Bauer Willi
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Vergleich Bio – Konventionell

Es gibt nicht viele (seriöse) Quellen für einen Vergleich von Bio-Betrieben mit konventionellen Betrieben. Die Daten sind sehr gut aufgeschlüsselt und so selten zu finden.

FachinformationÖkobetriebe_06_2024 21.02.2024-erg Wag

https://llh.hessen.de/unternehmen/unternehmensfuehrung/buchfuehrungsergebnisse/ergebnisse-oekologisch-wirtschaftender-haupterwerbsbetriebe-des-wj-2022-23/

Die Daten werden seit vielen Jahren erhoben, die Betriebe bleiben nahezu gleich, so daß auch die Entwicklung über die Jahre interessant ist. Das letzte beobachtete Jahr ist vom Preisanstieg durch den Ukraine-Krieg beeinflusst.

Wir sind zur Zeit in Südtirol, wo die Preisdifferenz bei Äpfeln von Bio zu Konventionell schmilzt wie der Schnee in der Sonne.

Das Angebot an Bio-Lebensmittel in den Geschäften war unserer Einschätzung nach geringer als in Deutschland. Es scheint den Verbraucher in Italien weniger zu interessieren.

Da die Zertifizierung für Grünland und Oliven relativ einfach möglich ist und die Zuschüsse einfach zu erlangen sind, sind doch erhebliche Flächen bio-zertifiziert. Das entspricht auch den Gegebenheiten in Deutschland, wo Betriebe mit Grünlandnutzung eher auf Bio umstellen als Acker- oder Gemüsebau-Betriebe.

 

 

 

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28 Kommentare

  1. Georg Johann Brand sagt

    Das Dilemma des Öko-Landbaus zeigen 3 Zahlen: Flächenbelegung aktuell ca. 12% (BLE), Anteil am Lebensmittelmarkt monetär rund 7% (BÖLW), Anteil am Nahrungsmittelverbrauch rd. 5% (eigene Schätzung durch Rückrechnung über die Verkaufspreise). Man stelle sich jetzt vor wir hätten 100% Öko !

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    • Arnold Krämer sagt

      Auf einem nicht geringen Teil der statistisch erfassten Ökoflächen findet keine ernsthafte Nahrungsmittelproduktion weder für Mensch noch Tier statt. Da geht es den Antragstellern praktisch nur darum, die “Staatsknete” (das Heroin “besonderer” Ordnung) abzurufen oder Mindestanforderungen für eine ökologische Tierhaltung zu erfüllen . Ob’s der Biodiversität hilft?? Mir sind keine seriösen Untersuchungen dazu bekannt.

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  2. Jörg sagt

    Als regelmäßiger Kunde in einem Edeka Lebensmittel Supermarkt stelle ich mit großem Interesse fest, dass über die Jahre immer mehr Bioprodukte den Weg in die Regale gefunden haben. Anfangs waren es noch wenige kleinere Regale in bestimmten Ecken, die ausschließlich Bioprodukte verschiedenster Art nebeneinander präsentierten. Man wusste genau, wo die Bioprodukte zu finden waren.
    Die Strategie hat sich inzwischen total geändert. In allen Regalen stehen oder liegen die Bioprodukte zwischen und neben den “normalen” Lebensmitteln. Man muss inzwischen schon sehr aufmerksam auf das Label und natürlich auch den Preis schauen, um sicher zu sein, was man kauft. Die Strategie dahinter scheint wohl klar. Es werden häufig Bioprodukte im Einkaufswagen landen, obwohl der Käufer sie garnicht haben wollte.
    Als Supermarkt habe ich wahrscheinlich eine bessere Marge und kann vor der Öffentlichkeit demonstrieren, dass ich mit meinem steigenden Bioumsatz die Verantwortung für Umwelt, Klimaschutz und Biodiversität sehr ernst nehme.

