Bauer Willi
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Moore: Einigung ist möglich

Es gibt mehrere Bauernverbände. Einer davon ist der Verein “Freie Bauern”, der vor allem bäuerliche Familienbetriebe vertritt. Mit ihm ist jetzt eine Einigung bezüglich der Moorvernässung in Brandenburg gelungen, über die die Tagesschau berichtet.

https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/rbb-brandenburger-politik-und-freie-bauern-einigen-sich-ueberraschend-beim-moorschutz-100.html

Hier ein Zitat:

Mit diesem Kompromiss könne großflächig verhindert werden, dass in den Mooren gespeichertes klimaschädliches CO2 austritt, so Umweltminister Axel Vogel (Grüne) nach einem Treffen mit den Freien Bauern in der Nähe von Prenzlau. Gleichzeitig hätten die Bauern die Möglichkeit, die Flächen weiter wirtschaftlich zu nutzen.”

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40 Kommentare

  1. Marian E. Finger sagt

    Heute ist mal wieder der Laie unterwegs, der sich fragt, ob die Traktoren und schweren Landmaschinen nicht im Boden versinken, wenn lediglich 30 cm fester Boden sozusagen auf einem Sumpf “schwimmen”? Der sich ferner fragt, ob sich das Wasser wirklich an die 30 cm-Grenze hält und “da unten” bleibt oder ob die nicht vernässten 30 cm nicht durch Diffusionsprozesse so durchfeuchtet werden, dass sie sich von dem “Sumpf darunter” nicht wesentlich unterscheiden? Ob da nicht ganz andere Gräser wachsen, wenn der Boden so viel feuchter wird als er jetzt ist? Ob sich da nicht mehr Würmer, Schnecken und andere Parasiten im Gras tummeln? Und ob ein solcher “bis auf 30 cm wiedervernässter Boden” sich lediglich für Gras eignet oder ob da auch Getreide angebaut werden kann?

    • Reinhard Seevers sagt

      “Der Grabeneinstau stellt einen unkomplizierten, aber entscheidenden Schritt weg von der
      Moorentwässerung hin zum Wasserrückhalt dar. Bei vorhandener mächtiger
      Weißtorfauflage können durch Grabeneinstau mittlere Moorwasserstände von 30 cm
      unter Geländeoberfläche erreicht werden, wobei sie im Winterhalbjahr bis an die
      Mooroberfläche steigen und im Sommerhalbjahr bis über 50 cm darunterfallen können
      (Ergebnisse SWAMPS, Ipweger Moor). Die Treibhausgasmessungen dieser Variante im
      SWAMPS Projekt zeigen bisher keinen Rückgang der Emissionen. Darüber hinaus ist die
      Befahrbarkeit im Frühling und Herbst eingeschränkt. Als positive Effekte des
      Grabeneinstaus wurden im SWAMPS Projekt eine Abnahme der Höhenverluste, eine
      Verbesserung der gesättigten Wasserleitfähigkeit und eine Ertragssicherung in trockenen
      Sommern festgestellt. Die positive Wirkung auf Torfstruktur und Wasserrückhalt
      unterstreicht die Bedeutung des Grabeneinstaus als wichtigen Schritt zu einer
      moorschutzorientierten Bewirtschaftung. Die Unterflurbewässerung erlaubt eine im
      Vergleich zum Grabeneinstau bessere Regulation des Moorwasserstandes. Da sie aber
      hinsichtlich Installation und Wartung sehr aufwändig und mit großen Eingriffen in den
      Boden verbunden ist und bisher keine Minderung der Treibhausgasemissionen durch
      diese Maßnahme im Hochmoor festgestellt wurde, kann die großflächige Umsetzung
      der Unterflurbewässerung noch nicht empfohlen werden…”

      Auszug aus:
      https://www.lwk-niedersachsen.de/services/download.cfm?pmofile=180

