Bauer Willi
Kommentare 41

Volksbegehren geht so nicht!

Aktuelle Meldungen vom 8.10.2019:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/Ministerpraesident-positioniert-sich-erstmals-Kretschmann-kritisiert-Bienen-Volksbegehren-deutlich,kretschmann-warnt-vor-bienen-volksbegehren-100.html

https://www.swp.de/suedwesten/staedte/stuttgart/bienen-volksbegehren-kretschmann-spricht-sich-gegen-volksbegehren-_rettet-die-bienen_-aus-38855747.html

Auch Wissenschaftler der Uni Hohenheim sehen das so:

https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?tx_ttnews%5Btt_news%5D=44682&cHash=bb8c4baafce57b4ecb3c57c82f1580a0

 

 

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41 Kommentare

  1. Thomas Apfel sagt

    Hallo Ehemaliger,
    Das Volksbegehren ist durch ein Eckpunktepapier der Landesregierung ersetzt worden.
    Dieses Papier hat die Forderungen des Volksbegehrens voll übernommen und in “Bauernversteh-Sprech” eingebettet.
    Geändert hat sich nix, nicht die Forderungen des Volksbegehren, nicht das Ziel Pflanzenschutzmitteleinsatz bis 2030 zu halbieren, nicht der äußerst restriktive PSM-Einsatz in Landschaftsschutz und FFH Gebieten mit Kontrolle und Sanktionierung durch das landwirtschaftliche Fachrecht. In Naturschutzgebieten wird jeglicher Einsatz von PSM untersagt. Die PSM Mengen sind bis 2030 zu halbieren, Glyphosat- Anwendung sofort zu beenden. Der Anteil Öko-Landbau ist bis 2030 bis auf 40 % auszubauen, dazu sind auch alle staatlichen Lehr- und Versuchsanstalten soweit auf Öko umzustellen,” dass Ausbildung und Forschung auch im konventionellen Bereich NOCH MÖGLICH sind”.
    Wenn ein Kompromiss faul ist, dann Dieser!

    • Genau so ist es!!! Das Volksbegehren wäre ein Rohrkrepierer geworden, die Bevölkerung in BW ist im Ggs zu Bayern dem Volksbegehren ablehnend gegenüber gestanden, es wäre grandios gescheitert, das ist belegt! CDU und BV haben dies aber viel zu spät erkannt und haben dieses dämliche Eckpunktepapier ausgearbeitet, das die Forderungen des Volksbegehrens, wie Thomas Apfel sehr richtig bemerkt, weitgehend übernimmt. Der NABU und die Inititiatoren sind absolut happy, haben ihnen doch die Bauernverbände und und die CDU das Volksbegehren quasi gerettet! Die dummen bleiben die Bauern!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Das Eckpunktepapier ist noch nicht durch.
        Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband und der Badische Weinbauverband
        wird die notwendigen Unterschriften zum Volksantrag beibringen.
        Dann muss sich der Landtag mit dem Thema befassen.

  2. Ehemaliger Landwirt sagt

    ++++++++++++++++++++++++++ Nachrichten/News ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

    Das Volksbegehren PRO BIENE ist krachend gescheitert.

    Das Wahlvolk von BW ist von der Unterschriftenliste ferngeblieben, deshalb haben die Initiatoren das Volksbegehren zurückgezogen.

    Viel besser läuft der von den landwirtschaftlichen Verbänden injizierte Volksantrag.
    Im Bereich des badischen landwirtschaftlichen Hauptverbandes liegen bereits 30.000 beglaubigte Unterschriften vor. ( Die Zahlen des weit größeren Landesbauernverbandes BW liegen mir nicht vor).

    Meines Erachtens war dies nur durch die massive Aufklärungsarbeit seitens der Landwirtschaft möglich.

    Offensichtlich hat die Vernunft doch noch einen Platz in den Köpfen der Bevölkerung, macht weiter, im Bundesumweltamt gibt es noch genug, die man über eine Landwirtschaft überzeugen muss, die sowohl das Überleben der Bauern und der Insekten sichert.

  3. Nicht "weiter so!" sagt

    Das angebliche Ende des “Malsr Wunders” aufgrund der Lobby- Aktivitäten. Leute, es wird noch mehr aufrütteln und es wird zu Gegenmaßnahmen kommen. Glaubt doch nicht, dass ihr da irgendwas gewonnen habt! Lernt besser dazu.

