Bauer Willi
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Bauern: Wer profitiert von den Subventionen?

Ich bin auf einen Beitrag im ZDF von Halim Hosny und Patricia Schäfer aufmerksam gemacht worden, der der Frage nachgeht, wer von den Subventionen profitiert. Im ersten Moment reagiert man als Landwirt bei diesem Thema allergisch, weil man erwartet, dass das Bauern-Bashing gleich wieder losgeht. Das ist bei diesem Film nicht so. Die Macher haben in verschiedene Betriebe hineingeschaut und mit den Betriebsleitern über deren Meinung zu den Zahlungen gefragt und was tatsächlich ankommt.

Da ist unter anderem die junge Bäuerin der AbL, die mit 5 Hektar im Nebenerwerb wirtschaftet und Bio-Kräuter herstellt, aber auch der Manager der großen Holding mit 20.000 Hektar, die vor allem Biogas produziert.

Was ich an dieser Sendung wirklich gut finde: es wird ohne Wertung berichtet was ist. Das ist bei Sendungen über Landwirtschaft heute nicht mehr oft der Fall. Lassen Sie sich trotzdem von den ersten Minuten nicht erschrecken, wo brennende Barrikaden gezeigt werden. Und bitte daran denken: der Film ist für den normalen Bürger gemacht und die Zielgruppe sind nicht die Landwirte. Der Film ist aber sehr wertvoll, um ihn als Landwirt all denen ans Herz zu legen, die immer nur über die Subventionen schimpfen.

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36 Kommentare

  1. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Der Film versucht ja die Notwendigkeit der Subventionen zu erläutern. So gut der Film auch sein mag, so sind Subventionen dennoch der falsche Weg. Zum Beispiel die sogenannte Energiewende wird mit Subventionen durchgezogen mit fatalen Folgen. Nein, der morgendliche Podcast von Tichys Einblick leistet da grundlegendere Arbeit:
    https://www.youtube.com/watch?v=6sb-ZHWrKFU
    Übrigens: warum sollte ich die Sorgen einer 20000ha Agrarholding teilen, bei solchen Betrieben ist Subvention das Geschäftsmodell.

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  2. Wolfgang Mayr sagt

    Bauern-Bashing betreiben in Brüssel die mehr als 40.000 Lobbyisten der Agrar-, der Chemie- und Lebensmittelindustrie.

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  3. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Wie wichtig eben genau diese Einschätzung der notwendigen Erfordernisse für eine grundsolide Zufriedenheit der Menschen im weltweiten Gefüge rund um unseren Blauen Planeten ist:

    Jüngstes verabscheuungswürdigendes Beispiel erst Donnerstag letzter Woche beim „Mehlmassaker“ in Palästina, wo Palästinenser in Gaza-Stadt an Hilfslieferwagen Schlange standen, um Mehl zu erhalten. Man eröffnete gnadenlos das Feuer auf dieses Elend von Hungernden, hinterließ von Blut getränkte Mehlsäcke. Unfassbar, dass ein Volk, das für sich selbst bis zum heutigen Tage überaus legitim innerhalb unserer Weltwertegemeinschaft in Anspruch nehmen darf, im dunklen Teil deutscher Geschichte gejagt, verfolgt und bestialisch gemordet, zu eben solchen Verbrechen wider die Menschlichkeit heute befähigt ist. Solche grausamen Horrorszenarien sollten sich auf keinem Fleckchen unserer Erde wiederholen dürfen. Daran müssen wir alle unaufhörlich arbeiten.

    Man mutmaßt bereits, dass dies ein Vorgeschmack dessen ist, wie man einen Großangriff auf Rafah vorbereitet, wo Millionen Menschen derzeit Schutz suchen, vertrieben aus dem nördlichen Gazastreifen.

    Die seit mittlerweile 2 Jahren schaurigen Bilder aus der Ukraine dürfen nicht zur Selbstverständlichkeit in einer strahlenden Parallelwelt werden.

    Wir alle müssen hinsehen, nicht wegschauen! – NIE WIEDER IST JETZT!!!