    • Reinhard Seevers sagt

      Der Landwirt wird nicht nur Energiewirt, er wird auch Klima-Wirt oder gar Moor-Klima-Wirt.
      Da wird dann ein jungdynamischer Pionier ausgewählt und schon mal als Vorzeige Moor-Klima-Wirt ausgezeichnet, damit es Vorbilder gibt und man sagen kann: Schaut her, es geht doch.
      Um es machen zu können, braucht es Technik und schwupps wird Technik gefördert und mit schönen Bildern im schönen Klima-Moor präsentiert. Die Spiele mögen beginnen:

      https://www.youtube.com/watch?v=5rZCXa4ByU8

      • Inga sagt

        Da sieht man mal, was die Bauern für wichtige Aufgaben so nebenher hatten.
        Aber Ottomormalbürger dankt es ihm nicht, weil er ja da keinen Durchblick hat.
        Freiteit und Urlaub sind wichtiger.

        Ob dieser Durchblick altmodisch ist. Oder wegen der Industrie dafür Erklärt wurde?

        Wie schädlich ist die Industrie?

  2. Mark sagt

    Schau an, schau an, dieser “kleine, rechtlastige, radiale Extremistenverband” schafft eine Einigung mit der Politik durchaus auch im Sinne der Bauern. Vielleicht schneidet sich der “Große” da mal ne Scheibe ab…

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  3. Dorfmensch sagt

    Wiedervernässte Moore emittieren in Größenordnungen Methan. Dieses Treibhausgas hat einen Faktor von 26 im Vergleich zu CO2. Damit ist die Wiedervernässung der Moore zumindest in den ersten Jahren klimaschädlich.

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  4. Michlits sagt

    Naturschutzgebiete sind wichtig schön lebe am Rand des Nationalparks Neusiedlersee für uns Bauern ist das Problem das der Park das Land bis zu 1200 E für 1.ha bezahlt und es in den Randgemeinden keine bäuerlichen Entwicklung gibt Pacht Kauf unmöglich

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  5. Wolfsfeind sagt

    Säcke brauchen etwas Platz aber bco² Methan und so weiter das könnten doch Industriegas Anbieter abfüllen und für den Staat lagern dann schaffen wir alle Klimaziele.
    oder ganze Moore einschweißen

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  6. Ostbauer sagt

    Wie Arnold Krämer schon gesagt hat:”Deutschland ist ein großes Land”.
    Beim Brandenburger Kompromiss ging es nicht so sehr um die Weltenrettung, sondern die noch einigermaßen intakten Niedermoore und gleichzeitig die letzten Viehbestände in BB durch sinnvolle Bewirtschaftung zu erhalten.
    Als Milchviehbetrieb sind wir selber an Wasserrückhaltung interessiert, das sichert uns die Erträge im Grünland bei der typischen Vorsommertrockenheit.
    In den 2000der Jahren hatte Brandenburg ein Landschaftswasserhaushaltsprogramm aufgelegt, welches federführend von den Wasser-und Bodenverbänden realisiert werden sollte. Die meisten haben damals die Zeichen der Zeit nicht erkannt und drauf verzichtet.
    Unser Verband hat damals 6 Mio € Fördergelder in den Ausbau von Stauanlagen eingesetzt, wodurch wir heute in der Lage sind, kleinflächiger bedarfsgerecht zu stauen.
    Jeder Landwirt weiß, mineralisierter Moorboden ist so gut wie tot!
    Aber nochmal; jedes Moor ist anders und was für ein Gebiet gut ist, muss für ein Anderes nicht unbedingt passen.
    Der Kompromiss honoriert eben auch eine hohe Wasserführung monetär und es ist meine Aufgabe zu entscheiden, bei welchem Wasserstand es noch wirtschaftlich ins Betriebskonzept passt. Allemal besser als die unsäglichen Ultraforderungen der jüngsten Vergangenheit; zumal es bis zu einem bestimmten Level eine Forderung der Bewirtschafter war.
    Ich hatte ja schon mal an anderer Stelle betont, dass es ein jahrelanges Tauziehen war bis es in die richtige Richtung ging und sich auch das federführende Ministerium von ihren Maximalforderungen verabschiedet hat( im Moment jedenfalls).
    Zumindestens ist nichts in Stein gemeißelt, da auch Erfahrungen über die Auswirkungen oft Jahre brauchen.
    Mal sehen, ob wir so konstruktiv weiterarbeiten können!?

