Bauer Willi
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Landwirtschaftliche Nutztierhaltung – Gut für Alle??!!

Ein Gastbeitrag von Arnold Krämer, der an einer Tagung der Evangelischen Akademie Hofgeismar zum Thema Nutztierhaltung teilgenommen hat.

Menschen halten sich meistens gern in einem vertrauten Meinungsumfeld auf. Sie kommunizieren dort quasi in einer Blase, die selten von außen gestört wird. In eine solchen, für mich eher fremden Blase habe ich mich auf der Tagung der ev. Akademie Hofgeismar zum Thema „Landwirtschaftliche Nutztierhaltung-Gut für alle“ begeben. Aber ein vielversprechendes Programm vom 22. bis 24. Juli sprach mich an, auch wenn als Mitveranstalter u.a. diese Organisationen genannt waren:

  1. Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
  2. Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft e.V.
  3. Landestierschutzbeauftragte Baden-Württemberg
  4. Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V.

Den fachlichen Input der Veranstaltung lieferten neben den Teilnehmern aus unterschiedlichen gesellschaftlichen und beruflichen Gruppen die Praktiker aus der Wertschöpfungskette vom Landwirt bis zum LEH in drei Arbeitskreisen und mehreren Diskussionsrunden sowie folgende Personen:

  1. Frau Dr. Heincke, Referentin der ev. Kirche Hessen-Nassau und studierte Landwirtin.

Sie stellte die Ergebnisse einer Studie der ev. Kirche vor, erarbeitet u.a. mit dem DBV aber ohne Tierrechtsgruppen (was von einigen Aktivisten der Tagung heftig kritisiert wurde) und die bereits 2019 veröffentlicht wurde.

Das als Impulspapier bezeichnete, umfassende Werk kann als EKD-Text 133 unter dem Titel „Nutztier und Mitgeschöpf! Tierwohl, Ernährungsethik und Nachhaltigkeit aus evangelischer Sicht“ hier https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/ekd_texte_133_2019.pdf vollständig abgerufen werden.

Eine Zusammenfassung des Textes durch die Referentin findet man unter nachstehendem Link:

2019_09_30_Zusammenfassung_EKD_Nutztierethik(1)

Positiv zu bewerten ist meines Erachtens der breite und grundsätzliche Ansatz sowie die Ausleuchtung des Themas. Die Schwäche liegt – wie so oft – in vergleichbaren Veröffentlichungen in der Wiederholung (warum eigentlich?) pauschaler, undifferenzierter Vorwürfe. Beispiele:

  •  Nutztierhaltung macht Umweltschäden in D von jährlich 20 Mrd. Euro.
  • 20-30 % des produzierten Fleisches landen im Müll.
  • durch massive Überforderung, mangelndes Wissen oder Verrohung der Tierhalter entsteht nach wie vor viel Tierleid.

Die Referentin konzidierte, dass wir es in D beim Thema Tierwohl ein ganzes Stück weit mit einem Luxusproblem zu tun haben und, „wenn alle Stricke reißen“, doch der Grundsatz gilt: „Not kennt kein Gebot“.

  1. Dr. Hans-Peter Vierhaus, referierte zum Thema „ …. gutes Recht – zwischen Tierschutz- und Nutztierhaltungsverordnung. Die Zukunft braucht eine Orientierung am Tierschutzgesetz!“

Der Fachanwalt für Verwaltungsrecht aus Berlin vertritt das Land Berlin bei dessen Normenkontrollantrag zur Schweinehaltung in Deutschland beim Bundesverfassungsgericht.

Man ist der Auffassung, dass die Regelungen der Tierschutznutztierhaltungsverordnung für Schweine z. B. zur Haltung im Kastenstand, zum Platzangebot, zur Beschaffenheit des Bodens (Spaltenboden), der Art der Fütterung, zu unzureichenden Beschäftigungsmöglichkeiten, sowie der Temperaturen und Schadgas-Grenzwerte im Stall nicht den Anforderungen aus dem Tierschutzgesetz (§§ 2, 2a) genügen.

Der Referent erläuterte die komplexe Rechtslage aus EU- und Bundesrecht sowie die unterschiedliche Gewichtung von Gesetzen, Verordnungen und Erlassen.

Ansatzpunkt, um das Bundesverfassungsgericht über die sehr konkreten Tierhaltungsvorschriften für die Schweine entscheiden zu lassen, ist nicht die Formulierung des § 20a des Grundgesetzes, in dem es lapidar heißt: “Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere ……..“, sondern die §§ 2, 2a des Tierschutzgesetzes liefern das juristische „Futter“:

Hier nachzulesen: https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/BJNR012770972.html

Von der dortigen Ermächtigung zur konkreten Festlegung von Haltungsvorschriften hat das Bundeslandwirtschaftsministerium erstmals 2001 Gebrauch gemacht und insbesondere für die Schweine umfangreiche Festlegungen in der Tierschutznutztierhaltungsverordnung getroffen.

Nur durch die Konkretisierung des Tierschutzrechts in einer Verordnung bestand die juristische Möglichkeit, einen Normenkontrollantrag beim Bundesverfassungsgericht zu stellen. Aktive Tierschützer und Tierrechtler fordern auch deshalb konkrete Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnungen für bisher nicht „geregelte“ Tierarten bzw. Produktionsverfahren. Das 2019 eingeleitete Verfahren dauert sehr lange und mit einer Entscheidung ist vermutlich erst in den nächsten Jahren zu rechnen.

Der harte Vorwurf des Juristen an die Politik lautet: „Auch der aktuelle Verordnungsgeber (Cem Özdemir), der es pflichtwidrig unterlässt, die Verordnung den bindenden verfassungs- und einfachgesetzlichen Vorgaben (§§ 2, 2a TierSchG) anzupassen und mit dem Gesetz in Einklang zu bringen, bricht geltendes Recht.

Mein Fazit: Das arme Land Berlin gibt sehr viel Steuergeld zur höchstrichterlichen Klärung von Vorschriften aus, mit denen einerseits die landwirtschaftlichen Tierhalter teilweise mehr schlecht als recht klarkommen und die die Tierrechtler andererseits als völlig unzureichend betrachten. Ob dem Bundesverfassungsgericht ein kluges Urteil mit weitreichenden Folgen für die zukünftige Rechtsgestaltung gelingt, die zur Befriedung beiträgt und eine wirtschaftliche Tierhaltung in D auch zukünftig möglich macht, bleibt abzuwarten.

 

  1. Der Publizist, Netzwerker und Moderator Hendrik Haase (hat auch mit Bauer Willi diskutiert) begleitete die Veranstaltung. Er kommentierte und berichtete zum Ende über seine Einsichten.

Einige seiner Aussagen will ich versuchen, hier möglichst korrekt wiederzugeben:

  • Die allseits beklagte Entfremdung des Bürgers von den Prozessen der Fleisch- und Milcherzeugung betrachtet er als Chance, freier über die Themen zu sprechen.
  • Auch Haustiere sind Nutztiere (schaffen Nutzen für den Menschen) und haben Landbedarf. Die gesamte landw. Erzeugung des Landes Österreich wird umgerechnet für deren Fütterung benötigt.
  • Um Leiden (der Tiere) zu lindern, muss man sie erkennen.
  • Zwischen dem Sein und Sollen in der Tierhaltung gibt es einen großen Graben. Dort befinden sich die (oft frustrierten, kontrollierenden, Amts-) Tierärzte.
  • Spezialisierung in Wertschöpfungsketten fördert Verantwortungslosigkeit
  • Eine Kette kann man nicht schieben. Wirkung entfaltet sich nur beim Ziehen.
  • Wenn ein Bauer aufhört, fängt er nicht wieder an.

Zeitlich schön voneinander getrennt kamen die politischen Parteien zu Wort.

Gleich am 1. Tag konnte Frau Maria Noichl, SPD- Mitglied im Europa-Parlament) die Ansichten ihrer Partei vortragen. In einem rhetorisch engagierten Rundumschlag wurden alle Probleme der Agrarwelt vom Zwang der einzelbetrieblichen Stückkostenreduzierung bis hin zu Problemen des Weltagrarhandels abgehandelt. Die gewünschten Lösungen scheitern aus ihrer Sicht immer wieder an fehlenden parlamentarischen Mehrheiten. Sie erwähnte z.B. die teilweise extrem unterschiedlichen Ansichten innerhalb ihrer sozialistischen Fraktion zu konkreten Fragen wie der Käfighaltung von Kaninchen (in EU-Südländern nicht unbedeutend).

Am 2. Tag war der neue CDU-Landwirtschaftsminister aus Schleswig- Holstein, Werner Schwarz zu Gast. Ihn hatte man vor Monaten sicherlich als prominenten Akteur der ZKL und damaligen Vertreter des Bauerverbandes eingeladen. Er wollte wohl jetzt nicht kurzfristig absagen und war nach der Veranstaltung mindestens um die Erfahrung reicher, dass es an der Basis der Tierrechtsaktivisten auch verbal ziemlich radikal zugeht. Seine Aussagen zum Thema Umbau der Tierhaltung waren ernüchternd. Es sei „kein Leben“ erkennbar. Das Geld fehle und die seinerzeit von der Borchert- Kommission erarbeiteten Pläne würden vom Deutschen Tierschutzbund und vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft nicht mehr mitgetragen.

Am letzten Tag kam die frühere Tierrechtsaktivistin, Ophelia Nick (Grüne) zu Wort. Seit dem letzten Herbst erst Mitglied des Bundestages, aber bereits parlamentarische Staatssekretärin im BMEL, sollte sie politische Möglichkeiten zum Umbau der Tierhaltung aufzeigen. Konkret wurde sie nur, was die Kennzeichnungspflicht für die 5 vorgesehen Haltungsstufen in der Schweinehaltung betrifft. Die Erwartungen seitens der anwesenden Tierrechtler und Tierschützer wurden enttäuscht. Die Partei der Grünen ist in der Ampel-Koalition offensichtlich hart in der Rechts- und Wirtschaftswirklichkeit gelandet.

Die hohen Ziele der Partei und Zielerwartungen ihrer Wählerschaft stoßen an die Grenzen der Realisierbarkeit. Viele Vorschriften in verschiedenen Rechtsbereichen und das übergeordnete EU-Recht sind zu beachten. Und das wissen die Grünen mittlerweile auch: Wer schlechte Gesetze macht, muss ständig nachbessern und ist politisch, juristisch und vom Wähler angreifbar.

 

Mein Fazit: Bei alldem, was Tierethiker, Tierrechtler, Tierschützer von den Nutztierhaltern und der Politik, die dies durch Ordnungsrecht einerseits und finanzielle Förderung andererseits herbeiführen sollen, verlangen, geraten die allermeisten Landwirte (nicht nur konventionelle) ökonomisch unter die Räder. Die Masse der Verbraucher ist nur begrenzt willens und in der Lage, die deutlich höheren Kosten einer wesentlich über jetzige Standards hinausgehenden Tierhaltung zu tragen. Der LEH wird bei knappem inländischen Angebot aber gleichzeitig offenen Grenzen versuchen, die Nachfrage mit ausländischen Angeboten zu bedienen.

Gastbeiträge stellen die Meinung des Autors dar.

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190 Kommentare

  1. Andi sagt

    @Schanne
    Der Ausdruck “Schmerzgesicht” war mir tatsächlich neu, darum habe ich mir die Studie dazu genauer angesehen. Es ging um Veränderungen der Mimik der Ferkel beim Kupieren, sowie kastrieren. Das Ergebnis kurzgefasst: “unwesentliche Gesichtsveränderungen”. Noch dazu: “Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass die Unterschiede in der Mimik der Ferkel eventuell so unwesentlich sind, weil sich die Ferkel schon bei den Vorher-Nachher-Aufnahmen durch das Handling unwohl fühlen und ähnlich wie Menschen mit gestresstem Gesichtsausdruck reagieren”.
    Wie sie daraus “deutlich erkennbar am Schmerzgesicht des Ferkels” ableiten, wird für immer ihr Geheimnis bleiben, entspricht aber genau der Linie ihrer Beiträge.

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  2. Ferkelhebamme sagt

    @firedragon: Herr Schanne war Kleintierarzt (oh, hat er das nicht erwähnt?), seine Nutztiererfahrungen weit aus dem vorigen Jahrhundert.

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    • Günter Schanné sagt

      Hallo Ferkelhebamme,

      firedragon hatte mich nach meinen Erfahrungen im Umfeld von Nutztierhaltern gefragt. Meine berufliche Tätigkeit begann im 20Jht. Gewalt gegenüber den ihnen anvertrauten Tieren habe ich all die Jahre vielfach gesehen, von den Tierhaltern, von Viehhändlern, im letzten wie in diesem Jahrhundert.

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      • Inga sagt

        Wie sah die Gewalt aus?
        Beim Verladen?
        Die 68iger, die antiautoritäre Erziehung favorisiert haben, sind jetzt da 80 Jahre alt.

        Also die jetzigen 80igjährigen Bauern und Viehfahrer haben Methoden gefunden,wie man Vieh, besonders Schweine gewaltfrei auf den Hänger bekommt.

        Ach und wann wurde der elektrische Viehtreiber verboten?

        Die Viehfahrer könnten oft auch nicht mit Tieren umgehen.

        • Günter Schanné sagt

          Der elektrische Viehtreiber ist im Schlachtbetrieb unter definierten Bedingungen erlaubt.
          DIe Gewalt zeigte sich in Schlagen mit Stöcken, Treten, Schweine am Schwanz hochheben, beim Rind Schwanz verdrehen, Treiben mit der Gabelzinke, Ferkel an den Ohren anheben, Ferkel mit dem Kopf auf den Stallboden schlagen, Transport nicht-transportfähiger Kühe (beidseitiger Beckenbruch).
          Nicht alle haben sich so verhalten.
          Ferkelschwanzkupieren ohne Betäubung, Ausbrennen der Hornknospen bei Kälbern ohne Betäubung. Ferkelkastration ohne Betäubung.

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          • Ferkelhebamme sagt

            Herr Schanne, sie disqualifizieren sich immer mehr. Ihr „Wissen“ hat einen unendlich langen weißen Bart

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          • Inga sagt

            Wie würtden sie denn eine Kuh transportieren , die beidseitigen Beckenbruch hat, Herr Schanné?

            “Ferkelschwanzkupieren ohne Betäubung, Ausbrennen der Hornknospen bei Kälbern ohne Betäubung. Ferkelkastration ohne Betäubung.”