    Demgegenüber wiederum motivierend die positive Draufsicht, was zufrieden satte Menschen zu leisten befähigt waren/sind, zeigt u.a. ein Ausschnitt unserer Geschichte vor 900 bis etwa 1000 Jahren:

    Im damaligen Wohlstand erschuf der Mensch sowohl technische wie auch kulturell bleibende Meisterwerke, die die Zeit bis in unsere Gegenwart hinein überdauerten: Beeindruckende Baulichkeiten, Kathedralen, die in diesem Zeitraum errichtet wurden, imposante Zeitzeichen unserer Geschichte, Kulturdenkmäler ehemals leistungsfähig satter Gesellschaften. In Ägypten hat man analog dazu auch solche monumentalen Bauwerke errichtet, die gegenwärtig zeitlos prägende Menschheitsgeschichte überliefern können.

    Welche Beispiele sind jetzt nachahmenswert, welche mitmenschlich untragbar!?

    …Selbst darüber müssen unsere hoch intellektuell befähigten Köpfe zunächst einmal medial streiten, obgleich es in dieser Frage überhaupt nichts zu streiten gibt!!!

    Subventionierter HUNGER als bereinigendes Lösungskonzept!?

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  4. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Leider mutieren die gebetsmühlenartigen Bestrebungen, geleitet von einer misslich gesteuerten, in Richtung Brüssel floriender „Entsorgungsstrategie“, wo man diejenigen, die damit auf ihrer Karriereleiter soeben mal unproblematisch hinaufzufallen wissen, weil der goldene Handschlag zeitlich noch nicht möglich war, zum gnadenlosen Bauernvernichtungsprogramm innerhalb europäischer Grenzen. In einer Verkettung unglücklicher Vorgaben und Novellierungen hernach unterstützt, die grundsätzlich nicht demokratisch kontrolliert sind und ggf. verheerendes Unheil in nicht wenigen Fällen anzurichten wissen. – Läuft, die meisten Bauern können diese Totenchoräle singen!!!

    Wir Bauern werden infolgedessen leider hemmungslos abgestraft – es fehlen uns dabei die Gesichter, die eben solche am Schreibtisch initiierten „Missstände“ zu verantworten haben und damit entzieht man uns auch sofort der Möglichkeiten, dieselben Entscheidungsträger in eine persönliche Haftungsverpflichtung stellen zu können. – Das muss endlich per Gesetz geändert werden!!!

    Die Anzahl von Experten mit nachgewiesenem Grundlagenwissen nimmt Jahr um Jahr fatalerweise ab und damit steigt in bedrohlichem Ausmaß die Entscheidungskompetenz derer, die bei wenig Wissen, dafür vorwiegend ideologisch verbrämter Meinung in Gesetze zu gießen, damit in gegenwärtig brandgefährlichen Verdunkelungseffekten die Sonnenseite des bäuerlichen Daseins weitreichend zu übertünchen wissen. – Verordnungen, Erlasse, Restriktionen, TA (technische Anleitungen) etc.pp., ersatzweise pfeilschnell knallhartes Ordnungsrecht, verfolgen die zur „banalen Gewohnheit „gewordenen ERNÄHRER unserer Wohlstandsgesellschaft unaufhaltsam. Verängstigend gepeinigte GLÄSERNE MENSCHEN auf IHREN GLÄSERNEN HÖFEN, die nur den einen Fluchtweg erkennen können: Die rasante Verabschiedung aus diesem gesellschaftlichen Wohlstandsgefüge, das unbestritten viele Gewinner hervorgebracht hat, und dabei mittlerweile schlichtweg die einfach gestrickten Menschlein vergisst, die in nachweislich grundehrlicher Leidenschaft gewillt sind, ohne Unterlass zu ackern, um unser soziales Gleichgewicht aufrecht erhalten zu können.

    Das nur eine Prozent unseres Wahlvolkes – Bauernklasse – klasse Bauern 🙂 – muss dennoch in Kauf nehmen, dass mehrheitsfähiges „Wünscheln“ umzusetzen ist. Wir Bauern müssen also – MÜSSEN WIR WIRKLICH!?

    „Huhn trifft Ei“ versus „Ei trifft Huhn“ in der Literaturepoche der Romantik:

    „Schläft ein Lied in allen Dingen,
    Die da träumen fort und fort,
    Und die Welt hebt an zu singen,
    Triffst zu nur das Zauberwort.“
    (Joseph von Eichendorff)
    ….

