Bauer Willi
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Supermärkte einfach nicht mehr beliefern…

Die Firma Mars hat eine Reihe von Markenartikeln von Lebensmittel bis Tiernahrung in ihrem Sortiment. Jetzt liefert sie diese nicht mehr an Edeka und Rewe, sowie Penny und Netto.

Unternehmen/mars-liefert-seine-produkte-nicht-mehr-an-edeka-und-rewe-18381206.html#?

Eigentlich ist so etwas nicht neu. Schon in der Vergangenheit hat es solche Situationen gegeben, wobei es auch schon vorgekommen ist, dass Supermarktketten oder Discounter einen Markenhersteller ausgelistet hat. In beiden Fällen, Liefersperre oder Auslistung, geht es immer nur um eines: um den Preis.

Interessant ist die Begründung, warum der Streit nicht beigelegt werden kann: “Man sehe trotz intensiver Verhandlungen keine Basis, die von Mars geforderten Preiserhöhungen zu akzeptieren, teilte Rewe am Mittwoch in Köln mit. Manche Forderungen, die nicht mit höheren Kosten für Energie und Rohstoffe zu begründen seien, lehne man «strikt ab». Edeka sieht es ähnlich. «Die aktuellen erheblichen Preisforderungen des Herstellers Mars sind aus unserer Sicht sachlich nicht begründet», sagte ein Edeka-Sprecher.”

Übersetzt bedeutet dies: Die Lebensmittelhändler entscheiden, welche Kosten weitergegeben werden “dürfen” und welche nicht. Das deckt sich auch mit der Aussage eines Einkäufers von REWE, die er mir persönlich gegenüber gemacht hat “Was gehen uns von REWE denn eure (gemeint sind die der Bauern) Kosten an?”  Zynischer geht es wohl kaum.

Der oft gemachte Vorschlag unserer Mitbürger an uns Bauern, den Lebensmittelhandel “doch einfach mal eine Zeitlang nicht zu beliefern” ist leider nicht durchsetzbar. Dem Oligopol der wenigen Lebensmittelketten steht hunderte von Anbietern gegenüber, die gegeneinander ausgespielt werden können.

Wer der Meinung ist, der Staat sollte es regeln: in 2020 hatte die damalige Kanzlerin Merkel den Lebensmittelhandel ins Kanzleramt zitiert. Herausgekommen ist nichts.

https://www.slowfood.de/aktuelles/2020/lebensmittelgipfel-im-kanzleramt-tragfaehige-zukunftsvisionen-bleiben-aus

Interessant ist auch das in dem nachfolgenden Beitrag eingebundene Video:

https://www.agrarheute.com/politik/lebensmittelgipfel-merkel-5-ergebnisse-564514

Daran ändert auch Cem  Özdemir nichts. Außer Ankündigungen hat es meines Wissens keine konkreten Maßnahmen gegeben, um unlauteren Wettbewerb und Verkauf unter Herstellungskosten tatsächlich zu verhindern. Er ist jetzt 10 Monate im Amt und hat schon viel angekündigt.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article235953004/Oezdemir-will-verbieten-Lebensmittel-unter-Produktionspreis-zu-verkaufen.html

Statt dessen beschäftigt er sich mit so wichtigen Dingen wie der Legalisierung von Cannabis. (Quelle: Twitter vom 15.10.2022)

Nur zur Info: Der Anbau von Nutzhanf beträgt aktuell etwa 6.000 ha. Darüber kann auch die Überschrift des NDR-Artikels nicht hinwegtäuschen.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Anbauflaeche-fuer-Hanf-waechst-besonders-im-Emsland-,hanfanbau100.html

In letzter Minute kam noch dieser Beitrag zum obigen Thema rein:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mars-streitet-mit-edeka-und-rewe-der-kunde-gewinnt-18387282.html

(Aufrufe 4.336 gesamt, 1 heute)

81 Kommentare

  1. evo.... sagt

    2) Produktführerschaft: Sein ganze Energie in die Produktqualität stecken, eine Marke aufbauen. Wer sich über Jahre und mit Überzeugung drauf konzentriert, wird ebenso früher oder später erfolgreich sein und seine Käufer finden.

    Ich arbeite ja an dem Punkt. Hab es schon mehrmals geschtieben, dass die Diskussion um Stoffwechsel-Gene und das Mikrobiom im Darm uns in die Hände spielen können.

    Vor Jahren, als es noch so 400 000 Bauern in Deutschland gab, dachte ich dass wenn da im Durchschnitt jeder 1000 Euro in einen Fond einzahlen würde, hätten wir 400 000 000. Damals hat Nestle ein Forschungszentrum für 300 000 000 gebaut.
    Ich bin aber über den BV nicht vorwärts gekommen.Aber es geht auch viel viel billiger. Ich will mal schaun, ob ich nicht selber einen Fond aufbauen kann.

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  2. oberländer sagt

    Vielleicht etwas OT, aber ich glaube es passt trotzdem.
    Vor gut 40 Jahren versuchte die Viehzentrale ( VZ ) im Bereich der Ferkelproduktion
    ein arbeitsteiliges System zu installieren .
    Drei Betriebe sollten sich die Bereiche Abferkelung , Belegung und Wartebereich teilen.
    Die VZ hätte gerne hin und her gekarrt, verrechnet und den Bauern den Rest überlassen .
    Mit de ganzen MwSt Spielchen zusammen hätte das einen guten Schnitt gegeben für diejenigen die nicht vom Rest leben mussten.
    Dienstleister die Waren nur hin und her schieben sollten hin und wieder eine harte Hand spüren . Sie tragen keinerlei Risiko und schröpfen nur ab .

    • Reinhard Seevers sagt

      Aber die arbeitsteilige Ferkelerzeugung gibt es doch noch in der VZ, soweit ich weiß, oder nicht?

