Bauer Willi
Kommentare 68

Geht es ohne Chemie? Was können die Alternativen?

Der BUND hat beim Ecologic Institut eine Studie in Auftrag gegeben, in der die Alternativen zu chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln dargestellt und hinsichtlich ihrer Folgen bewertet werden sollen. Hier der Link:

https://www.agrarzeitung.de/news/media/9/Studie_Pestizidalternativen-85802.pdf

Wie nicht anders zu erwarten, ist keine der Alternativen (S. 15-16) neu. Für mich bemerkenswert sind die Seiten 30 bis 32, die sich mit den möglichen Ertrags- und Einkommensverlusten beschäftigen. Als Landwirt, der Zuckerrüben und Raps anbaut weiß ich, welche Folgen es hat, wenn bei Zuckerrüben auf die Anwendung von Herbiziden bzw. bei Raps auf die Anwendung von Insektiziden verzichtet wird. Es mag Jahre geben, in denen die Bestandesführung gut gelingt, aber es gibt definitiv auch Jahre, in denen mit einem Totalausfall von 100% zu rechnen ist. Dann ist der Erlös Null.

Lesenswert ist auch die Politikempfehlung ab Seite 36. Aber auch hier nichts Neues. Ordnungsrechtliche Maßnahmen, mehr Bio-Anbau und bessere Beratung sollen zum Erfolg führen. Ob und wie dieser Erfolg meßbar gemacht wird, ist mir nicht ganz klar geworden.

Fazit: Mit diesen Auftragsstudien, in denen die Interessenlage des Auftragsgeber bedient wird, ist dem Naturschutz nicht geholfen. Jeder Praktiker der diese Studie liest, wird sie mit Leichtigkeit entkräften.

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68 Kommentare

  1. Rudolf Weishaupt sagt

    Ich habe mir vor kurzem eine fünfteilige Serie bei Arte angeschaut („Roots“). Ich vermute mal, Arte gehört nicht zu den Lieblingssendern derer, die sich hier beteiligen. Im zweiten Teil (https://ogy.de/7276, ab ca. 15 Minuten) wird für mich der Konflikt sehr deutlich. Eine Landwirtin erklärt, warum sie Bodenschutz betreibt, aber nicht ohne chemischen Pflanzenschutz auskommen kann. Ein Kollege arbeitet ohne chemischen Pflanzenschutz, aber er setzt Kunststofffolien ein („Plastikmüll“?). Da wird der Konflikt deutlich. Es geht nicht ohne Kompromisse. Auf längere Sicht gibt es vielleicht roboterisierte Landmaschinen, die eine mechanische Unkrautbekämpfung ermöglichen? An der Entwicklung wird intensiv gearbeitet. Meine Meinung: Auf längere Sicht sind die Landmaschinenhersteller im Vorteil, die Agrarchemie braucht neue Ideen oder es geht bergab mit ihr.

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    • Bauer Willi sagt

      Lieber Herr Weishaupt,
      etwa 80% der Kommentatoren in diesem Blog lieben ARTE. Etwa die Hälfte hört es auf Französisch. 🙂
      Es gibt nicht nur dumme Bauern….

      Fakt ist: Unkrautbekämpfung gibt es seit 12.000 Jahren. Zwischen Euphrat und Tigris von Hand, danach mit Eisen (Hacke), heute mit Chemie.

      Bei allen neuen Verfahren ist das Problem mit denjenigen Unkräutern, die direkt an der Kulturpflanze stehen. Da wird man an punktueller Chemie wohl nicht vorbeikommen. Den Rest kann man mit moderner Landtechnik, die so ausgereift aber noch nicht ist, in den Griff bekommen können. Allerdings wird sich dies unser Betrieb nicht leisten können. Eventuell hilft überbetriebliche Zusammenarbeit.

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      • Sagwas sagt

        Wer kann sich denn noch daran erinnern, wie wir Mitte bis Ende der 60iger Jahre so froh waren, als es bei den Zuckerrüben Bandspritzung mit “Pyramin” bei gleichzeitiger Verwendung von Monogerm-Saatgut gab? Das Abkriechen der 200-Meter Reihen für 50 Pfennig pro Reihe war plötzlich vorbei, Zuckerrübenanbau wurde attraktiver, alles war gut, auch der Rücken. Wollen wir das zurück haben, wo bleibt der Sachverstand? Da hilft auch kein Roboter, nach wie vor kann man sich die “alten” Methoden nicht leisten, Willi hat recht.

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    • Thorens sagt

      “Auf längere Sicht gibt es vielleicht roboterisierte Landmaschinen, die eine mechanische Unkrautbekämpfung ermöglichen?”

      Ja, das wird es möglicherweise geben. Aber ist es besser, andernorts auf diesem Planeten und mit teils fragwürdigen Methoden die Natur um ihre Ressourcen und Bodenschätze zu berauben, die zur Produktion der benötigten Heerscharen an Robotern benötigt werden und diese dann über den ganzen Globus an ihre Einsatzorte auszuliefern? Ganz zu schweigen von den dafür notwendigen und noch zu errichtenden Fabriken, an deren Standorten dann auch keine Insekten mehr gedeihen. Wie verhält sich das in Bezug zu den Erzählungen – viel mehr ist es nämlich nicht – rund um den chemischen Pflanzenschutz?

      Weiter denken als bis zur eigenen Nasenspitze, das wäre, was wir im Augenblick am dringendsten brauchten.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Die Digitalisierung und die damit verbundene weitere Technisierung sehe ich zwiespältig. Es ist schon heute so, dass man Schwierigkeiten bekommt, Techniker zu generieren, die 365/24/7 auf Abruf zur Verfügung stehen sollen. Die Arbeit ist zwar körperlich nicht schwer, sie ist aber an unangenehme Zeiten gebunden. Heute ist es für Melkroboter-Betreiber bereits schwierig den Service, aufrecht zu erhalten. Der zweite Punkt ist die Abhängigkeit von software und deren ständige update- Aufforderungen sowie den dafür nötigen Service. Es läuft meines Erachtens auf eine industrialisierte Landwirtschaft in Form von franchise-Verfahren raus….meine Einschätzung.
        Oder Handarbeit durch Sklaven, solidarische Bürger, Arbeitsdienste……😎

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        • Arnold Krämer sagt

          Die Digitalisierung macht maßlos, sie überfordert auf Dauer die Menschen. Im Kleinen (z. B. bei gesetzlichen Anforderungen, die ja angeblich mit “links”, also per Knopfdruck zu erledigen sind) zu beobachten, im Großen sich immer mehr abzeichnend.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Sehe ich ähnlich Herr Krämer.
            Die Digitalisierung wird uns den Hals brechen. Ich stelle mir gerade vor, wie ich die Berechnungen für die Flächen und den umbauten Räume gem. der neuen DIN 277 vom digitalen Helfer bestimmen lasse. Auszug aus der DIN:

