Bauer Willi
Kommentare 59

Wollen Sie Ihr Kind gut ernähren und vor Krankheit schützen?

Sie finden die Frage merkwürdig? Wer Kinder hat, wird diese Frage mit “ja” beantworten.  Niemand lässt ein Lebewesen mit Vorsatz hungern oder krank werden. Auch bei unseren geliebten Haustieren gilt dies, denn in den Supermärkten sind die Regale für Tiernahrung oft länger als die für Baby-Nahrung.

Was für Kinder und Haustiere gilt, sollte auch für Nutztiere und Pflanzen gelten. Wenn ein Landwirt eine Kuh, Kalb, Schwein, Ferkel, Huhn betreut, will er das Tier bestmöglich versorgen. Er hat die Verantwortung übernommen, so wie er auch die Verantwortung für seine Kinder übernommen hat. Es mag sich etwas theatralisch anhören, aber dem Landwirt liegen seine Tiere genauso am Herzen wie seine Familie. Und:  auch bei Landwirten gibt es Menschen, die Tiere und Familie herzlos behandeln und nicht gut versorgen. Die gibt es aber in allen Berufen, dazu muss man kein Landwirt sein.

Kommen wir von den Tieren zu den Pflanzen. Auch Pflanzen reagieren wie Tiere auf Nährstoffmangel und Krankheiten. Die neue Düngeverordnung schreibt in den sogenannten “Roten Gebieten” vor, die Pflanzen lediglich mit 80% der Nährstoffe (Stickstoff) zu versorgen. Es ist deutlich beschrieben, dass sie damit “unter dem Bedarf” gedüngt werden. Zieht man wieder den Vergleich zu den Kindern, so würde das bedeuten, dass ihre Kinder nur noch 80% der notwendigen Nahrung bekommen. Die Stichprobe dazu hätte man im Kindergarten gemacht, wo von 30 Kinder 2 übergewichtige Kinder zu finden waren. Deshalb dürften jetzt alle 30 Kinder weniger zu essen bekommen. Sie werden sagen: “was reden die mir in die Kinderernährung rein”. Genau das ist auch unsere Reaktion als Landwirte: wir haben gelernt, unsere Pflanzen bedarfsgerecht zu ernähren und tun dies auch.

Wenn ihr Kind krank wird, gehen Sie damit zum Arzt, der ihm ein Medikament verschreibt. Das gleiche passiert in der Tierhaltung, wo der Tierarzt über die Medikation entscheidet. Bei Pflanzen wäre das etwas aufwändig. Hier gibt es aber sehr gute Prognosemodelle, die aufgrund des Wetters vorhersagen, wann welche Krankheit auftritt. Bei Insekten gibt es z.B. Monitoring-Daten, die von Experten gepflegt werden und uns Landwirten sagen, ob die Blattläuse im Anflug sind. Ist das der Fall, werden Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Wir wollen ja nicht, dass die Pflanzen krank werden. Als ich studierte, haben wir im Institut für Pflanzenkrankheiten das Fach Phytomedizin gehört. Die Parallelität ist also auch schon im Namen erkennbar.

Für einen Landwirt ist es unverständlich, es tut ihm fast körperlich weh, wenn ihm seitens der Politik die Möglichkeiten genommen wird, seine Tiere und Pflanzen bestmöglich zu versorgen. Wenn Sie Kinder haben, werden Sie das verstehen.

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59 Kommentare

  1. Ertl Elisabeth sagt

    Es gibt da halt auch Zielkonflikte. 25% aller oberösterreichischen Hausbrunnen sind mit Nitrat belastet, bei 6% ist das Wasser deswegen nicht ohne Gesundheitsschaden trinkbar. Fünf Prozent waren aufgrund von Pestiziden ungenießbar.

    • Reinhard Seevers sagt

      Im 19. Jahrhundert wurden Dekrete erlassen in unserer Region, die es verboten Wasser aus Haus- und Hofbrunnen zu nutzen. Diverse Krankheiten breiteten sich über eigene Brunnen aus. Damals waren es häufig Fäkalien, die die Probleme auslösten. Wie viele der österreichischen gemessenen Brunnen liegen in der Nähe der eigenen Nutzgärten und welche Tiefe haben sie?
      Ich bin für Transparenz.

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  2. Wolf Lützen sagt

    Klimawandel bedingte Hitze: selbstverständlich gibt es die. Weltweite Zahlen/Daten belegen das.
    Thermometer lügen nicht.

