Bauer Willi
Kommentare 112

Wir fürchten uns vor den falschen Dingen!

Es gibt nicht viele Personen und Persönlichkeiten, die sich gegen den Mainstream stellen. Prof. Dr. Hensel ist eine solche Persönlichkeit, der als Präsident des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) klar und unmissverständlich Position bezieht. Im nachfolgenden Interview mit der FAZ mit der Überschrift: „Die meisten sterben nicht an Dingen, über die sie besorgt sind“, spricht er über die gesellschaftlich aufgeheizte Debatte über Glyphosat, die unbegründete Angst der Menschen vor „Chemie“ im Essen und erklärt, warum Bio-Lebensmittel nicht gesünder sind.

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Hier ein nur wirklich kurzer Auszug:

„In unserem alltäglichen Leben kommen wir permanent mit potentiell gefährlichen Situationen oder Stoffen in Kontakt. Trotzdem besteht für unsere Gesundheit dabei nicht zwangsläufig ein Risiko. Es gibt hierzulande keinen Hinweis darauf, dass sich irgendjemand durch Lebensmittel mit Pflanzenschutzmittelrückständen vergiftet hat. Das zeigen die Auswertungen der deutschen Giftinformationszentren.
Dennoch wird das angstmachende Narrativ des giftigen Pflanzenschutzmittelrückstands seit Jahrzehnten in aller Regelmäßigkeit bedient. NGOs oder andere Interessengruppen nehmen sich bestimmte Lebensmittel vor – Erdbeeren oder Glühwein zum Beispiel – und finden mit aufwendiger Analytik Spuren von Pflanzenschutzmitteln. Alle haben das Gefühl, schleichend vergiftet zu werden. Wir sagen dann, nein, eine Vergiftung über solche Spuren ist wissenschaftlich nicht belegt. Diese Panikmache ist verantwortungslos.“

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112 Kommentare

  1. evo.... sagt
    • Ex-Baumschuler sagt

      Nanokunstoffpartikel und organische Kohlenwasserstoffe bleiben sogar nach Destillation bzw. Verdampfung im Regenwasser (oder im antarktischen Schnee) erhalten, weshalb mein destilliertes Trinkwasser zusätzlich noch durch einen Aktivkohlefilter durch muss.
      Mit der Pingeligkeit kann man’s aber auch übertreiben, wenn man an anderer Stelle chemisch aufbereiteten Tabak raucht oder Pharma-Medikamente einnimmt.

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      • Peter sagt

        2 Heilsteine, welche vom Bundesumweltamt zertifiziert wurden, müssen mit in den Filter, dann wirst du unsterblich…ab dem 100. Geburtstag aber ohne Rentenansprüche… Norbert hat geflunkert…😁

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  2. Mensch Meier sagt

    Man liest hier immer wieder „cui bono“, also: „wem zum Vorteil?“ ironischerweise immer nur auf Andere i.d. Regel auf Verbraucher, Umweltschützer oder „Grüne“ bezogen. Teilweise in höchstkomplizierten Thesen um 27 Ecken.
    Es möge die Frage erlaubt sein, wem zum Vorteil es ist, Hochleistungssaatgut zu produzieren, das sich selbst nicht reproduzieren lässt, also jedes Jahr neu gekauft werden muss? Das wäre doch bei einer Weltbevölkerung von 8 Mrd Menschen, die alle essen müssen, eine wahre Gelddruckmaschine! Wenn ich dann noch den Landwirten die passenden Mittelchen verkaufen kann, damit das degenerierte Zeug überhaupt in der freien Landschaft und nicht unter Laborbedingungen wachsen kann, wäre ich doch ein gemachter Mann! Wenn ich sie dann noch dazu bringe, dieses System nicht zu hinterfragen und keimende Zweifel sofort ersticke, nutzt das ja noch meinen Kindeskindern!

    Cui bono?

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    • Bauer Willi sagt

      Haben Sie das vor? Melden Sie sich bei mir. Wenn es etwas taugt, kommen wir vielleicht ins Geschäft… 🙂

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      • Marc Haddaji sagt

        Komisch, das Geschäftsmodell sollte Ihnen eigentlich bekannt vorkommen… Bayer, Syngenta und Corteva und deren Tochterunternehmen handeln doch so, nicht wahr? Ein grüner Politiker wird jedenfalls nicht reicher und mächtiger wenn ein Landwirt weniger Geld für Saatgut und Pestizide ausgibt, weil die Pflanzen weniger anfällig für Schädlinge und vielleicht sogar noch reproduzierbar sind, diese Konzerne schon. Zudem sollte man sich fragen, ob Politiker die sich gegen durchsichtigere Lobbyismusgesetze wehren, vielleicht den einen oder anderen € daran verdient haben, dass Landwirte sich in der Situation befinden, in der sie sich befinden, oder glauben sie, dass es tatsächlich Menschen gibt, die für 9999€ mit Herrn Spahn Essen gehen wollen, nur weil sie Herrn Spahn so toll finden (ein Beispiel)? Googlen Sie doch mal, wer am meisten für Lobbyarbeit ausgibt (EU: Platz 3: Verband der europäischen chemischen Industrie, Platz 9: Bayer, vermutlich Mitglied von Platz 3) und vergleichen sie mit Nebeneinkünften von Abgeordneten. Ich denke um die Probleme der derzeitigen Landwirtschaft und der Landwirte zu lösen, muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen, in denen der Landwirt überhaupt die Wahl hat, weniger Dünger und Pestizide einzusetzen, da er nicht mehr Spielball von Konzernen auf der Ausgabenseite und der Einnahmenseite ist. Die Lobbyisten der Großkonzerne auf beiden Seiten sind dabei aber das größte Problem! Deshalb sehe ich Parteien, die sich für durchsichtigeren Lobbyismus einsetzen, als Chance nicht als Hindernis.

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  3. Marc Haddaji sagt

    Nehmen wir mal an, der Mann hat recht und für den Menschen bedeutet es direkt kein Risiko…
    …bliebe der ökologische Schaden, den Glyphosat und Neonikotinoide (und weitere) in der Umwelt anrichten, indem sie das tun, was sie sollen. Insekten vernichten, „Unkraut“ vernichten- die beide ebenfalls den Menschen bedrohen, da sie Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die dadurch bestimmten Nahrungsnetze und damit am Ende auch uns haben und das nicht auf Einzelne, die sich des Risikos bewusst sind, sondern alle. Sterben Schlüsselarten in diesen Netzen aus, bricht das Netz zusammen. Beispiel Zersetzung von Pflanzenresten wird das Geflecht der beteiligten Arten durch aussterben einer Schlüsselart zerstört, ersticken wir nicht nur in Laub, Gartenabfällen, Essensresten usw. sondern die darin enthaltenen Nährstoffe für Pflanzen werden nicht wieder bereitgestellt- die Böden werden unfruchtbar- neues Pflanzenwachstum, die Basis aller Ernährung, geht flöten.

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      • Marc Haddaji sagt

        Einmal (!) habe ich unter anderem Namen geschrieben! Wo dann der Name als Ausruf gemeint war… Einmal ist nicht ständig!
        Sie haben ihr Berufsleben lang Agrarchemie verkauft, ihr Land nie wirklich selbstständig bewirtschaftet, wie könnte ich also annehmen, dass sie unvoreingenommen die tatsächlichen Probleme von Landwirten im Zusammenhang wirtschaftlicher Abhängigkeiten von Konzernen (Einnahmen UND Ausgaben) und den daraus resultierenden Einfluss auf die Umwelt beleuchten? Wer Julius Cäsar´s „vom gallischen Krieg“ liest, sollte sich bewusst sein, wer Julius Cäsar war und was er mit dem Buch bezweckte!

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        • Reinhard Seevers sagt

          Das ist mal ein „unvoreingenommener“post……Wer ist denn Marc Haddaji? Wenn schon denn schon. Ein urbaner Bürger, der noch nie einen Acker mit den bloßen Händen beackert hat? Ist nur eine voreingenommene Frage.

          • Brötchen sagt

            “ Agrarchemie verkauft, ihr Land nie wirklich selbstständig bewirtschaftet, wie könnte ich also annehmen, dass sie unvoreingenommen die tatsächlichen Probleme von Landwirten“

            es gäbe da schon eine Antwort ….schnödes Fachwissen, Berufserfahrung und langjährige Erfahrung in der Beratung von Landwirten.
            Käme in Betracht aber nur gaaanz am Rande.