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  3. Obstbäuerin sagt

    Diesen Beitrag habe ich 2006 für eine regionale Zeitung geschrieben und er wurde sogar abgedruckt. Obwohl sich inzwischen einiges geändert hat, sind die Probleme im Grunde immer noch die Gleichen: “Öko-Landwirtschaft – gesund für Natur und Mensch ?
    Sollte diese These stimmen, sind in Deutschland etwa 10 Millionen Menschen (darunter viele Kinder und ältere Menschen) aufgrund ihrer Armut von gesunder Ernährung ausgeschlossen. Außerdem müssen sie mit dem schlechten Gewissen leben, sich weder gesund zu ernähren, noch etwas für die Umwelt zu tun. Die Erzeugung »biologischer Produkte« ist mit vielen Klischees und gewollten Irrtümern behaftet. Es wäre sinnvoller, diese einmal zu beleuchten, statt sie weiter zu kultivieren.
    Ein großer Irrtum ist z.B., dass Bioobst »nicht gespritzt« wird. Die Mittel, die im Bioanbau zugelassen sind, z.B. Kupfer (ein Schwermetall – chemisch oder biologisch?) sind nur andere und weniger wirksam und müssen aus diesem Grund viel häufiger aufgebracht (gespritzt) werden. Das möchte nur keiner wirklich zugeben, selbst wenn die Richtlinien und zugelassenen und verwendeten Spritzmittel aus Fachbüchern des Bioanbaus oder aus dem Internet jederzeit zu ermitteln sind. Denn auch der Biobauer muss sich und seine Familie von den Erträgen ernähren können. Er ist, wie alle Bauern, ökonomischen Zwängen ausgesetzt und wird deshalb alle Mittel nutzen, die ihm erlaubt sind. Der Mehraufwand und die niedrigeren Erträge sind der Grund, warum Bionahrungsmittel teurer sein müssen. Ob ein Apfel, der mit einem Schwermetall behandelt wird, gesünder ist, als einer der mit einem Pflanzenschutzmittel behandelt wurde, bei denen in beiden Fällen im Normalfall keine Rückstände auf dem Apfel nachzuweisen sind, ist eher eine Frage der Ideologie. Der Preisverfall, der im Moment durch ausländische Bioprodukte in den Einzelhandelsketten zu beobachten ist, wird für den einheimischen Bauern eine große Belastung. Mit diesem Preisniveau wird es ihm kaum möglich sein, die entsprechenden Richtlinien einzuhalten. Wenn die Politik so weiterläuft, wird er früher oder später ganz aufgeben oder zur normalen Landwirtschaft zurückkehren. Auch die Frage, ob Bioanbau für alle Böden gleichermaßen geeignet ist oder bei schlechten Böden eine negative Entwicklung der Bodenqualität für nachkommende Generationen in Kauf genommen werden muss, ist unter Fachleuten strittig.
    Die wichtigste Frage jedoch ist, ob die begrenzte landwirtschaftliche Nutzfläche der Erde für die stark wachsende Weltbevölkerung ausreicht, um sie mit biologischem Anbau (bis zu 40% weniger Erträge) vollständig zu versorgen oder ob es nur für die »verwöhnten Söhne und Töchter« der reichen Industrieländer reicht. Ganz zu schweigen davon, dass noch immer tausende Kinder an Unterernährung und deren Folgen sterben.
    Kurze Zusammenfassung: Bionahrungsmittel, die nach den in Deutschland geltenden Richtlinien erzeugt werden, müssen teuer sein, sonst kann der Bauer nicht davon leben und sind sie teuer, können sich diese Nahrungsmittel nur noch Wohlhabende leisten.
    Wirkliche Verantwortung für kommende Generationen bedeutet, den Boden nicht auszulaugen sondern durch vernünftige Düngung ertragsfähig zu erhalten. Das leistet die normale Landwirtschaft seit vielen Jahren auf mehr als 90 % der zur Verfügung stehenden Nutzfläche.”

