Bauer Willi
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Entwicklung Bio – Ist und Szenarien 2030

Das BMEL hat heute, am 5. Juli 2023  die neuesten Zahlen zur Entwicklung des Ökolandbau veröffentlicht.

Strukturdaten Ökolandbau 2022

Die Zunahme an der Agrar-Fläche hat sich verlangsamt und beträgt von 2021 auf 2022 nur noch 0,3%. In den Vorjahren hatte er noch deutlich höher gelegen. Rechnet man für die verbleibenden sieben Jahre bis 2030 mit einer jährlichen Zunahme von 0,5%, (blaue Linie) was in etwa dem Trend entspricht, so erreicht man bis 2030 einen Anteil von rund 15% an der Agrarfläche.

Um das Ziel von 30% bis 2030 zu erreichen müsste ab sofort der jährliche Zuwachs 2,6% (orange Linie) betragen. Das ist etwas mehr als das Fünffache des Trends.

Ein ambitioniertes Ziel. Wichtig ist vor allem, dass der Markt dafür geschaffen wird. Denn wie pflege ich immer zu sagen: “An einer Kette muss man ziehen, schieben bringt nichts.”

Wie das Ziel erreicht werden soll, ist dem obigen Link zu entnehmen.

(Nur für den Fall, dass man mir wieder vorwirft, ich wäre gegen Bio: nein, die Darstellung ist nüchterne Mathematik, Trendrechnung und so…)

 

(Aufrufe 5.223 gesamt, 1 heute)

88 Kommentare

  1. Schmeckt gut sagt

    Ein Hauptgrund, warum es uns so schwer gemacht wird, die vielen Idee und Innovationen zur Weiterentwicklung des Anbaus (der Produktion) umzusetzen, liegt im brutalen, weltweiten Wettbewerb im Handel. Und im Zulassen und Fördern dieses Wettbewerbs, um Lebensmittel weiterhin billig zu Verfügung zu haben. So wird es nichts mit 30% Bio. Wo nix zu verdienen ist, wird die Produktion runtergefahren und beendet. Hallo liebe Politiker, ihr schafft die nächste Abhängigkeit im Import – insbesondere bei Bio mit dem hohen Anteil (Hand)Arbeit: https://www.topagrar.com/markt/news/eu-kommission-bestaetigt-positiven-einfluss-von-internationalen-einkaufsallianzen-13430179.html

  2. Wolfsfeind sagt

    wenn Bio bei den Discountern im Regal liegt dann ist Bio in Deutschland wirtschaftlich genau so schlecht unterwegs wie Konventionell.
    Ein Irrweg

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  3. Michlits viktor sagt

    Bin seit 1988 bio Bauer Obst Ackerbau 100% Unser größte Problem ist die Teilbewirtschaftung . Keiner muß ein heiliger sein am morgen Kov. Düngerstreuen und nachmittags biobauer spielen das geht nicht gut . Macht Preise kaputt und ist nicht moralisch aufzeigen anprangern aus den Regal dieser so produzieren Produkte. Ein 100 % nicht Österreicher Betrieb ist besser als ein Teilbewirtschafter bei uns zu Hause

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  4. feizelmeier sagt

    Man sollte so fair sein und den Markt spielen lassen. Das wollen natürlich die Biobauern nicht. Warum eigentlich nicht? Wenn die Bioprodukte um so vieles wertvoller sind, warum haben die Biobauern starke Absatzprobleme bei Milch und Getreide? Weil die Konsumenten inzwischen bemerkt haben, dass die konventionell erzeugten Produkte teilweise sogar besser und vor allem preiswerter sind als Bioprodukte. Ein zusätzliches Problem haben die Biobauern mit dem Absatz, seit die Lebensmittelketten aus dem Ausland billige “Biolebenmittel” einkaufen und die Preise der deutschen Bauern unterlaufen. Das ewige Anschwärzen der konventionellen Bauern als Vergifter hat der Biobranche nicht geholfen.

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    • Arnold Krämer sagt

      “DIE” Biobauern gibts nicht mehr. Ich kenne mittlerweile recht viele, die Bio-Puten, Bio-Masthähnchen, Bio-Eier (noch mehr) , Bio-Junghennenaufzucht, Bio-Kartoffeln sogar Bio- Bruderhahnmast machen, um damit Geld zu verdienen. Da fehlt die “richtige” Gesinnung der “alten”, aber nach wie vor den Ton angebenden Bio-Community. In der Regel ist das EU-Bio meist noch parallel zu Betriebszweigen die konventionell in separaten Unternehmen bewirtschaftet werden. Es wird höchste Zeit, dass dies – so wie Bartosz Bartkowski im weiter unten verlinkten Artikel beschrieben und gefordert hat – ohne ideologischen Schaum vor dem Mund politisch beachtet und geachtet wird.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Die jetzige Generation kennt den “Ur-Bio” Bauern gar nicht mehr. Da geht es eher um ein Lebensgefühl, um eine gesellschaftliche Abgrenzung vom Currywurst-Esser, dem Vollproll. Man kann sich Bio leisten, sieht aber den langhaarigen vollbärtigen, Latzhose tragenden dabei gar nicht.🤗

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  5. Christian Bothe sagt

    Ich verweise nochmals auf meine Koll. von agrarmarketing.de, welche die „ Vorteile“ von Öko-LW gegenüber konventioneller (industrieller)LW klar untersucht und definiert haben! Einfach mal nachlesen, liebe Blogger! Im Übrigen sprechen mittlerweile die Absatzzahlen von Bioprodukten in Spezialläden ihre eigene Sprache… Nichts weiter wie momentan, ideologisch forciert, hat diese Art der LW 2030 und darüber hinaus nur eine Nischenpotenz…

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      • Bergamasca sagt

        Vielen Dank! “Kernsätze zum Öko-Landbau in Deutschland”, hervorragend kondensiert von Breitschuh und Munzert.