            Vom System gleich geblieben sind die „Brutto-Grundfläche (BGF)“, die sich nach wie vor aus der „Konstruktions-Grundfläche (KGF)“ und der „Netto-Raumfläche (NRF)“, vormals „Netto-Grundfläche“, zusammensetzt. Auch ergeben die „Verkehrsfläche (VF)“, die „Technikfläche (TF)“ und die „Nutzungsfläche (NUF)“, bisher als „Nutzfläche“ bezeichnet, immer noch die „Netto-Raumfläche (NRF).
            Gleiches gilt für den „Brutto-Rauminhalt (BRI)“, der sich wie ehedem in den „Konstruktions-Rauminhalt (KRI)“ und den „Netto-Rauminhalt (NRI)“ gliedert.
            Aus der Angleichung an DIN EN 15221-6 resultiert neu die Möglichkeit bei Bedarf (!) die „Konstruktions-Fläche (KGF)“ in „Außenwand-Konstruktions-Grundfläche (AKF)“, „Innenwand-Konstruktions-Grundfläche (IKF)“ und „Trennwand-Grundfläche (TGF)“ zu differenzieren sowie infolge dessen die „Brutto-Grundfläche (BGF)“ in „Innen-Grundfläche (IGF)“, „Netto-Grundfläche (NGF)“ und „Netto-Raumfläche (NRF)“. Inwieweit hiervon jedoch in der Baupraxis Gebrauch gemacht werden wird, bleibt abzuwarten.”

            Wo hilft mir da die Digitalisierung weiter? Rechnen kann man noch mit dem Taschenrechner, aber bestimmen, welche Bezeichnung welchen Bereich betrifft?
            So geht es auch bei den Verwertungskonzepten, die wir für viehhaltende Betriebe erstellen lassen müssen. Dutzende Seiten rauf und runter tabbelliert und bezeichnet. Und dann gibt es x- Varianten der Tierartbenennung, nach GV, nach kg – Lebendgewicht, nach Alter, nach Haltungsform, nach Aufstallungsform, Produktionsrichtung……je nachdem, wo man den Fehlerpunkt setzt, wird es falsch berechnet. Es lebe die Digitalisierung!…und die Bürokratie!

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            • Arnold Krämer sagt

              Und neben der GV gibt es auch noch die VE. Es ist schlichtweg eine Katastrophe. Und an den formal unrichtigen Dingen hält sich (geilt sich) dann die Verwaltung auf…
              Vieles im Verhältnis zwischen Staat und Büger verkommt zum Selbstzweck (Verwaltungsonanie). Wirtschaft und Gesellschaft werden damit zugrunde gehen.

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              • Was viele Bauern und vorallem auch der Bauernverband noch nicht begriffen haben: Digitalisierung, überbordenede Bürokratisierung totale Überwachung und Kontrolle sind untrennbar miteinander verbunden. Der Traum von Precision Farming wird mit der digitalen Strangulierung enden!

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  2. Limes sagt

    Glossar in dem Beitrag sagt alles über die Gesinnung, den nicht vorhandenen praktischen und wissenschaftlichen Hintergrund der Autoren/Autorinnen.
    Bsp.
    1. Biologische Pflanzenschutzmittel = Förderung der Pflanzengesundheit durch naturbasierte Pflanzenschutzverfahren, ohne negative Auswirkungen für menschliche Gesundheit, Biodiversität und Umwelt.
    Ach was. Ohne negative Auswirkungen da kann man nur staunen über diese dreiste Behauptung. “Zu den zum Teil hochgiftigen und sehr wirksamen Abwehrstoffen gehören etwa Koffein oder Nikotin.” schreibt wer unter biologische Pflanzenschutzmittel und empfiehlt deren Einsatz? Richtig der Bund. Zu den biologischen Pflanzenschutzmitteln gehören u.a auch Pyrethrum Produkte mit dem Wirkstoff Pyrethrine. Mehr zu den Auswirkungen u. auf die Biodiversität und Umwelt unter 2. Insektizide.
    2. Insektizide = Chemisch-synthetische Wirkstoffe zur Bekämpfung von Schadinsekten
    Bisher bin ich davon ausgegangen es besteht wissenschaftlicher Konsens das z.B die Natur Pflanzenschutzmittelwirkstoffe wie Neem sowie das natürliche Pyrethrine, ein Pyrethrum der Gruppe der Pyrethroid zugehörig als Insektizid bezeichnet werden. Man kann natürlich bei den Nebenwirkungen der “Naturprodukte” verstehen das man diese aus der Gruppe der Insektizide heraushalten will. Zu dem “biologischen Naturprodukt” schreibt das JKI “Pyrethrum ist giftig für alle Insektenarten, auch für Nützlinge. Es wirkt stark fischgiftig und pyrethrinhaltige Pflanzenschutzmittel sind giftig für Algen, Fische und Fischnährtiere.
    Wie passt dies zu den obigen Aussagen zum Umwelteinfluss dieser Produkte (ohne negative Auswirkungen….)? Naja gar nicht und damit ist alles zur Glaubwürdigkeit von Bund und dem think tank Ecologic Institut dokumentiert..

    Das ist Pipi Langstrumpf Wissenschaft nach der Devise ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt.Wie kann man Geld der EU und deutscher Steuerzahler für ein solches Werk einsetzen!

    https://oekologischerlandbau.julius-kuehn.de/pyrethrine.html

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  3. Sagwas sagt

    Mittlerweile hat sich der total negativ besetzte Begriff “Pestizide” wohl durchgesetzt, heißt es doch im Text: “Pestizide, auch Pflanzenschutzmittel genannt”, wie zynisch! Wenn ich in die Apotheke gehe und ein Mittel gegen Hausausschlag verlange, frage ich ja auch nicht nach einem Pestizid, obwohl der Wirkstoff ggf. ähnlich dem für Pilzmittel im Pflanzenbau ist.
    Übrigens:
    “Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Hagel oder Spätfrost, aber auch der Ausbruch von Krankheiten oder Schaderregern. Letztere sind erhöhte Risiken, besonders zu Beginn einer Umstellung auf nicht chemische Pflanzenschutzmaßnahmen. Diese Absicherung kann ein unterstützendes Umfeld für Landwirt*innen schaffen, um nicht chemische Pflanzenschutzmaßnahmen vorrangig anzuwenden.”
    Das ist der größte Quatsch! Kein Versicherer wird so blöd sein, Krankheiten zu versichern. Diese Risiken erfüllen nicht die Vorrausetzungen für Versicherung weltweit, glaubt es mir.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ein schönes Beispiel für Praxisferne aus der Studie ist deren Praxisbeispiel zur Drahtwurmbekämpfung. Die Art der Fruchtfolge befindet über die Befallsrate, deswegen empfiehlt man einjähriges Kleegras und erst nach dem dritten oder vierten Jahr den Kartoffelbau…..echt geil, wenn man Kartoffelacker von Jahr zu Jahr pachtet oder tauscht muss… da muss man dann dem Vorgänger vorschreiben, wie er seine Fruchtfolge vorbereiten soll. Weltfremder gehts nicht. Die haben immer ausschließlich eine theoretische Sicht auf die Welt.