            Das mit den pösen Konzernen und den niedlichen Biozauseln ist natürlich vieeel schönere Story. Zumal wenn da noch Einhörner vorkommen.

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            • Marc Haddaji sagt

              …und als Verkäufer von Agrarchemieprodukten, will man natürlich bei der Beratung das Beste für den Landwirt und nicht das Beste für den Arbeitgeber und die damit verbundenen Provisionen?
              …und wenn Konzerne nicht ihre eigenen Interessen verfolgen, warum zahlen die Discounter dann nicht einfach angemessene Preise?
              Wie kommt es, dass Konzerne die direkt vom bestehenden System aus Lobbyismus und Meinungsmache profitieren, glaubwürdiger sind, als Politiker, Wissenschaftler, Umweltschützer und Verbraucher, die keinen Profit daraus schlagen, ob und wieviel der Landwirt spritzt oder auch nicht?

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              • Brötchen sagt

                “ warum zahlen die Discounter dann nicht einfach angemessene Preise?“

                z.B. weil die auch im Wettbewerb stehen

                „Wie kommt es, dass Konzerne die direkt vom bestehenden System aus Lobbyismus und Meinungsmache profitieren, glaubwürdiger sind, als Politiker, Wissenschaftler, Umweltschützer und Verbraucher, die keinen Profit daraus schlagen, ob und wieviel der Landwirt spritzt oder auch nicht?“

                Nun ja, erstmal haben wir ja den Landwirt, der ein Problem hat, für das jemand eine Lösung anbietet.

                Diese Lösung wird teilweise vom Staat überwacht und es gibt auch eigene Versuchsanstellungen vom Staat und auch von Firmen für die Lösungen.

                Für diese Lösungen braucht es erstmal auch Geld, um die überhaupt zu entwickeln, zuzulassen und zu produzieren.
                Gut kann man bei der Sparkasse abholen, das Geld.
                Ich bin z.b. in der Zucht etwas tätig, da ist die Tendenz auch da, das bestimmte Methoden nur noch finanzierbar sind, wenn ich die international vermarkten kann.
                Selbst Biozuchten bauen auch nur auf konventionellen Linien auf.
                Das lw. Geschäft ist bezüglich der Marge extrem eng.

                Als kleiner Regionaler Züchter hat man da kaum Chancen, hört sich komisch an, ist aber so ;)…
                Je mehr ich aber Kosten habe, um überhaupt existieren zu können, wie Energie, AK, Steuern,Auflagen usw. umso weniger Geld habe ich für oben genannte Sachen.
                Das wäre dann der typische Katze und Schwanz Kreislauf.

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              • Inga sagt

                Die haben eben eine größere Lobby.

                Der Bauer spritz optimal und nicht zu viel oder wenig, so optimal wie wir unsere Medikamente nehmen.

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                • Marc Haddaji sagt

                  Schönes Beispiel!
                  Jedoch: egal wie gut der Hausarzt und der Apotheker versucht das Medikament zu dosieren, hat es auch Nebenwirkungen. Ich zum Beispiel musste 10 Monate Kortison nehmen, mit der Folge, dass ich als Halbtunesier(!), Sonnenallergie bekam zuvor bekam ich nicht mal Sonnenbrand in unseren Gefilden. Beim Absetzen gaukelte mir mein Körper dann vor, dass die Symptome zurück kämen, wegen denen ich das Kortison ursprünglich nehmen musste, dazu kamen Depressionen, die vollkommen ungerichtet waren.
                  Kein Medikament ist ohne Nebenwirkungen und je wirksamer desto größer die potentiellen Nebenwirkungen.
                  Ebenso ist unser Körper, wie auch der Acker kein abgeschlossenes System: nicht verstoffwechselte Medikamente und die Abbaustoffe des wirksamen Medikaments verlassen unseren Körper und belasten die Umwelt, oder das Klärwerk.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Und was soll daraus jetzt die Konsequenz sein? Keine Medikamente mehr verabreichen? Oder Verbot der Einleitung von Stoffwechselprodukten behandelter Patienten? Oder Sterben? Was ist die Lösung? Bauern das Spritzen verbieten wetten.

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              • Reinhard Seevers sagt

                „Wie kommt es, dass Konzerne die direkt vom bestehenden System aus Lobbyismus und Meinungsmache profitieren, glaubwürdiger sind, als Politiker, Wissenschaftler, Umweltschützer und Verbraucher, die keinen Profit daraus schlagen, ob und wieviel der Landwirt spritzt oder auch nicht?“

                Keine Ahnung. Wie kommt es, dass Pharmakonzerne, die Ärzte über die Pharmareferenten mit kostenlosen Mustern beliefern und Urlaubsreisen finanzieren, Geschenke zu Weihnachten vergeben und Fortbildungen im eigenen Hause abhalten, glaubwürdiger sind als Politiker, Verbraucher, Wissenschaftler und Umweltschützer? Keine Ahnung…die haben nur die Dollars im Auge und dann motzen die Ärzte noch rum, weil sie so viel zu tun haben….undankbares Pack undankbares.
                Marc, ich glaube so wird das nix mit dem Dialog, oder?

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          • Marc Haddaji sagt

            Wenn Sie ein Landwirt sind, der seinen Acker von Hand bewirtschaftet, brauchen Sie ja gar nicht zu demonstrieren, Agrardiesel und KFz_Steuer betreffen Sie dann ja nicht!
            Ich bin allerdings bereit diese Polemik beiseite zu legen!
            Ich bin ein Bewohner des ländlichen Raums.
            Ich bin ein vom LANUV ausgebildeter Gewässerwart, der ein eutrophierendes Stillgewässer betreut, indem er u.a. es Jahr für Jahr mehrmals von Wasserpflanzen von Hand mit selbstgebauten Gerätschaften befreit, da sonst die Köder des Angelvereins nicht mehr nass werden.
            Ich bin ein Angler der immer weniger fängt, weil keine 800Kg Insekten mehr pro Jahr und Ha Wasserfläche, Fischen als Nahrung dienen.
            Ich bin ein Metallbauer, der schon häufig für Landwirte gearbeitet hat.
            Ich bin ein ehemaliger Pharmaziestudent, der sich also auch mit chemischen Zusammenhängen auskennt und durchaus in der Lage, von Reagenzglas und freier Natur zu unterscheiden.
            Ich bin ein Mieter eines Einfamilienhauses mit 400m³ Garten, in dem er heimische Pflanzen hat, um als Vater seiner 5-jährigen Tochter beweisen zu können, dass es mehr als nur weiße Schmetterlinge gibt.

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              • Marc Haddaji sagt

                Lobbyismus ist ein allumfassendes Problem, zumindest dann wenn lediglich das Geld entscheidet, wer ihn betreiben kann und wie.

            • Brötchen sagt

              Alles Okay mache ich auch.

              Das Problem hier ist glaube, wir haben eine komplexe Situation, wo es Interessenskonflikte gibt.
              Finanziell und bezüglich der Durchführbarkeit!
              Ich beschreibe das immer so, Ackerbau ist eigentlich Transportunternehmen mit bissl Biologie.

              Diese Interessenskonflikte haben mit einer unberechenbaren Natur und den Gegebenheiten einer Nahrungsmittelproduktion zu tun.
              Zudem ist das ganze noch weltweit vernetzt. (Mauer is wech)

              Diese Interessenskonflikte auszugleichen ist unendlich schwierig, wenn bestimmte Faktoren nicht richtig fassbar sind, wie wenn ich das und das mache, habe ich die und die Wirkung.
              Wir haben eine Wahrscheinlichkeit das das so sein könnte.

              Das jetzt in ein technisiertes und finanziell vernetztes System zu pressen ist fast unmöglich.
              Selbst bei techn. Produkten, wo ein mm genau definiert ist.
              Man muss eigentlich von beiden Seiten einen Kompromiss finden, der auf bestimmten Prämissen aufbaut.
              Wie wenn ich bestimmten Pflanzenschutz verbiete, sind eben Produkte die den nutzen tabu.
              Da finge es an.
              Da die Politik da nicht konsequent ist, drehen wir uns hier im Kreis.
              Die Lw sowieso, weil die eigentlich nur extrem zeit verzögert reagieren kann.