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    • Bauer Willi sagt

      Danke für die weiteren Erläuterungen. Es zeigt ja, dass Kompromisse möglich sind, wenn möglichst viel der gemeinsamen Zielsetzung umgesetzt werden kann. Alles für alle geht nur selten oder nie.

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    • firedragon sagt

      “… Ministerium von ihren Maximalforderungen verabschiedet hat( im Moment jedenfalls).
      Zumindestens ist nichts in Stein gemeißelt, da auch Erfahrungen über die Auswirkungen oft Jahre brauchen.
      Mal sehen, ob wir so konstruktiv weiterarbeiten können!? …”

      Heute im Radio, wäre fast in den Graben gefahren – Deutschland hat dringest Schutzgebiete auszuweisen, mit den höchsten Schutzauflagen. Mit nur 0,6% Schutzgebietsfläche sei D an drittletzter Stelle in der EU. Bis 2030 muß D (alle EU-Länder) 10% seiner Landesfläche in Schutzgebiete mit besonderem Schutzstatus ausgewiesen haben.

      Ostbauer,
      ich befürchte, die Zügel werden wieder angezogen werden.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Das wird für Berlin aber ziemlich eng, wenn ich auf 89km² kommen will und die großen grünen Bereich als Schutzgebiete abziehe, verbleiben immer noch 45km², die sie unter Schutz stellen müssen. Da darf dann aber auch keiner rein und seinen Wuschel kacken lassen oder Drogen verticken oder so….dann muss Berlin wohl in Brandenburg eine Kompensationsfläche suchen! 😎
        So viel kannste nicht saufen….

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  7. Georg Johann Brand sagt

    Moore sind relativ unbedeutende CO2 Senken aber sehr bedeutende Speicher. In einem Hektar intaktem Moor sind 100 bis 150 Tausend to. CO2 gespeichert. Wichtig ist, dass diese Speicher kein Leck bekommen, das CO2 also gespeichert bleibt. Die jährliche Bindung (Senkenwirkung) ist dagegen relativ gering und liegt bei 10 bis 15 to, CO2, also etwas mehr als der aktuellen Emission pro Kopf in D (rd. 9 to.) pro Jahr. Moorschutz ist daher wichtig um den Anstieg der THG Emissionen nicht zusätzlich anzutreiben, für die Kompensation von Emissionen aus fossilen Quellen ist er aber unbedeutend.

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    • Schmeckt gut sagt

      Herr Brand, diese Aussage trifft nicht zu. Da 1m Auflage 10000 cbm ergibt, können keine 100Tsd to CO2 pro ha gespeichert sein. Wieviel CO2 pro cbm? Anteil CO2 pro cbm Torf? Unterschied Nieder- zu Hochmoor? Ihre Aussagen malen schwarz/weiß. Oder haben alle Moore in der norddeutschen Tiefebene über 15m Mächtigkeit? Wohl kaum. Meist sind es Niedermoore zwischen 0,5 und 2 m Auflage (die der Küste vorgelagerten Regionen).

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          • Brötchen sagt

            Reinhard das CO2 wird doch damit in Säcke verpackt, also ist das doch nicht mehr klimaschädigend??!!

            🙂

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              • Brötchen sagt

                Die verbrauchen ja noch 1,5 Mio l Wasser pro kg fleisch und l Milch.
                Da die Moore geflutet werden kommt das viele Wasser locker zusammen, verstehe.
                🙂
                Und da werden dann die vielen Liters und das Co² eingeschweißt oder kommen ins Tetrapack. Wenn man das nicht rauslässt, bliebt das auch da drin und kann keinen Schaden anrichten, das pöse CO².
                So langsam verstehe ich die ganzen Zusammenhänge!