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  5. Christina sagt

    Herr Seevers, wir tun uns das auch nicht an und „ergattern“ Aufträge, und wir haben in der Tat mit wenig Leuten schon große Aufträge (z.B. 12Familienwohnhaus mit Tiefgarage) gewuppt! Ja, und man tut sich nicht unbedingt was Gutes, öffentliche Aufträge zu erhalten; mir geht es aber darum, dass es immer heißt, den kleinen Mann oder die Firmen vor Ort zu unterstützen, aber leere Floskeln folgen.
    Wenn ich meinen Mann nach seinem Stundenlohn frage, wird er lachen 😜 Auch bei uns wird oft umsonst gearbeitet.

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    • zmp_nachfahre sagt

      Nur als Ergänzung: öffentliche Aufträge haben auch die Gefahr, daß man am Zeitfaktor scheitert (ist meinem Cousin passiert, der ein kleines Bauunternehmen hatte). Da kommt das örtliche Finanzamt und will Steuern haben – sofort! – aber die gleiche Kommune zahlt die Rechnungen “irgendwann”. Das kann dann schon mal arg knapp werden.
      War das nicht bei irgendwelchen “Hilfen” für die Landwirte genauso?…

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  6. Eifelbauer sagt

    Die Verteilung der Gelder ist ja genau dokumentiert,d.h.man weiss genau wieviel Geld pro Hektar bezahlt
    wird und infolgedessen wieviel der Betrieb XY daraufhin erhält. Interessant wäre doch auch mal zu ermitteln, wieviel Personal- Verwaltungs-,Kontroll-,Sachaufwand z.B. für die Satellitenüberwachung etc.
    das ganze System nach sich zieht. Es ist schon seltsam, dass genau das aĺles nicht hinterfragt wird.
    Man arbeitet sich an denen ab,die, um halbwegs über die Runden zu kommen, mitmachen müssen und
    zwar über alle Betriebsgrössen und – Systeme hinweg, wie der Film ja anschaulich zeigt.
    Wenn das mit dem vielbeschworenen “Bürokratieabbau” ernst gemeint sein soll, dann müsste es doch
    möglich sein mit Ansage beispielsweise innerhalb der nächsten 5 oder 10 Jahre etwa mal 50% einzusparen.

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    • Smarti sagt

      Eifelbauer, na klar, genial ! Die Subventionen für Landwirte und Nabu sind ja Eurogenau abrufbar. Die eingesetzten Mittel pro Jahr bestimmt auch. Also ist die Differenz ?
      Würde mich wundern, wenn die Faktenchecker das noch nicht ausgerechnet haben.

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  7. Smarti sagt

    Dieser Film gefällt mir sehr gut, auch wenn man ihn zwei oder dreimal guckt, es sind sehr viele wertvolle Informationen enthalten und es werden viele Probleme der Landwirte angesprochen. Alle waren sie auf den Demos ! So unterschiedlich die Menschen mit ihren Betrieben auch sind – KEIN Einziger hat über den Schnitt der Jahre einen anständigen Stundenlohn erwirtschaftet. Und das sind ja nun wirklich alles gut ausgebildete, sehr motivierte und intelligente Betriebsleiter. Dass nicht einmal die teuerste, neueste Technologie ausreicht, um in der Lebensmittelproduktion Geld zu verdienen ist schon krass.
    Wäre Deutschland der Arbeitgeber der Landwirte… da hätte die Zollfahndung ja schön Spass – überall unbezahlte Überstunden und zu wenige Urlaubstage, die Arbeitnehmer müssen ihren Arbeitsplatz selber einrichten, bezahlen und sauberhalten… und jeder Zweite ist weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn.
    Warum kann “Deutschland” zwar den Arbeitsplatz und die Arbeitsweise des Landwirts “pingeligst” und mit ganz viel “Misstrauensvorschuss” vorschreiben – aber sich bei der Bezahlung drücken ?
    Ja, sich sogar die jahrelang zu Recht bezahlten Dieselrückerstattung über Nacht ersatzlos streichen ?

