Bauer Willi
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Unser Gift im Garten…

Wenn die Leute wüssten, wozu so manche Lebensmittel fähig sind. Schließlich machen sich viele Pflanzen ihre Pflanzenschutzmittel selbst. Finde ich gut, dass die Medien auch mal diese Seite darstellen.

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/gartenpflanzen-das-gift-aus-meinem-garten?

Und weil es so gut dazu passt, hier der Kommentar von Ludger Weß mit Fragen an Frau Hölzel vom BUND:

Sehr geehrte Frau Hölzel,

Da Sie Pestizid-Expertin sind, habe ich ein paar toxikologische Fragen zu Pestiziden, die Sie mir sicher beantworten können.

Darf ich noch Kohl essen? Hier finden Sie den Pestizidcocktail eines naturbelassenen Weißkohls. Es sind alles natürliche Substanzen, aber als Pestizidexpertin kennen Sie sich in Chemie gut aus und wissen, dass natürliche Substanzen ebenso zu Krankheit und Tod führen können wie chemisch-synthetisch erzeugte Substanzen, vor allem dann, wenn sie mutagen oder kanzerogen sind. Die hier rot gekennzeichneten Naturstoffe sind krebserregend, die orange markierten induzieren Mutationen und Chromosomenbrüche. Können Sie mir sagen, welche Wechselwirkungen hier entstehen? https://jameskennedymonash.wordpress.com/category/infographics/

Meine zweite Frage betriff Soja. Soja enthält Isoflavone, Lignane und Coumestane. Diese Substanzen sind samt und sonders hormonell wirksam und ihr Gehalt wird durch Verarbeitung im Endprodukt (Miso, Tofu) noch erhöht. Wie steht es hier um die Gefährlichkeit? Sie schreiben ja: “Diese Hormongifte wirken auch schon in sehr kleinen Mengen. Da gilt der Grundsatz ‘Die Dosis macht das Gift’ nicht. Grenzwerte sind überhaupt somit kein Schutz vor Hormongiften” und Sie warnen davor, “hormonell wirksame Stoffe, die in sehr kleinen Mengen Effekte haben” in Verkehr zu bringen. Müssten nicht Soja und Sojaprodukte jetzt verboten werden? Oder gilt das Vorsorgeprinzip in diesen Fällen nicht?

Letzte Frage: Die Kartoffel produziert Solanin, ein hoch wirksames Insektizid, das auch für Menschen schädlich ist und durch Kochen oder Braten der Kartoffeln auf ein verträgliches Maß reduziert wird. Ich liebe Petersilienkartoffeln, aber Petersilie enthält Stoffe, die u.a. zum Schwangerschaftsabbruch sowie zu Leberverfettung, Abmagerung, ausgedehnten Schleimhautblutungen und hämorrhagisch-entzündlichen Infiltrationen im Magen-Darm-Trakt, zu Hämolyse, Methämoglobinurie und Anurie führen können. Können Sie mir aus toxikologischer Sicht weiterhin zum Verzehr dieses Giftcocktails aus Solanin, Myristizin, Apiol und anderen raten oder sollte ich lieber auf diese Lebensmittel verzichten? Offensichtlich hat noch niemand die additive bzw. synergistische Wirkung dieser Gitmischung untersucht.

Da ich mir nach Ihren Warnungen jetzt wirklich Sorgen um meine Gesundheit mache, hoffe ich auf eine rasche Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Ludger Weß

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35 Kommentare

  1. Hannah sagt

    @Reinhard Seevers: Es gibt in meinem direkten Bekanntenkreis mind. einen Kollegen mit dem ich auch lange in Seminaren und Fortbildungen war, der sich selbst bereits mit konv. PSM vergiftet hat und dann auf Öko umgestiegen ist nach dieser Erfahrung. Das ist krass! Das auch Anwender häufig direkt betroffen sind und darüber wird geschwiegen oder es ist Berufsrisiko… Das Zitat „die Menge macht das Gift“ wird häufig im Kontext der Rechtfertigung eben dieses Giftes verwendet. Es ist da einfach nichts schön zu reden.