      • Christian Bothe sagt

        Man kann dort auch eine tolle Broschüre seit Anfang des Jahres bestellen unter agrarfakten.de! (Autorenkollektiv aus Ost und West) mit sehr aktuellen Bezügen zur LW!

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    • Reinhard Seevers sagt

      Guter Text, aber das Fazit:
      “Zudem verleitet sie zu einer binären „Gut vs. Schlecht“-Polarisierung, die in der Kommunikation weder konstruktiv noch dialogfördernd ist. Stattdessen sollten wir über konkrete Bewirtschaftungspraktiken, idealerweise bezogen auch auf einen konkreten (strukturellen, naturräumlichen) Kontext, diskutieren.”
      …würde für mich bedeuten, dass sich alle raushalten müssen, die sich mit der Materie nicht auskennen. Und das ist der Knackpunkt, denn dann wäre Politik komplett raus aus der Debatte und man könnte sich innerhalb der Szene unterhalten.
      Das wird nicht passieren, denn dann hätten Ideologen und politisch Ambitionierte ja keinen Hebel mehr. Oder sehe ich das falsch?

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      • Valide Kritik. Ich habe es eventuell etwas zu extrem formuliert. Die Unterscheidung dient erstmal der Komplexitätsreduktion, die an sich eine essentielle Strategie ist, ohne die man in der heutigen Welt untergeht. Aber zumindest in der Wissenschaft und in der politischen Zielsetzung sollte man es mit der Komplexitätsreduktion nicht übertreiben. Das sind die Bereiche, in denen mich die binäre Betrachtung “Öko vs. konventionell” besonders stört. Ganz aufgeben wird man sie nicht, das halte ich jedenfalls für unrealistisch, nicht in den Laiendiskursen zumindest (zu denen politische Diskurse z. T. gezählt werden sollten). Aber wenn Fachleute mit dieser binären Betrachtungsweise aufhören, wäre schon viel gewonnen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          “Aber wenn Fachleute mit dieser binären Betrachtungsweise aufhören, wäre schon viel gewonnen.”

          Da kann ich mitgehen. Ich glaube aber, dass das nur dann geschieht, wenn Politik den jeweiligen Protagonisten nicht signalisert, dass er gewünscht oder unerwünscht ist…also aus der Brille der politischen Agenda oder Zielsetzung.
          Denn die Fördergelder für Projekte oder die Aufstellung staatlicher Institutionen (von Thünen- Institut ist in meinen Augen komplett ökobasiert inzwischen) zwingt ja die Akteure zu einer Positionierung.

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          • Brötchen sagt

            “Aber wenn Fachleute mit dieser binären Betrachtungsweise aufhören, wäre schon viel gewonnen.”

            Nur mal das Bsp heute…..Herr Krämer hat nochmal eindeutig nachgewiesen, das Bio in seinem “Kreis” vorrangig Futter produziert.
            Die Politik und alle nachgelagerten Branchen/Journalisten und auch lw fremde Wissenschaftler erzählen was von Fleischreduktion.
            Dabei müsste mit der Zielstellung 30 % oder x % Bio eigentlich noch Werbung für Fleischverzehr gemacht werden.

            Das Thema hatten wir hier auch schon oft und Thomas B. hat das auch detailliert beschrieben und hergeleitet, das das zwingend so sein muss.

            An den Fachleuten liegt es nicht!!!

            Ich habe aufgegeben dagegen zu argumentieren.

            Bleiben Chips und Cola

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            • Reinhard Seevers sagt

              Genauso isses Brötchen. Deshalb habe ich auch den Auszug aus dem ANK reinkopiert. Sie wiedersprechen sich ständig selbst. Diese kognitive Fehlfunktion kann nur auf fehlendem Wissen basieren, oder auf dem Unwillen Vernunft walten zu lassen…oder warum auch immer.

              “Die Umwandlung von Ackerland in Dauergrünland wirkt in ähnlicher Weise, und sie entzieht der Landwirtschaft keine Fläche, denn Grünland dient der wertvollen Futterversorgung von Rindern, Schafen und Ziegen.

              Zur Sicherung der Lebensmittelversorgung ist zudem ein effizienterer Umgang mit Flächen, Nährstoffen und auch Energie wichtig, auch in der Landwirtschaft. Deshalb strebt das BMUV an, dass mehr landwirtschaftliche Nutzflächen möglichst direkt für die Erzeugung von Lebensmitteln genutzt werden. Derzeit wird in Deutschland etwas mehr als die Hälfte der Ackerflächen zum Anbau von Tierfutter genutzt, und für die Erzeugung der in Deutschland verbrauchten Biokraftstoffe wird eine Fläche beansprucht, die über 15 Prozent der Ackerfläche Deutschlands entspricht. Das BMUV arbeitet daran, diese Flächenanteile zu reduzieren und ihre Nutzung effizienter zu gestalten.”

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        • Arnold Krämer sagt

          Auch Politik muss Komplexitätsreduktion betreiben
          a) weil sie sich sonst im Klein-Klein verliert und immer neue Regulierungssachverhalte “produziert”
          b) weil sie sonst nicht verstanden wird und Akzeptanzprobleme bekommt.

    • evo.... sagt

      . Stattdessen sollten wir über konkrete Bewirtschaftungspraktiken, idealerweise bezogen auch auf einen konkreten (strukturellen, naturräumlichen) Kontext, diskutieren.