  4. Nicht "weiter so!" sagt

    “Geht der Giftbauer, leben die Arten” Es kann nicht sein, dass “pflanzenschutzverliebte”, engstirnige und gierige, dumme Bauerntölpel, die sich gerne auch diese und jenes Bankett einverleiben, die Landschaft prägen, indem sie alles vergiften, was nicht “Pflanze” ist (Pflanze ist nur euer Drecks-Mais, euer Drecks-Weizen und eure Drecks-Zuckerrübe! – Wie entsetzlich dumm kann der sein, der dieser Arbeitsweise eine Zukunft zuschreibt! Geht bitte, ihr Giftbauern, die Arten werden es euch danken! Geht mal, sterbt weg, das ist für die Arten sehr gut!

  5. Obstbäuerin sagt

    Ich habe mir den vom LfU (Landesamt für Umwelt) 2016 herausgegebenen Band:
    “Die Tagfalter von Berlin und Brandenburg” gekauft und meine Schmetterlings-Fotosammlung von 2017 bis 2019 mit den dokumentierten Faltern verglichen. Brandenburg ist darin so kartiert, dass man sein Gebiet sehr schön vergleichen kann. Dabei ist mir aufgefallen, dass fünf Schmetterlingsarten, die ich fotografiert habe, bei uns bis 2016 gar nicht mehr vorkommen und zwei, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, die fast in ganz Brandenburg nicht mehr vorkommen sollen. Entweder hat man sie übersehen, was ja möglich ist oder sie haben sich wieder angesiedelt, was zu begrüßen wäre. Da es sich z.T. um sehr schöne Tagfalter handelt, sollte das eine Pressemeldung wert sein aber ich wette 1 zu 100, dass mir als Laie (und schlimmer, konventioneller Obstbauer) wenig Glaubwürdigkeit geschenkt wird.

    • firedragon sagt

      Obstbäuerin,
      da bist Du nicht allein.
      Bei uns auf den Flächen hat jemand, der sich sehr stark für Insekten – und Vogelwelt interessiert und seit Jahrzehnten auch dokumentiert, eine Sorte Tagfalter gesichtet, der in unserer Region als ausgestorben gilt.
      Und das ebenfalls bei Konventionell – ein Unding, aber so was von 😉

      • Inga sagt

        Der konventionelle Anbau lässt doch auch Ökologie zu, oder?

        Manche können sich das nur nicht vorstellen!
        Die wissen ja auch nicht, dass das “Ackergift” vom integrierten Pflanzenschutz stammt, bzw. danach angewendet wird!

        Ist es denn so schön, wenn man seine Dummheit lauthals demonstriert?

    • Sabine sagt

      Es gibt naturwissenschaftliche Vereine und Schmetterlingsfreunde, die manchmal auch im Internet Foren haben. Viele würden sich sicher freuen, wenn Du dort deine Schätze einstellst. Ich kenne das Helmholtz-Zentrum und den Naturwissenschaftlichen Verein Wuppertal, die beide sehr viel im Bereich Falter arbeiten.
      Vllt. hat die naturwissenschaftliche Fakultät in deiner Nähe auch mal Lust auf einen Besuch bei dir. Studies müssen so weit ich weiß, immer noch Exkursionen und Kartierungen machen. Die auf einen Hof zu bekommen wäre sicher für Studis und Landwirte gleich interessant.
      Merke: Was nicht im Internet oder einer Statistik auftaucht, das gibt es nicht.

      • Obstbäuerin sagt

        Eingeladen habe ich schon viele, Sabine aber gekommen ist ganz selten jemand. Die neueste Masche der Landwirtschaftsgegner, die uns die Vernichtung der Insekten und Pflanzen vorwerfen lautet: “die Existenz von ein paar Schmetterlingen sagt gar nichts über die Biodiversität aus”. Die Argumente werden angepasst, wie es ihnen gefällt aber das kennen wir ja – erst haben wir die Honigbiene umgebracht und als das entkräftet war, ging es schon immer nur um die Wildbiene.

    • bossmann_marta sagt

      Unser Nachbar (konventioneller Landwirt) hat seit einigen Jahren Bienen, die kommen gut mit der Konventionellen Landwirtschaft zurecht. Wir haben ebenfalls inmitten konventionell bewirtschafteten Flächen von der Mücke über Nachbars Bienen, Hummeln, Hornissen, verschiedene Käfer und Libellen alles.
      Aber sie sind wie die Kinder, was nicht sein soll, da macht man Augen und Ohren zu und sagt seh ich nicht.

