Bauer Willi
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Kultiviertes Fleisch – wie ist der Stand der Dinge?

Fast jeder hat schon mal von “Laborfleisch” gehört. Das ist Fleisch, dass ohne ein Tier entstanden ist. Auf einer Veranstaltung habe ich Prof. Dr. Nick Lin-hi getroffen, der sehr viel darüber weiß. In den nächsten 45 Minuten habe ich ihm Fragen gestellt, die ihr euch vermutlich auch schon mal gestellt habt, auf die ihr aber keine oder keine schlüssigen Antworten bekommen habt.

Ich habe in dem Interview viel Neues erfahren. Einiges davon hat mir nicht gefallen, aber es hilft ja nicht, es zu verdrängen. Also nehmt euch die Zeit, zuzuhören. Wenn es so kommt wie im Interview angedeutet, wird es die Landwirtschaft sehr stark verändern. Und das ist sehr vorsichtig ausgedrückt.

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192 Kommentare

    • Ferkelhebamme sagt

      Und immer: “Wie wir alle wissen…”
      Die neuen “Wahrheiten” werden immer fester verankert.

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      • sonnenblume sagt

        Investmentfonds haben Geld gegeben. Sie hoffen auf das ganz große Geschäft und dass sich unser Verständnis von Natur verändert. Letzteres ist von Nöten, damit das ganz große Geschäft läuft. Und sie werden dafür sorgen, dass es ein großes Geschäft wird.

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      • Arnold Krämer sagt

        Die vermeintlichen Verbraucherwünsche werden herbeigeschrieben und herbeigesendet. Die vielen Umfragen taugen aber nichts, weil a) die Fragestellungen oft schon suggestiv sind und b) die Menschen oft das sagen, was vermeintlich erwartet wird. Nicht mal mehr der “kleine Mann” auf der Straße hat einen A…. in der Hose. Von Politikern müssen wir da garnicht reden.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Herr Krämer,
          die AG-Zukunftsbauer hat den neuen Landwirt-Typ und seine Attribute formuliert, guckst du:
          Auszug DLG- Mitteilung: “Zurück in die Mitte der Gesellschaft!
          Susanne Schulze Bockeloh zum „Projekt #Zukunftsbauer“
          ….
          “Der „Zukunfts-Bauer“ ist weiterhin Garant für Versorgungssicherheit bei Nahrungsmitteln, baut aber immer öfter auch – gemeinsam mit anderen – mit an der Zukunft unseres gesamten Landes. Dieser Typus des Landwirts oder der Landwirtin, die es heute durchaus schon gibt, zeichnet sich aus durch eine konsequent unternehmerische, konstruktive Haltung und eine ausgeprägte kommunikative Stärke. Der „Zukunfts-Bauer“ meint nicht nur den Landwirt, die Landwirtin, sondern entsprechend der ZKL ist für die Zukunft der Landwirtschaft die gesamte Gesellschaft verantwortlich.”

          Also, wer nicht entertainen kann und sich nicht laut für die Weltrettung einsetzt, der hat als Bauer zukünftig keine Chance mehr! …Unternehmerische Haltung, ich lach mich schlapp….wie soll man die entwickeln, bei den Fesseln? Was für Worthülsen-Produzierer. Als wenn die Landwirtschaft nicht schon die letzten 100 Jahre die Versorgung und damit die Zukunft des Volkes sicher gestellt hat. Nun muss sie es aber mit dem Furor der Weltrettung, der Artenrettung, der Chemiefreiheit, der Regionalität, der Saisonalität der Gendergerechtigkeit und was weiß ich noch alles tun? Kotz inne Egge.

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          • Arnold Krämer sagt

            Ich habe es auch bereits gelesen und schon kam wieder der Gedanke hoch, meine DLG-Mitgliedschaft aufzukündigen.
            Diese Verbandsfunktionäre aus dem Westfälischen incl. top agrar irrlichtern nur noch herum.

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  1. evo.... sagt

    Hab ich gerade bei den Verbraucherzentralen gefunden:

    Erste Studien gehen von einer deutlichen Reduzierung der Treibhausgase um mehr als 75 Prozent aus. Neuere Studien kommen zu einem anderen Ergebnis. Demnach werden durch die Laborfleischproduktion mehr Treibhausgase produziert als etwa durch die Herstellung von konventionellem Schweine- oder Hühnerfleisch.

    Meine Meinung:

    Was Vollwertiges wird das nie werden. Wir Bauern müssen da Initiativen ergreifen, um den Verbrauchern das klar zu machen.

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    • Brötchen sagt

      evo…..biologische Umwandlungsprozesse sind hinsichtlich der Effektivität bisher unerreicht.

      Dächte das Ergebnis der Fotosynthese auch.

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        • Brötchen sagt

          An sich hat der Prof. seine Prämissen gesagt und daraus geschlussfolgert, was an sich legitim ist.
          Ich hab den Erfinder der Zellenzucht schon gehört, paar Jahre her.

          So richtig Preise und Aufwand, da hat er sich noch zurück gehalten.
          Denke ist alles Kaffeesatzleserei.

          Wenn das dann großtechnisch kommt, wird man sehen.
          Die “Erbsenpampe” kostet wohl so um 10 Euro das kg…

          Für Landwirte wären so Art Modellrechnungen interessant, welche Ackerbauprodukte, dann noch gebraucht werden.
          Denke auf alle Fälle dafür, alles was Fett liefert.
          Ansonsten die stärkehaltigen Früchte für Backwaren, ist klar.
          Eiweisslieferanten wie ERbse, Lupine und Soja und so exotische Sachen.

          Inwieweit Rohstärke gebraucht wird, bin ich überfragt.

          Rein von der Legeleistung kg Eiweiss pro Henne, sind wohl die Legewachteln das überlegene Tier.
          Ansonsten Fischzucht in Aquakultur und dafür das Futter.

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          • Brötchen sagt

            Wiesen und Weiden werden gemulcht und die Städter können da dann drüber schreiten, wenn nicht die Zecken und Ameisen angreifen. 😉

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Der Prof. will ja die durch das Ende der Nutztierhaltung frei werdenden Flächen für Photovoltaik nutzen, um den Energiebedarf dieser Anlagen zu decken. Da wird kein Treibhausgas produziert.
      Almflächen, von denen dann die Siliziumflächen funkeln, weil die Lichtausbeute da oben sehr hoch ist, vor allem im Winter, sollen also die Landschaft gestalten. Jetzt weiß ich wenigstens , wofür der Wolf gebraucht wird.
      Welch grauenhafte Zukunft!!

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  2. Mathias Mindrup sagt

    Manchmal versteht man es aber auch nicht mehr.
    Einerseits wird propagiert, die gesamte Tierhaltung (zumindest die in Deutschland) müsste auf dem schnellsten Weg „zurück zur Natur“.
    Sprich Weidehaltung und Auslauf usw.
    Angeblich, weil der Verbrauer es so wünscht.
    Und andererseits geht Prof. Lin-Hi davon aus, dass bereits das „letzte Jahrzehnt“ der Tierhaltung läuft, weil es dann angeblich deutlich nachhaltiger sein soll, Fleisch dann mit dem Verfahren im Bioreaktor zu produzieren.
    Klar sein dürfte wohl, dass auch dieses Produktionsverfahren einiges an Input brauchen wird, damit am Ende ein Produkt heraus kommt.
    Ich denke mir so ein Produktionsprozess dürfte sehr komplex und aufwendig sein.
    Schaut man sich dazu andere industrielle Betriebe in der Lebensmittelbranche an, dann
    stellt man fest, dass diese Betriebe zurecht dafür sorgen bzw. sorgen müssen, dass Unbefugte keinen Zutritt zum Betriebsgelände bekommen.
    Für die Produktion von Invitro-Fleisch wird das wohl nicht anders sein.
    Stichwort: Hygiene!!
    Ich habe mir das Video angesehen.
    Bei ca. Minute 37:00 spricht Prof. Lin-Hi davon, dass die Technologie so beschaffen ist,
    dass kein Antibiotikum mehr eingesetzt werden müsste.
    Ob das wirklich so ist?
    Dazu gibt es eine sicherlich interessante Aussage von
    Prof. Frank Mitloehner (University of California, Davis) in diesem Vortrag.
    Siehe: https://www.agravis.de/de/tierhaltung/fuettern/rinder-und-kaelber/milchtalk.html
    (Siehe Titel: Methan, Klimawandel und Co – Klimakiller Kuh? Warum Kühe ein Teil der Lösung sind.
    Dort dann bitte auf den Button „Aufzeichnung“ klicken. Man muss sich dann mit seiner Email-Adresse anmelden.)
    In dem Vortrag in dem es eigentlich um das o.g. Thema geht, kommt fast am Ende auch eine Frage zu der Produktion von Invitro-Fleisch (auch mit Bezug zu Prof. Lin-Hi).
    Prof. Mitloehner erwähnt bei der Beantwortung der Frage, dass dort bei der Produktion
    doch Antibiotika eingesetzt werden muss.
    Siehe im Video bei ca. Minute 1:19:20.
    Ein weiteres Video zum Thema.
    Siehe https://www.youtube.com/watch?v=xlFUeBn7GS0
    Dort äußert sich Prof. Lin-Hi auch zum Thema Antibiotika.
    Siehe ca. bei Minute 1:25:00.
    Wäre mal interessant zu erfahren wie es wirklich ist.
    Wenn man die Aussage von Prof. Mitloehner nimmt, dann ist die Produktion
    anscheinend auch nicht so eine saubere Sache.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Wenn es für Auslauf und so die versprochenen 11 Milliarden nicht gibt, wenn trotz angeblich gewünschter Weidehaltung der Wolf wichtiger ist, und wenn niederländische Tierhalter dermaßen kriminalisiert werden, dass man sie mit Berufsverbot belegt, dann sollte klar sein, dass im Hintergrund ganz andere Ziele verfolgt werden, als das menschliche Gemüt mit Tierwohl zu entzücken.
      Man kann nur hoffen, dass es nicht funktioniert. Auch im ORF – Beitrag wurde die Hygiene als das größte ungelöste Problem dargestellt.

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  3. sonnenblume sagt

    Jetzt bei Top-agrar, die neue Bundestierschutzbeauftragte. Sie will das Verbandsklagerecht stärken. Wenn wir jetzt alles zusammen nehmen, vom Wolf bis hin zur Ausgestaltung der Tierhaltung, dann erscheint mir die Produktion von kultiviertem Fleisch, plus Importe gar nicht mehr so abwegig. Der Großteil der Bevölkerung will und wird sich auch zukünftig nicht nur vegan ernähren wollen. Also müssen andere Möglichkeiten geschaffen werden. Was hier in der BRD in Zukunft noch produziert werden kann, wird nur noch für einen ganz kleinen Kreis ausreichen. Das bestehende und zu erwartende Auflagen zurück genommen werden, kann man nicht erwarten. Selbst wenn dadurch die Ernährung der Bevölkerung mit heimischen Produkten sicher gestellt werden könnte.

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    • sonnenblume sagt

      Kurze Klarstellung. Meinte die natürliche Produktion von Rind, Schwein und Huhn in der BRD.

  4. Elisabeth Ertl sagt

    “Bewusstsein ist keine Innenwelt, die sich mit Hirnzuständen identifizieren ließe. Es entsteht nur im dynamischen Zusammenspiel von Gehirn, Organismus und Umwelt und überschreitet fortwährend die Grenzen des Gehirns ebenso wie die des Körpers.”
    https://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/philosophie-das-bewusste-menschliche-subjekt-befindet-sich-nicht-im-gehirn.html
    Wissenschaft ist immer nur der vorläufige Stand des Irrtums. Wer weiß, vielleicht produzieren wir mit diesem Laborfleisch nur eine Substanz mit dumpfem quälendem Mangelbewusstsein. Was haben die Veganer dann gewonnen?

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Wer weiß, vielleicht produzieren wir mit diesem Laborfleisch nur eine Substanz mit dumpfem quälendem Mangelbewusstsein.”

      Wieso, hat denn jemand gesagt, dass man damit ein Wesen oder ein bewusstes Leben erzeugt? Ich bin immer davon ausgegangen, dass es lediglich, um die Kopie toter Materie ohne Schuldgefühl zu erzeugen, geht.

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      • Brötchen sagt

        Sie meint das anders Reinhard!

        Frau Ertl produziert heute Sätze, da muss ich echt den Hut ziehen. 🙂

        “Wissenschaft ist immer nur der vorläufige Stand des Irrtums.”

        Einmal auf diesen geistig pscholologischen Verarbeitungsprozess bezogen und zum anderen auf den körperlichen Bedarf, weil das kann ein künstlicher Prozess niemals abbilden. Schon allein wenn man sich Fette ansieht, es gibt zig Fettsäuren in unterschiedlichen Zustandsformen und Mischungsverhältnis. meines Erachtens unmöglich nachzubauen und unmöglich in der Qualitätssicherung…

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Wenn zu den Kennzeichen des Lebendigen gehört: Bewegung, Reizbarkeit, Wachstum und Stoff- und Energiewechsel, dann ist das Laborfleisch ein lebendes Organ, dem einfach nur der Rest des Körpers fehlt, so wie ein transplantierfähiges Herz, welches sich bereitwillig wieder mit einem Körper verbindet, wenn es die Möglichkeit bekommt. Meines Wissens müssen diese Muskelzellen auch fortwährend Kontraktionsreize erhalten, sonst wachsen sie schlecht. Und der Tod tritt eben so ähnlich ein wie bei einem Komapatienten, wo man die Geräte abschaltet.
      Ziemlich gruselig das Ganze, einfach nur die monströse Übersteigerung all dessen, was jetzt schon als “Massentierhaltung” Unbehagen auslöst. Besonders als Veganer würde ich so etwas niemals konsumieren.