    • Reinhard Seevers sagt

      Er sollte das PSM auch nicht trinken…..oder wie ist es in seinen Körper gelangt? 🙄

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      • Hannah sagt

        Das ist tatsächlich bei suizidalen Menschen der häufigste Grund für Vergiftungen durch PSM. Aber in dem Fall bei dem jungen Mann einfach durch Anwendung. Auch der Betriebsleiter meines Praktikumsbetriebes hat die gleichen Erfahrungen gemacht und deshalb umgestellt. Mögen Einzelfälle sein. Aber es gibt diese Erfahrungsberichte.

        • Reinhard Seevers sagt

          Kalkstickstoff streuen und Alkohol getrunken zu haben soll ja auch gefährlich gewesen sein….. Welche Kausalität wieder aus einer Korrelation gebastelt wird, liegt immer im Auge des Betrachters.

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  2. Bergamasca sagt

    Der Beitrag mit dem Hinweis auf natürliche Gifte ist voll berechtigt. Ich bin immer wieder fassungslos, wie selektiv die kollektive Wahrnehmung ist. Alle echauffieren sich über Gifte in der Landwirtschaft, haben aber keine Probleme damit, Alkohol und Nikotin zu konsumieren. Oder Lebensmittelzusatzstoffe, Haarfärbemittel, Kosmetika, Lifestyle-Arzneimittel, Modedrogen und insbesondere hormonelle Verhütungsmittel, die nachweislich, na, zumindest krebsfördernd sind und ein hohes Thromboserisiko bergen. All das wird ohne großes Hinterfragen geschluckt und appliziert, weil die Multis es uns so gut verkaufen.
    Gleiche Schizophrenie beim Thema Impfstoffe. Den Kindern werden wichtige Grundimmunisierungen vorenthalten, und sich gegen Corona impfen zu müssen, wird als Zumutung sondergleichen empfunden. Wenn es dann aber darum geht, dass man für den nächsten Urlaub am hintersten Zipfel der Erde eine Impfprophylaxe braucht, rennt man, ohne mit der Wimper zu zucken, zum Arzt. Wenn ich mich dem hier oft verwendeten Diktum anschließen darf, „es kotzt mich an“.

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    • Brötchen sagt

      Bergamasca, das Thema ist durch, dagegen kommt niemand mehr an!
      Auch alles was den sogenannten Klimawandel betrifft.

      Es geht meines Erachtens „nur!“ noch darum halbwegs zukunftsfähige Wege zu stellen, damit man als Betrieb so halbwegs wirtschaften kann. Und das wird schon schwierig!

      Trotzdem kann man trotzdem Aufklärung betreiben….

      https://www.esserwissen.at/

      Hab ich letztens gesehen

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  3. zmp_nachfahre sagt

    Wer zu Pestiziden in Lebensmitteln und ihre krebserregende Wirkung einen (etwas älteren) wissenschaftlichen Artikel lesen möchte (ist allerdings auf englisch): B.N. Ames, M. Profet, L.S. Gold, „Dietary pesticides (99,99% all natural).“ Proceedings of the National Academy of Sciences 87 (19), p. 7777 (1990)
    Der Artikel kann als pdf heruntergeladen werden: http://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.87.19.7777

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  4. Elisabeth Ertl sagt

    Ja, deshalb müssen ja jetzt die Konzerne Labor-Nahrung basteln, da kann man das alles herausfiltern! Ironie off …

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  5. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Ohne einen wirklich soliden Unterbau, sollte man sich in einer solchen Diskussion eigentlich nicht verfangen wollen. Nährt nur unnötige Hyperängste aller Unwissenden.

