anders steht das man den Rückgang von Bienen und Schmetterlingen untersucht hat von 50 bis 150 Jahre her. Sehr wenige Leute lesen daraus das es hierbei geht um die Jahren 1969 bis 1869 ! Auf die Rote Liste ist die erste Biene in 1818 ausgestorben und dann noch etwa 40 Arten zwischen 1818 und 1970. DDT, Flurbereinigung altmodische Pestiziden. Aber die letzte 40 Jahren sind keine Arten ‚ausgestorben‘, sogar 4 neue Arten sind entdeckt worden. Aber die Grünen/Bund,NABU und Unterzeichner vom Volksbegehren meinen die Bauer mit ihre moderne Pestiziden und Glyphosat sind Schuld daran. In die neue NABU-Ausstellung „Irreweg Pestiziden“ stehen noch viel mehr Lügen. So werden die menschen verarscht.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Der IPCC kann am wenigsten dafür. Der wird nur von den anderen meistens tendenziös zitiert und interpretiert.

  5. Berthold Lauer sagt

    Ich habe mir gestern mal interessenhalber verschiedene Rote Listen für uns in Rhld-Pfalz heruntergeladen und angesehen. Schmetterlinge, Libellen, Geradflügler(Heuschrecken etc), die in letzter Zeit aktualisiert wurden! Sehr interessant! Gibt es bestimmt in den anderen Bundesländern auch! Ausführlich darauf einzugehen würde den Rahmen eines Kommentars sprengen, aber ein paar Punkte doch: waren bei den Libellen 1992 nur 11 von 64 Arten ungefährdet, so sind 2017 45 von jetzt 69 Arten ungefährdet! Bei den Geradflügler gelten 60% als ungefährdet, es gab mehr Herabstufungen als Heraufstiftungen! Bedrohteste Arten sind die Schmetterlinge, wobei es auch hier Unterschiede in den einzelnen Gruppen gibt. Auch interessant die Suche nach den Gründen für Bedrohungen: Die Intensivierung landwirtschaftlicher Nutzung ist ebenso ein Punkt wie der Wegfall landwirtschaftlicher Nutzung. Aber es werden auch viele andere Ursachen benannt und es gibt auch keine Gewichtung der Ursachen!

  6. Thomas Apfel sagt

    Was jetzt wirklich hilfreich wäre, wäre ein halbwegs neutrales Buch über allgemeine ernährungstechnische, landwirtschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge. Irgendwie ist in den letzten Jahren alles schon oft diskutiert worden. Jetzt bräuchte es eine allgemein verständliche Grundlage für die Forderungen die von der Gesellschaft an uns und von uns an die Gesellschaft gestellt werden. Und letztendlich auch darüber, was realistische Ansätze für zukunftsfähige Landwirtschaft sind.
    Da müssten sich Bauer Willi, Udo Pollmer, Georg Keckl und Prof. Kunz sowie Prof. v. Tiedemann und sicher auch Herwig Scholz zusammenfinden, so als letzte Hoffnung der geballten Kompetenz und Unterstützung im Kampf gegen Windmühlen.

    • Reinhard Seevers sagt

      ….und parallel positiv besetzte Kampagnien und Werbung, 24/7….nur was emotional positiv besetzt ist, wird mitgetragen.

    • Reinhard Seevers sagt

      Vielleicht sollte man sich auch an den Sachverständigenrat für Verbraucherschutz wenden, Stichwort „Evidenzbasierte Verbraucherpolitik“ und die mit Expertise versorgen und Themen setzen. Die Verhaltensökonomen haben es jedenfalls geschafft, dass die Politik diesen Rat geschaffen hat, um die Flut an Wissen und Informationen für die Verbraucher Mundgerechter zu machen, das Verständnis zu verbessern, und gleichzeitig sie zu schützen.
      http://www.svr-verbraucherfragen.de/svrv/auftrag/

      • Stadtmensch sagt

        „Verhaltensökonomen“, „Endverbraucher“, „Evidenzbasiert“, 16kg Getreide zu 1kg Fleisch „veredeln“

        -grusel- Der Gedanke an „Schöne neue Welt“ drängt sich auf.

          • Stadtmensch sagt

            Wieso kryptisch?

            Bei einigen urbanen Menschen (die haben sowieso eine Macke) klingelts eben, wenn Berufsbezeichnungen wie „Verhaltensökonom“ fallen

            https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6ne_neue_Welt

            Wir reden von „mentaler Indoktrination“ oder „Herrschaftssprache“, wie es der geschätzte Georg Schramm genannt hat. Bei sowas fühlt man sich automatisch als Zellhaufen in einer Massenmenschhaltung. Wenn die unruhig werden, sediert man sie mit Spielzeug oder betäubt die Sinne auf andere Weise

            • Ja, bei urbanen Menschen ist das halt so,
              eine mentaler Indoktrination ist eben das Vorurteil
              auch das gegen Bauern, oder?

              Was soll man dagegen machen!
              Aufklärung?

        • Thomas Apfel sagt

          Wo kommen bitteschön die 16 kg her? Pro kg Schwein werden 2,7 bis 4 kg Futter benötigt. Bei Masthähnchen ist das Verhältnis noch enger. Aber, das ist wie mit den UBA Zahlen zu den Roten Gebieten, utopische Hochrechnungen, die mit der Realität nichts zu tun haben. Leider finde ich die schöne Karte der Messstellen Grundwasser Nordwestdeutschland die vor ein par Tagen eingestellt wurde nicht wieder. Da man dort jede Messstelle anklicken konnte, trat das Problem der deutschen Meldungen an die EU zu Tage: Durchschnittlich eine von 4 Meßstellen lag über 50 mg/l, Tendenz in der Regel signifikant fallend. Sehr oft liegen um eine Rote Messstelle 3 – 4 andere in der unmittelbaren Nähe mit Werten unter 20 mg/l. Da wird kein Durchschnitt gebildet, wie in anderen EU Staaten, sonst würde man ja dem Ziel der Gesamtumstellung auf Öko keine „Zwangsmaßnahmenbeschleuniger“ aufsetzen können.

          • Stadtmensch sagt

            Also die 16kg Getreide kommen ziemlich am Ende dieser Doku ins Spiel:
            https://www.arte.tv/de/videos/046557-000-A/die-phosphor-krise/

            Ich habs jetzt nicht nochmal recherchiert, erinnere mich nur an „Fallzahlen“, also Proteingehalt von Getreide, der kaum in den Griff zu bekommen ist und der dann dazu führt, dass Getreide zu Futtergetreide wird.

            Auch die Stickstoffthematik genau wie in dem Vortrag von Kurz wird angesprochen.

        • Arnold Krämer sagt

          Lieber Stadtmensch, auch wenn Arte ein scheinbar seriöser Fernsehsender ist, auch da darf man nicht alles glauben. Der Kraftutterverbrauch, um 1 kg Fleisch zu produzieren, ist bei den Tierarten extrem unterschiedlich.
          Fische: 1,2 : 1
          Hähnchen: 1,6 : 1
          Schwein: 1 bis 30 kg LG 1,6 : 1
          Schwein 30-120 kg: 2,8 : 1
          Wenn man den Futterverbrauch einer Sau im Jahr von etwa 12,5 dt auf 30 aufgezogene Ferkel im Jahr umrechnet und auch die Jungsau, die in ihrem Futterverbrauch bis zur ersten Abferkelung in etwa mit einem kompletten Mastschwein zu vergleichen ist, zu einem Drittel ansetzt (durchschnittliche Nutzungsdauer einer Sau ca. drei Jahre) kommen wir in der konventionellen Schweinefleischerzeugung auf maximal 4 kg Kraftfutter (davon ca.80 % Getreide, Rest Eiweißfutter plus Mineralstoffe), um 1 kg Schweinefleisch zu erzeugen.

          Bei Rindfleisch ist die Berechnung komplizierter, weil die Tiere mit sogenanntem Rauhfutter/Grundfutter und mehr oder weniger Kraftfutter gemästet werden.
          Das Kraftfutter besteht vor allem aus Nebenprodukten/Abfallprodukten der Nahrungsmitteindustrie und weniger oder gar keinem Getreide.

            • Brötchen sagt

              Stadtmensch ich habe mir die Sendung angesehen, die Zahl wurde unkommentiert und gross visuell in den Raum gestellt. Wer weiss, was die da alles mit eingerechnet haben.
              Ich fand die Sendung etwas widersprüchlich, was das Phosphat betrifft.

              • Stadtmensch sagt

                Vielleicht war es früher so, aber jetzt mit der Züchtung wird man das wohl ähnlich „optimiert“ haben, wie bei den Hühnern. Außerdem fehlen ja noch Knochen und Haut in der Bilanz.

                Ich fand den Spruch „künftig findet Phosphat-Bergbau in der Stadt statt“ eigentlich gut. Allerdings sind die erhofften Rückgewinnungsraten von 40% nich so doll. Dann lieber mit Fahrrad und Kanister wie in Nepal. Oder so, wie bei „Hamburg Water Cycle“. Energie UND Rohstoffe rückgewinnen. Kann doch nicht so schwierig sein…

                • Brötchen sagt

                  Glaube ich nicht, früher lag der Futteraufwand etwa bei 4 oder 5.

                  Die haben da noch mehr eingerechnet, oder es war ein Schreibfehler.

                  Futteraufwand ist immer Futter gewogen und Tier gewogen und beides geteilt. Also realer Aufwand bezogen auf lebendes tier. Eigentlich ganz einfach.
                  Man kann noch den Nettoaufwand rechnen, das wäre Menge Futter je kg Schlachtgewicht.

                  Sowas begreifen Redakteure nicht. Meist haben die noch Fachjournalisten die zuarbeiten. Aber das ist keine Garantie, für eine korrekte Darstellung.

