Bauer Willi
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Es geht nicht nur um Glyphosat…

Wenn ich in einer Runde von „normalen“ Menschen zu erkennen gebe, dass ich Bauer bin, dauert es nicht lange, bis das böse Wort fällt: GLYPHOSAT. Und dann geht die Post ab. Dass das ja eine Sauerei ist, dass das überhaupt noch zugelassen ist, dass man das ja überall findet, in der Muttermilch, im Bier, ja sogar im Urin. Dass das krebserregend ist und man es schon im Grundwasser findet. Das geht ja gar nicht. Eigentlich gehöre so was sofort verboten, aber Monsanto und all die anderen Chemie-Riesen stecken ja bekanntlich  mit der Politik unter einer Decke und man könne den Verdacht haben, dass auch die Behörden geschmiert werden. Und dass mit den Studien sei ja auch alles getürkt, es gäbe ja genügend ordentliche Studien von Greenpeace, die das Gegenteil beweisen würden.

Das ist jetzt nur ein kleiner Ausschnitt von Kommentaren, die Liste ist bei weitem nicht vollständig. Und da stehe ich da, höre mir das alles an, und müsste eigentlich zu mir sagen: Willi, was bist Du doch für ein schlechter Mensch. Weil ich ja auch Glyphosat einsetze.

Mittlerweile habe ich mir abgewöhnt, auf all diese Einwürfe zu antworten, weil das sinnlos ist. Mein Gegenüber wiederholt ja nur das, was er in den Medien gesehen, gehört oder gelesen hat. Einen fundierten wissenschaftlichen Hintergrund hat er in den meisten Fällen nicht, woher auch. Keiner, nicht mal ich selbst, habe alle Studien und Gegenstudien gelesen, weil deren Zahl in die Hunderte, vielleicht sogar Tausende geht und mittlerweile über 100.000 Seiten umfasst.

Und trotzdem rede ich mit meinem Gegenüber weiter. Ich frage ihn, ob es nicht so ist, dass er eigentlich keine „Pestizide“ in seinen Lebensmitteln haben will. Sofort kommt ein heftiges Nicken. Und schon sind wir weg vom „bösen“ Glyphosat und auf der nächsten Ebene, den Pflanzenschutzmitteln im Allgemeinen. Davon würde ja überhaupt zu viel gespritzt und gesprüht, aber das läge ja wohl auch an den vielen Monokulturen und man sähe ja überall nur noch Mais, wahrscheinlich sogar gentechnisch verändert. Und da käme ja auch viel zu viel Gülle drauf, und das Nitrat käme dann ins Grundwasser und das würden wir dann mit dem Trinkwasser aufnehmen und uns so quasi vergiften.

So, jetzt habe ich aber mein Fett wegbekommen! Jetzt könnte ich ja losballern, und mein ganzes Fachwissen aus 40 Jahren praktischer Landwirtschaft, aus Artikeln und Berichten, aus Faltblättern und Faktenchecks abschießen. Mach ich aber nicht. Warum? Weil das nichts bringt.

Mein Gegenüber signalisiert mir mit all diesen Vorwürfen eigentlich nur eines: ich bin verunsichert, ich mache mir Sorgen und ich habe vielleicht sogar Angst. Und das alles sind Gefühle. Gegen Gefühle helfen aber keine Fakten. Hatten Sie als Kind vielleicht auch Angst, durch einen dunklen Keller zu gehen? Bei mir war das so. Und was hilft gegen Angst vor dem dunklen Keller? Das Licht anmachen!

Doch was mache ich? Ich antworte nicht, sondern stelle ihm Fragen.  Die erste Frage: Gut, ich habe Sie jetzt lange reden lassen  und wüsste jetzt gerne von Ihnen, wie denn die Alternativen aussehen? Jetzt muss mein Gegenüber nachdenken. Darauf gibt es jetzt im Wesentlichen zwei mögliche Antworten. Erstens: das weiß ich doch nicht, ist doch nicht mein Job darüber nachzudenken. Da könnte man jetzt nachhaken und fragen, wessen Job das denn sei (meistens kommt da: die Politik) Die zweite Antwort könnte lauten: weniger spritzen und nicht so viel düngen. Damit kann ich jetzt als Bauer was anfangen. Und ich frage weiter: was denn seiner Ansicht nach passieren würde, wenn ich weniger spritze oder dünge? Jetzt muss mein Gegenüber wieder nachdenken, kommt aber, wenn er ehrlich zu sich selbst ist, zu dem Schluss, dass ich dann weniger Ertrag hätte. Da stimme ich ihm zu, frage ihn dann aber, ob es nicht besser wäre, überhaupt keine „Pestizide“ einzusetzen? Da kommt dann sofort Zustimmung und ich merke, dass ich ihm so langsam symphatisch werde, weil ich ihn offensichtlich verstehe, seine Sorgen und Ängste ernst nehme.

Tja, sage ich, das können Sie haben. Kaufen Sie ganz konsequent nur Bio-Produkte. Da sind in der Regel keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel drin. Bio-Produkte werden auch gegen Krankheiten und Schädlinge gespritzt, aber die Mittel gelten als unbedenklich. (Was nicht stimmt, wenn man sich die Nebenwirkungen zum Beispiel von Spinosad, einem biologischen Insektizid ansieht. https://www.bauerwilli.com/bienengefaehrlich/) Bio-Lebensmittel sind in jedem Fall in Regel aus gutem Grund teurer.

Und genau jetzt beginnt etwas Interessantes: mein Gegenüber beginnt, sich zu rechtfertigen. Ja, er würde sehr auf gute Qualität achten, er würde im Supermarkt auch bestimmte Produkte in Bio-Qualität kaufen, in letzter Zeit auch weniger Fleisch essen (was ich überhaupt nicht wissen wollte) und er würde auch sehr auf Regionalität achten (was ich auch nicht wissen wollte). Ja, sage ich , dass habe ich jetzt verstanden, aber so richtig konsequent, alle Produkte nur im Bioladen, von einem anerkannten  Verband wie Demeter, Bioland oder Naturland, die kaufen sie dann doch nicht, oder? Tja, sagt mein Gegenüber, das wäre ja nicht gerade billig und ein wenig müsse er ja schon auf seinen Geldbeutel achten, vor allem jetzt, wo die Inflation so hoch ist.