    Mit den vorstehend angeführten „Naturgiften(?)“ können allenfalls u.a. Bio-Chemiker trittsicher umgehen, die sich in diesem Fach ein paar Semester reingezogen haben. Wer im Chemie-Leistungskurs nicht geschlafen hat, kann unter Umständen auch mitreden…

    In diesem Zusammenhang das Wort „Gift“ zu verwenden, ist bereits begründbar absolut unangebracht.

    Auch mit NaCl kann man ein Menschlein umbringen – die Dosis macht schlussendlich das Gift.

    „Macht euch die Erde untertan…“ 1 Mose 1, 28

    Flora und Fauna entwickelten im Verlaufe der Evolution eigene Schutzmechanismen in Abwehrhaltung gegenüber ihren (Fress-)Feinden, wo sich Lebewesen miteinander schlussendlich auch zu arrangieren wussten, sind ebenfalls wunderbare Symbiosen in solchen Vergesellschaftungen entstanden. – Diese Wunder der Natur sollten wir Menschlein nicht derart in Frage stellen.

    Gerade unsere aktuellen grünen Leuchttürmchen, die die Droge der Macht augenscheinlich in einer sehr unverträglichen Überdosis geleckt haben, missbrauchen vorstehenden Bibelspruch in sehr irrlichterner Art und Weise für ihre eigenen Zwecke; überfrachten die deutschen Bürger bei ihrem Erlebnisausflug nach Berlin heute förmlichst mit GEBOTEN u. VERBOTEN, ohne überhaupt noch sinnvolle Leitplanken respektieren und achten zu wollen, damit nach diesem grünen Katastrophen-Intermezzo in unserem Machtzentrum ein lebenswertes Für- und Miteinander noch möglich sein sollte. Nach ihnen die Sintflut!?

    Wasch‘ mir den Pelz – aber mach‘ mich nicht nass! – Wir alle werden damit unverkennbar Opfer unseres eigenen Wohlstandes…

    Eine starrköpfig feste Meinung ersetzt mittlerweile tiefschürfendes Wissen. Diese gefährliche Grundhaltung ist im Besonderen bei denjenigen tief verwurzelt, die einer Halbtagsbeschäftigung nachgehen und dafür das volle Entgelt kassieren.

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    • Hannah sagt

      „Die Dosis macht das Gift“ stammt von Paracelsus einem Arzt aus dem ^^15ten Jahrhundert. Damals steckte die chemische Forschung in den Kinderschuhen. Theoretisch ist auch Darwin mit seiner damaligen Evolutionsforschung zwar nicht widerlegt, aber veraltet. Wir wissen heute soviel mehr, aber die Menschen damals haben ihre Aussagen und Forschungen nur auf das damals bekannte gestützt. Daher ist auch das Zitat immer noch gültig – aber der Kontext in dem es verwendet wird, ist sehr verändert.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Genau, der Kontext ist verändert. Bauern, deren Handeln auf Wissenschaft und Politik beruhen werden von Bauern, die sich einer ideologischen Idee unterworfen haben, als Vergifter bezeichnet.
        Das ist schon krass….

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  6. Hannah sagt

    Da alles Leben sich auf chem. Moleküle und Atome runterbrechen lässt sind pflanzliche Gifte natürlich vorkommende Chemie. Viele davon werden übrigens auch phytotherapeutisch eingesetzt. Ich finde dieses Thema einen recht offensichtlichen Versuch vorhergegangene Diskussionen um konv. PSM klein zu reden und zu verharmlosen. Wieviele Kartoffeln muss ich wohl essen um eine Solaninvergiftung zu bekommen? Es kommt doch sicherlich darauf an ob sie gut gelagert sind oder grün und gekeimt. Das alle Bauern versuchen sichere und gesunde Nahrungsmittel zu erzeugen ist doch klar. Es gibt eben verschiedene Wege dahin. Und nur weil in Nahrungsmitteln natürlicherweise auch Gifte enthalten sind, rechtfertigt das aus meiner Sicht auch nicht noch mehr hinzuzufügen. Es ist ja auch gut in Deutschland klimaschädliche Umwelteinflüsse zu reduzieren – auch wenn wir Global betrachtet verhältnismäßig wenig beeinflussen können. Man kann da nicht mit dem Finger auf andere zeigen und sagen – weil die es nicht machen tun wir es auch nicht. Genauso verhält es sich mit dieser Diskussion um konv. PSM. Was wir wirklich brauchen sind innovative Gedanken, darüber wo die Stellschrauben zur Reduktion von PSM sind. Fangt mit den Herbiziden an.