            Ferkel kann man ohne Betäubung kupieren, weil man die nur im letzten Drittel des Schwanze kupert, wo noch Knorpel ist, also tut das so weh, wie Fingernägelschneiden.
            Von den Hornknospen bei Kälbern habe ich keine Ahnung!

            Ferkelkastratrieren ohne Betäugung habe ich auch schon gemacht.
            Die haben keine Schmerzen dabei, die grunsen dabei friedlich und wenn sie dann wieder in den Stall lässt, hüpfen sie fröhlich umher, wie im Frühjahr, wenn die Rindvicher das erstemal im jahr auf die Weide kommen.

            Wer über so etwas richten will, muß erstmal ein Praktikum machen.
            Wo kommen wir dnen da hin, wenn wir uns jeder die keine Ahnung hat, Vorschirften machen lassen sollen?
            Oder stecken die Tierärtze dahinter, wei lsie die Aufgabe übernehmen wollen?

            Die Ferkel haben höchstens beim Fangen Streß, das kann man aber nicht anders lösen.
            Das hat mit dem Eigentlichen Schneiden nichts zu tun.

            Diese Behauptung stimmt genau wenig wie, die
            dass

            die hirntoden Schweine vorm Schlachten noch aus Schmerzen mit den Beinen zappeln.

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            • Günter Schanné sagt

              Hallo Inga, eine Kuh mit beidseitigem Beckenbruch ist nicht transportfähig. Hier hilft nur eine Notschlachtung, nach Untersuchung durch einen Amtlichen Tierarzt.
              Das Kupieren der Ferkelschwänze ist schmerzhaft, wissenschaftlich nachgewiesen. Und nur im Einzelfall erlaubt. Die Nervenbahnen gehen auch beim Ferkel bis in die Schwanzspitze.
              Die betäubungslose Kastration ist inzwischen verboten, weil sie schmerzhaft ist. Deutlich erkennbar am Schmerzgesicht des Ferkels.

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              • Smarti sagt

                Herr Schanne, alles, was Sie hier an Gewalt an Tieren aufgezählt haben, ist in Deutschland verboten. In jedem grösseren Schlachthof steht ein Tierarzt und kontrolliert dies- den ganzen Tag. In den kleineren Schlachthöfen gibt es stichprobenartige Kontrollen und es hängen Kameras, die jederzeit kontrolliert werden können.
                Zusätzlich hat heute ja “jeder” seine Handykamera immer bereit und Tierschützer verstehen es, nachts in einen Betrieb einzubrechen und versteckte Kameras anzubringen.
                Amtstierärzte machen unangemeldete Kontrollen – aber das müssten Sie doch wissen !
                Jeder, der ein Tier misshandelt, soll auch bestraft werden, ganz klar. Wenn aber in einer Schweinemastanlage mit 15´000 Tieren die verletzten Tiere in einer speziellen Krankenbucht gehalten werden, und dann diese armen Kerle als “so sehen hier alle aus” gezeigt werden, dann entspricht das nicht der Wahrheit.
                Wenn Sie in einer Stadt mit 15´000 Menschen mal etwas suchen, dann finden Sie auch Verletzte und kranke Menschen, vor Allem die Halbstarken gehen auch mal aufeinander los. Wollte man jede Verletzung verhindern, dann müsste jedes Schwein einzeln gehalten werden – auch aus Tierschutzsicht ein Unding. Auch Wildtiere in der Natur verletzen sich, und wenn´s blöd kommt, dann fressen sie sich auch mal auf.
                Herr Schanne, was passiert wenn hier die Tierhaltung wegen Leuten wie Ihnen aufgegeben werden muss ? Es wird Fleisch aus dem Ausland importiert – von welchem Land hätten Sie´s denn gerne ?
                Wäre Ihre Energie nicht besser in Lösungsvorschlägen ( sie könnten Schweinehaltern wie Ferkelhebamme helfen, endlich die Bewilligung für ihren Tierwohlstall zu kriegen ) eingesetzt.
                Derzeit bekriegen Sie die Falschen – und das ist sehr Schade.

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo Smarti, Sie haben natürlich Recht hinsichtlich der Gewalt gegen Tiere. Kameras gibt es erst in jüngster Zeit und nicht in jedem Schlachtbetrieb. Meine Erfahrungen stammen aus den letzten 30 Jahren. Meinetwegen wird keiner seine Tierhaltung aufgeben. Da überschätzen Sie mich. Die Aufgabe von Milchviehhaltung in ganzjährige Anbindung wäre von Vorteil für den Aufgebenden, weil er derzeit hohe Schlachtpreise erzielt und sich gesundheitlich besserstellt ohne die zweimal tägliche Körperzwangshaltung beim Melken. Wenn Schweinehalter aufgeben, dann aus wirtschaftlichen Gründen, zuerst die ASP in Deutschland mit dem Wegfall der China-Exporte, dann die Coronakrise, und jetzt die kriegsbedingt hohen Erzeugerkosten. Wenn Ferkelhebamme eine Baugenehmigung beantragt, muss sie alle Kriterien der Bauordnung ihres Bundeslandes erfüllen.
                  Näheres erfährt sie meines Erachtens auf dem zuständigen Bauamt. Nicht von mir.ie Schlachtbetriebe handwerklicher Ausrichtung, in denen ich tätig war, wurden nie von Tierschützern behelligt. Die Kontrolle durch das Veterinäramt erfolgte alle 1-2 Jahre. DIe Überwachung lag in meinen Händen als Amtlicher Tierarzt.
                  Fleisch aus anderen europäischen Mitgliedsstaaten ist von gleicher Lebensmittelqualität wie Einheimisches.
                  DIe Einfuhr von Lebensmitteln aus anderen Mitgliedstaaten ist kein vernünftiger Grund bei uns die Tiere zu misshandeln.

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      • firedragon sagt

        “… firedragon hatte mich nach meinen Erfahrungen im Umfeld von Nutztierhaltern gefragt. …”

        Ist so nicht ganz richtig, Herr Schanné.
        Meine Anmerkung bzgl. Ihrer Erfahrungen in Ihrem Umfeld, bezog sich auf meine vorangestellte Frage an Sie, der Sie ausweichen.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Und ich sehe Kleintierärzte, denen nicht vordergründig das Wohl der Tiere am Herzen liegt, sondern die sich mit den Sorgen und dem Unwissen der Halter durch Verkauf von unnötigen Zusatzprodukten und Spezialfütterchen die Taschen randvoll machen, gerne mit Onlineshops ohne Beratung. Quälerei auf die perfide Art.
        Die Welt ist schlecht

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    • firedragon sagt

      Ferkelhebamme,
      das hatte ich gelesen, dass Herr Schanné eine Kleintierpraxis betreibt/betrieb.
      Diese Tatsache schließt ihn jetzt erstmal nicht aus einem Gespräch aus.

      Mir geht es darum, dass sich Amtspersonen und andere Menschen hinter Paragraphen verschanzen und Landwirten Gesetze um die Ohren gehauen werden. Ohne die jeweilige betriebliche Konstellation zu berücksichtigen.

      Auf der einen Seite zbsp der Tierschutz, auf der anderen Seite Umweltschutz, Imissionsschutz, Baugesetze … Ferkelhebamme, Du weißt was ich meine, ihr plagt euch durch den Amtsurwald.

      Menschen, wie Herr Schanné verurteilen die ganzjährige Anbindehaltung, die ja mal durch den Staat gefördert wurde und betitulieren Landwirte deswegen als Kriminelle.
      Wenn diese “Kriminellen” dann für ihre Tiere einen Umbau beantragen, damit es den Tieren gerechter wird, bekommen sie vom Bauamt derart Knüppel zwischen die Beine geworfen.

      Herr Schanné sieht nur eine Facette, da gibt es allerdings noch wesentlich mehr, um das Gesamtbild sehen zu können.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Ich erläutere und diskutiere gerne. Nur bei manchen Pseudoexperten, die missionarisch unterwegs sind, hat das einfach keinen Zweck. Interesse, zu differenzieren und die vielschichtigen Hintergründe zu beleuchten, besteht da nicht. Da kannst du genausogut mit Aluhutträgern diskutieren.

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Das ist eine äusserst kluge Erkenntnis.
          Nur Mono- kein Dialog = verschenkte Zeit

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        • Smarti sagt

          Ich verstehe dass so, dass Herr Schanne ein pensionierter Amtstierarzt ist.
          “Unsere” Frau K ist zwar jünger, “versteht” aber in etwa genauso viel von Tieren wie Herr Schanne, ist aber zusätzlich noch eine richtig falsche Schlange.

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          • Günter Schanné sagt

            Ich bin kein pensionierte Amtstierarzt. Ich war Amtlicher Tierarzt. Also nicht verbeamtet.

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      • Inga sagt

        Gerade Leute, die hinten und vorne nichts haben, noch nicht mal Bildung und Verantwortung

        Die haben aber Rechte und da pochen die drauf.
        Haben ja sonst nichts anderes.

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      • Günter Schanné sagt

        Ich weiß, dass die ganzjährige Anbindung vor 50-60 Jahren vom Staat gefördert wurde.
        Heute ist der wissenschaftliche Wissensstand ein anderer als damals. Im Jahre 2000 wurde in Bayern der letzte Anbindestall gebaut. Danach wurden nur noch Laufställe gefördert.

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  3. Ferkelhebamme sagt

    @ Elisabeth Ertl
    Ich wage mal zu behaupten, dass die Zucht auf reine Höchstleistung längst vorbei ist. Denn Höchstleistung bedeutet nicht automatisch Wirtschaftlichkeit. Über 20 geborene Ferkel bedeuten z.B. ein Höchstmaß an Betreuungsaufwand, engste Geburtenüberwachung und Ammenorganisation, also teure Arbeits-Fachkraft, die zudem immer schwerer zu bekommen ist. Ziel ist jetzt eher die robuste Sau mit guten Leistungen, wenig Betreuungsaufwand, langlebig und vor allem auch: umgänglich.
    In meiner Verwandtschaft bekam ich mit, dass es bei Kühen ähnlich ist: die Kühe brachten immer mehr Milch, wurden vom Rahmen her aber auch immer größer und passten letztendlich nicht mehr in die Liegeboxen des Stalls.
    Und statt die Bauern immer wieder in Verteidigungshaltung zu nötigen, fragt sie doch mal, wie ihr Traum-Tierhaltungskonzept aussähe, wenn sie keinen wirtschaftlichen und gesetzlichen Zwängen unterworfen wären. Da kämen tolle Sachen bei rum. Aber uns fragt ja keiner

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    • Elisabeth Ertl sagt

      “fragt sie doch mal, wie ihr Traum-Tierhaltungskonzept aussähe, wenn sie keinen wirtschaftlichen und gesetzlichen Zwängen unterworfen wären. Da kämen tolle Sachen bei rum.”
      Eh, es sind die wirtschaftlichen und gesetzlichen Zwänge. (Mein Glück, dass mir die wirtschaftlichen egal sein können.) Und deshalb ist es, wie es ist. Und deshalb soll man es auch nicht beschönigen.
      Zu den Zuchtzielen: https://fb.watch/eNdgwGJ_te/

    • Smarti sagt

      Da bin ich absolut Deiner Meinung. Hochleistung oder Höchstleistung ist viel schwieriger als “normal”. Das fängt beim Futter an – mehr Zukauf statt eigenes Futter, Stoffwechselprobleme, schnellere Überlastung des Organismus ( z.B. bei Hitze u.v.m ). Höchstleistungen sind auch teurer wegen der Tierarztkosten, Schwierigkeiten bei der Besamung, der Trächtigkeit und Geburt.

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  4. Andi sagt

    Der Grat zwischen Nottöten und Therapieren ist sehr schmal. Bei uns wurde ein Schweinemäster angezeigt, weil im Schlachthof ein alter Knochenbruch festgestellt wurde. Die Veterinärärztin meint, dass das Tier unnötig leiden musste. Der Landwirt legte gegen den Bußgeldbescheid Widerspruch ein, es kam zur Gerichtsverhandlung. Da der Landwirt nachweisen konnte, dass das Schwein separiert wurde, Schmerzmittel verabreicht bekam, und letztendlich ohne Beanstandung am Schlachthof angenommen wurde, weil der Bruch verheilt war, wurde er schließlich freigesprochen. Fazit des Landwirts, “das nächste Mal wird sofort notgetötet, denn das tue ich mir nicht mehr an, dass ich mich als Tierquäler hinstellen lasse”.

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  5. Otto sagt

    Wenn doch alles so schön ist, warum laden Bauern und ihre Verbände die VerbraucherInnen nicht regelmässig zum Schlachthaus-Besuch ein…..

    Die Pharisäer sind ja wohl die Tierhalter….

    • Mark sagt

      Ein Pharisäer ist ein alkoholisches Heißgetränk aus gesüßtem Kaffee, braunem Rum und einer Haube aus Schlagsahne, das traditionell in einer Tasse, einem Becher oder Glas serviert wird. Von verwandten Kaffeegetränken wie Rüdesheimer Kaffee und Irish Coffee unterscheidet sich ein Pharisäer unter anderem durch die andere Spirituose: Rüdesheimer Kaffee wird mit Weinbrand, Irish Coffee mit Irish Whiskey zubereitet.
      Was das jetzt mit den Tierhaltern zu tun hat erschliesst sich mir nicht.

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      • Inga sagt

        Falsch Mark,

        “Im Neuen Testament werden Vertreter der Pharisäer als Heuchler kritisiert und herab gewürdigt”

        Nun trug es mal zu, dass von der Kirche aus in Nordfriesland oder Schleswig-Holstein Alkoholverbot war.
        Als dort dann mal eine Taufe war, wurde der Herr Pfarrer auch zum Kaffee eingeladen.
        Damit er nicht merkte, dass die Männer der Familie Rum in dem Kaffee tranken, machten sie eine dicke Sahnehaube drüber.

        Als der Pfarrer den Grund dazu merkte, rief er aus:

        Ihr Pharisäer (Er kannte ja das Neue Testament)

        Und das Getränk hatte seinen Namen weg!

        Und der Ahnungslose Herr Otto da oben, meint die Tierhalter wären diese Heuchler, bzw. Pharisäer!
        Der kennt noch nicht mal den Unterschied zwischen einem Schlachthaus und einem Bauernhof!

        Und was weiterverarbende Industrie ist, weiß er auch nicht!

        Will der sich hier blamieren?

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    • Obstbäuerin sagt

      Wie viele Bauern haben denn noch Schlachthäuser? Tierhalter können in Ställe einladen und das ist auch hier möglich. Ein 2.000 Rinderstall mit Auslauf und meistens bleiben die Tiere freiwillig drin.