Und jetzt sage ich nichts, sondern schaue ihn nur lange schweigend an. Und er weicht meinem Blick aus. Und so langsam dämmert es ihm: es geht bei dieser Diskussion eigentlich nicht nur um Glyphosat…

Nachtrag: Ich habe diesen Artikel mit wenigen Abweichungen bereits im August 2016 veröffentlicht. https://www.bauerwilli.com/es-geht-doch-nicht-um-glyphosat/

Seitdem hat sich in der Diskussion wenig geändert. Immer noch stellen die Gegner von Glyphosat die gleichen falschen Behauptungen auf, die von EFSA und BfR nun noch einmal widerlegt worden sind. Interessant und sehr bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang die Rolle der Medien, die sich die Argumentation der NGO zu eigen gemacht haben. Beispielhaft sei dies an einem Interview gezeigt, in dem Mitri Sirin die FDP-Politikerin Carina Konrad befragt und sie immer dann unhöflich unterbricht, wenn sie nicht seiner Meinung folgt. Ich finde es sehr bemerkens- und bewundernswert, wie Frau Konrad diese “Angriffe” abwehrt.

https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/glyphosat-keine-risiken-behauptet-carina-konrad-fdp-100.html

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66 Kommentare

  1. Thomas Bröcker sagt

    …. nur damit der Blödsinn von @Andreas nicht oben stehenbleibt (auch das hat ja Methode)

    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie es der Bio-Branche, der Angst- und Mitleidsindustrie gelingt, die selben Wirkstoffe und Bestandteile von Pflanzenschutzmitteln zu verteufeln und mit allen möglichen unbewiesenen Risiken zu belegen, die in der Medizin und Hygiene in Potenzen höheren Dosen auf einmal lebensrettend sind.
    Im Übrigen konnten mir die Studenten der “Studie” von Randolf Menzel (“Neonics machen die Bienen orientierungslos” – was ja auch vom Glyphosat behauptet wird) in keinster Weise erklären, wie sie die praxisübliche Dosierung auf ihre Bienen bekommen haben.
    Das ist nämlich gar nicht so einfach. Es muss erstmal modelliert werden, mit wieviel der jeweiligen Substanz der untersuchte Organismus überhaupt in Berührung kommen KANN.
    Diese seltsamen “Untersuchungen” zu Pflanzenschutzmitteln durch irgendwelche Spenden-.finanzierten Brüder und Schwestern arbeiten meist mit Dosierungen , die um Potenzen höher sind als in der Praxis möglich. Und wie gesagt, wenn dann noch speziell gezüchtete Ratten aus der Krebsforschung verwendet werden (die extrem schnell Tumore entwickeln) … ist das gewünschte Ergebnis vorhersehbar.
    Mit seriöser Wissenschaft hat das ganze Schmierentheater der Marktabgrenzungserzählungen der Bio´s und der Angsterzeugung über irgendwelche “ÖKO-Institute” um an Spenden und andere Gelder zu kommen, schon lange nichts mehr zu tun.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Richtig witzig Andi….er hätte sicher auch keine Kelle voll Kochsalz gegessen, ..Andi, Andi, wie witzig.

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    • vernünftig von dem Mann den Journalisten Unfug nicht mit zu machen und sich auf die plumpe Falle einzulassen.
      Da könnten sich einige in Bayern beim Besuch des Oktoberfests ein Bsp nehmen und nicht ihre Grenzen überschreiten um mit einer Alkohol Vergiftung in der Gosse zu landen.

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    • Bauer Fritz sagt

      @ Andreas
      Ich spendiere ihnen 1 Liter Freibier !
      Mit 1 Teelöffel (= 15 ml) Bio-Kupferoxychlorid
      (mit der Wirkstoff-Konzentration der üblichen jährlichen Ausbringmenge bei Biobetrieben)

      Ich spendiere ihnen 1 Liter Freibier!
      Mit 1 Teelöffel (= 15 ml) Glyphosat
      (mit der Wirkstoff-Konzentration der üblichen jährlichen Ausbringmenge bei konventionellen Betrieben)

      Sie können sich aussuchen welches Freibier sie lieber haben wollen.
      Prost.

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  2. Jürgen Donhauser sagt

    Jetzt muss ich einmal eine ganz naive Frage stellen – ernsthaft.
    Vor Jahren ging schon einmal die Meldung rum, dass beim Nachweis von Glyphosat nicht das Mittel an sich festgestellt wird, sondern nur ein Bestandteil des Wirkstoffes. Dieser Bestandteil/Baustein soll aber auch in Reinigungsmittel vorhanden sein, mit denen unter anderem auch die Abfüllanlagen (z.B. Milch, Bier usw.) oder Fertigungslinien nach bzw. vor Produktionsbeginn gereinigt werden. Damals wurde in den Raum gestellt, dass es bei den angeblichen Nachweis des Glyphosates in Wirklichkeit um die “Rückstände” der Reinigungsmittel handle. Weiß da jemand etwas mehr dazu?

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  3. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Das stimmt, Frau Conrad argumentiert sehr gut auf die ihr gestellten Fragen. Dennoch nützt es alles nichts, sie ist über ihre Partei Teil der unsäglichen Regierung dieses Landes und somit unterstützt sie auch die Dinge, die uns im Rahmen der sogenannten “Transformation” das Leben schwer machen, als da wären CO2-Hype, Energiekrise, angeblich drohender Weltuntergang, usw.

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  4. In der Abfolge des Mustergespräches gehört noch ein Schritt rein: “die Ertäge sinken” wird meist von “wenn die Menschen weniger Fleisch äßen, dann würde das nichts ausmachen” gefolgt.
    Und zum Zusammenspiel NGOs und Medien, vor etwa 10 Jahren gab es mal so eine Kampagne gegen Glyphosat. In der Süddeutschen wurde in regelmäßigen Abständen Schockerberichte veröffentlicht. Immer am Freitag, damit das BfR auch ja nicht zeitnah reagieren konnte. Wenn das BfR dann am Montag oder Dienstag die Schockermeldung korrigiert hat, war es dann eh schon zu spät. Klassische Kampagnen Taktik.