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      • Stadtmensch sagt

        Ich verstehe das so, dass Integrierter Pflanzenschutz (u.a. passende Vorfrucht bzw. ausreichend “Karenzzeit”) in der Realität oft nicht möglich ist?!

        • Arnold Krämer sagt

          Herr Seevers hat sich etwas ungeschickt ausgedrückt.
          Im Kartoffelbau sind immer Anbaupausen von mindestens 2, besser 3 oder 4 Jahren einzuplanen. Das ist vor allem sortenabhängig. Es geht um Nematoden, Befall mit Drathwurm und Quarantänekrankheiten, bei denen eine chemische Bekämpfung wegen fehlender Mittel, wegen Unwirtschaftlichkeit oder vielleicht auch bestimmter Vorgaben der Verarbeiter nicht möglich ist. Wer als Spezialist nur Kartoffeln anbauen will (ökonomisch reizvoll) muss also zu seinen eigenen Flächen ständig einjährig geeignete Flächen nur für den Kartoffelanbau pachten oder eigene Flächen jährlich tauschen. Bei dieser Form der Pachtung odes Tausches wird der Kartoffelbaeur sehr wohl auf die Vorfrüchte achten bzw. entsprechende Absprachen mit dem Berufskollegen (Vorfrucht, Zwischenfrucht, etc) treffen.
          Die Schlaumeier aus den städtischen “think tanks” braucht man dafür aber nicht.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Danke für die Unterstützung….😉👍

            Ich finde es schon ziemlich abgehoben und theoretisch dem Kartoffelbauern erklären zu müssen, wie man Drahtwurm, Nematoden oder Kartoffelkrebs ökonomisch und nachhaltig bekämpft. Das Praxisbeispiel liest sich wie eine Erklärfibel für Anfänger, find ich.

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            • Bauer Fritz sagt

              Für dich als Bauern ist das eine Erklärfibel für Anfänger. Für jene die das geschrieben haben, ist es aber schon Expertentum auf höchster Ebene.

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  4. Bauer Fritz sagt

    Lauter “echte” Anreize zum Mitmachen und Umsteigen !
    Etwa auf Seite 27 das Praxisbeispiel 6: Gesteinsmehl gegen Rapsglanzkäfer. Mit dem “Erfolg” von 25% MEHR Ertrag.

    Was sich in der Realität dann so darstellt (Quelle: AMA Österreich https://www.ama.at/marktinformationen/getreide-und-olsaaten/aktuelle-informationen/2021/ama-bio-ertragserhebung-bio-ertraege-unter-vorjahr)
    Enttäuschend stellt sich der Hektarertrag der intensiven Kultur Ölraps in der biologischen Wirtschaftsweise im Erntejahr 2021 dar: mit 9,3 dt/ha wurde der bisher niedrigste Bio-Rapsertrag erhoben. Raps ist die Druschfrucht auf den Äckern Österreichs mit dem geringsten Anteil an biologischer Bewirtschaftung, nämlich lediglich 0,5%, da der Ertragsunterschied zwischen der konventionellen und biologischen Wirtschaftsweise für jene Kultur mit -70% am größten ausfällt.

    Zur Erklärung: Die Anbaufläche von Bioraps liegt also in Österreich zwischen 150 und 350 Hektar. Die Anbaufläche von konventionellem Raps liegt in Österreich bei rund 30.000 Hektar. Tendenz stark fallen von schon über 50.000 Hektar (etwa 2014) auf aktuell etwa 26.000 Hektar.

    Grund: „Wir brauchen geeignete Instrumente und vor allem Mittel, um Risiko abzufedern und den Rapsanbau in Österreich überhaupt zu ermöglichen. Denn wir brauchen Raps um hochwertige Speiseöle, notwendige Futtermittel und Ausgangsstoffe für nachhaltige Biotreibstoffe herzustellen, außerdem ist er eine wichtige Trachtpflanze für unsere Bienen“, so Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr. „Es geht darum, die Lebensmittelversorgung in unserem Land sicherzustellen. Dafür braucht es auch die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, die es möglich machen, angebaute Kulturen bis zur Ernte zu bringen. Andernfalls dreht sich diese Spirale immer weiter nach unten und die Rapsproduktion nimmt noch weiter ab“

    Folgen: Der Anteil der Raps-Importe aus der Ukraine in die EU liegt bei 50 Prozent.
    “logische” Konsequenzen der EU: noch weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel.

    Alles klar ….

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  5. evo.... sagt

    Mir gefällt immer noch dieses Video:

    https://www.youtube.com/watch?v=3g1denSoAbc&t=235s

    Der Bruce Ames vergleicht natürliche Pestizide mit künstlichen. Was -meiner Meinung nach- heute dazu kommt ist, dass wir die natürlichen Pestizide verändert und/oder vermehrt haben. Je gesünder wir unsere Pflanzen züchten, desto mehr/veränderte natürliche Pestizide werden enthalten sein. Und wenn wir die Pflanzen mal soweit gezüchtet haben, dass sie für alle Feinde in der Umwelt resistent sind, dann werden sie auch für die Menschen tödlich sein. Und für diverse andere Arten.

    Früher hat man auf die Juden geschimpft, heute auf Monsanto, Glyphosat, Gentechnik. Der Charakter dahinter ist wieder der gleiche.

    Wenn die Bio-Bauern behaupten, dass ihre pflanzlichen Produkte mehr Vitamine, Mineralstoffe,…. Enthalten, dann wird auch gelten:

    Von natürlichen Stoffen, welche die Leute nicht vertragen, werden in Bio-Produkten auch mehr enthalten sein.

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  6. Reinhard Seevers sagt

    Elisabeth, wenn Schaden abgewehrt werden muss, dann wird das doch getan. Hier, aktuell z.B. bei Italienischer Wildschwein Salami:
    https://www.chip.de/news/Hersteller-startet-Wurst-Rueckruf-Diese-Produkte-nicht-mehr-verzehren_184548928.html

    Uuups, weder Chemie, noch konventionell, noch regional und dennoch eine Schadwirkung. Bitte Elisabeth, alles ist möglich und alles wird versucht. Ich kotze aber langsam ab, wenn diese Diskussion immer vor dem Ziel der Abschaffung der konventionellen Landwirtschaft passieren soll. Immer wird zu einer Bußhaftigkeit aufgerufen, wann soll das enden? DAS LEBEN BLEIBT LEBENSGEFÄHRLICH….besonders in der Ukraine, Syrien, Irak, Iran, Mali, Jemen, Somalia, …..aber hier macht man ständig auf mimimi wegen NICHTS!