      • Michael Gorke sagt

        Es gibt bei uns im Münsterland seid über 20 Jahren. Wir sind mit unserem Betrieb fast von Anfag an dabei. Organisiert wird es von einer Genossenschaft. Die Genossenschaft will keine Gewinne abschöpfen. Ziel ist es gute Ferkel für die Region zu Erzeugen und dabei die jeweiligen betrieblichen Strukturen optimal zu nutzen. Also auch kleineren Betrieben die Chance zu geben mit großen Ferkelpartien an den Markt zu gehen.
        Also ich will sagen, dass eine Spezialisierung nicht grundsätzlich schlecht ist. Die Frage ist, wie wird was organisiert und wie werden Entscheidungen herbeigeführt. Das ist doch der Knackpunkt…

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Vor 40 Jahren gabs Sauenbetriebe mit 100 Tieren.
      Um grössere Partien Ferkel anbieten zu können und Vorteile der Spezialisierung zu nutzen,war man auf die Idee gekommmen,drei Betriebe zusammen zu bringen.
      Mehrwertsteuervorteile gabs keine,weil ja echt gehandelt wurde.
      Anders wars hier in der Erzeugergemeinschaft,wo die Ferkel im selben Betrieb nur die Ställe wechselten und dafür eine Rechnung geschrieben wurde.
      Das wurde mit freiwilligen Zahlungen ans Finanzamt bereinigt.

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  3. Smarti sagt

    Man kann ja seine Lebensmittel auch ohne den LEH beziehen. Viele Molkereien liefern ab einem Betrag von 200.- Euro frei Haus, eigentlich für Hofläden oder im Rahmen der “gläsernen Produktion”. Butter lässt sich einfrieren und Joghurt hält mind. doppelt so lange wie das MHD sagt. Es gibt Alles auch im sehr preisgünstigen 5 l Eimer… einfach die Nachbarn fragen für eine Sammelbestellung. Es lohnt sich… und der Handel ist raus.

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  4. Smarti sagt

    Wenn ich etwas zu verkaufen habe, dann rechne ich aus, was ich mindestens dafür bekommen muss, plus einen Zuschlag “für die Arbeit” und ( wenn´s gut läuft und mein Angebot sehr gesucht wird noch einen Zuschlag X). Es melden sich früher oder später einige Käufer und mit einem werde ich einig – evtl. musste ich den Zuschlag X etwas kürzen. Doch damit kann ich leben… wäre Edeka der Käufer gewesen, dann hätte ich X plus den Zuschlag für meine Arbeit vergessen können. Denn die Zahl der weiteren Interessenten ist so sehr begrenzt, dass Edeka und Co mir sogar vorschreiben können, was ich für ein bestimmtes Produkt maximal bekomme.
    Wenn ich es recht verstehe, ist dies das umgekehrte Merit-Order-Prinzip ? Der billigste Anbieter wird noch unterboten und macht gleichzeitig den Preis für alle anderen Anbieter “gleicher” Ware fest.
    Mars kann Haustierfutter auch noch bei Fressnapf und Co verkaufen, bei Reis ist er ja auch nur “Händler und Verpacker”, bei den hohen Reispreisen verzichtet er wohl gerne auf Marge. Auch das andere Sortiment wird wohl fast alles importiert, kann also weltweit andere Käufer finden. Lustig wird es erst, wenn weitere große Firmen dem Beispiel folgen.

    Wehe wenn dem Verbraucher etwas dämmert: erst habt “Ihr Discounter” die kleinen Dorfläden, Bäcker und Metzger mit Dumpingpreisen in den Ruin getrieben.
    Dann habt “Ihr Discounter” die familiengeführten Lebensmittelbetriebe und die kleineren Genossenschaften preislich so arg gedrückt, dass ihnen nur der Zusammenschluss zu immer grösseren Firmen ein Überleben sicherte. Die Erfolgreichen Marken wurden dann von ausländischen Unternehmen aufgekauft, so dass mit Eurem Mitwirken immer weniger Lebensmittel in Deutschland produziert werden.
    Das Angebot der verfügbaren Lebensmittel wird sich wohl die nächsten Jahre stetig verringern – wenn der Lebensmittelhandel in D so weiter macht, werden Lieferanten andere Wege suchen und finden.
    Die Verbraucher werden toben, auf die Politik schimpfen und dabei ganz vergessen, dass sie es waren, die immer dem billigsten Preis hergejagt sind. Dem Handel ist es herzlich egal, wenn er von einem Tag auf den anderen die Preise verdoppelt… er kann ja für den Krieg/ die Klimaerwärmung/ die Inflation…. nichts.

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  5. Elisabeth Ertl sagt

    Ein wichtiges Statement aus Hannes Royers Vortrag: Wer das Wachse-oder
    -Weiche-Spiel gewinnen will, kann es ganz leicht verlieren, die deutschen Großbetriebe weniger leicht als die österreichischen Kleinbetriebe. Viel wichtiger als gewinnen ist es, einfach nur im Spiel zu bleiben, und das muss in unserem Land das Ziel sein.
    Dieses Ziel hab sogar ich bis jetzt geschafft!
    Mir ist bei diesem Vortrag aber auch klar geworden, dass in diesem Forum praktisch ausschließlich die Punkt 1 – Bauern diskutieren. Das ist somit nicht meine Welt, weder als Produzentin noch als Konsumentin. Ich kaufe nicht billig, sondern Qualität. Dafür fahr ich nicht auf Urlaub. Deshalb fühle ich mich hier einfach zunehmend fremd.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, du musst einfach die Vielfältigkeit in den Produktionsweisen, die es bereits gibt, mit der ökonomischen Umsetzbarkeit in Deckung bringen. Ich glaube, es gibt nirgends so vielfältige Formen der landw. Bewirtschaftung wie in unseren beiden Ländern. Die Kaufkraft der vergangenen Jahre hat die wildesten Ideen gefördert und Vermarktungen hervorgebracht. Es gibt aber keinen Königsweg für alle und für jedes Land. Es sind immer individuelle betriebliche Entscheidungen vor dem gesetzlichen und gesellschaftlichen Hintergrund. Wenn eine Gruppe tiergerechte Haltungen für alle Tierhalter fordert, dann MUSS nach dem “Wachse oder Weiche- Prinzip”, dass du ja nicht möchtest, automatisch die Mehrzahl rausfliegen, weil die Mehrheit der Kunden eben nicht so viel bezahlen möchte, wie du, sondern doch lieber in Urlaub fliegen möchte. Ergo müsst IHR (ich verallgemeinere jetzt mal, weil das bei Bauern ja auch immer so gemacht wird) entweder das Volk auswechseln, oder endlich Vernunft annehmen, finde ich.