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      • Smarti sagt

        Frau Ertl, ja da geht es mir ebenso. Wahrscheinlich müssen erst Algen in riesigen Kunststofftanks gezüchtet werden, diese dann ohne Kontamination mit anderen Organismen geerntet und danach verarbeitet werden. Dies ist dann ( gemischt mit Zusätzen ) die Nahrung für die Muskelzellen. Diese Zellen sind bestimmt ebenso empfindlich auf Temperaturschwankungen wie ein (z.B) ein menschlicher Organismus. Also genau 36 Grad – egal was die Umgebungstemperatur zeigt – was diese Inkubatoren für Stromfresser sind kann man sich wohl kaum vorstellen. Und wenn da mal kurz der Strom ausfällt gibt es einen Riesenhaufen vergammeltes Zeugs – ich würde mal schätzen, so einen Inkubator putzt man nicht mehr…
        Jetzt wird beim Landwirt eine Kuh krank und muss geschlachtet werden, wenn es ganz schlimm wird – bei einer Seuche auch mal der ganze Bestand.
        Bei kultiviertem Fleisch sind es wie viel Masse ? 1000 Kühe ? Oder eher 100000 ? Da drückt Einer mal den falschen Knopf und die “Fleischproduktion” von “Bayern” ist Geschichte.

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  5. Limes sagt

    Interessanter Beitrag. Willi, Danke dafür.
    Angenehm es wurden sachlich auch die Herausforderungen wie z.B woher kommt die Energie, woher kommt das “Futtermittel”, was geschieht mit Stoffwechselprodukten… angesprochen und häufig kam die Antwort “wir wissen es noch nicht”. Empfand ich als genehm und ehrlich.
    In vielem erinnert es mich an die frühen 80er Jahre als erstmals die Möglichkeiten der grünen Gentechnik vorgestellt wurden. Anfangs wurde es vor allem in D belächelt und anschliessend vehement bekämpft. Man sprach von Einführung und kommerzieller Nutzung ab 2000, tatsächlich erfolgten die ersten Zulassungen und Anwendungen bereits 1995 in Kanada und USA. Vor allem in Kanada hat man offene Türen eingerannt um den Rapsanbau zu sichern, in D war die Technik damals nicht notwendig. Der weitere Weg ist bekannt obwohl die Technik federführend von deutschen Firmen entwickelt, wurden in Deutschland alle Anwendungen vehement mit Horrorgeschichten bekämpft aber weltweit zu einer Erfolgsgeschichte. Die Welt wurde nicht von “Monsterpflanzen” überflutet sondern hat sich aufgeteilt in einen Teil der die Technik zu seinem Vorteil nutzt und andere die sie nicht nutzen.
    Diesmal ist manches anders denn die Technik kommt nicht aus D aber wie damals wird niemand in der Welt D fragen und vor allem nicht vorschreiben lassen was sie tun sollen.
    Kultiviertes Fleisch wird kommen wahrscheinlich schneller als viele glauben, besser sich damit auseinandersetzen als ignorieren, verhindern kann man es nicht. Wir werden auch weiterhin Fleisch essen weil es eine natürliches Produkt ist und die Fleischproduktion besser in unsere Kulturlandschaft passt als z.B kultiviertes Fleisch erzeugt mit Energie aus Agri PV Anlagen.

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    • Bauer Willi sagt

      Danke. Ich bin ehrlich erschrocken über einige Kommentare, vor allem seitens der Landwirtschaft. Fühlt sich ein wenig so an wie das Pfeifen im dunklen Keller, weil man insgeheim Angst vor der Entwicklung hat. Das ist ja auch logisch, weil das uralte Geschäftsmodell dann nicht mehr funktioniert.
      Bei anderen Dingen beklagt man die Verschwörungstheorien, in diesem Fall entwickelt man diese, wohl um Anderen die Verantwortung in die Schuhe zu schieben.

      Doch darum ging es mir gar nicht. Ich wollte lediglich eine Meinung zum Thema haben, der definitiv mehr weiß als ich.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Willi, ich glaube du musst dir keine Gedanken machen, Veränderungen stellen sich von selbst ein. Wir haben darauf keinen Einfluss, und das hier Geschriebene ist lediglich Meinung.
        Wir hatten auch auf MCDonald keinen Einfluss, und dennoch hat er die Welt verändert und den Bauern neue Einkommensmöglichkeiten beschert. Die negativen Folgen sind ebenso da, so wie alle Handlungen immer mind. zwei Seiten hervorbringen….alles gut, find ich.

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      • Limes sagt

        Einerseites kann man die Ängste vor Veränderungen verstehen denn heute haben wir eine ausgesprochene Kakophonie auf allen Ebenen mit “Experten” in Politik, NGO`s.. sowie diverse Gruppen mit unterschiedlichen Interessen innerhalb der Landwirtschaft, diese treiben ständig eine neue “Sau durchs Dorf “.
        Andererseits gibt es Grund positiv nach vorne zu schauen denn die Landwirtschaft hat in der Vergangenheit immer erfolgreich, falls sinnvoll für den jeweiligen Standort/Betrieb, neue Techniken genutzt . Meist erfolgte dies ohne Antrieb und intensive Begleitung durch die Öffentlichkeit sowie Zwang sondern fliessend durch Eigeninitative und überwiegend kalkulierbaren Risiken durch Landwirte. Das hat sich jetzt geändert, heute soll mit wenigen oft nicht überzeugenden Massnahmen kurzfristig die Welt gerettet werden, das hohe Investitionsrisiko soll ausschliesslich der Landwirt tragen da kann man manche Reaktion/Emotionen verstehen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Schon wieder diese religiöse Aufladung: Länger leben, niemals sterben…unsterblich sein.
      DAS ist das generelle Ziel, das postuliert wird. Wenn man Menschen betreut, die die 80 weit überschritten haben, dann hört man oft den Satz: “Älter werden wollen wir alle, aber alt sein, das ist schwer. Am Liebsten würde ich eher heute als morgen gehen dürfen.”
      Die Gesundheits- und Jugendwahnindustrie beschert und jeden Tag neue Botschaften, wie wir fitter und länger leben können….aber wenn es dann dazu kommt, dann sieht die Sache plötzlich ganz anders aus.
      Ich habe langsam einen Hals von diesen Botschaften.

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      • firedragon sagt

        Herr Servers,

        mir ging es bei dem Artikel um Taurin und in welchem natürlichen Lebensmittel es enthalten ist.

        Dazu folgendes noch:

        Lebensmittel mit Taurin
        Taurin ist ausschließlich in Lebensmitteln tierischer Herkunft enthalten. Folgende Nahrungsmittel enthalten nennenswerte Dosen Taurin:

        Angaben je 100g Lebensmittel

        Muschelfleisch: 650mg
        Krabbenfleisch: 260mg
        Muskelfleisch, Geflügel: 150mg
        Thunfisch: 70mg
        Lammfleisch. 47mg
        Muskelfleisch, Schwein und Rind: 30 – 50mg
        Hühnerfleisch: 34mg
        Leber: 30mg

        Mögliche Folgeerkrankungen bei Mangel
        Ein Taurinmangel äußert sich zunächst in erhöhter Infektanfälligkeit, da die Immunabwehr instabil wird. Weiterhin kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

        Wachstumsstörungen bei Kindern
        Immunschwäche
        Netzhautdegenerationen
        Erkrankungen des Herzmuskels

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ihre Intention war mir bewusst….aber solche Spurenelemente in Verbindung mit Mangelerscheinungen sind doch äußerst selten. Macht man heute ein großes Blutbild wird dies nicht erfasst. Erst bei weiterer Suche nach Ursachen für eine Krankheit kommt man evtl. auf solche Mängel.
          Solche Diskussionen haben uns doch auch die Omega-Fettsäuren-Werbekampagnen beschert. Die wenigsten Menschen haben einen derartigen Mangel, aber es wird allen geraten diesem vorzbeugen. Religion eben….

        • Christoph aus der Stadt sagt

          Auch Taurin kann synthetisch hergestellt werden. Günstig noch dazu. Taurinpulver kostet bei Ebay 7,50/kg. Kann dem Synthetikfleisch also bei Bedarf zugesetzt werden.

          • schmeckt gut sagt

            Super. Auch das noch Lebensmitteldesign at it’s best. Möglich ist vieles, aber das diese Kunstpampe dann als NewBeef verkauft wird und auch noch gegessen wird – klimaneutraler als Fleisch vom Hof und gesund mit Designlabel von Lauterbach? Unbegreiflich. Was ist seit EHEC und dem Pferdefleischskandal nur mit den “mündigen” Bürgern passiert. Merken die nicht mehr, wie sie verarscht werden? Mit Laborfleisch ist der nächste Skandal Fakt. Oder er wird vertuscht – Tütensuppe geht bei umgekippt Fermentern ja immer noch. Auf das bisschen Energie des Hygienisierers kommt es ja auch nicht mehr an. Fehler und Chaos werden auf jeden Fall eintreten bei den Megatonnen Fertigpampe, die bei Erfolg der Branche benötigt werden. Gibt es schon irgendwelche Erfahrungswerte bei skalierten Produktionsprozessen? Nein? Die Einmischung des Gesundheitsministeriums macht mir hier eher Angst als Hoffnung. Niemals würde ich das Zeugs essen und noch offizieller Einführung würde ich auch kein “Fertigfutter” mehr kaufen. Und genauso sollten wir argumentieren. EHEC hat Menschenleben und bäuerliche Existenzen (durch die Krise) gekostet. Ein Fermenter ist eine andere Nummer, als ein Bottich, in dem Hornklee keimt.

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            • Christoph aus der Stadt sagt

              Bitte nicht falsch verstehen. Ich stehe dem Synthetikfleisch sehr skeptisch gegenüber. Natürlich würde ich es probieren, um mitreden zu können, kann mir aber nicht vorstellen, dass das in Deutschland oder gar in Frankreich u.A. einen großen Marktanteil erreicht. Der Grund ist, dass mit Synthetikfleisch die unzähligen Produkte einer Metzgerei oder eines Fleischfeinkosthändlers, die die Basis unserer Esskultur darstellen, gar nicht hergestellt werden können. Sicher kann man ein scharf gewürztes asiatisches Gericht, das bisher mit Hühnerbrustwürfeln zubereitet wird, auch mit Synthetikfleisch herstellen. Burger Patties tendenziell auch. Und vielleicht müssen sich auch Lieferanten großer Wurstfabriken Sorgen machen, deren Schweinefleisch im großen Stil zu Brät verarbeitet wird. Obwohl, wenn ich überlege, hier würde die teuer erschaffene Fleischstruktur wieder zermahlen und woher kommt der fette Bauchspeck, der meistens noch dazukommt? Überhaupt, ein wesentlicher Geschmacksträger sind die Fette im Fleisch. Werden die auch nachgebaut?
              Ich denke der Professor im Video kennt sich zwar perfekt aus in seinem Metier (und als betroffener Landwirt würde ich mir das auch interessiert anschauen). Nur, ob er von Esskultur und zwar von rustikaler bis zur feinen Küche oder Wurst- und Schinkenkultur wirklich eine Ahnung hat, das kann möglicherweise bezweifelt werden. Anders gesagt, wer überzeugt ist Fleisch überflüssig zu machen, in dem er erfolgreich einen homogenen Synthetikblock herstellt, der sich so kaut und beißt wie fettfreier Schweinerücken oder günstige Putenbrust, der könnte mit seinen Marktprognosen ziemlich daneben liegen.

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              • Brötchen sagt

                Christoph, das ist alles eine Frage des Preises und des Image.
                Jetzt hat das Kunstfleisch aufgebaut, der Klimaneutralität und des Tierschutzes. Also ein Premiumprodukt für die entsprechende Kundschaft.

                Soll es ein billiges Massenprodukt werden, ist es auf alle Fälle ein Preisbrecher und wird sicher als Zusatz verwendet, um den Preis des Gesamtproduktes zu senken.
                Ich weiß von meinem Fleischer, das der mit dem ERbsenisolat schon Kontakt hatte und von dem hab ich den Preis von etwa 10 Euro je kg.

                Das Geschäft der Wursthersteller ist immer, irgendwas abfüllen und Chargenmischer. Nachbehandeln und etikettieren.
                Was die darin mischen und abfüllen, ist eigentlich fast egal.
                Das ganze auszeichnen und dokumentieren ist auch eine nicht zu unterschätzende Tätigkeit.

                Bevor man pflanzliche Fette härten konnte, so um 1920 war Schweinefett sehr begehrt und teuer.
                Wurde sogar aus den USA importiert ins Dt. Reich. Danach fiel der Preis rapide und der Siegeszug der Margarine fand statt, flankiert mit der Gesundheitswerbung, die bis heute wirkt.
                Die Leute, die dann ein Produkt allein nach Geschmack kaufen ist heute schon eine Minderheit, zudem wird Geschmack schon als Kind geschult und geprägt.

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              • Smarti sagt

                Christoph, die Nahrungsmittelindustrie ( die Grossen wie Nestle..) und auch der Gesetzgeber wissen, dass viele Menschen wie Du denken und nicht auf Fleisch verzichten wollen.
                Deshalb machen sie auch die Landwirtschaft von der Basis her kaputt. Mit immer mehr fast unmöglich zu erfüllenden Vorgaben und einem wettbewerbsverzerrenden Preisdruck durch Importe.
                Warum wohl wird auch staatlicherseits an “zu hohen Nitratwerte” – “zu viel Methan durch Nutztiere” , Wasserverbrauch usw. fest gehalten ? Es ist das Ziel, die herkömmliche Landwirtschaft und deren Nahrungsmittelproduktion zu eliminieren um Industrie damit zu beauftragen.
                Das bringt Land für die Energieproduktion, Umsatz und damit Steuereinnahmen.

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Aber nur in der EU! Dafür schließen wir jetzt MERCOSUR ab. Das Rindfleisch muss von jenen Flächen kommen, die schon gerodet sind. Wer bisher dort gewirtschaftet hat, muss halt ein neues Stück Regenwald vernichten. Aber dann waren wir es nicht und können uns darüber echauffieren.

          • firedragon sagt

            Christoph,

            genau das ist der Punkt.
            Es kann fast alles synthetisch nachgebaut/nachgeahmt/hergestellt werden.
            Laborfutter für den Menschen. Das wird dann beworben und hippe Menschen reißen sich drum, im Glauben die Welt zu retten, das Nutztier zu retten.