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  7. Elisabeth Ertl sagt

    Die Bevölkerungsmehrheit interessieren die Folgen für die Landwirte nicht. Ihr geht es nur darum, dass das Essen kein Gift enthält: https://www.orf.at/#/stories/3295840/
    Das wird so lange der Fall sein, als es keine Lebensmittelknappheit gibt.
    Grundlage der Ablehnung sind medizinische Studien wie die folgende: https://aerztezeitung.at/2020/oaz-artikel/medizin/gesundheitsrisiko-pestizide-komplexes-problemfeld/

    ” … Akute Effekte der Pestizide und damit die … Vergiftung aufgrund der kurzzeitigen Belastung gegenüber einer relativ hohen Konzentration kommen im Alltagsbereich beziehungsweise in der Allgemeinbevölkerung in der Regel nicht vor … Das große Problem (sic!) sind allerdings die chronischen Effekte, also die über Jahre andauernde Exposition im sogenannten Niedrigdosisbereich … Bei der Analyse des Gesundheitsrisikos gelte es, eine Vielzahl von Parametern zu berücksichtigen wie Sensibilisierungen, Allergisierungen, Genotoxizität, Kanzerogenität oder Reproduktionstoxizität … Aus diversen Arbeitsplatzstudien geht Hutter zufolge hervor, dass im Wesentlichen die folgenden Erkrankungsgruppen von Bedeutung sind: Erkrankungen des Nervensystems (wie zum Beispiel M. Parkinson, amyotrophe Lateralsklerose), psychiatrische Störungen (wie zum Beispiel Ängste, Depressionen), Autismus-Spektrum-Störungen, die Entwicklung von Tumoren (vor allem Lymphome) sowie hormonelle Beeinträchtigungen … Je nach Pestizid gebe es zumindest evidenzbasierte Hinweise auf Zusammenhänge zwischen der Exposition und etwa Beeinträchtigungen der Fortpflanzungsfähigkeit: zum Beispiel reduzierte Anzahl und verminderte Beweglichkeit der Spermien, Kryptorchismus, Fehlbildungen der Harnröhre, eine veränderte Geschlechterverteilung, vorzeitige Thelarche, Mammakarzinome oder das polyzystische Ovarialsyndrom.
    Aus einer groß angelegten US-amerikanischen Anrainerstudie gehe außerdem hervor, dass die Nähe zu Einsatzorten von Pestiziden mit einer häufigeren Entwicklung von Autismus-Spektrum-Störungen in Verbindung stehe.”

    Weiter unten relativieren die Autoren allerdings diese Aussagen wieder. “Gleichzeitig werde in Österreich grundsätzlich zu wenig Obst und Gemüse verzehrt. Diese Problematik thematisiert auch Steinwider, da sich der Großteil der Bevölkerung nicht entsprechend der österreichischen Ernährungspyramide ernährt. Schließlich seien die Hauptrisikofaktoren für Erkrankungen und vorzeitigen Tod Bluthochdruck, Ernährung, Rauchen, Alkohol- und Substanzmissbrauch und ein hoher Body-Mass-Index … Glyphosat: ja oder nein? ´Pflanzenschutzmittel werden regelmäßig von der europäischen Lebensmittelbehörde überprüft und einer Re-Evaluierung unterzogen. Bei Glyphosat hat dies zur Aufrechterhaltung der Zulassung geführt. Glyphosat ist das am meisten eingesetzte Pflanzenschutzmittel, wird aber europaweit nur in weniger als zwei Prozent der Lebensmittel als Rückstand nachgewiesen und nur zwölf von über 9.000 Proben führten zu einer Grenzwertüberschreitung. Dementsprechend niedrig ist auch die Auslastung der Acceptable Daily Intake-Auslastung von nur 0,2 Prozent, also kein gesundheitliches Risiko beim Verzehr von Lebensmitteln,` so Johann Steinwider.
    ´Die Diskussion bei Pestiziden wie Glyphosat ist meist von beiden Seiten – den grundsätzlichen Ablehnern und den Befürwortern – nicht wirklich faktenbasiert. Da die Entwicklungskosten für neue Pestizide sehr hoch sind, ist der darauffolgende wirtschaftliche Druck groß und sie müssen sich erstmal amortisieren.` “

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    • Reinhard Seevers sagt

      Es ist eine neue Religion Elisabeth. Früher war das Ziel des Lebens die Erreichung des Himmelreiches, je eher, umso besser. Je Sündenfreier umso besser. Heute will man die Menschen zwingen – und sie wollen es ja auch – ewig zu leben und ewig jung zu bleiben.
      Davon lebt eine ganze Industrie, von der Kosmetikbranche über die Chemische Industrie, die Reisebranche, die Homöopathen, die Nahrungsmittelindustrie, die Freizeitbranche, die Fitnessbranche…..der Rubel MUSS rollen und der Mensch muss gesteuert werden.
      Verkauft wird es unter dem Deckmantel humanistischen Fortschritts….am Ende sind alle ärmer, auch im Geiste.

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        “Ihr geht es nur darum, dass das Essen kein Gift enthält”

        Essen muss “gut und günstig” sein,mehr nicht!
        Gift enthält nur etwas,wenns in den Medien verbreitet wurde,dann aber ungefähr vier bis zwölf Wochen lang,dann ists wieder giftfrei.

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      • Stadtmensch sagt

        Ja, unsere aktuelle Religion heißt Wissenschaft. Die ist leider auch nicht ohne Glaubenskriege zu haben. Früher haben die kirchlichen Geistesgrößen ihr Leben der Bestimmung des korrekten Zeitpunkts für den Beginn der Osterzeit gewidmet.

        Wir hatten doch hier mal dieses Beispiel mit dem Hundeflohmittel, das ein paar unglückliche Vögel durch die Verwendung von Hundehaaren als Nestbaumaterial, mit ihrem Nachwuchs in Kontakt gebracht hatten. Ergebnis: Exitus…

        Also das interessiert bestimmte Leute. Molekularbiologen, Biochemiker usw.
        Die Erkenntnisse die dabei generiert werden, sind nützlich für den humanistischen Fortschritt und wer wollte bestreiten, dass es den nicht (theoretisch) gibt?

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      In meiner Jugendzeit war der Kampf: Wie ernähre ich die Familie.

      Heutzutage, bei überfüllten Lebensmittelregalen, sucht man was anderes, ein Jeder sucht danach wie schlecht es ihm angeblich geht. Deshalb wird jedes rezeptfreie Mittelchen eingeworfen, deren Toxizität weitaus höher, als die von Glyphosat ist.

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      • Ein Zeichen, dass der sorglosen und vollkaskoverischerten Gesellschaft mit Steinzeitgenen was fehlt.
        Weil sie nicht mehr nach Nahrungsmittel im Urwald suchen müssen, wird die überflüssige Energie wo anders hin geseckt!
        Zuerst in die Kritik der jenigen, die die Nahrungsmittel erzeugen.