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  3. Obstbäuerin sagt

    Aus meiner Sicht ist der Vergleich nur in eine Richtung gültig. Der Bauer wird seine Tiere und Pflanzen pfleglich behandeln, als wären es seine Kinder aber im Umkehrschluss wird er seine Kinder nicht wie Tiere und Pflanzen behandeln. Auch wenn alles in Bauer Willis Text durchaus so stimmt, bleibt bei mir doch ein kleines Unbehagen.

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    • Schmeckt gut sagt

      Eckehard, hör auf, hier immer so einen “Mist” zu schreiben. Und den Versuch, uns Bauern in die Naziecke zu schieben finde ich einfach erbärmlich. Ein Großteil der Bauern hat sicherlich ein eher konservatives Weltbild und das ist auch okay, denn die dazu passenden Parteien gibt es und diese sind demokratisch legetimiert. Das die “linke Denke” zum Ekki gehört, ist auf diesem Blog angekommen. Links und Rechts können auch radikal, aber das ist nichts für den deutlich überwiegenden Teil der Bauern. Ekkis Aussagen sind mir persönlich allerdings zu oft zu “extrem links”. Also das Gegenteil vom bäuerlichen “Rechts”. So können wir dann auch leider nicht zusammen kommen.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Eckhard gehört zu den ewig Gestrigen, Genosse von Rudi Dutschke. Er lebt immer noch im Kampf gegen Altnasis, ist wohl so ein Vater+Sohn Dings.

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        • Schmeckt gut sagt

          Machen wir 😉 Ist aber nicht nötig. Die Themen passen. Die Kommentare treffen den Nerv (der Bauern und der Landbevölkerung). Dass Ekki oft komplett gegensätzliche Ansichten hat – geschenkt. Wenn er es nicht übertreibt, bereichert es schließlich die Diskussion 🙂

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        • Eckehard Niemann sagt

          Lieber “Bauer” Willi,
          ja, es gab mal einen vernünftigen Austausch zwischen uns.
          War ich damals also (noch) kein “gläubiger Kommunist” oder “taz=Prawda”-Leser?!
          Jedenfalls hast Du damals noch nicht solchen unsinnigen und beleidige-wollenden Quatsch behauptet. Schade. Am besten, Du entschuldigst Dich rasch bei mir.

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          • schmeckt gut sagt

            Herr Niemann, wenn man so austeilt, wie sie, sollte man auch einstecken können. Nennt sich Diskussionskultur.

            • Eckehard Niemann sagt

              Sollte man wirklich Behauptungen “einstecken”, die völlig falsch und unzutreffend sind? Und wäre das förderlich für eine “Diskussionskultur”??
              Hart – aber fair…

              • Schmeckt gut sagt

                Ob Behauptungen zutreffen oder nicht, kann jeder individuell bewerten. Ob diese Bewertung zutrifft ist allerdings dann keine persönliche Entscheidung mehr. Es
                kommt hierbei häufig auch auf die “Weltsicht”, das persönliche Umfeld und die Berufsausbildung an. Mehr möchte ich dazu nicht mehr schreiben 😉

  4. Es ist ein Trauerspiel mit dem Stickstoff. Anstatt die Systeme zu optimieren, wird das Kind gleich mit dem Bade ausgeschüttet. Da weiß man seit den 1990ern zum Beispiel, dass no-tillage die N-Auswaschung um Faktor 2-3 verringert, aber das Hauptwerkzeug hierfür soll verboten werden. Aus ideologischen Gründen. Und das auch N aus Biosystemen entweicht, wird eh komplett ausgeblendet. Das ganze Geld für die “grüne Transformation” sollte lieber in regionspezifische Forschung gesteckt werden, um lokal optimierte Systeme mit entsprechenden Nutzen-Risiko-Analysen zu entwickeln. Momentan wird ja nur das Risiko berücksichtig, aber der Nutzen wenig.