      Das gefällt mir. Auf dem Heimweg habe ich vorhin gesehen, dass ein Bio-MuKu-betrieb seine Herde auf Grünland getrieben hat, wo wahrscheinlich 1. Juli-Prämie kassiert wird. 1.Juli-Prämie kassieren auch Konvi- Bauern. Warum der Bio jetzt noch eine Bio-Prämie dazu bekommt muss man sich fragen. Die Bewirtschaftung von Grünland oder Kleegras unterscheidet sich bei Bio oder Konvi ja wenig.

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  6. Jörg sagt

    Ich kaufe häufig in einem Edeka Supermarkt in unserer Nähe ein. Was ich beobachte ist,dass lediglich frisches Obst und Gemüse noch ein Extra Bioregal haben.
    Alle verarbeiteten Bioprodukte sind bunt mit den normalen Lebensmitteln durchmischen.
    Mich würde interessieren,wieviele Käufer,die in Eile sind oder weil sie es nicht nötig haben,weder die Preise vergleichen noch den häufig sehr klein gehaltenen Aufdruck Bio realisieren.
    So kann man auch den Bioabsatz aufblühen.

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    • Obstbäuerin sagt

      Ja, das beobachte ich auch schon eine Weile, Jörg. Inzwischen muss man die Kennzeichnung schon mit der Lupe suchen, so dass ich als überzeugter Nichtbiokäufer öfter zu hause feststellen muss, dass ich Bioprodukte gegen meinen Willen gekauft habe. Da die Preise sich immer mehr annähern, merkt man es daran auch nicht mehr.

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    • Hannah sagt

      @Jörg: kein Supermarkt ist ein Beispiel für alle. Je nachdem ob es selbstständige Kaufleute oder Filialisten sind kann es große Unterschiede geben. Besonders beim Vollsortimenter. Es müssten also mehrere für so eine Aussage verglichen weden. Das nur als Hinweis.

      • Obstbäuerin sagt

        Das stimmt, Hannah. Ich gehe z.B. bei REWE, Edeka oder Kaufland einkaufen und habe überall das gleiche Problem.

  7. Andreas sagt

    Das neue Gentechnikgesetz könnte jetzt einen richtigen Schub für den Bioanbau bringen.
    Biolandbau ist per Gesetz auch in Zukunft gentechnikfrei.
    Konv. Anbau ist in Zukunft grundsätzlich mit Gentechnik .
    Gentechnikfreie konventionelle Milch z.B. kann es in Zukunft nicht mehr geben.
    Jeder der gentechnikfreie Lebensmittel will, muss in Zukunft Bio kaufen !

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Das neue Gentechnikgesetz könnte jetzt einen richtigen Schub für den Bioanbau bringen.
      ….
      Jeder der gentechnikfreie Lebensmittel will, muss in Zukunft Bio kaufen !”

      Und DAS könnte nach einer kompletten Fehleinschätzung der Käuferschicht für BIO im Desaster enden…das denke ich wird wohl so kommen.
      😎

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      • Hannah sagt

        Umgekehrt: Wenn es uns gelingen sollte Gentechnik aus Europa fern zu halten könnte es einen richtigen Schub bei Exporten von Nahrungsmittel in andere Teile der Welt geben. Z.B. sind unsere gentechnikfreien Produkte in Amerika bereits sehr gefragt. Diesen Markt könnten wir uns aber auch entgehen lassen… wir werden sehen was kommt.

        • Smarti sagt

          Ja, das Selbe gilt ja auch für Sojaimporte für “Gentechfrei” – Milch und Fleisch. Nur wenige Länder / Kontinente können noch zertifiziert liefern – und die kriegen dafür einen stolzen Preisaufschlag.

    • evo.... sagt

      Ihr Bio-Bauern solltet nur noch noch Sorten anbauen, bei denen sicher noch nicht mit Mutagenese gezüchtet würde. Mutagenese ist ja ( auch lt. Niggli) mindestens genau so gefährlich wie die klassische Gentechnik.

      Und außerdem werden Gentechnik – Sorten viel sorgfältiger geprüft. Ich empfehle den Leuten deshalb immer, dass sie-dort wo möglich- lieber Monsanto-Ware konsumieren sollten, statt Bio.

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      • Andreas sagt

        evo, Sie haben von Gentechnik absolut keine Ahnung.
        Da werden doch bei einer Pflanze nicht alle Gene nach
        dem Bauklötzchenverfahren neu zusammen gesetzt.
        Nein, es werden bestehende Sorten (vorwigend mit Mutagenese gezüchtet)
        genommen und ein Gen gegen Glyphosat eingesetzt.
        Das geschied entweder mit der Genkanone oder mit tumorbildenden
        Bakterien. Auch bei der Krisperl Kas -Methode
        Dann wird alles patentiert, damit niemand mit diesen Pflanzen weiterzüchten kann

      • Hannah sagt

        @evo:

        Ich empfehle den Leuten deshalb immer, dass sie-dort wo möglich- lieber Monsanto-Ware konsumieren sollten, statt Bio.”

        habe grade gestern Montop Broccoli (also von Bayer/Monsanto !!!) auf meinem Bio-Acker gepflanzt. Natürlich vorher genehmigt. Es ist die einzige Anbauwürdige verbliebene Sommerkohlsorte für den LEH. Freut mich nicht und hätt ich gern anders. Aber nochmal: Monsanto produziert (und prüft diese Sorten natürlich genauso gewissenhaft wie genetisch modifizierte Sorten) auch längst für den Bio-Markt. Ich dachte ich hätte das Märchen, dass sie den Leuten immer erzählen bei Ihnen schon längst aufgeklärt. Versucht hatte ich es jedenfalls bereits.

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        • Schmeckt gut sagt

          Vielen Dank, Hannah, für die Erklärung. Bei den Kommentaren von Andreas streuben sich ja manchmal die Haare.

