Monate: August 2018

Insektensterben und die Dürre

Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass nachts, wenn ich am Computer sitze und das Licht anhabe, keine Nachtfalter mehr am Fenster sitzen. Auch in unserer Bienenweide neben dem Garten ist es ruhiger geworden, obwohl die Bauern seit Wochen keine “Pestizide” mehr gespritzt haben. Die Dürre hat also Auswirkungen auf die Insekten und nicht nur auf die. Auch den Fischen geht es nicht gut, weil der Sauerstoff im Wasser immer weniger wird. Andere Pflanzen- und Tierarten trifft die Dürre und Hitze auch. Wälder, Seen, Regen-Würmer, Vögel, Amphibien, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Viele Folgen werden wir möglicherweise erst im nächsten Jahr sehen, aber da haben viele das Jahr 2018 schon wieder vergessen. Jetzt wäre es an der Zeit, eine Studie zu veranlassen, die die Auswirkungen der extremen Dürre und Hitze auf die belebte Natur hat. Wer eigene Beobachtungen gemacht hat, bitte in die Kommentare schreiben. Es ist auch wichtig, bei allen zukünftigen Studien und Statistiken, die von Wissenschaftlern und Nicht-Wissenschaftlern verfasst werden, immer die Extremsituation 2018 im Hinterkopf zu behalten. Sollte ein Rückgang der Masse der Fluginsekten festgestellt …

Belastbare Zahlen – und neue Fragen

In der Diskussion um die Forderungen des Bauernverbandes spricht Ministerin Klöckner davon, belastbare Daten abzuwarten. Das ist gut und richtig. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/landwirtschaftsministerin-kloeckner-laesst-bundeshilfen-fuer-bauern-pruefen-15718157.html Deshalb möchte ich ihr diese belastbaren Daten heute liefern. In meiner Genossenschaft in der Köln-Aachener Bucht ist, bis auf einige Flächen in der Eifel, die Ernte beendet. Unter normalen Verhältnissen würde die Ernte jetzt beginnen. Meine Genossenschaft erfasst alle Getreidearten und Raps.  Alles zusammen waren dies im Schnitt der Jahre 2009 bis 2015 knapp 200.000 t. Unter “Sonstiges” sind Kulturen wie Dinkel, Hafer, Braugerste, Roggen, Triticale, Erbsen, Ackerbohnen und Lupinen zusammengefasst, weil diese nur einen kleinen Teil an der Gesamtmenge ausmachen. Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais, Gemüse wie zum Beispiel Möhren oder Buschbohnen sind in dieser Statistik nicht erfasst, machen aber auch einen wesentlichen Anteil des Anbaus in der Köln-Aachener Bucht, dem Haupterfassungsgebiet meiner Genossenschaft aus. Die Interpretation der Zahlen ist relativ einfach. Die Jahre 2016 bis 2018 liegen unter dem Durchschnitt der sieben Jahre davor. 2016 war ein extrem nasses Jahr, was auf den schweren Lößböden zu Ertragsausfällen durch Nässe führte. 2017 kam die Trockenheit schon früh, was zu einer verfrühten Abreife führte. Ähnlich auch 2018, wo die Trockenheit …

Raritäten im Garten

Weil mir die ganze Diskussion um die Milliarde von Herrn Rukwied langsam auf den Geist geht, hier mal was Positives. Unser Sohn hat hinter unserem Haus eine Parzelle mit über 1000 qm als Gemüsegarten angelegt. Ich helfe ihm jetzt dabei, das Wasser an die Pflanzen zu bekommen, denn es hat seit dem 9. Juni bis heute so gut wie nicht geregnet. Jetzt will ich mit seinen Kulturen ein wenig angeben und ein paar Bilder von Raritäten zeigen, die nicht jeder im Garten hat. Leinsamen und Emmer haben wir schon geerntet, die müssen jetzt nur noch trocknen. Tomaten, Zucchini und Zuckermais wachsen “wie blöd”. Dann stehen da noch Möhren, diverse Kohlarten, verschiedene Sorten Kartoffeln (von Blauer Schwede bis Bamberger Hörnchen), ein paar Soja-Pflanzen (dank der Vögel und Schnecken dieses Jahr nur ein paar 🙂 ) und Sonnenblumen, verschiedene Bohnen, Salate etc. Ach ja, Kürbisse auch noch, die seht ihr ja auf dem Bild. Schaut mal rein. Wenn ihr auch Raritäten habt, her mit den Bilder. Inka-Gurke   Schwarze Tomaten   Okra = “Ladyfinger”   Kichererbsen Schwarze Chili (werden später …

Neue Ernteschätzung 1.8.2018

https://www.bauernverband.de/bauernverband-korrigiert-ernteerwartung-deutlich-nach-unten Die Ernteschätzung bezieht sich m. E. nur auf Getreide und Raps. Meines Wissens ist Mais (Silo- und Körnermais), Kartoffeln, Zuckerrüben und Grünlandertrag nicht berücksichtigt. Da eine grundlegende Änderung der Wetterlage derzeit nicht prognostiziert wird, wird sich die Lage – besonders auf dem Futtermittelmarkt – voraussichtlich weiter verschärfen. Neben dem Preis stellt sich zunehmend die Frage nach der physischen Verfügbarkeit. Stellenweise haben die Landwirte schon mit dem Häckseln von Mais begonnen, um die Restfeuchte, die zum Silieren notwendig ist, noch nutzen zu können. Das alles nur zur Info. Ich könnte jetzt noch viel schreiben, lasse das aber vorerst mal. Nur so viel: Meine Aussage beim WDR in der Aktuellen Stunde vor zwei Wochen”Das dicke Ende kommt erst noch” scheint sich leider zu bewahrheiten. Wenn es auch im August nicht nennenswert regnen sollte, erst recht. Euer Bauer Willi  

Volltreffer!

Endlich sind wir Bauern wieder in den Medien präsent. Das haben wir doch immer gewollt und uns immer gewünscht. Doch womit? Das Stichwort ist: Eine Milliarde. Und schon rauscht es gewaltig im deutschen Blätterwald und auch die Kommentatoren im öffentlich-rechtlichen Fernsehen haben ein gefundenes Fressen. Der Tenor ist überall gleich: “Trotz gewaltiger Subventionen rufen die Bauern bei schlechtem Wetter mal wieder nach staatlichen Steuergeldern”. Und so oder ähnlich sind dann auch die Kommentare, die vielfach in dem einfachen Rezept enden: Die Bauern sind doch selber schuld, sie haben doch den Klimawandel (mit) verursacht. Was für 7% der Treibhausgase auch stimmt, deshalb braucht man über die verbleibenden 93% nicht zu reden. Sehr praktisch, oder? Die Grünen und mit ihnen die NGO´s nutzen die prekäre Situation dazu, jetzt – wieder einmal – vehement den Umbau der industriellen Landwirtschaft zu fordern. So, als wären Biobetriebe nicht im gleichen Ausmaß betroffen. Dabei wäre die jetzige Witterungslage eine Steilvorlage, von unserer Seite endlich Maßnahmen gegen den Klimawandel zu fordern: Hier mal ein paar Beispiele Tempolimit auf Autobahnen, Besteuerung von Flug-Kerosin, mehr Wirtschaftsgüter auf …