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    • Brötchen sagt

      Tja Hannah, die Grünen haben die Spiele eröffnet.

      Lasset die Spiele beginnen….!

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    • Reinhard Seevers sagt

      Was WIR wirklich brauchen sind innovative Gedanken, darüber wo die Stellschrauben zur Reduktion von PSM sind. FANGT (wer?) mit den Herbiziden an.“

      Starke Worte! Wenn die Analytik irgendwann das Molekül im Meerwasser nachweisen kann, ist es immer noch nicht ausreichend wetten?

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      • Brötchen sagt

        den Schatten eines Moleküls im Universum und ob dieses Molekül von einem Grünen angefasst wurde oder von einem Kemiebauern!

        Heute früh wurde vehement bestritten, das die DGE umgerechnet eine Currywurst als Empfehlung ( was ja quasi fast schon ein Gesetz ist) veröffentlicht hätte.
        Nein das sind Fakenews, unsere Faktenhüter haben herausgefunden, die Gutachter beim DGE lesen noch die Studien und dann darf der gute Cem 2 Currywürste im Monat als zulässig erklären, die man aber mit Messer und Gabel essen sollte. Ansonsten Nazi, das da mal klaro ist.

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      • zmp_nachfahre sagt

        Sehr weit weg davon sind wir in der Tat nicht mehr – wenn ich mich richtig erinnere, so etwa auf dem Konzentrationsniveau ‚ein Zuckerwürfel im Bodensee‘.
        Mit speziellen Methoden kommt man in einigen Spezialfällen tatsächlich bis auf einzelne Atome (hatte ich als Nebenfach im Studium).