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    • Smarti sagt

      Frau Ertl, ich habe mir das Video früher schon einmal angeschaut und werde es heute Abend nochmal. “Ich kaufe nicht billig, sondern Qualität. Dafür fahr ich nicht auf Urlaub. Deshalb fühle ich mich hier einfach zunehmend fremd”.
      Das finde ich sehr schade, kann es aber nicht wirklich nachvollziehen. Vielleicht wird einfach die “Haut” immer dünner ? bei Allen ? das kann man ja gut verstehen.
      Im Spiel bleiben – ja, das ist auch unser Ziel -egal ob gross oder klein. Ich möchte mich weder “vernichten lassen von Tierzahlhalbierenden” noch mich “ausbeuten lassen” von Handel und Politik.

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    • Arnold Krämer sagt

      Frau Ertl, es gibt kein “Wachse oder Weiche-Spiel”. Vor allem war es kein Spiel. Wenn Sie so wollen, war es bitterer Ernst.
      Es gab seit dem 2. Weltkrieg einen gewaltigen technischen Fortschritt in der Landwirtschaft, der aus unterschiedlichen Quellen “gespeist” wurde. Ich werde demnächst hier bei Bauer Willi auf ein aktuelles Buch hinweisen, das diese Vorgänge sehr gut und ausführlich beschreibt.
      Sich diesem technischen Fortschritt als Landwirt zu verschließen, war ökonomisch selbstmörderisch und unklug, zumal mit dem vielfältigen technischen Fortschritt auch erhebliche Erleichterungen bei der harten körperlichen Arbeit in der Landwirtschaft verbunden waren.
      Eine Gesellschaft, die davon in extrem hohem Maße profitiert hat, will viele dieser Entwicklungen heute rückgängig machen, glaubt man den Wortführern der wortgewaltigen Gegenbewegung, alles selbstlos sozusagen zum Wohl der Tiere, der Insekten, der Umwelt, des Klimas. Die breite Masse der Bevölkerung, der Meinungsbefragten und der Wähler ist sich über die Konsequenzen nicht im Klaren.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Herr Krämer, ich glaube nicht, dass sich D. und Ö. punkto technischem Fortschritt wesentlich unterscheiden. Wir haben nur auf weiten Flächen nicht die naturräumlichen Voraussetzungen für Großbetriebe, und trotzdem gibt es noch Landwirtschaft.
        Ich beziehe seit einiger Zeit einen Newsletter von so einem Wiener Journalisten, dem es am liebsten wäre, wenn SPÄTESTENS an der Wiener Stadtgrenze die “unberührte Wildnis” anfangen würde. Der nimmt aber Feedbacks entgegen. Der war ganz fasziniert, dass ich ihm beweisen konnte, dass es die alte Agrargesellschaft war, welche die Biodiversität um 1800 hervorbrachte, die heute der Referenzpunkt ist. Bevor einer nicht wenigstens das verstanden hat, braucht man ihm von moderner Landwirtschaft auch nichts erzählen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ja Elisabeth, das ist doch schön zu lesen.
          Ich habe mir den podcast von Lanz und Precht hinsichtlich “die Grenzen des Wachstums” angetan…..Lanz sagt immerzu, “das ist interessant, hast du gewusst, das find ich total interessant….”
          Und in der Mitte ihrer Unterhaltung kommen sie auf die Entwaldung Großbritanniens zu sprechen, die ja u.a. wegen der steigenden Bevölkerungszahl die Wälder abgeholzt hätten und heute sieht man ja die Folgen, fast keine Wälder mehr da…..und dann:
          Dabei spielt die Landwirtschaft heute ja ökonomisch gar keine Rolle mehr…”

          Soooo, ….keine ökonomische Rolle! Die essen Geldscheine oder bitcoins, deshalb hat GB auch eine Selbstversorgerquote von 40%…..aber LW ist wirtschaftlich unbedeutend.
          Was will ich sagen: Ökonomie und Ökologie gehen in der infantilen Weltsicht heutiger Bürger gar nicht zusammen, das sind zwei völlig unabhängige Sachen, wies scheint.

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          • “Selbstversorgerquote von 40%…..aber LW ist wirtschaftlich unbedeutend.”

            Die haben ja das Empire!
            sie haben es ja nicht nötig eine höhere Selbstversorgungsrate zu haben.

            Warum haben die “Tea Time”, obwohl sie keinen Tee heimisch anbauen? ?

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    • Bauer Willi sagt

      @Elisabeth
      Gestern abend hat mir ein Selbstvermarkter (Bioland) geschrieben, dass er nicht mehr auf Wochenmärkte fährt und darüber nachdenkt, auch den Hofladen zu schließen. Die Leute kommen nicht mehr. Corona wurden die Hofläden umgelaufen, jetzt kauft man wieder beim Discounter…

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  6. Ludwig sagt

    @Arnold Krämer. Ja , beim Wähler muß es erst Weh tun und das ist jetzt noch nicht der Fall.
    Neulich sagte mir ein Rentner , daß es uns doch noch nie so gut ging wie heute und das denken noch viele. Auch in meiner Feuerwehrgruppe war das der Tenor , aber das ändert sich jetzt schlagartig. Wenn im nächsten Jahr die Energieabrechnungen für 2022 bezahlt werden müßen und die dann neuen Abschläge abgebucht werden , sowie viele Betriebsschließungen kommen und damit die Arbeitslosigkeit droht, dann droht eine gefährliche Gemengelage. Die Grünen Besserwisser kommen dann in Ängste vor den gemeinen Bürgern , die bislang ja den Mund gehalten haben , aber dann ihre Wut rausbrüllen werden und manch einen Grünen verstummen lassen.

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    • Brötchen sagt

      Mein Abschlag wurde zum 04.10. abgebucht, der nächste am 01.11. fällig.
      Mein Konto wird zügig geleert.
      Ich werde Bürgergeld als bedingungsloses Zweiteinkommen beantragen oder ich muss mich doch beim Schattenschupferhof als Knecht verdingen, wo ich immer schöne Reden hören kann.
      So siehts aus…

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  7. ReinerStoff sagt

    Mich würde echt mal interessieren ob solche Konzerne wie Mars, Nestlé sich bei den Preisverhandlungen mit dem LEH ebenso gläsern bzw. nackig machen (müssen) wie die Molkereien wenns zB. um die Preise der weißen Linie geht, sprich komplette Kalkulation offenlegen.