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      • Smarti sagt

        Herr Bothe, Otto hat ein Problem mit seinem Leben – und da denkt er, dass es ihm besser geht, wenn er rumnölt. Auch negative Beachtung ist eine Beachtung.

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        • Inga sagt

          Und freut sich, wenn wir ihm ganz viel Geschreibsel und Zeit widmen.

          Auf so Unqualifiziertes sollten wir nicht reinfallen und uns nicht aufregen.
          Der soll sich wo anders schlau machen.

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    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Bei uns haben die Bauern keine Schlachthäuser, so weit es noch viehaltende Betriebe im Oberrheingraben gibt, laden die meisten die Verbraucher zu einem Tag der offenen Stalltüre ein.

      5
    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Lieber Otto, große Schlagzeile in der Bürger-Bild dieser Tage, das ganze geistert mittlerweile audiovisuell durch sämtliche Medienformate:

      „Der Chef des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, liebäugelt mit einer CO₂-Steuer für Kühe – weil die so viel pupsen! Wir brauchen eine FURZE-STEUER!!!“

      Kein Spass – Dieser pure Ernst trägt den Namen eines Dirk Messner.

      Aktuell hat letzterer ausschließlich den Panzen der bösen Paarhufer im Fokus; also aufgepasst, dass er gedanklich nicht auch noch auf die Unpaarhufer abdriftet. Dann wird‘s noch ungemütlicher auf unseren Wiesen und in den entsprechenden Innenräumen, wenn‘s Eselchen vollkommen unbelehrbar auf‘s Eis tanzen geht. 😉

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      • Inga sagt

        Was wil der Dirk Messner mit dem Geld machen? Milch subventionieren, damit arme Leute sich auch Milch und Käse erlauben können?

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Teure “Furzesessel” in den eigenen Gremien finanzieren, damit es dort nicht allzu unbequem wird…!?

          7
    • Jürgen Donhauser sagt

      @Otto – warum laden wir nicht junge Mädchen regelmäßig dazu ein bei einer Abtreibung zu zusehen – das wäre ungefähr eine Antwort auf deinem Niveau Otto.

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      • Mark sagt

        Werter Herr Donhauser,

        diese Argumentationsweise ist ein Schuss ins eigene Knie! Dieser Vergleich hebt das Schlachten auf die gleiche moralische Ebene wie die Abtreibung. Während ich beim ordentlichen Schlachten keine moralische Skrupel habe ist dies beim Thema Abtreibung deutlich diffiziler. Hebt man die Schlachtung auf die gleiche moralische Ebene wie die Abtreibung, müsste man sie ablehnen.

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  6. Jürgen Donhauser sagt

    Einen Aspekt möchte ich hier noch einbringen. In Bayern wird von den Grünen derzeit die hohe Quote schlachtuntauglicher Tiere (Tierkörperverwertung) angeprangert. Der Schluss der Grünen daraus ist, dass die Haltungsform Tierleid und damit mehr kranke und tote Tiere auslöst. Dies ist schlichtweg falsch! Wir erleben in unserem eigenen Betrieb, dass schlichtweg die immer schärfer werdenden Vorschriften (dank jahrzehntelanger Bauernbashing durch die Grünen und NGO) die Medikamentenanwendung und dadurch Therapiemöglichkeit für erkrankte Tiere fehlen. So wie Transportverbot für Tiere die eigentlich gesund und unverletzt sind (Nabelbruch), Binneneber usw. die früher noch geschlachtet und verwertet wurden -heute aber an der dekadenten Gesetzgebung scheitern und jetzt eingeschläfert in der Tierkörperbeseitigungsanlage (TBA) landen. Alles Tiere die man früher noch transportieren und schlachte konnte. Also nicht die Haltungsbedingungen erhöhen die Anzahl der Tiere bei der TBA, sondern unsere dekadente Gesetzgebung!

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Herr Donhauser, sorry, das ist vielleicht die halbe Wahrheit, aber sicher nicht die ganze. Unser Schafzuichtverband hat vor ein paar Jahren einmal ein angemessenes Donnerwetter abgelassen, weil da jede Menge Durchfalltiere in der Vermarktung ankamen. Gleich waren es weniger. Der innere Schweinehund kommt überall vor.

      • Ostbauer sagt

        Halbe Wahrheit hin oder her.
        Auf Grund dessen kann ich doch nicht eine sinnvolle Regelung mal so einfach über Kopf gehen lassen.
        Wäre genauso, wenn einer Kirschen klaut und ich säg die Bäume ab; Problem gelöst, keiner klaut mehr.
        Fakt ist, es kommen Tiere in die TBA, welche da nicht hingehören und eben auch einige die man hätte früher erlösen müssen.
        Aber als Tierhalter steht man morgens sowieso schon mit einem Bein vorm Kadi.
        Wie man`s macht; für eine Seite ist es immer verkehrt.

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Geht allerdings nicht nur Bauern so, auch Informatikern, Ärzten etc. Klar, ist auch kein Trost.
          Aber da muss ich dann immer an folgenden Witz denken, der seinen wahren Kern hat:
          In England ist alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist.
          In Deutschland ist alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist.
          Und in Österreich ist alles erlaubt, was ausdrücklich verboten ist.
          Ohne ein bissl Eigenverantwortung kommt man halt nicht recht weit im Leben. Und drum tut sich der Wolf bei uns so schwer mit seiner Ausbreitung.

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    • Karl Timme sagt

      Danke, gut analysiert. Die Aufzählung der “Bagatellschäden” ließe sich weiter fortführen (Mortelaro und co.)

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    • Smarti sagt

      Herr Donhauser, dasselbe bei den Kühen – wenn sich die Kuh z.B. an einem Bein verletzt hat, und nicht mehr die Rampe hoch kommt, dann kann man sie entweder monatelang in einer Box einzeln halten und hoffen, dass es wieder wird ( was bei so einem grossen Tier nicht einfach ist) – oder sie wird eingeschläfert. Oft versucht man es doch noch aber nach einiger Zeit bemerkt man, dass das Tier zu stark leidet – es wird eingeschläfert. Zusammen mit den Tierarztkosten etwa 2500.- Verlust. In Freilaufhaltung auf der Weide rutscht immer mal wieder eine Kuh aus – oder bei Kämpfen, auch das monatliche “sich besteigen wegen der Brunst ist gefährlich. Kühe sind keine Kuscheltiere.
      Euterentzündungen, die früher leicht zu therapieren waren und die Kuh noch viele Jahre weiter leben durfte, sind heute kritisch. Und bevor das arme Tier vor deinen Augen “verfault” – wird es eingeschläfert. Schlachten geht da nicht mehr, da es ja Antibiotika gekriegt hat und die Wartezeit zu lange wäre.

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      • Günter Schanné sagt

        Eine Kuh, die sich so verletzt hat, dass sie nicht transportfähig ist, kann nach dem Urteil des Amtlichen Tierarzt im Herkunftsbetrieb notgeschlachtet werden.
        Möglich ist hier die Anwendung einer Mobilen Schlachtanlage.

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      • Günter Schanné sagt

        Eine lange Wartezeit ist nicht zwingend, sondern wird von den angewandten Medikamenten, nicht nur Antibiotika, bestimmt. Eine Kuh, die vom Euter her zu “verfaulen ” droht, gehört zwingend in tierärztliche Behandlung.

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        • Smarti sagt

          Herr Schanne, selbstverständlich sind alle diese Kühe in Therapie. Aber der Tierarzt kann nicht zaubern, vor Allem, wenn man ihm die Medikamente wegnimmt.

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        • Mark sagt

          Hallo Herr Schanne,
          haben Sie jetzt von TA zu Bauer Willi gewechselt. Der Vorteil hier: es gibt keine dislikes 🙂

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    • Mark sagt

      Wir bekamen eine Vet-Kontrolle, weil wir 18 Monate keine Verlustmeldung im HIT abgaben. Die Vet-Beamtin glaubte allen Ernstes, wir würden Kadaver verbuddeln. Man kann es machen wie man will, man ist immer verdächtig!!!

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    • Ferkelhebamme sagt

      Es landen mitnichten nur Nutztiere in der TBA. Wieviele Pferde landen in der TBA, weil sie den Vermerk „Kein Schlachttier“ im Pass haben, bzw nur Einschläfern für den Besitzer eine Option ist, weil Schlachten doch so grausam ist. Auch die Kleintiere werden von der TBA abgeholt, wenn sie beim TA eingeschläfert werden. Bei der stark steigenden Zahl Haustiere steigt auch die Zahl der Entsorgungen.
      Wurden die von den Grünen brav rausgerechnet oder die Gesamtmasse Kadaver betrachtet.
      Aber es ist schon so: selbst bei Gelenkentzündungen bei Sauen, die langwierig aber durchaus heilbar sind, rät der TA schnell zur Euthanasie. „Bevor das einer sieht…“ Den Tieren wird keine Rekonvaleszenszeit gestattet, weil es unschöne Bilder geben könnte, und außerdem den Antibiotika-Verbrauch in der Statistik hochschnellen lässt.
      Ein humpelndes Schlachtschwein, was sich beim Verladen vertreten hat? Nimmt der Viehfahrer nicht mit, denn am Schlachthof warten schon die Tierschutz-Geier mit ihren Kameras.
      Deutsche Scheinheiligkeit

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Immer wieder einmal tritt halt ein Tier auf dem Steilhang in irgendein Mausloch und humpelt. Dann geb ich ein paar homöopathische Kügelchen und wart ein paar Tage ab. Bis auf ein einziges Mal ist das noch immer von selber wieder gut geworden. Aber die unangenehme Vorstellung, es könnte ein Tierschützer vorbei kommen, die kenn ich auch. Nur ist für mich sonnenklar: so lange ich weiß, was ich tue, lass ich mich vom Gedanken an irgendwelche Dilettanten nicht unterkriegen. Wo käme ich da hin?

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Und genau von dieser Angst leben diese Leute. Weil jeder Tierhalter sich dann vor die Kamera hinstellt wie ein geschlagener Hund, der beim Wurststehlen erwischt wurde, oder sich einer Stellungnahme entzieht. Die einzige Frage, die zählt: Kann ich etwas tun, um den Tieren etwas zu ersparen, oder nicht? Die ehrliche Antwort kann ich vor jeder Kamera vertreten.

            Aber klar hoffe ich auch, dass mir so etwas erspart bleiben möge. Ist ein schweres Schicksal, so was.

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        • Smarti sagt

          Frau Ertl ein verletztes Schaf können Sie notfalls in einen Stall tragen und dort regelmässig alleine aufstellen, drehen und versorgen bis es wieder gesund ist. Eine verletzte Kuh braucht den Traktor zum Aufstellen, der Umgang ist gefährlich und der Ausgang ungewiss. Bei einem fast ausgewachsenen Schwein ist es beinahe unmöglich, täglich eine Wunde auszuwaschen… die stressen sich sehr. Auch separieren ist schwierig, das Schwein kann man nicht mehr in die Gruppe zurück bringen nach einigen Wochen.
          Wir haben junge und alte Pferde, immer gut 30 Tiere – sobald sie zu “zu dünn” werden, kriegen sie auf der Weide an der Strasse eine Decke auf. Fliegendecke im Sommer und gefütterte Decken im Winter. Seither ist Ruhe vor Tierschützern. Die Alternative wäre einschläfern, doch da muss der Tierarzt erst einwilligen. Bei den Schafen unseres Nachbarn bemerkt man ein krankes Tier erst sehr spät, die Wolle verdeckt viel.

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Ein Schaf können Sie nicht einzeln einsperren. Das wird so panisch, dass es allein deshalb nicht mehr gesund wird. Wenn sie ihm eines oder zwei andere zur Gesellschaft geben, dann plärren die so herzzerreißend, wenn die anderen hinaus dürfen, dass sie allein damit Tierschützer anlocken. Deshalb laufen bei mir die leicht verletzten mit der Herde mit. So hat jede Tierart ihr spezielles Kreuz mit diesem Leuten.

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      • Günter Schanné sagt

        Ein humpelndes Schlachtschwein ist womöglich nicht transportfähig. Der Viehfahrer zeigt Verantwortung. Nicht an jedem Schlachthof warten Tierschützer. Dass andererseits deren Kontrolltätigkeit zwingend erforderlich macht, zeigen die Ergebnisse ihrer Arbeit in den letzten Jahren.

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          • Günter Schanné sagt

            Zuständig für Sie ist der Amtliche Tierarzt, in dessen Fleischhygienebezirk Ihr Betrieb liegt. Näheres können Sie bei Ihrer Kreisverwaltungsbehörde erfragen.
            Ich bin nicht zuständig.

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    • Christian Bothe sagt

      So ist es, J.Donhauser! Wir haben früher eng mit dem Schlachthof zusammen gearbeitet. Kranke Kühe,Schweine usw. wurden vom SH als Notschlachtung abgeholt, und als Freibankfleisch verkauft! Verendete Tiere durch TKBA entsorgt und zu Tierkoerpersilage oder Tierkörpermehl verarbeitet! Ergänzend dazu ein Nassfutter für Hundehalter im Glas( „ Goldy“). Tja soweit waren wir in der DDR…

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      • Günter Schanné sagt

        Eine Krankschlachtung ist seit mindestens 2010 in der EU aus Gründen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes verboten. Heute ist eine Notschlachtung möglich bei einem Tier, das sich frisch verletzt hat und vorher für gesund befunden wurde.

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      • Inga sagt

        Ich glaube das war bei uns in der BRD auch so, das wird vor dem Krieg in Gesamtdeutschland so gewesen sein.

        Mit der Freibank haben mein Opa ca. 190 oder früher und seine Freunde so ihre Witze gemacht, ich weiss aber nicht richtig worum es ging.

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        • Günter Schanné sagt

          Das galt bis Ende 2009. Dann wurde das deutsche Fleischhygienerecht von EU-Recht ersetzt.

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    • Otto sagt

      Man braucht eben Tierfutter für die Haustiere. Alles mit billigem Rohstoff der Bauernindustrie. Alles, aber auch alles haben die Bauern aus der Hand gegeben. Aber Abliefern ist ja sooo einfach.

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          • Smarti sagt

            Otto, Du bist unfreiwillig komisch, süss :). Meine dreijährigen Kinder haben in etwa so argumentiert, ich fand das immer lustig. Die überhaupt nicht, die wollten streiten.