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    • Reinhard Seevers sagt

      Sehr gut Obstbäuerin!
      Bio ist der Wunschtraum das Böse dieser Welt durch die Art und Weise des Landbaus zu eliminieren. Es ist sozusagen ein Heilsversprechen, die Freisprechung von den Sünden des eigenen Handelns. Es wird derart aufgeladen mit dem Versprechen die Tiere gut zu behandeln, die Arten zu schützen, die Biosphäre zu schützen, sich gesund zu ernähren, das Klima zu retten, den Boden und das Wasser zu schützen, den Menschen gar zu heilen.
      Dieses Wundermittel religiösen Ausmaßes spricht uns frei von Fehlverhalten aller Art.
      Halleluja!
      Und dennoch stehen die Flughäfen voller Reiselustiger, die Terminals der Kreuzfahrer sind voller Passagiere, die Formel Eins geht viral, das Nutzen von digitalen Medien verbraucht Unmengen von Energie, Kriege toben weltweit….aber Bio wirds richten! Halleluja!

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      • Stadtmensch sagt

        “Und dennoch stehen die Flughäfen voller Reiselustiger, die Terminals der Kreuzfahrer sind voller Passagiere”

        Der moralisch weit oben stehende westlich zivilisierte Mensch fährt mit seinem Elektro-SUV gern eine extra Meile für “1a Qualität” direkt vom Hofladen.
        Im LEH kauft er dann nur BIO-Lachs aus “verantwortlicher Produktion” für seinen Omega-3 Pegel. Das hat er so in seinen Hochglanzmagazinen gelesen, dass das gut für ihn ist. Das Elend ist weit weg. Sei es das Sterben im Schützengraben für das Ackerland amerikanischer Investoren oder das Verschwinden der Fischbestände:

        «In vier oder fünf Jahren wird es keine Fischbestände mehr geben, die Fabriken werden schliessen, und die Ausländer werden abwandern», sagte Abdou Karim Sall, Vorsitzender eines Verbandes von Kleinfischern im Senegal, schon 2018 zu «Reuters».
        https://www.infosperber.ch/wirtschaft/konsum/fischmehl-export-afrikas-fische-und-ein-globales-dilemma/

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        • Bergamasca sagt

          Zum Thema Überfischung und Nachhaltigkeit: Letzten Freitag hat Carlo Petrini in einem hiesigen Restaurant, in dem meine Tochter nebenbei bedient, zum SlowFood-Abendessen geladen. Das viergängige Menü bestand ausschliesslich aus Varianten von Kabeljau, der seit dem Spätmittelalter in getrockneter oder eingesalzener Form nach Italien importiert wird und in einigen Regionen zu den “Traditionsgerichten” gehört. (Die Geschichte dahinter ist sehr pittoresk, kannte ich bis gestern auch nicht, gehört aber nicht hierher.) Laut Wikipedia werden mehr als zwei Drittel des auf den Lofoten produzierten Kabeljaus nach Italien exportiert. Remember: Italien hat 7600 km eigene Küste. Tradition hin oder her, so richtig “slow” kann ich Kabeljau wirklich nicht finden…

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          • Stadtmensch sagt

            Interessante Sache: Wie es in den Mittelmehrländern zu einer Stockfisch-Tradition kam: https://polararchiv.blogspot.com/2015/12/stockfisch-als-nahrungsmittel-im.html

            “Zum kulturellen Stellenwert von Fisch als Nahrungsmittel stellte der Mittelalter-Historiker Massimo Montanari fest: „Der konservierte Fisch rief Vorstellungen von wirtschaftlicher Armut und gesellschaftlicher Subalternität hervor; der frische Fisch Bilder des Reichtums, aber eines kaum beneidenswerten Reichtums, denn Fisch macht nicht satt. Er ist ein ‚leichtes‘ Essen, und gerade deshalb eine Fastennahrung, weil er nur von demjenigen voll genossen werden kann, der nicht den täglichen Hunger vor Augen hat. Aus beiden Gründen hatte es der Fisch schwer, in den Kreis der Nahrungsmittel aufgenommen zu werden, die man grundsätzlich positiv bewertete. Man ass ihn, und zwar reichlich; aber in kultureller Hinsicht blieb er immer ein Ersatz für das Fleisch.“ [8]”