    Ich musste mir zB. echt ein paar Krokodilstränen verdrücken, als doch EDEKA tatsächlich vor Gericht gegen Coca-Cola zog und verlor, wegen Lieferstopps letzterer.

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  8. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Wer das Potential der Hanfpflanze à la Özdemir als Erzeuger ausschöpfen und nutzen will -gesellschaftlich heute durchaus vielseitig nachgefragt, so der allgemeine Tenor, wie gerade auch Özdemir es euphorisch zu umreißen weiß- genau dieses Optimierungspotential in eben sämtlichen Verwertungsbereichen zunächst vor Augen in die Startlöcher geht, der „erntet“ für ein solches Engagement extrem ernüchtert im Nachgang WAS!? – Außer Spesen nichts gewesen, wie analog bei so vielen Nischenprodukten, die schlussendlich nach der Ernte in den dafür vorgesehenen Schatzkammern in einer in erster Linie auch agrarpolitisch forcierten Wertschöpfungskanalisierung ausgeschlachtet werden.

    Und SIE, hochverehrter Herr Özdemir, unser selbsternannter Anwalt des gemeinen Bauernstandes, schauen dabei, irrwitzigerweise tosenden Applaus spendend, augenscheinlich überglücklich untätig einfach zu. Die Bauern schultern zunächst ein nicht selten kapitalfressendes Invest, lassen sich als neuzeitliche Sklaven auf dem Acker förmlichst missbrauchen und holen sich dafür als grandiosen “Lohn ” nebst den finanziellen Ausfällen auch noch eine schmerzhaft blutige Nase. – Das ist jene krass grüne Agrarpolitik, kreiert in den tollkühnen Träumen unseres Cem Holgersson, der aus der Vogelperspektive unsere heimischen Äcker auf seiner Wildgans stets argwöhnisch umkreist…

    Die zwangsläufig ernüchternde Analyse bauernseits drängt sich damit förmlichst auf: Cem Özdemir hat von der einzelbetrieblichen Ökonomie auf den Familienbauernhöfen ebenso wenig Ahnung wie von der Landwirtschaft im generellen; nichtsdestotrotz „vewöhnt“ er das Wahlvolk gebetsmühlenartig mit seiner narzisstisch untermalten Besserwisserei, die uns Bauern zwischenzeitlich nur noch als eine neckisch herausfordernde Verballhornung seitens der Politik in Summe anmuten muss!!!

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  9. Christian Bothe sagt

    Gut, das die Hersteller Produkte nicht mehr an den LEH liefern,wenn der Listungspreis nicht passt! Wird aber schwierig, wenn‘s um eine Neugründung des Unternehmens geht und der Kapitaldienst droht… Habe das ja selbst mit meiner kleinen Kloss- und Kartoffelfirma und Vermögensverwaltungsgesellschaft ( Mutter und Tochterunternehmung) mit einem Investment von 3Mill.DM erlebt!War also mit Produktionsbeginn auf den LEH angewiesen, der meine Produkte listete und eigentlich den Preis vorgab! War auch trotz Original Thüringer Produkt mit Herkunftssiegel, CMA-und DLG Auszeichnungen jederzeit mit Wettbewerbern austauschbar, musste also den Preisdruck nachgeben wenn erforderlich! Eine Lösung war dann u.a.für Globus eine Eigenmarke( Fair) zu produzieren mit konstantem Absatz aber fast gleichen Kosten wie das Originalprodukt!Kartoffeln kamen anfänglich aus der Region, später auch aus Holland(Preis). Alles in allem hält sich nach meinen Erfahrungen das Mitleid gegenüber dem LEH in Grenzen, denn die haben Milliarden verdient und verdienen noch. Denke nur an das Vermögen von Schwarz(Lidl)und Aldi Inhabern…Was der Kunde dann am Ende bezahlt, ist eine Kalkulation vom Handel.So läuft‘s nun mal und staatliche Eingriffe sind fehl am Platze…

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  10. Arnold Krämer sagt

    Auf allen Stufen der Erzeugung, Verarbeitung, Logistik und des Handels steigen energiegetrieben die Kosten. Also muss es bei gleichbleibenden Margen auf allen Stufen auch zu mehr oder weniger großen Preiserhöhungen beim Endverbraucher kommen. Und der reagiert preiselastisch, zumindest preiselastischer als bisher bei Lebensmitteln. Angesichts der Leibesfülle vieler Verbraucher und der großen Bandbreite in der Auswahl vom no-mame- Produkt bis zum Edelerzeugnis ist da anders als beim Energieverbrauch mit Gas, Strom und Treibstoff auch relativ viel Spielraum. Deshalb kauft der Handel weniger und anders ein. Für den Landwirt als Restgeldempfänger in der Wertschöpfungskette stehen schmerzhafte Anpassungsprozesse bevor. In der Schweinehaltung laufen sie schon seit Beginn der Corona-Krise und werden sich in den nächsten Monaten verschärfen. Die Politik wird ihrem Ziel, die Tierhaltung in D zu halbieren, schnell näher kommen, ohne dass sie dies besonders aktiv und positiv z. B. durch Stillegungsprämien steuern musste. Im Gegenteil: Der kostentreibende Regelungs-und Vorschriftenwahn geht ja weiter. Sollte die jetzige Regierung in drei jahren noch im Amt sein, werden sich die Grünen dafür entweder scheinheilig auf die Schulter klopfen und/oder Krokodilstränen wegen der vielen “kleinen” Betriebe vergießen, die dem Strukturwandel dann zum Opfer gefallen sind.

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    • Arnold Krämer sagt

      Ergänzung: In der Verdelungswirtschaft (Huhn und Schwein) sind selbstverständlich die Futterkosten die (zuätzlichen) Hauptkostentreiber. Das darf man nicht vergessen. Hier profitieren dann (nicht nur) die Ackerbauern, sofern sie nicht von der Dürre betroffen waren. In diesem Bereich ist das Bild allerdings sehr, sehr uneinheitlich, zumindest hier im Nordwesten.