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        • Smarti sagt

          Danke Hannah, für den spannenden Einblick. Genehmigt von “Bio”, weil es kein Biosaatgut – bzw. Setzlinge daraus – ist ? Ist es eine extra Sorte für den Bioanbau oder wird die gleiche auch für Konvi gekauft ?
          Wenn das die “Monsanto-Gegner” wüssten 🙂 . In unserer Ex-Solawi hatten wir einige davon.

          • Hannah sagt

            @Smarti: die Sorte ist konv. gezüchtet (bisher keine Gentechnik) und chemisch ungebeizt als Saatgut verfügbar. Die Saatguthändler kennzeichnen das im Katalog. Wir kaufen sie, da andere Sorten nicht mehr existieren oder für unseren Standort nicht geeignet sind. Die Jungpflanzen ziehen wir daraus dann mit Fibl-gelisteter Anzuchterde selbst. Wie gesagt: die alten Broccoli-Sorten wurden vor 20 Jahren zuletzt züchterisch bearbeitet. Heute sind 70% der Kohlarten patentiert in den Händen von 3 großen Konzernen. Daher haben wir hier bereits keine Wahl mehr als für diese Sorte im Sommer (in anderen Jahreszeiten gibt es noch andere anbauwürdige Sorten) eine ANG zu beantragen für den Bio-Anbau. Allen konv. Betrieben stehen darüber hinaus natürlich noch mehr Sorten zur Verfügung. CMS-Saatgut beispielsweise. Demnächst NGT-Sorten vmtl.

    • Arnold Krämer sagt

      Wissen Sie, was die Lebensmittelindustrie an Bio-Rohstoffen verwenden, wo diese herkommen, wieviel die Papiere wert sind, auf denen alles möglich bescheinigt wird?
      Wollen Sie als überzeugter Bio-Bauer für immer mehr hochverarbeitete Lebensmittel die Hand ins Feuer legen? Ich wäre vorsichtig.

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    • Bauer Willi sagt

      Was ist “gentechnikfreie Milch”? Wie kommen die Gene vom Soja in die Milch? Und wie kommen Gene aus Lebensmittel in die Menschen?
      Andreas, das ist albern!

      Was ich aber verstehen kann: Dass Du als Biobauer Angst um Deinen Markt hast.

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      • Smarti sagt

        Der Markt, bzw. die Marktabgrenzung ist ALLES.
        Sonst braucht es ja auch keine Möbelhäuser mehr. Ein Tisch, 6 Stühle, ein Schrank und ein Bett reichen doch. Wofür braucht es da Vielfalt ? Ist doch nur Markt…

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  8. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Zur Erinnerung:
    Alle wollen immer noch Gut und Günstig und nach Malle!
    Und das dämliche Heizungsgesetz wurde gestoppt!

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  9. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Ist die Zahl der Umstellungswilligen nicht bereits wieder rückläufig!?

    – Bioerzeugnisse, hier das Paradebeispiel Dinkel, lagern derzeit wie Blei auf den BIO-Höfen, sind schwer verkäuflich.

    – Die BIO-Preise nähern sich rasant dem Preisgefüge für konventionelle Produkte an.

    – Wie lange lassen sich die überhöhten BIO-Prämien agrarpolitisch als Belohnung für einen systematisch erzeugten Mangel überhaupt noch rechtfertigen!?

    – Ist die “NATUR PUR” im generellen weitaus gesundheitsförderlicher!?

    – Wie lässt sich die Fläche vermehren, die man nachweislich für den weit weniger effizienten BIO-Landbau braucht!?

    Das politische AMEN nur für BIO signalisiert heute schon mehr als überdeutlich, wie wenig Ahnung tatsächlich hinter der großen Mattscheibe zu verorten ist… Den mannigfaltigen Herausforderungen der Zeit wird man damit nicht gerecht, wie will man also eine zusehends aus den Fugen geratende Welt wieder befrieden können!? Sehnt man bewusst ein Armageddon herbei!?

    Wir haben in 2023 erneut in weiten Bereichen eine Katastrophenernte vor unseren Toren stehen und dennoch will keiner unsere Erzeugnisse offensichtlich haben, wenn dann allenfalls am besten geschenkt… Äußerst verquere Befindlichkeiten!!!

    Einzig die Maisfelder werden allseits hofiert, der landesweit im eigentlichen mit lautem Geschrei verteufelte Mais!!!

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    • Hannah sagt

      @uWw:
      “– Die BIO-Preise nähern sich rasant dem Preisgefüge für konventionelle Produkte an.”

      Das ist ein Werk der SPD/Grünen mit ihren Mindestlohnsteigerungen.
      Die meißten Politiker habe bereits vergessen, dass diese Entwicklung bereits seit Okt 2021, also weit vor dem Uraine-krieg eingesetzt hat.
      Der hat nur noch zusätzliche Geschwindigkeit in die Sache gebracht, da Mineraldünger dann plötzlich deutlich teurer wurden – und die Preise wurden noch gleicher.
      Aber langfristig, wenn der Krieg hoffentlich wieder ein Ende findet, werden es wieder hauptsächlich die Lohnkosten sein.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Schlussendlich Ziel der Politik ist es, den Verbrauchern BIO günstig anbieten zu können.

        Insofern wäre ich an Ihrer Stelle etwas vorsichtiger “euphorisch” unterwegs was die Zukunft anbelangt. Dann sind Sie am Ende auch weniger enttäuscht.

        Im übrigen beabsichtigt Christian Lindner am Agrarhaushalt den Rotstift anzusetzen. Schauen wir mal, was dabei rumkommt.