  7. Elisabeth Ertl sagt

    Vielen Dank für den Vortrag von Prof. Kunz! Genau das ist die Infragestellung des gängigen Bildes von Natur versus Mensch, welche wir brauchen.
    In der Geographie vollzog sich ausgehend vom Kieler Geographentag 1969 ein Paradigmenwechsel, der bis heute nicht verdaut ist. Zuvor war die Geographie ein bloßes Beschreiben der Landschaft gewesen, welche als Einheit gesehen wurde. Mit dem Kieler Geographentag von 1969, auf dem sie als wissenschaftstheoretisch unfundiert, holistisch und naturalistisch kritisiert wurde, verlor die Länder- und Landschaftskunde stark an Bedeutung. (https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4nderkunde) Ein ständiges Fortschreiten im Erkenntnisprozess bedürfe der Theorie. Eines der Postulate lautete: „Die Trennung von Physischer Geographie und Anthropogeographie muss vollzogen werden. Die Gemeinsamkeit der Probleme ist nur künstlich aufrechtzuerhalten“ Seit damals herrscht dieses Bild einer Dichotomie: hier die Natur, die vor der Kulturnahme vorhanden ist und vorgefunden wird, dort die menschliche Gesellschaft, die von außen kommend in dieses Gefüge eingreift. Die damals ins Bewusstsein tretenden Umweltprobleme brachten in diese Dichotomie eine Wertung hinein: die Natur als Maßstab und der Mensch als Problem. Diesem Paradigmenwechsel stehen Geographen bis heute ambivalent gegenüber. Einerseits hat man die Herausforderung akzeptiert, saubere Forschungsmethoden zu entwickeln, andererseits wird der Verlust der wertfreien Betrachtung von Landschaft als Einheit schmerzlich empfunden. Generationen von Schülern seit den 1970er Jahren sind von dieser problematisierenden Geographie geprägt worden. Mein Dissertationsvater Helmut Riedl antwortete auf diese Situation, indem er eine komplexe Geographie postulierte. Die methodisch sauber gewonnenen Forschungsergebnisse der Teilbereiche wie Geologie, Geomorphologie, Klimatologie, Bodenkunde, Geobotanik und Geozoologie, Siedlungs-, Kultur- und (Land-)wirtschaftsgeschichte müssten zueinander in Beziehung gesetzt und in einer ganzheitlichen Betrachtung integriert werden. In seiner Hauptvorlesung exerzierte er einen solchen ganzheitlichen Zugang zu den Großlandschaften der Erde vor. Viele Studenten waren damit überfordert. Diese Betrachtungsweise setzt die Fähigkeit voraus, komplexe Gestalten auf einen Blick zu erfassen wie eine mathematische Formel. Die Formel wird zwar aus einer sprachlich linearen Aufgabenstellung entwickelt, gerinnt aber zu einem Bild, welches sich auch wieder linear sprachlich auflösen lässt.
    Vor etwa einem Jahr hatte ich wieder kurz Kontakt zu Prof. Riedl. Er beklagte, dass sich die komplexe Geographie nie wirklich durchgesetzt hat, dass jeder in seinem speziellen Blickwinkel verharrt.
    Deswegen finde ich diesen Vortrag so bemerkenswert.

  8. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, hier steckt heute von mir viel Frust drinn. Gewollt oder ungewollt, ich muss das jetzt loswerden. Viele Meinungen von Euch die in den letzten Blogs von Willi hier geäussert wurden, bringen mich zu folgender Überlegung: Schaffen wir den wissenschaftlichen Beirat, für Agrarpolitik beim BMEL unter Leitung von Herrn Prof.Dr. Greter einfach ab.
    Das Kommanto übernehmen, die „Häuptlinge“ die bei Willi hier das sagen haben.
    Klare Worte, klare Ansage , Fehlanzeige in vielen Beiträgen.
    Der viel geliebte Zitronensäurezyklus, wird immer mehr zur Thematik.
    Lasst uns zurückkehren, zu einer Diskussionskultur die JEDER versteht.

    • Stadtmensch sagt

      Was denn? Keckl (der Bauschutt in seinem Wald entsorgen will, damit er mit seiner Enduro besser durchbrettern kann und damit es dann „unordentlich genug“ ist für Insekten) gegen Prof. Dr. Harald Grethe?
      Ok, ich bin Laie…

  9. Moin!

    Allgemein mal was zu Insektenstudien:
    Oft nicht kontinuierlich über längere Zeiträume sondern eher stichprobenartig.
    Wirkliche Experten rund um Insekten sind Mangelware, nicht selten Pensionäre.
    Wenig differenziert (Stichwort Entwicklungszyklus Maikäfer, invasive Arten etc.).

    Ein ökologischer Gutachter äußerte mal Folgendes:
    Nicht unbedingt die Pflanzenschutzmittel sind ein Problem, auch die sehr effizienten Erntemaschinen, die keinen Halm mehr stehenlassen (Kokons an Halmen etc.).
    Biotope verwachsen (viele Insekten mögen es sandig und sonnig) oder werden voneinander getrennt, verbindende Elemente wie der Wanderschäfer gibt es kaum noch.
    Zweckverbände arbeiten nicht nach ökologischen Kriterien, Grünstreifen an Radwegen sollten bei 30cm Höhe aufwärts stehengelassen werden, Golfrasen hilft nicht.
    Bodenversiegelung innerorts ist ebenfalls kritisch.
    Es sind nicht nur Pflanzenschutzmittel verantwortlich.

    Ein Landwirt zur Herbstdüngung:
    Es ist dämlich, Ende September noch eine Zwischenfrucht auszusäen, um seinen Dünger loszuwerden, denn bis zum Frost sind die Pflanzen nur wenige Zentimeter groß. Er hat es noch Anfang August gemacht, so eine längere Vegetationsperiode mitgenommen. Eine Wiese aus Senf, Phacelia, Sonnenblumen usw. mit im Schnitt 1,5m Höhe, die nicht nur noch lange ökologisch wertvoll ist, sondern auch eine gute Pflanzendecke bilden und zum Humusaufbau beitragen wird, konnte so gewährleistet werden. Und aus diesem Gesichtspunkt wäre es wichtiger, über Zeitfenster bei der Herbstdündung zu sprechen, statt diese ganz abzuschaffen.

    Bei Raps experimentiert er gerade mit dreifacher Untersaat. Die Beikräuter halten anfangs den Raps noch klein, dieser muß nicht chemisch eingekürzt werden. Einige dieser Beikräuter sind attraktiver für Schadinsekten als der Raps und schützen diesen so. Im Winter geht die Untersaat ein, so daß der Raps sich voll entwickeln kann. Er bekam von seinem Mitarbeiter den Anruf, noch einen weiteren Anhänger vorbeizubringen aufgrund der hohen Erträge. Und Rapsanbau ist massiv zurückgegangen nach all den Verordnungen zum Pflanzenschutz, was auch Bienen und Co. schadet, für die Mais keinen Wert hat.

    Das mal so als erste Sammlung.

    • bauerhans sagt

      „Ein Landwirt zur Herbstdüngung:
      Es ist dämlich“

      bis zum 30.september ist gülledüngung und zwischenfruchtsaat erlaubt und die mischung aus buchweizen,kresse und phacelie vom 10.september für den nachbarn ist zwar nicht hoch gewachsen,aber bedeckt den boden.
      senf wächst sehr schnell,sieht gewaltig aus,aber fällt hinterher insich zusammen.

  10. firedragon sagt

    Zu Willi’s Berich: Insektensterben – und jetzt ?

    eine kleine Berichtigung

    Der Weinbau benötigt keine Insekten und schon gar keine Bienen.
    Reben sind Selbstbefruchter.

    Was allerdings interessant ist, Bienen fliegen in die Rebanlagen, wenn sie im Sommer kein Wasser vorfinden und „trinken“ den puren Traubensaft aus den Traubenbeeren.
    Das ist gar nicht gut für die Biene, denn der Saft gärt in ihrem Körper, das endet tötlich für die Biene !

    • Hörner sagt

      Und als Winzer bin ich da auch nicht begeistert davon, da in der Folge die Trauben faulen. Von Bienen konnte ich aber auch noch nicht wirklich das Verhalten beobachten, eher von Wespen.

      • firedragon sagt

        Doch Hörner, wir arbeiten mit einem Imker zusammen. Der hatte seine Bienenkästen an unserem Phaceliaacker stehen. Aufgrund der Hitze hatte die aber kein nennenswerten Nektar und die Bienen sind ab in den benachbarten Wingert. Das hatte der Imker zum Glück nach zwei Tagen bemerkt und seine Bienen schnell an einen anderen Standort gebracht,bevor ihm noch mehr wegstarben. Und eins kann ich Dir garantieren, das ist ein verdammt guter Imker, der versteht auch die ganze Insektenhystrie nicht.

    • Margarete sagt

      Dann verbietet doch in D die Reben um die Bienen zu schützen und kauft den Wein in Südafrika. Armes Deutschland.

          • Margarete sagt

            Die hat schon ganz genau begriffen, dass nun auch eine Diskussion dahin geht dass Trauben für das Bienensterben mit verantwortlich sind. Solange sich die Imker nicht mal an die eigene Nase fassen, solange werden immer noch viele andere Schuldige gesucht!

            • firedragon sagt

              Margarete,
              es sollte ein Hinweis von mir sein, dass Imker ganz generell auf ihre Bienen achten. Gerade in extrem heißen Hitzewellen. Zum Einen muss immer ein Wasserangebot vorhanden sein und zum Anderen muss man die Kästen kontrollieren, ob ausreichend Ertrag von den Bienen eingeflogen wird.
              Wenn es extrem heiß ist, bilden manche Pflanzen anscheinend auch weniger Nahrung für Bienen /Insekten.
              Das war die Erkenntnis eines Imkers, der „eins und eins“ zusammen zählen kann. Der seine Tiere kennt, ihr Verhalten und die Umgebung im Auge hat. Ich selbst wäre da nicht drauf gekommen, da ich mich mit Bienen nicht auskenne.
              Da stellt sich auch überhaupt keine Schuldfrage.

              • margarete sagt

                Im Gegensatz zu Ihnen kenne ich mich mit Bienen aus. Unsere Imkerei wurde aber aufgegeben: Bienen sind zahm gezüchtet, wehren sich nicht gegen Feinde. Seit Varroa macht es keinen Spass mehr. Antibiotika impfen, ohne Schutzkleidung den Honig holen, meiner Meinung nach dekadent. Mein erster Post ging in Richtung der momentanen dümmlichen Reaktionen nicht die Ursachen zu bekämpfen sondern an den Folgen rumzudoktern.

  11. Obstbäuerin sagt

    Und das sind die Forderungen von WIR HABEN ES SATT für 2020:
    Weltweites Höfesterben stoppen +++ Für gutes Essen für alle +++ Für artgerechte Tierhaltung und weniger Fleischkonsum +++ Für Ernährungssouveränität und gerechten Welthandel +++ Für Gentechnikfreiheit vom Acker bis zum Teller +++ Für Klimaschutz und mehr Ökolandbau +++ Für echten Insektenschutz und den Pestizidausstieg +++ Für eine sozial-gerechte und ökologische EU-Agrarreform (GAP) +++ Für das Ende des ungezügelten Wirtschaftswachstums +++ Für eine Landwirtschaft, die mit gesunden Böden das Klima schützt +++ Für eine solidarische Welt – Geflüchtete willkommen +++

    • firedragon sagt

      Manch ein Punkt ist ja nicht generell schlecht, was da gefordert wird.
      Werden denn auch Strategien und Lösungen von denen angeboten, wie das Geforderte umzusetzen ist?
      Wie schon oft hier geschrieben wurde, fordern kann man viel – wie soll es umgesetzt werden und mit welchen Mitteln und Folgen?

      • Obstbäuerin sagt

        Firedragon, ich habe vergessen, das als Zitat zu kennzeichnen. Das sind die Originalforderungen. Ich sehe da zumindest ein oder mehrere Zielkonflikte. Ansonsten sind die Forderungen sehr schön formuliert und können ohne Zweifel von sehr vielen landwirtschatfsfernen Verbrauchern so unterstützt werden. Das ist ein bisschen so, wie mit RETTET DIE BIENEN. Wer kann da schon NEIN sagen.