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    • Smarti sagt

      Herr Donhauser, es gibt ja auch immer mehr Tierschutzhöfe mit “Nutztieren”, die aber nicht mehr geschlachtet werden, sondern eingeschläfert. Die landen dann natürlich auch auf der Liste der “vor der Schlachtung verstorbenen Tieren”.
      Es ist doch immer wieder im Gespräch, die Todesursache der Abgänge zu untersuchen – um die Landwirte besser kontrollieren zu können. Abgesehen davon, dass dies sicher einer der schlimmsten Arbeitsplätze sein dürfte, ist das anscheinend doch nicht sooo wichtig….
      würde da vielleicht herauskommen, dass auch in Tierschutzhöfen und bei NABU Tiere sterben ?

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    • Inga sagt

      Das ist ja Verschwendung

      und von den Grünen ausgelöst?

      Das darf nicht sein!

      Da müssen die sich mal unbedingt drum kümmern!

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  7. Elisabeth Ertl sagt

    Vielen Dank für diesen ausgewogenen Text!
    Zu folgenden Punkten:
    Nutztierhaltung macht Umweltschäden in D von jährlich 20 Mrd. Euro.
    20-30 % des produzierten Fleisches landen im Müll.
    durch massive Überforderung, mangelndes Wissen oder Verrohung der Tierhalter entsteht nach wie vor viel Tierleid.

    Die 20 Mrd. Euro Schaden hätte ich auch gerne einmal vorgerechnet bekommen. Bei den 20 – 30% im Müll frage ich mich, ob man da überhaupt aus dem Pro-Kopf-Verbrauch das Hunde- und Katzenfutter heraus gerechnet hat.
    Beim dritten Punkt geht es meines Erachtens weniger um Wissen als um Wissenwollen. Überforderung und Verrohung kann man gewiss nicht verallgemeinern, aber da ist tendenziell schon was dran. Der Zwang zum Wachsen oder Weichen hat sehr offensichtlich auf mangelnde Empathie selektiert bzw. waren es halt wohl nicht die empathischsten Tierhalter, welche die Käfighaltung von Hühnern überhaupt erfunden und damit andere in Zugzwang gebracht haben.

    Es ist einerseits so, dass Nichtlandwirte Tiere oft grotesk vermenschlichen – das Tier gewissermaßen als der bessere Mensch, und das ist von der Realität entfremdeter Quatsch.
    Auf Nutztierhalterseite hingegen neigt man dazu, sich und anderen Vieles schönzureden, um die Gegenseite zu beschwichtigen.

    Als Hobby-Schafhalterin, die das Geld ausblenden kann, habe ich das Privileg einer Wahrnehmung, die dazwischen liegt.

    Einerseits ist mir bewusst, dass mein Mann und ich die Verantwortung tragen für landwirtschaftlichen Grund und Boden, der nun einmal gesellschaftlich für die Produktion menschlicher Nahrung reserviert ist, ob der Besitzer damit Geld verdient oder nicht. Diese Fläche ist begrenzt. Schon allein deshalb müssen Tiere regelmäßig sterben, wenn wir auf der anderen Seite Vermehrung zulassen. Lassen wir keine Vermehrung zu, zweckentfremden wir letztendlich die Fläche, so wie jene Frau in einem Naturschutzgebiet, der wir drei Schafe verkauft haben. Außerdem finde ich eine Herde erwachsener Schafe, die einfach nur vor sich hin altern, ehrlich gesagt langweilig. Ich halte es für möglich, dass auch den Tieren auf diese Art langweilig wird. Immerhin gehört zu einem artgerechten Leben auch die Vermehrung. Was mir am meisten Kraft gibt und Freude an dieser Betätigung, das sind ja im Frühling die süßen Lämmer.
    Im ersten Jahr hat sich alles in mir dagegen gesträubt, die kleinen Widder im Herbst schlachten zu sollen. Dass die Tiere dann schon ganz anders aussahen, frech wurden und sich als Kuscheltiere nicht mehr eigneten, erleichterte die Einsicht in die Notwendigkeit des Schlachtens schon einmal. Letztendlich aber war es der Gedanke daran, dass jedes Leben mit dem Tod enden wird, auch mein eigenes, der mir die innere Erlaubnis gab, die Rolle des Schicksals einzunehmen. Ich bin es ja nicht, welche die Welt so erschaffen hat, dass Leben von Leben leben muss.

    Kürzlich war in diesem Forum die Rede davon, dass die Mehrzahl militanter Tierschützer weiblich ist. Das ist sicherlich kein Zufall. Jedes Jahr im Herbst, wenn der Schlachttermin einmal fixiert ist, durchlebe ich emotional ausgesprochen unrunde Tage. Ich schäme mich dessen nicht. Mein ganzer Instinkt möchte mit Macht den Tieren ihr Schicksal ersparen. Schlachten ist für mich ein Akt der Selbstüberwindung, ein ausgesprochenes Opfer, ein Memento mori. Jedes Mal kostet es mich Tränen, sterbe ich gewissermaßen mit. Ich bin nicht der Meinung, dass mich das als Nutztierhalterin disqualifiziert. Ich könnte als Frau diesen Instinkten hemmungslos nachgeben und militante Tierrechtlerin werden. Oder ich mache mir bewusst, dass Menschsein dort anfängt, wo man über seine animalischen Instinkte hinauswächst. Letzteres widerspricht halt dem Zeitgeist, und so kann unsere Gesellschaft den Unterschied zwischen Tier und Mensch nicht mehr wahrnehmen.

    Zum artgerechten Leben der Tiere gehört auch das Gefressenwerden – übrigens auch beim Menschen: ich werde, wenn eine höhere Macht mich getötet hat, mich für die Erdbestattung entschieden haben und mich ungefähr von so vielen “Würmern” fressen lassen, wie ich zeitlebens Nutztiere verspeist habe.
    Wenn ich sehe, wie unser Freund, der das Schlachten für uns übernimmt, mit ruhiger Hand das Tier aus dem Stall die paar Meter zum Schlachtplatz führt, während ich noch mit dem Leckerlikübel vorangehe; wie der Bolzenschuss augenblicklich das Bewusstsein nimmt und das Tier nach 2 Minuten entblutet ist, und wenn ich dann bis zum Fell alles nutze, dann darf ich mich als Mensch ausdrücklich auf einer höheren Ebene der Evolution sehen als einen Wolf, der eine ganze Herde traumatisiert, einzelnen Tieren schreckliche Qualen bereitet und dann das meiste Futter als Aas liegen lässt.

    Aber gerade weil ich mir vom Schlachten meine weiblichen Instinkte nicht nehmen lasse, deshalb bin ich in der Lage, die Tiere zeitlebens ebenso gut zu behandeln wie andere ihre Heimtiere. Mein Intellekt weiß beim Anblick der Lämmer, die sich da ihres Lebens ja nur deshalb erfreuen können mit Luftsprüngen und gegenseitigen Neckereien, weil ich es ihnen ermögliche, mein Intellekt also weiß, dass viele im Herbst sterben werden. Aber die zugehörigen Emotionen kann ich getrost dorthin verschieben. Sie gehören nicht in den Frühling, denn das Leben findet immer JETZT statt. Und jetzt ist Freude angesagt.

    Und so unterscheide ich mich auch von den professionellen Tierhaltern, die im Unterschied zu meiner privilegierten Position damit ihr Geld verdienen müssen. Sie holen mehr menschliche Nahrung aus ihren Tieren heraus als ich und tragen mehr zur Ernährung der wachsenden Menschheit bei als ich. Und der Mensch hat im Zweifelsfall Vorrang vor dem Tier. Das zwingt mich, mein eigenes Tun angesichts dieser Tatsache noch einmal zu rechtfertigen. Ich tue es damit, dass auf diesem steilen Hügel hier wohl schon Wald wachsen würde, auf dem Oberhang eventuell auch Wein, wenn ich hier nicht auf diese verrückte Art wirtschaften würde. Diese 250 kg Fleisch (die Zuchttiere eingerechnet) die ich potentiell erzeuge, die gäbe es dann gar nicht und den menschen, der von diesen Kalorien leben muss, auch nicht.

    Ein professioneller Nutztierhalter muss unter den herrschenden ökonomischen Verhältnissen auf den Ertrag schauen. Tierwohl heißt für ihn nicht mehr als ein erfolgreiches körperliches Funktionieren der Tiere möglichst ohne Krankheit, um die maximale Leistung zu erzielen. Ich verurteile das nicht, die Gegebenheiten – die Zahl der zu versorgenden Menschen wie auch der erzielbare Preis – erzwingen es. Aber ich würde mir von diesen Nutztierhaltern oft mehr Ehrlichkeit wünschen im Sinne des sozialen Friedens.

    Die Behauptung, man könne Tierwohl beispielsweise AUTOMATISCH an der maximalen Zahl der Nachkommen ablesen, das ist ebenso Quatsch wie die Behauptung von Tierschützern, auf einem Betonboden ruhende Schweine wurden darunter ebenso leiden wie ein Mensch das an ihrer Stelle tun würde.

    Keine Menschenfrau wünscht sich die biologisch maximal mögliche Zahl an Kindern. Und der Biologie ist bekannt, dass exzessive Vermehrung in der Natur meist ein Stresssymtom darstellt. Gewiss: einem ausnehmend fruchtbaren Tier, welches eben auf Fruchtbarkeit gezüchtet würde, muss es nicht automatisch schlecht gehen, aber das Gegenteil ist ebenso falsch, auch fachlich falsch.

    Fakt ist: In der modernen Landwirtschaft geht es nicht um Tierwohl, sondern um maximale Leistung. Das kann man je nach Blickwinkel gut oder schlecht finden.
    Was ich mir von den Profis aber erwarte: dass sie dazu stehen und dieses Faktum gegenüber den Tierschützern mit entsprechenden Argumenten verteidigen anstatt jede Kritik reflexhaft als unqualifiziert abzuschmettern.
    Die Wahrheit wird euch frei machen.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Sorry, es muss logischerweise heißen: einem ausnehmend fruchtbaren Tier, welches eben auf Fruchtbarkeit gezüchtet würde, muss es nicht automatisch schlecht gehen, aber das Gegenteil ist ebenso richtig, auch fachlich richtig

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    • Ostbauer sagt

      Nein!, Elisabeth, dagegen verwehre ich mich! Es ist kein Fakt!
      Es geht nicht nur um maximale Leistung!
      Es ist ein Austarieren zwischen den Maximalen.
      Die Politik hat allerdings auch viel zur Verschlechterung der Situation beigetragen.
      Früher hast du als Tierhalter entschieden; das wird nix mehr: Notschlachtung. Wie das heute aussieht, weißt du als Tierhalterin auch. Wider besseren Wissen Behandlungen oder T61.
      Mich macht es fertig, wenn eine Kuh daniederliegt und ich darf sie trotz besserem Wissen nicht erlösen.
      Ich kann als Tierhalter die Verantwortung auch nicht einfach auf die Gesetze schieben, ich jedenfalls nicht.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Ehrlich gesagt, hab ich einmal ein Schaf mit Euterentzündung als Hausschlachtung erlöst, das Euter großräumig ausgeschnitten und das Fleisch selber gegessen. Habs locker überlebt. Eine weitere schwerkranke wurde vom TA als austherapiert betrachtet. Das Fleisch war dann aber nur noch Hundefutter. Sonst war noch keine so schwer krank, dass die Behandlung nicht OK gewesen wäre.
        Ostbauer, es ehrt dich, dass dir die darniederliegende Kuh leidtut. Aber wenn es nicht auch die vielen coolen Bauern gegeben hätte, denen es wirklich nur um Leistung ging, hätte uns die Politik der 1970er Jahre gar nicht dorthin bringen können, wo wir jetzt sind.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        “Wenn ich den Menschen nur auf seinen Instinkt rationiere und den damit verbundenen Erhaltungstrieb, Frau Ertl, dann bekäme das menschliche Weibchen die biologisch maximale Zahl an Nachkommen.”
        Das mag ja sein, aber offensichtlich ginge es uns damit nicht gut. Warum sonst verhüten wir?
        Ich selektiere meine Schafe ja auch – unter anderem! – auf Fruchtbarkeit. Ich behaupte nur, dass das kein automatischer Indikator für Tierwohl ist. In den Schafforen brüsten sich viele mit Vierlingen und so, obwohl ein Schaf nur zwei Zitzen hat. Wie viele Lämmer dann die Flaschenaufzucht überhaupt überleben, das berichten sie dann nicht mehr.

          • firedragon sagt

            “… Warum sonst verhüten wir?…”
            Tja, weil Kinder Geld kosten und Kinderarbeit verpönt ist.

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        • firedragon sagt

          “… Ich selektiere meine Schafe ja auch – unter anderem! – auf Fruchtbarkeit …”
          Frau Ertl, Sie enttäuschen mich. Sie selektieren nur auf Fruchtbarkeit?
          Fruchtbarkeit ist nur ein Kriterium, von vielen.
          Wie sieht es mit korrektem Exterieur aus, mit Umhänglichkeit, mit Mütterlichkeit, mit Fleischansatz, mit Milchkapazität und vererbbaren Mängeln?

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      • Günter Schanné sagt

        Lieber Ostbauer,
        für das Töten eines Tieres ist besonderes Fachwissen erforderlich. Um eine Kuh zu töten reicht der gewöhnliche Bolzenschussapparat aus der Schweineschlachtung nicht aus. Wenn so ein gewisslich seltener Fall eintritt, wird Ihnen Ihr Hoftierarzt sicherlich helfen und das Tier, wenn sein Leid nicht therapiert werden kann, erlösen. Schnell und schmerzlos.

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        • Smarti sagt

          Herr Schanne, der Hoftierarzt hasst das Einschläfern von Kühen, ausserdem ist das Schlachten von Schweinen meines Wissens schon jahrelang mit dem Bolzenschussapparat verboten.
          Dazu braucht der Schlachter eine Elektrozange und neu sogar eine Zange, die misst, wie lange das Schwein betäubt wurde. Es ist schon eine Weile her, aber ich meine, dass aus diesem Grund unser Metzger nicht mehr selber schlachtet. Die Vorschriften überschreiten längst das Einkommen.

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          • Günter Schanné sagt

            Hallo Smarti,
            die Gefühle des Hoftierarztes sind verständlich, ändern aber nichts an der rechtlichen Situation. Der Bolzenschuss ist bei der Hausschlachtung noch zulässig, zumindest in Bayern. Bei einer Notschlachtung einer Kuh ist der Bolzenschuss zugelassen. Das Gerät muss einen Bolzen mit entsprechender Länge haben. Danach muss das Tier entblutet werden.
            Ein unheilbar krankes Tier, muss von seinen Leiden erlöst werden. Das macht mit der erforderlichen Sachkunde, schnell und schmerzlos, der Tierarzt. nur er verfügt legal über die erforderlichen Medikamente.