            Gegen synthetische PSM aber für synthetische Nahrung, sehr konsequente Menschheit.

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            • sonnenblume sagt

              Prof. Lin-hi hat es doch beschrieben. Die Bevölkerung ist zu träge, oder auch nicht Willens eine Veränderung herbei zu führen. Also muss die Veränderung aus der Produktion kommen. Und hier setzt der Staat an. Es ist einfacher die Produzenten mit Auflagen und Verordnungen ins Aus zu bringen, als die Menschen zu ändern. Wenn dann nichts anderes mehr zur Verfügung steht werden sie es zwangsläufig essen. Somit hat der Staat sein Ziel erreicht. Läuft doch alles wie geschmiert.

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              • Peter sagt

                Der Staat bzw. seine “Organe” sind doch nur noch Vasallen vom Grosskapital!…und der kleine Plebs mit Professor unterfüttert dies bereitwillig, weil bezahlt, mit seiner Pseudowissenschaft. Ganz großer Auftritt!

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  6. Erwin Raible sagt

    Hier wird nur von Paddis aus künstlichem Fleisch gesprochen. Ein tierischer Schlachtkörper liefert aber soviel mehr an Vielfalt und Produkten, Steak, Schnitzel, Sparipps, Knochen für ne gute Brühe, Wurst in zigtausend Varianten. Ok, so mancher ernährt sich schon jetzt nur von Hamburger und Co. Aber ob sich damit die breite Bevölkerung auf Dauer zufrieden gibt, Stelle ich mal in Frage…..

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  7. Smarti sagt

    Das dachte ich jetzt nicht, dass es so schnell gehen wird mit dem künstlich hergestellten Fleisch und den Milchprodukten.
    Wird diese Labornahrung gebraucht ? Reichen die jetzt erhältlichen normal veganen natürlichen und industriellen Nahrungsmittel noch immer nicht ? Anscheinend nicht – es ist für viele Menschen zu viel verlangt, sich selber mit einer vollwertigen Ernährungsweise zu versorgen. Oder es ist eben doch fast nicht möglich, sich vegan mit genügend Aminosäuren zu versorgen. Aber isst ein Moralveganer dann wieder Laborfleisch ?
    Ich habe langjährige Vegetarier gefragt – sie würden dieses Kunstfleisch nicht essen, denn sie mögen jetzt weder den Geschmack noch den Geruch von Fleisch… das braucht es dann auch nicht in künstlich.
    Wäre es nicht besser, man würde dieses Laborerzeugnis nicht mehr Fleisch nennen – es auch gar nicht mit Fleisch vergleichen wollen – sondern als etwas Neues herausbringen. Mit einem neuen Namen und auch anders verpackt oder geformt als Fleisch.
    Ich hoffe, dass diese Produkte in absehbarer Zeit die Ernährung von der Bevölkerung der ganzen Erde “gut und günstig” absichert und so mehr Nutzen als Schaden anrichtet.
    Für Deutschland denke ich, dass wenn die Grünen noch längere Zeit regieren, die Tierhaltung zugunsten des Laborfleisches abgeschafft/ verboten wird, sobald die ersten Labore in Produktion gehen. Die Vorarbeit dazu wird ja schon lange sehr gründlich gemacht.

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    • Brötchen sagt

      Smarti mir ist letztens mal ein Licht aufgegangen, als ich mir so eine Fertigmahlzeit gekauft habe. Unbeabsichtigt war das vegan. Enthielt so drei Stücken was so Art Hähnchen entsprechen sollte.
      Ein Großteil der Lebensmittel enthält verarbeitete Fleisch- oder tierische Produkte.
      Selbst in bestimmten Produkten die traditionell tier. Ursprungs sind, werden sicher mit den Ersatzprodukten gestreckt werden.
      Hängt dann alles vom Preis ab.
      Bei Milch artigen Zusätzen ist das vielleicht noch einfacher bzw. hat noch mehr Bedeutung.
      Da bei den Kindern darauf schon die Geschmacksprägung erfolgt, werden die natürlichen “Vorbilder” sicher eher von diesen Kindern als “ekelig” empfunden.

      Du wirst irgendwann nichts mehr eindeutig zuordnen können. Schöne neue Welt.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Lauterbach dazu: die Krankenkassen beklagen Defizite, also brauchen die Apotheken nicht auf mehr Geld hoffen. Egal wo, sie sägen an dem Ast auf dem sie sitzen. Merken sie aber wohl erst, wenn der total überbezahlte Verwaltungswasserkopf implodiert.
      Erst dann wird auch Otto-Normalverbraucher raffen, dass es ihn direkt betrifft. So wie mit der Abschaffung (“Halbierung”) der Tierhaltung in D.

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      • Brötchen sagt

        Hast Du auch viele Erlebnisse gehabt….ach kommt mir sehr bekannt vor….

        Genauso wird es mit der Tierhaltung werden…..irgendwann kommen Schreckensnachrichten, wir haben das und das nicht. Die Chinesen liefern einfach aus strategischen Gründen nicht und wir sitzen hier auf Bergen die niemand mehr verarbeiten und verwerten kann.

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  8. Elisabeth Ertl sagt

    Also, ich persönlich bin ja für eine Reduktion des Fleischkonsums so weit, dass nicht mehr ohne Notwendigkeit Futter für Nutztiere angebaut wird. Unter allen unterschiedlichen Expertisen, die ich gelesen habe, ist es die, welche mich am meisten überzeugt. (Prof. Windisch) Ich habe prinzipiell auch nichts gegen eine persönliche Entscheidung für Veganismus, bin aber gegen Veganismus als gesamtgesellschaftliches Leitbild, weil das, wie mir einleuchtet, die Ernährungssicherheit gefährden würde.
    Deshalb sind mir die Haare zu Berge gestanden, als kürzlich der ORF den Leuten ins Gewissen geredet hat, dass Schlachten grundsätzlich anachronistisch und moralisch nicht mehr vertretbar sei.
    Gestern dann war ich positiv überrascht, als ich las, dass BUND Naturschützer Prof. Weiger eine in meinen Augen sehr vernünftige Position bezogen hat: Wiederkäuer nur als Weidetiere, aber kein Veganismus als Leitbild.
    https://www.agrarheute.com/land-leben/renommierter-bund-naturschuetzer-prof-weiger-warnt-veganer-irrweg-607564
    Nach diesem Video jetzt geht mir ein Licht auf. Wenn es doch manipulativ auch gelungen ist, aus der Menschheitsgeißel Wolf einen ökologischen Messias zu machen, dann ist es für die einschlägige Kommunikationsbranche ein Leichtes, aus dem hier vorgestellten Schwachsinn einen moralischen Imperativ zu machen. Und der ORF hat darauf schon einmal einen Vorgeschmack geliefert.
    Kennt Prof. Weiger das Ansinnen à la Lin-hi? Kriegt er langsam das Fracksausen?

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    • Marian E. Finger sagt

      Diesen moralischen Imperativ gibt es schon. Formuliert von dem dt. Biologen und Umweltethiker Martin Gorke, der Kants kategorischen Imperativ sozusagen “erweitert” hat: “Handle so, dass du alles Seiende niemals nur als Mitel, sondern immer zugleich als Selbstzweck gebrauchst. Oder in seiner zweiten Formulierung: “Instrumentalisiere andere Wesen und das Gesamtsystem so wenig und so schonend wie möglich.”

      Das hört sich zunächst mal edel und gut an, führt aber geradewegs in Prof. Lin-hi’s schöne neue Welt. Der springende Punkt in dieser Weltsicht ist, dass der Mensch per se eine Schuld gegenüber der Natur hat, die er möglichst gering halten und deshalb Veganer, Frutarier oder besser noch Chemitarier werden soll, weil nur der Chemitarier keine lebenden Wesen töten muss. Nur seltsam, dass diese neuen Hüter der Moral sich nicht fragen, ob es moralisch vertretbar ist, den Leuten eine Schuld einzureden, nur weil sie da sind, leben, essen und trinken.

      Es war ja schon interessant zu hören, mit welcher Offenheit Prof. Lin-hi erklärt hat, dass “die neuen Technologien ohne diskursive Begleitung keine Akzeptanz” in der Bevölkerung erfahren und er sich vorzugsweise damit beschäftigt, eben die Faktoren herauszufinden, mit denen er diese Akzeptanz beeinflussen bzw. erzeugen kann. Man könnte auch sagen, dass sein Forschungsgebiet die Meinungsmanipulation ist. Und für solche “Forschungen” werden dann u. a. auch Steuergelder verschwendet.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Ich kann dir schon einen Faktor nennen, mit denen man die Akzeptanz wunderbar beeinflussen kann. Da spricht eine warmherzige wirklich sehr sympathische Frau in Anwesenheit ihres kleinen süßen Hundes darüber, wie viel Geld sie in seine medizinische Behandlung gesteckt hat, weil das Tier ein echtes Familienmitglied ist. Dann kommt ein scharfer Schnitt ins Schlachthaus, wo gerade die Schweinehälften ausbluten. Dass sich der süße Hund von einem Drittel dieses Schweines ernährt, das darf an diesem Punkt natürlich nicht vorkommen.

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Es ist ja auch wahr: Wer sich wirklich ehrlich mit den Tatsachen konfrontiert und nicht ausweicht, der nimmt in seinem Inneren immer auch irgendwo das Gefühl von Schuld wahr, am heftigsten wohl beim Schlachten. Das ist noch gar nichts Krankhaftes, finde ich. Auch mich kostet Schlachten immer Überwindung. Deshakb habe ich volles Verständnis für die persönliche Entscheidung von Menschen zum Veganismus.
          Und wenn Religion einen positiven Impakt auf Menschen haben kann, dann sind es diese Rituale, in denen Schuld vergeben wird. So lange man noch nicht emotional ganz abgestumpft ist, ist es ein Opfer, ein Tier zu schlachten, nicht nur für das Tier, auch für den Menschen, der das Tier opfert. Und dann ist es entlastend, dieses Opfer dem darzubringen, der diese Welt so erschaffen hat, dass Leben von Leben lebt.
          Für allzu viele Menschen ist offenbar noch nichts an die Stelle dieser Traditionen getreten. Und das ist die Chance des Herrn Lin-hi. Dass uns der Teufel holt.

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          • Stadtmensch sagt

            Was du meinst ist der Animismus der Naturvölker und nicht dessen “Weiterentwicklung” zu einer theistischen Religion oder moderner, der Glaube an die Marktwirtschaft, an Börsenkurse, Tech-Titanen…

            Letztere ist ein Herrschaftsinstrument, um die Massen dumm und gefügig zu halten, indem Schuld und Sühne an die Untertanen verteilt werden.
            Das ist nämlich die einzige Konstante, die sich durch die Geschichte von “zivilisierten” Hochkulturen zieht, dass Wenige herrschen und Viele im Trüben dahindümpeln.

            • Elisabeth Ertl sagt

              Religion hat sehr viele verschiedene Aspekte, natürlich auch den eines Herrschaftsinstrumentes (klerikale Frömmigkeit), aber nicht nur. Gerade im katholischen Volksglauben (im Unterschied zur klerikalen und zur monastischen Frömmigkeit) hat sich auch viel Animistisches gehalten, zumindest im Alpenraum. Beim Opferritual habe ich allerdings auch an das Judentum gedacht.

                • firedragon sagt

                  Tja Herr Servers,

                  das bedeutet wohl, dass die Schlachthofarbeiterinnen eben keine ‘zarten Serlen’ sind 🤫

                • firedragon sagt

                  verrutscht … gehört dazu

                  Aus dem ZEIT-Artikel:
                  “Der Soziologe hat 13 gelernte Fleischer – seine Interviewpartner waren ausschließlich männlich…”

                  “Der Schlachthof fordere von den Arbeiter*innen etwas ein…”

                  Alles klar, ich bin raus!

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              • Marian E. Finger sagt

                So viele verschiedene Aspekte hat Religion gar nicht. Sie ist halt ein vorwissenschaftliches Herrschafts- und Manipulationsinstrument. Mit der Opferung des Widders hat man versucht, die Götter zu manipulieren. Die Notwendigkeit von Essen/Trinken und damit die Notwendigkeit zu töten, mit einem Schuldgefühl zu unterlegen, gehört ebenfalls in den Bereich religiöser Manipulationspraktiken. Opferpraktiken sind übrigens typisch für ackerbauende Gesellschaften, nicht für die frühen Jäger- und Sammler-Gesellschaften. Es ist kein Zufall, dass zeitgleich mit den theistischen Religionen die Klassengesellschaft entstanden ist. Und es ist ganz gewiss kein Zufall, dass dort, wo das erste Getreide angebaut wurde, auch die älteste Kultanlage der Welt steht, der Göbekli Tepe, wo aller Wahrscheinlichkeit nach eben Opferungen stattfanden, vermutlich sogar Menschenopfer.
                Prof. Lin-hi führt die Tradition der Manipulation von Menschenmassen weiter, heute unter dem Deckmantel von Wissenschaft. So what?

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                • Reinhard Seevers sagt

                  So ist es Marian. Deshalb werden Religionen ohne diesen Machtanspruch und ohne Missionierungsabsichten oft bekämpft, wie z.B. die Jesiden.

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                • Brötchen sagt

                  “Prof. Lin-hi führt die Tradition der Manipulation von Menschenmassen weiter, heute unter dem Deckmantel von Wissenschaft. So what?”

                  Jau und so richtige Wissenschaft ist Ökonomie nicht.

                  Ich denke, wir werden in nächster Zukunft ein Riesenproblem bekommen, was sich um den Gesamten Bereich Ausbildung und Bildung dreht.
                  Da kommt eine Lawine auf uns zu, da ist Kunstfleisch noch ein sehr geringes.
                  Da die Gesellschaft extrem zersplittert ist, ist das alles nicht mehr beherrschbar!

                  Und wenn man sich klarmacht, das durch die Staudammsprengung wohl angeblich ein Großteil sehr fruchtbarer Böden wieder versteppen werden usw.