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  10. firedragon sagt

    https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Feldfruechte-Gruenland/Tabellen/oekologisches-dauergruen-ackerland.html

    In dieser Statistik steht eine Gesamtfläche Ökolandbau von 1 605 463 ha, die Zahl ist jetzt nicht relevant für mich . Ich hatte nach den Zahlen Ackerbau/Grünland im Verhältnis gesucht, welche dort wie folgt angegeben werden:
    777 302 für Ackerbau, es werden die Flächen der einzelnen Kulturen angezeigt.
    828 161 für Grünland

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    • firedragon sagt

      Wenn man sich die aufgelisteten Kulturen für den Bereich Ackerbau ansieht, kann man davon 54 808 ha nochmals abziehen, diese Flächen dienen nicht der menschlichen Ernährung (zb Brache mit 19 395 ha)
      Großzügig gerechnet bleibt, nach diesen statistischen Zahlen eine Ökolandbaufläche von 1 550 655 ha für die direkte menschliche Ernährung.
      Wobei diese Zahl auch mit Vorsicht zu genießen ist, es ist nur eine Flächenangabe! Keine Ertragszahlen. Das bedeutet, es ist unbekannt, wie viele Menschen von dieser Fläche minimum ernährt werden können.

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      • Reinhard Seevers sagt

        “Das bedeutet, es ist unbekannt, wie viele Menschen von dieser Fläche minimum ernährt werden können.”

        DAS will doch auch keiner wissen…Politik und NGOs werten lediglich die Fläche, ohne Bezug zur Ernährung. Das Ziel ist 30% von irgendetwas….keiner weiß wovon, aber alle wollen es.

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      • Arnold Krämer sagt

        Das Emsland ist nun gerade keine Hochburg des Ökolandbaus, aber: 50% der angemeldeten Fläche für die EU-Prämien sind Grünland, 11,1 % Mais und 7,2 % Ackerfutter. Keine 10% sind mit Kartoffeln, Obst, Gemüse oder sonst direkt konsumfähigen Pflanzen gemeldet.

        So oder so ähnlich dürfte es in weiten Teilen des Landes Niedersachsen aussehen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

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  11. Kann es sein, daß es auch daran liegt, daß die Bioläden in den Städten lieber eher Produkte von ganz weit weg anbieten.

    Als ich neulich mal bei uns vor Ort im Tegut war, hatte ich den Eindruck, daß der Metzger, der im Eingangsbereich in einen kleinem Regal Nudeln, Marmelade und Milch anbietet, mehr (Bio regional) hat als dieser Großmarkt.

    Das ist einigen Regionalpolitikern durchaus bewußt, siehe https://www.geregio.de/anliegen/

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    • Brötchen sagt

      Das geht nicht nach “lieber”, das geht danach was der Lieferant für’n Preis macht oder wie die Vertreterin aussieht und wie nett die lächelt usw.
      Oder manchmal auch Kopplungsgeschäfte….wie Du bekommst das für den Preis wenn du mir die drei Kisten von BioZeugs noch ins Regal stellst, ja geht nicht so, aber versuchs mal….

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      • Reinhard Seevers sagt

        Regionale Heidelbeeren und Brombeeren kosteten gestern 3,90€/200G Schale. Bei Rewe kosteten Heidelbeeren aus Georgien 2,50€/250G….so, nun frag mal die Hausfrau mit zwei Kindern, wie sie jetzt entscheidet.
        Alles hängt am Geld, alles!!!
        Auch wenn ALLE imimer etwas anderes behaupten….sie lügen sich mindestens selbst etwas in die Tasche.

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        • Schmeckt gut sagt

          Reinhard, und das wirklich Brutale an dem Ganzen ist, dass auf den regionalen Beeren z.Z. 100% Marge liegen und auf den Importen aus Georgien maximal 50%. Woher ich das weiß? Wir bauen Beeren an. Im Moment befindet sich der Markt in der (regionalen) Preisfindungsphase. Durch die kühle Witterung ist es nicht ganz chaotisch, aber der Handel drückt bei den geplanten Aktionen in den nächsten Wochen massiv auf den Preis. Nach dem Motto: kannst du nicht noch tiefer, Osteuropa kann (oder die Türkei, Georgien, Aserbaidschan, auch die Ukraine…).

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          • Reinhard Seevers sagt

            Tja, wo wenn nicht am Regal im LEH erscheint die Wahrheit der Lage.
            Mindestlohnerhöhung ist gewollt, darf aber nicht als Argument genutzt werden. Energiekosten sind gestiegen, dürfen aber nicht als Argument genutzt werden. Regionalität ist gewünscht, darf aber nicht als Argument genutzt werden.
            Die kognitive Dissonanz ist überall präsent. Es muss wirklich erst schlimm werden, bevor es besser wird.

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          • Smarti sagt

            Schmeckt gut, was bedeutet 100 % Marge ? Ihr verkauft Eure Beeren direkt an den ( z.B. ) Edeka-Einkäufer ?

            • Schmeckt gut sagt

              Genau. Und zur Zeit, während der beginnenden, hiesigen Ernte, wird die deutsche Frucht so teuer gemacht, a.) um an den relativ wenigen Beeren doch viel zu verdienen (was natürlich vielen Kunden sauer aufstösst und beim nächsten Kauf sehr genau hinschauen lässt) und b.) ein deutliches Gefälle zum Import zu zeigen, um diesen in Menge zu verkaufen. Mit der beginnenden Haupternte ändert sich dieses “Gebahren” dann – wenn der deutsche (Ab-)lieferer (netterweise) preislich mitspielt. UTP-Richtlinien und Kaufmannsethik helfen uns recht wenig, wenn unsere Kosten dermaßen steigen und der Handel nicht mitspielt. Wie Reinhard immer betont: Geld regiert die Welt

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            • Schmeckt gut sagt

              PS: Die Bio-kollegen haben es in diesem Jahr besonders schwer, weil sie dermaßen gedrückt werden und annähernd zum Konvi-preis liefern sollen.