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            • Ostbauer sagt

              Aha, schnell und schmerzlos.
              Schnell kann auch schon mal ne Stunde dauern (lag ja vielleicht am Tierarzt) und schmerzlos? Haben Sie das Tier dazu befragt oder ist das die Erfahrung aus 30 Jahren Praxis?
              Besondere Sachkunde hab ich auch; ne 3.57 magnum macht dem Leiden ganz schnell ein Ende; mach ich nicht, darf ich nicht!
              Geht es jetzt bei sowas um Tierschutz oder nur um irgendwelche Gesetze?

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              • Günter Schanné sagt

                Schnell heißt, dass nach der tierärztlichen Untersuchung und Diagnose der zu erlösenden Kuh zuerst ein Betäubungsmittel i.v. verabreicht wird. Nach Eintreten der Narkose wird das tödliche Präparat i.v. injiziert und die Kuh stirbt empfindungs- und wahrnehmungslos. Das ist praktizierter Tierschutz, rechtskonform.
                Wenn Sie besondere Sachkunde hätten, würden Sie die 3,57 Magnum nicht in Erwägung ziehen.

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            • Günter Schanné sagt

              Das ist zutreffend. Ein krankes Tier darf aus tierseuchenrechtlichen Gründen im Herkunftsbetrieb nicht entblutet werden, ohne das Blut aufzufangen und über die TBA mit zu entsorgen.
              Hier ist das Einschläfern durch den Tierarzt angebracht.

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    • Martin Forster sagt

      “Die Wahrheit macht mich frei” Milchviehhalter aus By, knapp 100 “Butterhirschen”. Wir füttern einphasige Voll-TMR, die tierischen Mitarbeiterinnen die keinen Bock auf Milchproduktion haben werden in der Vermehrung nicht mehr berücksichtigt und haben bei optimalen Gewicht und fehlender Milch ihr Autoticket. Ich habe viele Ladys mit 70 und 100to (kein Selbstläufer, da steckt Arbeit dahinter). Professionelle Erzeugung von Lebensmitteln wurde mir gelehrt. Nachhaltigkeit ist mit wenig Aufwand viel zu erreichen. Seit dem Volksbegehren HaßundHetze in 2019 glaub ich der deutsche Industriearbeiter sollte seine Ernährung auf Gras umstellen. PV-Freiflächenanlagen und fertig.

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    • Dirk Borchert sagt

      Sehr geehrte Frau Ertl,
      vielen Dank für den meiner Meinung sehr guten Text, da er eine differenzierte Sichtweise hat.
      Ihr letzter Satz: “Die Wahrheit wird euch frei machen.” sollte aber nicht nur für die Tierhalter gelten sondern auch für die Tierschützer.
      Vielen Dank
      Dirk Borchert

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Sehr geehrter Herr Borchert, danke für die Anerkennung! Wie weit der Satz “Die Wahrheit wird euch frei machen” für weibliche Tierschützer gilt, geht aus meinem Text hervor. Und es gibt ja auch feminine Männer.

    • firedragon sagt

      “… Die Behauptung, man könne Tierwohl beispielsweise AUTOMATISCH an der maximalen Zahl der Nachkommen ablesen …”

      Und

      “… Keine Menschenfrau wünscht sich die biologisch maximal mögliche Zahl an Kindern. …”

      Ich stelle mal kurz fest – Überbegriff Säugetier

      Wenn ich den Menschen nur auf seinen Instinkt rationiere und den damit verbundenen Erhaltungstrieb, Frau Ertl, dann bekäme das menschliche Weibchen die biologisch maximale Zahl an Nachkommen.
      Genau wie jedes andere Säugetier auch.
      Und nun komme ich zum ersten Zitat – ein Säugetier kann nur dann aufnehmen, austragen und Nachwuchs versorgen, wenn das weibliche Säugetier einigermaßen in Schuß ist und dementsprechende Nahrung vorfindet, um seinen Körper und den des Nachwuchses, sei es im oder außerhalb dieses Körpers, zu erhalten.

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  8. Sabine sagt

    Ich bin trotzdem positiv gestimmt. Ich glaube nämlich, dass die Natur immer einen Weg findet und wir schlau genug sind, neue und andere Wege zu finden. Diese Wege werden sicherlich von Bauern mit Nutztieren beschritten werden, aber ziemlich sicher werden die ohne Kirchen gegangen. Nachdem man sich gerade in der EKD sehr nachdrücklich von traditioneller Frömmigkeit verabschiedet hat, um sich als Forum für öffentliche Bedenkenträger zu profilieren, wüsste ich jetzt nicht, was die an Spiritualität beizusteuern hätten und was viel schlimmer ist, sie wissen das wahrscheinlich selber nicht.

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  9. Smarti sagt

    Da kommt eine Lawine ins Rollen, denke, die hält keiner mehr auf:
    Die Tierhaltung in D wird massiv vernichtet, aber es kommt kaum mehr Dünger aus Putin-Land. Das heißt zu wenig Naturdünger weil keine Tiere aber auch zuwenig Kunstdünger weil zu wenig bezahlbares Gas für die Kunstdüngerproduktion da ist.
    Erkennen wird man dies erst bei Lücken in den Regalen oder wenn die Mühlen Alarm schlagen. Die Tierhaltung wieder aufstocken geht nicht mehr – Schlachthöfe kommen nicht mehr zurück – und Tierhalter haben´s auch gesehen.
    Die Futtermühlen haben aufgegeben und auch die Techniker, Stallbauer etc. machen längst einen lukrativeren Job.
    Viel Spass bei der Selbstversorgung, beim Auswandern, oder…

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  10. Mark sagt

    Zunächst herzlichen Dank an Arnold Krämer, dass er sich in diese “fremde Blase” begeben hat und für die gute Zusammenfassung der Veranstaltung.

    Wenn man “Tierrechten” den Rang von “Menschenrechten” zuspricht ist dies über kurz oder lang zwangsläufig das Ende der Tierhaltung. Die Tragik daran ist, dass dies der Gesetzgeber gar nicht im Focus hatte, ja ich unterstelle sogar, dass es dem Gesetzgeber vordergründig gar nicht um den Tierschutz ging, sondern darum, die lautstarken Forderungen einer emtional hochaktiven Gruppe von Tierschützern und -rechtlern zu bedienen um sich deren Sympathien (mglw. in Form von Wählerstimmen) zu sichern. Was es bedeutet, z.B. den “Tierschutz” ins Grundgesetz aufzunehmen und damit Tierrechtlern alle jurisitschen Möglichkeiten in die Hand zugeben, die Tierhaltung in Deutschland abzuschaffen, hat der Gesetzgeber (übrigens auch der Berufstand nicht) bewusst oder unbewusst nicht erkannt. All die Diskussionen um Tierhaltungsverordnungen, Tierwohllabels etc. sind hierbei lediglich Zwischenstationen. Den Ganzen könnte nur dadurch Einhalt geboten werden, dass man den Tierschutz aus dem Grundgesetz wieder streicht (was natürlich derzeit völlig illusorisch ist). Einzg die im Artikel formulierte Erkenntnis “Not kennt kein Gebot” könnte dies bewirken, aber davon sind wir weit entfernt.

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    • Smarti sagt

      Mark, danke für die gute Erklärung, da haben wir so oft Einige wenige die Folgen ihres Tuns nicht erkannt. Was jetzt passiert, ist eine bewusste, kalte Enteignung der Schweinehalter.
      Und das geht weiter – die Schweinebesitzer ( in Teilen auch Rinderhalter ) werden gezwungen, ihre Ställe umzubauen, obwohl es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ihnen das Halten von Tieren ganz verboten wird. Sie werden also mehrmals bestraft: Baue au auf eigene Kosten neu, oder…. dann halbiere kurz darauf auf Deine Kosten den Bestand… sonst…
      Dann wird Dir der Stall ohne Entschädigung geschlossen. Weil Deine Tiere Kohlendioxid produzieren oder weil “angeblich ein Drittel des Fleisches weggeworfen wird”.

      6
      • Günter Schanné sagt

        Tierrechte sind nirgends niedergeschrieben. Es gibt sie gar nicht. Tiere gelten in unserem deutschen Rechtssystem als Sachen, mit besonderen, schützenswerten Eigenschaften.
        Nach § 90a BGB:

        Abs. 1 Tiere sind keine Sachen. Abs. 2 2Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Abs. 3 Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.
        Ein Haltungsverbot wird es sicher nicht geben, denn dieses wär ein Verstoß gegen Art. 12 und 14 GG.

        2
        • Smarti sagt

          Herr Schanne, Sie sind der Beste Beweis, dass es sehr wohl immer mehr Menschen gibt, die Tag und Nacht die Medien füllen mit …
          Wie um Himmels willen soll ein Landwirt, der normal schon eine 60 h Woche hat, dagegen halten – wobei dagegen halten … es ist immer nur ein richtig stellen der Lügen, der Übertreibungen und der falschen Annahmen und Prognosen.
          Herr Schanne, was ist Ihr Ziel Ihres seit Jahren sehr fleissigen Schreibens ?
          Was möchten Sie erreichen ?
          Das würde mich wirklich interessieren.

          3
          • Günter Schanné sagt

            Hallo Smarti,
            nach meinem Kenntnisstand sind Ignoranz und Unwissenheit im Bereich Tierschutz- und Lebensmittelrecht in der konventionellen Tierhaltung weit verbreitet. Hinzukommen Agrarkriminalität, Normenerosion und das, von den Interessenverbänden gepflegte Narrativ der “bäuerlichen Opferrolle”, des “”Bauernbashings”. Dem möchte ich entgegenwirken durch Faktenvortrag.

            2
            • Schmeckt gut sagt

              Falsch, sie sind der Inbegriff des “Bauernbashers”. Es kann und darf nicht sein, dass uns (Bauern) durch selbsternannte “Weltverbesserer” verboten wird, massiv gegen ebensolche Lügen und Falschdarstellungen vorzugehen. Nichts anderes als eine falsche Darstellung der bäuerlichen Arbeit ist der Ansatz ihrer Kommentare.

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              • Günter Schanné sagt

                Hallo, “Schmeckt gut”,
                ganz selbstverständlich gilt die grundgesetzlich garantierte Meinungsfreiheit auch für Sie.
                Auch wenn Sie es noch so heftig leugnen mögen, die ganzjährige Anbindung von Milchkühen verstößt gegen das Gebot der verhaltensgerechten Unterbringung von Tieren in § 2 Abs. 1 Tierschutzgesetz und verletzt Anhang Nr. 7 Satz 1 und 2 der RICHTLINIE 98/58/EG DES RATES vom 20. Juli 1998
                über den Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere (GAB 13 im Cross-Compliance-Recht).
                Überwinden Sie Ihre Ignoranz und beseitigen Sie Ihre Unwissenheit, indem Sie selbst nachlesen. “Bäuerliche Arbeit” ist wertlos, wenn sie außerhalb gesetzlicher Schranken erfolgt.
                Agrarkriminalität ist ein Begriff, der von namhaften Juristen geprägt wurde. Dass der Kuhfladen-Hubsi dem straffällig gewordenen Tierhalter das Bußgeld bezahlt, ist für mich ein schlagender Beweis für die Normenerosion im Agrarbereich.
                Ist es Bauern-Bashing, wenn in den Medien über vernachlässigte und verhungerte Rinder und Schweine berichtet wird?

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                • Schmeckt gut sagt

                  Ihre “Argumente” sind einfach unterirdisch und absolut falsch. Haben sie in Bayer schon einmal einen Nebenerwerbshof mit Steillagenbewirtschaftung und Familienanschluß der “angebundenen” Kühe besichtigt? Diese Kühe laufen im Sommer auf der Alm. Sie sollten einfach einmal ihre “Scheuklappen” absetzen und die Augen aufmachen. Ich vermute, sie sind wieder so ein “Vorgeschobener” Anheizer der bekannten Organisationen, der uns Bauern zur Weißglut bringen soll.

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              • Günter Schanné sagt

                Hallo, “Schmeckt gut.”
                Die Kühe auf der Alm m Sommer stehen die restliche Jahreszeit außerhalb der Alpung und des Weideganges meist in länger andauernder Anbindung im Stall. Das ist keine verhaltensgerechte Unterbringung, folglich rechtswidrig.

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                • Mark sagt

                  Dasist nicht rechtswidirg, verbreiten Sie keine Unwahrheiten!

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              • Günter Schanné sagt

                Ich habe weder den Wunsch noch die Macht, die Tierhaltung in Deutschland zu verbieten.
                Ich verweise auf geltendes Recht.
                Hallo Bauer Willi, gibt es in Ihrem Blog keine Netiquette, die persönliche Schmähungen verhindert?

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                • Limes sagt

                  @ GüntherSchanne Hm zu Netiquette
                  hier im blog kann man in ihrem Beitrag lesen “nach meinem Kenntnisstand sind Ignoranz und Unwissenheit im Bereich Tierschutz- und Lebensmittelrecht in der konventionellen Tierhaltung weit verbreitet. Hinzukommen Agrarkriminalität, ….”
                  finden sie solche Beschimpfungen nett und kann man solch einem Menschen glauben wenn er schreibt “Ich habe Faktenvortrag geschrieben.”
                  Gut es scheint wohl unterschiedliche Aufassungen zu geben was nett ist.
                  In diesem Fall fand ich es gut das ihr Teil “nach meinem Kenntnisstand … Hinzukommen Agrarkriminalität, ….” nicht der Netiquette zum Opfer fiel denn es erlaubt mir jetzt eine Einschätzung ihrer Beiträge und ihres Denkens.

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                • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

                  Herr Schanné fordert eine “Netti”quette!?

                  Das ist jetzt aber mal ein Schenkelklopfer… :-))

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                • Smarti sagt

                  Sie haben nicht den Wunsch, die Tierhaltung in Deutschland zu verbieten. Was ist es dann ?
                  Sehen sie schreckliche Videos, von Tierschützern und wollen solche Tierhaltungen verbieten ? Wissen Sie, wann und wo diese gedreht wurden ?
                  Bei völlig verwahrlosten Betrieben ( bei denen diese Videos entstanden sind) sind es zumeist Krankheiten und völlige Übervorderung sowie fehlende Hilfe.
                  Die “Hilfe” der Ämter, Tierschützer etc. ist es, erst den Bauern mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln buchstäblich in den Wahnsinn zu treiben und ihm dann Haus, Hof und Tiere wegzunehmen.
                  Mit Ihren Geschreibsel tragen Sie dazu bei.
                  Dazu gibt es einen aktuellen Film “Tod eines Viehzüchters” auf Arte. Ich könnte Ihnen aber auch spontan weitere fünf Kollegen aufzählen, die nur knapp an diesem Schicksal vorbeigeschrammt sind.