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              • Marc Haddaji sagt

                Schön! So lässt es sich doch auch sachlich diskutieren! Zumindest theoretisch haben wir ja sogar einen direkten Berührungspunkt: Der Bauer der die stark abschüssige Wiese mit Lehmboden bewirtschaftet ist Milchviehzüchter, mein Problem als Gewässerwart ist die Gülle, die er ja loswerden muss und die durch das anfallende Heu vermutlich seine Tiere ernährt. Sie dürften auch eine Menge anfallenden Stallmist/Gülle haben.
                Welche Maßnahmen würden denn, Ihrer Meinung nach beider Seiten Situation verbessern, wenn alle Gedankengänge erlaubt wären (egal ob zu teuer, zu aufwändig, zu abwegig usw.) , wie könnte Politik, Verbraucher oder gar der Grundstücksnachbar (egal ob Gewässerwart oder anderer Landwirt) helfen?

            • Reinhard Seevers sagt

              Marc schrieb:
              „Ich bin ein Angler der immer weniger fängt, weil keine 800Kg Insekten mehr pro Jahr und Ha Wasserfläche, Fischen als Nahrung dienen.“

              Wir können die Spieß ja mal so drehen, wie die Landwirtschaft ihn täglich zu spüren bekommt. Angler sind Mörder. Hier kann man sie melden:

              https://www.peta.de/neuigkeiten/tipps-gegen-angler/

              Damit Sie ein Gespür für die Lage innerhalb der Branche bekommen, von der WIR alle leben.

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              • Marc Haddaji sagt

                Die Peta kenne ich, Danke!

                Wussten Sie, dass weniger als 10% der Spenden im tatsächlichen Tierschutz landen und der bei weitem größte Teil der Spenden auch bei uns in Deutschland in die Zentrale in den USA geht?
                Das ist keine Tierschutzorganisation, auch kein Umweltschutz, das ist eher eine Sekte die auf den finanziellen Interessen einer kleinen Gruppe in den USA aufgebaut wurde!

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Das wissen wir, hilft aber nur wenig, wenn ein Tierhalter nach einem Stallbrand eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz bekommt. Da kommt Freude auf…..ein Spaß unter den vielen anderen Späßen.

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        • Bauer Willi sagt

          @Marc Haddaji
          nicht ein Leben lang. Nur 8 Jahre, 1982 bis 1990. Glauben Sie nicht jeden Mist, den Jost Maurin von der TAZ erfindet… Und die restlichen Lügen: geschenkt, Sie wollen ja nur beleidigen…

          • Marc Haddaji sagt

            Nein, möchte ich nicht! Sollten SIe es als beleidigend empfunden haben, tut es mir leid.
            Ich habe lediglich die von Ihnen unter „zur Person“ zur Verfügung gestellten Informationen genutzt, um Sie als Quelle zu beurteilen. Ein in meiner Informationsfindung ganz normaler Vorgang, in der Schule so gelernt!
            Wer ist der Autor, welche Intention könnte er verfolgen?
            Wenn ich dazu das vom Autor zur Verfügung gestellte Material nutze, ist da ein kleiner Link deutlich interessanter, als die Bewertung einschlägiger Magazine.
            Liest man „der gallischen Krieg“ ohne den Autor und dessen Absicht zu kennen, könnte man meinen man lese ein Heldenepos.
            Liest man z.B. die Ergebnisse der wenigen Wissenschaftler zum Klimawandel, die sagen, er würde nicht durch den Menschen verursacht, wird man feststellen, dass diese Wissenschaftler von einer Stiftung bezahlt werden, die zu 80% von Exxon getragen wird.

    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Was ist mit den zahlreichen Schäden,die Menschen verursachen?
      Menschen sind schliesslich als emotional,egoistisch und aggressiv bekannt!

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      • Marc Haddaji sagt

        Ja, aber wie alle sind Menschen Landwirte, Verbraucher, Umweltschützer, Lobbyisten, Konzernmanager und Politiker. Wir alle können, wenn wir wollen, uns und unsere Umwelt nicht nur negativ, beeinflussen. Wir haben sogar wenn wir nicht alle an einem Strang ziehen, die Möglichkeit zu entscheiden welchen Weg wir beschreiten. Wer von unseren Handlungen profitiert, wer unser Bestes will, oder nur das Beste für sich.

        Ich als Verbraucher, Gewässerwart und Naturfreund, würde mir wünschen, dass die Politik die Rahmenbedingungen schafft, in denen der Landwirt ohne wirtschaftlichen Druck entscheiden kann, ob und wieviel er Agrarchemie nutzt (mit sinnvollen Grenzen nach oben und ökonomischen Anreizen weniger zu nutzen), Möglichkeiten schafft, dass der Viehzüchter die Gülle los werden kann ohne das sie im Gewässer landet. Das nicht das Geld von Konzernen die Politik bestimmt, sondern Wissenschaft, Vernunft und Augenmaß.

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        • Schmeckt gut sagt

          Da kann ich mitgehen – bis auf den letzten Satz, denn Geld wird weiter die Welt regieren. Auch bei einem Zusammenbruch des Euro wird das Kapital weiter, leider oft unfaire, Wege finden. Um zu erklären, warum bei uns jetzt das „Fass übergelaufen“ ist: folgen Sie dem Weg des Geldes – wer profitiert am meisten?

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        • Brötchen sagt

          Nun ja das funktioniert eben nur, wenn die Interessen knallhart finanziell verknüpft sind. Weil Wünsche kann ich viel haben, wenn ich diese nicht bezahlen muss.

          Was Gülle betrifft, von los werden, kann keine Rede sein, das wäre z.b. eine Unterstellung.
          Das ist zur Zeit eine Stickstoffquelle die richtig Geld kostet, wenn ich die kaufen muss.

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          • Marc Haddaji sagt

            Entschuldigung, das war vielleicht etwas salopp formuliert, das „loswerden“.
            Mir ist durchaus bewusst, dass es ein wertvoller Rohstoff ist und nicht die böse Absicht unseres Nachbarn, mir das Leben schwer zu machen.
            Wie sollte denn diese finanzielle Verknüpfung aussehen, damit in diesem konkreten Fall alle Beteiligten Besserung verspüren? Ein Mindestpreis für Ihre Produkte? Ein gesichertes unantastbares Grundeinkommen? Eine Umverteilung der Subventionen, die ja scheinbar nur Betrieben mit großen Flächen helfen? Bereitstellung von Geld für technische Lösungen?

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            • Schmeckt gut sagt

              Na, sehen sie, das sind doch die richtigen Fragen. Und vor diesem Dilemma stehen wir Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Weil die Politik in keinster Weise Antworten liefert, demonstrieren wir.

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          • Marc Haddaji sagt

            In meinem Fall suche ich derzeit eine Lösung auf ökologischem Weg für das Gewässer an sich. Heißt: Wir setzen einen Wall entlang der Grundstücksgrenze, damit uns das Oberflächenwasser, das durch den lehmigen Boden nur langsam versickert, nicht direkt in den Teich läuft, unterbrechen die Drainage mit einer Grube, die wir ausheben, die so vermutlich zu einem Kleingewässer wird und setzen heimische stark zehrende Pflanzen im und am Gewässer. Kostet den Angelverein ca 4000€, Baggerarbeiten übernimmt der Verpächter beider Grundstücke (Abbruchunternehmer). Der Landwirt bleibt planungstechnisch außen vor, wird aber auch nicht zur Kasse gebeten.

            • schmeckt gut sagt

              Hört sich nach einer machbaren Lösung an. Landwirte sind immer an guten Lösungen interessiert. Wir sind Unternehmer. Die Politik spricht uns aber ab, komplexe Zusammenhänge händeln zu können und wundert sich dann, wenn das Fass irgendwann überläuft

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              • Marc Haddaji sagt

                In dieser Konstellation gerade noch machbar für einen recht kleinen Angelverein. Käme Baggermiete und Fahrer noch hinzu und hätten wir nicht die Möglichkeit, die 4000€, die trotz hoher Eigenleistung übrig bleiben, noch ggfs bis zur Hälfte fördern zu lassen, würde es schon eng…

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                • Schmeckt gut sagt

                  So sieht es aus. Besser selbst in die Hand nehmen. Supi.