                  Kann sich der prof. seine Nachhaltigkeit übers Bett hängen…..
                  Denke die Zukunft wird wohl teilweise militärisch und Machtpolitisch entschieden.
                  Wir haben in 10 Jahren psychisch kranke Mensche in der Gesellschaft, die zu nichts mehr fähig sind und die kaum noch lesen und schreiben können.

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                • Marian E. Finger sagt

                  “Religionen ohne Machtanspruch” – ein Widerspruch in sich selbst. Warum soll ich eine übernatürliche Macht anbeten, wenn ich gar nichts von ihr will? Wozu brauche ich spirituelle Kräfte, wenn ich mit mir zufrieden bin und weder die Welt noch die Menschen verändern oder manipulieren will?

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                • Brötchen sagt

                  ” Wozu brauche ich spirituelle Kräfte, wenn ich mit mir zufrieden bin und weder die Welt noch die Menschen verändern oder manipulieren will?”

                  Erklärungsversuche:

                  Der Mensch ist unfähig, mit der Unendlichkeit des Universums, mit der Vergänglichkeit des Lebens, mit der Grausamkeit der Natur u.a. existentiellen Dingen psychisch “klar” zu kommen..

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Marian, ich unterscheide aber noch zwischen monotheistischen Religionen mit Anspruch auf die Macht über den Großteil der Menschheit und Religionen, die lediglich in ihrem Lebenskreis ritualisierte Handlungen vollziehen, die natürlich auch zum Erhalt des Patriarchats dienen…und damit natürlich auch einen Machtanspruch haben. Aber eben nur in deren Sphäre.

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Ist aber interessant, dass ausgerechnet eine zunehmend säkulare Gesellschaft wachsende Skrupel beim Schlachten entwickelt, die die alten Osttiroler eben ablegen konnten!

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                • firedragon sagt

                  “… wachsende Skrupel beim Schlachten entwickelt …”
                  Weil sie es sich leisten kann.
                  Weil sie keine Not leidet.
                  Weil sie auf Rücksicht und Empathie getrimmt ist und das nicht mehr nur dem Menschen gegenüber.

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                • Brötchen sagt

                  Frau Ertl, das ist fast mein Lebensthema

                  “zunehmend säkulare Gesellschaft wachsende Skrupel beim Schlachten entwickelt,”

                  Das ist Ausdruck der Entfremdung von der Natur!

                  Man “denkt” man kann dem ausweichen…..kann man aber nicht, das verfolgt einen ständig im Leben und den es erstmal nicht so trifft, den trifft es plötzlich und dann umso härter!
                  Und das ist meines Erachtens die Ursache von vielen psychischen Problemen!

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                • Brötchen sagt

                  @stadtmensch

                  indem du dem ausweichst, schleppst du das trotzdem mit Dir rum…..(Gewalt)Du kannst dem nicht! entrinnen….psychisch

                  Will nicht sagen, das das früher alles gut war, aber wir waren als Kinder schon manchmal grausam untereinander und auch manchmal zu Tieren….

                  denke das hilft in der Sozialisation, eine reine Vermeidungstaktik führt eher zu Problemen…
                  so meine Erfahrung

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                • firedragon sagt

                  Stadtmensch,

                  ja, es fehlt an “Grausamkeit”.

                  Genauer, es fehlt an körperlicher Ermüdung. An sinnvoller Ermüdung. Der Mensch ist ausgeglichener und ruhiger, wenn er etwas getan hat. Das zum Einen, zum Anderen – was ich mit “getrimmt” meine. Rücksicht ist vorgelebt und erlernt, das ist keine angeborene Eigenschaft eines ehemaligen Jägers.

                  Auf der einen Seite will der Mensch gut sein, nicht am Tod von Tieren schuld sein … auf der anderen Seite hat der Mensch aber anscheinend noch “Gewaltpotential” in sich und weiß nicht wohin sinnvoll damit.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Brötchen, sieh dir die ubiquitären Testosteron gesteuerten jungen Männer an, in Fußballstadien, davor, dahinter…in den Schwarzen Blöcken der Linken Szene oder bei Hooligan-Hauereien….überall ist Gewalt, in der Regel von männlich konnotierten menschen ausgehend. Diese überschüssige Kraft muss raus, muss sich entladen. Je mehr Bürojobs, je weniger Handwerk, je mehr Arbeistlose und je mehr Migranten, umso höher das Potential zur Gewalt…
                  Das möchte der weiblich konnotierte Teil der Gesellschaft gerne ausblenden oder umwidmen in Tierliebe oder Heiteitei….das geht nach hinten los, auch wenn man schon meint weit gekommen zu sein. Die gestern veröffentlichte Studie über die Einstellung von Männern und Gewalt gegen Frauen hat die Damen wieder auf den Boden der Wunschwelt zurück geholt. Wobei die Umfrage ja nicht nach Kulturkreis und Herkunft diferenziet, evtl. würde diese Umfrage sonst Spuren von Rassismus abbilden. Und das will doch wirklich keiner.😎

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                • Stadtmensch sagt

                  Sozialisation mit “Abhärtung” durch Gewalterfahrung hatten wir schon. Stichwort “Schwarze Pädagogik”.

                  In dieser Welt möchtest auch du nicht leben. Glaub mir. Das ist so traurig was dabei rauskommt…

                  Den so Indoktrinierten setzt du als Herrscher einen Floh ins Ohr und dann rennen sie los und “reinigen” die Gesellschaft von Abweichlern, die nicht “lebenstauglich” sind, oder den “falschen” Lebensmaximen nachhängen.

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Ich sehe es so, dass die alten Osttiroler ihre Empathie für das Tier (sie ehrten es ausdrücklich mit Blumen und Seidenbändern) und die Vergebung der Schuld unter einen Hut zu bringen wussten. Weil Nahrung nicht selbstverständlich, sondern überhaupt heilig war.
                  Dass Religion eine private Entscheidung sein darf, ist ein großer gesellschaftspolitischer Fortschritt. Das heißt aber auch, dass man sie nicht verteufeln muss.
                  Anton Zeilinger: “Religion und Naturwissenschaft sind kein Widerspruch, wenn beide ihre Grenzen wahren”
                  https://www.youtube.com/watch?v=O2sHn0bOC5I

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                • Brötchen sagt

                  Reinhard dazu passt, das unter problematischen Jugendlichen ein Boxcamp wohl sehr gut hilft!
                  Da lernen die Regeln, können sich auspowern und Rücksicht zu nehmen. Und finden Selbstbestätigung…

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                • firedragon sagt

                  Herr Seevers,

                  ich muss gerade grinsen “… Das möchte der weiblich konnotierte Teil der Gesellschaft gerne ausblenden oder umwidmen in Tierliebe oder Heiteitei …” Wenn ich von Menschen schreibe, ist die Damenwelt mit inbegriffen. Ihre “Gewalt” äußert sich anders und sie töten auch, vielleicht anders als Männer aber die Damenwelt ist nicht besser als die Männerwelt.

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                • Brötchen sagt

                  Stadtmensch eher Sozialisation durch Erfahrungswissen.

                  Auch körperliches ERfahrungswissen…..

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Ich finde, das Schlachten gelingt dann am humansten, wenn man es als “Memento mori” veranstaltet, als Erinnerungsritual an den eigenen Tod, und der wird ja in der säkularen Welt auch verdrängt.
                  Ich werde nach meinem Tod von ungefähr so vielen Würmern gefressen als ich zu Lebzeiten Tiere gegessen hab. Die alten Tibeter ließen sich ganz bewusst von Geiern fressen und so weiter.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Ja Elisabeth, weil dieser “Memento mori” in den Großschlachthöfen dieser Welt nur schwer umsetzbar ist, deshalb müssen die weg….oder wie?
                  Wir sollten wieder auf den Boden der Realität zurückkommen….der Dönermann hat seinen Preis seit letztem Jahr verdoppelt…Inschalah!
                  Die Mehrheit der männlich konnotierten Bevölkerung will Fleisch essen, das ist aber ein Stigma geworden, das für uns Männer zu einer Gegenreaktion führt und nicht zu einem Einlenken. Wann wird Frau das verstehen? ….und anerkennen, ohne gleich einen Heulkrampf zu bekommen?

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Im Unterschied zum Tier kann es sich der Mensch nicht leisten, seine angeborenen Leidenschaften einfach auszuleben. Er muss sie einhegen, kultivieren, kanalisieren, die “männliche” Gewalt beispielsweise im Sport, aber immer wieder einmal auch darauf verzichten. Als Frau muss ich beim Schlachten auf jene mütterliche Neigung verzichten, mit der andere ständig Hunde und Katzen aus dem Tierheim holen, damit sie niemand einschläfert, und damit für ungebremsten Nachschub sorgen so lange, bis die das ganze Fleisch verbrauchen, das wir produzieren ….

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                • Brötchen sagt

                  FRau Ertl manche können es sich “leisten”, aber gut beschrieben.

                  Reinhard ich erinnere mich an die BR Serie Anni und Alois, zwei noch so traditionell lebende Kleinbauern.

                  Anni hat die ganze Hühnezucht gemacht und auch das Schlachten.
                  Vom Reporter auch gefragt, wie es mit dem Schlachten so is.

                  Sie hat gesagt, och ich hab bestimmt tausende gemeuchelt.

                  Deren Küken waren unten in der herdschublade drin, von der Kochhexe oder wie man die nennt.

                  Doch Reinhard Du kannst dieses “Memento mori” auch auf Großschlachthöfen praktizieren, die Größe spielt da keine Rolle. Das ist mehr als persönlicher Prozess, meist sind die Fleischer nicht so rohe Gesellen, wie man die sich so vorstellt, oft ganz zarte Seelen.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  “Doch Reinhard Du kannst dieses “Memento mori” auch auf Großschlachthöfen praktizieren, die Größe spielt da keine Rolle. Das ist mehr als persönlicher Prozess, meist sind die Fleischer nicht so rohe Gesellen, wie man die sich so vorstellt, oft ganz zarte Seelen.”

                  😀…ja neee is klar….das Band steht nicht still, die Seele wandert mit jedem Teil, das vor seinem Auge vorbeizieht….dabei wechselt er bei jedem Schnitt das Messer und macht immer die gleiche Handlung, tausendfach, täglich, wöchentlich, monatlich….die zarte Seele. Ja nee is klar.🙋‍♂️

                • Marian E. Finger sagt

                  Wenn ich die Welt und die Menschen weder verändern noch manipulieren will, muss ich sie auch nicht verstehen. Ich kann sie als die Rätsel nehmen, das sie in Wirklichkeit ja auch sind und immer bleiben.

                  Trotz aller Religion und aller Wissenschaft weiß ich ja nicht wirklich, was in einem anderen Menschen vorgeht, und ich weiß auch nicht, was die Welt im Innersten zusammenhält. Am meisten verstehe ich von anderen Menschen, wenn die mir erzählen, wer sie sind. Wenn sie das freiwillig tun, ist das okay, aber ich muss niemandem seine Geheimnisse entreißen.

                  Geheimnisse entreißen (wollen), ist aber das Wesen der Religion als vorwissenschaftliches Herrschaftsinstrument und das Wesen der Wissenschaft: man versucht der Welt oder den Lebewesen oder den Menschen ihre Geheimnisse zu entreißen, damit man sie beherrschen und manipulieren kann. Deshalb hat Anton Zeilinger durchaus Recht: Religion und Wissenschaft sind kein Widerspruch. Mit den Methoden der Wissenschaft kann man der Welt und den Lebewesen ihre Geheimnisse allerdings besser entreißen und bessere Machtinstrumente entwickeln: der Erfolg ist der Grund, weshalb sich die Wissenschaften gegen die Religionen durchgesetzt haben.

                  Was realiter passiert, ist, dass sowohl in den Religionen wie in den Wissenschaften lediglich Machtinstrumente entwickelt werden, von denen man glaubt, dass sie funktionieren. Wer ein funktionierendes Machtinstrument entwickelt, muss die Welt deshalb aber nicht verstehen. Er muss nur verstehen, wie der jeweilige Machtmechanismus funktioniert.

                  Natürlich geht es um Macht, wenn man Zellen so wachsen lassen kann, dass sie zum Schnitzel werden, ohne dass man ein Tier dafür braucht.

                  Wenn man als Frau beim Schlachten auf seine mütterlichen Neigungen verzichten muss, dann hat man vorher diese mütterlichen Neigungen in übergriffiger Weise anderen Lebewesen übergestülpt und erkennt sie nicht als das, was sie in Wirklichkeit sind. Keine Frau hat je ein Tier geboren, dass man dann isst, also sind mütterliche Gefühle fehl am Platz. Auch bei den mütterlichen Gefühlen geht es in Wirklichkeit um Macht und nicht um bewundernswerte Empathie oder dergleichen. Ich würde mal sagen, in diesem Fall holt der Schlachtvorgang, der notwendig ist, dass man was zu essen hat, die Frau auf den Boden der Tatsachen zurück und erdet sie.

                  So betrachtet, könnte eine große Weisheit dahinterstecken, dass wir töten müssen, um leben zu können. Die Erkenntnis, dass wir töten MÜSSEN, um leben zu können, ist normalerweise nämlich nicht mit einem Machtgefühl verbunden, sondern mit dem Gegenteil davon, mit einem immanenten Schrecken, der jedem Machtgelüst den Garaus macht.

                  Wenn der Mensch das Töten so ablehnt, wie das die Veganer tun, könnte das in Wirklichkeit durchaus heißen, dass ein solcher Mensch seine Machtgelüste ungebremst ausleben will, indem er bspw. aus Zellen Schnitzel wachsen lässt. Machtgelüste werden gern hinter schönen Worten versteckt, davon sollte man sich nicht blenden lassen.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Aus dem ZEIT-Artikel:
                  “Der Soziologe hat 13 gelernte Fleischer – seine Interviewpartner waren ausschließlich männlich…”

                  “Der Schlachthof fordere von den Arbeiter*innen etwas ein…”

                  Alles klar, ich bin raus!

                • Brötchen sagt

                  Marian ja kann ich unterschreiben und entspricht meiner langjährigen Erfahrung…

                  “So betrachtet, könnte eine große Weisheit dahinterstecken, dass wir töten müssen, um leben zu können. ”

                  Ist ja das Naturprinzip, Du oder ich…..