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  5. Andreas sagt

    Wir sollen also unsere Nutztiere und Nutzpflanzen genauso behandeln wie unsere Kinder.
    Dann sollen wir wohl auch die Kinder auch so behandeln wie unsere Nutztiere und Nutzpflanzen.
    Da wäre der Bevölkerungzuwachs ziemlich schnell gestoppt

  6. Wolf Lützen sagt

    Ein Vergleich für das Gefühl, aber er hinkt. Außerdem gönnen “wir” den Kindern zu viel Süßes.
    Wer senkt den Nitratgehalt in Bächen, Auen, Flüßen, in der Ostsee? Wer lässt das Grundwasser im Stich, aus dem unsere Kinder und Enkel iht Trinkwasser beziehen?
    Weitermachen ist selten die Lösung.

    • Arnold Krämer sagt

      Herr Lützen, haben Sie nicht mitbekommen, was in den letzten 20 Jahren passiert ist in Sachen Düngung? Es wird langsam Zeit, dass die Kritiker registrieren und würdigen, was in diesem Bereich passiert ist. Schauen Sie einfach nur einmal in die Nährstoffberichte des Landes Niedersachsen.

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  7. Bergamasca sagt

    Um beim Vergleich Pflanzenwohl/Tierwohl/Kinderwohl zu bleiben: Meine 4 Nichten/Neffen in Deutschland sind alle aus irgendeinem Grund “in Therapie”. Ich finde, hier müsste dringend die Intensivität zurückgefahren werden, sonst bleiben am Ende noch irgendwo “Rückstände” hängen … Ich bin für extensive Kinderaufzucht. Wo bleibt das “Kinderwohl”-Label?

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    • Reinhard Seevers sagt

      Bergamasca, das ändert sich demnächst, wenn die Kinderrechte im GG stehen….so hat der Tierschutz auch seine Basis gefunden. Was dann alles auf uns zukommen wird, mag ich mir nicht ausdenken. Da können sich sogar Eltern auf einiges gefasst machen, fürchte ich.

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      • Smarti sagt

        Wenn man mitkriegt, wie z.B. bei Hundezüchtern die Haltungsvorschriften derart verschärft werden, dass eine Hundezucht wie sie vor 2 Jahren noch als “vorbildlich” galt – jetzt bereits verboten ist… z.B. wegen zu wenig Fläche im normalen Wohnhaus ( weil Schlafzimmer und Badezimmer nicht mehr zählen ) …. ja dann wird das mit den Kindern noch lustig.
        Jeden Tag mindestens 2 Stunden Auslauf… artgerechte Ernährung ( wer bestimmt das ? der bioaffine Bürger, der Dosenöffner oder der Veganer ? ), Recht auf …
        So verdammt schnell, wie heute manchmal Hunde beschlagnahmt werden… da würde ich mir grosse Sorgen um meine Kinder machen.

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Kinder bei uns werden weniger erzogen,sondern ruhig gestellt mit “allerhand schönen Sachen”,das ist bequemer als Erziehung.

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  8. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Aktuell sind unsere Sommerbauflächen wieder so hart wie Backsteine, nachdem es über einen längeren zeitlichen Verlauf nichts geregnet hat. Eine Bearbeitung schafft allenfalls Materialfolgeschäden, die einfach nur ins Geld gehen – natürlich für den jeweiligen Bewirtschafter daselbst. Wer auch sonst blecht!?

    Ernstmals nach mehr als 20 Jahren hat es an meiner Scheibenegge einen Abstreifer total verbogen, kaum zu glauben, möchte man jetzt meinen.

    Amüsieren können sich hierüber aber allenfalls jene Bauern, bei denen im zeitlichen Verlauf immer wieder mal das entspannend segensreiche Nass von oben just in time verzeichnet werden kann.

    Im vertikalen Klimavergleich über Jahre hinweg ergeben sich große Standortunterschiede. Das ist jetzt allerdings nicht besonders überraschend für die allermeisten Praktiker auf ihrer Scholle…

    Jetzt aber sofort die Kurve nehmend zu Deinem vorstehenden Artikel lieber Willi nach diesem aufklärenden Vorspann:

    Natürlich veranschaulichst du in lebendigen Metaphern unsere allgewaltige Not, moderne LW eben jenen nahebringen zu wollen, die heute ganz weit weg von derselben sind. Selbst im ländlichen Umfeld begegnest du da aberwitzigen Meinungen(!), die man als solche kaum mehr verdauen kann als jederzeit stramm stehender DvD (short Version für „Depp vom Dienst“) auf dem Acker. Unsere Nahrungsmittel wachsen heute selbstredend in den heiligen Hallen unseres LEH, in den dortigen Regalen – aus allen Herren Länder, in einer gigantischen Vielfalt, an jedem Ort, zu jeder Zeit abrufbar, womit sehr eindrücklich offenbar wird, dass man das Wort „Hunger“ innerhalb unserer europäischen Wohlstandsoase, bei unseren amerikanischen Freunden, schon seit ca. über 3 Generationen hinweg in der Versenkung verschwinden lassen konnte.