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        • Arnold Krämer sagt

          Ist so, die mussten aber auch für das Durchstehen einer langen Leidenszeit einmal “belohnt” werden. Die Molkereien profitieren von sehr guten Exportmöglichkeiten.

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          • Fred Huber sagt

            Ich glaube eher das schlicht und einfach über große Flächen zu wenig Milch vorhanden ist. Anders kann ich mir Grundpreise um 60 Center (auch bei nicht exportorientierten Molkereien) nicht erklären. Als Milchbauer freut mich das. Als Konsument und Wähler würde ich mich ernsthaft Fragen, ob eine weitere Extesivierung in meinem Interesse ist…

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            • Arnold Krämer sagt

              Milch ist relativ knapp und wird zwischen den Molkereien als Rohware gehandelt. Man muss nur einmal darauf achten (wenn man bei längeren Autobahnfahrten die Gelegenheit dazu hat) wieviel blitzblanke LKW’s mit der Aufschrift “nur für Lebensmittel” auf den Autobahnen unterwegs sind. Da ist fast immer Milch drin.

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              • Fred Huber sagt

                aber wer sollte die teure ware aus deutschland denn kaufen? vor kurzer zeit machte man den bauern noch angst, von wegen, wenn du nicht lieferst, dann eben dein nachbar (“aus dem osten”).

                ich glaube mittlerweile stellt sich in der realwirtschaft die erkenntnis durch das auch dort die bäume nicht in den himmel wachsen.
                man wird sehen…

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        • Smarti sagt

          Wenn jetzt die Zinsen nochmal angehoben werden und die Energie längere Zeit so teuer bleibt wird es eng für die grossen Milchbetriebe (die ja viel investiert haben). Falls es nächstes Jahr nochmal so trocken ist und der Dünger so knapp bleibt werden auch weiterhin Kühe abgestockt.
          Da reichen 60 Cent nirgends hin.

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    • “Und der reagiert preiselastisch, zumindest preiselastischer als bisher bei Lebensmitteln”
      Richtig und daher sollte man gerade jetzt auch die Beziehung LEH zu Endkunde stärker beachten. Der FAZ-Kommentar weist da in die richtige Richtung, Stichwort Käufermarkt. Und diese Konstellation ist für den Einzelhandel eben nicht so komfortabel wie die Macht des Oligopsons gegenüber den Erzeugern. Denn im Verhältnis zum Endverbraucher steht der LEH auf der Anbieterseite. Und natürlich hat der Verbraucher von dem harten Preiskampf in der Vergangenheit mächtig profitiert. Und ihn auch gnadenlos (aus-)genutzt. Die dicken Angebotsblätter hat der LEH doch nicht aus Spaß verteilt.
      Als Erzeuger gucke ich verständlicherweise wegen der direkten Einkommenswirkung etwas einseitig, aber letztlich sind wir eben alle auch Verbraucher .
      Bei Mars könnte ich mir auch vorstellen, dass die Prognose von Hans stimmt. Der Verbraucher möchte sein Mars und nicht irgendein Ersatzprodukt. Und passt lieber die Menge an. Bei Mars Tierfutter könnte das schon anders sein. Da kann ich die Menge nicht anpassen. Und da werden sehr viele Tierhalter über den Preis gehen bzw. gehen müssen, auch hier gibt es schon eine Weile kein Whiskas mehr 🐱 Mit veganer Ernährung habe ich aber auch noch nicht gedroht 🙄

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    • firedragon sagt

      “… Glaubt ihr wirklich, dass ihr mit eurem Gejammer irgendetwas besser machen werdet? …”

      Frau Ertl,
      glauben Sie LW jammert?
      Um zu jammern, müsste LW vorher geträumt haben. Mir sind keine Träumer in der LW bekannt.
      LW sucht immer neue Wege.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Warum möchten Sie den Bauern abgewöhnen, die extrem augenfälligen Missstände ganz offensichtlich zu benennen und damit ans grelle Tageslicht zu zerren!?

      Was pflegen Sie anstelle dessen zu tun!?
      Vogelstraußtaktik!?
      Streichen nicht auch Sie Ihre Segeln, was die Weidehaltung mit Schafen angeht!?
      Sicherlich doch nicht wg. überbordendem Reichtum!?

      Kein Bauer kann auf Dauer vom Drauflegen leben; und mit Verlaub der im eigentlichen heute nicht mehr unbedingt notwendige Hinweis, wie katastrophal grandiose Abhängigkeiten gerade im Umfeld der Nahrungsmittelversorgung in Anbetracht der aktuellen geopolitischen Gemengelage derzeit anmuteten, was wir hier in Deutschland hoffentlich nicht erst einmal nur versuchsweise austesten wollten. Genau hierauf legt es unsere erheblich unflexibel abgehobene Agrarpolitik augenscheinlich aber an!?

      Für mich demonstriert das eine unglaubliche Inkompetenz, die man nicht so einfach stillschweigend tolerieren kann. – Das hat für mich wirklich nichts mit Jammern zu tun!!!

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Aus Ihrem Statement geht hervor, dass Sie in diesen LÖink nicht hinein geschaut haben. Und ich habe meine Segel noch nicht gestrichen, das ist nur eine ultima ration irgendwo am Horizont.
        Was Hannes Royer klarlegt:
        Wir leben in einem globalen Markt, und niemand wird das ändern können, auch nicht die Politik. Das ergibt für den einzelnen Bauern drei Möglichkeiten:
        1) Auf Teufel komm raus (ohne Skrupel Abstriche bei Tierwohl, Ökologie etc) mithalten beim internationalen Preiskampf. Wenn man der richtige Typ dafür ist, kann das sehr wohl funktionieren. Was man sich dafür allerdings nicht erwarten darf, das ist die Wertschätzung der Gesellschaft. Die muss einem dann wurscht sein. Wenn man das kapiert hat und auf keine Wertschätzung mehr wartet, ist es vollkommen O.K. Denn Kundschaft gibts für solche Produkte immer genug.
        2) Produktführerschaft: Sein ganze Energie in die Produktqualität stecken, eine Marke aufbauen. Wer sich über Jahre und mit Überzeugung drauf konzentriert, wird ebenso früher oder später erfolgreich sein und seine Käufer finden.
        3) Direktvermarktung

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        • Reinhard Seevers sagt

          Elisabeth schrieb:
          Das ergibt für den einzelnen Bauern drei Möglichkeiten:
          1) Auf Teufel komm raus (ohne Skrupel Abstriche bei Tierwohl, Ökologie etc) mithalten beim internationalen Preiskampf.