    Vor mehr als 20 Jahren haben wir uns viele verschiedene Betriebe angeschaut, denn wir wollten vom alten Anbindestall für Milchkühe weg. Es waren Ställe dabei mit einer grossen Strohfläche ( dann hätten wir nicht neu bauen müssen ) und schon ganz moderne mit Melkroboter. Wir suchten auch nach gebrauchter Technik, um Geld zu sparen… von Höfen die aufhörten. Die Männer fachsimpelten über Technik und Bauen, ich unterhielt mich mit der Landwirtin übers Melken, Kinder und die Tiere. Die Jüngeren noch voller Ideen und mit viel Begeisterung. Aber – und das hat mich sehr erschreckt und damals auch wütend gemacht – die über 50-jährigen waren teils so ausgelaugt, verbittert und enttäuscht von der Welt. Mit meinem Mann habe ich kaum darüber gesprochen, aber ich kann wirklich nicht behaupten, ich wäre nicht gewarnt worden.
    Und eigentlich ist es ja eher noch schwieriger geworden ?

    Als nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag könnte man doch einfach mal den Bahnangestellten den Juni-Lohn ersatzlos streichen und dann schauen was passiert. Und sich dann fragen, ob man diesen Film so ähnlich “gechillt” und reflektiert hätte produzieren können.

    Wer kennt das Spiel “gefragt-gejagt” ? So empfinde ich die Landwirtschaft… als gejagte natürlich. Es gab einige Felder, man konnte etwas Neues ausprobieren, sich vergrössern, verkleinern… aber jetzt gehen Allen immer mehr die Felder aus und das Bürokratie-und Pleitemonster kommt langsam näher. Anders als im Spiel hat der, der unten ist aber nicht automatisch gewonnen – sondern er kommt nicht mehr weg, findet kaum noch einen Ausweg. Also demonstrieren, schreiben und weiter hoffen, dass jemand kommt, der dem Bürokratiemonster den Kopf abschlägt.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Smarti, das Leben ist bunt, so sind auch die Betriebe aufgestellt. Ich habe etliche Kunden, die sich fremdschämen und sich nicht an der Demo beteiligen. Das sind häufig Betriebe mit hohem Eigenflächenanteil, abgeschriebenen Gebäuden, großen Viehbesätzen, guter Produktionstechnik und hoffnungsfrohen Nachfolgern. Das sind meine Auftraggeber.
      Eine Stundenlohnanspruch finde ich für einen Unternehmer etwas spookie. Meine Eltern haben nie den Arbeiterdurchschnitt verdient, dennoch haben sie einen Betrieb aufgebaut, der bis heute existiert. Ich komme selbst auch nicht auf einen Mindestlohn, wenn ich alle Stunden und Fahrtzeiten, Samstag und Sonntag, nach Feierabend etc. exakt mit einbeziehe. Das ist aber mein Problem, ich könnte ja anders arbeiten.

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    • Bauer Willi sagt

      @Smarti,
      danke für die positive Rückmeldung.
      Am kommenden Freitag wird das oben genannte Filmteam durch meine Vermittlung einen Betrieb eines Diskutannten und Autor bei “Bauer Willi” besuchen. Es tut sich was…

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  8. Christian Bothe sagt

    Ein guter Report und ohne Bewertung der verschiedenen Unternehmensformen! Für mich als gelernter Ossi, der intensive LW betrieben und Betriebe über 1000 ha LN und 1500 GV geleitet hat,sind natürlich Prießnitz und DAH das „non plus ultra“ einer zukünftigen LW hier und in der EU! Selbst die „angebliche zukunftsfähige“ Bio -LW arbeitet mit unternehmenseigenen Betrieben von über 4000 ha LN und über 1000 MK, um wettbewerbsfähig zu sein(z.Bsp.: Dennree).