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Martin Luther war zweifellos ein Fortschritt, hat in weiterer Folge Kant hervorgebracht, schließlich die Menschenrechte und die säkulare Demokratie. Das hat ein Gelehrter den Katholiken vorgetragen auf einer ökumenischen Veranstaltung bei uns.
                  Die Katholiken ihrerseits haben an das Kind erinnert, welches auf diesem Weg mit dem Bad ausgeschüttet wurde: an die Heiligen heidnischen Ursprungs im katholischen Bauernkalender. Da waren viele Viehheilige dabei, an deren Festtagen das Tierwohl Vorrang genoss vor der Wirtschaftlichkeit. Zum Teil waren das auch die Schlachttage. Da wurde so mancher Exzess gebremst, welcher der modernen Gesellschaft zu recht Unbehagen bereitet.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Elisabeth, da können wir ja jetzt den Bogen spannen von der katholischen Glaubenslehre hin zur protestantischen. Dann kommen wir zum Kapitalismus der in Max Webers: “Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus”
                  so schön herausgearbeitet ist, und schon haben wir eine Schuld/Ursachen-Diskussion, die mal wieder eine religiöse Aufladung erfährt. Alles wie gehabt…..

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Aber zeigt nicht diese ganze Diskussion, dass der Mensch der Religion ebenso schwer entrinnen kann – und vielleicht gar nicht unbedingt soll – wie der Tatsache, dass er die Erfüllung seiner Bedürfnisse der Natur abringen muss. Mittlerweile ist ja schon die ganze Umgestaltung zur Agrarlandschaft kriminalisiert, obwohl nachgewiesen ist, dass sie bis vor 200 Jahren zum Anstieg der Biodiversität geführt hatte.
                  Je mehr der Mensch sich von der Religion emanzipiert, umso perverser kommt sie zur Hintertür wieder herein mit dem vorläufigen Höhepunkt des Lin-hi`schen Projektes. So wie kein Mensch so pervers agiert wie einer, der mit seiner Sexualität auf Kriegsfuß steht.

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                • Marian E. Finger sagt

                  Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass ein Tier an seinem Schlachttag das Bedürfnis hat, mit Bändern und Blumen geschmückt zu werden. Wenn Tiere ein solches Bedürfnis hätten, dann hätten sie doch wahrscheinlich einen Totenkult entwickelt wie der Mensch. Das haben sie aber nicht. Also dienen die Bänder und Blumen doch nicht dem Tier oder dem Tierwohl, sondern dem Menschen, damit dieser seinen existenziellen Schrecken angesichts der Notwendigkeit des Tötens sublimieren kann. Das ist doch aber eine durch und durch anthropozentrische Sichtweise.

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                • Brötchen sagt

                  Marian beim Jäger hast Du den Eichen- oder den Kiefernzweig.
                  Die native People tanzen ein bissl…..

                  meines Erachtens alles Formen des Menschen mit dem ganzen Prozess gemeinschaftlich fertig zu werden oder zu sublimieren.
                  Du musst Dich dem stellen, ein Ausweichen auf Kunstfleisch ist nur ein “Davonrennen”. Oder Du hast Deine “Sklaven” die das für Dich übernehmen.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  “Je mehr der Mensch sich von der Religion emanzipiert, umso perverser kommt sie zur Hintertür wieder herein mit dem vorläufigen Höhepunkt des Lin-hi`schen Projektes.”

                  Da kann ich voll mitgegehen. Der Streit um Atteismus und Religionszugehörigkeit war ja auch immer ein Streit zwischen Demokratie und Sozialismus/Kommunismus.
                  Der Mensch braucht etwas, was über dem ICH steht und ihm eine Transzendenz vermittelt, die er im Alltag eben nicht hat oder vermisst. Der eine findet dies in einer körperlichen Selbstoptimierung (Die Fitnessindustrie und die Kosmetikinsdustrie profitieren) die anderen finden sie in der persönlichen Lebensverbesserung durch Vitaminkomplexe oder Yoga and friends ( die Fooddesigner und Kursanbieter profitieren) wieder andere finden ihr Heil in der Öko-Weltrettungsbewegung (Nabu, BUND, WWF and friends profitieren) es gibt auch ganz viele, die fliehen in die virtuelle Welt of warcraft (die Gamer-community und die Spielhersteller, sowie die Psychiater profitieren) und dann gibt es noch die weltoffenen toleranten gutgelaunten Urlauber, die weltweit unterwegs sein müssen (die Reisebranche und Mithelfer profitieren)….und dann gibt es da noch die Fleisch-Griller (der Gaumen profitiert!….)
                  Religion wird ersetzt, weil es keine allgemeingültige Wertediskussion gibt….ok, in Ansätzen die Weltrettung, die wird aber unterschiedlich gewertet, siehe oben.

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              • Elisabeth Ertl sagt

                @ Marian:
                “Also dienen die Bänder und Blumen doch nicht dem Tier oder dem Tierwohl, sondern dem Menschen, damit dieser seinen existenziellen Schrecken angesichts der Notwendigkeit des Tötens sublimieren kann. Das ist doch aber eine durch und durch anthropozentrische Sichtweise.”
                So ist es, und ich sehe darin auch gar kein Problem, weil ich schließlich auch ein Mensch bin. Wenn es zu einem möglichst humanen Schlachtvorgang führt, ist es das Maximum dessen, was für das Tier dabei heraus schaut, aber das ist ja auch nicht wenig, wenn man es mit Wolfsrissen vergleicht. Wem das nicht genügt, der braucht Prof. Lin-hi.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Der humane Schlachtvorgang für das Tier? Geil, ja das ist dann die Offenbarung dafür, dass es gar nicht und nie ums Tier geht, sondern immer nur um den Menschen, um dich.
                  Samstag waren in unserer Regionalprawda zwei große Berichte von feminin anmutenden Bürger*innen. Die eine hat eine Tiersammlung mit Pferden und anderen animalischen Wesen. Eines der Tiere war nun angeblich qualvoll an einem Zwiebelbrötchen verstorben….oh welch ein Wehklagen und ein Aufruf an alle Bürger*innen, doch bitte diese Tiere nicht zu füttern….
                  Der andere Beitrag war eine mehr oder weniger emotionale Twitter-Botschaft, die abgedruckt war, über das Sterben des gerade erst gerettten Hundes (uralt), der doch so lieb sei und viele Menschen erfreut habe…..usw.
                  Die Bürger*innen haben inzwischen ein Niveau der Infantilität und des Emotionalen erreicht, dass man sich fremdschämen muss. Eine Leserbriefschreiber*in machte ihrem Frust Luft, weil ein Tierarzt ihr eine Rechnung für die Einschläferung ihres Lieblings geschickt hatte. Es war eine Leistung an einem Sonntag…die Rechnung betrug 550,-€. So eine Frechheit und Gefühllosigkeit sucht ihres Gleichen, so etwas müssen publik gemacht werden….fehlte nur noch, dass der Tierarzt mit Namen und Anschrift genannt worden wäre. Mädels, kommt mal wieder zurück aus Einhornland!

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Bei meinem Ausgangspost ging es ja um die Vergebung der menschlichen Schuld.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Und: Das Problem, das zu diesem Labor-Wahnsinn führt, liegt ja auch im Menschen begründet und nicht im Tier.

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Außerdem: Mit den Blumen und Bändern beweist man seine Empathie ja nicht dem Tier – dem hat man sie hoffentlich Zeit seines Lebens mit fürsorglicher Behandlung bewiesen – sondern der Gottheit, bei welcher man sich die Erlaubnis zum Schlachten holt.

          • firedragon sagt

            Kann man mal aufhören, den Menschen, die Fleisch oder tierische Profukte zu sich nehmen, eine Schuld einzureden.
            Auch das Opfern an Gottheiten ist so ein Ding.

            Man gucke sich bitte an was der Mensch eigentlich mal war, ein Tier, mit Jagtrieb ohne Glaube und ohne Schuld.

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      • Reinhard Seevers sagt

        “Man könnte auch sagen, dass sein Forschungsgebiet die Meinungsmanipulation ist.”
        Das ist auch mein Eindruck…..er hat eigentlich auch keinen Grund für den Fleischersatz genannt, lediglich, dass er unumkehrbar sei und man sich anzupassen habe.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, ich hab gestern einen Film über die FA. Mac Riders aus Waldkirch gesehen. Die bauen Achterbahnen für Freizeitparks. High Tech für Millionen Euro, für reine Spaßveranstaltungen für Menschen, die auf Fleisch verzichten sollen wegen des Klimas. Ressourcenverschwendung ohne Ende. Energievergeudung ohne Grund.
      Suche den Fehler!
      Dieser ganze Ablasshandel sollte unbedingt irgendwann mal thematisiert werden. Wird er aber nicht, niemals.

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    • Stadtmensch sagt

      “Kriegt er langsam das Fracksausen”

      Zu spät. Mein Sohn meinte letzte Woche, sie hätten eben in einem Vortrag in Geographie gelernt, dass pro Kilogramm Rindfleisch 22000 Liter Wasser benötigt werden. Und wenn ich mich so in meinem Umfeld der saturierten “Bewusstleber” und YoLos umschaue, ist Fleischkonsum nicht mehr standesgemäß, fortschrittlich, progressiv. Ist ungesund, qualvoll, ineffizient, stinkelich, vormodern. Sprich, kann weg…

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      • Brötchen sagt

        BB Soll austrocknen, bin ja sehr gespannt auf den gemüseanbau…ich mach mein Heu

        gemüse im garten

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        • Stadtmensch sagt

          dito.

          Leider kacken immer die rumstreunenden Rasse-Hauskatzen-Familienmitglieder
          rein. Warum ausgrechnet ins Heu? Ne Zwille muss her…

          😉

          • Brötchen sagt

            Katzen sind anspruchsvoll, immer da wo es richtig schön ist.

            ja beim Heu machen und im Gemüse Garten macht man sich so seine Gedanken .
            sieht auf seiner Fahrt Mal 100 ha Spargel, sonst mais und Sonnenschein stehen Recht gut, wenn man weiss, wann es das letzte Mal geregnet hat.
            auch in direktsaat….ja und man glaubt ganz fest an kunstfleisch

    • Brötchen sagt

      Frau Ertl, den Satz verstehe ich nicht?!

      “dass nicht mehr ohne Notwendigkeit Futter für Nutztiere angebaut wird.”

      In BB würde ich schätzen, betrifft das 70-90 % der Flächen. Die Frage ist, was ist eine Notwendigkeit!

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Ich meinte, dass sehr viel Futter sowieso anfällt: von nicht ackerfähigem Grünland, Getreide, das nicht Brotqualität erreicht hat, Nebenprodukte, Zwischenfrüchte. Aber bei uns wird Mais teilweise angebaut eigens für Schweine und Geflügel auf Flächen, wo man auch z.B. Hirse für die menschliche Ernährung anbauen könnte. Ist natürlich auch eine Sache der Nachfrage, aber die wächst ja.

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        • Brötchen sagt

          Frau Ertl, ich denke das kann man nicht so einfach trennen, bzw. ist das durch die natürlichen Umstände nicht planbar!
          Jedensfalls unter den natürlichen Umständen hier in Mitteleuropa. Wenn ich drei Reisernten schaffe sieht das sicherlich anders aus.
          Zudem haben wir ja hier lange Phasen des Winters, wo vorgesorgt werden muss.

          Wer z.B. Nebenprodukte nutzen will, muss ja das Tier bedarfsgerecht ernähren und muss eine gewisse Leistung erreichen, sonst ist das ganze wirtschaftlich nicht darstellbar.

          Zu Ostzeiten hatten wir ja ne Weile eine strikte Trennung zwischen Ackerbau und Tierhaltung im Studium in der Ausbildung und teilweise auch bei den Betrieben. Das hat man kurz vor der Wende wieder aufgegeben, weil man gemerkt hat, das funktioniert nicht. Denke das wäre damit ähnlich.

          Fazit: der “Laie” denkt das wäre machbar, ich denke das ist nicht planbar!

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Gott sei Dank muss ich nicht aufs Geld schauen und auf meinem grünen Hügel auch nicht auf die Leistung meiner Schafe.

        • firedragon sagt

          Frau Ertl,

          Sie haben keine Ahnung von Mai- und Hirseanbau.
          Mais ist als Grundnahrungsmittel für den Menschen, im Anbau, wesentlich besser geeignet, als Hirse.
          Im Übrigen wird Hirse ebenfalls zu Futterzwecken angebaut.

  9. Jann Petersen sagt

    der ökologische Fußabdruck ist ” besser” da die Grundannahmen Fake sind.
    bsp. Wasser : 16000ltr/1kg Rind bekommt man hin wenn man den Niederschlag auf die Futterfläche rechnen, nennt man virtuelles Wasser und ist Nonsens.
    CO2 footprint – die CO2 Bindung der Futterpflanzen findet immernoch keine Berücksichtigung.
    Präzisionsfermentation funktioniert nur Änderung im Gentechnikrecht.
    Antibiotika Einsatz ist beim Laborfleisch sehr wohl von nöten , jedenfalls nach Aussage der Verbraucherzentralen.
    Wie sieht es mit der krisenresilenz aus?
    Interessanter Gesprächspartner, leider etwas zahnlos Interviewt, so wirkt es fast wie Propaganda.
    das kannst du besser Willi

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    • Bauer Willi sagt

      Habe gerade auch eine Sprachnachricht von Mathias Everinghoff angehört. Mein Kommentar zu Deinen Anmerkungen und zu Mathias: Ich habe Nick bei einem Vortrag gehört, der die etwa 100 anwesenden Landwirte beeindruckt hat, weshalb ich ihn angesprochen habe.Für mich war vieles im Vortrag neu.

      Ich sehe meine Aufgabe darin, allen Informationen eine Plattform zu bieten. Ich habe die Fragen gestellt, die ich persönlich zu Laborfleisch, kultiviertem Fleisch oder wie immer man es nennen mag, habe und von denen ich mir vorstellen könnte, dass sie andere Leser (und das sind nicht nur Landwirte!!) auch interessieren könnte.