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    • Ludger Weß sagt

      Hannah, Sie stellen die richtige Frage: Wie viele Kartoffeln muss ich essen, um eine Solaninvergiftung zu bekommen? Sie sehen, es kommt auf die Dosis an. Deswegen können Sie auch Erdbeeren und andere landwirtschaftliche Produkte, bei denen die Grenzwerte nicht überschritten werden, bedenkenlos genießen.
      Zu Ihrer Frage selbst: Solanin findet sich in nennenswerten Konzentrationen nicht nur in Kartoffelschalen und grünen Kartoffeln, sondern auch in unreifen Tomaten und in alten Auberginensorten, weswegen in vielen Rezepten immer noch empfohlen wird, die Auberginen vor dem Kochen oder Braten kräftig zu salzen und anschließend abzuwaschen, um den „bitterem Geschmack“ zu vermeiden. Ursache ist hier das Solanin.
      Solaninvergiftungen kamen früher sehr häufig vor, in leichten Fällen als „schwerer Magen“ und von Übelkeit, aber auch Todesfälle wurden beschrieben. Heute sind sie durch die geringen Konzentrationen in modernen Sorten praktisch verschwunden.
      Das trifft aber nicht auf Tomaten zu. Grüne Tomaten enthalten auch heute noch höhere Solaninkonzentrationen. Je nach Sorte kann bereits mit ca. 80 g rohen grünen Tomaten der kritische Wert zu einer Vergiftung überschritten werden.
      Auch das in Elternzeitschriften immer wieder empfohlene Rezept zum Braten von Bio-Kartoffelschalen als Ersatz für die Kartoffelchips aus dem Supermarkt kann bei den Kindern zu einer Solaninvergiftung führen.
      Wie sich Solanin aber im Zusammenspiel mit dem hoch giftigen Apiol aus der Petersilie verhält, wurde noch niemals untersucht. Zu ihrer Beruhigung: Es findet sich vor allem in Petersilie, die bereits Blüten angesetzt hat. Die sollte man auf keinen Fall verwenden.
      Fazit: Sie können weder Kartoffeln noch Tomaten, Auberginen oder Petersilie oder viele andere Gewürze verzehren, ohne dass sie Stoffe aufnehmen, die in hohen Konzentrationen giftig sind. Wir vertragen das unser Leben lang, weil wir eine Leber haben, die die allermeisten Giftstoffe zuverlässig zerlegt. Bei welchen sie scheitert, ist gut bekannt. Eins davon ist das Knollenblätterpilzgift. Und die Leber unterscheidet nicht zwischen natürlichen und künstlich hergestellten Giftstoffen. Schließlich: Vor der Zulassung eines jeden Pflanzenschutzmittels wird aufwändig geprüft, ob die Stoffe akut oder chronisch toxisch sind, von der Leber zerlegt werden können, sich im Körper anreichern, und so weiter und sofort. Und um wirklich sicher zu gehen, wird dann noch mal ein Sicherheitsfaktor von 1000 eingebaut.
      Unsere Lebensmittel waren noch nie so sicher wie heute.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Am Ende zählt ausschließlich das Geld. Wer von dem, was er erzeugt nicht leben kann, der wird es auch nicht tun. Und wer sich in einer überersorgten Gesellschaft hinstellt und von den wenigen Ernährern etwas fordert, was ökonomisch nur dann zu realisieren ist, so lange diese Gesellschaft bereit und in der Lage ist, die Rohstoffe zu bezahlen, dann ist das heuchlerisch, weil er selbst eben nicht altruistisch handelt.
        Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, da alle deutschen Bauern ökologisch wirtschaften, die Gesellschaft dies aber nicht honoriert, dann steht irgendwer wieder auf und sagt: „die dummen Bauern sind selber Schuld, hätten ja mal anfangen können selbst zu denken…“ Biobetriebe leben von der Weltanschauung und dem schlechten Gewissen einer Minderheit. Politik und gesellschaftliche Gruppen erheben aber einen mehrheitsanspruch, den es schlicht nicht gibt. Wann erkennt man das und lässt dieses ständige „Bessersein“ zur Abgrenzung sein?

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      • Elvira sagt

        >>Unsere Lebensmittel waren noch nie so sicher wie heute<<

        Sie meinen damit die deutschen bzw europäischen Lebensmittel oder ?
        Aber wie sieht es mit den Importen von außerhalb der EU aus ?
        Und was total unverständlich ist, ist die nicht vorhandene Kennzeichnungspflicht für gewisse unverarbeitete Nahrungsmittel wie zB Linsen.
        Oder die Bezeichnung "aus EU und nicht EU Ländern" wie bei Honig

    • feizelmeier sagt

      Kennen Sie Spinosad? Das ist ein natürliches Pestizid und wird im Biolandbau weit verbreitet eingsetzt., v.a. bei Obst und Gemüse. Dieses Gift tötet auch nützliche Insekten und ist sehr gefährlich für in Wasser lebende Tiere. Ausserdem ist es als bienengefährlich eingestuft. So sieht die Welt ganz plötzlich anders aus.

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    • firedragon sagt

      „… Fangt mit den Herbiziden an. …“
      Ja, immer mal wieder – weißte, hier war der Boden erst nass, nix mit hacken oder striegeln. Dadurch sind Kultur und Unkräuter gleichermaßen gewachsen. D.h. Kultur schon zu groß, um durchzufahren. Spätgedrillte Kulturen – Boden zu trocken, die Meschanik bekommst gar nicht in den Boden.
      Um mechanische Unkrautregulierung anwenden zu können, braucht es dementsprechende Bodenverhältnisse. Und das ist Regional sehr unterschiedlich.