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    • Ertl Elisabeth sagt

      Mit weniger Lebensmittelverschwendung und weniger Konsum tierischer Produkte wäre der ökologische Spielraum aber tatsächlich größer. Auch wenn man nicht alle gesellschaftlichen Wünsche auf Basis dieses Argumentes erfüllen kann.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Elisabeth, wie groß ist denn der Hebel für den ökologischen Spielraum. Ich würde sagen, dass die Reduzierung der Anzahl Menschen auf dem Planeten größer ist, besonders weniger exessive Konsumisten brächte einen richtigen Schub zur Weltrettung …..wie können wir die loswerden Elisabeth? 🤔

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      • Smarti sagt

        Was ich so mitbekomme sind die herabgesetzten Lebensmittel im Geschäft immer schnell verkauft. Selber halte ich mich neuerdings immer zurück, damit auch der Nächste noch etwas kriegt. Auch Rettertüten und co. bleiben nicht lange liegen. Das mit dem Lebensmittel wegwerfen kann unter Fake abgelegt werden, das war einmal. Das ist die gleiche dumme und falsche Wiederholung wie 15000 l Wasser für ein kg Rindfleisch, oder : die weiblichen Kälber werden von der Mutter getrennt und werden später Milchkühe und die männlichen Kälber werden geschlachtet… die Schaflämmer werden geschlachtet…

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Die Lebensmittel in den Rettertüten sind meistens Schott, Waren die niemand kaufen wollte.

          • Heute in NANO wurde bemängelt,
            dass eingeführtes Gemüse und Obst Rückstände von denen bei und verbotenen Pestiziden enthalten dürfen.

            Wer geht deswegen auf sie Barrikaden?

      • Schmeckt gut sagt

        Elizabeth, wäre es nicht sinnvoll, kleinere und einfachere Wohnungen langfristig zuzulassen und dafür die Bürger nicht mehr in Ernährungsfragen zu bevormunden (bringt eh wenig bis garnichts). Was heute beim Wohnungs(not)gipfel rausgehauen wird, ist doch einfach nur noch zum schreien. Klimaschutz – eh wurscht. 1000ende schlaue Bürokraten, die sich bei ihrer “harten” Arbeit den Kopf zermartet haben, wie sie die “Bauwilligen” quälen können – überflüssig. Heizungsfrage – das alte System “tut es auch noch”. In Deutschland ist es so schön (Ironie aus). Aber verarscht fühle ich mich schon.

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  5. Ludwig sagt

    Schaut in die Einkaufswagen bei den LEHs und die Lage ist klar…Billigkäufer… labern den Mainstream in der Masse nach.Gerade in der lfd. Wirtschaftslage kommen die Leute von Fleisch auf Haferflocken.weil durch Inflation usw. kein Geld mehr bleibt.Die Politik verteuert z. Zt. alles.Die ganze Diskussion verläuft sich.weil gerade die unteren Einkünfte massive Geldprobleme bei dieser Lage haben.Ab 1.1.2024 kommt von der Politik noch einmal eine richtige Verteuerungswelle. Da kommt dann das 2. Drittel der Erwerbstätigen dran.Wir sollten uns das nicht mehr gefallen lassen. Frage mich auch warum zu unseren Demos keine anderen Leute zwecks Solidarität kommen ?

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    • Ertl Elisabeth sagt

      “Frage mich auch warum zu unseren Demos keine anderen Leute zwecks Solidarität kommen ?”
      Zu welchen außerlandwirtschaftlichen Demos gehen Sie zwecks Solidarität hin?

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      • Smarti sagt

        Voll ins Schwarze. Angestellte von Berufen, die ich unterstützen würde, demonstrieren aber auch eher nicht auf der Strasse, sondern durch streiken. Kindergärtnerinnen und Erzieherinnen zum Beispiel, oder Spitalpersonal von Arzt bis Krankenpfleger… da bekommt man eine Demonstration meist erst mit, wenn sie schon läuft. Aber immerhin sind die dann im Fernsehen.

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  6. Christian Bothe sagt

    Treibe mich gerade in SH herum, um zu wandern! Hatte leider kein Handy bei! Aber unterwegs durch das Habernisser Moor kam ich an einen Maisschlag ( welcher hier an der Geltinger Bucht hervorragend steht) vorbei.Dort hatte ein Bauer eine Tafel am Weg aufgestellt zur Wichtigkeit des Einsatzes von PSM ( Saeulendiagramm 10 Jahresscheiben)um den Ertragsrückgang bei Nichteinsatz von PSM zu erläutern! Fand ich sehr gut, da der Wanderweg hoch frequentiert scheint und die „schlauen“ Mitbürger es lesen können( machen nach meiner Beobachtung einige vor Ort)! Fachliche Aufklärung ist das Wichtigste heutzutage, um einen Gegenpol gegenüber den Staatsmedien und diesem grünen Oezdemir zu errichten…

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    • Wilfried Furchert sagt

      Hatte vor Jahren auch so eine Tafel vor einem “Spritzfenster” aufgestellt. Paar Tage später hatte ein aufgeklärter Zeitgenosse draufgeschmiert: Wir glauben euch kein Wort, das Vertrauen ist zerstört. Was soll man da noch sagen, wo doch leibhaftig zu sehen war, was passiert, wenn man im Mais die Wildkräuter nicht reguliert.

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  7. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Ich behaupte vollmundig:

    WIR KÖNNEN ETWAS ÄNDERN

    Wir müssten jemand wie ANTHONY LEE finden,der gegen GUTE BEZAHLUNG für uns die Kohlen aussem Feuer holt,sprich Lobbyarbeit leistet.
    Das würde Geld kosten,natürlich,so 100 bis 200€ pro Betrieb und Jahr.

    Versuch macht kluch.

    Ich hab keinerlei praktische Erfahrung damit.

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    • Bauer Willi sagt

      Lieber Hans
      ich bin in Kontakt mit Anthony. Er wird in unserer grünen Blase natürlich beklatscht und seine Videos finden dort eine starke Verbreitung. Ausserhalb der Landwirtschaft kennt ihn kaum einer und wenn dann doch sein Name genannt wird, dann eher als rechtsradikal (was er definitiv nicht ist)
      Ich halte die Strategie, die Freien Wähler zu unterstützen und unsere Interessen dort in den Vordergrund zu stellen, für klüger.