        Denn sie lässt nur noch überflüssige Erregung zu.

        Auch damit lässt sich Geld (z.B, in Massenmedien) verdienen.

        Wir haben also eine Erregungswirtschaft!

    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Liebe Elisabeth, man kann alles und jedes aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln, unter den verschiedensten Herangehensweisen hinterleuchten und dabei ganz individuell gewichten wollen. Im Ansatz ist das ohne weiteres ja auch überaus legitim.

      Was aktuell aber den Bauern, den wenig beredt, dafür emsig ackernden, noch immer leistungswilligen “Arbeitstieren” auf ihren Äckern, in ihren Ställen, heute widerfährt, ist an menschenverachtend geißelndem Drangsal kaum mehr zu toppen. Man vernichtet damit wissentlich und wollentlich mit System die Psychen dieser anständigen Menschen.

      Und hier bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich unsere derzeitige Politik in die Pflicht nehmen muss(!), dass ein solches realiter überaus perverses Tun und Treiben irgendwann einmal fatal brandgefährliche Konsequenzen haben wird für unsere (noch) funktionierende freiheitliche Demokratie, die einer solchen grausamen Belastungsprobe dauerhaft niemals standhalten kann. Der kleinste Funke bringt dieses Pulverfaß unaufhaltsam zur Explosion.

      Warum fordert man also das Schicksal vieler Menschen derart frech ignorant heraus…, legt permanent immer noch ein Schippchen drauf!?

      Natürlich geht es auch ohne PSM, jeder Arzt weiß aber auch, dass Mutter Natur per se sehr grausam ist. Nicht alles, was der Schoss unserer Erde bereithält, kann problemlos von uns Menschlein in Massen konsumiert werden, das könnte schließlich böse enden. Paracelsus warnte schon: Dosis sola facit venenum…!!!

      Warum darf der moderne Homo sapiens sich heute einer so hohen Lebenserwartung erfreuen, zumeist ohne das panisch gefürchtete Siechtum!? Halbieren wir doch einfach unseren Medikamenteeinsatz, nicht jedes Zipperlein braucht eine Pille – am besten fangen wir da bei Özdemir, Lemken, Dr. Habeck, Annalena Baerbock & Co. an, ganz ohne zuckersüße Placebos zur ablenkenden Beruhigung des Geistes…!!!

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      • Arnold Krämer sagt

        “Was aktuell aber den Bauern, den wenig beredt, dafür emsig ackernden, noch immer leistungswilligen “Arbeitstieren” auf ihren Äckern, in ihren Ställen, heute widerfährt, ist an menschenverachtend geißelndem Drangsal kaum mehr zu toppen. Man vernichtet damit wissentlich und wollentlich mit System die Psychen dieser anständigen Menschen.”

        Zum Selbstschutz ist nur das bewusste Ausblenden, Ignorieren, der Verzicht auf Nutzung vieler (unsozialer) Medien, teilweise auch des ÖRR geeignet.
        Hilfe von “außen”, wer/was immer das auch sein könnte, ist nicht in Sicht.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Herr Krämer, am Ende fragt man sich, was man falsch gemacht hat, dass 3nach9 einen nicht einlädt….😥😀
          Diese Gesellschaft verdient die Medien und die Politik, die sie hat.☝
          Ich hab Arbeit, Gott sei Dank gibt es immer Menschen, die im System weiter an die eigene Zukunft glauben. Danke dafür!

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      • sonnenblume sagt

        Vielleicht kann man es auch so sehen. Die konv. Landwirtschaft wird liquidiert und dafür kann sich die Industrie mit veganen und anderen Lebensmitteln ein neues Standbein schaffen. In Deutschland fehlen zukünftig sicherlich sicher neue Ideen für Betriebgründungen. Der alte Industriestandort, so wie wir ihn bisher kannten, ist doch auch ein Auslaufmodell.

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      • Smarti sagt

        Wie Herr Krämer ebenfalls schreibt: um die eigene Seele zu schützen, sollte man den Fernseher nicht mehr einschalten. Es regt nur noch auf.
        Irgendwie “lustig”, wie die deutsche Politik und die öffentlich rechtlichen ( und viele mehr ) so ein Brimborium anstellen zum Schutz von Minderheiten – aber gleichzeitig aus vollen Rohren gegen die Minderheit der Landwirte schießt.
        Kann der “normale Verbraucher” diese dreisten Behauptungen als Lügen entlarven und daraus endlich auch schlussfolgern, dass auch viele weitere solche Enten eben nichts anderes als Lügen sind ? Ich hoffe ja, aber befürchte das Gegenteil…

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          …schlussendlich bleibt uns nur die Variante “aus vollen Rohren verbal zurückzuschießen”, sich in einer Blase abschotten zu wollen bzw. sich in der Vogelstraußtaktik zu üben, machte uns Bauern nur noch angreifbarer.

          Was mir übrigens beim Auftritt Özdemirs jüngst erst in der Talkrunde bei Maischberger aufgefallen ist:

          Auf Fragen antwortete unser Bundesagrarminister mit einem allgewaltigen Redeschwall, in absolut narzisstischem Imponiergehabe -wer gut ist wird gelobt und muss das nicht selbst abarbeiten wieder und wieder- ließ keine Zwischenfragen oder Unterbrechungen von Seiten Maischbergers, aus welchen Gründen auch immer zu, ein Heruntergeleiere der besonderen Art mithin, man(n) hatte im stillen Kämmerlein die neuen Sprechzettel schließlich sorgfältig einstudiert. Um nicht den roten Faden verlieren zu wollen, die eigene Imkompetenz zu enttarnen, mussten diese aber auch wie am Schnürchen heruntergebetet werden….

          Solche Momente sollte man nicht missen, zeigt es doch mehr als überdeutlich, dass hier einer schwurbelt, der von Tuten und Blasen wahrlich keine Ahnung hat. Ein grausames Armutszeugnis; ich frage mich, ob BaWü sich DAS(!) tatsächlich antun will….

          Smarti, hier könnten die Bauern sicherlich fachlich weitaus besser punkten.

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Vielleicht werden sehr bald anstelle der heimischen Bauern die GRÜNEN abgewickelt. – Warten wir’s ab!!!