      Wenn die Antworten nicht gefallen, ist das nicht mein Problem. Wer andere Kenntnisse hat, kann diese hier gerne anbringen damit wir darüber diskutieren.

      Was den Begriff “Propaganda” angeht: vielleicht überlegst Du noch mal was Du sagst. Ich empfinde das als Missachtung meiner Arbeit und persönliche Beleidigung.
      Das muss nicht sein, Jann…

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    • Reinhard Seevers sagt

      Es ist doch kein Streitgespräch oder Austausch von gegensätzlichen Argumenten, es ist die Darstellung einer Sichtweise eines Wissenschaftlers.
      Wie man daraus einen Vorwurf an Willi ableiten kann und will, erschließt sich mir nicht.
      Evtl. eine Fehlfunktion im Kontextverstehen? 🥴

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      • Bauer Willi sagt

        Eben. Ich bin ja nun wirklich kein Befürworter! Aber auch bei Facebook erzählt mir jeder, dass er Laborfleisch nicht gut findet. Aber darüber berichten muss man doch!

        Wie war das nochmal im alten Griechenland? Der Überbringer der Nachricht….

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  10. Inga sagt

    Oh,
    ein enuer Betreibszweig aus e4r
    zellulören Landwirtschaft.

    Die Landwirtschaft mußte immer mit Zellen Arbeiten, sogar n den Milchproben

    Welche Zellen werden zu Käse?

    und nun
    welche Zellen werden zu Fleisch

  11. Obstbäuerin sagt

    Der Mensch ist erfinderisch und lässt sich nicht immer seine liebsten Genüsse verbieten. Das hat schon die Prohibition in den 20-30gern in den USA bewiesen. Das “Heer der Griller” will echtes Fleisch von echten Tieren. Auch wenn ein Teil der urbanen Bevölkerung Kunstfleisch akzeptieren wird, entsteht eine Schwarzmarktproduktion und Eigenversorgung für den Rest. Der Geldadel wird sowieso essen, was ihm gefällt. Die Landwirtschaft, wie wir sie heute kennen (als sie noch funktionierte) hat sich mühsam über 2000 Jahre hochgearbeitet, um die Ernährung zu sichern. Jetzt will man in 10-20 Jahren alles neu erfinden. Das geht schief!!!

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  12. Ferkelhebamme sagt

    Habe mich die Tage länger mit jemandem unterhalten, der in einer Firma, die für Melktechnik in aller Welt bekannt war, die Reaktoren und Maschinen entwickelt, um kultiviertes „Fleisch“ herzustellen. Er selbst sieht es sehr kritisch, weil extrem viel Energie benötigt wird und der ganze Herstellungsprozess hochsensibel ist. Aber die Firma sieht dort die Zukunft und investiert enorm.
    Ich bin so realistisch, dass ich denke, wenn es erst mal in Massen produziert und kostengünstiger angeboten wird, als wahres Fleisch, wird es auch gekauft, wenn es passend propagiert wird. Die Grundsteine mit der ganzen Tierleid-Diskussion sind doch schon gelegt. Man sieht doch auch jetzt schon, wie lenkbar die Massen sind, was für einen Schrott sie in sich hineinschaufeln, in der Überzeugung, das Richtige zu tun.
    Für uns heißt das, einen Weg zu finden, so Energie- und Ressourcen-autark wie möglich wahres Fleisch herzustellen, was die oberen Zehntausend mit gutem Gewissen (Tierwohl-Emotionen) konsumieren können. Wie jetzt für die Masse gut und günstig produzieren werden wir nicht mehr.
    Für uns wird sich das wahrscheinlich nicht mehr rechnen,( es sei denn, der Zusammenbruch der Energie-, Geld und Warenströme kommt recht zügig), doch vielleicht für unsere Kinder. Falls es denn einer weitermachen möchte. Wenn nicht, dann nicht, dann ist das so.

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    • Marian E. Finger sagt

      Aber hallo! Wenn es den Landwirten nur drum geht, “einen Weg zu finden, so Energie- und Ressourcen-autark wie möglich wahres Fleisch herzustellen, was die oberen Zehntausend mit gutem Gewissen konsumieren können” ….. dann werde ich kleiner Otto-Normalverbraucher aber bösartig und wähl die Partei, die durchsetzt, dass “kultiviertes Fleisch” nicht extra gekennzeichnet werden muss, sodass die Reichen, auch wenn sie das 30fache bezahlen, trotzdem denselben Zellfraß auf dem Teller haben wie ich. Dann bleibst du, liebe Ferkelhebamme, auf deinen Ferkeln sitzen.

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    • Bauer Willi sagt

      Das kommt im Interview ja auch vor. Energie könnte der beschränkende Faktor werden.

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      • Brötchen sagt

        Könnte….wird es ganz sicher sein!

        Die Grundannahme des Prof. ist, das das Kunstfleisch rein wirtschaftlich betrachtet, günstiger und gleichzeitig auch “nachhaltiger” ist, quasi das Perpetuum mobile.
        Und das dann beliebig skalierbar ist.
        Wie das Schaf als Pfennigsucher, was dann die Markstücke nur so in sich reinfrisst 😉
        Als ich noch jung war, habe ich auch an solch großen Entwicklungen geglaubt, wie das papierlose Büro usw.. 😉

        Dabei gibt es nix nachhaltigeres als ein Ei wo ein Küken draus schlüpft, die die Henne aufzieht und die dann vom Fuchs, Waschbär, Habicht, Marder, Ratte oder Wolf gefressen werden. Findet man früh dann ohne Kopf.

        Das ganze wird uns aber trotzdem nicht davor bewahren, das wir Dinge tun werden müssen, die nicht schön sind, ansonsten werden andere die tun und wir sind mehr oder weniger deren Sklaven.
        Darin sehe ich eher die Zukunft, oder man ist eben Kampfrobotermechaniker, dann verlagert man eben die Verantwortung….

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      • Lieschen Müller sagt

        Eine der Annahmen für CO2-Neutralität bis 2050 ist die Halbierung des Energieverbrauchs pro Kopf. Also entweder, sehr viel mehr Effizienz oder “weniger”.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Wenn sich zunehmend Akku-betriebene Vibratoren etablieren, weil Frau sich emanzipiert, wo müssen und können dann Männer Energie einsparen, um das auszugleichen?
          Wir kaufen Ariel-pods, dann braucht man weniger Enegie und Wasser und kann sogar mit kaltem Wasser waschen. Das hilft auch der Beziehung, wenn endlich der Streit aufhört, wer für die verwaschene Wäsche verantwortlich ist. 💪 (Alles scherzhaft gemeint…nicht aufregen, ist einfach zu heiß)

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          • Brötchen sagt

            jau Reinhard, das sind alles nur Rechenspielchen, damit man sich seine sonstigen Vergnügungen schön reden kann und den dummen Bauern knechten…;)

            Dabei ist eine reine Weidewirtschaft, so “CO2 neutral” wie man sich es denken kann. Das sollte eigentlich die Vergleichsbasis sein…. so Art EFH 55

            Als Landwirt kann man einfach nur, wirklich Ohren zu stöpseln und sein Ding machen. Sollen sie kommen und sagen, was sie haben wollen, ansonsten Fuck you too 😉

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            • Smarti sagt

              Brötchen, weil der “leuchtende Pfad” es so vorsieht, dass man keine Tierchen mehr knechten will, keine Pflänzchen mehr vergiften will und trotzdem auf nichts verzichten will, nimmt man auch alle Lügen in Kauf.
              Das kg Rindfleisch braucht jetzt schon 22´000 l Wasser, Erdbeeren sind alle nur noch vergiftet, Kühe zerstören das Klima und so weiter. Eigentlich weiß jeder 2.te ( normale ) Mensch, dass dies nicht sein kann… aber es ist doch gut, dass endlich das Morden von unschuldigen Tieren und Pflanzen aufhört. Und deshalb sind solche Notlügen erlaubt, kaum jemand will diese Lügen noch richtig stellen. Es interessiert nicht.
              Jetzt kommt die Lüge, dass Kultiviertes Fleisch ( was für ein Name ! ) umweltfreundlicher und günstiger hergestellt werden kann als normales Fleisch ! Jeder Depp merkt sofort dass dies niemals so sein kann.
              Technisch wird man das Ding schon durchziehen… ich denke da ans Handy oder den Computer… was das für Sprünge sind.

  13. Bergamasca sagt

    Noch ein Aspekt fehlt mir in der Diskussion: Solche Anlagen gehören ja dann auch zur systemrelevanten vulnerablen Infrastruktur. Mit ein bisschen 007-Phantasie kann man sich da die atemberaubendsten Szenarien ausdenken. Und die Realität übertrifft meist noch die kühnsten Vorstellungen, wie wir leider tagtäglich erfahren müssen.

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    • Stadtmensch sagt

      Braucht man nicht viel Phantasie um sich vorzustellen, wozu eine Bevölkerung genötigt wird, wenn die Energieinfrastruktur an ein paar neuralgischen Punkten demoliert wird.
      Frage mich nur wohin wir ins Exil gehen können. Ich habe da vollstes Vertrauen in unsere Entscheidungsträger. Die wissen was sie tun. Das beweisen sie täglich bei der Steuerung der Landwirtschaft. Zur Not drücken wir einfach den Reset-Knopf oder importieren Lebensmittel. achselzuck

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  14. Jörg sagt

    Sehr interessante Diskussion.Bin froh,dass ich alt genug bin ,die Transformation vom Weiderind zum Laborfleisch (kultiviertes Fleisch klingt natürlich besser) nicht mehr mitmachen zu müssen.
    Ich werde weiter mit Genuss Currywurst, Schnitzel und Steak essen. Wie werden sich wohl Veganer und Vegetarier gegenüber dem Laborfleisch verhalten? Spannende Frage.
    Meine Frage wäre auch,ob man die Konsistenz eines von Fettbähnchen durchzogenen Steaks oder die Struktur einer Kalbshaxe wirklich nachbauen kann.

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    • Thomas Bröcker sagt

      Bisher reden die nur von Burger-Pattys. So ein richtiges Stück Fleisch vom Tier dürfte schwer nachzumachen sein. Ich denke auch, dass das maximal 50 – 60 % Marktpotential hat.
      Die Frage ist, wie stark das ganze mit der Nachhaltigkeits- und Rewilding- Debatte aufgeladen wird. Da ist ja bei den Städtern durch die grüne Sozialisierung viel Vorarbeit geleistet worden.

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        • Thomas Bröcker sagt

          Stimmt, 25 % sind ja schon viel, weil doch weltweit eine ganze Menge Menschen im ländlichen Milieu leben … die sind sicher nicht die Zielgruppe. In den urbanen Räumen hieße das ja rund die Hälfte des Marktes … auch das ist ambitioniert.

          Da bleibt ja doch jeder zweite Tierhalter erhalten (kleiner Scherz).

          Insgesamt denke ich aber schon, dass diese neue Industrie langfristig die Essensversorgung in die Hände bekommen will. Die mögliche Verkoppelung mit dem Gesundheitswesen lässt auch nichts Gutes ahnen. “Fehlverhalten” bei der Ernährung kann so personalisiert erkannt und sanktioniert werden.
          Die feuchten Träume der Gesundheitsökonomen (Lauterbach und Co.) lassen grüßen.

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          • Bauer Willi sagt

            @Thomas Bröcker
            Leider muss ich Dir Recht geben. Es ist auch weniger die Frage, wann es kommt und wie die Marktanteile konkret sein werden. Natürlich wird es auch weiter “normales Fleisch” geben. Vermutlich eine gespaltenen Markt: Gestreicheltes Wagyu-Rind für 80 €/kg in Berlin-Kreuzberg und Retorten-Fleisch um kleines Geld für die Masse.

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            • Dieter Bersieck sagt

              Ich wohne in der Eifel und kaufe ab Hof/Hofladen oder beim Metzger, welcher auch seine eigenen Rinder hat, auch Wasserbüffel. Es kostet mehr aber gute Qualität kostet halt mehr und das bezahl ich gerne.

  15. Marian E. Finger sagt

    Je mehr der Mensch seine angebliche Naturverbundenheit betont und “im Einklang mit der Natur” leben will, desto weiter entfernt er sich realiter von ihr. Was Prof. Nick Lin-hi erzählt, hat nun mit Naturverbundenheit so gar nichts mehr zu tun, selbst wenn er uns damit trösten will, dass wir irgendwelche Ackerflächen womöglich der Natur zurückgeben, was ich selber nicht glaube. Ich stelle mir vor, dass dort, wo bisher Wiesen/Weiden/Weizenfelder sind, in Zukunft Photovoltaikanlagen und Windräder stehen, die den ständig steigenden Energiebedarf der Menschheit decken müssen. Denn an der Wurzel unseres enormen Energiehungers liegt ja eben die durch Technologien begründete Naturentfremdung.

    Wir müssen uns klar machen, dass der Mensch sich mit seinen ständig neuen Technologien nicht nur immer weiter von der Natur entfernt, sondern auch von dem, was wir normalerweise so als Leben bezeichnen. Zum Leben gehört es ja zwangsläufig dazu, dass ein Lebewesen vom anderen lebt, Thema Nahrungsketten und so. Das sog. “kultivierte Fleisch” bricht mit den Nahrungsketten. Wir als Menschen stehen dann nicht mehr als Allesfresser an der Spitze irgendeiner Ernährungspyramide, sondern irgendwie auf der Ebene von Würmern, die Ein- oder Mehrzeller fressen. So ein kultiviertes Fleischklumpen aus dem 3D-Drucker weist, wenn überhaupt, nur eine Pseudostruktur, aber keine echte gewachsene Struktur auf, wodurch sich Lebewesen eben auszeichnen.

    In der Denkweise, die Professor Nick Lin-hi vertritt, wäre es doch am effizientesten, nachhaltigsten und umweltfreundlichsten, wenn wir uns direkt von Strom ernähren würden und auch noch den Umweg über die kultivierten Zellen weglassen. Dann wären wir aber keine Lebewesen mehr, sondern Maschinen. Ich glaube, dass dies tatsächlich die geheimste Sehnsucht der Menschen ist, die sich in dieser Denkweise verlieren. Sie wollen den Menschen dahingehend verändern, dass er seine biologische Rolle hinter sich lässt, also kein Natur- und kein Lebewesen mehr ist. In dieser Denkweise erscheint es attraktiver, eine Maschine zu sein. Und tatsächlich ist in dieser Denkweise die Rationalität “auf der Basis von Fakten” soweit ins Extrem getrieben, dass sie wieder in Irrationalität umschlägt.