      • sonnenblume sagt

        Das sind alles Überschriften. Überschriften, die alle Menschen positiv ansprechen können. Die lesen sich im Durchschnitt, auch für normale Landwirte, doch gar nicht so schlecht. Wie bei jedem Vertrag kommt es in der Regel aber auf das Kleingeschriebene an. Das ist hier aber noch nicht aufgeführt. Und dort wartet in der Regel dann die Überraschung.

          • Arnold Krämer sagt

            Herr Ilchmann,
            Es ist doch anmaßend von WHES, immer wieder die Unterstützung der Zivilgesellschaft für die im Aufruf genannten Anliegen zu behaupten. Durch permanentes mediales Dauerfeuer beeindruckt, reden selbst Politiker und Wissenschafler, die eigentlich Distanz und Abgeklärtheit an den Tag legen sollten, schon genauso. Traurig!
            Die breite Masse der Bevölkerung durchschaut die Komplexität der produktionstechnischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge im Agrarsektor überhaupt nicht und will es auch nicht. Sie will vertrauen können. Und WHES und Unterstützer setzen alles daran, einseitig Mißtrauen zu erzeugen. Dabei ist die einseitig propagierte Bio-Landwirtschaft (nicht von Ihnen, das weiß ich) ebenfalls nicht frei von erheblichen produktionstechnischen und wirtschaftlichen Zielkonflikten, Vertuschung, Verschweigen und Skandalen.
            Denken Sie daran: Wenn der Zeigefinger einer Hand auf Andere gerichtet wird, zeigen drei Finger immer auf den Träger zurück.

      • Man darf nicht vergessen: Es sind vornehmlich Verbraucher, die dahinterstehen. Das alles mit Leben zu füllen, erfordert ja den Dialog.

        Oder wie ein Landwirt hier in der Region sagte: Die vom NABU haben Forderungen und vage Ideen, die konkreten Ideen, was man konkret machen kann, und das Know-how, wie man das umsetzen könnte, kommen aber von den Landwirten. Gemeinsam wird ein Schuh draus! So werden die Verbraucher mitgenommen und Landwirtschaft wieder eine gesellschaftliche Aufgabe.

        Er sagte jedoch auch, daß er als Lohnunternehmer den Ackerbau für viele tierhaltende Betriebe übernehmen würde, da diese von Ackerbau nicht so viel Ahnung hätten. Ebenso ist er Testbetrieb für die Amazonen-Werke, die auch Ideen haben mit ihren Maschinen, aber bei der Wahl von Saatgut etc. auf den Landwirt vertrauen müssen.

        Es wird immer diejenigen geben, die davon profitieren, daß der Dialog nicht stattfindet, die diesen sabotieren und mit Polemik der untersten Schublade um sich schießen. Doch mich persönlich freut es, daß gesellschaftlich ein Umdenken stattfindet.

        • Obstbäuerin sagt

          Genau das ist das Problem, Herr Suhr, wenn das alles so umgesetzt wird, werden viele konventionelle bäuerliche Betriebe aufgeben müssen. So schön sich Dialog auch anhört, bei fachlich notwendigen Produktionsmitteln oder Arbeitsweisen muss die rote Linie klar sein. Kompromiss nur dort, wo keine Existenz gefährdet wird!!!

    • Berthold Lauer sagt

      Siehst du, Obstbäuerin, von denen können wir lernen! Die demonstrieren „für“ dies und „für“das, bei unseren Demos wird das immer so vermittelt, dass die Bauern “ gegen“ das Agrarpaket, „gegen“ Klimapaket, „gegen“ Insektenschutz-Begehren etc. auf die Straße gehen!
      Bei dem Punkt mit dem „ungezügelten Wirtschaftswachstum“ musste ich schmunzeln: hatte gerade gelesen, dass Alnatura im vergangenen Jahr um fast 10% gewachsen ist. Aber da das ja BIO ist, fällt das sicher nicht darunter!

      • sonnenblume sagt

        Diese Vorgehensweise, oder besser Wortwahl, hat sich der Biolandbau doch schon lange zu nutze gemacht. Man unterlegt die gesamte Wirtschaftsweise mit positiven Begriffen, angefangen bei den Förderungen, statt Subventionen usw. Das spricht die Bevölkerung enorm an. Wie war das neulich bei dem Film aus Amerika? Man muss mit Emotionen arbeiten und das Feld hat die Biobranche schon voll belegt. Bleibt zu hoffen, dass wir da noch einen Fuss in die Tür bekommen.

      • Dietmar Groß sagt

        Das derzeit deutliche Wachstum der Biobranche kann ich auch aus unserer Perspektive als „kleiner“ Direktvermarktungsbetrieb in ländlicher Umgebung bestätigen.
        Die KundInnen „rennen uns die Bude ein“ und veranlassen und zu Wachstumsinvestitionen, um dem Andrang gerecht zu werden.
        Durch die anhaltende Debatte, auch durch die Bauernproteste, sehen sich offenkundig viele Menschen derzeit veranlasst, ihr Einkaufsverhalten zu verändern.
        Das kann man jetzt natürlich auch wieder klein- oder schlecht Reden, aber es ist ein marktwirtschaftliches Faktum, aus dem viele Berufskolleginnen derzeit auch sinnvolle Schlüsse für ihre weitere Betriebsentwicklung ziehen können.
        Das ist kein Widerspruch zu meiner bereits in diesem Forum vorgetragenen Skepsis gegenüber prämieninduziertem Biomarktwachstum.
        Wer sich ausschließlich auf die Rolle des Agrarrohstoffproduzenten einrichtet, wird auch und gerade im Biomarkt von den Gesetzmäßigkeiten unvollständiger Märkte bestimmt.
        Um (betriebliche) Zukunft zu gestalten , braucht es mehr als Generaldebatten zwischen Welternährungsverantwortung und Artenschutz. Das sehen inzwischen auch viele „KonsumentInnen“ so.
        Diese Zwischenräume zu erweitern und zu nutzbar zu machen lohnt sich.

        • firedragon sagt

          Herr Groß,
          niemand redet etwas schlecht oder klein.
          Ihre Direktvermartung funktioiert.
          Ws denken Sie, wird der „run“ auf bio in Direktvermarktung auf Dauer anhalten ?
          Ich frage das, weil während des Eierskandals, der über einen Zeitraum in den Medien hochgehalten wurde, bei uns viele Menschen aus dem Dorf wegen Eiern angefragt hatten. Die Nachfrage hat nur eine sehr begrenze Zeit angehalten, nun kaufen wieder alle im Supermarkt.

        • Thomas Apfel sagt

          Es geht in der Debatte aber nicht in erster Linie um die Zukunft des einzelnen Betriebes, sondern um die zukünftigen politischen Rahmenbedingungen für die gesamte Landwirtschaft, also auch den kleine Teil der Landwirte (90 %), die der Marktmacht der zunehmenden Konzentration im LEH ausgeliefert sind und noch immer, bei allem Bio-Wachstum, 95 % der Lebensmittel erzeugen!
          Ich vermarkte ebenfalls seit 30 Jahren direkt und habe die Verdrängung durch die Ketten und Kommunen an 10 Standorten life miterlebt.
          Bio hat im Moment die „bessere“ Geschichte im Framing und wächst vor allem in den Städten. Das ist für manchen Betreib eine super Lösung, ändert aber nichts an der Marktmacht und den Marktanteilen der LEH Konzerne.
          Deshalb müssen die politischen Rahmenbedingungen auch alle ein Überleben ermöglichen!

        • bauerhans sagt

          „Das derzeit deutliche Wachstum der Biobranche..“

          liegt an der hohen zahl von umstellern!
          soweit ich das beurteilen kann,erhoffen die sich durch die fast doppelten zuschüsse eine bessere wirtschaftlichkeit.

      • Obstbäuerin sagt

        Wo Du recht hast, hast Du recht, Berthold Lauer. Als starte ich mal einen Versuch:
        Für gutes bezahlbares Essen für alle***Für eine qualifizierte Tierhaltung und angemessenen Fleischkonsum***Für gerechte Produktions- und Handelsbedingungen ***Für sorgsamen Umgang mit den Ressourcen und eine zukunftsfähige Landwirtschaft***Für das vernünftige Abwägen zwischen Insektenschutz-modernen Produktionsmethoden und Nahrungssicherheit***Für den Erhalt einer guten Bodenqualität mit dem Ziel der Verbesserung***Für eine gesicherte Zukunft aller landwirtschaftlichen Betriebe, die den Nahrungsbedarf decken***Für eine faire Welt

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Anti-agrarindustriell, Herr Bothe! Diese Bewegung ist ganz explizit FÜR die bäuerliche Landwirtschaft. Und Varer unser passt insofern, als es auch um Werte geht, für Sie natürlich schwer nachzuvollziehen.

    • Sabine sagt

      Wo mir einfallt. Ich hab auf den Weg zu den Zwergen eine alte Streuobstwiese, die nicht mehr gepflegt wird. Ich hatte schon was rumgefragt, wem die gehört und sie gehört einem alten Bauern im Ort, der nicht mehr gut zu Fuß ist. Am WE hab ich dann meinen ganzen Mut zusammen gekratzt und bin zu ihm hin. Der ist bestimmt kein einfacher Typ, aber der liebt seine Bäumchen und ist sehr traurig, dass er sie nicht mehr pflegen kann. Die Bäume sehen auch teilweise schon sehr unschön aus. Ich hab ihm versprochen, dass ich erstmal das Fallobst absammle und – wenn er im Frühjahr noch bei uns ist – die Bäume schneide. Jetzt kann ich recht ordentlich gesunde Bäume in Form halten, aber die sind teilweise, naja, richtig aus jeder Form raus und teilweise schon sehr beschädigt. Kann ich mal ein paar Fotos machen und sie dir zeigen, ich mein da Du ja vom Fach bist. Vllt. hast Du ja ein paar Tipps wie man den ein oder anderen retten kann.