  6. Friedrich sagt

    Willi , gut das du die Öffentlichkeit informierst. Mit den “Grünen Kreuzen” hast du die NGOs völlig überrollt , sodaß die volle Pulle überall deine Aktion schlecht reden , aber unsere Werbeflächen (Acker,Grünland) sind eben größer und überall stehen Kreuze. Hier im Norden sind es aber noch zu wenig. An jeder Bundesstraße und vielbefahrener Landstraße sollte auf jedem Feldstück ein grünes Kreuz stehen. Die Masse machts halt ! Die meisten unserer Mitbürger halten die hiesige Landwirtschaft für wichtig , schweigen aber . Die wenigen NGO-Leute schreien aber umso lauter. Deshalb meine Bitte an die schweigende Mehrheit, lauter zu sein , denn das Erwachen wird später schlimm werden , denn die NGOs mit der ideologisch verknüpften Politik in Berlin reißen unser Land und unseren Wohlstand in den Abgrund. Die Zerstörung unserer Kraftwerksindustrie und Automobilindustrie sollte Warnung genug sein. Damit geht die Endindustriealisierung immer weiter und die Arbeitslosigkeit wird immer mehr steigen . Das werden wir im nächsten Jahr erleben , wenn das Ausmaß dieser politischen Entscheidungen erst richtig zum Tragen kommen. Die Manager der großen Unternehmen können bei so einer kaotischen Politik nur reis aus nehmen. Jedes Jahr verlieren wir per Saldo schon rd. 100.000 Auswanderer, weil diese Spitzenkräfte es mit der Drangsalierung nicht mehr aushalten und lieber in Freiheit arbeiten und leben wollen. Dafür bekommen wir dann die zukünftigen Hilfsarbeiter . Wenn man die bestausgebildeten Auswanderer mal auf 30 Jahre hochrechnet , dann sind das 3 Mill. Elitekräfte die uns hier bitter fehlen werden.

    • sonnenblume sagt

      Die schweigende Mehrheit entscheidet jeden Tag an der Kasse was sie möchte. Die NGO-Leute schreien so laut weil sie bei der Mehrheit der Bürger kein Gehör finden und anders keine Möglichkeit sehen, ihre Vorstellungen durch zu setzen. Allerdings verfügen sie selber über eine gewaltige Lobby, obwohl sie das bei anderen Verbänden als schwer verwerflich ansehen.