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            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              Ein Günter Schanné, der Fakten schafft. – Größere Antipole kann man wohl schwerlich enttarnen…!!!

              Wie ist es bei Ihnen um eine zwingend notwendige Moral und Ethik tatsächlich bestellt!?

              Sind sämtliche Spiegel in ihrer privaten Höhle vorsorglich verhangen!?

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                • Mark sagt

                  Herr Schanne, Sie geben hier vor, auf der Basis von geltendem Recht zu argumentieren. Dem ist aber nicht so. Anbindehaltung ist bis dato in Deutschland nicht verboten, daher kann sie auch nicht rechtwidrig sein. Dies wird im übrigen auch von Ihnen sicherlich sehr nahestehenden Organisationen zB. pro Vieh so gesehen. https://www.provieh.de/2022/02/verbot-der-anbindehaltung-endlich-konsequent-bundesweit-durchsetzen/
                  Dass sich in der wohlstandsverwahrlosten Denke angeblicher Tierschützer die Forderung nach einem Verbot der Anbindehaltung wiederfindet ist richtig. Diese Forderung entspringt jedoch nicht den Erfordernissen des Tierschutzes sondern eher der Huldigung des Seelenheils derjenigen, die diese Forderung erheben.

                  3
    • Günter Schanné sagt

      Hallo Mark,
      die Anbindung von Rindern, älter als 6 Monate, ist in Deutschland nicht detailliert in einer Haltungsverordnung des BMEL geregelt. Es gilt Anhang Nr. 7 Satz 1 und Satz 2 der RL 98/58 der EU, die RL zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere.
      Allerdings gilt auch das Gebot der verhaltensgerechten Unterbringung von Tieren in § 2 Nr. 1 TierSchG.
      Die länger andauernde und die ganzjährige Anbindung von Milchkühen und verstößt gegen § 2 Nr. 1 TierSchG.
      Dazu gibt es ein substantiiertes Gutachten, nämlich die niedersächsische Tierschutzleitlinie zur ‘Haltung von Milchkühen. Und es gibt Gerichtsurteile, die die ganzjähriger Anbindung als rechts- und tierschutzwidrig beurteilen.
      Hier ignoriert die Forderung von provieh die RL 98/58.

      2
  11. Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

    Tierschutz und Misanthropie gehen immer öfter und immer länger Hand in Hand. —–> Wir Massenversuchsmenschen sollen zukünftig Insekten statt Fleisch essen!

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  12. sonnenblume sagt

    Wie will man eine Gesellschaft, deren Konsumverhalten sich über Jahrzente so entwickelt hat, durchaus auch von Staat und Wirtschaft darin bestärkt, in kürzester Zeit umerziehen?
    Das wird genau solange dauern.
    Gerade jetzt, wo das Geld knapp wird und unumgehbare Rechnungen für Energie ins Haus kommen, sieht man doch schon die Folgen. Die Verbraucher werden überall sparen müssen, auch bei den Lebensmittel. Noch läuft alles einigermaßen, noch gibt es einen Urlaub ect., aber wie lange noch?
    Und in dieser Situation sollen wir nur noch hochpreisige Lebensmittel erzeugen. Sowohl bei den Tieren als auch im Ackerbau. Denn Gemüse und Obst haben bei den Produktionsverfahren auch ihren Preis. Eine Subvention, die diese Lebensmittel für alle erschwinglich machen würde, würde den Staat absolut überfordern.
    Dazu dann noch die Reaktionen des Handel, der Global arbeitet und damit nicht unwesentlich am Käuferverhalten beteiligt ist.

    8
  13. Ferkelhebamme sagt

    Solange der Tierhalter seine Rechnungen nicht bezahlen kann, sind alle Tierwohl-Diskussionen obsolet.
    Das sollte so langsam auch beim letzten Theoretiker angekommen sein.

    12
  14. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    “Die Masse der Verbraucher ist nur begrenzt willens und in der Lage, die deutlich höheren Kosten einer wesentlich über jetzige Standards hinausgehenden Tierhaltung zu tragen.”

    Das ist das FAZIT!

    In jeglicher Diskussion wirds an diesem Punkt emotional und bisweilen auch aggressiv,womit alles hinfällig wird.

    17
    • Ingeborg Krausbauer sagt

      Das funktioniert nur auf staatliche Kosten, indem er die Biobauern so weit subventioniert, dass der die Produkte zum gleichen Preis wie die aus Konvi abgibt und diese dann zur Weiterverarbeitung und schließlich im LEH zum gleichen Billigangebot verschleudert werden kann.

      Ist das nicht ethisch/moralisch bedenklich
      und
      Sünde vor Gott?

      Besonders wenn es um tierische Produkte geht!

      4
    • Günter Schanné sagt

      Der Denkfehler in der konventionellen Landwirtschaft liegt meines Erachtens darin, dass eine verhaltensgerechte und damit rechtskonforme Unterbringung von landwirtschaftlichen Nutztieren von der Wirtschaftlichkeit abhängig gemacht wird. Jeder Tierhalter ist an Gesetz und Recht gebunden. Mehraufwand wird durch staatliche Subventionen zumindest teilweise ausgeglichen. Dafür ist der Verbraucher nicht verantwortlich. Es unterliegt staatlicher Fürsorge den Tierhaltern finanziell unter die Arme zu greifen. Ordnungsrechtlich vorgegebene Haltungsbedingungen gelten für jeden Tierhalter im Land, ein Wettbewerbsvorteil durch tierquälerische Haltung fällt damit weg, sofern der Vollzug der Tierschutznormen funktioniert.

      2
      • Ehemaliger Landwirt sagt

        “Mehraufwand wird durch staatliche Subventionen zumindest teilweise ausgeglichen. ”

        Wie Großzügig von unserer Gesellschaft—–Mehraufwand wird durch staatliche Subventionen zumindest teilweise ausgeglichen.

        Glauben sie eigentlich, dass dies auf die Dauer geht?

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        • Günter Schanné sagt

          Nach dem II. WK hat die Subventionierung der Landwirtschaft begonnen, damals zu Recht. Seit ca. 1960/61 haben wir bei vielen landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere Fleisch und Milch eine Überproduktion.
          Dennoch nimmt die Subventionierung kein Ende. Aktuelles Beispiel in Bayern: 40 % im AFP für den Neubau von Milchviehställen. Förderung der Schweinestallbauförderung etc.
          Subventionen sind für eine verhaltensgerechte Unterbringung der Tiere völlig berechtigt.

          2
      • Schmeckt gut sagt

        Tschuldigung, Herr Schanné. Sie ticken nicht ganz richtig. Wir leben in einer Marktwirtschaft und wir Bauern sollen an allen Marktgesetzen vorbei, ohne die Wirtschaftlichkeit im Auge zu haben, Nutztiere halten. Die Kühltresen liegen selbstverständlich voll, weil ja eine Einschränkung des Imports nicht vorgesehen ist – die WHO könnte ja meckern. Und Mehraufwand “teilweise” ausgleichen? Sie meinen wohl, dass wir Bauern bescheuert sind und umsonst arbeiten? Wenn wir genug Geld verdienen, können wir zusätzlich sozusagen als “Hobby” etwas für alle möglichen Bereiche (Umwelt, Insekten, höchste Standards in der Tierhaltung) tun. Aber davon sind wir meilenweit entfernt.

        3
        • Günter Schanné sagt

          Hallo, “Schmeckt gut.”
          Eine rechtswidrige Tierhaltung wird auch durch Wirtschaftlichkeit nicht gerechtfertigt. Straftat bleibt Straftat.
          Fleisch von Tieren, die tierschutzwidrig gehalten wurden, ist nach dem LFBG mit verkehrsfähig, kann folglich auch nicht wirtschaftlich sein.

          2
            • Smarti sagt

              Herr Schanne spricht laut aus, was unsere Politik vor hat. Das ist die Meinung der Mehrheit der Städter – die sind so geprägt.
              Leider ist das eine Tatsache – auch die “neuen” Amtstierärzte sind so gepolt – das ist wirr, ja … aber wohl kaum mehr aufzuhalten.
              Ich spreche ( man muss eher sagen sprach ) – wohl mit Tausenden Bauernhofbesucher ) unterschwellig ist da immer ein Vorwurf.
              Und das wird von Jahr zu Jahr mehr.

              2
              • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

                “Das ist die Meinung der Mehrheit der Städter – die sind so geprägt.”

                Ich widerspreche,Städter sind auch an “Gut und Günstig” interessiert,damit noch ein Flug nach Malle drin ist.

                Nur eine kleine Minderheit versucht,ihre Theorien durchzusetzen.
                Amtstierärzte sind auch nur Menschen,der/die eine geht “hoch”,andere bleiben sachlich.

                1
  15. Sal Mander sagt

    Der Pro-Kopf-Fleischverzehr hat nichts mit den Haltungsbedingungen zu tun. Der Pro-Kopf-Fleischverzehr war in der voragrischen Zeit am höchsten, im Mittelalter betrug er 100 kg pro Kopf/Jahr. In Tierwohl-Diskussionen wird der Pro-Kopf-Fleischverzehr jedoch mit den Haltungsbedingungen vermischt. Die Grundaussage lautet: Je mehr Fleisch die Menschheit isst, desto schlechter werden die Tiere gehalten. Das ist ungefähr so, als würde man sagen, je mehr Autos auf den Straßen der Welt herumfahren, desto schlechter geht es den Automechanikern.

    12
    • Inga sagt

      “Nutztierhaltung macht Umweltschäden in D von jährlich 20 Mrd. Euro.
      20-30 % des produzierten Fleisches landen im Müll.
      durch massive Überforderung, mangelndes Wissen oder Verrohung der Tierhalter entsteht nach wie vor viel Tierleid.”

      Warum müssen die Tierhalter denn überfordert sein und mangelndes Wissen haben?
      (Das haben höchstens Feierabendbauern (Nebenverdienstbauern) mit einer ganz andern Berufsausbildung, die haben aber dann meistens einen kleineren Bestand.)

      Wer einen teuren Stall baut, der wird die Tiere darin auch optimal halten, er will ja auch was damit verdienen..
      Der hat auch kein mangelndes Wissen, der hat bestimmt eine entsprechende Berufsausbildung gegenüber denen, die das uns glauben machen wollen, damit sie ihr Gewissen beruhigen.

      Ob diese 20-30 % des produzierten Fleisches für den Müll nicht größer ist?
      Warum landet so viel in dem Müll?
      Weil die Leute in der Stadt keine Vorstellung mehr davon haben, wo das Fleisch herkommt nd dass es von einem lebendigen Wesen stammt.

      Mir hat in den 70igrern mal eine Großstädterin erzählt, ohne mit der Wimper zu zucken, dass sie Freitags fürs Wochenende eine viel zu große Menge Aufschnitt kauft und was dann am Montag noch da ist, wird weggeschmissen. als ob es etwas unnatürliches industrielle Massenware wäre.

      Kann die nicht weniger kaufen oder bessere einteilen?

      aber dann müßte sie ja überlegen….

      7
      • Günter Schanné sagt

        “Wer einen teuren Stall baut, der wird die Tiere darin auch optimal halten, er will ja auch was damit verdienen.”
        Optimale Haltung aus wirtschaftlichen Gründen. Die angeborenen, natürlichen Bedürfnisse der Tiere bleiben auf der Strecke.
        “… der hat bestimmt eine entsprechende Berufsausbildung…”
        Die Ausbildung der Landwirte wird von Behörden, Regierungspolitikern, Bauernverbänden und landwirtschaftlichen Organisationen bestimmt.
        Ganz ehrlich, wer hat in seiner Ausbildung etwas über das Verhalten von landwirtschaftlichen Nutztieren unter naturnahen Bedingungen gehört?

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        • Bauer Willi sagt

          @ Günter Schanne´,
          Sie haben nun sehr eloquent allen Diskutanten aufgezeigt, über welches profunde Wissen Sie verfügen und warum die derzeit praktizierte Tierhaltung (bio und konventionell) nahezu kriminell ist.

          Wenn das so ist, so dürfen Sie dies in keinem Falle dulden sondern müssen unbedingt Anzeige erstatten. Und zwar gegen diese und die vergangenen Regierungen, die das wohl wissentlich in Kauf genommen hat. Das ist strafbar. Ich bin gespannt, wie der Prozeß ausgeht und wer Recht bekommt.

          Falls Sie keine Anzeige erstatten, überlege ich, dass ich Sie verklage. Wegen Unterlassung…

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          • Günter Schanné sagt

            Hallo Bauer Willi,

            würde die tierschutzwidrige Haltung nicht von den Landesregierungen, insbesondere im Süden der Republik durch das bekannte Vollzugsdefizit der Veterinärbehörden geduldet, gäbe es weitaus weniger Agrarkriminalität. Sie können aber bei PETA nach dem Erfolg solcher Strafanzeigen fragen. Es gibt auch verschiedene, auch obergerichtliche Urteile zur ganzjährigen Anbindehaltung. Lesen Sie bitte selber nach.
            Der Vollzug des § 16a TierSchG ist Pflichtaufgabe der Veterinärämter, nicht meine. Ich habe nie behauptet, dass die ökologische Tierhaltung kriminell ist.
            Über einen Sachverhalt diskutieren, bedeutet für mich, mein Wissen einbringen. Schwafeln und andere Diskussionsteilnehmer mit abweichender Meinung verunglimpfen liegt mir nicht. Ich hege auch stets die leise Hoffnung, den einen oder anderen Mitdiskutanten zum Nachdenken anzuregen. Ich finde eine Diskussion, bei der alle der gleichen Meinung sind langweilig.

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          • Günter Schanné sagt

            Würden Sie mich wegen Unterlassung verklagen, würden Sie zugeben, dass die länger andauernde Anbindung von Milchkühen gegen § 17 Nr. 2 b TierSchG verstößt.