  12. firedragon sagt

    Es ist derzeit so, dass sehr viele Wohngebiete ausgewiesen werden und auch bebaut werden. Der qm Preis variiert, ist trotzdem hoch, da kann sich kaum mehr einer Gartenfläche leisten und die wird auch sehr selten bis gar nicht naturfreundlich oder nutzgärtlich angelegt. Das sehe ich viel zu oft in Deutschland und wir sehen schon einiges von Deutschland, gerade in Ballungsgebieten.
    Die innerörtliche Bebauung nimmt zu, was im Grunde nicht verkehrt ist. Die Art der Bebauung ist aber sehr fraglich. Ich gebe Euch mal ein Beispiel aus unserer direkten Nachbarschaft.
    Bei uns im Dorf sieht die ursprüngliche Bebauung folgendermaßen aus – Haus Hof Haus Hof und so fort. Dahinter Scheune und Stall, dann großzügige Nutzgärten.
    Scheunen und Ställe verschwinden, es wird Wohnraum geschaffen. Dadurch verschwindet der Wohnraum von Fledermaus, Eule und so weiter. Im Stall kein Vieh und kein Mist, demnach keine Insekten und natürlich auch keine Vögel. Wer noch einige Hühner hat, der hat auch noch eine Kolonie von Sperlingen.
    Die Nutzgärten, in denen es von Leben wimmelt, verschwinden. Werden als Gesamtfläche an einen Bauträger verkauft und es entstehen, ich nenne es gerne – „Hasenkästen“ oder innovative Plattenbauten, denn nichts anderes ist es. Die noch vorhandenen Flächen werden gepflastert und dienen als Parkplätze. Drumherum ein ein Meter breiter Englischer Rasen, Hainbuchenhecken und winzige Alibi – Röschen.
    Da lebt nichts mehr, wo vor zwei Jahren noch Insekten beheimatet waren und da singt auch kein Vogel mehr.
    Und wisst ihr, wie dieser Wohnraum beworben wurde : „leben im Grünen“
    Wir waren damals eine Gruppe von etwa zehn Leuten (+Unterschriftenaktion), die diese Art der Bebauung verhindern wollten, der Rat hat es trotzdem durchgedrückt.

    • Stadtmensch sagt

      Kann ich bestätigen. Auf meiner Rennstrecke eine lange Reihe neuer „Hasenkästen“. Vorn Schottergarten (alle) hinten Rasen mit Trampolin und Baumarkt-Rutsche. Bis vor 6 Jahren war da noch Acker. Wie hieß das noch „Fünfte Fruchtfolge“?

      • firedragon sagt

        Stadtmensch,
        das Land kommt nicht zwangsläufig von dem Landwirt, der es bewirtschaftet.
        Also trifft die „fünfte Fruchtfolge“ nur bedingt zu.

    • Arnold Krämer sagt

      Eigentlich müsste nach den Theorien der Planer schon alles viel besser sein. Denn für jede landwirtschaftlich genutzte Fläche, die ja ökologisch minderwertig ist oder sein soll und dann der Bebauung mit mehr oder weniger Grün zugeführt wird, wird ja zusätzlich eine weitere landwirtschaftlich genutzte Fläche zur Kompensation entzogen. Das Prinzip gilt schon seit Jahrzehnten im Bauplanungsrecht und müsste ja eigentlich wirksame Verbesserungen in der Biodiversität gebracht haben. Oder entzieht sich die Natur dem planerischen und umgestalterischen Willen? Hat sich damit niemand wissenschaftlich befasst?

        • Arnold Krämer sagt

          Es kommt darauf an, wie weit man den Naturbegriff fasst. Bei der Begradigung von Flüssen z. B. waren die Planer schon recht wirksam. Aber das nennt man auch (Wasser-) Kulturbau. Was die belebte Natur angeht, sind die menschlichen Fähigkeiten mit dem eher eindimensionalen Denken wohl arg begrenzt.

  13. Thomas Apfel sagt

    Guten Morgen,
    schön wenn mal in so geballter Form in einem Beitrag versammelt ist, was alles schon eingestellt und diskutiert wurde. Und ja, genau jetzt ist der Zeitpunkt wo wir mehr gehört werden,: und genau jetzt müssen wir LIEFERN: UNSERE Auffassung zum Pflanzenschutz und seiner Auswirkung in den Landschaften, UNSERE Auffassungen zu Wirkung und praktisch möglichen Umsetzung von mehr Landschaftsstruktur in welcher Form auch immer.
    Ich war am Freitag den ganzen Tag auf einer Veranstaltung „2. Berlin-Brandenburger Streuobsttag“ ,naturgemäß sehr stark Bio und Anti-moderne Landwirtschaft. Was auffällt, der Ton wird rauer, auch von dieser Seite, je näher die Entscheidungen zur neuen GAP Mittel Verteilung rücken. Da ist dann durchaus davon die Rede, dass man, wenn man sich etablieren will, Feindbilder aufbauen muss.
    Es wird vor allem das Feindbild „Pflanzenschutz gleich Gift, gleich alles vergiftet“ mit UBA Zahlen in der bekannten manipulativen Selektion und Zusammenstellung transportiert. Ich war dort in der Podiumsdiskussion „Landwirtschaft neu denken“ als Konventioneller Betrieb, weil wir viel am Thema Landschaftsstrukturen arbeiten.
    Das Impulsreferat wurde von Peter Markgraf (600 ha Bio Betrieb Nord Uckermark) gehalten. Der Mann ist Geograph und Botaniker. Er vertritt z.B. genau nicht den Segregativen Artenschutzansatz von Prof. Kunz mit dem man in beiden Systemen viel erreichen könnte (Segregativer Ansatz: Hier die Agrarfläche, dort die Flächen für den Artenschutz) sondern gehört der Initiative an, die möglichst schnell die „Chemie“ aus den Feldern vertreiben möchte. Und eins könnt ihr mir glauben, das nimmt gerade richtig Fahrt auf. Die werden uns mit den Daten aus der Filteraktion von „Enkeltaugliche Landwirtschaft“ und „Ackergifte nein Danke“ unter Beschuss nehmen. Ich sah mich jedenfalls genötigt relativ wenig über mich und unsere Aktivitäten zu sprechen, sondern allgemeine landwirtschaftliche und ökonomische Zusammenhänge richtigzustellen, weil allein die Gelegenheit dies vor so einem voreingenommenen Publikum zu tun nicht ungenutzt bleiben durfte. Die Diskussionen im Nachhinein haben mir gezeigt, dass das durchaus Wirkung zeigt !!
    Jetzt ist es an der Zeit hier Klarheit über die tatsächliche Funktion, die Entwicklung und die tatsächliche Auswirkungen von modernem Pflanzenschutz zu schaffen. Die grün-antilandwirtschaftlich aufgeladene Medienlandschaft ist dabei nicht hilfreich.
    Es darf in der Diskussion auch nicht aus den Augen gelassen werden, dass eine Änderung der GAP Zahlungen, wie NABU und Co. das planen, so einem 600 ha Bio Betrieb jährlich 500.000 € mehr zufließen lassen als nach jetzigem Stand. Und glaubt nicht daran, dass wegen der anderen Interessen und Gefühlslage anderer EU-Staaten es schon nicht so schlimm kommen wird. Was sich im Moment abzeichnet ist, dass die Umsetzung stark in die Nationale und förderale Ebene verlagert wird – und dann „Gute Nacht Deutschland“.

    • sonnenblume sagt

      Subventionen werden immer nur für den konventionellen Bereich kritisiert, während die Zahlungen für den Bio-bereich nicht mal erwähnt werden. Hört man Prinz Lövenstein reden, könnte man den Eindruck bekommen, das der Bio-Anbau fast ohne aus kommt. Das hier erheblich mehr Geld fließt wird immer tunlichst verschwiegen. Das muss auch publiziert werden.

      • Obstbäuerin sagt

        Und nicht nur das, sonnenblume, im Rahmen der Umverteilung der GAP sollen die Prämien für Bio erheblich steigen und natürlich zu Lasten der konventionellen Betriebe.

      • Brötchen sagt

        Sonnenblume stellen sie sich vor es gibt wirklich diese gigantischen Summen geld! Erstens mir wäre das peinlich. Zweitens ich wüsste gar nicht was ich dafür anbauen sollte und wohin mit dem Zeugs. Jetzt auf die schnelle.
        Drittens das wäre ein enormes zugpferd für ausserlandwirtschaftl. Investoren.
        Viertens das würde Kontrollen nach sich ziehen…

        • Thomas Apfel sagt

          Guten Morgen,
          habe am Freitag erfahren, dass sich die 14.000 ha ,die sich die Lindhorst Gruppe in Brandenburg zugelegt hat auf BIO umgestellt werden (dav. 6.000 ha bei mir in der Nähe im Oderbruch um Wriezen) in der Nähe des Gutes von Thaer, dem Begründer der modernen Landwirtschaft. Auch so ein Witz der Geschichte. Das bestätigt zu hundert Prozent deine Annahme bezüglich ausserlandwirtschaftlicher Investoren.

        • sonnenblume sagt

          “ Peinlich“, das Wort in Bezug auf Gelder ist den Verfechtern des Bioanbau und Prinz Löwenstein im Besonderen wohl fremd. Warum sollten sie auch, siehe doch die horenden Gehälter der Vorstandsbosse. Außerdem haben sie es rechtzeitig verstanden, ihre Sache mit positiven Begriffen zu unterlegen. Dort bekommt man „Fördergelder“ und keine „Subventionen“ wie im konventionellen Bereich. Das beeinflusst ganz gewaltig die Wahrnehmung in der Bevölkerung. Das sie die Höhe der Zahlungen, heute und in Zukunft, unerwähnt lassen, fällt dabei niemandem auf. Und wenn niemand fragt, muss man ja auch keine Antwort geben. Aber so wie sie die Höhe unserer Subventionen öffentlich machen, sollten wir auch die Zahlungen im Bioanbau mehr unters Volk bringen. Und das nicht nur einmal und sehr allgemein, sondern mit klaren Zahlen, die auch der Ottonormalverbraucher verstehen kann.

      • Oh, das Problem ist viel weitreichender.

        Die Subventionen, oder Ausgleichszahlungen, haben bisher vor allem den Großbetrieben noch einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Ich kenne viele kleinere Landwirte, da geht es oft durch zum Verpächter. Da wird schon eingepreist, was es an Geld zu holen gibt (Mietendeckel für Agrarflächen fände ich spannend 😉 ).

        Aber mit Blick auf die Reform der GAP, bei der die 2. Säule gestärkt werden soll, erzählt man den Verbrauchern, dadurch würde alles ökologischer. In Wirklichkeit werden viele Kleinbetriebe mangels Investitionsmöglichkeiten keine Chance zur Umstellung haben, wo ein Biohof in Lütjensee von Günther Fielmann wieder alle Mittel abschöpfen kann (aktuell über 600.000 € Subvention jährlich).

        Wenn die GAP das so mit sich bringen sollte, sehe ich darin die Gefahr, daß es als Selektionsfaktor wirkt und das Höfesterben noch beschleunigt wird hin zu Großbetrieben, deren Bio auch nur von Spezialisierung und Konventionalisierungsdruck gekennzeichnet ist.

    • Dietmar Groß sagt

      Lieber Herr Apfel,
      Die hessische Landesregierung zahlt in der nächsten Förderperiode Prämien für den Erhalt von rote Listen-Arten.
      Wir bewirtschaften unsere Ackerflächen seit 30 Jahren nach Bio-Richtlinien und können nachweisen, dass auf unseren Äckern der Ackerrittersporn (consolida regalis) noch vorkommt.
      Warum, muss ich Ihnen wohl nicht erklären.
      Halten Sie es für gerechtfertigt, dass wir uns diese gesellschaftliche Leistung künftig honorieren lassen, indem wir weiter wirtschaften wie bisher; mit Toleranz und bewusster Rücksichtnahme auf die Vielfalt und Schönheit in unserer Ackerbegleitflora?