  7. Walter Parthon sagt

    Letzte Hoffnung Kanzlerin!
    open mail
    Betreff: Agrarpaket von Ministerinnen Klöckner und Schultze
    Liebe Frau Dr. Merkel,
    ich schreibe Ihnen als Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Starkenburg. Dieser Verband umfasst die 5 südhessischen Landkreise und vertritt über 3.000 Mitglieder.
    Deutschlands Landwirte haben sich in den letzten Jahren verschiedensten Herausforderungen angepasst, wie die Abschaffung der Quoten für Milch und Zucker, die Einführung von Zertifizierungen als Voraussetzung für die Listung im LEH, steigende Qualitätsanforderungen an die Produkte, steigender Kostendruck und erhöhte Anforderungen an die Art und Weise der Tierhaltung. Trotzdem erreichten wir bei Obst und Gemüse eine bisher nie dagewesene Rückstandsfreiheit von Pflanzenschutzwirkstoffen. Sogar die strengen ALDI-Vorgaben wurden zu 95% erfüllt. All diese Anpassungen waren stets mit einem Strukturwandel verbunden, der vorwiegend die kleineren und mittleren Betriebe erfasste. Das neue Agrarpaket, die Insektenschutzvorgaben, die Verschärfung der Düngeverordnung in Verbindung mit den Klimazielen, erfüllen uns mit ernster Sorge:
    Die Verbote der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldünger in Schutzgebieten gleichen einer Enteignung. Viele Obstanlagen und Weinberge liegen in Schutzgebieten, ebenso Gemüsefelder in der Rheinebene. Je nach Gestaltung der Ausführungsverordnungen sollen bis zu 2 Mio ha bundesweit betroffen sein, darunter auch ein beträchtlicher Anteil Privatbesitz, der plötzlich wertlos ist. Betriebe, die investieren wollen, können so unter die Bonitätsgrenze fallen. Das Gleiche gilt für die Ackerrandstreifenbreite von 10 m, die weder gedüngt noch behandelt werden darf, obwohl randscharfe Technik zur Verfügung steht! Wir haben 28 % Ackerflächenanteil in Deutschland; soll nur die Ackerfläche für den Insektenschwund verantwortlich sein? Viele Flächen werden gar nicht mit Insektiziden behandelt. Außerdem sind gerade in Süddeutschland aufgrund geomorphologisch bedingter Kleinstrukturierung genügend Refugien vorhanden, die ein Aussterben von Insekten unmöglich machen. Die Masse der Insekten wird zwar reduziert (weil wir den Kartoffelkäfer und die Rapsschädlinge bekämpfen), aber nach kurzer Zeit sind alle Insekten aus den Refugien wieder eingewandert. Außerdem verfügen wir über zahlreiche nützlingsschonende Wirkstoffe.
    Die Verschärfung der Düngeverordnung bedeutet für die Sanierungsgebiete eine Reduzierung der Düngergaben auf 20 % unter Bedarf. Gerade in der Rheinschiene wurden wir trotz hervorragender Nitratwerte in den Grundwässern als Sanierungsfall eingestuft. Die wenigen Brunnen, welche den Grenzwert von 50 ml/l überschritten, wurden ohne Durchführung einer Ursachenanalyse, welche wir seit 10 Jahren fordern, als von den Landwirten beeinflusst bezeichnet. Die Landwirte vor Ort kennen bei einigen Brunnen die Ursache für die Belastung, wurden aber nicht gehört. Dabei hat die EU die 20%ige Düngereduktion gar nicht gefordert. Baden Württemberg hat es geschafft, mit seiner Schutz- und Ausgleichsverordnung in den zurückliegenden 20 Jahren den Landesschnitt der Nitratwerte um 22 % zu senken und das ohne Zwangsmaßnahmen. Die Landwirte wurden in Kooperation mit den Wasserversorgern an niedrigere Düngung herangeführt. Sollten Ertragsdepressionen aufgetreten sein, wurden diese von den Wasserversorgern erstattet. Warum straft man uns so ab?
    Liebe Frau Bundeskanzlerin, ich möchte Sie eindringlich bitten, das Agrarpaket zurückzuziehen und zu überarbeiten, und zwar bitte zusammen mit den Bauernverbänden. Ebenso möchte ich Sie bitten, die 20%ige Düngeeinschränkung unter Bedarf nicht zuzulassen. Stattdessen einen bunten Strauß von Maßnahmen, wie ihn die Wasserrahmenrichtlinie bereits praktiziert.
    Sie sind unsere letzte Hoffnung!
    Wir sind jederzeit zu einem Gespräch bereit!
    Es grüßt Sie freundlich
    Willi Billau
    Regionalbauernverband Starkenburg
    Vorsitzender

    • boss_marta sagt

      Warum spricht hier keiner von der Einleitung von Stickstoff und Phospor über die Mischwasserkanäle in die Flüsse? Ist das noch nicht angekommen, oder entsprechen die Zahlen nicht der Wahrheit? Facebook: Christian Lohmeyer

  8. BerndK sagt

    Ich möchte mal behaupten, dass unter dem Strich völlig egal ist ob “biologisch” oder konventionell Landwirtschaft betrieben wird. Beide Betriebsformen wollen doch eine vermarktbare Frucht ernten und nicht irgendwelche Blumenwiesen. Und damit raubt jede Form von Landnutzung den Insekten Lebensraum. Der Nachteil der “ökologischen” Landwirtschaft ist ein höherer Flächenbedarf um die gleiche Menge an Nahrungsmitteln (und dabei geht es bei der Landwirtschaft !!) zu erzeugen. Insekten können mit einer nach Demeter Richtlinien bewirtschafteten Monokultur genau so wenig anfangen, wie mit einer konventionellen. Wir sollten eher eine Intensivierung der vorhandenen Flächen betreiben, und evtl Flächen im Sinne des Umweltschutzes aus der Produktion herausnehmen. Wichtig ist, dass die Versiegelung und Zersiedelung der Landschaft gestoppt wird und nicht, wie Landwirtschaft betrieben wird und ich wage zu bezweifeln, ob der ökologische Landbau mit einem tendenziell höheren Flächenverbrauch hier besser liegt.