    Wir sind heute weit eher mit unseren hausgemachten Zivilisationskrankheiten beschäftigt, „fressen“ bis der Arzt oder Bestatter kommen müssen, während die weltweite Nahrungsmittelversorgung rund um unseren Blauen Planeten einem nachweislichen Verteilungsproblem unterliegt, man Geld (Entwicklungshilfe) noch immer nicht essen kann -der menschliche Verdauungsapparat gibt das nicht her- die in ihrerWirkung sehr hässliche Korruption ein Dauerthema war, ist und bleibt, das auf der einen Seite eine handverlesene Schar von immer reicher werdenden Superreichen pfeilschnell emporschießen lässt zu Lasten eben derjenigen, die nicht ins richtige Fleckchen Erde hineingeboren, morgens hungrig aufstehen und so des Abends auch wieder zu Bette gehen.

    Deshalb, genau deshalb, frage ich mich zugegebenermaßen, welchen berechtigten Anspruch unsere Gesellschaft an mich als aktiven Marktfruchtbauer stellen darf, mir selbst betriebswirtschaftlich den Boden unter meinen Füßen wegziehen zu müssen in schönster Kontinuität zwischenzeitlich, damit Dritte qualitativ hochwertigste Nahrungsmittel spottbillig erstehen können, billig genug mit einem viel zu hohen quotalen Anteil heute direkt für die Tonne.

    Wir haben Kinder und Enkelkinder, die wir über alles lieben, für die wir durch jedes Feuer gehen würden – …und unsere Kinder wissen und wertschätzen das auch, danken es uns in einer ausdrucksstarken Liebe, die aus tiefstem Herzen kommt.

    Es wäre für uns natürlich kaum auszuhalten, wenn diese Kinder heute greifbare Not leiden müssten, eine Not, die ich als Bauer zu lindern vermag. Eher umgekehrt, kontrolliert der Kinderarzt bei regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, dass unsere zwei süßen Mäuse nicht ihre eigene Perzentile sprengen, eine frühkindliche Prophylaxe von unverkennbarem Wert. Die Mutter, selbst Ärztin, weiß nämlich um die gefährlichen Wohlstandskrankheiten im höheren Alter, die jene auf der Sonnenseite des Lebens Geparkten sehr schnell um deren durchaus beeindruckende Lebensqualität dato berauben können.

    Willi, wir Bauern selbst müssen uns neu sortieren, damit man uns nicht gnadenlos aussortiert…!!!

    Extrem schmerzt es, lieber Willi, wenn wir bei weit über 100% Leistungsfähigkeit/-willen unter vollem Körper-, bei heute maximalem Kapitaleinsatz, jenen fresswütigen Haifischbeckenkreaturen beim Zuschaufeln derer weit offenstehenden Schatzkammern das lemminghaft gefügige Helfershelferlein mimen, während unsere Vermögen auf den Höfen, erschaffen über Bauerngenerationen hinweg, sich parallel zunehmend verflüchtigen.

    Wertschöpfung muss in erster Linie wieder auf unseren Höfen angelangen. PUNKT!

    Ich mime dann auch gerne den Erklärbär für sämtliche Neider, die heute noch gar nicht kapieren wollen/können, in welch geradezu perfider Art und Weise man sich fortwährend ans eigene Bein zu pinkeln weiß.

    Manchmal verstärkt sich bei mir der schreckliche Eindruck, je mehr Detailwissen wir preisgeben, um eine grundlegende Fachlichkeit vermitteln zu wollen, umso angreifbarer werden wir.

    Mal Hand aufs Herz; wer spricht heute wirklich noch über das “Dieselskandälchen”!? – Die blecherne Luxusedelkarosse rangiert als des deutschen liebstes Kind noch immer an erster Stelle.
    Dieses heiß geliebte “Kindlein” wird immer sofort zum “Arzt” verfrachtet -kostet es was es wolle- um schnell wieder völlig gesund unsere endlichen fossilen Ressourcen verdauen zu können.