      • firedragon sagt

        Herr Groß,
        entschuldigen Sie bitte, aber ich habe eine Frage und bin froh, dass entlich mal jemand aus dem Biobereich hier ist.
        Könnten Sie mir Tipps geben, wie in Ihrem Betrieb die Diesteln, also nicht eine, sonder ganze Bereiche, „bekämpft“ werden oder wenigstens auf ein erträgliches Maß reduziert werden ?
        Für eine Antwort wäre ich dankbar.
        Gruß

        • Dietmar Groß sagt

          Lieber Herr Apfel,
          Willi hat mit den o.g. Studien belegt, dass die natürliche Artenvielfalt in der Vergangenheit „hinter dem Rücken der in und mit der Natur arbeitenden Menschen“ entstanden ist.
          Das dürfte zumindest in diesem Blog unstrittig sein.
          Folglich hat der Strukturwandel und die Änderung der Produktionsweisen in den vergangenen 40 Jahren entscheidenden Anteil an dem, was jetzt (endlich) öffentlich beklagt wird.
          Jetzt dokumentiere ich für meinen Betrieb, dass durch unsere Wirtschaftsweise (vielfältige Fruchtfolgen mit Wechsel zwischen Sommerungen und Winterungen, niedrigerer N-Input über organische Düngung, Verzicht auf Pestizide und sorgsame mechanische Unkrautregulierung (nicht alles muss blank gemacht werden) praktisch Artenschutz gemacht werden und gleichzeitig passable Erträge erzielt werden können. (Im letzten Jahr 60 dt/ha Wintergerste).
          Das können Sie offensichtlich nicht anerkennen, weil Sie den Ökolandbau mit der Keule Welternährung erledigen wollen.
          Stattdessen setzen Sie auf Artenschutzkonzepte , die in den vergangenen Jahrzehnten ja ganz offensichtlich nicht funktioniert haben. Sonst müssten wir darüber nicht diskutieren.
          Ich will damit keinesfalls sagen, dass Ökolandbau per se Artenschutz gewährleistet. Die massenmarktgetriebenen Fehlentwicklungen sind mir sehr bewusst. Gerade deshalb lohnt es sich, über den „gesellschaftlichen Zusatznutzen“ dieses Teilbereichs der Landwirtschaft genauer nachzudenken, bevor man über neue Fördergelder redet. Da bin ich mit Ihnen einig.
          Pauschal Geld für jeden Bio-Hektar ohne soziale und ökologische Differenzierung der gesellschaftlichen Leistung ist absoluter Blödsinn.
          Zu den Disteln:
          In einer weit gestellten Fruchtfolge ( 7 gliedrig) mit Klee/Luzernegras in zweijähriger Schnittnutzung lassen sich Disteln soweit regulieren, dass keine nennenswerten Ertragseinbußen entstehen.
          Darüber hinaus gilt:
          Auch den Nutzen für Insekten erkennen und zulassen.

      • Thomas Apfel sagt

        Lieber Herr Groß,
        wie ein Bundesland aus der zweiten Säule Mittel verwendet um z.B. Rote Liste Arten zu fördern ist nicht meine Frage. Brandenburg macht das über Schutzäcker die mit einem Festbetrag/ha gefördert werden. Der Feldrittersporn kommt neben Kornrade und anderen Arten bei mir auch vor.
        Die entscheidende Frage ist, ob Bioanbau per se als Vollfläche für Biodiversität gefördert wird, oder aber für tatsächlich reine Ökologische Vorrangflächen, also angelegte Schutzäcker, Blühstreifen, Gehölzinseln usw. wie der Nicht-Bio Betrieb auch. Denn eins gilt immer noch „Und weil der Mensch ein Mensch ist, da braucht was zu fressen bitte sehr! Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt, das schafft kein Essen her“(Brecht).
        Eine Wirtschaftsweise die sich vor allem durch 33 % Mengenerzeugung je Hektar gegenüber konventioneller Landwirtschaft (über alle Zweige der LW) auszeichnet, ist für dieses Problem keine Lösung und deshalb genauso viel oder wenig nachhaltig wie die modernen Landwirtschaft. Wir werden uns irgendwann in der Mitte treffen! Da arbeite ich dran und viele andere auch. Bis dahin ist eine Bio-Ackerfläche und ein Bio-Intensivgrünland so wenig oder viel ÖVF wie eine Konventionelle Fläche.
        Das Problem ist ja auch gar nicht die zweite, sondern die erste Säule. Diese Mittel sollen komplett in die Bio Schiene indem jede Bio Fläche zu ÖVF erklärt wird (NABU, Opperman, Lakner 2018). Das entspräche nach diesen Plänen einer fünf mal so hohen Subventionierung der Bio Flächen gegenüber denen, die das Essen machen! Auf den je Flächeneinheit produzierten Nettoenergieoutput ist das sogar eine Versiebenfachung. Das ist nicht nur falsch, sondern tödlich für die Ernährungssicherheit. Daher Biodiversität fördern und Produktion am besten gar nicht oder aber in Bezug auf den Nettoenergieoutput in beiden Systemen gleich hoch subventionieren.

        • Brötchen sagt

          Thomas diese gigantischen Fördergelder werden zu wirtschaftlichen Verwerfungen führen und blasen erzeugen, die gewaltig platzen werden.

          Das müsste man gezielter und vorsichtig machen. Entwicklung Raum geben und die endprodukterzeugung gezielt unterstützen, so wie die Tesla taskforce.

          Zur Zeit gibt es doch viele Verhinderungsbehörden.

          • Arnold Krämer sagt

            Deshalb die herkömmlichen Fördergelder aus Brüssel nur noch für echte „benachteiligte“ Gebiete verwenden, also dort wo es mit absolutem Grünland keine ackerbaulichen Alternativen zum Wirtschaften gibt und in den Bergregionen, wo der maschinelle technische Fortschritt nur sehr begrenzt genutzt werden kann.
            Gleichzeitig muss den Politikern das Steuergeld aus der Hand genommen werden.
            Illusion, ich weiß, weil in der staatlichen/gesellschaftlichen Umverteilungsmaschinerie mittlerweile schon viel zu viele Menschen beschäftigt sind (erst bei der Forderung nach Mitteln, dann nach der Verteilung der Mittel und schließlich nach der Kontrolle der Mittelverwendung). Diese Menschen sind durch die effizienten Wirkmechanismen des Kapitalismus in der Realwirtschaft „freigesetzt“ worden und schaffen jetzt in gewisser Weise nach und nach den Ast ab, auf dem sie sitzen.

          • sonnenblume sagt

            Meine Frage zu dem Thema, wer hat welchen Nutzen wenn der ganze Sektor zusammen bricht? Diese Überlegungen, die Sie Beide hier aufgeführt haben, sollten den obersten Verantwortlichen doch auch geläufig sein. Also stellt man sich doch die Frage nach dem Warum und Wieso?

        • Dietmar Groß sagt

          Lieber Herr Apfel,
          Willi hat mit den o.g. Studien belegt, dass die natürliche Artenvielfalt in der Vergangenheit „hinter dem Rücken der in und mit der Natur arbeitenden Menschen“ entstanden ist.
          Das dürfte zumindest in diesem Blog unstrittig sein.
          Folglich hat der Strukturwandel und die Änderung der Produktionsweisen in den vergangenen 40 Jahren entscheidenden Anteil an dem, was jetzt (endlich) öffentlich beklagt wird.
          Jetzt dokumentiere ich für meinen Betrieb, dass durch unsere Wirtschaftsweise (vielfältige Fruchtfolgen mit Wechsel zwischen Sommerungen und Winterungen, niedrigerer N-Input über organische Düngung, Verzicht auf Pestizide und sorgsame mechanische Unkrautregulierung (nicht alles muss blank gemacht werden) praktisch Artenschutz gemacht werden und gleichzeitig passable Erträge erzielt werden können. (Im letzten Jahr 60 dt/ha Wintergerste).
          Das können Sie offensichtlich nicht anerkennen, weil Sie den Ökolandbau mit der Keule Welternährung erledigen wollen.
          Stattdessen setzen Sie auf Artenschutzkonzepte , die in den vergangenen Jahrzehnten ja ganz offensichtlich nicht funktioniert haben. Sonst müssten wir darüber nicht diskutieren.
          Ich will damit keinesfalls sagen, dass Ökolandbau per se Artenschutz gewährleistet. Die massenmarktgetriebenen Fehlentwicklungen sind mir sehr bewusst. Gerade deshalb lohnt es sich, über den „gesellschaftlichen Zusatznutzen“ dieses Teilbereichs der Landwirtschaft genauer nachzudenken, bevor man über neue Fördergelder redet. Da bin ich mit Ihnen einig.
          Pauschal Geld für jeden Bio-Hektar ohne soziale und ökologische Differenzierung der gesellschaftlichen Leistung ist absoluter Blödsinn.
          Zu den Disteln:
          In einer weit gestellten Fruchtfolge ( 7 gliedrig) mit Klee/Luzernegras in zweijähriger Schnittnutzung lassen sich Disteln soweit regulieren, dass keine nennenswerten Ertragseinbußen entstehen.
          Darüber hinaus gilt:
          Auch den Nutzen für Insekten erkennen und zulassen.

          • firedragon sagt

            Danke Herr Groß,
            das ist für uns umsetzbar, da wir zum Glück noch Vieh haben, dem die Luzerne verfüttert werden können. Bisher sind wir mit unseren Luzerneflächen nicht so oft „umgezogen“. Wir haben den länger an einem Standort stehen. Ansonsten sind wir schon 7 gliedrig unterwegs. Diese Jahr hatten wir eben zu viel Disteln auf einem Hirseacker.

          • Thomas Apfel sagt

            Lieber Herr Groß,
            ich will und kann den Bio-Anbau nicht „erledigen“. Es geht mir hier auch gar nicht um die „Keule der Welternährung“, das wäre schon nochmal ein eigenes Thema. Es geht mir nur um den Bio-Anbau in Deutschland und die dazugehörige Statistik (Marktbilanz Ökolandbau AMI) die ich mir jedes Jahr kaufe und die Daten auf bereite. Also Statistik der Branche selbst (BÖLW verwendet das gleiche Zahlenmaterial). Das das im einzelnen Betrieb durchaus anders aussehen kann ist klar. Dazu gibt es ja auch Untersuchungen von Prof. Taube (als er noch nicht ganz so grün war). Diese Untersuchungen belegen, dass bei gleicher Nährstoffbereitstellung (in diesem Falle aus der Vorkultur Rotklee) im Vergleich zu Konvi gleich hohe Erträge erreicht wurden….mit der Konsequenz, dass der diffuse Nitrateintrag in den Untergrund ebenfalls genau gleich hoch war. Bei ordentlich geführten Bio-Beständen (z,B. Getreide 2 mal gestriegelt) gibt es kaum Unterschiede in der Artenvielfalt und Lerchen oder andere Bodenbrüter sind dann ganz bestimmt auch nicht mehr da! Also, wenn man den Bio-Markt bedienen will, soll man das tun und den Markt gut beobachten. Wenn man sich aber über Verlagerung von Subventionen einen Vorteil verschaffen will gehen bei mir und sollten auch bei Anderen die Alarmglocken angehen.