  9. Elisabeth Ertl sagt

    Danke Willi, dass Du so viel ÖFFENTLICHE Aufklärung vorantreibst. Die Bauern haben zu lange unterschätzt, was es bedeutet, dass wir in der Medienwelt leben: was dort nicht präsent ist, existiert für viele Menschen nicht. So kann buchstäblich der Boden der Realität zerstört werden, was man als Bodenarbeiter nicht für möglich gehalten hat. Die NGOs sind Medienprofis, das ist ihr Erfolg. Und man kann sich nur in den Medien mit ihnen messen.

    • sonnenblume sagt

      In einem Fernsehbericht wurde gesagt, dass sich noch keine vorherige Regierung so intensiv mit Meinungsumfragen beschäftigt hätte. So bleibt es ja nicht aus, dass sich die Politiker an diesen Umfragen orientieren und dabei die Realität ausblenden, bzw. denken, dass sie genau das umsetzen was der Bürger möchte. Leider haben sie bis heute nicht begriffen, oder wollen es auch nicht sehen, dass Umfrage und Wirklichkeit nicht überein stimmen. Erschwert wird unsere Situation doch auch dadurch, dass viele Stellen schon mit “kritischem ” Personal besetzt wurde, das die für uns wichtigen Entscheidungen trifft. Ob wir es schaffen, auch mit viel Medienpräsenz, diese Verkrustungen aufzubrechen, ist doch fraglich.

      • Obstbäuerin sagt

        Nicht nur fraglich, Sonnenblume, sondern fast unmöglich. Wir hatten an zwei Tagen Besuch von Rundfunk- und Fernsehjournalisten. Gefilmt wurde für Brandenburg aktuell 19.30 Uhr. Wir haben ein grünes Kreuz vor unserem Hoftor und ich habe “zufällig” die letzten grünen Kreuze gestrichen. Es wurde auch hinterfragt und gefilmt aber nicht gesendet (bis auf zwei Sätze zum Frostschaden in unseren Äpfeln).

        • sonnenblume sagt

          Wie unabhängig sind unsere Medien noch? Das ist meines Erachtens ein weiteres großes Problem. Sie müssten in jedem Fall beide Seiten zu Wort kommen lassen und anschließend die Berichte nicht ihren Wünschen entsprechend zurecht schneiden. Leider gehört Objektivität wohl der Vergangenheit an.

        • Bauer Willi sagt

          Der MDR hat bei mir angerufen und um Hintergrund-Information nachgefragt. Bitte mal schauen, ob davon was zu finden ist. Ich habe so viele Anfragen, dass ich nicht bei allen nachverfolgen kann, was damit passiert. Bei Erfolg bitte hier einstellen.
          Danke
          Willi

          • Thomas Sander sagt

            https://www.ardmediathek.de/mdr/player/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9hZjg0M2FkZi02MDViLTQwNjUtOTNhZC0xMGI5NGZjM2Y5OWQ/landwirte-protestieren-gegen-agrarpaket

            Das ist das Ergebnis.
            Der MDR war bei uns auf dem Hof und hat stundenlang gefilmt. Ich habe versucht, dem Filmteam zu erklären, was wir machen und warum wir es so machen. Ich habe über Bodenfruchtbarkeit, Erosionsschutz, das abwägen von Pflanzenschutzmassnahmen, Insektizidverzicht, die biologischen Vorteile der Direktsaat und vieles mehr gesprochen. Das Filmteam war sehr Interessiert . Letztendlich ist es aber der Redakteur, der entscheidet, was in den Bericht kommt und was nicht. So werden die Filmschnippsel nach Gutdünken des Regisseurs zusammengesetzt. Letztendlich ist die Botschaft, die ich den Filmleuten mitgegeben habe, ziemlich verfälscht worden. Mein Fazit daraus ist, dass wir keine Chance haben, unsere Botschaft über die ÖR Medien unverfälscht in die Gesellschaft zu senden.