          Die ersten Bürger wachen dem Vernehmen nach bereits auf…

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          • Smarti sagt

            Wurzelwicht, das bringt mich auf eine Idee. “Mit vollen Rohren zurück schießen” und zusätzlich noch selber zündeln. Denn wer nichts mehr zu verlieren hat…
            Da es sehr schwierig ist, die Landwirte zum Demonstrieren unter ein Dach zu bringen – und Deutschland echt gross ist, halt noch mehr die Medien benutzen.
            Beispiele: Grüne wollen die Lebensmittelpreise nochmals verdoppeln, damit kein Geld mehr für umweltschädliche Autos und Reisen übrig bleibt. Oder: Grüne wollen die Landwirtschaft verstaatlichen, um nur noch gesunden Salat anzubauen, damit die Krankenkassen entlastet werden. Grüne wollen Weihnachten verbieten: es dürfen keine Bäumchen mehr umgebracht werden…

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    • Diatryma sagt

      …also so als reine Laiin mit wenig Ahnung von nix hätte ich aber doch lieber ein paar Mikro(?)gramm genau auf den Zweck zugeschnittenes PSM /Konservierungsmittel als eine unbekannte Menge von ganz und gar natürlichem Ergot, Fusarium oder Schimmelpilz-Myktoxin oder sonstigen Leckerchen.

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  8. Reinhard Seevers sagt

    Man muss sich das einmal vorstellen. Das sitzt da ein akademischer think tank in Berlin, besetzt mit dutzenden von Schlaumeiern, die nie eine Forke in der Hand hatte und diese Gruppe wird als “Auftragswissenschaftler” von Interessengruppen beauftragt “Unabhängige” Literaturstudien zu veröffentlichen, die dann Einzug in politische und gesellschaftliche Entscheidungen finden. So auch die TAPPC (True animal price protein coalition), die dann die Studie zu weniger tierischen Erzeugnissen in Auftrag gegeben hat. Diese ominöse mit nichts als Weltrettung gerechtfertigte Orga hat damit erreicht, dass Inhalte der Studie zu solchen unsäglichen Diskussionen führt, wie bereits diskutiert.
    Es bedarf also lediglich finanzieller Unterstützung aus diversen Quellen, die nach außen als “von der Gesellschaft” gewollt gerechtfertigt werden, obwohl evtl. finanzstarke Einzelunternehmen diese finanzieren. Natürlich werden alle Quellen der EU angezapft, weil diese mit Geld für solchen bullshit nur so um sich wirft.
    Auf jeden Fall gehören solche Institutionen zu den Beschleunigern der Abschaffung von Landwirtschaft und Ernährungssicherheit in diesem Land. Und ich wiederhole mich nur zu gern; Es ist das Interesse der global wirkenden Exportindustrie zum Wohl des Konsumismus….die haben keine Alternative, die müssen bullshit verkaufen, damit die Menschen Arbeit haben, koste es, was es wolle. Die Agrarlobby, die ja von den Ökofaschos immer als so starker Bremsklotz betrachtet wird, ist in Wahrheit ein Weichei und Wegducker oder sogar Nutznießer, weil Opportunist erster Güte. (siehe Rügenwalder)
    Die wehren sich nicht, die suchen sich die erstbeste Lücke, in die sie stoßen können und feiern sich dann selbst als Geläuterte, gleichzeitig mahnen sie die Zeit und den Wunsch der Gesellschaft zu erkennen…..Hurra, wir verblöden 4.0.

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    • Schmeckt gut sagt

      Nutznießer ist nicht nur dein Beispiel, Reinhard. Alle “sehr” großen Erzeugerorganisationen hängen doch (gewollt und durch EU gefordert) am Tropf der GMO-Gelder. Es ist eine regelrechte Sucht mit dem Nebeneffekt, das die installierten Produktions-, Verpackungs- und Vermarktungseinrichtungen (Kühlhäuser…) sich allein mit regionaler Vermarktung nicht mehr rechnen. Nein, die Produktionskapazität muss mit weltweitem Zukauf ausgelastet werden, sonst droht die Pleite. Diese “Regionalität” verhindernde Logik ist der EU bekannt und soll durch die Förderverträge verhindert werden. Aber das Herausdrängen der regionalen Erzeugung wird bewußt in Kauf genommen und keine Gelder zurück gefordert (auch bei Bio). Scheinheilig, arrogant und betrügerisch nenne ich so etwas.

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      • Smarti sagt

        Schmeckt gut, das interessiert mich, aber das ging mir zu schnell. Könntest Du dies nochmals für Dummies übersetzen ?

        • Brötchen sagt

          Smarti die Hauptzahl der Punkte von den Freien Bauern kannst Du so aufdröseln.
          Ich bin ehrlich gesagt etwas entsetzt wer das alles gut findet, was die da fordern.
          Z.B. nennen die sich “freie” Bauern, verhindern aber freies wirtschaftliches Agieren in dem man sich regional abgrenzen will, was heute sowieso nicht mehr funktioniert.
          Hier gibt es überall bayrische Molkereierzeugnisse und bayr. Bier.

          Da sag ich dann, na gut, dann eben nicht 😉

          P.S. wie es immer so ist…..der als extrem freundliche Möbelmarkt hat die unfreundlichsten Verkäufer*innen, sonst müssten die das ja nicht bewerben usw…. 😉

          Muss ich nicht kaufen..

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      • Reinhard Seevers sagt

        Jepp, das BLE hatte vor Jahren eine Förderung für die Errichtung von Lagerung landw. Erzeugnisse aufgelegt. Bedingung war u.a. die Vermarktung des Produktes in der Region für einen Mindestzeitraum von 5Jahren….und schwupps bauen die Kollegen ein 10000to Kartoffelgemeinschaftslager um in einer Region mit starkem Kartoffelanbau, diese zu vermarkten. Super Deal, die Kleinen drumherum gucken in die Röhre. Und am Ende ist der Markt noch konzentrierter.

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        • Schmeckt gut sagt

          Reinhard, die Subventionen des BLE sind Peanuts. Es geht um Gelder aus Brüssel. GMO-Mittel jeweils in Millionenhöhe, die in Brüssel seit Jahrzehnten dazu eingesetzt werden, Agrarmärkte zu “verändern”. In D ist nur mit sehr großen Schwierigkeiten sinnvoll an diese Gelder zu kommen, weil eben auch extrem gut kontrolliert wird. Die EOs , die die Möglichkeiten genutzen, haben einen ganzen Mitarbeiterstamm, der nur die Beantragung dieser Gelder bearbeitet (Landgard, ELO, Molkereien…). Im EU-Ausland ist hier mehr möglich (bis 50% der Summe aus Brüssel plus Subventionen aus den jeweiligen EU-Ländern). Mit diesen Geldern werden bewußt Wettbewerbskräfte verschoben. S.a. Liste der größten EU-Subventionsempfänger – dies sind in D die größten GMOmittel-nutzer.

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        • Schmeckt gut sagt

          Beim BLE werden nur Peanuts verteilt. Schaut euch die Liste der EU-geldempfänger an. Hierbei die 10 größten Nutzer. Alles EOs, die (GMO)-Gelder in Mio-höhe bekommen. In anderen EU-ländern wird das Geld bewußt eingesetzt um Kapazitäten aufzubauen und Konkurrenten effektiv entgegenzutreten. Der Staat gibt zu den 50% aus Brüssel nochmal 20 bis 30 % dazu. Bei Produktionsverfahren,die interessant erscheinen, eventuell noch mehr. Ein mittelständiger Betrieb hat nur Chancen, Gelder zu erhalten, wenn er sich langfristig an Eos bindet. Hier wird ohne großes Aufsehen, Wettbewerb bewußt in die von Brüssel erdachte Richtung gelenkt und verhindert, weil Mitbewerber ohne GMO mittelfristig rausgekickt werden. Im O&G-markt wird es zur Zeit sehr offensichtlich, andere werden folgen.