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                • Smarti sagt

                  Doch, so kanns klappen. Einfach eine Lebensmittelverpackungstransformation einführen ( heisst: es ist in ganz Deutschland ab sofort verboten, Lebensmittel zu essen, Verpackungen zu öffnen… sie müssen ganz von alleine zu “einem mooränlichen Zustand” zurückfinden. Was da Deutschland an Wasser und Kohlendioxidemmissionen spart – und das Tierwohl erst. Wahnsinn.
                  Mal gucken, welche Länder unseren 80 Mio Moorflüchtlingen ( auch genannt Moorenköpfe ) Asyl bieten.

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            • Wolfsfeind sagt

              Säcke brauchen etwas Platz aber bco² Methan und so weiter das könnten doch Industriegas Anbieter abfüllen und für den Staat lagern dann schaffen wir alle Klimaziele.
              oder ganze Moore einschweißen

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              • Brötchen sagt

                Platz hätten wir in BB :)….
                Der Ostbauer kotzt da zwar etwas, weil seine Kühe dann weniger haben, aber auf Einzelschicksale kann in dem Falle keine Rücksicht genommen werden, sagt der Robby auch.

                https://youtu.be/nlqT8ty-T0E

                übrigens hier war eine gute Wolfs- und Bärenexpertin zu Gast ( weil ich den Namen lese):)

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      • Ostbauer sagt

        Unser Niedermoor ist ein Durchströmungsmoor. An den Sandern fangen wir mit ca. 0,5 m an und hören an der Oder mit 15 m Moormächtigkeit auf.
        Da kommt doch schon ganz schön was zusammen.

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      • Bauer Wolfi sagt

        In einem Kubikmeter Moor kann max. 1 Kubikmeter Torf sein. Denn durch Entwässerung wächst der Moorkörper nicht, sondern er senkt sich. Das spezifische Gewicht von Torf liegt ca. bei 150kg/m3. Davon ist ca. 1/3 Mineralstoffe, also bleiben pro m3 ca. 100kg Kohlenstoff. Das entspricht 370 kg CO2 pro Kubikmeter. 0,37t/m3 mal 10000m2 (1Hektar) ergibt 3700t CO2 Speicherung pro einen Meter Mächtigkeit des Moores pro Hektar. Wenn 1 Hektar Moor zwischen 100 000 bis 150000 Tonnen CO2 speichert, wie Herr Brand behauptet, müssten die durchschnittlichen deutschen Moore eine Mächtigkeit von 27 bis 41 Metern haben, allerdings sind sie im Durchschnitt nur ca. 2 Meter dick.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Werden ehemalige Hochmoore mit noch mächtigem, trockenen Torfhorizont mit vormalig hohem Eintrag von Stickstoff vernässt, kann es zu einer starken Emission von klimawirksamen Gasen in vergleichsweise kurzen Zeiträumen kommen. Eine Wiedervernässung muss daher immer im Einzelfall sorgfältig geprüft und geplant werden und ist keinesfalls der aus naturschutzfachlicher Sicht perfekte Zielzustand für jedes Hochmoor-Degenerationsstadium. Oftmals ist die Anlage eines
      vergleichsweise trockenen Moorwaldes als Zielzustand oder eines extensiven Grünlandes ohne weitere Düngegabe zumindest als Übergang zu bevorzugen.”

      Landschaftsökologe Julian Köpcke im Landschaftsplan für die SG Oldendorf/Himmelpforten

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      • Reinhard Seevers sagt

        Und wieder muss man sich fragen, welcher Hebel das DEUTSCHE MOOR am Weltgeschehen überhaupt hat, dass es wert ist, ein ganzes Land, und besonders die Menschen die in den Gebieten leben, so zu gängeln.
        https://www.boell.de/de/2023/01/10/moore-weltweit-moore-gibt-es-ueberall

        Gleichzeitig werden hunderte ha. Flächen versiegelt und für den Wohlstand geopfert und darauf Chip-Fabriken und Logistik-Center errichtet….Hurra, wir verblöden.

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  8. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Allmählich müssen wir zur Kenntnis nehmen:

    DER KLIMAWANDEL IST DA!
    (Auch wenn viele von genau dieser Aussage emotional sofort auf die Spitze getrieben werden…)

    Eine Wiedervernässung der Moore hätte regional tatsächlich einen positiven Einfluss auf das Klima.