            • Thomas Apfel sagt

              Die Medienbrüder und Schwestern sind in den Gedanken, dass Glyphosat Insekten tötet, so verliebt, dass kein Reden etwas nützt.
              Wenn ein Verfahren Insekten und Bodenleben tatsächlich tötet ist es der Pflug und der Striegel.
              Ich denke auch nach jedem Termin mit dem RBB: Eigentlich muss man sich das nicht antuen, wenn jedesmal irgendein Müll aus eigentlich guten Gesprächen wird. Die lassen nur die Sätze stehen , die entweder aus dem Zusammenhang gerissen den Bauern dämlich dastehen lassen oder nichtssagend sind. Die Medien transportieren schon lange keine Berichterstattung mehr sondern Meinungsgesülze irgendwelcher allwissenden Redakteure, Schauspieler und selbsternannter Untergangspropheten. Trotzdem muss man im Gespräch bleiben, unsere Zeit kommt, wenn statt des angeblichen Untergangs der Insekten und Vögel unsere Ernährung wegen politischer und anderer Krisen tatsächlich gefährdet ist.

            • Brötchen sagt

              Ist auch meine Erfahrung! Am besten lässt man sich das bezahlen, dann hat man wenigstens nicht umsonst die Zeit ans Bein gehängt.

  10. firedragon sagt

    Guten Morgen,

    Der Bericht der Wissenschaftler von Hohenheim hält ganz sachlich das Unvermögen der Treiber des Volksbegehren vor Augen.

    Ich hoffe nur, dass die Menschen ihre Hirne mal so langsam benutzen.
    Und aufhören, vorgekauten Schwachsinn zu glauben und auch noch weiter zu verbreiten.

    Und liebe Bio-Anhänger, werdet endlich wach! Auch im Bioanbau gibt es Schädlings – und Pilzbekämpfung.
    Jetzt flüster ich Euch noch was dazu : da sind Mittel dabei, die für Konventionell gar nicht freigegeben sind, denn – die Menge macht das Gift ! (s.Kupfer)

    • Sabine sagt

      Ja, aber so wird er in den Medien nicht dargestellt. Da wird ein Biohof gezeigt, der gemahlenen Bergkristall und gute Gedanken ins Wasser rührt, damit die Bäume sich wohlfühlen und die Früchte besser schmecken (NDR). Dass dort auch giftige und problematische Mittel benutzt werden, weiß kaum jemand. Die wären ja auch schön blöd, wenn die z.B. ihre Pyrethrum-Mittel als unspezifische, neurotoxische Kontaktgifte beschreiben würden. Da wird der Pflanzenschutz mit Flower-Power betrieben, nicht mit Gift.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Die haben Jahrelang behauptet, sie würden keine Pestizide anwenden, was ja gelogen war. Aber der Verbraucher hat es gelaubt und war der Überzeugung, der mit dem Spritzanhänger ist immer ein Konventioneller.

        Wir müssen uns auch sagen lassen, dass wir den Verbraucher nicht aufgeklärt haben.

        Inzwischen sagen die, sie würden keine syntetischen PSM anwenden, ob das der Verbraucher versteht?

        • firedragon sagt

          Sabine, Ehemaliger Landwirt,

          der Verbraucher glaubt immer noch.
          Glaube ersetzt allerdings nicht Wissen.

          Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich für meine Arbeit einmal rechtfertigen muss. Wobei da ein himmelweiter Unterschied besteht zwischen Frage und Antwort oder sich an den Pranger stellen lassen zu müssen.

          Es ist auch nicht meine Aufgabe zu erklären, was und wie viel in der Biolandwirtschaft gespritzt wird.
          Nur sollte jeder erst einmal nachfragen, dann denken und ggf. nach Gesprächen ein Thema für sich beurteilen.
          Eigentlich ganz einfach. Möchte man meinen.

    • Tobias Hilbricht sagt

      @firedragon: Die Stellungnahme der Hohenheimer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Artenschutz-Volksbegehren in Baden-Württemberg (siehe Verknüpfung in diesem Blog) enthält diesen Punkt:
      “Der erste Schritt wäre also etwas gegen die Strukturarmut unserer Landschaft zu unternehmen: Beispielsweise ein verpflichtender Grünstreifen am Rande großer Äcker.”
      Für mich hört sich das vernünftig an, aber ich habe aktuell aus Zeitung (z. B. Kölner Stadtanzeiger v. 23.10.19) und Fernsehen Landwirte vor Augen und Ohren, die das als “kalte Enteignung” bezeichnen; dabei wird berichtet, dass landwirtschaftliche Betriebe entlang von Feldwegen Land stillschweigend intensiv bewirtschaften, welches als Wegrain der Gemeinde gehört (siehe z. B. https://schleswig-holstein.nabu.de/politik-und-umwelt/landnutzung/landwirtschaft/praxis/21239.html).
      Die Stellungnahme der Hohenheimer nimmt aber nicht nur die Bauern und Bäuerinnen in die Pflicht, sondern auch das andere Ende der Nahrungskette: “Der Wunsch nach Verzicht auf Pflanzenschutzmittel steht zudem in krassem Widerspruch zu dem tatsächlichen Verhalten der Verbraucher. Solange im Supermarkt ausschließlich optisch makelloses Obst und Gemüse nachgefragt wird, wird die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln nur schwer gelingen”.