    Lieber Willi -nie vergessen- “erst kommt das große Fressen und dann die Moral”, wie Brecht sehr treffsicher festzustellen wusste.

    Wir Bauern müssen endlich zum unbändigen Willen erstarken, dass wir jene heißhungrigen Märkte in einem entsprechenden quotalen Anteil mit bedienen helfen sollten, die eine notwendige Wertschöpfung auf unsere Höfe zurückzubringen vermögen.

    Diese Kindlein auf den Höfen versucht man allerdings in unseren Zimmern ständig gewaltsam im Brunnen zu ertränken; bis heute funktioniert das auch…, weil wir es ungebremst einfach zulassen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Manchmal verstärkt sich bei mir der schreckliche Eindruck, je mehr Detailwissen wir preisgeben, um eine grundlegende Fachlichkeit vermitteln zu wollen, umso angreifbarer werden wir.”

      DAS ist Fakt uWW!
      Das ist ein zus. Problem, zu den von dir vorher Genannten, nämlich, dass der Wohlstandsbauch und die Zivilisationskrankheiten ebenfalls der Landwirtschaft angelastet werden. Das ist so perfide….
      Auf dem Oldenburger Galli-Markt, der noch einen veritablen Viehmarkt beinhaltet, wurden Rinder mit Rinderflechte vorgeführt. Prompt hat eine Tierschützerin Anzeige erstattet.
      https://www.bild.de/regional/bremen/bremen-aktuell/ansteckungsgefahr-gefaehrliche-pilzinfektion-auf-volksfest-85747176.bild.html

      Im Nachgang versichern alle Tierärzte, die die Tiere im Vorfeld inspiziert hatten, dass die Inkubationszeit bereits überschritten sei…..die schlechte Nachricht ist mal wieder in der Welt.

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      • Smarti sagt

        Wenn es diese schwarzbunten Rinder waren mit dieser wirklich auffälligen, grossflächigen Pilzinfektion, dann hätte es meiner Meinung auch nicht auf diesen Markt gehört. Aber auch die andern gezeigten Bilder ( schmutzige Hinterteile ) gehören so nicht auf eine Ausstellung bzw. einen Markt.
        Wo fremde Besucher freien Zugang zu den Tieren haben und diese sogar anfassen dürfen ?
        Es gehört zur DNA der “Tierschützer”, sämtliche Berührungspunkte zwischen Tierhaltern und Nichttierhaltern zu unterbinden… da sind solche Bilder natürlich ein gefundenes Fressen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Gestern bin ich an einem Bio-Milchviehbetrieb vorbei gefahren…alle Kühe auf der Weide….vollgekackt bis dorthinaus. Solche dreckigen Kühe sind für die Bevölkerung ein Merkmal für “Natürlichkeit”. P.S: Die Anzeige war pure Absicht gepaart mit Unwisenheit, da wette ich drauf. 😉

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  9. Ja,

    wenn man das so liest,
    dann verlangen die Verbraucher Wähler. Politiker und NGOs,

    dass wir
    nach ihrer Vorstellung
    unmündigen Bauern
    die Ökologie nach ihrem Gutdünken umwandeln.

    egal, ob der natürliche Kreislauf gestört wird oder nicht ind wie ethisch das ist.

  10. Jürgen Donhauser sagt

    Willi – ein sehr anschauliches Gleichnis, klasse! An Dir ist ein Diakon verloren gegangen 😉