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  9. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Ich habe ein Problem mit Acker/Wiesenfuchsschwanz und nur noch ein Mittel im Weizen,was funktioniert.Ich hab wieder Raps angebaut,wo ich auch noch ein Mittel gegen Gräser habe.
    Ein junger Landwirt aus BW berichtete,er dürfe auf 18ha keine Chemie mehr einsetzen und arbeitet mit Ganzpflanzensilage für seine Biogasanlage,weil er dann das Getreide/Unkraut vor der Samenreife erntet und im Mais das Kraut mit der Hackmaschine in Schach hält.
    Ohne Pflanzenschutz mit Chemie wirds nicht gehen!

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  10. Brötchen sagt

    Weiß jemand wer denn die Inhaber von dem ominösen Institut sind?
    Personal gigantisch….was es alles gibt..
    Bin etwas entsetzt.
    Meines Erachtens lesen die nur was andere gemacht haben und die lesen auch wieder was andere gemacht haben und die was der eine gemacht hat, also das mit wo man arbeiten muss.

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  11. Jürgen Donhauser sagt

    Habe gestern Abend im Kino „Code of survival“ angesehen (was stimmungsmäßig in die gleiche Richtung geht) und bin über dieses schwarz/weiß (konv.-schlecht / Bio-gut) erschrocken. Es hat schon fast etwas Sektenhaftes, wenn man den Ausführungen dann von Mitgliedern von BUND oder Nabu folgt. Schwurbler und Verschwörungstheoretiker mit Feindbild konventionelle LW, so kommt mir das vor.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      “Im Rahmen des EU-Pestizidmonitorings mit mehr als 90.000 Proben hat sich dem Experten zufolge gezeigt, dass ´die Rückstandssituation bei Produkten mit Herkunft Österreich wesentlich besser ist als die aus Drittstaaten. `Während die Grenzwertüberschreitungen 2018 bei den EU-Mitgliedsstaaten 3,1 Prozent und bei den Nicht-EU-Ländern 8,3 Prozent der Proben betrafen, lag der Wert in Österreich nur bei 0,8 Prozent. In 50 Prozent der Proben sind keine quantifizierbaren Rückstände nachweisbar; bei Bio-Lebensmitteln liegt dieser Wert sogar bei 84,8 Prozent (im Durchschnitt 1,4 Prozent mit Grenzwertüberschreitung). Bei den quantifizierbaren Rückständen in Bio-Lebensmitteln handelt es außerdem nicht um Stoffe aus der Pflanzenschutzmittel-Anwendung, sondern um Kupfer (natürlich vorkommend), Chlorat (Desinfektionsmittel) sowie persistente Schadstoffe in der Umwelt wie zum Beispiel Hexachlorbenzol (HCB) oder Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT). Gemäß dem österreichischen Lebensmittelsicherheitsbericht kann von den gefundenen Rückständen etwa ein halbes Prozent auf Basis von Pflanzenschutzmitteln als für den Verzehr ungeeignet bewertet werden (2018: 1.622 Proben; 2019: 1.863 Proben). Als gesundheitsschädlich wurde in den vergangenen zwei Jahren nur eine einzige Probe klassifiziert …
      ´Worauf man aufmerksam machen kann und sollte, ist, dass man den Pestizideinsatz – nicht nur in der Lebensmittelproduktion, sondern auch im privaten Bereich – reduzieren kann`, betont Hutter. So würden in Privatgärten meist mehr Pestizide pro Fläche verwendet als in der Landwirtschaft. Auch den Einsatz von Pyrethroiden (Gelsenstecker) sieht der Experte kritisch. Inwiefern die konventionelle Landwirtschaft zahlenmäßig mit einem höheren Gesundheitsrisiko für die Konsumenten einhergehe und welche Mengen zu welchen Folgen führten, lasse sich nicht so einfach bestimmen. ´Der biologische Landbau hat, was die Residuen anbelangt, immer Vorteile, ohne dass man das verminderte Gesundheitsrisiko genau quantifizieren kann`, fasst Hutter zusammen … ”
      https://aerztezeitung.at/2020/oaz-artikel/medizin/gesundheitsrisiko-pestizide-komplexes-problemfeld/

      • Reinhard Seevers sagt

        “Der biologische Landbau hat, was die Residuen anbelangt, immer Vorteile, ohne dass man das verminderte Gesundheitsrisiko genau quantifizieren kann`, fasst Hutter zusammen … ”

        Na, am Ende doch noch ein Satz, der den biologischen Landbau auf Platz 1 hievt! Nur Nahrungsverweigerung ist NOCH besser…..Ist schon interessant, wie immer wieder die Landwirtschaft im Fokus steht, derweil der Bürger einfach nicht zur Vernunft kommen will und seine Zigaretten, den Schnaps, die Fritten, die Drogen freiwillig aus dem Hals lässt. Dann muss der wohlwollende Vater-Staat (man beachte es ist nicht die Mutter Natur!) wenigstens das Milliardstel Gramm aus dem Essen sicherstellen! Hurra!

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Naja, Grenzwertüberschreitungen in mehr als 3 % der Produkte (EU – Ausland mehr als 8%) sind nicht nichts. Man muss also täglich damit rechnen, ein solches Produkt zu sich zu nehmen, und was das langfristig mit der Gesundheit macht, steht weiter oben. Es gibt ja auch Menschen, die bemüht sind, sich gesund zu ernähren.
          Wer darauf so reagiert wie Du, der sollte sich dann nicht wundern, wenn die konventionelle Landwirtschaft zum Feindbild wird.
          Man muss die Schadwirkungen zur Kenntnis nehmen und dann dem gegenüberstellen, was die Vorteile konventioneller Landwirtschaft sind. Das muss eben gegeneinander abgewogen werden.

          • firedragon sagt

            “… Naja, Grenzwertüberschreitungen in mehr als 3 % der Produkte …”

            Demnach sind immerhin !! 97% !! der Produkte unbedenklich. Welche Produkte eigentlich?
            Und wer ißt nur diese 3% ? Und ins solchen Mengen … wenn man nur 3% von 100% verfügbaren Nahrung zu sich nimmt, dann ist ist das eine sehr einseitige Ernährung …

            • Elisabeth Ertl sagt

              50% der konventionellen Lebensmittel sind belastet, bei 3% wird der Grenzwert überschritten. Grenzwertüberschreitung heißt, dass der Körper das kompensieren können muss. Und Empfindliche können das auf Dauer nicht.