            • Dietmar Groß sagt

              Lieber Herr Apfel,
              Jetzt bin ich aber sehr überrascht ! Ausgerechnet Herrn Prof. Taube,den Kronzeugen für die die neuen Düngeverordnung bringen Sie in Stellung gegen unseren konkreten Nachweis, dass Rote Listen Arten durch unsere Wirtschaftsweise eine Überlebenschance haben.
              Sollten wir nicht lieber gemeinsam versuchen, halbgare wissenschaftliche Annahmen und Behauptungen vom Kopf auf die Beine zu stellen ! Das ist doch auch das Anliegen all derer, die praxisnähere Düngereglementierungen wollen.

              • Obstbäuerin sagt

                Sehr geehrter Herr Groß, wenn Rote Listen Arten der Beweis für nachaltige und umweltschonende, ökologische Wirtschaftsweise ist, dann sind wir ein gutes Beispiel dafür. In unserem konventionellen Obstanbaugebiet haben wir einiges an Rote Liste Arten zu bieten.

  14. fingerphilosoph sagt

    Dass sich in England die Insektenpopulation so gut wie nicht verändert hat, kann daran liegen, dass Freilandhaltung dort einen anderen Stellenwert hat als in Deutschland. Die Freilandhaltung von Schweinen ist in England keine Ausnahmeerscheinung, sondern integraler Bestandteil der Landwirtschaft. In England werden 40% aller Schweine im Freien gehalten. Es gibt in England mehr Schafe als sonstwo in Europa. Und Rinder, die ganzjährig im Freien gehalten werden wie das Galloway Rind.

    In Deutschland hingegen sieht man immer weniger Tiere im Freiland. Schweine so gut wie gar nicht, Schafe auch kaum noch. Rinder werden immer mehr in Laufställen gehalten. Ab und an sind mal ein paar Pferde auf der Weide.

    Die England-Studie kann also nicht für Deutschland herangezogen werden.

      • fingerphilosoph sagt

        Nach der Europ. Flora-und-Fauna-Habitat-Richtlinie werden weniger als 40 von etwa 33.000 Insektenarten systematisch untersucht. Über den Lebenszyklus von Insekten weiß man deshalb wenig. Singzikaden in den USA: die gibt es nur alle 17 Jahre, dann aber in riesigen Mengen. Ich glaube, Maikäfer haben auch einen speziellen Zyklus.

        Meiner Beobachtung nach gibt es allerdings schon deutlich weniger Singvögel, Fledermäuse und Maulwürfe als in meiner Kindheit. Wenn die Fressfeinde wegfallen, müsste es umso mehr Insekten geben. Ich verstehe nur nicht ganz, warum alle Leute plötzlich so verrückt nach Insekten sind.

        Wenn es 2019 mehr Insekten gab als 2018, dann ist das bestimmt dem Klimawandel zu verdanken. Lol.

        • sonnenblume sagt

          Der Zyklus beim Maikäfer liegt bei ca. 4 Jahren. Das es hier weniger Fledermäuse und Maulwürfe gibt kann ich nicht bestäigen. Unser Hof hat bei den Tieren einen gleichbleibenden Bestand. Allerdings gibt es nicht mehr ganz soviele Singvögel und Schwalben, was aber nach meiner Meinung auf das Konto unserer klinisch reinen und abgeschotteten Tierhaltung geht. Aber wie soll man das ändern, wenn die Hygienevorschriften genau hier ansetzten. Die Freilandhaltung von Schweinen ist bei unserem Klima nur mit besonderen Rassen möglich.

          • Brötchen sagt

            Kann ich auch so bestätigen, Maulwurfshaufen sieht man zur Zeit sehr viel. Den Grünspecht auch und der ist Insektenspezialist.

            • sonnenblume sagt

              ja derGrünspecht! Ist hübsch anzusehen, hat aber eine gewöhnungsbedürftige Stimme! Da sind mir fast die Fledermäuse und Käuzchen lieber. Ist immer schön sie bei ihrem Treiben zu beobachten.

              • Obstbäuerin sagt

                Wenn der früh um 4 Uhr anfängt, keine 10 m entfernt rum zu krakeelen, krieg ich schon mal kriminelle Gelüste, sonnenblume.

        • Sabine sagt

          Naja, das ist ne ganz einfache Kiste. In meiner Kindheit hatte ein fast jedes Eigenheim hier einen großen Garten. Selbst zu den meisten Mietwohnungen gehörte eine große Grünfläche wo die Wäsche getrocknet, die Teppiche ausgeklopft wurden und die Kinder spielen konnten. Damals hielt man es für wichtig, dass Kinder in Rufweite der Eltern im Freien spielen konnten. Alle diese alten Anlagen inkl. der „Adenauer-Klötzken“ waren mit einheimischen Sträuchern und Bäumen bepflanzt und fast jede Hausgemeinschaft fand es wichtig, dass irgendwo ein Blumenkübel rumstand, der jahreszeitlich bepflanzt wurde. Es gab keine Beschränkungen was die Höhe von Bäumen in Gärten und Siedlungen anging. Einer unserer Nachbarn hatte eine gewaltige Kirsche im Garten stehen, der Stamm war so dick, dass selbst zwei Erwachsene mühe hatten den zu umarmen. Vorm Haus stand ein Nussbaum, der das Haus überragte. Riesen Trümmer, die auf Anordung der Stadt später so um 1985 aus „Sicherheitsgründen“ gefällt werden mussten. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass Brautspieren, aber auch Berberitzen, Weißdorn und Schlehen als lebendige Zäune sehr beliebt waren. Die sind alle weg. Zu hoch, zu sehr in öffentliche Wege gewuchert oder der „modernen Gartengestaltung“ zum Opfer gefallen. Bei 60 Häusern alleine auf meiner alten Wohnstraße werden das mehrere hundert Meter „Vogelschutzhecke“ sein, die oft auf Anweisung der Stadt und unter Androhung von Zwangsgeldern platt gemacht wurden. Ähnlich erging es vielen alten Bäumen in den Städten. Ihre Wurzeln sprengen das Pflaster oder sie nehmen zu Platz auf den Bürgersteigen weg oder irgendwer beschwert sich oft genug, dass die Häuser zu wenig Licht abbekommen, dann bekommt man auch historische Alleen umgelegt. Das da überall noch jemand wildes drin wohnt, interessierte bis vor Kurzem so ziemlich niemanden.

          • Stadtmensch sagt

            „Ähnlich erging es vielen alten Bäumen in den Städten“

            Ja, sowas muss man sich leisten können. Die Haftpflichversicherung will immer genau wissen, ob man auch professionell dran Rumschnippeln lassen hat, wenn mal wieder ein Ästchen auf ein abgestelltes Auto gefallen ist. Dann noch das Laub…

            Jeder ökonomisch denkende Mensch macht hier kurzen Prozess.

            Was solls, es summt so schön darin, wenn die Linden blühen.

            • bauerhans sagt

              hier wird jeder öffentliche baum erhalten,kosten spielen keine rolle.
              nur bäume von mir werden mittlerweile per hobby-fachmann überprüft und als „sehr gefährlich“ eingestuft,weil äste auf fussgänger kippen könnten,sogar im wald.

              • Paulus sagt

                Bauerhans, das Waldbetretungsrecht beinhaltet nicht die Pflicht des Eigentümers diesen für jedermann gefahrlos zu halten, ganz und gar nicht. Da gibt es einschlägige Urteile.
                Alle andere wäre gar auch nicht durchführbar.
                Etwas anders sind Bäume zu betrachten die z.B. an gemeindeeigenen Wegen, also außerhalb der forsteigenen Wirtschaftswege stehen. Da ist die rechtliche Situation eine andere und da es geht wohl um eine allgemeine Verkehrssichtungspflicht. Ich habe das schon mal mit Juristen diskutiert. Es gibt da nach meiner Wahrnehmung keine Rechtsunsicherheiten.

          • firedragon sagt

            Es ist derzeit so, dass sehr viele Wohngebiete ausgewiesen werden und auch bebaut werden. Der qm Preis variiert, ist trotzdem hoch, da kann sich kaum mehr einer Gartenfläche leisten und die wird auch sehr selten bis gar nicht naturfreundlich oder nutzgärtlich angelegt. Das sehe ich viel zu oft in Deutschland und wir sehen schon einiges von Deutschland, gerade in Ballungsgebieten.
            Die innerörtliche Bebauung nimmt zu, was im Grunde nicht verkehrt ist. Die Art der Bebauung ist aber sehr fraglich. Ich gebe Euch mal ein Beispiel aus unserer direkten Nachbarschaft.
            Bei uns im Dorf sieht die ursprüngliche Bebauung folgendermaßen aus – Haus Hof Haus Hof und so fort. Dahinter Scheune und Stall, dann großzügige Nutzgärten.
            Scheunen und Ställe verschwinden, es wird Wohnraum geschaffen. Dadurch verschwindet der Wohnraum von Fledermaus, Eule und so weiter. Im Stall kein Vieh und kein Mist, demnach keine Insekten und natürlich auch keine Vögel. Wer noch einige Hühner hat, der hat auch noch eine Kolonie von Sperlingen.
            Die Nutzgärten, in denen es von Leben wimmelt, verschwinden. Werden als Gesamtfläche an einen Bauträger verkauft und es entstehen, ich nenne es gerne – „Hasenkästen“ oder innovative Plattenbauten, denn nichts anderes ist es. Die noch vorhandenen Flächen werden gepflastert und dienen als Parkplätze. Drumherum ein ein Meter breiter Englischer Rasen, Hainbuchenhecken und winzige Alibi – Röschen.
            Da lebt nichts mehr, wo vor zwei Jahren noch Insekten beheimatet waren und da singt auch kein Vogel mehr.
            Und wisst ihr, wie dieser Wohnraum beworben wurde : „leben im Grünen“
            Wir waren damals eine Gruppe von etwa zehn Leuten (+Unterschriftenaktion), die diese Art der Bebauung verhindern wollten, der Rat hat es trotzdem durchgedrückt.

            • sonnenblume sagt

              Bei den Hainbuchenhecken muss ich doch noch Widerspruch einlegen. Hast Du schon mal beobachtet wie viele Vögel das als Nistplatz aussuchen? Da geht es bisweilen zu wie in einem Mietshaus, wenn denn die Umgebung das hergibt.

                • sonnenblume sagt

                  Ok, das ist ja auch eine bessere Alternative. Ich habe selber “ einige “ mehr Meter und da ist schon ordentlich was los. Aber wie gesagt, die Umgebung – Ruhe – und das Futterangebot muss passen.