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  12. Marian E. Finger sagt

    Ich habe die letzte Tabelle auf der vom BMEL verlinkten Seite “ökolandbau.de”, also die Tabelle “Ökobetriebe und Ökoflächen in den Bundesländern, mal nachgerechnet Die einzige der vier angegebenen Zahlen, die stimmt, ist die Fläche mit 1.859.842 Hektar. Bei den anderen drei Spalten komme ich auf andere Ergebnisse, bspw. nicht auf 36.307 Ökobetriebe, sondern auf 36.912. Klar ist das meinerseits jetzt Korinthenkackerei, weil die Unterschiede nicht sehr groß sind, aber wenn ich meine Steuererklärung so abgeben würde, hätte ich garantiert die Steuerprüfung am Hals und würde wegen Steuerhinterziehung belangt.

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    • Brötchen sagt

      Marian, das ist mehr Wunschdenken als realistische Lageeinschätzung.
      Beim Biolandbau rennen Unmengen “Berater” durch die Gegend, die werden doch nicht “schlechte Laune” und Weltuntergangsstimmung verbreiten. Die werden jeden Fakt so interpretieren, das ein kleiner Hoffungsschimmer am Horizont erscheint.

      Würde ich auch so machen.

      Wenn man aber rein strategisch objektiv sich den Markt ansieht, wird es für Bio ….oder nicht prof. geführtes Bio schwierig, sich am Markt zu behaupten.

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      • Marian E. Finger sagt

        Es ist doch für das BMEL, den Ökolandbau und die Statistik besser, wenn es mehr Ökobetriebe gibt. Die geben aber eine schlechtere Zahl an. Deine Argumentation macht also keinen Sinn. Sie zeigt nur, dass Du ebenfalls nicht die Realität siehst und jeden Fakt so interpretierst, wie er Dir ins Konzept passt. Habe ich Dich also auch erwischt 🙂

        • Brötchen sagt

          Marian, das wird teilweise hochgerechnet wenn die Zahlen nicht den gleichen Zeitraum abbilden usw….Politik will für ein bestimmtes Klientel immer gut dastehen..

          Beim BMEL sitzen auch nicht nur Ökos….manchmal auch einfach Personal, was schneller wechselt, als der Schaffner aufm Bahnhof und die dengeln sich die Zahlen zurecht, meist guckt da sowieso keine genau hin….so what..
          Wer braucht diese Zahlen….ja ungefähr ein Überblick aber so what..

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          • Marian E. Finger sagt

            Es geht nicht um irgendwelche Hochrechnungen oder um einen Trend, sondern schlichtweg darum, dass die Addition nicht stimmt. Es ist doch völlig egal, ob ein Öko oder ein Schaffner auf dem Bahnhof 2 + 2 zusammenrechnet, das Ergebnis ist in beiden Fällen 4. Und das ist hier eben nicht der Fall. Da kann jemand nicht rechnen. Oder es ist ein Fehler im Programm. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ich in den Statistiken von Bundesämtern banale Rechenfehler entdeckt habe.

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        • Reinhard Seevers sagt

          In der Baubranche ist es oft so, dass es den Firmen gut geht, die Auftragsbücher sind voll, alles schick. Bis plötzlich die Firma von heute auf morgen die Türen schließt. Man darf nicht nach außen kommunizieren, dass es schlecht läuft.
          Hier ist es so, dass eigentlich ein Trend erkennbar scheint, und daraus Tendenzen abgeleitet werden oder werden sollen. Welche Konsequenzen sind denn zu ziehen? Und warum lässt man nicht einfach den Markt machen? Wird den Konvies ja auch immer geraten, darauf zu setzen.

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          • Ferkelhebamme sagt

            Ophelia Nick verkauft den Rohrkrepierer nach Außen immer noch als Erfolg und hebt hervor, dass der Umstieg auf Öko eine gute Zukunftsalternative für die Höfe sei. Umwelt-, Klima, u. Tierschutz müsse sich aber auch lohnen…
            Gleichzeitig vermelden die Tafeln heute in der Presse einen Aufnahmestop und die aktuellen Statistiken zeigen, dass Höfe, Schlachtbranche und Weiterverarbeiter massiv die Türen schließen.
            Diese ganzen Phantastereien werden uns teuer zu stehen kommen, aber trotz der Offensichtlichkeit hört man kaum kritische Stimmen.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Auszug aus den FAQ des ANK (Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz) :
              Angesichts der Auswirkungen des Krieges von Russland gegen die Ukraine: Brauchen wir mehr Flächen für die Landwirtschaft, um das Nahrungsangebot zu sichern?

              Die Landwirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich, der von der Klimakrise unmittelbar betroffen ist. Die zunehmenden Trockenperioden und Hitzerekorde zeigen das eindrücklich. Klimaschutz ist daher im ureigenen Interesse der Landwirtschaft. Die langfristige Sicherung der landwirtschaftlichen Erzeugung ist auf möglichst intakte und damit widerstandsfähige Ökosysteme angewiesen. Der Erhalt der biologischen Vielfalt und die Sicherung des Wasserhaushalts stärken daher auch die Lebensmittelerzeugung.

              Durch Hecken, Feldgehölze oder auch neuartige Agroforstsysteme binden wir nicht nur mehr Kohlenstoff in Holz und organischer Bodensubstanz, sondern stärken auch Nützlinge für die Landwirtschaft. Besonders verringern die Gehölzstrukturen auch die Gefahr, dass Wind und Regen den humusreichen Oberboden abtragen (Erosion), und sie helfen dabei, den kleinräumigen Wasserhaushalt zu stabilisieren.