    Natürlich müssen wir objektiv zunächst einmal abwägen: Brauchen wir das Getreide auf eben diesen Flächen, dann müssen wir weiter bewirtschaften gemäß dem heutigen Status quo, mit sämtlichen Vor- und Nachteilen. Wenn wir aber die aktuelle „Heißphase“ -es wurde der wärmste Juni aller Zeiten in 2023 gemessen, der heißeste Julianfang, das Wasser in unseren Weltmeeren erwärmt sich furchterregend stark- in irgendeiner Form von menschlicher Hand noch beeinflussen wollen, so ist eine Wiedervernässung der Moore durchaus eine Möglichkeit hierfür;…und für meine Begriffe mithin durchaus sinnvoll.

    Wenn es verheerend trocken bleiben sollte, wächst schlussendlich auf allen Flächen kaum etwas bzw. gar nichts mehr, Bewässungsmaßnahmen infolgedessen stoßen bei absolutem Wassermangel sehr schnell an ihre Grenzen.

    Sollte es nämlich zu einer Rationierung von Trinkwasser kommen, ein Gedanke, der innerhalb mancher Trockenhotspots gar nicht mehr so weit weg ist, hätte die Bevölkerung sofort sehr wenig Verständnis dafür, dass z.B. Weinberge u. Gemüsefelder bewässert werden. Unter verbalem Beschuss stehen in unseren Medien damit ALLE BAUERN, selbst diejenigen, die ihre Felder nachweislich nicht bewässern. Auch das überrascht bei weitem nicht, dass jedes gemeine Bäuerlein an vorderster Front unter Generalverdacht auf der gesellschaftlichen Anklagebank Platz zu nehmen hat.

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    • Reinhard Seevers sagt

      WW, was nutzen wiedervernässte Moore dem Ackerbauern auf den sandigen Standorten, was hilft es den Stadtbewohnern beim Wassersparen und was hilft es dem Klima? Ich sehe ausschließlich Angstbesetzte übereilte Handlungen, um weiterhin nach Malle fahren zu dürfen….wo übrigens Wassermangel herrscht. Aber der Deutsche fährt dennoch hin….muss ja irgendwie weitergehen für die Tourismusbranche und für den Stressabbau für die Bürger.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Wenn es auf Malle derzeit 35 Grad und mehr hat, ist das Urlaubsfeelung, Sommersonne-Freude-Wonne im schönsten Purismus angesagt. Die dortigen „Heeringsbüchsen-Behausungen“ sind eben klimatisiert.

        Wenn hierzulande die Temperaturen weit über 30 Grad ins Kraut schießen, hören wir nur noch Stöhnen und Jammern, vernehmen Berichte über durchschwitzte schwüle Nächte mit heftigen Schlafdefiziten/-störungen in Folge. Die Wasserflasche neben der Schlafstätte ist im Dauereinsatz, auch des nachts…

        Herr Seevers, der Begriff „Verdunstungskälte“ dürfte Ihnen was sagen, insbesondere unsere Winterwasservorräte müssen wir effizient nutzen.

        Von heute auf morgen will keiner mehr nach Malle, wenn dort ein Trinkwasserkomfort nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Flieger bleiben dann wohl leer…

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  9. Reinhard Seevers sagt

    “Die Strategie der Wiedervernässung war allerdings bislang eine der wesentlichen Maßnahmen des Landes um bis 2045 klimaneutral sein. Bei voller Ausführung hätten die wiedervernässten Moorflächen nicht nur das CO2 in der Erde halten sollen, was in ihnen schlummert, sondern zusätzlich weiteres aus der Luft holen können. Durch den nun vereinbarten Kompromiss wird nur das CO2 in der Erde gehalten, was noch dort ist. Im Herbst will die Landesregierung den Klimaplan ins Parlament einbringen.”