    Ich selber möchte gern ein Lebewesen bleiben, auch um den Preis, dass ich mich weder effizient noch nachhaltig noch umweltfreundlich ernähre. In der Welt, wie sie sich in der Erzählung von Prof. Nick Lin-hi abzeichnet, möchte ich nicht existieren – beinahe hätte ich jetzt “möchte ich da nicht leben” geschrieben, aber ein menschenwürdiges LEBEN oder gar ein sinnvolles LEBEN ist in einer solchen Welt meiner Ansicht nach nicht möglich.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Perfekt auf den Punkt gebracht! Aus demselben Grund lehne ich auch den Methan-Vorwurf an Wiederkäuer ab. Wofür soll denn der Klimaschutz da sein, wenn nicht für das Leben, das Leben von Menschen und anderen Lebewesen?

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    • Thomas Bröcker sagt

      Trotzdem wird diese Entwicklung, da sie so gut ins Kapital- und Energie- gesteuerte gegenwärtige System passt, mit ziemlicher Sicherheit vorangetrieben werden und in Teilen auch kommen. Mir geht es da genau wie Ihnen, ich möchte in so einer Welt nicht “existieren”.

      Das gilt sicher für über die Hälfte der Menschen. Es wird also ganz neue Gegenbewegungen und Disputfelder ergeben … z.B. in der Neubewertung von vegan und vegetarisch.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Dann wären wir aber keine Lebewesen mehr, sondern Maschinen.”
      Gab letzte Woche auf hr3 eine Sendung mit dem Titel “Wer waren wir?”
      Eine philosophische Betrachtung der Evolution des Menschen. Am Ende die These, dass der Roboter die nächste ebolutionäre Stufe sein könne, wenn die Lebensumwelt für den Menschen nicht mehr möglich, und die Maschinen selbstlernend sein würden.🤔🍻

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    • Stadtmensch sagt

      “Sie wollen den Menschen dahingehend verändern, dass er seine biologische Rolle hinter sich lässt, also kein Natur- und kein Lebewesen mehr ist.”

      So sieht es zumindest aus. Essen und Ausscheiden oder nicht zweckgerichtetes soziales Miteinander, Emotionen, Altern und Sterben, sind genau so vormodern wie Tierhaltung. Alles was zählt ist die totale Individualität. ICH, ICH, ICH kann alles sein. Gib mir ein Mauseloch und ich f*** die Welt!

      https://www.bauerwilli.com/brief-an-die-menschheit/

      ” Mir fällt keine andere Spezies auf diesem Planeten ein, der es gelungen wäre, einen neuen Zweig der Evolution zu schaffen. Einen evolutionären Zweig außerhalb der kohlenstoffbasierten DNA-Träger. Eine nicht-genetische Evolution auf Siliziumbasis! Und auch wenn du es wohl nie bewusst darauf angelegt hast, so lässt sich doch nichts Geringeres feststellen. ”

      Aber denk dran, Rückzug in den Leutturm wie bei Michel in die “Schöne neue Welt” scheint auch nicht zu funktionieren 😉

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      • Marian E. Finger sagt

        Zitat: “Alles, was zählt, ist die totale Individualität”.
        Das stimmt so nicht. In der schönen neuen Welt von Prof. Nick Lin-hi gibt es keine Individualität. Maschinen haben keine Individualität. Der Übergang vom Menschen zur Maschine ist nicht nur gleichbedeutend mit Naturentfremdung, sondern auch mit Entindividualisierung. Auch da sind wir allerdings schon auf dem besten Weg: alle sollen heutzutage denselben Blutdruck haben, denselben BMI, denselben Cholesterinspiegel und einen Mindest-IQ. Alle sollen den Fleischkonsum halbieren oder nur 10g Fleisch pro Tag essen und in ein paar Jahren eben denselben Zellfraß konsumieren und möglichst auch dieselbe Meinung haben, nämlich die, dass der Weg in die von Prof. Nick Lin-hi entworfene Welt alternativlos ist.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Nicht ganz richtig Marian. Er hat doch die Vision des individualisierten Produktes genannt, das Willi-Fleisch z.B. auf den jeweiligen Menschen zugeschnitten….die Schnittstelle ist die Gesundheitskarte mit Risikoangaben der Lebensweise. Wer sich nicht dran halt bekommt keine Behandlung.😎

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          • Marian E. Finger sagt

            Mit individualisierten Produkten lässt sich nicht genug verdienen. Zuviel Aufwand. Da wird höchstens ein anderes Etikett draufgeklebt.

        • Stadtmensch sagt

          “Alles, was zählt, ist die totale Individualität”

          Ok, das habe ich nicht genau genug beschrieben wie ich das meinte. Ich meine die Individualität der “Macher”, die überall “kreativ” sein dürfen und dem niederen Volk ständig ihrer Visionen aufdrängen:

          – Wettbewerb
          – lebenslanges (fremdbestimmtes) Lernen
          – Zwangskonsum
          – Zwang zu selbstzweckhafter Arbeit / Kapitalverwertung / Bullshitjobs
          – Selbstoptimierung (s. Kunstfleisch)
          – Rumgerenne, Flugtaxis, Krieg der Sterne
          – hybride Kriegsführung
          – konventionelle Kriegsführung
          – Kriegswirtschaft, Finanzkrieg, Wirtschaftskrieg
          – “Krieg gegen die Natur” (Konrad Adam)
          – Massenmedien
          – “soziale” Medien mit KI zur Marktoptimierung….endlos…

          zur Hölle mit dem Sch…! Mir reichts echt!
          Können sich nicht alle mal auf ihre Datsche begeben und gemütlich “Kriminalgeschichte des Christentums” lesen?
          Gibt alle Bände zum Download bei archive.org. Ein wahres Festmal für die Sinne
          Dann wäre mal für einen Augenblick Ruhe und sie würden sich erkennen in ihrem neurotischen Zwang, alles zu Geld machen zu müssen. Jetzt auch noch die Pilze, die organische Material zerlegen, damit man daraus Baustoff für Kunstfleisch machen kann. Na toll!

          • Marian E. Finger sagt

            Verstehe. Eigentlich meinst Du all die kleinen Weltherrscher, die im Gegenüber nicht das DU erkennen, sondern Verfügungsmasse, Humankapital oder Spielzeug, das man auch kaputt schlagen darf, wenn man schlechte Laune hat.

            Für mich ist ein Individualist einer, der es nicht nötig hat, andere Leute zu manipulieren, weil er sich selbst nicht manipulieren lässt. Einer, der sich zuerst selber hilft, dafür aber nicht auf Kosten anderer lebt. Dieser Typus Mensch ist schon seit Langem durch zunehmende Technologisierung und zunehmende Arbeitsteilung vom Aussterben bedroht. Vielleicht ist er realiter sogar schon ausgestorben.

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  16. Bergamasca sagt

    Danke für das ebenso unterhaltsame wie beunruhigende Interview. Das muss man erst mal ruminieren… Wir werden also Abschied nehmen von allem, was das Leben eigentlich ausmacht. Ich frage mich nur: Den Menschen des globalen Südens wird das doch rein gar nichts bringen, und an der Bevölkerungsexplosion ändern wir damit auch nichts. Das einzige, was ich voraussehen kann ist, dass unser Verhältnis zur Natur – nachdem wir ihr dann soundsoviel Prozent aller LNF “zurückgegeben” haben, noch problematischer und unsere sozialen Verhältnisse keineswegs einfacher werden. Nein, es geht wie immer nur ums Geld, ich kann keine große Ethik dahinter erkennen. Ausgenommen, dass es natürlich ethischer ist, Laborfleisch zu essen, als die aktuelle Weltbevölkerung gewltsam zu dezimieren, um Ressoucen zu schonen.
    Und leider gilt: “Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.” (Dürrenmatt, Die Physiker)

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  17. Elisabeth Ertl sagt

    1) Nicht wirklich klären konnte er für mich die Energiefrage: Wir fragen uns schon jetzt, wie der herrschende Bedarf erneuerbar gedeckt werden kann. Und dass der Energiebedarf mit dieser Produktionsform steigt, davon geht er ja aus.
    2) Das Interview trifft mich in einer Situation, in der ich mich schwer tue, die gegenwärtige Landwirtschaft zu verteidigen, weil sie offenbar nicht mehr funktioniert:
    Wir leben an sich in einer der fruchtbarsten Gegenden Österreichs. Bei uns verwüstet die herrschende Wetterlage TÄGLICH (!) tausende Hektar durch Hagel und Überflutungen, und das schon seit 2 Wochen. Dazu kommt, dass das Verbot des bisherigen Beizmittels die Kürbissaat kaum noch aufgehen lässt. Der Mais wächst nicht weiter wegen des kühlen Wetters. Das einzige, was derzeit draußen halbwegs gedeiht, sind Kartoffeln, aber wir sind – v.a. hinsichtlich Geschmack – keine Kartoffelgegend,
    Das Obst ist weitgehend Spätfrösten und fehlender Bestäubung wegen des Regens zum Opfer gefallen. So gibt es auch keinen Honig.
    Wer zu Pfingsten gemäht hat, der hat wenigstens Heu, aber dazu brauchte man bei dem kühlen Wetter eine Trockungsanlage. Haben wir nicht, und für Silage ist unsere Herde zu klein.
    In den Alpen haben mittlerweile 50% der Almbauern wegen des Wolfes nicht mehr aufgetrieben und werden auch nicht wieder anfangen.
    Mir gefällt die Perspektive des Herrn Lin-hi überhaupt nicht, aber was ist die Alternative? Der Klimawandel ist offensichtlich nicht mehr zu stoppen, und die NGOs auch nicht.

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    • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut sagt

      Zur Energiefrage: Es wird doch mittlerweile ganz klar gesagt das sich der Energieverbrauch demnächst nach dem Angebot richtet. Eine Mitarbeiterin unseres örtlichen Netzbetreibers hat mir das kürzlich nebenbei so bestätigt. Dann gibt es hier also demnächst auch Lebensmittel nach dem Angebot von Energie?

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  18. Stadtmensch sagt

    Ich verstehe nicht, was an einer Kuh oder an einem Schaf auf der Weide nicht nachhaltig sein soll. Hier nutzt der Mensch die regenerative Biokapazität der Biosphäre auf direktem Weg und ohne viele Umwandlungsverluste und mit einem Minimum an technischem Aufwand.

    DAS ist die tatsächliche Basis unseres Wohlstandes und hat sich über Jahrtausende! bewährt. Alles andere ist fossilenergiegetriebener Firlefanz, um a) die Massen, die nur noch mit dem Kopf arbeiten (dürfen, können), zu beschäftigen und b), um selbstzweckhaft Kapital zu verwerten. Geht leider nicht anderes in unserem Wirtschaftssystem. Ständig müssen funktionierende Dinge oder Abläufe durch neue ersetzt werden, damit man danach neue Probleme lösen kann.

    Selbst wenn die Idee, “Nachbau des Nutztieres” effektiv realisierbar werden sollte, indem man einen Biorekator mit einem optimierten Biom organisches Material umwandeln lässt, bleibt immer noch die Frage, welche soziologischen Folgen das für die Gesellschaft hat. Stichwort: Soilent Green und totale Kontrolle über die Individuen.
    Oder die Folgen für die Ökosysteme, wenn plötzlich keine Tierhaltung mehr im Spiel ist (s. Krehfeldstudie). Wird wieder ein schöner Katzenjammer und Schuld sind sowieso die Bauern.

    So wie die “Technosphäre” bisher entwickelt wurde, ist sie strukturell nicht nachhaltig. Warum sollte das durch eine weitere Disruption (diesmal in der Kulturlandschaft) besser werden?

    Naja, trotzdem Danke an Bauer Willi, dass er seine Kontakte nutzt um solche interessanten Einblicke zur Diskussion zu stellen.

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    • Bauer Willi sagt

      Soll ich noch mal den Artikel des Veganer aufrufen? Wegen der Nachhaltigkeit und so und der Diskussion, ob Tierhaltung per se noch “zeitgemäß” ist. Ich hatte in der Zwischenzeit wieder ein paar Live-Diskussionen mit Veganer. Deren Denkweise kann ich beim besten Willi nicht nachvollziehen…

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    • Eifelbauer sagt

      “In seinem Labor in Paris macht Herve This mehrere Schuldige für die drohende Katastrophe aus…” , aber
      sein Labor selten sauber ! Das ist ja zum Erbrechen wenn man sich das Video aufmerksam anschaut. Jede
      Frittenbude würde dichtgemacht, aber der Herr Professor parliert in solch einer Drecksbude von den
      Calamitäten der Ernährung der Weltbevölkerung.

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  19. Ludwig sagt

    Letztlich wird der Markt über den Preis und die Verfügbarkeit entscheiden. Die Frage stellt sich ob die Industrie es schaffen kann preislich die Urproduktion zu unterbieten. Auch sollte nicht vergessen werden wieviel Energie eingesetzt werden muß und ob die Nährstoffzusammensetzung der Urproduktion entsprechen kann. Auch ist die Ernährung der Menschen langfristig zu sehen und zwar ob es später für den Menschen Ernährungsdefizite gibt und damit verstärkt Mangelkrankheiten im Alter. Das gilt es abzuwarten und der Wettlauf für den richtigen Weg ist eröffnet. Letzlich versucht die Industrie ein neues Geschäftsfeld zu erarbeiten und das mit kräftiger Werbung zu untermauern. Ob der Verbraucher das mitmacht ist fraglich , denn der Marktführer Rügenwalder Mühle hat inzwischen 25% weniger Absatz im Viggibereich. Auch muß man wissen , daß auch diese Industrie Rohstoffe einsetzen muß und natürlich auch kräftig Energie , die aber bei der Urproduktion von der Sonne kommt . Auch unsere Zuckerfabriken
    (Nord- und Südzucker) wollen in den Eiweißmarkt mit Erbsen usw. einsteigen. Da bewegt sich also schon etwas.