        • Stadtmensch sagt

          „Ich verstehe nur nicht ganz, warum alle Leute plötzlich so verrückt nach Insekten sind“

          Das geht „den Leuten“ am Allerwertesten vorbei. Die „breite Masse“ entsorgt 80% ihrer organischen Küchenabfälle via Restmüll und 20% ihres Restmülls in den Biomüll. Sie kaufen ein und werfen weg tagein tagaus. Das Interesse für Insekten (o. Mikroorganismen) gibt es neuerdings nur bei ganz wenigen in dem Maße, wie es aus der Wissenschaft populär vermittelt wird. Sehr schön dazu: Michael Groß, „Die Invasion der Waschbären“ (der Titel passt allerdings kaum zum Inhalt). Ich weiß schon, alles Abzocke der „Angstindustrie“.
          Ohne es beurteilen zu können, könnte ich mir vorstellen, dass sich Insektizide entwickeln lassen, die wirklich nur einen ganz bestimmten Schädling treffen. Momentan nehmen wir jedenfalls zur Kenntnis, dass die Hersteller der Mittelchen nur den Nachweis der Verträglichkeit mit Nutzinsekten erbringen müssen.

          Ich bin immer noch Anhänger der Resilienz-These, also dass nur ein artenreiches Ökosystem Einflüsse von außen ausgleichen kann, um ohne viel Energieeintrag „Leben“ in der Menge reproduzieren zu können, wie wir es brauchen.

          • firedragon sagt

            Stadtmensch,
            in unserem Hauskeller wohnen derzeit vier Grillen (keine Ahnung welche Art das ist), vor drei Wochen war es nur eine.
            Wenn ich im Keller bin, brauche ich kein Radio – hat auch was für sich.

          • fingerphilosoph sagt

            @ Stadtmensch

            die Resilienz-These mit dem artenreichen Ökosystem und den nicht näher bezeichneten Einflüssen von außen ist wunderbar abstrakt, da kann man dann auch wunderbar Anhänger davon sein.

            Bist du wirklich ein Anhänger von Ameisen, Frucht- und Schmeißfliegen und nächtlichen Stechmücken in deiner Bude, von Maden in deiner Speisekammer und womöglich Bettwanzen? Willst du wirklich in jeder zweiten Zwetschge und Kirsche Würmer? Klar, das mit dem Bodenleben ist natürlich eine feine Sache, solange die Viecher im Boden bleiben und nicht in die Kartoffeln kriechen.

            Es ist doch so, dass man locker Anhänger von Resilienz-Thesen und artenreichen Ökosystemen sein kann, solange man die Sicherheit hat, im Supermarkt alles kaufen zu können. Da macht es nichts, wenn der Garten nicht so viel hergibt, oder wenn Schädlinge die Hälfte wegfressen.

            Was die ökologischen Anbaumethoden wie Permakultur etc. betrifft, will mir scheinen, dass halt ein Zwerg auf den Schultern eines Riesen (konventioneller Anbau) steht und von dort aus mit dem Schatten boxt. Oder anders: die in der EU gepflegten ökologischen Anbaumethoden sind überhaupt nur möglich, weil die industrielle LW so erfolgreich ist. Was jetzt nicht heißt, dass die industrielle LW keine Probleme aufwirft. Es ist nicht schön, wenn Tiere und Pflanzen fließbandähnlichen industriellen Produktionsmethoden unterworfen werden. Aber sich Asche aufs Haupt streuen, weil es mangels Misthaufen weniger Schmeißfliegen gibt, also ich weiß nicht …

            • Stadtmensch sagt

              „Zwerg der auf den Schultern eines Riesen steht und von dort aus mit dem Schatten boxt“

              Das hast du schön gesagt 😉

              Ich will einefach nicht trennen zwischen ökologischer und konventioneller LW. Viel lieber wäre mir die Unterscheidung zwischen Nachhaltiger- und Verschwendungslandwirtschaft. Sobald es eine echte Kreislaufwirtschaft wird, ist alles gut…
              Meinetwegen ohne Insekten.

              Mein Essen kommt aus einer Agrargenossenschaft umme Ecke und teilweise von einer SOLAWI. Lecker. Unverpackt. Nicht massentauglich, ich weiß…

          • Thomas Apfel sagt

            Das ist sachlich falsch @Stadtmensch. Die Hersteller müssen den NACHWEIS über die Auswirkungen auf Nichtzielorganismen erbringen. Bislang wurde das an unter anderem an Wasserflöhen getestet, wegen der extremen Empfindlichkeit. Das gilt im Übrigen für Insektizide, Fungizide und Herbizide. Neuerdings sollen eher Eintagsfliegenlarven benutzt werden, da die noch eine Zacken empfindlicher sind. Fakt ist, dass die Auswirkungen im Labor immer stärker gewesen sind, als nachher in der freien Natur. Der chemische Pflanzenschutz ist wie der Pflug, der Striegel und die Fliegenklatsche ein Steuerungs- und kein Vernichtungselement. Im übrigen sind die allermeisten chemisch synthetischen PSM der Natur abgelauscht.
            Beispielsweise gehen die Strobilurine (Fungizidgruppe) auf die Substanzen zurück, mit denen sich bestimmte Pilze andere Pilze vom Leibe bzw. von der Futterquelle halten.

          • Thomas Apfel sagt

            Hallo @Stadtmensch,
            wir haben jetzt in unserem Projekt auch 2 Partner, die Permakultur mache wollen. Einmal ist das ein Permawaldgartenprojekt (3 ha) zum Anderen ein mehr auf Gemüsebau ausgerichtetes Projekt (12 ha).
            Die Permawaldpläne habe ich mir schon mal zu Gemüte geführt. Die Ertragserwartungen, die da angesetzt werden halte ich für utopisch. Ist ja aber so schön, dass die erste nach 20 Jahren erreicht werden sollen. Das ist so etwas wie der St. Nimmerleinstag! -also eigentlich nicht nachprüfbar. Ich bin mir noch gar nicht sicher, wie man hier Input und Output sinnvoll erfassen kann.

            • Stadtmensch sagt

              Ja, ganz viele wollen Permakultur machen. Die Schulen und Workshops sprießen nur so. Mehr als Rumprobieren kann das doch nicht sein. Dieses ganze langwierige Erfahrung sammeln könnte man sich sparen, wenn man gleich die Praktiker sowas machen lässt – oder wenigstens wie bei euch als Beratung dazu nimmt.

              Das mit dem Wasserflohtest bei PSMs war mir neu. Ist ja wie beim Trinkwasser. Da nimmt man auch Wasserflöhe, weil die sehr empfindlich sind. Allerdings passt das nicht zu meinen Erfahrungen als Aquarianer (ist ewig her). Da hab ich mir die Wasserflöhe auch aus einer ziemlichen Brühe (Großer Garten DD) neben einer stark befahrenen Straße geholt.

              • firedragon sagt

                Stadtmensch,
                die Wasserflöhe aus Deiner „Dreckbrühe“ waren da bestimmt schon Generationen ansässig und dementsprechend abgehärtet 😉

    • Thomas Apfel sagt

      Die England Studie kann m.E. durchaus herangezogen werden. Ich war im August im Rahmen eines Erfahrungsaustausches in Wales. Die Engländer haben genau 2 Dinge neben der stärker vertretenen Freilandhaltung.
      1. Die mehr gärtnerisch geprägte Betrachtung der Landschaft, also sehr viel mehr Saumstrukturen aller Art und Baumgruppen in der Landschaft verteilt.
      Das spricht ganz stark für den Ansatz von Prof. Kunz.
      2. Wird in England im Ackerbau und im Gartenbau mindestens so intensiv produziert wie bei uns.
      Das wiederum spricht dafür, dass die Auswirkungen der Anwendung von modernen Pflanzenschutzmittel sehr viel geringer sind als angenommen. Die seltenen Viecher sind nämlich immer genau dort wo ihr seltenes Futter wächst, und das ist manchmal eher in 5 m Entfernung von intensiver Landwirtschaft so, als in zugewucherten und vernässten Naturschutzgebieten in ewiger Entfernung von konventioneller landwirtschaftlicher Nutzung.

      • fingerphilosoph sagt

        Wenn ein hoher Insektenbestand die unmittelbare Folge von Freilandhaltung oder Gartenbau ist, dann sind diese Insekten doch überhaupt nicht natürlicherweise vorhanden, sondern aufgrund der Art der Landwirtschaft. In den Diskussionen wird so getan, als wären massenhaft Insekten ein Zeichen für besondere Naturnähe, das stimmt doch aber nicht, wenn die Insekten zusammen mit den Misthaufen und den Saumstrukturen verschwinden. Das ist doch beides menschengemacht. Es wird suggeriert, dass ohne massenhaft Insekten irgendwas kollabieren soll, aber ich verstehe nicht so ganz, was denn eigentlich? Das natürliche Gleichgewicht etwa? Das kann ja bloß ein Witz sein, wenn 96% der Säugetier-Biomasse aus Menschen und Nutztieren bestehen.

        Es gibt einige Nützlinge wie Bienen und Hummeln, denen viele Schädlinge wie Glanz-, Borken-, Kartoffelkäfer, Maiszünsler und was weiß ich gegenüberstehen. Also ich bin schon froh, wenn meine Radieschen nicht angefressen sind und meine Kartoffeln keine braunen Gangsysteme aufweisen, sodass ich die Hälfte wegschmeißen muss. Ich finds auch nicht gut, wenn in der Speisekammer die Maden herumkriechen oder die Windschutzscheibe schwarz von toten Insekten ist. Was soll daran wünschenswert sein?

        • Obstbäuerin sagt

          Das siehst Du genau richtig, fingerphilosoph. Wir schaffen es gerade so durch Pflanzenschutzmaßnahmen, die Schädlinge in unseren Kulturen für kurze Zeit in Schach zu halten aber niemals, sie auszurotten. Genauso ist das Problem der Lebensmittelschädlinge im Haushalt. Wir werden sie nie ganz los sein.
          Meine Erfahrung läuft tatsächlich darauf hinaus, dass sich nur ganz ganz wenige tatsächlich für Insekten interessieren aber sehr viele der Massenpanik verfallen, fehlende Insekten könnten das eigene Leben bedrohen. Je jünger umso mehr Panik. Und dann gibt es ja noch die Gruppe derer, die von der Panik profitieren.
          Ich bin der Überzeugung, dass von uns ein Forderungskatalog aufgestellt werden muss, der von Ruhe, Bodenständigkeit und Fachwissen geprägt sein sollte. Erste Forderung aus meiner Sicht:
          AGRARPAKET FÜR MINDESTENS 3 JAHRE AUFSCHIEBEN und in der
          Zwischenzeit wissenschaftliche Erkenntnisse sammeln!!!