          Was sollen solche Sätze. Wer in unserm Land produziert, produziert nach höchsten Tierwohl und Umweltstandards.

          Und der Direktvermarkter produziert nach den gleichen Kriterien, nur dass er seine Produkte ohne Umweg des Handels an den Kunden bringen kann….wenn der Kunde weiterhin kommt, ansonsten landen die Erzeugnisse ebenso beim LEH!

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Aber du wirst doch nicht bestreiten, dass die Gesellschaft noch viel mehr Tierwohl fordert als existiert. Der Bauer 1 wird nur das absolute gesetzliche Mindestmaß erfüllen, gerade dass er nicht eingesperrt wird.

            • Reinhard Seevers sagt

              Ja, ich bestreite das Elisabeth. DIE Gesellschaft fordert gar nichts. Es werden Forderungen aus medialen Umfragen oder der Anzahl lauter Rufe von Tierschutzorgas hergeleitet.
              Das gesetzliche Mindestmaß ist das Maß, das für alle Handlungen in diesem Lande gilt. Wir können auch gerne über ein höheres Maß an Überschreitungsoptionen bei den Verkehrsgesetzen reden.
              Ein gesetzliches Mindestmaß ist ein gesetzliches Mindestmaß, alles andere ist ein feuchter Traum, der aber in diesem Land Menschen erlaubt in anderer Menschen Eigentum einzubrechen. DAS ist dann in meinen Augen gegen das Gesetz, aber das wiederum scheint ja völlig ok zu sein. Ich kann gar nicht so viel Fressen, wie ich ko..en möchte.

              P.S. Ich kann gem. Biostandard produzieren und die Tiere dennoch nicht artgerecht halten, also auf dem Papier und in den Akten ein “guter” Mensch, in der Realität ein Schuft….und wenn ihn keiner erwischt, dann hat er gerade so glück gehabt, Elisabeth. Die Haltung von Nutztieren wird nicht mit einem Label besser oder gesichert. Es wird lediglich bürokratisch gewünscht und ideologisch manifestiert.

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              • Elisabeth Ertl sagt

                Und warum steigt dann jetzt die Zahl der Veganer sprunghaft an? Das Tierwohl wird sehr wohl breit diskutiert. Ja, da sind oft praxisferne Vorstellungen im Spiel. Aber dass es nicht OK ist, Rinder 365 Tage im Jahr anzubinden (was auch in Ö. immer noch vorkommt) oder Schweine ausschließlich auf Spalten zu halten, das stimmt halt.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Übrigens gilt in Ö. längst eine andere Zielvorstellung als ausschließlich Bio. Das Ziel ist standortgerechte Landwirtschaft. Nur im Burgenland ist die SPÖ noch auf dem 100% Bio – Trip. Die waren halt immer ein wenig rückständig.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  “Das Ziel ist standortgerechte Landwirtschaft.”

                  Sagt wer? Ist das jetzt Staatsziel? Wenn ja, dann wirds ja auch bald über den Süden Deutschlands zu uns raufschwappen.😀

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Da gehts doch schon los Elisabeth. Ich habe den ersten Boxenlaufstall 1979 in meinem zweiten Lehrjahr gebaut.
                  Heute müssen wir bei Bauanträgen Ausläufe für Boxenlaufställe vorweisen, oder, wenn nicht möglich Kompensationsmaßnahmen. Und ihr sprecht von 365 Tage Anbindung????
                  Du willst jetzt diskutieren über schlechte Haltungsformen in der Landwirtschaft?…”ohne Skrupel Abstriche bei der Tierhaltung”

                  ohne Worte….

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                • Brötchen sagt

                  obwohl die Firma schauer fällt mir ein, zwar teuer aber setzt mit maßsstäbe!

            • sonnenblume sagt

              Die Gesellschaft fordert bei der “Umfrage”, immer alles und noch so viel mehr.
              Und was legt die Gesellschaft dann ein den Einkaufswagen?

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              • Reinhard Seevers sagt

                Sonnenblume, die Gesellschaft darf so handeln, weil sie ja auch niedrige Preise fordern darf!
                Das steht ihnen zu, sagen sogar Politiker und Sozialverbände. Leider findet die Gesellschaft auch, dass Bauern der adäquate Lohn für die geleistete Arbeit nicht zusteht….das kommunizieren sie dann an der Ladentheke. Die Gesellschaft ist schon ein merkwürdiges Subjekt, gelle?😎

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                • Smarti sagt

                  Die Gesellschaft macht´s mit den Lebensmitteln wie mit dem Gas ? Ob der Scheich uns dann auch Datteln abgibt :).

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              • Elisabeth Ertl sagt

                Wenn man damit zufrieden ist, für die zu produzieren, dann muss man mit dieser Tatsache halt leben. Manche fangen an, für andere zu produzieren,.

                • sonnenblume sagt

                  “Die” und “andere”, finde ich ganz schön überheblich. Sind jene, die nur ein kleines Einkommen haben weniger Wert???
                  Auch die haben ein Anrecht auf gute Ernährung. Oder sind das dann die Kunden für Importware, weil sie deutsche Ware nicht mehr bezahlen können?

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            • Peter sagt

              Völliger Blödsinn! Eine Minderheit, denen es (noch!) zu gut geht, fordert da was, was sie selbst nicht einschätzen können. Die Medien bringen zusätzlich Fahrt rein…und schon fordert “die Gesellschaft”…. Das: https://www.spiegel.de/thema/armut_in_deutschland/ …sind unsere Kunden. Dazu > 10 % Inflation und die K… ist so am dampfen, dass wir aufpassen müssen Haltungsform “1” überhaupt noch absetzen zu können.