            2
            • Smarti sagt

              Herr Schanne, die Anbindehaltung von Kühen wäre vom Lebensmittelhandel normalerweise schon aus den Regalen verbannt. “Der Kunde will es so”… aber weil deutlich zuwenig Milch auf dem Markt ist, hält er sich zurück. Milch ist auch im Ausland nicht günstiger und der Handel weiß das.
              Anbindehaltung ist ein Auslaufmodell, und das ist auch gut so. Die Molkereien warnen ihre Bauern schon seit Jahren und versuchen Alles, sie bei der Umstellung zu beraten – nur bezahlen muss der Bauer seinen Stall selbst.
              Viele haben sehr viel Geld in die Hand genommen – rausgeschmissenes Geld, wenn man rein wirtschaftlich rechnet. Lebensqualität für Kuh und Landwirt, wenn man Kühe sehr mag.
              Herr Schanne, Anbindehaltung ist ein zwei Jahren ( meine Schätzung ) in D Geschichte – was ist Ihr nächstes Projekt ?
              Persönlich finde ich die Boxenhaltung vom Steppentier Pferd weniger tiergerecht als die Gruppenhaltung von Schweinen.

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              • Günter Schanné sagt

                Hallo Smarti, derartige Versuche hat der LMH in der Vergangenheit bereits unternommen, durch eine Kennzeichnung “Nur aus Laufstallhaltung”., oder Verringerung des Auszahlungspreises, bzw. Boni für Laufstall, Weidegang, Laufhof etc. Ich hoffe auch, dass die ganzjährige Anbindung bald beendet ist. Die Altersstruktur und die Nebenerwerbstätigkeit sollten neben der anstrengenden Melktätigkeit in Körperzwangshaltung möglichst viele Anbindehalter zum Aufgeben der Tierhaltung bewegen. Insbesondere, weil derzeit die Schlachtpreise und die Betriebskosten außergewöhnlich hoch sind. Kein Anbindehalter ist gezwungen, einen Laufstall zu bauen. Er kann ebenso aussteigen aus der Viehhaltung und Ackerbau betreiben. Einen Nachteil hätten nur die Molkereien, nicht die Landwirte und nicht die Umwelt.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Der Fleischkonsum war nicht während des ganzen Mittelalters so hoch. Bis ins 14. Jahrhundert lag er weit unter 100 kg. Erst als die Pest 30% der Menschen hinwegraffte, hat man die ausgebeuteten und minderwertigen Ackerflächen in Wiesen und Weiden verwandelt, und dann gab es eben so viel Fleisch. Als im 18. Jahrhundert nach über 300 Jahren Pest und Kriegen die Bevölkerung wieder wuchs, nahm der Fleischkonsum wieder ab. Es kommt eben auf die verfügbaren Ressourcen an.

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      • Schorsch Summerer sagt

        Frau Ertl, die eigentliche Ursache war die kleine Eiszeit. Durch die ständigen Misernten (z.B. auch Mutterkorn) war man zu den tierischen Alternativen gezwungen wenn man überleben wollte.

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Ja, aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Fleischkonsum auch wieder sehr niedrig.

    • Smarti sagt

      Sal Mander, das ist ein guter Vergleich, leicht verständlich und einprägsam, den werde ich mir merken.

      1
    • Inga sagt

      Umd wieviel kg Fleisch im Jahr verbrauchen die Inuit?

      Die haben keon Feld für Kartoffel- und Mehlnahrung, auch keone Gärten für Gemüsenahrung.

      Also hatten die Opas früher recht, die ihren Enkelkinder sagten, Fleisch ist das beste Gemüse.

      Das kännen ja die Tiere aufnehmen und wir dann die Tiere.

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      • Günter Schanné sagt

        Hallo Inga,
        die Inuit sind eine indigene Bevölkerungsgruppe im Norden Europas. Sie ernähren sich meines Wissens von Wildfleisch. Ich bezweifle, dass sie große Mengen Fleisch exportieren.
        Eine freiwillige Einschränkung, kein Verbot, des Fleischkonsums von
        Mitteleuropäern ist damit nicht vergleichbar. Außerdem wird ein großer Teil des bei uns produzierten Fleisches exportiert, nach VR China, Indochina, Mexiko usw. Dazu gehört auch der Export von angeblichen Zuchttieren in islamische Länder, wo sie betäubungslos geschlachtet werden. Eine Verringerung der Fleischproduktion hat zwei Vorteile: 1. Schutz der Umwelt
        2. Vielmehr Tierschutz
        Beides ist eine Aufgabe des Staates, die ihm aus Art. 20a GG übertragen wurde.

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        • Günter Schanné sagt

          Die Dekadenz in der konventionellen Landwirtschaft zeigt sich ganz deutlich im Unvermögen Neues zu denken.

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          • unklompizierter Wurzelwicht sagt

            Sie schaffen es doch auch nicht zu neuen Ufern: Krakeelen jetzt auch bei Willi, was das Zeug hält, hetzen gegen Bauern, verunglimpfen in Generalhaft sämtliche Tierhalter, die heutige LW im Allgemeinen, für WAS!? WARUM!?

            Und essen müssen Sie doch!!! – Oder sind Sie in einen Hungerstreik getreten!?

            Verzichten Sie persönlich, wenn’s Futter für die Tiere knapp wird!?

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            • Günter Schanné sagt

              Ich verweise auf geltendes Tierschutzrecht.
              Ihre aggressive Antwort, zeigt, dass ich ins Schwarze getroffen habe.

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              • firedragon sagt

                Guten Tag Herr Schanné,
                Googlesuche zu Ihrem Namen verweist auf eine TA Praxis.
                Zum besseren Verständnis – betreiben Sie eine TA Praxis, wenn ja, behandeln Sie auch Nutztiere aus der landwirtschaftlichen Haltung ?

                1
                • Günter Schanné sagt

                  Hallo,
                  die Google-Information ist veraltet. Ich habe früher landwirtschaftliche Nutztiere behandelt.

                  1
                • firedragon sagt

                  Danke.
                  Wann haben Sie das letzte Mal in einem landwirtschaftlichen Betrieb ein Nutztier behandelt, bzw. eingeschläfert?

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo firedragon, ich habe 2020 meine kurative Tätigkeit beendet, und war weiterhin als Amtlicher Tierarzt für meinen Landkreis tätig.

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                • firedragon sagt

                  Hat sich, während Ihrer tierärztlichen Tätigkeit, die Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren nicht verbessert?

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo firedragon,

                  ich war dreißig Jahre als Tierarzt tätig.
                  Es gab punktuelle Verbesserungen in der Tierhaltung. Mühevoll erkämpft, und dennoch völlig unzureichend.

                  Die Mehrzahl der Kühe in Bayern lebt in Laufställen; dennoch gibt es noch ca. 14.000 Betriebe mit ganzjähriger Anbindung der Milchkühe. Rinder sind Lauftiere. Bewegung ist eine angeboren, natürliche Verhaltensweise.

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                • firedragon sagt

                  Herr Schanné,
                  die Betriebe, deren Milchkühe Sie betreut haben und die ganzjährig in Anbindehaltung gehalten wurden/werden, wie viele Tiere stehen dort im Durchschnitt im Stall?
                  (Bitte nur Betriebe, in denen Sie waren)

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo firedragon,

                  das damalige bayerische Stahlbauförderprogramm gab es für Betriebsgrößen bis 10 und bis 20 Kühe (Güllekanal mit Gitterrost hinter dem Standplatz, Stahlbetondecke oben für die Futterbevorratung zum Brandschutz).
                  Die meisten Betriebe hatten 18- 22 Milchkühe.
                  Körperpflege und Thermoregulation waren erheblich eingeschränkt oder vollständig unterdrückt.

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                • firedragon sagt

                  Herr Schanné, ich mache mir mal Gedanken.
                  Das sind im Schnitt 20 Tiere.
                  20 Tiere reißen es, einzelbetrieblich, nicht raus. Es liegt demnach keine Profitgier des Betriebsinhanhabers vor.
                  Wenn man die Bevölkerung fragen würde, ob 20 Tiere unter Massentierhaltung fällt, würde das verneint werden.
                  Betriebe mit 20 Milchkühen gehören zur Gruppe der kleinbäuerlichen Betriebe, die man, wenn man dem Glauben schenken darf, schützen und erhalten möchte.
                  Sie bezeichnen diese Viehhalter als Agrarkriminelle.
                  Herr Schanné,
                  wie viele, der von Ihnen betreuten, Betriebe haben noch Viehhaltung? Alle, die Hälfte ?
                  (rückblickend auf Ihre dreißigjährige Tätigkeit)

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo firedragon,
                  die Zahl der aufgestallten Tiere ist irrelevant.
                  Sie betrachten den Sachverhalt lediglich aus wirtschaftlicher Sicht. Maßstab ist jedoch das Tierschutzrecht.
                  Länger andauernde oder ganzjährige Anbindung von Milchkühen verstößt gegen das Tierschutzgesetz, gleichgültig ob 2 Kühe oder 20 oder 70 Kühe so gehalten werden. Weder die EG-RL 98/58 noch das Tierschutzgesetz enthalten eine numerische Einschränkung. Massentierhaltung ist ein politischer Begriff, der im Tierschutzgesetz nicht vorkommt. Der Erhalt kleinbäuerlicher Betriebe ist eine politische Absichtserklärung, die nicht ausführbar ist, wenn sie die Misshandlung von Tieren voraussetzt. Agrarkriminalität ist ein stehender Begriff unter Juristen. Kriminell ist n.m.M. die Qualhaltung von Milchkühen durch ganzjährige Anbindung. Sie verletzt neben § 2 Nr. 1 auch § 17 Nr. 2 TierSchG. § 17 beschreibt den Straftatbestand der
                  Tierquälerei.
                  Es gibt auch kleinbäuerliche Betriebe, die viehlos wirtschaften.

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                • firedragon sagt

                  Herr Schanné,
                  das ist keine Antwort auf meine Frage.

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo firedragon,
                  Ihre Frage nach den Betriebszahlen mögen Sie sich bitte aus den Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik oder dem Bundesamt für Statistik beantworten.
                  Ich sehe hier keinen relevanten Zusammenhang mit dem geltenden Tierschutzrecht.

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                • firedragon sagt

                  Herr Schanné,
                  mich interessieren die Statistiken nicht.
                  Mich interessiert, was Sie in Ihrem Umfeld wahrgenommen haben.

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo, firedragon,

                  den ungläubigen Blick aus großen traurigen Augen von zwei Kälbchen, am Halse mit einem Strick angebunden in der Stallgasse, denen ich wenige Minuten vorher auf die Welt geholfen hatte, werde ich in meinem Leben nie mehr vergessen. Das war zu einer Zeit als Kälber noch angebunden werden durften. Unvergesslich bleiben mir auch die Ferkel, denen ich auf die Welt geholfen hatte, nachdem der Schweinebauer vergeblich versucht hatte, sie mit dem Augenhaken aus dem Muttertier herauszuziehen. Er hatte dabei den Ferkeln den Augenbogen und das Unterkiefer demoliert.
                  Es gelang mir auch durch Vorbildsein und durch geduldige Erklärung eine sanfte Geburtshilfe im Einklang mit dem Muttertier in den von mir betreuten Betrieben einzuführen.
                  Die drangvolle Enge, das Liegen auf dem Gitterrost, mit dem Hinterschenkel und dem Euter, die schmerzhaft entzündeten Sprunggelenke konnte ich den Kühen nicht ersparen. Ein Eindreschen auf die Tiere, Treten mit Füßen konnte ich in meiner Gegenwart unterbinden. Auch in den Schlachtbetrieben, in denen ich Aufsicht hatte.

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                • firedragon sagt

                  Herr Schanné,
                  ich kann schon verstehen, warum Sie so vehement auf das Tierschutzgesetz verweisen.
                  Ihre Ausführung, wie Tierhalter mit Tieren umgehen war immer noch nicht die Antwort auf meine Frage.

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo firedragon,
                  ich habe den Umgang von Tierhaltern mit ihren Tieren beschrieben, den ich in meinem Umfeld wahrgenommen habe.

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                • firedragon sagt

                  Ich hatte das “… wie viele, der von Ihnen betreuten, Betriebe haben noch Viehhaltung? Alle, die Hälfte ?
                  (rückblickend auf Ihre dreißigjährige Tätigkeit) …” gefragt, Herr Schanné.

                  Können Sie ja irgendwann beantworten, ich verabschiede mich für heute.

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              • Smarti sagt

                Herr Schanne, warum denken Sie, dass konventionelle Tierhalter ihre Tiere schlechter halten als ihre Bio-Kollegen ?
                War das während Ihrer Praxis-Zeit Ihr Eindruck ?
                Ich habe das nämlich ( als Assistentin eines Tierarztes ) vor rund 20 Jahren eher umgekehrt in Erinnerung.
                Jetzt sehe ich keine Unterschiede – das heißt alleine von den Tieren her sieht man jetzt nicht, ob dies ein Bio oder normaler Hof ist.

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo Smarti,
                  mein Maßstab für die konventionellen Tierhalter sind nicht die ökologisch oder Biobetriebe, sondern das Tierschutzgesetz.
                  Nach meinen Kenntnissen sind die Vorgaben für die Tierhaltung in ökologischen -oder Biobetrieben aufgrund der Verbandsvorgaben (Bioland, Demeter etc.) tierfreundlicher als die konventionelle Tierhaltung.

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                • Smarti sagt

                  Hallo Herr Schanne, die allermeisten grösseren Offenställe für Vieh mit Weidehaltung kann man ohne Anpassung auf Bio umstellen. Einzig die Kälber brauchen einen zusätzlichen kleinen Auslauf oder einen Weidezugang – aber das ist jetzt nicht die Welt.
                  Ihr “Kampf” gegen die Tierhalter macht mich etwas ratlos.
                  Es ist so, als wollten Sie in ihrem Garten eine Distel entfernen und dafür holen Sie sich einen Bagger und reissen auch gleich noch Ihr Haus ein…

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo Smarti,
                  ich kämpfe nicht gegen Tierhalter. Ich verweise auf die Diskrepanz zwischen der gesetzlich gebotenen und der tatsächlichen, also rechtswidrigen Tierhaltung in Form der länger andauernden oder ganzjährigen Anbindung von Milchkühen hin.
                  Der Vergleich mit der Distel ist schief, weil eine Distel kein rechtswidriger Zustand ist, sondern ein Sinnbild dafür, wie wunderbar die Natur um uns herum ist. Die ganzjährige Anbindung von Milchkühen verstößt gegen geltendes Tierschutzrecht. Die Menschen in Bayern brauchen die Milch von Kühen aus dieser Qualhaltung nicht.

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              • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

                Leider muss ich Sie jetzt enttäuschen, ich halte keine Tiere, erlebe allerdings derzeit in meinem direkten Umfeld, dass viele tierhaltende Betriebe jetzt das Handtuch geschmissen haben.

                Deren Ställe sind heute leer, weil sie physisch und psychisch dieser gewaltigen Belastung einfach nicht mehr gewachsen waren.