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  8. Jochen Böhrer sagt

    Da kann ich von Glück sagen. In meinem persönlichen außerlandwirtschaftlichen Bekanntenkreis sind solche Parolen und Fehlmeinungen sehr rar. Trotz Dauerberieselung durch tendenziöse und nicht neutrale Medien. Regelmäßig mit Unwissen und Polemik konfrontiert wird man aber auf den einschlägigen Diskussionsplattformen im Netz. Und dort ist es wohl so, dass sich die große Masse gar nicht äußert und die Gegner der modernen Landwirtschaft durch lautes Schreien eine Mehrheit suggerieren. Im Grunde sind sie auf der geistigen Stufe mittelalterlicher Hexengläubiger. Und gewisse Kreise haben zu allen Zeiten gewusst, wie man solche Menschen aufhetzt.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Auch da hilft wohl nur, nicht nachzulassen in der dringend notwendigen aufklärenden Diskussion – auch wenn das bisweilen sehr viel Energie kostet.

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  9. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Die hier aufgeworfene Diskussion wird von nur 20% unserer Weltbevölkerung überhaupt
    geführt, erstere erheben sich ganz trivial in doch erheblich egomaner Art und Weise über den Rest der Mitbewohner unseres Blauen Planeten.

    Das ist Natur, wir Menschen sind genau so eben veranlangt. Eine „Gleichschaltung“ aller Menschlein wird es niemals geben. Darauf hinarbeiten zu wollen, ist quasi schon im Vorfeld zum Schweitern verurteilt.

    Im Wesen des Menschen ist der „Übermensch“ verankert, der Baustein unseres Seins, unser Merkmal die Bestrebungen, dass es unseren Nachkommen noch besser gehen soll, als uns selbst. Innerhalb dieser Zyklen setzt sich zumeist der Stärkere durch.

    Die tatsächliche Bedeutsamkeit der Menschheit im gesamten Universum, wem ist diese gewahr!?

    Der Mensch ist kein Tabula rasa, wenn er das Licht der Welt erblickt. Wir alle sind neuzeitlich vorprogrammiert, mit einer genetischen Anlage ausgestattet, kommen nicht aus einem Vakuum! Gerade wir Menschen kapseln uns allerdings -das wird heute sehr schnell offensichtlich- in einer grandiosen Blase der Ich-Versessenheit ab, weil die äußeren Umstände es uns aktuell erlauben. Das könnte uns jetzt mehr und mehr zum Verhängnis werden, wenn geopolitisch die Weltordnung nicht mehr befriedet werden kann, wenn hierdurch Migration zum gefährlichen „Treibsand“ mutiert, wie es heute die BILD-Chefredakteurin recht treffend zu umreißen weiß.

    Das vorgegebene Anlagenspektrum greift natürlich für Pflanzen und Tiere gleichermaßen, für sämtliche Lebensformen. Wir Menschen machen uns heute die Erde untertan, schaffen Hierarchien, verstärkt wider die freiheitlichen Grundfeste eines gelingenden gegenseitigen Für- und Miteinanders, selbst wenn das unser Zusammenleben nicht nur gefühlt extrem verkompliziert, einzelne Fronten kaum mehr reparabel verhärtet. Hätten wir aber nicht genau diese Befähigung entwickelt, die Macht des Stärkeren gnadenlos demonstrieren zu können, gäbe es die Evolution in ihrem heutigen Verlauf so garantiert nicht. Das entspricht der Faktizität.

    Auch wenn es jetzt schwer zu verstehen ist, ein solches Konkurrenzdenken ist im Sinne der Natur gesund. Gerade jeder intellektuell Befähigte ist beseelt davon, sein eigenes ICH ganz offen, mehrheitlich eher geschickt verborgen in seinem Zustand allseits optimieren zu wollen. Ist ein gewisse Ebene erreicht, rangiert sogar ein Machtbestreben ganz eindeutig über der Geldgier, denn davon hat man zu diesem Zeitpunkt mehr als genug.

    In dieser Pyramide gibt es wieviel Platz an der Spitze!? Wir Bauern, unverkennbar im Unterbau angesiedelt, sind aktuell Opfer eben dieser Schichtungen – nicht nur hier im Okzident. Erst wenn der Unterbau wegbricht, folgt eine bisweilen komplette Neuordnung. Man sollte sich nicht unserer Menschheitsgeschichte im zeitlichen Verlauf verschließen, wo gerade auch Hochkulturen im Endzeitpunkt sich von heute auf morgen selbst den Garaus gemacht haben. Wir selbst untergraben unsere eigenen grandiosen Annehmlichkeiten innerhalb unserer weltweiten Gunstregionen bis heute. Uns von Dekadenz förmlichst strotzenden Wohlstandsbürgern geht es seit Jahrzehnten viel zu gut, Hunger ist bei der Mehrheit von uns ein Fremdwort. Wir brauchen(!) abartige Nebenkriegsschauplätze, um unsere unbändige Kraft in irgendeiner Form kanalisieren und abbauen zu können, selbst die Katastrophe bereits direkt vor Augen schreckt dabei nicht hinreichend ab.

    Erkläre das einem Hungernden, er wird es nicht verstehen…!!!

    Sollte im übrigen die Aussage der UN zutreffend sein, dass 20% der erzeugten Lebensmitteln dato nicht gebraucht werden -ja , ein Verteilungsproblem, das aber offensichtlich nicht in den Griff zu bekommen ist- dann ist das Herbizid Glyphosat unter eben diesem Hintergrund verzichtbar. Analog dazu die undiskutierbare Feststellung, genau wie die Erzeugung daselbst sind die Abfallberge selbstredend nicht überall gleich.

    Ich persönlich, ganz egoistisch betriebswirtschaftlich in der Thematik positioniert, will auf Glyphosat nicht verzichten, weil es meinen Betriebsgewinn bisher steigern konnte. Im Sinne der bäuerlichen Ökonomie darf/muss berechtigt rekapituliert werden, immer und immer wieder, dass eine weitreichende Ökologie ohne gelingende Ökonomie undenkbar ist, gerade und im Besonderen hier im Okzident nicht!!! Wir Bauern können uns isoliert den Marktgesetzen nicht entziehen.

    Daher der dringende Appell an eine verantwortliche Politik, hier den Ratio einzuschalten und eben diesen nicht von einer ideologisch verblendeten Weltsicht irrlichtern unterdrücken zu lassen.