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            • Arnold Krämer sagt

              Wer freiwillig deutlich mehr als das gesetzlich Vorgeschriebene macht und damit wesentlich höhere Kosten verursacht, muss diese vom Kunden erstattet bekommen. Wenn das nicht möglich ist, beutet er sich selbst aus (passiert ohnehin auch viel zu oft auf der gesetzlichen Ebene) oder schaufelt sich ökonomisch das eigene Grab. Beides hält meist weniger als eine Generation.

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Es war auch nicht meine Absicht, den von Ihnen eingestellten Link zu analysieren, gestört habe ich mich an Ihrer Aussage, die Bauern jammerten nur noch.

          Dem kann ich nicht zustimmen, weit eher klären diese unverblümt Missstände auf, was sehr vielen sicherlich in dieser Art und Weise nicht schmecken kann. Eine sehr mühselige Arbeit bisweilen, die nicht unbedingt sofort Früchte trägt.

          Steter Trophen höhlt aber bekanntlich den Stein…, werte Frau Ertl.

          Im übrigen kommt es heute nicht mehr auf bloße Größe an – nach wie vor bin ich der Meinung, dass weit eher die Schnelleren die Langsameren fressen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, Österreich ist nicht Deutschland. Österreich ist vielleicht noch vergleichbar mit den südlichen Bundesländern. Auch die Mentalitäten sind vergleichbar.
      Am Ende steht aber ausschließlich der Kapitalmarkt und das Vermögen, bzw. die Leistungsfähigkeit der Käufer…und deren Willen und Anspruch.
      Es ist vergleichbar mit den Restaurantbetrieben. Diverse deutsche Restaurants sind bereits weg, machen zu, oder überlegen, ob sie die Türen schließen. Der Luxus des Restaurantbesuches, wird hinterfragt. Und da ist es egal, wie stark man sich qualitativ von anderen abgesetzt hat. Dönerläden und Chinarestaurants gibt es inzwischen in fast jedem Dorf, der Dorfkrug aber ist zu. Man muss sich überlegen, ob Luxus, und das ist am Ende des Tages die regionale mit Heiteietei beworbene Landwirtschaft seine Käuferschicht wirklich finden und binden kann und wird. Wenn Hunger und nicht Weltanschauung der Maßstab ist, dann ändert sich das Verhalten der Menschen. Ich glaube, dass Landwirtschaft in der Masse nicht durch die sog. Standortgerechte Landwirtschaft überleben wird, aber ich bin ja auch nicht allwissend.😉

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      • Brötchen sagt

        Reinhard gut beschrieben!
        Die Österreicher werden sicher auch gewaltige Probleme durch abnehmenden Tourismus bekommen.
        Schneekanonen unbezahlbar und sinkende Kaufkraft.

        Da kann der Herr in dem Video noch so kluge Sprüche klopfen.

        Putin hat das schon richtig erkannt, hängt alles am günstigen Gas….da können die auf und nieder springen.

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  11. Ludwig sagt

    Es ist verrückt bis zum Erbrechen . Heute stand in der Zeitung , daß die Apfelbauern ihre Äpfel nicht mehr ernten wegen des niedrigen Preises. Auch ein durchnittlicher Sauenbetrieb zahlt jetzt auf einmal rd. 100.000 Euro/Jahr mehr für die Energie. Unser Standort Deutschland ist einfach zu teuer und die zwei Beispiele zeigen , daß hier einiges den Bach runter geht. Mit der politisch zu verantwortenden zu teueren Energie werden sehr viele Unternehmen die Produktion hier einstellen. Dazu kommt noch die Schließung der rd. 20% sogenannten Zombiebetriebe , die nur überlebt haben wegen der niedrigen Zinsen. Auch das ändert sich jetzt. Auch die Städte und Gemeinden erhöhen jetzt an allen Ecken und Kanten die Steuern und Abgaben weil die Gewerbesteuereinnahmen nicht mehr so reichlich fließen. So sind wir jetzt in einer durch die falschen politischen Entscheidungen der letzten rd. 15 Jahre in einer kaum übersehbaren Abwärtsspirale. Wenn der LEH bei Mars und Co. so weitermacht , dann werden dann seine Regale leerer werden , denn von dauernden Verlusten kann kein Warenlieferant leben. Auch die Schweineproduktion ist lt. einem Insider schon in Deutschland um 50% kollabiert und das ist noch nicht das Ende. Die Politik muß Steuern senken und den Standort Deutschland auf die neue Lage einstellen und nicht ständig das Geld der Bürger in der Welt verteilen. Die Rache der Wähler wird dann ab dem nächsten Jahr , wenn alle Kosten so richtig durchschlagen am Wahltag sichtbar werden.

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  12. Frikadellen piet 44 sagt

    viele Landwirte produzieren für weniger Abnehmer die Mark macht ist hier sehr gering damit müssen wir Landwirte leben das ist der Markt ich glaube wenn die Politik sich daheim möchte ist das nicht unbedingt förderlich das ist das Problem eines oligop

  13. firedragon sagt

    Zitat aus einem anderen Artikel

    “… Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte vor einigen Wochen gesagt, er sehe bei Landwirten in Deutschland großes Interesse an der Legalisierung von Cannabis. Ackerbauer Löhr wünscht sich dagegen, dass Özdemir “sich erst einmal um die wahren Nöte und Sorgen der Ackerbauern” kümmere. Denn die Landwirte litten unter permanent steigenden Preisen, insbesondere beim Dünger. …”

    Ich kenne keinen Betrieb, der großes Interesse an der Legalisierung von Cannabis hat.

    LW wird genauso wenig ‘Drogenbaron’ werden, wie ‘Ölscheich’ … feuchte Träume der Grünen.

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    • Brötchen sagt

      Drachen bei uns gerade ein Artikel….Ökomilchbetrieb will von 500 auf 2000 Kühe und ist dran Gas im Sommer so aufzubereiten, das das vermarktbar ist.
      Fernwärme betreibt er schon.
      Bei den Preisen ist das alles darstellbar in Grenzen.

      Hatte auch mal angeführt, das ich da Potential sehe.

      Also Ölscheich nicht ganz.
      Mit den Kühen kann er glaube ich 6000 Haushalte heizen.