                Werter Herr Schanné, Sie setzen sich für die Rechte der Nutztiere ein, was zunächst einmal nicht zu verteufeln ist. Vollkommen makaber aber wird es, wenn bei solchen medialen verbalen Kampftiraden der Mensch komplett auf der Strecke bleibt.

                Ist für Sie der Homo sapiens an sich kein schützenswertes Geschöpf unter unserem großen Himmelszelt.

                …Augenscheinlich nicht; und ja, Sie haben recht, genau das macht mich mittlerweile wütend, weil das eben nur eine extrem verlogene Moral und Ethik beinhaltet, ignorant Existenzen zerstört werden, mitmenschlich leere Körperhüllen als Hinterlassenschaften.

                Sie und Ihresgleichen zerstören blindwütig äußerst empfindsame Menschenseelen. Verspüren Sie dabei überhaupt keine Empathie für eben diese Geschöpfe Gottes!?

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                • Günter Schanné sagt

                  Ich verstehe Ihre Empörung nicht. Ihre Wortwahl finde ich reichlich überzogen.
                  Natürlich ist der Mensch schützenswert. Einzelheiten finden sie in unserem Grundgesetz.
                  Der Schutz des Menschen kann aber nicht verfassungskonform erfolgen, indem tierschutzwidrige Haltung von Tieren toleriert wird. Gewerbliche Tierhaltung dient dem Geldverdienen wie jeder andere Beruf auch. Rechtswidrige Tierhaltung ist sittenwidrig und verdient keine Toleranz. Insbesondere, weil im Unterschied zu anderen Gewerben lebende Wesen, die ebenso wie wir Schmerzen und Leiden empfinden, fortgesetzt gequält werden.
                  Menschen und Tiere gegeneinander aus zuspielen, ist ein moralisch äußerst zweifelhaftes Unterfangen.

                  Jeder Tierhalter ist selbst verantwortlich dafür, dass er seine Tiere entsprechend den Vorgaben des Tierschutzgesetzes unterbringt.
                  Welche moralische Qualität hat ein Mensch, für dessen Seelenheil das fortgesetzte Quälen von Tieren erforderlich ist??

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                • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

                  Sie verstehen meine Empörung nicht!?

                  Hinter Ihrer “leisen” Aggression versteckt sich ein kaum mehr belehrbarer Bauernbasher, der sämtliche Tierhalter schlichtweg als Agrarkriminelle einstuft.

                  Und genau deshalb kann und will ich Sie nicht mehr ernst nehmen. Mit Menschen wie Ihnen ist jede Diskussion sinnlos vergeudete Zeit – mehr nicht. Tut mir leid!!!

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                • Mark sagt

                  @☺Schanne
                  Leid entsteht, wenn man nach etwas verlangt, was man nicht haben kann. Ein armer Schlucker leidet unter seiner Armut nur dann, wenn er gern reich wäre. Man leidet unter unangenehmen Gefühlen nur dann, wenn man sie gern los wäre und sich nach angenehmen sehnt. Leid entsteht dann, wenn man mit seinem Schicksal hadert und seine Lebensumstände nicht annehmen kann. Leid entsteht also aus einer Erwartungshaltung heraus, verbunden mit der Erfahrung, dass die Erwartungen nicht erfüllt werden.Tiere können krank werden, Angst und Hunger haben, Trauer empfinden. Aber stimmt es vor dem Hintergrund des oben Gesagten, dass Tiere leiden? Haben Tiere vergleichbare Erwartungen, wie der Mensch sie hat? Jagen Tiere irgendwelchen Gefühlen nach? In diesem Sinne kennen Tiere eben gerade kein Leid.
                  Wenn wir vom Tierleid in der Massentierhaltung reden, geht es also gar nicht um das Leid der Tiere. Es geht um das Leid von Menschen, die den Anblick von Nutztieren in der industriellen Landwirtschaft nicht aushalten. Es geht um das Leid von Menschen, die Massentierhaltung nicht als gegeben hinnehmen wollen. Es geht um die enttäuschten Erwartungen von Menschen.

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                • Günter Schanné sagt

                  Hallo Mark,
                  leider kann ich Ihnen nicht direkt antworten.

                  Das Leid von Tieren wurde schon vor längerer Zeit beschrieben:
                  Leiden – als eigenständiger Begriff des Tierschutzrechts – sind alle nicht bereits vom Begriff des Schmerzes umfassten Beeinträchtigungen im Wohlbefinden, die über schlichtes Unbehagen hinausgehen und eine nicht ganz unwesentliche Zeitspanne fortdauern (BGH, NJW 1987, 1833, 1834; Lorz/Metzger, Tierschutzgesetz, 6. Aufl., § 1 Rdn. 33; ähnlich VGH Mannheim, NuR 1994, 487: „Nach den Erkenntnissen der Tierpsychologie und der dazu gehörenden Verhaltensforschung werden Leiden durch der Wesensart des Tieres zuwiderlaufende, instinktwidrige und vom Tier gegenüber seinem Selbst- oder Arterhaltungstrieb als lebensfeindlich empfundene Einwirkungen und durch sonstige Beeinträchtigungen seines Wohlbefindens verursacht“). Unter Wohlbefinden wird dabei ein Zustand physischer und psychischer Harmonie des Tieres in sich und – entsprechend seinen angeborenen Lebensbedürfnissen – mit der Umwelt verstanden (Lorz/Metzger, a.a.O., § 1 Rdn. 9; Hirt/Maisack/Moritz, Tierschutzgesetz, 2. Aufl., § 1 Rdn. 18). Die Leiden müssen erheblich sein; hierbei handelt es sich zur Ausgrenzung von Bagatellfällen um ein Merkmal, das als Rechtsbegriff – ebenso wie im Rahmen anderer Gesetzesbestimmungen (vgl. § 184g Nr. 1 StGB) – zu qualifizieren ist. Ob es im Einzelfall vorliegt, ist im wesentlichen Tatfrage (BGH, a.a.O.). Dabei dürfen an die Feststellung der Erheblichkeit im Hinblick darauf, dass es nur um die Abgrenzung von Bagatellfällen und geringfügigen Beeinträchtigungen geht, keine übertrieben hohen Anforderungen gestellt werden (Hirt/Maisack/Moritz, a.a.O., § 17 Rdn. 61). Hervorgerufen werden Leiden durch Einwirkungen, die der Wesensart, den Instinkten und dem Selbst- und Arterhaltungstrieb zuwiderlaufen (Lorz/Metzger, a.a.O., § 1 Rdn. 43).
                  2. Vorliegend hat das LG erhebliche Leiden unter Berufung auf obergerichtliche Rechtsprechung (OLG Koblenz, B. v. 17.9.1999, 2 Ss 198/99, juris; OLG Celle, B. v. 28.12.2010, 32 Ss 154/10, juris; jeweils – ebenso wie das Landgericht Mosbach, B. v. 19.6.1991, 1 Qs 32/91, juris – unter Berufung auf BGH, a.a.O.: „Anomalien, Funktionsstörungen oder generell spezifische Indikatoren“ als schlüssige Anzeichen und Gradmesser eines Leidenszustandes) mit der Begründung verneint, dass keine äußerlich wahrnehmbaren Auffälligkeiten im Verhalten der Tiere festgestellt worden seien. Dieser Auffassung kann allerdings nur insoweit gefolgt werden, als das Vorliegen solcher Anzeichen (z.B. Verhaltensstörung, Funktionsstörung) ein starkes Indiz für erhebliche Leiden ist. Eine notwendige Voraussetzung hierfür sind solche jedoch nicht.
                  3. Erhebliche Leiden können nämlich trotz Fehlens von äußeren Anzeichen auch dann schon vorliegen, wenn das Tier über einen nicht geringfügigen Zeitraum Verhaltensrestriktionen unterworfen wird, die eine elementare Bedürfnisbefriedigung unmöglich machen (vgl. Hirt/Maisack/Moritz, a.a.O., § 17 Rdn. 81). Auch eine nicht artgerechte Haltung, die sich beispielsweise in einer (dauernden) Entbehrung angeborener Verhaltensbedürfnisse zeigt, vermag erhebliche Leiden zu begründen (vgl. VG Frankfurt, NVwZ 2001, 1320). Je stärker dabei ein angeborener Verhaltensablauf durch das Verhalten des Menschen beeinträchtigt wird, desto eher muss man das dadurch verursachte Leiden jenseits der Bagatellgrenze ansiedeln und als erheblich einstufen (Hirt/Maisack/Moritz, a.a.O., § 17 Rdn. 81). Eine Verhaltensstörung, der in der Regel schon ein länger dauerndes erhebliches Leiden vorausgeht, muss (noch) nicht eingetreten sein. Solche Störungen zu vermeiden, ist gerade Anliegen des Tierschutzgesetzes (vgl. § 2 TierSchG). Erhebliche Leiden können somit auch ohne äußere Anzeichen aufgrund nicht artgerechter Haltung entstehen (i. d. S. wohl auch OLG Koblenz,

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                • Karl Timme sagt

                  Ohne Kommentar einige Links in Zeitlicher Abfolge 2015-2018:
                  “https://www.op-marburg.de/Mehr/Welt/Panorama/Verwaltungsgericht-entscheidet-ueber-Zirkusaffen-Robby”

                  “https://www.nwzonline.de/panorama/celle-rechtsstreit-zirkusaffe-soll-in-eine-auffangstation_a_32,1,1071531796.html#”

                  “https://nordhessen-journal.de/heute-ist-gerichtstermin-wegen-zirkusaffe-robby/”

                  “https://tageblatt24.com/zirkusaffe-robby-aus-dem-circus-belly-muss-abgegeben-werden-schluss-mit-dem-affen-zirkus/”

                  “https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/ovg-lueneburg-11lb3418-zirkusaffe-robby-darf-im-bei-familie-bleiben/”

                  “https://www.rtl.de/cms/schicksal-von-zirkus-affe-robby-entscheidet-sich-vor-gericht-jahrelanger-rechtsstreit-vor-entscheidung-4228477.html”

                  “https://www.youtube.com/watch?v=2mb6reCan_I&ab_channel=AbenteuerLeben”

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            “Die Dekadenz in der konventionellen Landwirtschaft zeigt sich ganz deutlich im Unvermögen Neues zu denken.”

            Na klar, wenn die Bauern nicht mit meine Ausführungen einverstanden sind, dann unterstelle ich denen Dekadenz.
            Wer das Fremdwort “dekadent” benutzt, verleiht seiner Aussage dadurch einen deutlich abwertenden Beigeschmack

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            • Günter Schanné sagt

              Ich habe das Wort Dekadenz aus einem Beitrag eines anderen Diskutanten aufgegriffen und meine Antwort in diesem Fall bewusst überspitzt ausgeführt.
              Bürgern außerhalb der Landwirtschaft Dekadenz vorzuwerfen, weil sie die konventionelle Landbewirtschaftung und Tierhaltung mit Umwelt- und Tierschutzkriterien für unvereinbar halten, finde ich unberechtigt.

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            • Inga sagt

              Wer so etwas behauptet hat keine Ahnung, Ehemaliger,
              Wie kann man den einen Leiter eines landw. Betriebes als denkfaul oder dumm bezeichnen?

              Der das macht ist selber geistig etwas unbeweglich!

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  16. oberländer sagt

    Viele Köche verderben den Brei.
    Aber dem Hungernden ist das dann vermutlich egal.
    Deutschland = Dekadenzland .

    einen schönen Sonntag

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    • Günter Schanné sagt

      Fleisch und Milchprodukte sind nicht zwangsläufig erforderlich, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen.
      Pflanzliche Nahrungsmittel sind dafür effektiver.

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      • Smarti sagt

        Herr Schanne, mit was möchten Sie denn gerne Ihre pflanzlichen Nahrungsmittel gedüngt haben. Das Gas für Kunstdünger ist leider aus.

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        • Günter Schanné sagt

          Die effektive Bekämpfung des Hungers in der Welt mit pflanzlichen Nahrungsmitteln schließt die Tierhaltung und die Verwendung von tierischem Dünger nicht aus.
          In Afrika wird v.a. Weizen gebraucht.

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  17. Harald Müller sagt

    TIERETHIK WICHTIGER ALS MENSCHENETHIK?

    Ich wünschte mir, all diese Weltverbesserer wären mindestens ähnlich engagiert, wenn es um die Abschiebung alter Menschen in Altersheime geht:

    Sicherlich hat die Mehrheit der Tagungsteilnehmer selbst schon miterlebt (oder gar mitentschieden!), dass Eltern, Verwande oder Bekannte quasi von heute auf morgen aus dem vertrauten Umfeld verschwunden wurden (sic!).
    Und obwohl allgemein bekannt ist, dass selbst bei engagiertestem Pflegepersonal die Bedingungen in Altersheimen die Einbindung in eine Familie nicht ersetzen können, diskutiert man lieber Sinn und Unsinn eines weiteren Schweinespielzeugs im Nutztierstall.

    Letztlich ist die Tierwohldebatte in der heutigen Form doch nichts anderes als ein Schutzmechanismus einer Luxusgesellschaft, um sich nicht den wirklich dringlichen Ethikdebatten im menschlichen Zusammenleben stellen zu müssen.
    (Hier dürfen sich insbesondere die Kirchen als Träger vieler Altenheime angesprcohen fühlen!)

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    • Harald Müller sagt

      P.S.:
      In Bauernfamilien ist es üblich, dass die Altenteiler (ein Wort, dass es außerhalb der Landwirtschaft gar nicht gibt!) weiterhin ins bekannte gesellschaftliche Umfeld (dazu zählt die tägliche Arbeit, aber auch Sozialleben und die tägliche Fürsorge…) eingebunden sind.
      Auch die Altenpflege wird meist vor Ort organisiert.

      Welcher Tierethiker kann schon mit solchen hohen Standards in seinem privaten Umfeld protzen?
      Womöglich werden manche Besserwisser einfach nur angetrieben vom Neid auf intakte Familienverhältnisse anderswo – und die deprimierende Aussicht auf das eigene Schicksal in massenmenschenhalterischer Einzelhaft?

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      • Inga sagt

        Ja,
        in der Einzelhaft denkt man anders.
        Deswegen zeigt Peter Lustig im ZDF denen gerade wie man in der Steinzeit gejagt hat, damit man nicht verhungerte.
        Denn damals gab es keinen Supermarktt.

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    • Günter Schanné sagt

      Ein Unrecht (Seniorenheime) wird nicht rechtens durch ein anderes Unrecht wie die ständige, fortgesetzte Misshandlung von Tieren.

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