    Nach eben einer solchen krass grünen Unterdrückung könnte in Folge eine Unterdrückung über uns alle hereinbrechen, derer wir schwerlich nur Herr werden könnten. Hunger hat im Verlaufe der Evolution schon immer die brutalst blutigen Kriege initiiert, das sollten wir niemals aus dem Blick verlieren, wir selbst geadelten „Dichter und Denker“…!!!

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    • Stadtmensch sagt

      UWW: einerseits bist du froh, dass es keine Gleichschaltung der Menschheit (durch eine wie auch immer geartete neue Nachhaltigkeitsreligion?) gibt, andererseits beklagst du dich über über die vielen kleinen selbsternannten Übermenschen, die alle mit ihrem dicken Schädel und ihrem überproportionalen Ego durch die Wand wollen.

      Glaube mir, solange ein paar Wenige über die Grundlagen unserer Zivilisation (Energie, Ammoniak, Stahl, Zement) verfügen, droht kein “Recht des Stärkeren” oder sonstige Ausprägungen von Chaos und Anarchie.

      Ansonsten nochmal zum Thema Evolution: wenn wir immer nur die Folgen von Machtmissbrauch, Unterdrückung, Erkenntnisverweigerung, unbedingtem Gestaltungswillen bis hin zu Totalzerstörung und “Umwertung aller Werte” beweinen, kommen wir nie “voran”.

      Gibt Leute, die haben auch mal einen anderen Blick:

      Beschreibung zu Tagebuch der Menschheit:

      “Die Vertreibung aus dem Garten Eden markiert das wohl folgenreichste Ereignis der Menschheitsgeschichte: den Übergang vom Leben als Jäger und Sammler zum sesshaften Dasein mit Ackerbau und Viehzucht, das nicht nur zu Fortschritt, sondern auch zu Ungleichheit, Patriarchat und großen, anonymen Gesellschaften führte. Für die daraus resultierenden Probleme waren die Menschen aber weder biologisch noch kulturell gerüstet. Wie sie sich mühsam anpassten, wie sie versuchten, sich auf das bis dahin ungekannte Ausmaß menschlichen Leids in Gestalt von Ausbeutung, Krieg und Krankheiten einen Reim zu machen, das dokumentiert die Bibel auf erstaunliche Weise. Auch zeigt sie, woher das Bedürfnis nach Spiritualität stammt und weshalb die Menschen nicht schon immer die Angst vorm Tod umtrieb.”

      Bedürfnis nach Spiritualität kann ja auch heißen, dass man gern Bäume umarmt oder nicht auf einen Käfer tritt. Woher kommt das? Reste aus unserem Leben MIT der Natur? Als wir noch in Kontakt waren?

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        …deine Sicht der Dinge. – Respektiere ich, muss ich mir eins zu eins aber nicht zueigen machen, oder!?

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        • Stadtmensch sagt

          Natürlich nicht übernehmen, diese Splitter unverdauter, geklauter Gedanken! Manchmal beneide ich Leute mit einem soliden Weltbild, auf das sie ihre Handlungen gründen können: “Recht des Stärkeren, Egoismus, Die Kinder sollen es besser haben, usw.”…

          Aber das geht recht schnell vorbei und dann lande ich wieder bei der Frage, ob ich mich – ahnungslos wie ich bin – um Glyphosat kümmern sollte.
          Es ist immerhin eine unserer “Säulen” einer hochproduktiven Landwirtschaft:

          “Die neuen Ergebnisse mahnen zu mehr Vorsicht und zu einer Erweiterung der Sicherheitsbewertung. Ökologische Schäden durch Glyphosat könnte möglicherweise größer sein als bisher angenommen.”
          https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/bedrohung-auf-umwegen

          Was wäre, wenn man das in Ruhe weiter untersucht, und dabei evtl. ein “zielgenaueres” Mittel findet? Mit weniger Nebnwirkungen, wie sie bei einem “Ungleichgewicht” von Mikroorganismen, die ebenfalls einen Shikimatweg besitzen (Bakterien, Pilze), im Boden entstehen könnten?

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          • Genau und unter der seltenen Anwendungen in unseren Kulturen.

            Man kann ja nicht alles mit Amerika und dementsprechenden genveränderten Pflanzen vergleichen.

            Nur damit man es den Bauern in due Schuhe schieben kann

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          • Reinhard Seevers sagt

            Stadtmensch, in USA hat sich ein Deutschstämmiger (Oliver Antony Landsberg) vom Lande zur Ikone des neuen amerikanischen Selbstbildnisses erfunden….alle wollen ihn nun für ihre politischen Ziele missbrauchen. Er hat dies abgelehnt….sogar Millionen Dollar für einen Plattenvertrag hat er ausgeschlagen.
            So jemanden wünschte ich mir für unser Dummland…..
            https://youtu.be/VbgupKSkeUY?si=h4bEDDpcfcrZfi7V
            Musik trifft das Herz.

            • Stadtmensch sagt

              “So jemanden wünschte ich mir für unser Dummland”

              Und dann? Mit den Deutschen kann man alles machen. Das “Nach Unten treten und nach Oben buckeln” scheint denen in die Wiege gelegt zu werden. Die Schlauen haben der Masse erfolgreich ausgeredet, dass Solidarität Gleichmacherei ist, die “Starken” hemmt und die “Minderleister” belohnt. Wenn ich schon sehe, was heutzutage für Links gehalten wird…

              Wir leben doch gerne in einer “Liberalen Demokratie”, wo letztendlich immer nur das gemacht wird, was der Kapitalseite nützt. Da gibt es keine Nischen oder Freiräume, die nicht unter dem Diktat der ökonomischen Verwertbarkeit stehen (gute Bildung für alle, sinnvolle Beschäftigung mit entsprechender Wertschätzung). Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist doch eine Revoluzzer-Formel – können wir nicht brauchen. Nein nein, die überangepasste und weiter schrumpfende Schicht der Wasserträger des Kapitals (die sog. Funktionseliten) werden hier weiter dafür sorgen, dass das Demokratietheater dröhnt und die Verteilung der Produktionsmittel, des Finanzkapitals, des Immobilienbesitzs usw., eine ganz geheime Sache bleibt. Musste mal lesen “Das Kapital im 21. Jahruhundert”. Da liest der Autor aus alten Jane Austen- Romanen vor, wie weit man es im 18. Jahrhundert mit bester Bildung und Arbeit bringen konnte. Alles was zählte, war die Kaste, in die man hinein geboren wurde und genau dahin geht die Reise auch wieder. Das rechnet er dort vor. Wenn ich ein reicher Sack wäre, würde ich zusehen, dass mir die Gesellschaft nicht um die Ohren fliegt, statt sie auszupressen – aber reiche Säcke (Richmond aus dem von dir verlinkten Song) sind im Schnitt eben auch nicht klüger als der Rest. Schwamm drüber. Wie krieg ich jetzt die Kurve zu Glypho?