                • Marc Haddaji sagt

                  Es bleiben bei dieser Lösung aber auch offene Fragen. Wie wird sich der Wasserstand nach diesen Maßnahmen verhalten? Sprich: Wieviel Einfluss hat das Oberflächenwasser von 1Ha Wiese und das Wasser aus der Drainage (dürfte 1/3 der Wiese betreffen) auf den Wasserstand des Gewässers?
                  Für einen Nachbarn, also in diesem Fall der Angelverein, der Arbeitskraft und Knowhow nahezu kostenlos mobilisieren kann und den Rest auf viele Schultern verteilt (Kosten der Maßnahme, höhere Pacht, Arbeitszeit) ist das machbar, wie könnte sowas im allgemeinen aussehen?
                  In der Po-Ebene, in Norditalien, haben sich Landwirte mit einem Biologen zusammengetan, die auf einen Teil Pestizide verzichten und das gesparte Geld in einen Fond einzahlen, aus dem aus dem Verzicht entstandene Ernteausfälle entschädigt werden, was scheinbar gut funktioniert, denn der Fond wirft Gewinne ab, wäre das nicht auch bei uns/überall möglich?

                • Reinhard Seevers sagt

                  Wie ist denn das Gewässer die letzten Hundert Jahre damit zurecht gekommen? Verstehe im Moment die Notwendigkeit der Maßnahmen nicht.
                  Freiwillige Vereinbarungen gibt es auch bei uns, z.B. beim Gewässerschutz, Beispiel:
                  „Freiwillige Vereinbarung gem. § 28 (3) Ziffer 4 b NWG zum
                  Schutz der Gewässer und des Wasserhaushaltes“
                  Dafür gibt es Ausgleichszahlungen für bestimmte Bewirtschaftungsmaßnahmen.

                  Mich würde mal interessieren, wie man den Verzicht von Pflanzenschutzmittel in Italien und den damit in Zusammenhang stehenden Ernteertrag verifiziert. Und wie man dann den Ausfall entlohnt, nach welchen Kriterien und Preisen…..ich vermute, das wird ein Würfelspiel mit schlechtem Ausgang.

                • Marc Haddaji sagt

                  Das Gewässer ist eine ehemalige Tongrube einer Ziegelei, so um die 50 Jahre alt.
                  Die Maßnahmen an ihr sind notwendig, da ein „kippen“ in den Sommermonaten droht, immer mehr Zonen mit Faulschlamm hinzukommen und sie im Sommer durch das extreme Pflanzenwachstum, für uns nicht mehr nutzbar ist.
                  Maßnahmen im Allgemeinen: schauen Sie im Sommer auf ihre Windschutzscheibe und vergleichen Sie sie mit ihrer Windschutzscheibe im Jahr 2000, wenn Sie die gleiche Strecke gefahren sind.

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            • der Jens sagt

              „….und setzen heimische stark zehrende Pflanzen im und am Gewässer. “
              was nützt das?
              Wenn diese Pflanzen wieder verrotten, setzen sie die „gezehrten“ Nährstoffe alle wieder frei. Genau IN deinem Gewässer.

              • Reinhard Seevers sagt

                Ja, versteh ich auch nicht….das „Gewässer“ ist ein voll gelaufenes Loch derer es viele gibt bei uns. Alte Ton- und Mergelgruben, Schlatts und Aushublöcher für den Deichbau, künstlich angelegte Fischteiche etc. Vielleicht will dieses Gewässer gar kein Gewässer sein…einfach verlanden lassen, und schaun , was die Natur damit macht.😎…(Vorschlag) Man kann es natürlich auch als Gradmesser für einen Klimawandel nutzen, wie man möchte.😶

                • Marc Haddaji sagt

                  JEDES Stillgewässer ist ein vollgelaufenes Loch, schade, das Sie schon wieder in die Abteilung „wenig Konstruktives“ abdriften….

                • Reinhard Seevers sagt

                  Marc, ich meine das ernst! Es ist ein 50 Jahre altes Loch, das mit Wasser vollgelaufen ist. So wie ein Braunkohletagebau-Loch. Aber nicht, wie ein 40tausend Jahre alter See oder Teich.
                  Es wird sich doch irgendwann ein Gleichgewicht einstellen…oder habt ihr kein Vertrauen in die Natur? ….das wird schon! Hab Zuversicht!

                • Marc Haddaji sagt

                  Wäre die Wiese im Norden, noch die relativ magere Wiese, die sie bis vor 15 Jahren mal war und wäre die Wiese im Süden nicht von invasiven Neophyten (kanadische und Riesen-Goldrute) ebenso wie das Wäldchen im Osten (japanischer Staudenknöterich und Topinambur) verseucht, gäbe ich ihnen recht.
                  So wie es sich jetzt jedoch darstellt, altert der Teich viel zu schnell (ja, über Jahrtausende gesehen, wäre es ein natürlicher Prozess, was dort abläuft, was den Nahrstoffeintrag betrifft).
                  Durch unsere Maßnahmen, soll das Gewässer resistenter gegen die Einflüsse von außen werden, der Alterungsprozess an dessen Ende ja unweigerlich die Verlandung steht, wieder in einen Rahmen gebracht werden, der natürlicher ist, ohne den Landwirt oder uns so viel abzuverlangen, dass es nicht mehr praktikabel ist.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Riesengoldrute:
                  „Trotz ihrer weiten Verbreitung in Deutschland, die oft in dichten Beständen erfolgt, richten Goldruten in schutzwürdigen Biotopen relativ wenig Schaden für die Pflanzen- und Tierwelt an, da meist ruderale Standorte besiedelt werden. Eine landesweite Zurückdrängung der Goldrutenbestände ist ohnehin weder realistisch noch durch ihre Schadwirkungen gerechtfertigt. Außerdem sollte man bedenken, dass ihre Blüten im sonst blütenarmen Spätsommer zahlreichen Wildbienen, Tagfaltern und Schwebfliegen Nahrung bieten. (2009[4] zeigten Forschungsergebnisse, dass Goldrutenvorkommen einer weitaus artenärmeren Bestäubergemeinschaft Lebensraum bieten können als die durch sie verdrängte Vegetation.)“

                  Und Knöterich und Topinambur sind ebenfalls Neophyten, für die der Landwirt ja wohl keine Verantwortung haben kann. Und was das mit extensiv – intensiv zu tun haben soll? Keine Ahnung. Brennessel, ok, könnt ich verstehen.

                • Marc Haddaji sagt

                  Ich wollte lediglich die Gesamtsituation des Gewässers und seiner direkten Umgebung schildern, daß der Landwirt nichts für invasive Neophyten kann, insbesondere auf Flächen, die er nicht bewirtschaftet, ist mir klar.
                  Invasive Neophyten tragen dennoch zum Insektensterben bei, da sie Arten verdrängen, die für die Fortpflanzung von Insekten notwendig sind und diese nicht ersetzen können, da die Insekten an unsere heimischen Pflanzen angepasst sind. Eben diese nährstoffarmen Flächen sind die artenreichsten, die wir haben und die seltensten.

              • Marc Haddaji sagt

                Wenn ich die Biomasse dort belasse, ja. „Mähe“ ich von Zeit zu Zeit, kann ich Nährstoffe entfernen. Zudem kann ich durch die Pflanzung bestimmen, wo ich mähen muss bzw. wo das Pflanzenwachstum stattfindet, oder sich konzentriert, wie in der Klärzone eines Schwimmteichs. Zudem kann ich durch die Auswahl der Pflanzen Insekten fördern, die wiederum als Futter für andere Tiere, z.B. die Fische im Teich dienen.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Wie kommen denn Fische in ein derartiges Loch? Ok, eingesetzt, also als Mensch in die Natur eingegriffen….soso….und nun rumheulen, weil die Fische hungern? 😎
                  Achja, man will ja Spaß haben und Angeln, in der Natur leben und künstliche Löcher mit Fischen füllen, die man dann als Legitimation für ein Insektensterben nutzen kann. Ihr merkt es nicht.