              Ich will ja die konventionelle Landwirtschaft nicht abschaffen, aber es ist ein Unterschied, ob man sagt: “Ohne die konventionelle Landwirtschaft gäbe es keine 8 Milliarden Menschen, und die können wir wiederum ohne konventionelle Landwirtschaft nicht ernähren – auch wenn das eine Schattenseite hat: Die Lebensmittel sind nicht so gesund wie aus Opas Garten, wo der Pensionist, der sein Geld vom Staat erhält, sich ohne solche Hilfsmittel spielt, weil ihm der Flächenertrag wurscht sein kann”, oder ob man sich über die Gesundheitsprobleme lustig macht.

              Mit letzterem Verhalten verspielt man das Vertrauen der Bevölkerung, und auch dieses Forum ist öffentlich, und jeder kann mitlesen.

              Immerhin kenne ich Bauern, die auf Bio umgestiegen sind, weil es pestizidbedingte Gesundheitsprobleme in der Familie gegeben hat. Zumindest für einen Teil der Bevölkerung ist es tatsächlich wichtig, biologische Lebensmittel zur Verfügung zu haben.

              • Schmeckt gut sagt

                Elisabeth, lies den QS-Jahresbericht. Der veröffentlicht andere Zahlen für D (zw. 1 und 1,6 % über Grenzwert). Ohne eine Zertifizierung, die in jedem Jahr stattfindet und die ein sehr stressiger Termin ist, können wir nicht verkaufen, bzw. werden wir vom Handel ausgelistet. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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                • sonnenblume sagt

                  Ob es nun pestizidbedingte, oder auch andere Gesundheitsprobleme gibt, die man mit Bioprodukten besser in den Griff bekommt, kann ich so nicht beurteilen.
                  Aber hier ein Satz aus dem Garten. Gärtnern nach dem Mondkalender bringt in jedem Fall einen Erfolg und sei es, dass man sich sehr viel intensiver mit der Materie beschäftigt und dadurch den Ertag steigert.
                  Das kann man auch auf die Ernährung übertragen. Wer Probleme hat, wird sich intensiv damit beschäftigen. Aber ob sich die Veränderungen nun ausschließlich auf Bio, oder Kovi zurück führen lassen?

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @ sonnenblume

                  Viele meiner Winzerkollegen, die führten bei Neumond keine Rebschnitt durch, der Ertrag sollte schlechter werden. Für mich war das Humbug, deshalb habe ich auch bei Neumond geschnitten.

                  Der Ertrag war nicht niederer, aber auch nicht höher.😊

                • sonnenblume sagt

                  Ehemaliger Landwirt, es geht nicht um die Sache ( Mondstand z.B.) an sich, sondern darum, dass man sich intensiv mit dem Problem beschäftigt. Das kann ja eine Veränderung bringen. Der ” Mond ” ist nur der Aufhänger, aber nicht unbedingt der Faktor der die Veränderung bringt.

              • Reinhard Seevers sagt

                “Zumindest für einen Teil der Bevölkerung ist es tatsächlich wichtig, biologische Lebensmittel zur Verfügung zu haben.”

                Damit kann ich leben, dafür muss man aber nicht die Mehrzahl der konventionellen Bauern jahrelang beschuldigen und diffamieren. Am Ende des Tages geht es doch nur um Geld Elisabeth…..mehr für Bio.

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              • Bauer Willi sagt

                @Elisabeth
                Bitte informiere mich über die pestizidbedingten Gesundheitsprobleme. Wenn es die wirklich gibt (und bisher habe ich davon nichts Konkretes erfahren) dann gehören diese Pflanzenschutzmittel verboten.
                Im übrigen: die mit weitem Abstand häufigsten Rückrufe von Lebensmittel gibt es bei Bio. Da werden die meisten Gifte gefunden, vor allem bei Getreide und bei Nüssen. (Fusiariosen und Aflatoxine) Und diese Gifte sind wirklich gefährlich bis tödlich.

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Hütter spricht von schleichenden Vergiftungen im Niedrigdosisbereich, ohne EIN konkretes Mittel zu nennen. Da geht es vermutlich auch um die Cocktailwirkung. Hab ich j oben schon geschrieben. Neurologische Probleme, Lymphkrebs, Fruchtbarkeitsstörungen.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Achtung Homöopathie-Falle Elisabeth….wenn man da kleinste Dosen über lange Zeiträume einnimmt, von Dingen, die keine Sau geprüft hat. 😮 Aber seis drum ist ja gutes Gift!
                  Die Nahrungsergänzungsmittelchen – und Anthroposophen-Schwurbelpilchen sind selbstredend keine Gefahr, sondern gute Helfershelfer der guten Menschen, Nur der Guten, bösen, die nicht dran glauben helfen sie nämlich nicht!

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Du wirst lachen, Reinhard! Eine Ärztin, die im Jahr 2000 Lehrveranstaltungen für Masseure abhielt, hat erzählt, dass sie Homöopathie immer für Humbug gehalten hat. Aber dann hat sie bei einer Patientin Symptome einer Arsenvergiftung festgestellt, für die es erst keine vernünftige Erklärung gab. Schließlich hat sich herausgestellt, dass die Patientin jahrelang homöopathisches Arsen eingenommen hatte. Die Ärztin hat daraufhin dafür plädiert, Homöopathie nur auf Krankenschein abzugeben. Wie wir wissen, ist es anders gekommen, die Kassa übernimmt die Kosten wegen Unwirksamkeit gar nicht mehr.
                  Ob das bei dieser Patientin eine psychosomatische Reaktion war oder doch eine schleichende Vergiftung, kann ich nicht sagen.

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Frau Ertl, bei uns gibt es einen Intensiven Obst und Weinbau und die Ausbringung des Pflanzenschutzes vor über 30 Jahren nicht gerade förderlich für die Gesundheit, um es mal Vorsichtig zu sagen.
                Mein damaliger Hausarzt sagte zu mir, er kenne keinen Fall von gesundheitlichen Probleme wegen PSM.

                Allerdinge gibt es auch Ärzte, die geben PSM die Schuld, wenn sie die Ursachen nicht finden, PSM kommt in der heutigen Zeit immer gut an.

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    • Wolfgang Kolbe sagt

      Nabu und Bund. Grüne NGOs. Haben die Weisheit mit Löffeln gefressen. Umerzieher erster Güte. Jede Woche im Gemeindeblatt ein Beitrag zum richtigen grünwoken Lebensstil. Glauben jeder normale Bürger verfügt über ausreichende finanzielle Mittel, den Energiewendeklimarettermist mitzumachen. Daher fordern diese Klimaapokalyptiker auch die konventionelle Landwirtschaft abwickeln. Zurück in die Dreifelderwirtschaft. Die katastrophalen Folgen solcher kranken Förderungen, werden einfach ausgeblendet. Hauptsache ihre Ideologie wird in die Praxis umgesetzt.

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