    Aaaah, was blitz da durch?
    Man möchte eigentlich die Moore nutzen, um CO² aus der Luft zu holen und die Bilanz des Landes zu verbessern. Wie das verifiziert oder evaluiert werden soll oder kann bleibt offen. Hauptsache man folgt erstmal den Prophezeiungen der Datenaufsteller und Schreiberlinge. Wenn auf dem Papier steht, dass es so sei, dann ist es so. Volksverarsche im Quadrat.
    Ins gleiche Horn stößt das start-up KLIM, das auch von der DLG medial schon mal gepuscht wird. Das start-up ist mit mehreren Ehrungen ausgezeichnet worden, weil es die Regenerative Landwirtschaft forciert und aktiv für den Klimaschutz tätig sei. Dieses start-up hilft aber lediglich dem Auftraggeber (u.a. dem LEH) seine Lieferkette grün zu waschen, in dem es die Bauern einfängt und für eine regenerative Landwirtschaft begeistert, deren Leistung dann in eine theoretische Größe einfließt und per Papier auf dem Klimaguthaben-Konto des Auftraggebers landet. Der Bauer hat nur was davon, wenn die Vertragspartner fair und langfristig entsprechend der vorher theoretisch ermittelten Faktoren agieren.
    Aus einem Artikel über Regenerative Landwirtschaft in Verbrindung mit Herrn Wildemann (KLIM) heißt es z.B:
    “Im Austausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen, dem Thünen-Institut und dem KTBL hat Klim Methoden definiert, die zum Humusaufbau beitragen. Regional an ihre örtlichen Bedingungen angepasst, können Landwirte diese Methoden anwenden und über
    eine von Klim entwickelte App dokumentieren. Die Anerkennung
    erfolgt maßnahmenbezogen, wie Lutz Wildermann betont. Das bedeutet, dass keine Bodenproben zum Nachweis erforderlich sind.
    Über eine gestaffelte Auszahlung der Prämie wird sichergestellt,
    dass der Landwirt langfristig an den Maßnahmen festhält, zur Kohlenstoffspeicherung beizutragen.”

    Leute wir werden nach Strich und Faden verarscht!

    Aus der Pressemitteilung des Thünen-Instituts 2018 zur Bodeninventur:
    “…Die laufenden Messungen und Auswertungen lassen interessante Ergebnisse erwarten. „Es zeichnet sich ab, dass in den landwirtschaftlich genutzten Böden in Deutschland insgesamt deutlich mehr organischer Kohlenstoff bevorratet ist als in allen Bäumen, die in Deutschland wachsen“, sagt Dr. Axel Don. „Die Bedeutung der landwirtschaftlichen Böden für den Klimaschutz ist damit größer als wir bisher angenommen haben“.

    Wo ist jetzt die Anerkennung in Form von Zertifikaten und Geldsegnungen? Es wird politisch niemals durchsetzbar werden, dass allein durch das Vorhandensein von Agrarfläche und deren Bearbeitung eine Entgeltung erfolgt. Im Gegenteil, man will die Umerziehung hin zu bestimmten Formen der Produktion, die auf dem Papier für den LEH einen geldwerten Vorteil in Form von mehr Kunden generiert. Es geht nicht um Klimaschutz, es geht um Geschäfte auf dem Rücken der Landwirtschaft!

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  10. Arnold Krämer sagt

    Deutschland ist ein großes Land mit sehr unterschiedlichen Agrarstrukturen und unterschiedlicher Besiedlungsdichte. Deshalb sind in Brandenburg andere Lösungen möglich als in Bayern oder Niedersachsen.
    Privatrechtliche Vereinbarungen mit dem Staat heute können vorteilhaft sein, weil dem Staat demnächst das Geld ausgeht.

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  11. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Beim Vertragsnaturschutz NRW muss ein Schröpfschnitt gegen Wurzelunkräuter neuerdings genehmigt werden und darf nur über einer Höhe von 40 cm vom Boden durchgeführt werden.Technisch ist das unmöglich und bringt in der Sache nichts!

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  12. Frikadellen piet 44 sagt

    guten Morgen es Haut also hin für Landwirte können uns mit der Regierung vernünftig einigen mal sehen ob wir das auch bei den ganzen anderen Dingen hinbekommen schönen Tag

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