      • Stadtmensch sagt

        Genau. In den Saumstrukturen hatten sich die sog. Ackerkräuter etabliert, als Rückzugsort und Lebensraum für z.B. Nützlinge. Dieses „natürliche“ Gleichgewicht (keine Agrarchemie) ist bei der „Modernen Landwirtschaft“ aber nicht mehr ausreichend bzw. erforderlich. Es kann locker auf moderne Weise reguliert werden. Der Preis ist ist eben (Achtung Buzzword) „Einfalt statt Vielfalt“.
        Es sieht überall gleich aus, weil es ökonomisch ist. Und die Wissenschaft (nicht nur Entomologie) hat Grund zur Annahme, dass bald ihr Forschungsgegenstand weg ist. Naja, denen von der Bioökonomie-Fraktion recht ja schon eine kleine Motte, um weiter an Androiden zu basteln…

        • sonnenblume sagt

          So ganz kann ich den Verlust von Saumstrukturen nicht nachvollziehen. Es gibt sicher Gebiete in denen es große Flächeneinheiten gibt. Aber ein Großteil in D. ist doch sehr kleinteilig unterwegs. In unserer Umgebung sind Hecken, Gehölze und Wälder seit ewigen Zeiten fester Bestandteil der Natur. Meine Frage, was muss ich mir unter moderner Landwirtschaft vorstellen und was unter überall sieht es gleich aus? Sieht es überall gleich aus, weil zufällig 4 oder 5 Bauern die gleiche Fruchtfolge nebeneinander haben? Das ergibt optisch sicher ein anderes Bild, als wenn jeder zufällig eine andere Frucht angebaut hätte. Es ist schwer diese Gedankengänge nach zu vollziehen.

          • Stadtmensch sagt

            Also ich lese hier immer nur von Kosten bzw. Enteignung, wenn es um den Erhalt oder die Wiederherstellung dieser unproduktiven Elemente einer „überkommenen“ Agrarstruktur geht. Sorry für die Polemik.
            Die kleinteilige LW im Westen der Republik kenne ich bisher nur von einer Radtour entlang Weser und Werra. Nicht, dass es da extra für den Tourismus so nett hergerichtet wurde?!

            • sonnenblume sagt

              Bemühe doch mal Goole earth und schau Dir D. von oben an. Für Norddeutschland gab es hier früher den Spruch: Man sieht am Montag wer am Sonntag zu Besuch aufschlägt. Das Gleiche kann man doch auch in Teilen in den östlichen Bundesländern sagen. Flaches weites Land, ohne, jetzt nicht negativ gesehen, viel Gehölz. Von der Niederländischen Grenze bis weit in den Osten, gibt es im mittleren Bereich, Hecken und Wälder, die bekannte westfälische Parklandschaft, natürlich in unterschiedlicher Intensität. Dann die Gebiete am Rhein und den Zuflüssen mit Weinanbau, dann die Mittelgebirge, das Alpenvorland, die Alpen. Deutschland ist so vielfältig auf kleinstem Raum. Aber wir dürfen nicht noch kleinräumiger denken. Dann verlieren wir diese Besonderheiten. Pflanze mal in Norddeutschland Hecken und Wälder wie in Westfalen oder im Sauerland an. Dann ist die Besonderheit der norddeutschen Tiefebene verschwunden. Auch das sollte man bedenken.

            • sonnenblume sagt

              Kosten, Enteignung. Hier geht es um eine nochmals erheblich verschärfte Regelung für Gebiete, die eh schon mit Naturschutzauflagen belegt sind und jetzt für den Besitzer wirtschaftlich vollkommen wertlos werden. Genaueres solltest du bei den Ackerbauern erfragen. Ich möchte keine falschen Auskünfte geben.

            • Aber da an Werra und Weser sind kleinere Feldstrukturen mit Fruchtfolge, oder?
              Warum sollte der Anbau auf den Feldern dem Tourismus nett angepasst werden?
              Dafür haben die Bauern keine Zeit und kein Geld!

              Mich hat bei einer Wanderung unseres Vereins ein ältere Herr unserer Kleinstadt hier imi Westen mal gefragt, warum es in diesem Jahr hier in dem Gemarkungsteil weniger gelb blühenden Raps gibt wie im vorigen Jahr,
              ich antwortete ihm dass man immer auf dem Feldanbau Fruchtfolge machen muß und so kann es sein, dass man in einem anderen Gemarkungsteil mehr Raps findet.
              Man kann also von einer Betrachtungsweise nicht auf alles schließen, besonders wenn man wenig Ahnung davon hat!
              Der Herr hat sich bedankt!!

        • fingerphilosoph sagt

          Was dich also eigentlich aufregt, ist, dass es überall gleich aussieht. Siehst du, da stimme ich dir sogar zu. Ich finde es erschreckend, wie sich das Landschaftsbild in den letzten 50 Jahren verändert hat, was aber geradeso auf die entsetzliche Verbauung überall – vor allem die superhässlichen neuen Gewerbegebiete – wie auf die Flurbereinigung in der LW zurückgeht, deren krasseste Folgen man ja teilweise wieder zurückgenommen hat.

          • Reinhard Seevers sagt

            Wie viele Insekten benötigt der urbane Bewohner? Welche möchte er in seinem Umfeld haben und schützen? Wie viele Insekten sind überhaupt notwendig? Sind nicht schon die Unwahrheiten um die Notwendigkeit der Bienen zur Überlebens notwendigen Bestäubung in unserem Lande genug der Heuchelei? Es wird immer hysterischer und der Weltuntergang hat seinen Ursprung wieder in diesem Lande……Kopf kratz.

            • firedragon sagt

              Herr Seevers,
              bei uns ist der Favorit, der Schmeterling, danach kommt die Biene.
              Was mich stutzig macht: schaut Euch mal die Werbung für „die Biene“an. Welche Biene wird fast ausschließlich gezeigt ? – stimmt, die Honigbiene ! Wem dient sie ? – stimmt, dem Imker !
              Auf unseren, bzw. in unseren Böden sind so wahnsinnig viele Erdbienen, die sehe ich allerdings auf keinem Flyer abgebildet.
              Stimmt mich nachdenklich.

        • Arnold Krämer sagt

          Die „ausgeräumten“ Landschaften, „Agrarwüsten“ finden Sie dort, wo der Sozialismus „gewirkt“ hat und auf den „Schokoladenbböden“, wo die Viehhaltung verschwunden ist. In den viehstarken Regionen Westdeutschlands ist das, was kritisiert wird, kein wirkliches Thema, obwohl natürlich dort auch durch geschlossene Ställe, abgedeckte Güllebehälter, „klinisch reine“ Produktionsstätten der Landwirtschaft entstanden sind und die Lebensräume für Insekten (Mist, Dreck, Scheiße) deutlich reduziert wurden.
          Alles was an Kritik auf die Landwirtschaft niederprasselt, lässt sich nie in Gänze vollständig in ein und derselben Region feststellen.

    • Paulus sagt

      @ fi-phil
      „Ich verstehe nur nicht ganz, warum alle Leute plötzlich so verrückt nach Insekten sind.“ Die Frage stelle ich mir auch. In Berlin, einer weitgehend intelligenzbefreiten Zone, beschäftigen sich mittlerweile drei Ministerien mit Insekten, und die Genossin Svenja erklärte doch tatsächlich, dass fortan alle Ministerien Klimaschutzministerien seien. Das hat nun mal Priorität und es beruhigt mich ungemein.
      Obwohl, mir fallen da mind. so eine Handvoll anderer Themen ein …

      OK, belassen wir es bei den Insekten. Ich plädiere dafür, dass Kartoffelkäfer, Rapsglanzkäfer, Blattläuse und ähnliches Getier unter den strengen Artenschutz fallen. Es wäre doch gelacht, würde man das nicht hinbekommen. Beim Wölfi hat es doch auch geklappt.

      • firedragon sagt

        Apropos Kartoffelkäfer, der wird bei Bionabau auch ganz natürlich bekämpft. Mit einem biologischen Mittel, welches ihn dazu treibt Dünnpfiff zu entwickeln, daran krepiert er dann – gar nicht nett, so zu sterben.

  15. Danke für das Zusammentragen der Infos.
    Viele bewegte Landwirte mögen nun denken, dass „die Bauern“ doch nicht „Schuld“ am Insektensterben sind.
    Doch ganz so einfach ist es leider auch nicht. Ereignisse wie das Bienensterben nach Abdrift von einer Maisbeize nach Aussaat in Baden-Württemberg zeigen, dass die Landwirtschaft einen großen Einfluss auf die Insektenpopulation haben kann.
    Also: wir sind es nicht alleine und wollen auch etwas für die Insekten tun. Dazu müssen aber sauber und ohne ideologische Denkmuster die Ursachen für den Insektenschwund herausgearbeitet werden.
    Wenn ich mit Grünen darüber sprechen, dann kommt der Einwand: „Aber die Lage ist so dramatisch, dass wir keine Zeit mehr haben!“
    Das ist ein wiederkehrendes Muster. Die Lage sei so ernst, dass wir nicht mehr warten (also überlegen und diskutieren) dürfen… Das höre ich auch im Zusammenhang mit Klimawandel (besser Klimakrise).

    • „Doch ganz so einfach ist es leider auch nicht. Ereignisse wie das Bienensterben nach Abdrift von einer Maisbeize nach Aussaat in Baden-Württemberg zeigen, dass die Landwirtschaft einen großen Einfluss auf die Insektenpopulation haben kann.“ Dass das medial aufgebauschte Bienensterben in BW durch die Maisbeitze ausgelöst wurde ist bis heute nicht eindeutig nachgewiesen, es sind nur Vermutungen, die auch „Wissenschaftler“ ausgesprochen haben. Vermutungen von Wissenschaftlern sind jedoch noch lange kein wissenschaftlicher Beweise! Die Masche mit der höchsten Dringlichkeit ist hervorragend dazu geeignte, fehlenede Beweise zu überspielen und stupiden Aktionismus zu rechtfertigen.

    • Arnold Krämer sagt

      Die Lage ist so dramatisch!
      Sie ist dramatisiert worden über eine statistisch unsaubere Arbeit. “Schrottwissenschaft“ wie Herr Keckl schreibt. So wird doch heute auf vielen Feldern der Politik gearbeitet.

      • Schmeckt gut sagt

        Leider. Wie Prof.Tiedemann es beschrieben hat: Entweder, wir finden mit unseren Argumenten Gehör oder die Landwirtschaft und der Gartenbau in ganzen Regionen fährt demnächst an die Wand. Es wird zunächst die schönsten Regionen in D treffen, nämlich den Obstanbau am Bodensee und den Weinbau am Kraichgau. Schuld daran sind dann selbstverständlich wieder die Bauern selbst.

        • fingerphilosoph sagt

          Die Region am Bodensee ist schön, aber was soll an diesen Bonsai-Obstanlagen mit den Netzen drüber schön sein?
          Und Weinberge haben sowieso immer so was Verkrüppeltes. Was nicht heißen soll, dass ich mir nicht ab und an einen guten Tropfen gönne.

          • sonnenblume sagt

            Die Bonsai-Obstanlage wäre mir allemal noch lieber, wie die unzähligen Windräder hier im Norden. Man kann sie schön finden, oder dem auch gleichgültig in der Wertung gegenüber stehen, aber ästhetisch sich in die Landschaft einfügen ist ja wohl gar nicht. Ein Blick in die Zukunft wäre interessant. Wie weit wird D. sich in den nächsten 20 Jahren verändern?

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