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    • Bergamasca sagt

      Ludwig, ich habe keine Zweifel, dass die Urproduktion preislich unterboten wird, wenn das erst mal richtig anläuft. Mit den richtigen Zutaten aus China …

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      • Dieter Bersieck sagt

        Und wenn man dann erst mal das Monopol hat, werden die Preise angehoben. Und mit der Macht kommt auch die Kontrolle über den Menschen und wieviel er essen darf. Dann ist da noch die Studie über die Überbevölkerung dieser Welt und die Bevölkerungsreduzierung. Offen spricht da keiner drüber aber die Studien bestehen bereits. Um dann das gewünschte Ziel zu erreichen, gibt es dann ja Möglichkeiten, ohne, dass ich mich da jetzt weiter auslassen will.

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  20. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Immerhin müssen wir Bauern eines ganz unmissverständlich erkennen:

    Die Uhr lässt sich wahrhaftig nicht mehr zurückdrehen. Man oktroyiert uns schlussendlich (ungefragt) auf, was in Bälde dem Zahn der Zeit entsprechen wird.

    Ängste verfangen, das ist wohl kaum bestreitbar – im Umfeld der Bauern gibt es heute doch nur noch die als äußerst existenzbedrohlich empfundenen mannigfaltigen extremen Spannungsfelder, erzeugt von einem Umfeld, das genau hierrauf abzielt. Jeder Bauer, der heute sein Haus verlässt, trägt doch schon den brandmarkenden Stempel eines Verbrechers, die generelle Unschuldsvermutung gibt es bei diesen tumben Toren schlichtweg nicht. Wir sind zwangsweise innerhalb unserer dekadenten Wohlstandsgesellschaft zum Menschen 2. Klasse degradiert;…und kaum einer der Außenstehenden stört sich hieran. Es wurde eine Berufsgruppe von Angsthasen sukzessive herangezogen – alle die das(!) nicht mehr sein möchten, hören auf.

    Der erste Markt weltweit für kultiviertes Fleisch ist lt. diesem Podcast Singapur, mit rund 6 Mio. Einwohnern. Ein sehr reicher Stadtstaat, der allerdings komplett auf eine externe Nahrungsmittelversorgung angewiesen ist. Wen verwundert mithin, macht man sich mit den dortigen Lebensumständen vertraut, dass innerhalb dieses Systemes Geld nicht der begrenzende Faktor ist. Man verdient Geld mit Geld (in der Regel das anderer Leute). Gerade solche Wohlstandsgesellschaften etablieren verständlicherweise übersteigerte Ess- und Tischkulturen. Die Gesellschaft Deutschlands findet weltweit Ausdruck über die Individualmobilität in erster Linie, die bei uns eine absolut dominante Rolle einnimmt. Darauf fußt unser aller Wohlstand. Singapur hat überhaupt nicht genügend Raum für eine solche Individualmobilität…

    Warum hält In-vitro-Fleisch (kultiviertes Fleisch, diesen Ausdruck finde ich vollkommen unpassend!) in Europa nicht bereits mit wehenden Fahnen Einzug!? – Nun ganz einfach, wir produzieren nach wie vor gigantische „Angsthasen-Überhänge“, wo eine Not nicht gegeben ist, nach Alternativen händeringend suchen zu müssen. In jenen Regionen weltweit, wo der tagtägliche Hunger omnipräsent ist -im bevölkerungsreichsten Land Indien, China, Bangladesch, sämtliche Länder des indischen Kontinents etc.pp.- steht man selbstredend einer solchen einschneidenden Ruption in der Nahrungsmittelgrundversorgung natürlich weit aufgeschlossener gegenüber; man weiß, man wird bei voranschreitender Klimaerwärmung kurz- bis mittelfristig darauf realiter sogar angewiesen sein.

    Die Aussage, dass wir spätestens Ende 2030 die tierische Produktion ad acta legen können, lässt doch jedes Veganerherz sich förmlichst überschlagen -“geh aus mein Herz und suche Freud‘- das heißt, wir Bauern selbst müssen jetzt schleunigst nach anderen Wegen suchen, ansonsten sind wir allesamt verraten und verkauft von einer Versager-Politik, die Stand heute den Bauernstand in einer extrem gefährlichen Sicherheit wiegt; nach wie vor – wider besseren Wissens. Jedes langfristige Invest, das sich nicht bis spätestens 2030 amortisiert hat, frisst förmlichst familiäre Bauernvermögen einfach auf. Solche Vermögensverluste erreichen zunächst einmal die Bauern, eine gefährliche soziale Sprengkraft nimmt es an, wenn erst einmal die Gruppe der Grundeigentümer im generellen davon ereilt wird. (Eine Berufsgruppe setzt das heute schon um, die ländlichen Fleischereien finden keine Nachfolger mehr)

    Die hier vorgeschlagene Anbiederung an die entsprechende Industrie, unsere LW (zelluläre LW) in eben einem solchen neuen System mit ins Boot nehmen zu wollen, ändert an unserer Bauernmisere was!? Wir bleiben die Versklavten in einem Hamsterrädchen, Billigheimer-Angsthasen, die zu immer noch steigerungsfähigen Turbogeschwindigkeiten mit der Peitsche angetrieben werden – jedenfalls alles, nur keine freien Unternehmer!!!

    Aha – der Landwirt als „Energiewirt“. Die Aussage findet bei mir durchaus Anklang, dass wir Bauern uns schleunigst sehr viel breiter aufstellen müssen, ohne von Bauernverband u. Politik protegiert werden zu wollen, denn genau auf diese Protagonisten ist überhaupt kein Verlass, schlussendlich bleibt man in eben diesen Reihen nahezu komplett verhaftet in archaischen Strukturen. Zukunftsvisionen sind dort schlichtweg nicht präsent.

    Dem Verbraucher ist letztendlich wurscht, wo seine Nahrung herkommt, die grundlegende Voraussetzung ist, spottbillig muss sie sein. Insofern sind die neuen „Fleischformen“ aus dem „Fermenter-Stall“ oder anderen ähnlichen, dafür tauglichen Behältnissen kein wirklich grundlegendes Problem für den einzelnen Bürger (Gewöhnungseffekt auch beim zunächst peinlich gründlichen Deutschen).

    Die neuen Super-Angsthasen der Nation, die heute schon über Leichen gehen in den Hinterzimmern: Unsere NGOs, welche innerhalb des in Rede stehenden neuen Umfeldes wohl wiederum zu erbarmungslos geballten Widerstandskämpfern mutieren, schlussendlich stellt das ganze bestens funktionierende Geschäftsmodelle derselben komplett in Frage; Gefahr droht mithin, sich in der Bittsteller-Schlange vor Heils Ministerium anstellen zu müssen. Die geistig Abgehobenen unserer Gesellschaft mit ausgefahrenen Ellenbogen als Suppenküchen-Anwärter…!? Maßgeblich entscheidend also: Gelingt ihnen rechtzeitig der rettende Sprung aus der einen in die nächste soziale Hängematte!?…

    Die Zukunft wird demnach spannend…!!!

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  21. Christian Bothe sagt

    Kultiviertes Fleisch? Habe mal kurz rein gehört, aber will mit diesen Müll von dem Prof. nicht antun… Das braucht kein Mensch! Unsere Landwirte sind in der Lage mit einer intensiven LW Menschen zu ernähren! Das tun sie seit Jahrzehnten… Wissenschaftlich technischer Fortschritt wie grüne Genetik, Crispr/Cas, Smart-und Precision farming tun ein Übriges! Vielleicht sollten wir noch “kultivierte Menschen” züchten , die diesen Müll verzehren…

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    • Reinhard Seevers sagt

      Christian, uns fragt eh keiner. Das Kapital entscheidet und die Wissenschaft in Verbindung mit der Politik erklärt uns die Notwendigkeit und erzeugt damit die Akzeptanz der Bevölkerung.
      So geht es auch mit der KI und der Digitalisierung…..am Ende sagen alle, das ist der Fortschritt.

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    • Bauer Willi sagt

      @Christian Bothe
      “Ich habe mal kurz reingehört…” Tja, so wird das nichts. Das Gespräch dauert 45 Minuten. Ja, das Intro ist etwas lang geworden aber dann wird es doch interessant.

      Verdrängen ist keine Lösung. Wahrscheinlich hätten Sie vor 20 Jahren auch gesagt “Internet braucht kein Mensch”.

      Diese Technologie ist in der Welt. In Singapur werden die ersten Produkte verkauft. Daher habe ich es für interessant gefunden, sich mit jemandem darüber zu unterhalten, der mehr weiß als ich. Muss man sich nicht anschauen, sollte man aber.

      Wie Herr Seevers sagt: das Kapital entscheidet und wird dann auch die Akzeptanz der Bevölkerung schaffen. Landwirte werden für diesen technischen Prozeß nicht gebraucht.

      Ob ich das gut finde? Nein, aber das interessiert keine Sau!

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      • Reinhard Seevers sagt

        Ich glaube, dass die Produkte, die am Wenigsten moralisch aufgeladen sind, die ersten sein werden, die künstlich hergestellt und dann Akzeptanz finden werden. Dann folgen automatisch weitere. Es ist uns dann auch egal, ob der südamerikanische Kaffeepflücker arbeitslos sein wird, der wird dann eben importiert und hier als moderner Arbeitssklave die Arbeit verrichten, die wir nicht mögen….Der Kapitalismus wird es richten.

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        • Bergamasca sagt

          @RSeevers: “Ich glaube, dass die Produkte, die am Wenigsten moralisch aufgeladen sind, die ersten sein werden, die künstlich hergestellt und dann Akzeptanz finden werden.”
          So wird es sein, angefangen bei der Heimtiernahrung, ein riesiger Markt mit hohem Anteil an zahlungswilligen und -fähigen, (Achtung Polemik) oft kinderlosen grün-linksliberalen Kunden.

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      • Christian Bothe sagt

        Na ja, ich sehe das eben anders! LW und NGW basieren auf Basis von Pflanzen-und Tierproduktion und das seit Jahren! Dazu brauche ich als Landwirt eigentlich keine KI und auch kein Internet, sondern nur landwirtschaftliches Grundwissen, Ausbildung und Erfahrung! Zwar etwas provokativ in der heutigen Zeit, aber vor 20 Jahren gab’s auch schon intensive LW… Das Net ist nichts weiter wie ein modernes Hilfsmittel um schneller Infos( Preise,Börse,WTF,EU usw.) um den Betrieb konkurrenzfähig zu gestalten! In -Vitro Fleisch, Beyond meat und andere Spielereien sind etwas für zukünftige Marsbewohner aber nichts für die Erdlinge…Habe hier in meiner Region moderne AGs mit über 2000ha LN und Tierproduktion inklusive Hofladen, Biogas und vieles andere mehr! Diese sind hervorragend für die Zukunft aufgestellt und brauchen kein synthetisches Fleisch u.ä.

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      • Christian Bothe sagt

        „Minhoff (Hauptgeschäftsführer Ernährungsindustrie)warnt deshalb davor, die konventionelle Landwirtschaft echten oder eingebildeten Trends zu opfern, „ohne zu wissen, was der Verbraucher eigentlich will“.
        In Top Agrar dieser Tage!

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    • Arnold Krämer sagt

      Herr Bothe, Sie reden von „Müll“, der in Singapur bereits produziert und zugelassen ist. In anderen ihrer Blogbeiträge berichteten Sie von den „abenteuerlichen“ Methoden, wie Schweine in der DDR teilweise mit Eiweiß versorgt wurden. Also bitte etwas vorsichtiger.

      Die Botschaft für Landwirte, die mit Tierhaltung auch in Zukunft Geld verdienen wollen, lautet: Nicht nur die Nachfrageseite sondern auch die Angebotsseite verengen/reduzieren meine Erfolgsaussichten. Ich investiere in schrumpfende Märkte und muss deshalb besonders „stark“ sein.

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      • Christian Bothe sagt

        A.K.Verstehe ich zwar nicht, was das mit kultivierten Fleisch zu tun hat und den Eiweißfuttermitteln in der DDR…Aber Sie werden’s erklären können,lieber H.Kramer.

      • Christian Bothe sagt

        A.K.Der Unterschied war allerdings, das ich die Eiweißfuttermittel in der Ration meiner MS genau nach dem DDR-FBS berechnet habe je nach Mastabschnitt! Ob das die Leute in Singapur auch machen?

  22. Dieter Bersieck sagt

    Interessante Studie, wir kommen in eine Zeit, wo alle Lebensmittel im Labor gezüchtet werden. Nestle & Co. lässt grüßen. Damit werden wir auf Teufel komm raus abhängig von einer kleinen Schar Unternehmen, die die Macht über unser Leben haben. Und wir wissen alle, wie es mit der Macht über Menschen in der Realität aussieht. Ich liebe mein bisschen Freiheit, wir sind bereits zu viel von anderen abhängig, z.B. der Staat mit immer neuen Regeln und Gesetzen und Unternehmen, die uns quasi zwingen, dies oder jenes Produkt zu erwerben. Den Rest Freiheit will ich mir erhalten und nicht vorschreiben lassen, wann ich was zu Essen oder Trinken habe. In so einer Welt kann und will ich nicht (mehr) leben.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ich sehe es wie Sie Herr Bersieck. Die Initiative dieser Idee geht rein von der Ökonomie und deren Skalierbarkeit aus. Die reichen westlichen Gesellschaften schaffen sich eine Technologie anhängige Ernährung. Den Afrikanischen Kakao und den Kaffe brauchen wir auch nicht mehr…..nur Ökoenergie und ganz viel Geld. Die soziologischen Folgen sind egal. In Krisenzeiten gibt es dann niemanden mehr, der eine Bevölkerung versorgen kann….ich bin da raus.

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  23. Frikadellen piet 44 sagt

    moin das werde ich mir nachher anhören kannst du den Namen ganz schnell fünf Mal hintereinander sprechen

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