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                • Marc Haddaji sagt

                  Wir besetzen nicht. Fische breiten sich auch so aus, z.B. über den Laich im Gefieder von Wasservögeln. In den fast 40 Jahren, die ich das Gewässer kenne, habe ich von keinen Besatzmaßnahmen mitbekommen. Selbst wenn, sind solche Gewässer auch immer Lebensraum mit heimischer Natur und ja, sie werden von Menschen genutzt, z.B. als Erholungsraum. Verstehe die Anfeindung deswegen nicht, gerade von Ihnen nicht, egal ob Architekt oder Landwirt! 😉

                • Reinhard Seevers sagt

                  Widerspruch und Meinungen sind Anfeindungen? Ok…..
                  Frage; Was war vor dem Loch? Eben, kein Loch und das seit Millionen Jahren. Nun ist da ein Loch und nun dürfen und können diejeingen, die das Loch für ihre Zwecke nutzen möchten es auch so nutzen. Mehr ist doch gar nicht passiert. Und warum ist das nun ein landw. Thema? Frage nur, weil das ein landw. Blog ist.

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                • firedragon sagt

                  Herr Seevers,

                  was ist, wenn das Loch ein kläglicher Rest eines Urmeeres ist ? 🙃

        • Reinhard Seevers sagt

          Da ist es wieder, das allumfassende „WIR“. Nein, es gibt kein WIR. Es gibt nur ein Ich, dass in einer jeweiligen Gruppenzugehörigkeit sich befindet. Entweder in einem Staat, einer Region, einer Stadt, einem Verein, einer Familie einer Partei usw.
          in jeder Gruppe hat er andere Interessenlagen und Ansprüche, Wünsche und Forderungen.
          Denken Sie an Ihre Tochter, die möchte evtl. mal etwas ganz anderes, als Sie, als WIR.

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          • Marc Haddaji sagt

            Je nachdem, wie man die Grenzen der Gruppe zieht! Die Gruppe der wir alle angehören heißt „Bewohner des Planeten Erde“ in dieser Gruppe gibt es verschiedene Gruppen, ja, deren aller bestreben, egal welcher Untergruppe und wo sie die Grenzen da ziehen möchten, zumindest ein gemeinsames Ziel haben sollten: den Planeten in einer lebenswerten Art erhalten.

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            • Peter sagt

              Einfach mal die rosa-rote Brille absetzen! Das einzige Ziel in diesem System ist Kapitalvermehrung, Selbstoptimierung und Macht. Da gibt es keine Grenzen zwischen Gruppen, sondern Netzwerke, Schnittmengen und jede Menge Dynamik dazwischen. Heute noch Politiker, morgen schon im Aufsichtsrat…Heute noch Hochschullehrer, morgen schon im Verwaltungsrat…oder gleichzeitig. Wenn dir morgen jemand monatlich 20TEUR dafür bietet, dass du Blauer Marlin Fischen für Superreiche organisierst, bist du ab sofort nicht mehr der kleine Friedfisch-Angler und Gewässerwart…an die „Untergruppe“ „obdachlose Hamburger“ wirst du dich nur noch wenig erinnern.

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              • Reinhard Seevers sagt

                So sieht’s aus Peter! Außerdem tue ich schon alles mit Mögliche zur Weltrettung…mehr geht nicht.🤗

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              • Marc Haddaji sagt

                Wie wollen Sie das beurteilen, kennen wir uns? Ich habe mein Pharmaziestudium damals nicht aufgegeben, weil ich nicht mit dem Stoff zurecht kam, sondern wegen der Machenschaften der Pharmaindustrie, an denen ich nicht teilhaben wollte. Finanziell wäre das deutlich lukrativer gewesen.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Ooohh, die gesamte Pharmaindustrie ?
                  Wow…..wenn dem so ist, dürfte es gar keinen Wirtschaftszweig mehr geben, der für Sie in Frage kommen kann.
                  Medien, korrupt, Kirchen heuchlerisch und Menschenfeindlich, Zertifizierer bescheißen, Bauern vergiften Umwelt und quälen Tiere, Profisportler bekommen Geld für ihren Körper,
                  Werbung verarscht alle, …..usw.

                • Inga sagt

                  Da hast die Recht, Marc,
                  der Biodiversität tut es besser, wenn die Ackerflächen noch klein sind und mit Hecken und Sträuchern und eventuell einem Bachlauf umgeben sind.

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              • Marc Haddaji sagt

                Ebenso wie die soziale Marktwirtschaft als System abgeschafft wurde, kann das bestehende System geändert werden! Es bedarf lediglich größerer Gruppen/Schnittmengen derer die das System so nicht wollen.

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                • Peter sagt

                  Das System wurde doch nicht abgeschafft. Es hat sich nur so aufgebläht, dass es als solches kaum noch zu erkennen ist. Zu viele haben „in der Richtung“ studiert und eine Sozialindustrie daraus gemacht, ganz tolle Transformation. Nur wird da eben nix produziert; Wertschöpfung null, aber bei der nächsten Tarifrunde alle vorn dabei.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Sehe ich genauso Peter!
                  Das Soziale wurde in mannigfaltiger Form aufgebläht, die Marktwirtschaft sogar verteufelt. Sie hat sich aufgrund des Neoliberalismus auch selbst in diese Position manövriert.
                  Es gilt ja nur noch die Börsennotierung und die Dividende….der Handwerker oder Mittelständler muss sehen, wo er bleibt.
                  Und das wird zunehmen, nicht abnehmen. Globalisierung und Konzentration der Unternehmen, Einfluss von Consulting-Firmen und Wirtschaftsprüfungsunternehmen bestimmen die Politik. Das ist auch der Weg der Landwirtschaft. Die Vorbereitungen laufen seit jahren. Eine Resilienz-Aufrechterhaltung ist nicht zu sehen, weil die vielen kleinen Betriebe am Subventionstropf hängen und weg müssen, wie alle sagen.

                • Brötchen sagt

                  „Zu viele haben “in der Richtung” studiert und eine Sozialindustrie daraus gemacht, ganz tolle Transformation. “

                  Das ist eigentlich nicht das Problem, da die Wirtschaft teilweise so effektiv und produktiv ist, dass für ein Großteil eigentlich keine produktive Arbeit mehr da ist. Bzw. die verbliebenen Jobs extrem spezialisiert sind, mit entsprechenden Sachkundenachweisen.

                  Das Problem ist, das die unproduktiven Jobs die produktiven behindern bzw. denen die Existenzgrundlage „wegziehen“.

                  So im Groben erklärt.

                • Brötchen sagt

                  Im Grunde, was das in der DDR ähnlich.
                  Da wurde genauso ständig gejammert, das Ak fehlen.
                  Dabei naja, gab schon Jobs die gut zu tun hatten, gab aber auch das Gegenteil.
                  Wenn man bloss die tausenden Stasi mitarbeiter sieht, oder FDJ usw.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Brötchen, das ist vollumfänglich auch meine Meinung. Es gab auch keine Arbeitslosigkeit, weil Menschen Arbeiten verrichten mussten, damit sie arbeiteten. Heute werden Menschen rauf und runter qualifiziert, weitergebildet, fortgebildet, in Billigjobs gesteckt, befristet beschäftigt…alles nur, damit sie nicht auf dem Arbeitsmarkt auftauchen.
                  Hab auch noch nie eine Demo von Arbeitslosen gesehen, die für Beschäftigung demonstrieren. 😎

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                • Marc Haddaji sagt

                  Sozial-Industrie?
                  Einige wenige werden immer Reicher, der Mittelstand schrumpft, während die Zahl der Reichen nicht zunimmt, dafür aber die Unterschicht wächst. Was ist daran sozial?
                  Dazu hat sich tatsächlich der Wert der von der Industrie hergestellten Produkte tatsächlich geändert, da sich der Fokus der Industrie verschoben hat. Nehmen wir mal Drucker: Das Gerät wird möglichst billig hergestellt, gerade so, dass es die 2 Jahre Gewährleistung überlebt, dafür kosten die Tintenpatronen die Hälfte eines neuen Druckers, dessen Reparatur auch nicht möglich ist. Intention dahinter: der Kunde muss stetig teure neue Tinte kaufen, das Verbrauchsmaterial spielt dem Konzern also mehr Geld ein, als der Drucker selbst, der dennoch alle 2-3 Jahre neu gekauft werden muss.