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      • firedragon sagt

        Brötchen, die Viehhalter könnten die Biogasanlagen gut bestücken, damit da verwertbares Gas bei rauskommt. Man muss sie nur lassen.
        Es wird allerdings so kommen, wie mit dem Biosprit aus Raps. Der Staat wittert Einnahmen, die er unbedingt abgreifen will und dann ist das beste Konzept für den A…., weil im Endeffekt nix mehr für den Hersteller bleibt und es zum Drauflegegeschäft für ihn wird.

        Du weißt selbst, es gibt tolle Möglichkeiten, die umsetzbar wären.

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        • Brötchen sagt

          Drachen mit dem verkaufsfähigen (flüssig) Gas bist Du schon sehr flexibel.
          Das Problem ist nur, wenn in einem Jahr der Krieg vorbei ist und Gas aus der Ukraine kommt, bist Du mit Deinem Gaspreis nicht mehr konkurrenzfähig.
          Ich kenne zwei Betrieb, die mit Abfallwärme bisher ganz gut gelebt haben…..einer beliefert ein Gewächshaus und einer eine Firma.

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          • firedragon sagt

            Ja Brötchen, dessen bin ich mir bewusst.

            Im Hinterkopf hab ich so Forderungen wie, ‘wir müssen raus, aus den fossilen Energieträgern’ …

  14. Fett schwimmt immer oben. Egal, welche Marktsituation vorherrscht, der Handel holt sich seine Marge, entweder vom Produzenten oder vom Verbraucher. Dass er sich bei diesem Spielchen als Wohltäter verkauft, ist eben geschicktes Marketing.

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    • Brötchen sagt

      Mark “Fett schwimmt immer oben.!”

      Das kann sich jetzt aber Sortimentsbezogen gewaltig ändern, jetzt geht es für den Handel untereinander um Anpassung.
      Da werden vielleicht einige über die Klinge springen, denn die Leute werden rigoros ihr Warenpaket umstellen.

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      • Brötchen sagt

        Das gleiche haben wir ja beim Tierwohlsiegel…..ich bin mir nicht sicher, was da letztendlich übrig bleibt.
        Vermute max. 2 Stufen. was von Bio übrig bleibt, wissen auch nur die Götter.
        Da kann man extrem viel Geld in den Sand setzen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Sehe ich auch so Brötchen. Die Stufe 2 wird das gros bestimmen. Einige werden sich in den höheren Nischen versuchen, aber kläglich an der Übersicht des undurchsichtigen Labelings und der Akzeptanz des Kunden scheitern.
          Wir sprechen ja im Moment lediglich von den Schweinen…..das ist für Bio kein Markt, ergo geht es ausschließlich um 30-35% konventionellen Frischfleischs im Laden.
          Die Sache ist ein sterbendes Pferd, Cem sollte absteigen.

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          • Arnold Krämer sagt

            Den Landwirten als reinen Rohstoffproduzenten im Bereich der Tierhaltung (Ausnahme Eier) werden staatlicherseits immer höhere Kosten aufgebürdet, so dass der Kostenabstand zu ausländischer Rohware immer größer wird. Einkommenspotentiale für die Landwirtschaft, der über die Pachtpreise ja auch immer mehr “Sofabauern” in den ländlichen Räumen alimentiert, gehen verloren, wenn die Rohware zunehmend aus dem EU-Ausland bezogen wird. Wie weit will die Politik mit dem Argument, wir seien ein reiches Land, die Verlagerung der Realwirtschaft ins Ausland noch betreiben?

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            • Reinhard Seevers sagt

              Es wird ja gerade ein neues Feld vorbereitet, die Agro-PV.
              Da werden jetzt Investoren angelockt, Bauern gepuscht, Gemeinden aufgeschreckt. Die Jülicher forschen erst seit Kurzem dran, aber schon sind Experten im Land unterwegs, die allen wieder alles versprechen. Evtl. werden Verpächter nun wieder zu Wirtschaftenden, wenn es doch so einfach ist, die Flächen doppelt zu nutzen….oben PV, unten Gras für Pferdeheu oder Blumen zum Selberpflücken….😎
              Da werden Beerenobst und Äpfel als Erntemöglichkeit genannt, obwohl jeder weiß, dass wir genug Äpfel haben und die Heidelbeeren billiger aus Peru kommen, ganzjährig! Aber die Ökos laufen auch schon wieder über Land und versprühen eine gaaaanz neue Hoffnung gegen die rückwärtsdenkenden Massenerzeuger der Agroindustrie. Heil ihr Beeren unterm Solarschirm!

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  15. Brötchen sagt

    Ich glaube die Situation ist eine andere. Viele werden jetzt ihre neuen Abschläge Energie auf dem Konto sehen und das ist ne Bombe!
    Bisher war das alles ja nur wage und dann rechnet man im Kopf weiter.

    Also ich wundere mich echt, das das noch so ruhig hier ist.

    Jetzt nicht unter den Landwirten, unter den einfachen Menschen.
    Elektriker, der mit 1700 € netto nach Hause geht und zwei kleine Kinder hat.

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  16. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Es geht immer um Gewinn!
    Die werden sich einige Zeit “bekriegen” und dann wieder beruhigen,weil der Verbraucher sein Mars wieder haben will.

  17. Reinhard Seevers sagt

    Auszug aus dem faz-Artikel:
    “Daran, dass Rewe und Edeka nicht bereit sind, alle Kosten einfach weiterzugeben, zeigt sich, dass der Wettbewerb im Lebensmittelmarkt immer noch gut funktioniert, zum Wohle der breiten Bevölkerung.”

    Schau an, der LEH ist also der Hüter der Verbraucherpreise…..vielleicht zum Wohle der eigenen Marge, sicher nicht, um den Verbraucher vor Schäden durch zu viel Zucker oder durch zu hohe Preise zu bewahren. Aber der Glaube an den guten LEH scheint ja zu funktionieren. Ich schmeiß mich weg.

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    • ReinerStoff sagt

      Es ist echt krass, wie sich die 5 Größen des LEH Oligopol in Deutschland das Image des Verteidigers des kleinen Mannes aufbauen konnten, niemand hinterfragt mehr wie die explodierenden Milliardengewinne dieser Bande zusammen kommen, obwohl sie doch sooooo nachhaltig, fair, klimaneutral etc. sind….

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