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  9. Christina sagt

    Gut gemachter Film, der die unterschiedlichen landwirtschaftlichen Betriebe zeigt … Nicht-Landwirte sollten sich den Film unbedingt anschauen. Mein Fazit: Euch Landwirten, egal ob mit kleinem oder großen Betrieb, ob im Nebenerwerb, wird das Leben ganz schön schwer gemacht. Planlos, ständig neue Forderungen und riskant, wenn Ihr investieren sollt bzw. müsst. Krass finde ich als Nicht-Landwirtin den Bericht über die DAH-Gruppe. Wenn ich mir überlege, wieviel Subventionen die bekommen und wie breit gefächert die Holding ist, dass ein Nicht-Landwirt CEO der Agrarholding ist und, berichtigt mich, falls ich das nicht richtig verstanden haben sollte, die Landwirtschaft nur nutzt, um Energie zu zeugen. Warum kann ein normaler Landwirt kein Geld erhalten, um z. B. auch Arbeitsplätze schaffen zu können und man auch von einem kleinen Hof leben kann.
    In meinen Augen profitieren nur die großen Betriebe. Das tut schon weh!

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    • Smarti sagt

      Christina, die DAH produziert schon auch sehr viele Lebensmittel, nur einfach nicht kostendeckend. Klar, deren Angestellten arbeiten auch nicht für unter Mindestlohn, wie die Betriebsleiter auf den kleinen Betrieben.
      Banken und andere Geldanleger sind “scharf” auf erneuerbare Energien, die brauchen einen prozentualen Anteil für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Deshalb sind diese Biogasanlagen gut finanziert und auch noch stark gefördert. Ich will mir lieber nicht vorstellen, wie viele Kühe ( auf guten Böden 2 pro ha, also 40´000 ) und wie viel Milch da herkommen würde.
      Je kleiner der Betrieb, desto mehr muss er “veredeln” also Tiere halten oder den Preis der Lebensmittel verbessern, um ein Einkommen zu erzielen.
      Ein von Subventionen bezahlter Arbeitsplatz zu kriegen ? 🙂 . Niemals, wäre auch irgendwie speziell – geschützte Werkstatt Bauernhof ?
      Aber die Möglichkeit zu kriegen, einen Praktikanten für ein Jahr legal beschäftigen zu dürfen wäre schon toll ! Wenn ich einer 19 jährigen Frau, die noch nie in der Landwirtschaft mit Tieren gearbeitet hat, den Mindestlohn bezahlen muss, -sie anlerne und ihr täglich Reitunterricht geben möchte- ja dann rationalisiere ich diese Arbeit weg oder mache sie selber ( logischerweise in unter der Hälfte der Zeit ).

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      • Reinhard Seevers sagt

        Praktikanten sind ein beliebtes Thema in Architekturbüros oder Medienanstalten. Da arbeiten schon mal Leute jahrelang für ein Praktikantengehalt, ohne dass der Staat das fördert. Die Triebfeder ist der Job mit der Aussicht auf eine attraktive Anstellung. OT: Mein Sohn will im September für ein Jahr nach Chile in ein renomiertes Büro….ein Jahr ohne Bezahlung, Kost und Logie frei. Von mir kommt auch kein Geld dafür, muss er selber durch.
        Auf Demeterhöfen läuft auch viel mit Praktikanten, die werden aber von Stiftungen und/oder staatlichen Stellen gefördert, sonst hätten die auch keine Hilfe.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Smarti, mach es wie die Tierrechtler-Gnadenhöfe: Verein anmelden, dann kannst du Bufdis anstellen, die der Staat bezahlt. Und noch mit rührenden Geschichten von Henriette, dem humpelnden Huhn, zusätzlich Spendengelder sammeln.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Christina schrieb: “In meinen Augen profitieren nur die großen Betriebe.”

      DAS stimmt eben so NICHT!

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      • Smarti sagt

        “In meinen Augen profitieren nur die grossen Betriebe” – oder wahlweise auch Massentierhalter bzw. Agrarfabriken. Tausendfach kopiert, tausendfach abgeschrieben… und deshalb, “weil ja nur die grossen mit dem vielen Geld die kleinen vernichten”, Subventionen ganz abschaffen. Ziel erreicht, oder so.