            “Und aus einer Quelle aus dem Jahr 1636 lässt er eine Küchenmagd schimpfen: „Mir ist die Fleischzeit lieber als die Fastenzeit […]; viel lieber habe ich doch eine schöne fette Schlackwurst in meinem Kessel und vier Schweinshaxen als solch ein elendes Mittelstück vom Kabeljau!“ [12]”

            Auch gut: Alltag Lofoten:

            ” Schnee fiel während ihres dreimonatigen Aufenthalts fast ununterbrochen. Kleinkinder wurden zur Abhärtung bis zu vier Tage nackt unter das offene Fenster gelegt, wo sie vom Schnee zugedeckt wurden. Ohne Aufheben teilten die Familien ihr Bett mit den Gästen. Stets am Donnerstag begaben sich alle, so wie Gott sie erschaffen hatte, in die Sauna.”

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            • Frank sagt

              Die Magd mochte also keinen Fisch. Viel Schwerarbeiter bevorzugen schwere Kost. Es gab auch Dienstbotenordnungen, in denen festgeschrieben war, den Dienstboten nicht mehr als bestimmte Mengen Krebs vorzusetzen. Der war damals regional oft im Überfluss vorhanden.
              So ändern sich die Zeiten, heute würde wohl fettes Fleisch gedeckelt.

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  4. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Die kleinen Bios hier in meiner Nachbarschaft sind alle nicht mehr da,wenige Grosse mit sehr gut aufgebauter Vermarktung gibts noch,die Alten arbeiten bis zum Umfallen,die Jüngeren kommen deutlich an ihre Grenzen,wenn die Mithilfe der Alten nachlässt.
    Im Pensionspferdebetrieb bis zu 20 Einstellern ist auch eine sehr grosse Fluktuation zu beobachten und das wichtigste Instrument dort ist der Mahnbescheid.

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  5. Andreas sagt

    Die EU-Direktzahlungen bekommt jeder, er muss nur einmal im Jahr seine Flächen mulchen. Daneben gibt es von den Bundesländern Geld für genau definierte öffentliche Leistungen.
    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065968.pdf

    Beim Ökologischen Landbau dürfen nur die zusätzlichen Maßnahmen und die Ertragseinbußen ersetzt werden. Es darf kein zusätzlicher Gewinn erzielt werden
    Smarti schämt sich dafür, dass ihr Mann Ökolandbau betreibt.
    Ich betreibe den Ökolandbau seit 40 Jahren und stehe dazu.
    Das heißt hier offenbar, Smarti ist gut und ich Andreas ist böse !

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    • Smarti sagt

      Andreas, ich schäme mich nicht dafür, dass wir Biolandbau betreiben. Ich finde es aber beschämend, dass viele Biolandwirte ( und noch mehr Leute, die gar nicht in der Landwirtschaft sind ) auf Kosten Aller Landwirte Bio förden wollen. Dies indem sie konventionell so krass verteufeln, dass es in Deutschland schon Millionen Leute gibt, die panische Angst haben vor Pflanzenschutz und Gülle. Die werden alle sterben, aber vorher noch die ganze Landwirtschaft ( auch die Bios ) ruinieren.