  11. Obstbäuerin sagt

    Auch diese Wissenschaftler haben die Gewissheit, dass die Insekten flächendeckend bedroht sind und die Ziele des Volksbegehrens nur etwas abgemildert werden müssen. In der Praxis ist es jedoch so, dass sich die Faktenlage ähnlich der beim Nitrat darstellt. Bevor nicht über ein flächendeckendes Monitoring (das jedoch mindestens 3-5 Jahre in Anspruch nehmen wird) die sehr unterschiedlichen lokalen Gegebenheiten ermittelt sind, sollte auf irgendwelche gutgemeinten Vorschriften oder noch schlimmer Gesetze verzichtet werden.
    Ich fordere deshalb, jegliche Entscheidungen für mindestens 5 Jahre aufzuschieben und dann anhand der ermittelten Fakten lokale Abstufungen der geforderten Maßnahmen vorzunehmen. Wenn z.B. im Krefelder Naturschutzgebiet, in dem schon seit vielen Jahren keine Pflanzenschutzmittel und Glyphosat verwendet wurden, die Insektenmasse um 75% zurückgegangen ist, dann ist das ein ROTES GEBIET. Unser Obstanbaugebiet, das 10 mal größer ist als Krefeld, wo seit 40 Jahren sowohl Pflanzenschutzmittel als auch Glyphosat zur Anwendung kamen, jedoch eine hohe Insektenvielfalt und Masse aufweist, wäre dann ein GRÜNES GEBIET.

    • Mark sagt

      “Auch diese Wissenschaftler haben die Gewissheit, dass die Insekten flächendeckend bedroht sind und die Ziele des Volksbegehrens nur etwas abgemildert werden müssen” Richtig. weil sie wissen, dass auch sie von dem aufgeblasenen Hype profitieren werden.

  12. Walter Parthon sagt

    SO ZERSTÖRT MAN DIE EIGENE HEIMISCHE LANDWIRTSCHAFT. Auf die Fragen meines FDP – Kollegen Dr. Christoph Hoffmann im Deutschen Bundestag nach den Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der deutschen Landwirtschaft kommt die klare Antwort der Bundesregierung: Man verbietet bei uns Pflanzenschutzmittel, importiert dann aber Lebensmittel aus dem Ausland, die mit Hilfe genau dieser Pflanzenschutzmittel produziert sind und bringt sie dem Verbraucher auf den Tisch.
    Das verstehe, wer will. Entweder die Pflanzenschutzmitteln sind schädlich, dann muss man sie verbieten und darf so produzierte Lebensmittel auch nicht importieren. Oder sie sind nicht schädlich, dann ist es selbstzerstörerisch, sie hier zu verbieten und anschließend zu importieren.
    Die Bundesregierung ist durch fachliche Argumente offenbar nicht mehr zu erreichen. Sie folgt einem populistischen Mainstreem und zerstört damit nicht nur bäuerliche Existenten, sondern schädigt nachhaltig die gesamten Strukturen im Ländlichen Raum. Mit dem sogenannten ‘Agrarpaket’ hat die landwirtschaftsfeindliche Politik dieser Regierung einen traurigen Höhepunkt erreicht.
    Es wird Zeit, dass wir uns wehren. Es ist gut, das wir am 22. Oktober auf die Straße gehen. Mit einer friedlichen, aber kraftvollen Demonstration für unsere berechtigten Interessen.

    • Oberländer sagt

      Eine einfache Demonstration, auch von sehr vielen Kollegen
      wird diese Politiker nicht zum Umdenken bewegen.
      Es braucht eine Bewegung der Massen .
      Und denkt daran , auch Gandhi bewegte viel.

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