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      • Christina sagt

        Ich sehe das schon ein wenig so, Herr Seevers, auch wenn große Betriebe ebenso ihre Lasten und Sorgen haben.
        Mein Mann ist seit über 30 Jahren mit einem Planungsbüro selbstständig, klein, familiär, fünf Leute, zwischendurch Schulpraktikanten, die von uns auch ein kleines „Gehalt“ erhalten, mit auf die Baustellen genommen werden und bei uns was lernen sollen. Wir planen Ein- und Mehrfamilienhäuser, Umbauten, Industriebauten, Feuerwehren, Kindergärten, machen Energieberatungen, Sanierungen, Gutachten… quer Beet, aber …
        von vielen größeren Aufträgen profitieren meist nur die großen Büros, Ausschreibungen der Gemeinde gehen nicht an die Planer oder Handwerker vor Ort, obwohl ja immer gesagt wird, man will die ansässigen Firmen unterstützen…
        Aber wir sind ja bei den Landwirten… und die werden leider mit am wenigsten unterstützt! Sonst wären viele ja nicht so verzweifelt! Heute Abend läuft im ZDF bei 37 Grad übrigens eine Doku über Depressionen bei Landwirten… Mehr will ich jetzt nicht sagen! LG an alle

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        • Reinhard Seevers sagt

          Christina, das Büro muss ja auch die manpower haben, um große Projekte stemmen zu können. Ich arbeite von Anfang an mit selbstständigen freien Büros und kaufe mir die Leistungen dazu. Damit kann man auch größere Projekte wuppen. Aber ich würde mir niemals antun öffentliche Aufträge zu ergattern. Das sollen Leute machen, die sich der Bürokratie bereits vollends unterworfen haben. Gibt ja viele, die sich derart spezialisiert haben, dass sie von “normalen” Mitbewerbern nie erreicht werden können.
          Auch hier ist Größe aber nicht alles….

  10. Arnold Krämer sagt

    Ein sehr guter Film, an dem wenig zu kritisieren ist. Was allerdings kaum heraus kommt, auch schwierig darzustellen ist:
    1. Die EU-Subventionen sind eine Subvention des Faktors Boden. Der Landeigentümer wird gefördert. Durch die noch breite Eigentumsverteilung (zumindest im Westen) ist es somit auch eine allgemeine Förderung des ländlichen Raums.
    2. Alle Subventionen sind eingepreist. Das Einkommen vieler Landwirte kommt mehr vom Steuerzahler als vom ( nicht identischen) Verbraucher.

    Übereinstimmend der Hinweis von allen Beteiligten auf eine überbordende und teilweise sinnbefreite Bürokratie, die von Ideologen und ihren juristischen „Helfershelfern“ entgegen allen politischen Beteuerungen immer weiter vorangetrieben werden.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Wer nach der politischen Ausrichtung DER Landwirtschaft in 20 Jahren fragt, der bekommt eine Legislatur-bezogene Antwort, aber nie Planungssicherheit. So lange man sich die Weltrettung durch die europäische und speziell die deutsche Landwirtschaft wünscht, ohne die ökonomischen Gesetzmäßigkeiten mitzudenken, so lange wird es nur schlimmer.
      Wo ist der große Besen, der alles auskehrt?

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        • Bauer Willi sagt

          Wirklich? Ich vermisse Konzepte. Bei allen Parteien, besonders aber bei der mit A.

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          • Arnold Krämer sagt

            Es gibt keine Konzepte. Nirgendwo, außer man will das Klima und die Biodiversität retten und den Verbraucher maximal informieren. (siehe z.B. neues Tierhaltungskennzeichnungsgesetz Schwein mit neuer zusätzlicher Bürokratie).

            Niemand ist in der Lage, das Knäuel für die extrem heterogene Betriebe- und Produktionsstruktur der Landwirtschaft aufzudröseln. Neue “Gerechtigkeiten” schaffen dann nur neue “Ungerechtigkeiten”. Wir machen weiter bis zur totalen “Erschöpfung”, auch wenn die jungen Landwirte noch meinen, “über jedes Stöckchen springen” zu können und zu müssen.

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            • Bauer Willi sagt

              @Arnold K.
              Es wäre schon möglich, eine generelle Erklärung abzugeben, wie Landwirtschaft in 10 Jahren aussehen soll und wie man die gedachten Ziele erreichen will. Farm to Fork war ja so eine Idee, nur eben unrealistisch und teilweise auch falsch.