              Die Umwandlung von Ackerland in Dauergrünland wirkt in ähnlicher Weise, und sie entzieht der Landwirtschaft keine Fläche, denn Grünland dient der wertvollen Futterversorgung von Rindern, Schafen und Ziegen.

              Zur Sicherung der Lebensmittelversorgung ist zudem ein effizienterer Umgang mit Flächen, Nährstoffen und auch Energie wichtig, auch in der Landwirtschaft. Deshalb strebt das BMUV an, dass mehr landwirtschaftliche Nutzflächen möglichst direkt für die Erzeugung von Lebensmitteln genutzt werden. Derzeit wird in Deutschland etwas mehr als die Hälfte der Ackerflächen zum Anbau von Tierfutter genutzt, und für die Erzeugung der in Deutschland verbrauchten Biokraftstoffe wird eine Fläche beansprucht, die über 15 Prozent der Ackerfläche Deutschlands entspricht. Das BMUV arbeitet daran, diese Flächenanteile zu reduzieren und ihre Nutzung effizienter zu gestalten.”

              😀💪👉

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              • Ferkelehbamme sagt

                Die Argumentation einer Endzeit-Sekte.
                Wie passt da eigentlich das Nicht-Erreichen des flächenverbrauchs-Plans, der massive Ausbau von Strassen, die Neuausweisung von Gewerbe- und Baugebieten rein? Ach ja, mit dem Verbot von Schottergärten

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Das passt natürlich alles nicht…sowie bei allen Zielen der Sekte. Musst dir mal den Spaß machen und die ANK (Kabinettsbeschluss vom 23.3.23) durchzulesen. Da sträuben sich einem die Nackenhaare welche Begrifflichkeiten dort verwendet werden und wie welche Ziele mit welchen Kontroll- und Evaluationsinstrumenten verifiziert werden sollen….da wird einem Normalbürger schwindelig und dem Fachmann steht der Mund offen.

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              • Smarti sagt

                Und Alle ( jedenfalls alle Nichtlandwirte und einige Bios ) plappern es nach. Mais ist bäh, Raps und andere Energiepflanzen ebenfalls. Der Lüning z.B, findet Energiepflanzenanbau schrecklich – warum nicht einfach Nahrung für Menschen auf allen Flächen ?!…
                Tiere wollen sie nicht mehr, das sind Nahrungskonkurrenten, die weg müssen. Es herrscht ja sooo einen Mangel…
                Was, es ist zu viel Getreide auf dem Markt und die Preise am Boden ? und auch für Obst und Gemüse will der Verbraucher nicht fair bezahlen ? Also echt, die Landwirte sind ja IMMER NUR AM JAMMERN.
                Das ist so, wie wenn von Allen Autofirmen nur noch Elektroautos hergestellt werden dürfen, aber nur zum Fiat-Preis verkauft werden können… geht nicht ? Warum sollen´s dann die Bauern machen ? Nur hochwertigste Nahrung, aber ohne faire Bezahlung und zudem zuwenig Käufer…

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            • Arnold Krämer sagt

              Themen und Probleme der landw. Urproduktion liegen unter dem Radarschirm der breiten Öffentlichkeit oder werden in Diskussionen eher landwirtschaftskritisch angegangen. Das ist jedenfalls mein Eindruck bei der FAZ und der NZZ. Auffällig ist aber, dass die den Landwirten hinlänglich bekannte Übergriffigkeit des Staates durch das unselige Treiben vieler NGO’s jetzt auch über das Thema GEG (Heizung, Graichen u.a.) jetzt praktisch allen Bürgern bewusst (weil selbst betroffen) wird.

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    • firedragon sagt

      Herr Finger,

      “… Insgesamt wirtschafteten 2022 damit 36.912 Bio-Höfe in Deutschland
      ökologisch – 14,2 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland. …”

      Steht um Text.

      • Marian E. Finger sagt

        In der Pressemitteilung vom BMEL stehen 36.912 Betriebe, korrekt, aber nicht in der als Quelle angegebenen Statistik, der die 14,2% entnommen sind. Es sind dann nämlich nicht 14,2%, sondern 16,3%.

        • Reinhard Seevers sagt

          Marian, ist es nicht völlig Schnurz, ob die Prozentrechnung können oder nicht? 2% Differenz machen den Kohl nicht fett und die Lage nicht besser…..
          Wenn die Kuh mehr Methan ausstößt als das Flugzeug und man für 1kg Rindfleisch zehntausende Liter Wasser benötigt, und diese Zahlen weiterhin als Wahrheit durch die Medien geistern schert sich auch keiner drum und stellt das richtig oder relativiert dies….im Gegenteil, es wird noch als Argument FÜR Bio benutzt.
          DAS sollte man endlich mal angehen.

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          • Marian E. Finger sagt

            Solche Rechenfehler in veröffentlichten Statistiken weisen darauf hin, dass in den Ministerien schlampig gearbeitet wird. Wer im Kleinen pfuscht, pfuscht auch im Großen.

            Mal angenommen, du planst einen Stallbau für 2 000 000,- €, da wird der Bauer dir eins husten, wenn du dich um 2% verrechnest. 40.000,- € sind ja schon fast das Jahresgehalt eines Landwirts.