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  11. Smarti sagt

    Herr Seevers hat von der Taz einen guten Artikel verlinkt von Streuobstwiesen. Diese sind wohl gewünscht weil sie schön anzuschauen sind, gefühlt “gesundes Obst” hervorbringen und mit den alten Sorten und den vielen Insekten nachhaltig, umweltfreundlich und damit voll im Trend sind. Bei den Filmern und bei den Fotografen… aber nicht bei den Konsumenten, denn die Äpfel schmecken anders, müssten erst eingelagert werden ( wie lange ? ) und sind meist schon vorverdaut. Die Herstellung von Saft ist so zeit – und kostenintensiv, dass sie sich erst recht nicht rechnet. Also finden sich keine Nachfolger mehr für dieses zeitintensive, arbeitsreiche Hobby. Sind die Bäume mal recht hoch, ist es auch nicht ungefährlich, diese zu schneiden und beernten.
    Mit der Landwirtschaft in Deutschland geht man den gleichen Weg.
    Zurück zu früher, wo ja alles besser war ( Ironie ). Mit zu wenig Dünger und Pflanzenschutz wird die Arbeit im Vergleich zur Ernte ( dem Lohn des Bauern ) immer mehr. Was jetzt schon wirtschaftlich auf Kante genäht ist, kann man sich für die nächsten Jahre ja ausrechnen. Der Boden wird ausgelaugt wenn der Dünger nicht reicht und zeigt in einigen Jahren erst, was passiert, wenn ihm was fehlt.
    Die ganzen Fehler zu korrigieren, die jetzt gemacht werden, werden die nächste Generation an Landwirten gut beschäftigen – wenn es eine nächste Generation dann noch gibt.
    4 Prozent Ackerflächenstillegung oder 20 Prozent weniger Dünger sind nur Zahlen.. wann sind es 30 Prozent Stilllegung und 50 Prozent weniger Dünger ? Wer A sagt, sagt auch B. – alles im Dienste des Klimaschutzes, alles im Dienste der Grünen… denn die wissen genau, was sie tun.
    Und jetzt sind wir wieder bei den Kindern, die nicht – niemals – hungern dürfen. Alle Kinder, überall… ?

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  12. Reinhard Seevers sagt

    Den Bürgern wird ja vermittelt, dass Bio die Lösung für “gesunde Nahrung UND Biodiversität, Artenreichtum etc.” ist und damit die Lebensgrundlage ihrer Kinder eben eher gesichert sei.
    Diese Erzählung verfängt besser, als Pflanzenschutz wegen ökonomischen Notwendigkeiten. Da Nahrung aus allen Ländern der Erde hier im Regal verfügbar ist, wird eben auch keine Knappheit und damit ein Verhungern der eigenen Kinder wahrgenommen…wohl aber der Insektenschwund und andere medial gepuschten Verfehlungen der konventionellen Landwirtschaft.

    “Reuer führt durch das noch ungemähte Gras unter den knorrigen Ästen seiner 100-jährigen Bäume. Er pflückt zwei Äpfel. „Der hier hat Sonnenbrand“, meint er nach kurzer Inspektion. Sonnenbrand bei Äpfeln bezeichnet verfaulte Stellen in der Frucht, die durch klimawandelbedingte Hitze vermehrt entstehen.
    Diesen Prozess vermeide man auf Plantagen möglichst, indem deren Boden mit bestimmten Stoffen versorgt werde, erzählt Reuer. Auf Streuobstwiesen greife man nicht auf diese Art und Weise in die Natur ein. Weil die meisten Menschen aber perfekte Züchtungen gewohnt sind und Äpfel auch die sogenannte Vermarktungsnorm der EU erfüllen müssen, können Bruno Reuer und seine Lebensgefährtin Hajni Sepesvary braun gewordenes Tafelobst nicht verkaufen.”
    https://taz.de/Der-Wert-von-Streuobstwiesen/!5959212/

    Immerhin, sie haben gescheckt, dass Ökonomie sogar für Streuobst ein Thema ist…..die Hoffnung stirbt zuletzt.

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Das Strassenobst an meinem Acker,der zum Süden ausgerichtet ist,ist in den letzten Jahren besonders begehrt.
      Dass da die frische Saat platt gemacht wird,interessiert keinen.

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      • Eifelbauer sagt

        Werter Herr Servers,
        Mein gesunder Menschenverstand sagt mir zum verlinkten Artikel:
        Der Mann ist 74 Jahre alt und klettert höher als ein Mensch in diesem Alter klettern sollte.Ein Fehltritt
        oder ein abgebrochener Ast….und die so geliebte Streuobstwiese liegt verwaist.
        Wieder so ein Beitrag wie anhand eines Einzelfalles,der ja für sich genommen ganz gut funktionieren
        mag nach meinem Menschenverstand keine Lösung für das Ganze sein kann,was sagt denn
        Ihr besserer Menschenverstand dazu?

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        • Reinhard Seevers sagt

          Bin voll bei Ihnen….hatte es auch eher als Ironie – Beitrag gedacht. Die taz eiert immer um den heißen Brei herum und traut sich schlicht nicht, die Lebenswirklichkeit anzuerkennen. Deshalb basteln sie sich ständig eine eigene heile Bullerbü-Welt.