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          • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

            Bevor wir zu Konzepten kommen ist erst mal ausmisten angesagt. Dafür ist das Programm der AFD zunächst ausreichend. Alle anderen etablierten Parteien machen eine Politik der Ideologie. Und damit sind wir auch bei den Subventionen. Werden marktwirtschaftliche Strukturen angestrebt braucht man nicht viele davon. Unser Subventionsdschungel ist deswegen da weil man aus ideologischen Gründen die Marktwirtschaft aushebeln will und sinnlose, nicht marktfähige Projekte finanziert. Zusätzlich zum obigen Video kann man sich auch dieses mit Hans-Werner Sinn anschauen, der erklärt da auch diese Zusammenhänge:
            https://weltwoche.ch/daily/deutschland-im-elend-der-deutsche-star-oekonomom-hans-werner-sinn-ueber-ursachen-und-auswege-der-deutschen-mega-krise/
            Ach übrigens: mit dem Geld für die Bauern sieht’s schlecht aus, Svenja Schulze ist derzeit wieder in Afrika und verteilt reichlich, Genderprojekte, Wasserstoff, usw!

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            • Reinhard Seevers sagt

              Nach meinem Verstämdnis wird eine Abschaffung von Subventionen nicht gleichzeitig Auflagen und Anforderungen beseitigen, ergo verbleibt ein Nachteil in den Erzeugungskosten. Da diese Mehrkosten nicht ohne Änderung der Preisfindung für den Erzeuger ablaufen kann, sehe ich keine Möglichkeit einen Subventionsabbau mit einer parallel laufenden Nichterfüllung der beiden anderen Faktoren zu schaffen….ergo: Die Betriebe hören schlicht auf, zu produzieren. Habeckscher Ökonomie-Kreislauf. (BWL-Lehrbuch 2024, Seite 1 ff)

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            • Norbert sagt

              Nur drei Likes für einen Kommentar, der anregt das Land von rechtsextremen “durchfegen” zu lassen? Spektakulär.

              Es ist halt doch alles schlecht, was früher schon schlecht war.

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              • Smarti sagt

                Norbert, wenn eine Rechte Partei wie die AfD rechtsextrem ist – ist dann eine Linke Partei linksextrem ? Und Grün-Wähler sind … ?

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                • Norbert sagt

                  @Smarti: Na dann korrigiere ich gerne auf “gesichert rechtsextremistisch in mehreren Landesverbänden und ihrer Jugendorganisation ” wenn das besser klingt. Ändert aber nichts.

                  Wer rechtsextres Gedankengut ablehnt ist deswegen nicht linksextrem.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war schrieb:
              “Unser Subventionsdschungel ist deswegen da weil man aus ideologischen Gründen die Marktwirtschaft aushebeln will und sinnlose, nicht marktfähige Projekte finanziert.”
              Aktuell:

              Bundesprogramm „Umbau der Tierhaltung“
              ….Im Koalitionsvertrag 2021 wurde ein artgerechter Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland vereinbart. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt das BMEL ein Konzept aus mehreren Bausteinen. Ein zentraler Baustein ist das „Bundesprogramm zur Förderung des Umbaus der landwirtschaftlichen Tierhaltung“. Weitere sind eine verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung (THK), Änderung im Baurecht, Änderungen im tierschutzrecht sowie eine (zunächst nationale und perspektivisch EU-weite) Ausweitung der Regelungen zur Herkunftskennzeichnung für Fleisch….“
              Das Förderprogramm gliedert sich in zwei Förderstränge, die sich hinsichtlich des Verfahrens und der möglichen Fördersummen unterscheiden: die investive Förderung sowie die Förderung laufender Mehrkosten.
              Investive Förderung…..wer bis zu 500.000,-€ investiert kann eine Förderung von bis zu 60% der Gesamtbausumme erhalten….(Beispiel)
              Förderung laufender Mehrkosten…..bis zu 1500 Mastschweine können 80% der laufenden Mehrkosten gefördert werden…“ (Beispiel)

              Die Antragstellung hat begonnen, die Nachfrage ist wider Erwarten hoch.😎

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  11. Frikadellen piet 45 sagt

    guten Morgen ohne den Film gesehen zu haben erstmal das was ich im Studium gelernt habe durch die Subvention wird unser Gewinn erhöht und dadurch die zu zahlende Steuer die der Staat bekommt der vorher schon viel an die EU bezahlt hat also wird auf diesem Wege Geld zurück erstattet jetzt bin ich gespannt was im Film berichtet wird

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