                  Nein, nicht alle sagen Kleinbetriebe müssen weg, Herr Seevers Naturschützern z.B. sind besonders große Flächen mit Monokulturen ein Dorn im Auge, kleinere Flächen mit Wallhecken oder Knicks sind aus ökologischer Sicht für die Artenvielfalt viel besser.

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                • Brötchen sagt

                  Wenn man bedenkt der ganze Einzelhandel wird ja was Non Food betrifft, in große Läger nach Polen und China verlagert.
                  Es werden nur noch Verteiler gebraucht.

                  Ich habe meine Laufschuhe jetzt auch bei A…..bestellt weil es kaum noch Filialen gibt, wie früher, wo man gute Auswahl hat.
                  Kannte meine Größe und die gleiche Marke, das passt eigentlich.

                • Reinhard Seevers sagt

                  „Nein, nicht alle sagen Kleinbetriebe müssen weg, Herr Seevers Naturschützern z.B. sind besonders große Flächen mit Monokulturen ein Dorn im Auge, kleinere Flächen mit Wallhecken oder Knicks sind aus ökologischer Sicht für die Artenvielfalt viel besser.“

                  Wann sind große Flächen groß, wann klein genug? Was sind aus Ihrer Sicht Monokulturen?
                  In Schleswig-Holstein gibt es 46000km Knicks. Ist das genug, oder zu wenig? Wer gibt das Geld um alle Knicks zu pflegen und auf den Stock zu setzen? Wie rechnet sich die Artenvielfalt für den Besitzer der Knicks und Wallhecken? Ist der Bürger bereit diese Form der Landschaft mitzufinanzieren? Fragen über Fragen….

  4. zmp_nachfahre sagt

    Ein wichtiger Aspekt ist ja auch, ob man das Gefühl hat, das Risiko selbst beeinflussen zu können.
    Menschen mit Flugangst fahren ohne Probleme mit ihrem Auto, obwohl statistisch dort die Gefahr deutlich höher ist. In der Küche putzen wir selbst und halten sie daher für sauber und ungefährlich, eventuelle Pflanzenschutzmittel-Rückstände in Lebensmitteln können wir nicht beeinflussen.
    Und nicht zuletzt: Praktisch niemand kann eine Gefährdung durch seltene Ereignisse intuitiv auch nur halbwegs korrekt abschätzen. Das Prinzip ist einfach – Schadenshöhe mal Eintrittswahrscheinlichkeit – aber „im Kopf“ geht das auch bei Profis meist schief. Daher lassen sich die meisten derart durch Meldungen von „Experten“ so verunsichern.

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  5. Christoph aus der Stadt sagt

    Der BFR ist das Baby der Grünen. Nur leider hat sich das Baby – aus Grünensicht – zum missratenen Sohn entwickelt. Hensels Unabhängigkeit ist Vielen ein Dorn im Auge. Leider blickt er schon der Rente entgegen. Daher ist zu befürchten, dass in Hinterzimmern von Grünen und anderen NGO-nahen Hysterikern längst Planungen stattfinden, wie man dort endlich einen willfährigen Nachfolger installieren kann.

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  6. ReinerStoff sagt

    Gott sei Dank gibt es noch solche Kapazitäten, wie den Prof. Dr. Hensel, welche sich trauen für Tatsachen entgegen dem Mainstream zu sprechen.

    Zumindest ist es immer mevr mein Eindruck, dass man dies inzwischen fast nur noch kann, wenn man keine Karriere mehr machen muss und mehr oder weniger kurz vor der Pensionierung steht. Mir graut vor dem Tag, an dem Herr Prof. Hensel durch jemanden vom Schlage einer Frau Kemfert ersetzt wird!

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    • Reinhard Seevers sagt

      Hensel hat sich innerhalb des BfR immer objektiv und wissenschaftlich gegen die Gefahr ausgehend von Glyphosat ausgesprochen. Das hat niemanden interessiert, nicht einmal die Initiatorin des BfR, Renate Künast.

      „Der Verein Umweltinstitut München sah 2017 in der Vorgehensweise des BfR während der Risikobewertung von Glyphosat ein „Plagiieren“ und somit einen Verstoß gegen die Leitlinien der EU-Kommission zur Erstellung von Bewertungsberichten. Der Verein stellte eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Hensel als Leiter des BfR und forderte seine Entlassung.[3][4] Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wies die Dienstaufsichtsbeschwerde mangels Anhaltspunkten für eine Dienstpflichtverletzung zurück.[5] Hensel hatte zuvor schon geäußert, die Plagiatsvorwürfe beruhen auf „Unkenntnis der gesetzlichen nationalen und internationalen Verfahren“ und würden die Wissenschaft diskreditieren“ Quelle Wiki

      Es ist gut, dass Hensel sagt, was er sagt und tut, was er tun muss…..fragt sich nur, welche Relevanz es am Ende hat. Hensel ist Veterinärmediziner, Mikrobiologe und Hygieniker, deshalb ist die Gefahr nicht so groß, dass sein Nachfolger evtl. eine Wirtschaftswissenschaftlerin werden wird.

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      • sonnenblume sagt

        Laut Hensel liegt die absolut größte Gefahr in der “ Küche „. Das erzähl mal der Bevölkerung.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Sonnenblume, stell dir einfach den Heimfrost-Fahrer vor der sich eben noch am Waldrand erleichterte und nun an deiner Haustür klingelt….oder der junge Mann der aus Verlegenheit die Gelegenheit nutzt und in den Fahrradständer strullert, anschließend gerade noch den Zug erreicht und sich an den Haltestangen festhalten muss…..oder die ganzen ehrenamtlichen Glühwein-Verkäufer, die entgegen den Profis keinen Hygienenachweis führen müssen, aber ohne Ende Glühwein ausschenken…..ach die Welt ist voller Gefahren, die wir noch gar nicht auf dem Schirm haben. 😎

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        • zmp_nachfahre sagt

          Auch ohne externe Beteiligung: typische Kandidaten sind das Schwammtuch. mit dem man überall mal schnell wischt oder sichtbarer die „Biofilme“ hinter Abdeckungen und im Abfluß. Dazu noch die Fettablagerungen auch dort, wo man meint, es sei eigentlich „zu“…

          • evo.... sagt

            Ich glaube nicht, dass damit die Mikrobiologie gemeint ist. Wahrscheinlich meint er die falsche Ernährung.

  7. Sonja Dengler sagt

    Im Ausland spricht man von der „German-Angst“ – aber das ist falsch, alle, wirklich alle Menschen sind manipulierbar und jeder hält sich zugleich für nicht-manipulierbar.
    Dagegen spricht aber u.a. das Asch-Experiment: hier wird deutlich, dass der Mensch durch die Gegenüberstellung einer sog.Mehrheitsmeinung seine eigene Meinung aufgibt, und zwar auch dann, wenn es objektiv falsch ist.

    Das Gleiche findet sich in der Gewalt-Frage: wo man nach dem 2.Weltkrieg b beweisen wollte, dass es nur die Deutschen waren, bei denen eine Judenvernichtung möglich war, würde ebenfalls bewiesen: es ist ein menschliches Problem, s.
    das Milgram-Experiment und das Philadelphia-Experiment. Wenn der Druck groß genug ist, werden alle Menschen bis auf wenige Ausnahmen zum Mörder.
    Hier habe ich das auch erlebt: bei der Erwähnung des Lobes durch Elon Musk und dann auch noch Trump, die beide den D-Bauern-Aufstand gelobt haben, kam reflexartig die Ablehnung „von denen will ich kein Lob“. Und das, obwohl wir in D unsere Meinung über die Beiden ausschließlich über die D-Medien erhalten haben. Dieselben Medien, die jetzt die Bauern schlachten und als gewalttätige und gepäppelte Gülle-RAF bezeichnen.