            • Reinhard Seevers sagt

              …kein Problem, 2% sind innerhalb der Toleranz der DIN 276.
              Auszug aus BGH-Urteil:

              “In Abhängigkeit vom Genauigkeitsgrad der Kostenermittlung verringere sich auch die Toleranz. Im Rahmen einer Kostenschätzung werde einem Architekten regelmäßig eine Toleranz von 30 % bis 40 % einzuräumen sein, im Rahmen einer Kostenrechnung von 20 % bis 25 % und im Rahmen eines Kostenanschlags von 10 % bis 15 %”

              Alles gut! 😎

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              • Brötchen sagt

                Ich hab auch gedacht, genau das falsche Bsp…..nichts ist so unsicher wie eine Baukostenprognose (heute).
                Aber kann er nicht wissen.
                Selbst private Bauherren schweben da in Ungewissheit. Und dann ist die Herausforderung, diese Unsicherheit mit bestimmten Fördermaßnahmen und eigenen Finanzströmen in Einklang zu bringen…eigentlich fast unmöglich.

                🙂

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Brötchen, allein die Baustoffpreise haben im letzten Jahr zu Steigerungen über 15% geführt….Schuld ist keiner…….. außer Putin! 😎

        • Brötchen sagt

          Marian eventuell verwexelt 😉

          schreib ne Mail, die freuen sich…

          “: „Öko-Landbau macht unsere Landwirtschaft krisenfester, weil Schützen und
          Nutzen hier heute schon Hand in Hand gehen.”

          ich kriech ja hier schon feuchte Augen 😉

          Wenn ich mir das bildlich vorstelle, wie wir gemeinsam durch die Felder schreiten umschwärmt von Schmetterlingen und Blumen bekränzt….hach

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        • firedragon sagt

          Hm … … dann … hier ließt sicher irgendwer vom BMEL mit, also …

          Sehr geehrtes BMEL – Team,

          bitte überprüft Eure Daten und ändert das schnellstmöglich ab und vergesst nicht, die Zahlen in der Pressemitteilung abzuändern.

          Empfehlung: ganz schnell, Fakedaten halten dich hartnäckig im Netz

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          • Smarti sagt

            Jetzt bin ich aber gespannt, wie lange es geht, bis die Zahlen geändert werden. Und wenn dann noch jemand von der VR – Bank mitliest, bitte gucken Sie, das bei den Schultimern dieses unsägliche Landwirtebashing raus kommt. Zur Not einfach händisch die Seiten raus reissen – wir wollen ja keinen Abfall produzieren.

  13. Frikadellen piet 44 sagt

    guten Morgen wenn man da jetzt noch Gentechnik mit dem Spiel bringt dann wird ein Schuh draus und den Schuh braucht man nicht anziehen hahaha
    dann würde man sehr viel anbauen viel ernten und bräuchte nicht spritzen

  14. Jürgen Donhauser sagt

    Interessant wären auch die Zahlen der neuen Bio-Umsteller im Vergleich zu den Bio-Ausscheider und Rückumsteller zu sehen. Es gab schon vor ca. 15 Jahren eine Studie darüber und diese war sehr ernüchternd. Bis dato dachte man immer: “Wer einmal auf Bio umgestellt hat, der bleibt dabei”. Denkste. Bei vielen bayerischen Betrieben war Bio nur die Vorstufe zur Betriebsaufgabe und einige (wie ich) sind wieder geläutert zur konventionellen Landwirtschaft zurück gekehrt.

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    • Egon Meyerhoff sagt

      Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg und der QuerFeldEin-Podcast kommen zum gleichen Ergebnis: Der Anstieg der Biolandwirte liegt einzig daran, dass im Augenblick mehr Betriebe von konventionell auf Bio umsteigen als von Bio zurück auf konventionell. Außerdem seien die Betriebe, für die der Umstieg einfach sei, bereits umgestiegen, der Umstieg würde also immer anstrengender. Sie rechnen daher beide damit, dass der Anstieg beim Biolandbau in Zukunft geringer ausfällt als bisher.

      Wo ich mich dann frage: Ist es wirklich sinnvoll, die 30 % Bioanteil festzulegen auf “30 % aller Betriebe betreiben zu 100 % biologische Landwirtschaft”? Denn Projekte wie F.R.A.N.Z. oder die HOPE-Farm (England) zeigen, dass auch konventionelle Betriebe mit vergleichsweise geringen Eingriffen bei weiter hoher Produktivität eine hohe biologische Wirkung erzielen können. Es würde auch die Selbstwahrnehmung der beiden Produktionsrichtungen vom Lagerdenken “wir die guten Ökos”, “wir die rationellen Konvis” wegbewegen und so den Weg zu einer ziel- statt werteorientierten Diskussion eröffnen. (In dem Hinblick empfehle ich die Lektüre von “The Good Farmer: Culture and Identity in Food and Agriculture”).

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  15. Arnold Krämer sagt

    Den Markt für Bioflächen in D schafft in nicht geringem Umfang der Staat mit seinen Subventionen und marktverzerrenden Eingriffen. Die Kirchen und einige Privatleute helfen ihm dabei mit ihren Kriterien zur Verpachtung von Flächen.

    In vielen Regionen beruht die Ausweitung der Flächen auf reinen Mitnahmeeffekten. Aber schön, dass man sich mal wieder auf die Schulter klopfen kann. Der Staat ist ein denkbar schlechter Unternehmer, weil er die künstliche Nachfrage mit oft fragwürdigem Nutzen und das auch noch letztlich mit (“Konsum”)-Schulden erzeugt.

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    • Peter sagt

      Ganz genau…gerade vorhin versuchte einer mit 4 neuen gelben Felgen “3 streitbare” Hektare von überständigem Gras zu befreien. Viel blieb stehen…war wohl der Diesel alle…und lustiges Fachsimpeln, “was der “Staat” so will”…Wir anderen haben zugeschaut, weil unser Heu schon `drin ist und uns (beim Bier…:-)) wohgefühlt…halt unsere Auslegung von Wohlstand…

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