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Drachen,
        weißt du noch, wann die Amerikaner auf dem Mond gelandet sind?

        Die ganze Nacht vor dem TV, nach 2 Stunden Schlaf ging es an das Hacken der Reben, damals ganz flächig an steilen Rebfläche, bei über 30 Grad.

        Wenn jetzt jemand daher kommt und Herbizide kritisiert, stellen sich bei mir die Nackenhaare.

        Wenn die Hanna ihr Gemüse den ganzen tag von Hand hackt, kann sie das machen, ich mach das nicht mehr und unsere Kinder haben sich eh verabschiedet.

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        • firedragon sagt

          Ehemaliger Landwirt,
          da war ich noch nicht auf dieser Welt.

          Wir nutzen beide Möglichkeiten der Unkrautregulierung.
          Ich muss Dir allerdings recht geben, hacken im Weinberg ist echt ätzend bei den Temperaturen. Wir hatten einen Weinberg vergessen rollzuhacken, das Ergebnis ist echt prächtig gewachsen und ich habe hier „nur“ 27°C.

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          • Ehemaliger Landwirt sagt

            1969 gab es noch keinen Mulcher für unsere Weinberge, jetzt sind alle begrünt.
            Nahezu alle Geräte für die Unterstockpflege wurden schon ausprobiert, aber bei unseren Gewittern, lässt man lieber eine Mechanische Bearbeitung des Bodens, sonst geht der Richtung Nordsee.
            Ein Gewitter bringt uns zwischen 25 und 30 Liter, in 15 bis 20 Minuten.

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      • sonnenblume sagt

        Danke für den Beitrag firedragon. Man kann nicht alles über einen Kamm scheren und muss von der jeweiligen Situation, den betrieblichen Voraussetzungen, bzw. Wirtschaftsformen ausgehen.
        Leider werden diese Themen immer im Rundumschlag besprochen. Das ärgert mich maßlos.
        Es ist wohl noch niemandem aufgefallen, dass konv. Landwirte auch nicht ganz von gestern sind. Es gibt so viele einzelbetriebliche Maßnahmen bei den Kollegen.
        Aber sie finden keinen Weg in die Öffentlichkeit und somit bleibt uns das Bild des Umweltverschmutzers.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Die gesellschaftliche Verlustierung innerhalb solcher Themenkreise funktioniert nur, weil wir noch immer aus den Vollen schöpfen können.

      Seit 2018 müssen wir uns in der Mitte Deutschlands mit einer verheerenden Sommertrockenheit arrangieren. Und keiner hat’s gemerkt, bis auf sehr wenige Ausnahmen hier bei Willi…!?

      Der PSM- und Düngereinsatz wird ganz automatisch erheblich reduziert, wenn sich ein solches Invest nicht mehr in Ertrag umsetzen lässt; sprichwörtlich nur gutes Geld schlechtem hinterhergeworfen werden soll.

      Als Ackerbauer muss man Stand heute welches Resümee ziehen!? Nach dem vielen Regen beim Vegetationsstart reichen 4 Wochen ohne nenneswerte Niederschläge aus, um die Ernteergebnisse rasant dahinschmelzen zu lassen…

      Die uns umlagernden Analysten in Vielzahl üben sich aber noch immer im Bestreben, dem tumben Bäuerlein Sand in die Augen streuen zu wollen. Das Betriebsmittelkonto auf unseren Höfen will ordentlich vollgepackt sein.

      Nach der gestrigen Leitzinserhöhung hat die EZB-Präsidentin Lagarde eine weitere Erhöhung für Juli bereits angekündigt. Keine Pause – man sei noch nicht am Ziel angekommen.

      Beeindruckend auch Ihre Analyse, dass sehr viele Konzerne die aktuelle Krisensituation für die eigenen Zwecke zu missbrauchen wissen, wodurch infolge die Inflation massiv angeheizt wurde. Die profanen Bauern bleiben dabei allerdings wiederum mehrheitlich komplett auf der Strecke.