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Wir überfliegen nicht mit Flugzeugen unsere Flächen und schütten unkontrolliert tonnenweise die Glyphosatdusche über den Äckern aus.

            Vielleicht befassen Sie sich einmal sorgfältig mit den Aufwandsmengen, die hier in Deutschland überhaupt zum Einsatz gelangen.

            Mein Leitsatz als verantwortungsbewusster Marktfruchtbauer:

            Ich setze in meinem eigenen Betriebe schon seit ich nach meinem Studium im Ackerbau angelangt bin, eine weitreichende Ökologie um, soweit jedenfalls es meine eigenbetriebliche Ökonomie zulässt.

            Ja, werter Stadtmensch, da geht wahrlich sehr viel, glauben Sie mir das. Und immerhin kann ich mich nach jetzt annähernd 4 Jahrzehnten Berufspraxis rühmen, nicht ein einziges Jahr in den Sand gesetzt zu haben, noch keine rote Zahlen geschrieben haben zu müssen.

            Wir haben unseren Betrieb existenzfähig fortentwickelt. – Was macht aus all dem -unserer ganzen Mühe ein Arbeitsleben lang- jetzt eine krass grüne, vollkommen irrlichtern verfahrene Agrarpolitik innert nur kürzester zeitlicher Verläufe!? Da soll einem die Hutschnur nicht hochgehen!?

            Glyphosat ist dabei doch nur ein Treppenwitz von vielen!!!

            Randständig anmerken möchte ich an dieser Stelle noch, dass Sie meine Einlassungen inhaltlich auch nicht ganz korrekt interpretiert haben – aber sei’s drum, ich will hier jetzt auch nicht den besserwissenden Erklärbär mimen… 😉

            Vielleicht war’s ja tatsächlich zu schwere Kosten…!?

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            • Stadtmensch sagt

              “Glyphosat ist dabei doch nur ein Treppenwitz von vielen!!!”

              Das stimmt. Es ist, als würde man dem Bauarbeiter die Schaufel wegnehmen und gleichzeitig die Norm erhöhen.

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  10. feizelmeier sagt

    Ein Bravo für Frau Carina Konrad! Hier prallten fachliche Kompetenz mit Unwissen aufeinander. Wenn Herr Mitri Sirin u.a. auf Umweltverbände verweist, die eine andere Meinung als die massgeblichen Untersuchungsstellen haben, so ist das für mich völlig uninteressant, wenn man weiss, dass diese Verbände nur durch Hetzerei Spendengelder loseisen können.

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    • Der Beitrag des MOMA strotz nur so von medialer Meinungsmache und ist alles andere als neutrale Information. Nicht nur dass dort permanent Pflanzenschutzspritzen im Einsatz gezeigt wurden die in keinem Fall Glyposat ausbrachten und eine Demo, auf der sich Sarah Wiener mit Demonstranten gemein machte und die gleichzeitig fachlich neutrale Berichterstatterin für EU-Parlament in Sachen Pflanzenschutz ist (ich frage mich, was die wohl berichtet). Mitri Serin tritt in dieser Sendung nicht als Journalist auf, sondern eindeutig als Aktivist, er bezieht unverholen falsche NGO- Positionen und negiert die neuen Studienergebnisse der EFSA vollkommen, die ja eine krebsauslösende Wirkung ausschließt, in dem er bei seiner Fragestellung immer noch von einer krebsauslösenden Wirkung von Glyphosat faselt. Wenn ein Journalist bei diesem Thema derart faktennegierend berichtet (was eben demjenigen auffällt, der mit der Thematik ein Stückweit bewandert ist), so stellt sich doch die Frage, wie verhällt sich dies bei anderen Themen. Ein derartiger Auftritt eines Mitri Serin beschädigt seine Glaubwürdigkeit im Besonderen und die der Journalisten im Allgemeinen nachhaltig, und dann beschwert sich diese Kaste darüber, wenn von Lügenpresse gesprochen wird!!

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  11. “Dann muss man halt auch zugeben, dass ein Klimawandel, der die Erde erst in 40 Jahren unbewohnbar macht, den Leuten, die älter als 40 Jahre sind, hinten runter geht.”
    Zugeben muss man, dass ein Klimawandel Leuten, die älter als 40 Jahre (und immer mehr jüngeren) sind mehr und mehr hinten runter geht. Nicht zu geben muss man, dass die Erde in 40 Jahren unbewohnbar ist, das ist ein billiges Narrativ der Paniker! Aber genau dies ist das Kernproblem unserer derzeitigen Diskussionskultur: man verbindet wahres mit unwahrem, und schon wird die Unwahrheit zu Wahrheit!!

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    • Marian E. Finger sagt

      Ob die Erde in 40 Jahren noch bewohnbar ist, kann niemand mit Sicherheit sagen. Es kann auch niemand mit Sicherheit sagen, dass sie unbewohnbar ist. Alle Prognosen chaotische Systeme betreffend, ob nun angeblich wissenschaftlich fundiert oder nicht, sind ein Schuss ins Blaue. Viele Menschen, darunter auch Wissenschaftler, lieben es jedoch, so zu tun, als wären auch chaotische Systeme berechenbar, wenn man nur genügend Daten sammelt. Diese Haltung ist mitunter auch hier in diesem Blog anzutreffen.

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Richtig Reinhard, zu einem solch intellektuell befähigten Denken müssen sehr viele Protagonisten erst noch erstarken wollen, um für sich selbst eine solche Befähigung überhaupt in Anspruch nehmen zu dürfen.