    Wir müssen uns das bewusst machen und lernen: ehe ich nicht selbst mit diesen Personen gesprochen und mir selbst ein Bild machen kann, ist diese Person nicht „unberührbar“. Das ist schwer und fordert sehr viel Selbsterkenntnis 🙂

    Aber es GIBT einen Ausweg:
    Der Theologe Karl Heim hat es mal so formuliert:
    Ich verstehe einen Menschen erst, wenn ich seine Frage verstehe. Ja, ich erstehe ihn erst dann,
    wenn ich seine Frage zu meiner Frage gemacht habe!“

    Wenn wir uns diese Freiheit nehmen, DANN werden wir feststellen, ob dieser Mensch zu uns passt oder nicht – ein anderer kann es uns dann nicht mehr vorkauen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Das sehe ich ähnlich Frau Dengler. Der Grund warum z.B. für den ÖRR so vehement gestritten wird ist u.a. die Angst, Menschen könnten der sozialen und moralischen Kontrolle entgehen, und die Erzählung des ewig bösen Deutschen würde die Kraft verlieren. Diese Erzählung ist nämlich die unausgesprochene Last auf all unseren Handlungen, die sowohl die Entwicklungshilfe, als auch die Migrationskrise, als auch die Miltärhilfe legitimieren.
      Wenn nun aber die Jugend sowieso schon auf Netflix und Co umgeschwenkt hat, warum dann noch dieser Streit um den ÖRR und deren Meinungskorridor? Zukünftig wird man die jungen Menchen nicht mehr über die ÖRR erreichen und damit die Kontrolle verlieren….so denken die, glaub ich.

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      • Inga sagt

        Dann müssen das die Lehrer in der Schule machen, wie Ende der 60iger.

        Diese Lehrer waren noch stolz auf unsere damals noch junge junge Demokratie

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        • Reinhard Seevers sagt

          Na, Inga…..ich erinnere mehrerer Lehrer, die wir, wenn wir keinen Bock auf Schule hatten in ein Gespräch über die Erfahrung in den Schützengräben Stalingrads verwickelten. Dann war der Vormittag gelaufen.😎
          Die Mathestunden begannen mit Kopfrechnen und wer als sich letzter hinsetzen durfte, weil er am langsamsten war, der durfte nach vorne an die Tafel….wer sich unflätig benahm, dem flog ein Schlüsselbund an den Kopf, wer auf dem Schulhof die rote Linie übertrat, der durfte 12 mal die Schulordnung abschreiben…..die wenigen Reformpädagogen wurden anfangs nicht ernst genommen, weil „Weicheier“….später dann waren sie die „guten“…man konnte im Unterricht machen, was man wollte. 😁

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          • Inga sagt

            Solche Lehrer hatten wir nicht.
            Die waren alle viel zu jung dazu, ausser unser Rektor, bei dem hatten wir Sozialkunde und der war stolz auf unsere junge Demokratie und auch soziale Marktwirtschaft !

      • Sonja Dengler sagt

        Es ist halt so, dass wir Menschen die Angst haben, nicht zu einer (gerade akutell akzeptierten) Gruppe zu gehören. Wir WOLLEN unbedingt zu einer Gruppe gehören – und dann reden wir das nach, was uns vorgekaut wird.
        Therapeutisch gesehen ist das die Vermeidung-Strategie. Und die, die ist immer eine Sackgasse. Besser ist: Fehler zu machen und daraus zu lernen, denn wir lernen halt fast ausschließlich aus Fehlern. Nicht aber aus der Distanzierung-Manie.
        Aber es gibt eine gute Nachricht: schaut man, was im Lebensmittelladen gekauft wird, dann ist es konventionell angebautes Gemüse und Obst. Vergan-Essen ist schon wieder out (fast jedenfalls) und Bio ist den meisten zu teuer und nicht qualitativ genug. Es ist halt so, dass die Medien uns diesbezüglich auch in die Irre leiten wollen.
        Wir müssen uns tatsächlich wieder auf unseren Glauben konzentrieren, damit einen Halt haben außerhalb der Massen-Medien und des Main-Streams. 🙂

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    • Hohenstaufen sagt

      @ Sonja: Sie schreiben, ich zitiere: „Hier ( im blog) habe ich das auch erlebt: bei der Erwähnung des Lobes durch Elon Musk und dann auch noch Trump, die beide den D-Bauern-Aufstand gelobt haben, kam reflexartig die Ablehnung “von denen will ich kein Lob”. Und das, obwohl wir in D unsere Meinung über die Beiden ausschließlich über die D-Medien erhalten haben.“

      Das stimmt nicht. In Zeiten des Internets kann man Musk und Trump im Original lesen . Ich tue das. Musk twittert rund um die Uhr. Trump beklagt ständig öffentlich , dass ihm die Wahl gestohlen wurde – entgegen aller Fakten. Das sind keine netten Demokraten, denen deutsche “ Mainstremmedien“ übel mitspielen. Trump und Co verraten ihre Gesinnung selbst.
      Es sagt etwas aus wenn Sie sich, Sonja Dengler, über ein Lob von Trump freuen.

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      • Reinhard Seevers sagt

        „Es sagt etwas aus wenn Sie sich, Sonja Dengler, über ein Lob von Trump freuen.“

        Es sagt auch etwas über einen Hohenstaufen aus, wenn er meint anderen Menschen eine Zuschreibung machen zu können. Sind sie Mitglied der staatlichen Gesinnungspolizei mit Meldekompetenz? ….soll ja schon sowas geben, hört man.

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      • Obstbäuerin sagt

        Vielleicht können Sie mir erklären, wo der Unterschied der Gesinnung von Trump und Biden liegt. Oder meinen sie mit Co Biden?

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  8. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Wenn man sonst keine Probleme hat,denkt man sich welche aus!
    Für mich immer wieder lustig,wenn bestimmte Leute mir erklären,was ich als Bauer falsch mache,natürlich ohne pragmatische Vorschläge,wies besser zu machen wäre.
    Selbst ernannte Philosophen eben!

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  9. Marian E. Finger sagt

    Diese Art von Diskussionen haben sich m.E. totgelaufen. Da dreht man sich doch nur endlos im Kreis. Spätestens seit Corona wissen wir doch, dass es für die meisten Menschen offenbar kein Widerspruch ist, gegen gentechnisch verändertes Tierfutter auf die Barrikaden zu gehen, Sojamilch nur dann zu kaufen, wenn sie gentechnikfrei ist und sich gleichzeitig vier oder fünf Impfungen mit im Genlabor produzierten m-RNA-Impfstoffen direkt in die eigenen Körperzellen jagen zu lassen und das dann damit zu begründen, dass die RNA ja schließlich keine DNA sei. Sie tun so, als wär der Weg innerhalb der Zelle vom Plasma in den Zellkern unendlich viel weiter als der Weg vom Acker durch die Kuh auf den Teller in den Magen in den Darm durch die Zellwand ins Zellplasma in den Zellkern. Aber natürlich war dieses seltsame Verhalten vieler Menschen auch schon vor Corona bekannt, siehe gentechnisch produziertes Insulin. Und bei den gentechnisch aufbereiteten Bakterien, die unser Abwasser klären, hat man ja auch kein Problem.

    Wenn man in solchen Diskussionen weiterkommen will, muss man die Frage neu stellen, woher die Ängste eigentlich wirklich rühren. Es kann nicht sein, dass die Leute wirklich Angst vor Glyphosat, Gentechnik, Atomenergie oder was auch immer haben, sonst wären alle diese Leute schizophren und müssten ob ihrer Wahnvorstellungen behandelt werden. Sind sie aber nicht, weil sie in Wirklichkeit Angst vor etwas anderem haben.

    Was das ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Ich denke, dass die Leute, die angeblich Angst vor Glyphosat und Pestiziden haben, in Wirklichkeit Angst vor Wissenschaftlern und Ingenieuren haben, die die Welt, die sie kennen und lieben, unwiderruflich in eine Welt verwandeln, die ihnen fremd ist und in der sie sich nicht mehr zu Hause fühlen. Diese Ängste vor einer unvertrauten Welt, die nicht mehr liebenswert ist, werden auf Glyphosat, Gentechnik usw. projiziert. Überwiegt dann die Angst vor einem Virus, brechen diese Projektionen zusammen. Dann werden die Ängste diffus, bis sie ein neues Objekt finden, auf das sie sich projizieren lassen.