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    • Limes sagt

      Landwirte müßen sich nicht für Unterstützung durch Steuergelder schämen oder rechtfertigen. Die Höhe und die Anforderungen werden von der Politik vorgegeben, diese verteilen Steuergeld.
      Fraglich ist ob die Vorgaben der Politik bezüglich der Zulagen/Zuschüsse allgemein sowie z.B die 30% Bio Ziele sinnvoll und auf Dauer finanzierbar sind. Da gibt es doch offensichtlichen Klärungsbedarf, z.B erzielen Bio Betriebe einen deutlich geringeren Ertrag z.B nur den halben Getreideertrag pro ha. Im Ergebnis muß wesentlich mehr von der knappen Ressource Fläche eingesetzt werden. Bio Betriebe erhalten wesentlich höhere Zuwendungen von rund 600 Euro pro ha LF Zulagen vs ca 375 Euro pro LF bei konventionellen Betrieben.
      Die Mehrzahl der Verbraucher wollen gut und günstig aber die Politik fördert und gibt als Ziel in Deutschland die Produktion von immer mehr teureren landwirtschaftlichen Rohstoffen vor. Das kann auf Dauer nicht gut gehen zumal es am Ende alle Verbraucher zahlen müßen. Hat in der Vergangenheit nicht funktioniert z.B bei PV Modulen, Medikamenten, Chips…. in Deutschland und wird auch in Zukunft nicht gelingen. Warum sollte es ausgerechnet im Agrar Sektor gelingen?

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  6. Arnold Krämer sagt

    Die Öko-Betriebe hängen am Subventionstropf des Staates und erfahren dieselbe “Wertschätzung” seitens LEH und Verbraucher, sind also doppelt “gefangen”. Wer hätte das gedacht? Die Selbstausbeutung der Familien mit Öko-Landwirtschaft ist noch größer als im konventionenlen Bereich, dient aber einem höheren Zweck (so die allgemeine, auch verbandseigene Lesart).

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  7. Reinhard Seevers sagt

    Das Geilste ist wieder einmal, dass die Kriterien für einen erfolgreichen Betrieb deckungsgleich sind, mit den seit Jahrzehnten postulierten Kriterien erfolgreicher konventioneller Betriebe…..ist doch komisch, dass ökonomische Gesetzmäßigkeiten hier plötzlich die gleichen Wirkungen entfalten. Hätte die Politik das nicht schon früher erkennen müssen? Heiteitei reicht nicht, es muss sich schon lohnen. Dafür gibt es dann noch ne Schippe Steuergeld obendrauf…und dann wird medial herausposaunt, dass Ökobetriebe erfolgreicher sind. Ich schmeiß mich wech.

    Auszug aus dem LLH-Bericht
    Was kennzeichnet die erfolgreichen Betriebe?

    Die 25% erfolgreichsten Öko-HE-Betriebe (sog. E-Betriebe) erzielen mit 175.125 € einen 2,5-fach höheren Gewinn als der Durchschnitt aller ausgewerteten Öko-HE-Betriebe.

    Ihre Flächenausstattung ist 46% größer als beim Durchschnitt (166,62 ha LF ggü. 114,21 ha LF). Mit einem Flächenzuwachs von 30,81 ha haben sie diese im abgelaufenen WJ auch deutlich ausgeweitet.
    Der Viehbesatz ist mit 89,8 VE/100 ha um 29% höher, sie halten im Durchschnitt 75 Milchkühe ggü. 30 Milchkühen bei allen ausgewerteten HE-Öko-Betrieben. In der Milchleistung liegen sie knapp 12% besser, erzielen aber keine besseren Milchpreise.

    Insgesamt erzielen Sie bei Erträgen aus der Tierhaltung ca. 334.500 € oder 110% höhere Erlöse, haben aber bei den betrieblichen Aufwendungen „nur“ ca. 223.500 € höhere Kosten.
    Der Arbeitskräftebesatz ist in den E-Betrieben mit 1,56 ggü. 1,45 AK/100 ha LF geringfügig höher, die Arbeitseffizienz aufgrund der umfangreicheren Viehhaltung aber dennoch besser.

    Wer hätte das gedacht, dass Oma immer die Älteste ist.