      Ja nun, ein altbewährtes System, das in der Vergangenheit gebetsmühlenartig bestens funktionierte. Eine solche Lügenmär verbarrikadiert sich vor der Wahrheit. – Im fresswütigen Umfeld der Landwirtschaft hat man diesen Bogen mittlerweile allerdings erheblich überspannt!!!

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      • zmp_nachfahre sagt

        Das mag ja sein, daß Trittbrettfahrer die Inflation zu ihrem Vorteil ausnutzen – aber in Gang gesetzt worden ist sie durch die katastrophale EU- und EZB-Politik. Draghi z.B. konnte doch als EZB-Präsident nicht sein eigenes Land pleitegehen lassen, indem er die Nullzinspolitik zu früh beendet. Und wenn die EZB eifrig weiter im Sinne der Kommission handelt, kann sie nicht gebremst werden, weil sie ja „unabhängig“ ist – finde den Fehler!

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Ich habe jetzt erst bei einer Überprüfung der DÜV-Novelle auf meinem Betrieb mein bestens funktionierendes Düngesystem mit Flüssigdünger erläutert, dass ich mehr als 90% dieses Düngers vom Acker wegfahre, welche phytosanitären, extrem positiv zu bewertenden Wirkmechanismen damit einhergehen, mit der Anmerkung das ein solches System in der Handhabung natürlich sehr komplex sei u. ein gewisses Grundwissen natürlich vorauszusetzen ist. Die vorgelegten Pflanzenschutz- und Düngerrechnungen der in Rede stehenden Wirtschaftsjahre haben mir und meiner Strategie recht gegeben, die ich nach mehr als 35 Jahren mittlerweile sprichwörtlich aus dem Effeff beherrsche, weitreichend perfektioniert habe.

        Dennoch hat man meine Berechnungen dahingehend vollkommen auf den Kopf gestellt, ganz anderslautend falsche vorausgesetzt, wobei man zu einem Ergebnis kam, das schlichtweg nicht mit dem eingekauften Dünger korrelierte. PUNKT! Demnach muss ich imaginäre Mengen des nachts ausgebracht haben, quasi schlafwandelnd mit der Spritze auf Tour, nur mit welchem Dünger!?

        …Ergo, wenn man auf nicht hinreichend Fachverstand stößt, wird’s ungemein schwierig, Grundlagen abverlangen zu wollen, die einfach nicht vorhanden sind.

        Ein BIO-Kollege nimmt dich als konventionellen Betrieb dann einfach unqualifiziert in die Mangel – nicht dass man sich dagegen nicht wehren könnte. Eine solche Wehrhaftigkeit verschlingt allerdings viel Zeit, kostet Energie, die man an anderer Stelle weitaus besser gebrauchen könnte, berechtigter Frust schaukelt sich hoch.

        Ich frage mich tatsächlich, was man unseren Jungen noch zumuten darf, um diese nicht zu Zwangs-Bio vergewaltigen lassen zu müssen.

        Die Natur selbst ist äußerst wehrhaft, bisweilen auch extrem grausam. Fressen und gefressen werden. Höfe hat eben dieser ideologisch verbrämte grüne Scheinheiligkeitsaktionismus wahrlich schon viel zuviele gefressen…, für meine Begriffe.

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    • ReinerStoff sagt

      @Hannah
      Sie sollten sich den im gestrigen Beitrag verlinkten Vortrag von Prof Dr Hensel vom BfR ansehen/-hören, sehr erhellend!

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  7. Frikadellen piet 44 sagt

    moin es wurden wirklich mal Sachen angesprochen über die in der Öffentlichkeit wenig bis gar nicht geredet wird ich bin gespannt wie toll solche Produkte sind oder wie giftig sie sind was viele gar nicht wissen sie sind ja Bio

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