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    • Brötchen sagt

      Dazu kommt, das China Dt. mit Produkten an jeder Kontrolle vorbei flutet.
      Die Kontrollbehörden haben zugegeben, das sie machtlos sind.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Für mich hängen diese Ängste, die ja vorwiegend in säkularen westlichen Ländern herrschen, mit dem Verlust des Glaubens, das angebliche nicht notwendige „Übersinnliche“ zusammen. Man ist nicht mehr bereit sich dem nicht Greifbaren unterzuordnen. Schicksal gibt es nicht mehr, für alles muss jemand verantwortlich gemacht werden oder werden können. Sogar für das eigene Handeln und Denken.
      (Ferdinand Cap: Ein Ende der Religionen. Naturwissenschaftliche und religiöse Weltbilder. Studienverlag Innsbruck 2003)

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    • sonnenblume sagt

      Wir haben einen riesigen Industriezweig der sich ausschließlich mit den Ängsten der Menschen vor dem eigenen Tod, bzw mit Weltuntergangszenarien beschäftigt. Ihr Geschäftsmodell lebt doch davon diese Angst am Köcheln zu halten. Selbst die Kirchen folgen diesem Trend um nicht ganz in der Versenkung zu verschwinden.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Genau Sonneblume…..und da sind wir wieder am Kreisende angekommen: Cui bono?
        Dem Kapital, das sich immer einen Weg sucht und ihn findet. Je mehr Erfolg/Gewinn es verspricht, umso stärker wird der Druck und der Kampf für die Kapitalisierung….
        Schau dir die Werbung im Fernsehen an: Langes glückliches stressfreies Leben in schönster Umgebung = Vegane Ernährung + AG1 Green powder + Lebensversicherung mit green label + deine Traumreise in die Karibik zum Stress abbauen……..sie alle leben davon dir die Ängste zu nehmen, die andere auf Dauerflamme halten, damit sie ihre Produkte verkaufen können damit die Angst kompensiert wird, die dir andere machen …..usw, usw.
        Das System funktioniert, ob mit materiellem Wunschbild oder Angstszenario.

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        • Marian E. Finger sagt

          Entstehen und Verlust von Religionen, Kapitalisierung von Ängsten, Ängste als Geschäftsmodell sind Folgen, aber nicht deren Ursache. Menschen sind nun halt mal so, dass sie mit allem Geschäfte machen, womit sich was verdienen lässt. Das scheint mir nicht der springende Punkt zu sein.

          Ist die Angst vorm eigenen Tod vielleicht dann am größten, wenn einem das Leben sinnlos vorkommt oder wenn man Angst hat, es verpasst zu haben, oder wenn man das Gefühl hat, kein authentisches Leben zu führen. Ist das vielleicht der Grund, warum im Zeitalter von Bullshit-Jobs die Todesängste entweder eskalieren wie bei den Klimaklebern oder mit Hilfe von Crack, Cannabis oder Antidepressiva verdrängt werden? Warum sind so viele Menschen süchtig oder depressiv?

          Vielleicht liegt es daran, dass allmählich die Erkenntnis dämmert, dass permanent wachsender Wohlstand, ein stressfreies Leben und hypergesunde Ernährung nicht wirklich etwas mit Schönheit zu tun haben. Dass Wissenschaften die Welt zwar sicherer, bequemer, stressfreier machen, aber nicht unbedingt schöner oder sinnvoller.

          Kurz vor Corona war ich nach langer Zeit mal wieder in den Alpen und entsetzt über all die Schneeverbauungen, die zugegitterten und betonierten Felswände entlang von Wanderwegen, die Rohrleitungen im Umfeld von Stauseen, die Hotelburgen und die Zunahme von Liften.

          Das alles zeugt von Wohlstand und Reichtum, Sicherheit, Bequemlichkeit und dem angeblich segensreichen Wirken von Wissenschaftlern und Ingenieuren, aber schöner sind die Alpen dadurch gewiss nicht geworden. „Schönheit“ ist eben ein Begriff, der sich dem wissenschaftlichen Denken entzieht.

          Möchte man als Mensch die Welt nicht ebenso schön verlassen, wie man sie angetroffen hat, oder vielleicht sogar etwas schöner? Möchte man nicht auf ein solches Leben zurückblicken, wenn der Tod anklopft? Und wer kann das heute schon?

          Vielleicht drückt sich in der Ablehnung von Glyphosat, Pestiziden, Gentechnik und sonstigen „Segnungen“ der Wissenschaft eben dieses Unbehagen aus, das ich durchaus auch fühle, wenn ich mich in der Welt so umschaue.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Also mit „Schönheit“ sehe ich gar keine Verbindung. Ich sehe die Verbindung eher in der Sinn-Entleerung, dem Verlust des Urvertrauens in eine Kraft, die außerhalb der Materiellen oder Technokratischen liegt.
            Die Sinnfrage wird dann projeziert auf die Natur, die Tiere, die Landschaft, die Region im Urlaub….alles wird dann fotografiert, gepostet, geliked. Das ist in meinen Augen ein Ausdruck von Suche nach Sicherheit, Aufgefangen sein, Loslassen können.
            Wer dieses Versprechen am Besten verkaufen kann, der gewinnt. Früher waren das die Kirchen, dann das Eigenheim und das eigene Auto, heute sind es tik tok , das ICH, der Urlaub oder das vegane Essen.
            Warum kommen Millionen Menschen in das Land ihrer Träume? Zur Erfüllung ihrer Träume, nichts anderes.

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          • Stadtmensch sagt

            Du bist ein Romantiker!

            Nicht, dass es irgendwelche Vorzüge außer Schmerzreduktion hätte, aber ich kann auch Schönheit in einer sauberen Fabrikhalle erkennen. Roboter schnurren vor sich hin und montieren dies und das…
            Der Mensch, der die Sache am Laufen hält, kommt vom Workout und schaut fix in die Logs, ob eventuell Probleme zu erwarten sind.
            Ich fand auch die Idee hinter dem Film „Ex machina“ sehr spannend.
            Könnte mir gut vorstellen, dass es bald eine KI gibt, von der man sich die Lücken im eigenen Denkapparat zeigen lassen kann.

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          • sonnenblume sagt

            Man kann heut so vieles, aber den Tod können wir nicht überwinden. Der ist und bleibt uns. Und dieses endlich sein kann man nicht verkraften. Deshalb versucht man sich mit allen anderen Dingen abzulenken wohlwissend, dass man dem Ende nicht entgehen kann. Da denke ich liegt die Ursache.

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            • Reinhard Seevers sagt

              So sehe ich es auch Frau Dengler!
              Früher und auch in etlichen afrikanischen Kulturen heute noch, gab und ist es Ziel, den Tod zu erreichen. Das Leben wurde und wird lediglich als Weg zum Paradies gesehen, oft als Leid und Elend wahrgenommen….und es war und ist es auch. Heute ist das Leben für uns in Saus und Braus so schön, dass keiner mehr gehen will….es ist vollbracht, aber nicht wirklich sinnbehaftet. Kannste machen, was de willst, irgendwas ist immer.😎

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  10. Frikadellen piet 45 sagt

    moin der Auszug ist sehr gut und da sollte man wirklich mehr drauf achten viel mehr ist interessant dass wenn man Sauenhalter ist man nicht unbedingt Biofutter nehmen sollte da sonst die Sauen nicht unbedingt tragen werden ähnlich verhält es sich für schwangere Frauen die sollten auch nicht unbedingt Produkte mit Bio-Getreide essen so hat es auch ein Professor in Kiel mal gesagt

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  11. Reinhard Seevers sagt

    Das hat Hensel in der gleichen Form schon vor 20Jahren auf einer DLG-Tagung vorgetragen…..
    Hilft nix, weil jeder sich sein eigenes Angstgebäude baut. Wenn hier schon kein Krieg herrscht, so können wir doch wohl Angst vor Gift im Essen haben….meine/unsere Entscheidung.
    Das Ziel bleibt ewiges Leben in bester Gesundheit und Schönheit.💥
    Je länger wir leben, umso teurer wird es, deshalb müssen wir länger arbeiten und mit 70 noch ins Fitnessstudio, damit die Jugend ihre Work+Life-Balance leben kann und auch so alt werden kann.
    Das ist sozial und fair!🦄

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  12. Bergamasca sagt

    Danke schön.
    Allen an den diversen Aktionen dieser Woche Mitwirkenden wünsche ich weiterhin viel Erfolg und aufrichtige Solidarität.

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