          Gerade auch unsere Youngster, die erheblich derzeit auf Krawall gebürstet sind und meinen, mit der Brechstange die ganze Welt nach ihrem Gusto umformen zu müssen…

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          • Reinhard Seevers sagt

            Ich gestehe der Jugend solches Handeln zu, sie war es, die zu allen Zeiten alte Krusten aufgebrochen hat….es ist das Privileg der Jugend. Das Gute ist, dass auch sie alt werden…und werden wollen.😉

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            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              …da bin ich voll und ganz auf Linie, aber Straftaten, die berechtigt auf wenig Verständnis stoßen in unserer Gesellschaft, sind weit weniger geeignet, die schaffen vielmehr Ressentiments, die der Sache nicht zuträglich sind.

              Ich bin bis heute ein Freigeist innerhalb demokratischer Strukturen geblieben.

              Die Freiheit des Einzelnen hört da auf, wo er die Freiheiten anderer massiv einengt.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Die Einen wollen Weltretter spielen, die anderen das Reich ändern….beide sind Randerscheinungen, die man mit Aufmerksamkeit aber auch ganz viel Gelassenheit betrachten kann. Die wahren Probleme finden an anderen Stellen statt, und sind schleichend.

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  12. Hartmut Keller sagt

    Ich habe auch schon oft die gleichen Fragen gestellt bekommen und es ist dann wirklich sehr anstrengend zu antworten. Den besten Erfolg habe ich, wenn ich auf den Ursprung des Hasses auf Glyphosat komme, nämlich die Gentechnik. Wenn ich erkläre, dass die Gentechnikgegner anfingen das Glyphosat schlecht zu reden, da sie sich so erhofften, daß die Genmanipulierten Pflanzen ( die anfangs nur resistent gegen Glyphosat waren) dadurch überflüssig werden und wieder verschwinden, so bekommen Alle große Augen und die weitere Diskussion erübrigt sich meistens.

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  13. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Wir leben in einer Scheinwelt,die von der Politik auf Kredit finanziert ist!
    Da muss niemand der sein,der er eigentlich ist,weil schon immer die Devise “mehr Schein als Sein” gerade in D gilt!.
    Zu Mitri Sirin: Er ist besonders “aggressiv” beim Erörtern politischer Fragen!

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    • Reinhard Seevers sagt

      Hans, derweil wir uns hier die Köppe heiß reden, bauen für Afghanen einen 285km langen Kanal durch die Wüste.
      https://youtu.be/n6q_e94Ixb8?si=ajX5-hOidRcU3CIp
      Die Taliban schaffen Fakten. Die Usbeken schlagen schon Alarm, weil man ihnen das Wasser sprichwörtlich abgräbt.
      Die Finanzierung des Projektes liegt im Dunkeln, aber es werden ganz sicher etliche Millionen aus den 725 Millionen( 2022) deutscher Hilfsgelder an Afghanistan dort hineinfließen.
      Die Welt dreht sich weiter …..um Deutschland herum versteht sich.

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  14. Wenn von den Gegenern immer noch die gleichen Fragen stellen wie 2016 gestellt werden,

    Dann ist das ein Zeichen dafür
    dass die
    Geistig unbeweglich sind

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  15. Marian E. Finger sagt

    “Mein Gegenüber wiederholt ja nur das, was er in den Medien gesehen, gehört oder gelesen hat. Einen fundierten wissenschaftlichen Hintergrund hat er in den meisten Fällen nicht, woher auch.”

    Das ist unser aller Problem! Wir käuen ständig wieder, was wir hören, lesen oder in der Glotze gucken. Wir haben nicht nur keinen fundierten wissenschaftlichen Hintergrund, die meisten von uns haben darüber hinaus den Bezug zur realen Güterproduktion so gut wie ganz verloren, den der Bauer im Gegensatz zum Verwaltungsangestellten allerdings noch hat.

    Das Problem vom angeblich fundierten wissenschaftlichen Hintergrund ist, dass es inzwischen viel zu viele Studien gibt, die sich in aller Regel auch noch widersprechen, sodass sich aus den Studien keineswegs eine allgemeingültige “Wahrheit” ergibt, sondern jeder nach Gusto auswählen kann, was ihm gerade in den Kram passt, also was seiner eigenen Interessenlage und seinen persönlichen Gefühlen entspricht. Gefühle lassen sich leicht manipulieren, und in Sachen “eigener Interessenlage” denkt jeder nur an sich. Das liegt in der Natur der Sache.

    Deshalb gibt es nicht nur Verwaltungsangestellte, sondern selbstverständlich auch Bio-Bauern, die sich gegen Glyphosat aussprechen, weil sie es nämlich sowieso nicht verwenden dürfen und sich einen Vorteil davon erhoffen, wenn es verboten wird. Weil dann bspw. die konventionellen Lebensmittel so teuer werden, dass der Verbraucher auf Bio umschwenkt. Öffentlich kann sich ein Bio-Bauer sowieso nicht für Glyphosat aussprechen, weil er dann “unten durch” ist. Wie auch immer, jeder Bauer, Bio-Bauer und auch jeder Verbraucher kann sich eine absolut vernünftig bzw. altruistisch klingende Argumentation zurechtlegen, die letztendlich nur dazu dient, zu kaschieren, dass es immer nur um die eigenen Interessen und die eigenen Gefühle geht.

    Dass es im Grunde nur immer um die eigenen Interessen geht, demonstrieren auch die Grünen, bspw. Annalena Baerbock, die medienwirksam “umweltfreundlich” mit dem Bus in Amerika herumfährt, während ihr der Regierungsflieger leer hinterherfliegt. Das nur so nebenbei.

    Für den “Zeitgeist” oder den “Mainstream” ist es jedoch ein Problem, wenn jeder seinen Egoismus hinter einer sog. “vernünftigen Argumentation” verbirgt. Aufgrund der verschiedenen Interessenlagen der Einzelnen entstehen derart widersprüchliche Argumentationen, dass das Kollektiv, also der Zeitgeist oder Mainstream, allmählich an sich selber verrückt wird. Und da stehen wir nun gerade.

    Die einzig gangbare Lösung ist, dass wir unser Menschenbild dahingehend korrigieren, dass jeder Einzelne, inklusive Annalena Baerbock, sich eingesteht, dass er im Grunde nur stets an sich selber denkt und dass es in Ordnung ist, wenn er das tut. Auf dieser Basis kann man sich dann überlegen, welche Vorteile man selber hat, wenn man andere unterstützt, und wo die Unterstützung umschlägt und plötzlich zum Nachteil wird. Und dann kann man sich überlegen, ob man Anderen gegenüber großzügig sein will oder nicht und so weiter und so fort.