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    • Frank sagt

      Und wer hätte gedacht, dass Skaleneffekte auch in Bio wirken?
      Wo doch das schönere Bild immer wieder das vom Bäuerlein mit dem Zottelpferdegespann auf dem Handtuchfeld ist.

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  8. Smarti sagt

    Je mehr der Verkauf von Bio in den Discountern statt findet, desto schlechter wird das Ergebnis. Ich kann mich noch gut an die Warnungen erinnern, das wurde so von unseren Kollegen ( Gemüse ) voraus gesagt !
    Aber Bioland und Co wollten nicht hören. Es gab meines Wissens Abstimmungen bei Bioland, ob das Siegel den Hofläden und Biohändlern vorbehalten bleibt, oder eben in die Discounter geht. Und weil die Politik ja immer von “wir wollen Bio” gesprochen hat, wollte man sich “vergrössern”. Auch haben ja die Biosiegelvergeber kein Einnahmeproblem mit dem LEH, nur die Bauern.
    Der Handel lockt die Lieferanten anfangs mit recht guten Preisen ( aber viel Masse ) und sobald die Lieferbetriebe sich vergrössert (viel investiert) haben und wirklich auf den Handel angewiesen sind, dann sinken die Ankaufspreise.
    Je mehr Betriebe auf Bio umsteigen, desto mehr wird auch der Gewinn sinken. Von unserem Betrieb kann ich wohl sagen, dass wir nicht mehr auf Konvi zurückumstellen würden, sondern der Betrieb würde halt “bis Hobby” verkleinert.
    In der Erinnerung haben wir bei Konvi täglich eine vielfache Menge an Masse bewegt: Rinder umstellen, melken, misten, füttern, Gülle und Mist ausbringen…. dreimal so viel wie heute. Obwohl wir in weitem Umkreis den zweit grössten Betrieb haben (kein Kunststück, es gibt bald keine Kollegen mehr) werden wir lieber aufhören als nochmals zurück zu Konvi. Unser Betrieb ist zum Erstaunen von Bioland nirgends mit Bio angeschrieben, denn wir schämen uns, wie “Bio” die Landwirtschaft in den Medien darstellt.
    Schon mein verstorbener Schwiegervater hatte immer gesagt, Bio ist die Sterbephase vor dem Tod des Betriebes. Aber ein Hof ist ja dann zum Glück nicht weg, er ist nur Ferienwohnung mit Streichelzoo.

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    • Arnold Krämer sagt

      Smarti, ich bewundere immer wieder Ihre Klarheit und Ehrlichkeit in der Analyse und Aussage!

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        • Hauke Jaacks sagt

          Traurig wie wenig Ahnung diese Frau hat.Das ist jeder Strom zu Schade den man braucht um so etwas abzuspielen.Geschweige um diese Veranstaltung stattfinden zulassen usw….

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    • Limes sagt

      ” Es gab meines Wissens Abstimmungen bei Bioland, ob das Siegel den Hofläden und Biohändlern vorbehalten bleibt….”
      Das waren/sind alles nur fromme Wünsche den auch dieses Geschäft folgt/muss denn den Regeln des Marktes folgen. Die Bio Konzerne wie Bioland und andere müßen wachsen wie alle anderen auch sonst werden sie untergehen. Für Wachstum ist eine Präsenz zu den Bedingungen dersLEH unabdingbar. Das sind die Gesetze des Marktes.

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  9. Reinhard Seevers sagt

    “Die staatlichen Zulagen und Zuschüsse erhöhen sich von 602 auf 625 €/ha LF. Sie liegen mit insgesamt 71.381 € pro Betrieb um 47% höher als in den konventionellen HE-Betrieben.”

    Wenn der durchschnittliche Gewinn in 20/23 auf 68000,-€ gestiegen ist, dann sollte man spätestens jetzt vom toten Pferd absteigen.

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