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    • Limes sagt

      “Auf Streuobstwiesen greife man nicht auf diese Art und Weise in die Natur ein.”
      Eine kitschiger Bullerbü TAZ Artikel für die Ewiggestrigen die an die gute alte Zeit glauben und denken damals wurde noch nicht in die Natur eingegriffen.
      Ob die TAZ Autorin auch der Zeit mit Griffel und Schiefertafel nachtrauert? War doch auch ein geringerer Eingriff in die Natur als heute wo Bäume für TAZ Papier gefällt werden müßen oder sogar böser Atomstrom eingesetzt wird um den Beitrag im Netz zu plazieren!
      Aber gut wenn es passt da nimmt man gerne die Vorteile des technischen Fortschritts mit nur in der Landwirtschaft nicht da ist dies “böse”.

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    • zmp_nachfahre sagt

      “klimawandelbedingte Hitze” – mei o mei!
      Soll da erzählt werden, daß die Temperaturen eigentlich immer gleich sein müßten und es einen heißen Sommer früher nie gegeben hätte?
      Und zwischen “perfekten Züchtungen” und halb verfaultem Tafelobst ist eigentlich auch noch etwas Platz!
      Da gibt es (mindestens) zwei Lösungsmöglichkeiten: Entweder man deklariert die Äpfel mit Schorf etc. als besonders Bio und verkauft sie teurer (schon vor sehr vielen Jahren auf dem Freiburger Markt gesehen) oder sie kommen halt in den Most.
      Wo Tafeläpfel einzeln von Hand in nur einer Lage vorsichtig in Kisten gelegt werden, werden die andern abgekippt und mit dem Radlader weitertransportiert, da kommt es auf ein paar Flecken nicht an.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Reinhard,
          Die Apfelmenge für die Saftindustrie ist sehr schwach. Deshalb wurde bereits am Anfang 50 % mehr bezahlt, folglich 15 Cent je KG. Offensichtlich liefert Polen auch nur zu einem höheren Preis.

          Dazu kommt, dass der vielgepriesene Streuobstbau ohne Düngung keine erntefähige Ware bringt und die Alten nicht mehr Allradfähig sind.
          Die Jungen tun sich das nicht mehr an.

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  13. Frikadellen piet 45 sagt

    guten Morgen das ganze ist sehr anschaulich beschrieben das sollten auch die blöden Politiker verstehen und merken dass sie so eine verdammte unterproduktion mit schlechten Nahrungsmitteln erzeugen ich bin gespannt wann die Verantwortlichen wach werden

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    • André sagt

      Hi Bauer Willi,
      super geschrieben, vielen Dank!
      Ist schon bei mir im Status.
      Die Menschen müssen mit solchen Infos täglich “berieselt” werden.
      Frage; ist Das Bild oben wirklich nur ein Bild, oder steckt da ein Video dahinter, wo nur die Verlinkung nicht stimmt?

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        • Smarti sagt

          Das Bild triggert mich auch :). Auf Dreiecke muss man drücken.
          So kurze Videos wie gestern sind bestimmt für die Verbreitung von Informationen in der Öffentlichkeit gut. Und so unaufgeregt und Brücken bauend wie Sie auch angenehm zu schauen. (Normale Information, ohne danach gleich einen Wutanfall zu kriegen).
          Ich würde mir dann als I-Tüpfelchen noch wünschen, den Text darunter lesen zu können.

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          • Eifelbauer sagt

            Video funktioniert bei mir auch nicht.
            Zum Text: Eine enge Verwandte arbeitet als Ernährungsberaterin in einer grossen Klinik.
            Was da über fehlernährte Kinder und die Unwissenheit mancher Eltern berichtet wird ist
            schon erschreckend.
            Meine Meinung dazu,wie auch zu vielen anderen Themen: Auch ohne Spezialwissen oder
            Ausbildung mal den gesunden Menschenverstand in Verbindung mit den Grundrechenarten
            und eventuell praktisch angewendeter Prozentrechnung benutzen !

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            • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

              “….mal den gesunden Menschenverstand in Verbindung mit den Grundrechenarten
              und eventuell praktisch angewendeter Prozentrechnung benutzen”

              Wer hat und kann denn noch sowas!!
              Das Schmartfon sagt doch wos langgeht!

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            • Arnold Krämer sagt

              “gesunder Menschenverstand” klingt gefährlich nach “rechts”. Solche Forderungen machen verdächtig 😎

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