    Dann können wir auch damit aufhören, einander zu belauern und einander unser Verhalten vorzuwerfen, so wie das implizit in obigem Artikel geschieht. Der Bauer kann dann sagen: “Ich verwende Glyphosat, weil ich damit Arbeit spare” und der Verbraucher kann sagen: “Ich kaufe lieber billig als teuer”. Schon haben die beiden eine stabile Grundlage, auf der sie interagieren können.

    Dann muss man halt auch zugeben, dass ein Klimawandel, der die Erde erst in 40 Jahren unbewohnbar macht, den Leuten, die älter als 40 Jahre sind, hinten runter geht. Und man muss halt auch zugeben, dass man trotz aller wissenschaftlicher Modelle nicht wirklich in die Zukunft sehen kann. Man kann auch damit aufhören, medial einen ausgetrockneten Gardasee zu präsentieren, wo keiner ist und so weiter und so fort.

    Manchmal frage ich mich schon, was jetzt daran so schwierig sein soll, einfach der zu sein, der man ist.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Manchmal frage ich mich schon, was jetzt daran so schwierig sein soll, einfach der zu sein, der man ist.”

      Tja, wenn du das z.B. in diesem Land versuchst zu sein, bist du schneller ein Nasi, als du gucken kannst. Die niederen Beweggründe des individuellen Handelns werden doch als Problem erkannt, deswegen sollen wir endlich solidarisch mit allen anderen werden…und die Welt und deren Bewohner retten. Hast du das denn noch immer nicht verinnerlicht?

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      • Bergamasca sagt

        Auch ich denke, dass das ein ziemlich deutsches Problem ist.
        Im Übrigen habe ich in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis in Deutschland keinerlei Anzeichen feststellen können, dass die unter 40-Jährigen sich mehr Gedanken machten oder ein anderes Verhalten an den Tag legen würden als die Elterngeneration, im Gegenteil. Verzicht auf Flutreisen und Kreuzfahrten? Pustekuchen. Es sind ja die Boomer an allem Schuld, also lasst uns in Ruhe. Man bekommt den Eindruck, als wären die ganzen Klimaproteste nur ein medial konstruiertes Phänomen, eine vorgespiegelte Realität. Massen-Ablenkungsmanöver, wie man in Italien sagt. Orwell lässt grüßen.

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        • Bergamasca sagt

          Flugreisen, sorry.
          Aber Flutreisen klingt auch gut. Katastrophentourismus liegt sowieso im Trend. Das ist der mit Sündenstolz verbrämte Urlaub für einen guten Zweck. Wie der vom Herrn Bednarz, der sich beauftragt gefühlt hat, mit seiner Frau zusammen für uns alle um die Welt und auch nach Alaska zu reisen, um sich “den Klimawandel live” anzuschauen.

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    • Bauer Willi sagt

      Ich werfe niemanden etwas vor, möchte aber auch nicht, dass mir jemand Vorwürfe macht. Wer kritisiert, sollte bitte auch Vorschläge für Alternativen machen. Alles andere ist wohlfeil.

      Nicht nur hier sondern auch in meinen Vorträgen sage ich das, was ich mache, warum ich es mache und warum ich es für richtig halte. Das kommt nicht immer gut an.

      Ich finde es nicht schwierig, der zu sein, der man ist. Ab und zu bekomme ich dafür von meiner Frau böse Blicke…😉

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      • Reinhard Seevers sagt

        In unserer Gesellschaft werden vorwiegend Gefahren, Ängste und Probleme thematisiert. Die Lösungen dieser drei Bereiche dürfen ausschließlich nur mit den medial verbreiteten Mitteln erfolgen. Alternative Ansätze werden postwendend als Querdenken, rechtspopulistisch, rassistisch, umweltzerstörend, unsozial etc. gebranntmarkt.
        Warum gibt es das BfR, wenn ihm nicht gefolgt wird? Dort werden Risiko und Gefahr abgewogen….dieses Amt wurde extra geschaffen, um diese Problemlage zu entschärfen. Ich schlage vor es wieder aufzulösen….hat ja sowieso keine Wirkmacht und auch keinen politischen Rückhalt mehr.

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            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Habe es nicht bis Ende angeschaut, haben die eine Alternative, oder sind die bereit in einer kalten Wohnung zu leben?

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              • Reinhard Seevers sagt

                “haben die eine Alternative….?”
                Das ist die 1Mill. Dollarfrage!
                Wer hat denn überhaupt eine Alternative zum Konsumismus, zur materiellen Befriedigungskultur? Woher soll das Geld zur Wohlstandswahrung kommen?
                Weil niemand eine Antwort hat, kann jeder erstmal gehen alles sein, ohne eine Lösung präsentieren zu müssen. Das ist das Dilemma unserer Epoche.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          “In unserer Gesellschaft werden vorwiegend Gefahren, Ängste und Probleme thematisiert. ”

          Der deutsche Bürger möchte nicht hören, wie gut es ihm geht, nein, er möchte hören wie schlecht es ihm geht und die Medien bedienen diese Sehnsucht.
          In meiner Jugend habe ich noch mitbekommen, wie die Häuser Grau aussahen, einfaches Fensterglas mit einzelnen Öfen in manchen Zimmern, nicht in allen. Auch über den Autoverkehr wurde nicht geklagt, es gab fast keinen und die Landstraßen waren Schotterpisten. Einzig die Hauptstraße war gepflastert, weil der große Feldherr das vorgesehene Hauptquartier des Westwalles besuchte und dadurch durch unseren Ort fuhr.
          Tante Emma gab es damals und wer das Geld hatte, konnte dort auch einkaufen, aber ich will nicht klagen, ich hatte genug zu essen, dieses Glück hatten nicht alle Mitschüler.

          Heutzutage spielen alle Klagelieder, da die Regale überfüllt sind, muss Glyphosat herhalten und auch Spinnosat, wenn es im konventionellen Landwirtschaft verwendet wird.

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      • Marian E. Finger sagt

        So einfach ist es ja auch nicht, Willi. Wenn du in der Notaufnahme 10 Stunden warten musst, darfst du dich darüber aufregen, auch wenn du weder Arzt noch in der Lage bist, daran was zu ändern. Wie willst du in diesem Fall eine Alternative formulieren? Aber sollst du deshalb schweigen?

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