Bauer Willi
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Nitrat: wer einmal lügt…

Wahrscheinlich habt ihr auch in den Nachrichten oder in der Zeitung gehört oder gelesen, dass die Nitratwerte an den Meßstellen “schon wieder gestiegen sind”. Georg Keckl ist der Sache nachgegangen und ich habe ihn dabei unterstützt. Hier die Meldung, die zuerst in der “Rheinischen Post” erschienen ist und dann in vielen Medien übernommen wurden: (Die Meldungen sind ziemlich wortgleich, siehe Quellen am Ende des Artikels)

https://www.presseportal.de/pm/30621/4343265

Der entscheidende Satz lautet:

Wie die „Rheinische Post“ aus Düsseldorf berichtet, hat der durchschnittliche Nitratgehalt an den 15 Grundwassermessstellen mit den jeweils höchsten Belastungen von 2013 bis 2017 um fast 40 Milligramm pro Liter zugenommen.
Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor”

Dieser Satz ist falsch. Die Frage muss auch erlaubt sein, wer die “Rheinische Post” zu diesem Artikel veranlasst hat. Ich habe da so einen Verdacht.

Wie sind die Fakten:

Eine kleine Anfrage der Grünen an den Bundestag  nach den 15 am meisten mit Nitrat belasteten Messstellen wurde wie folgt beantwortet. Bezugsjahr war 2013. Wer möchte, kann diese Standorte hier auf Seite 19 nachlesen. https://dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/043/1804393.pdf

Am 22.7. 2019 wurde eine erneute Anfrage der Grünen, darunter Oliver Krischer und Harald Ebner, mit der genau gleichen Frage von der Bundesregierung beantwortet: (Seiten 18 und 19) Bezugsjahr war 2017. https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/117/1911793.pdf

Von den 15 Standorten aus dem Jahr 2013 tauchen in der Liste aus dem Jahr 2017 lediglich vier Standorte auf. Der Standort Meckenheim (Rheinland-Pfalz) der in 2013 den höchsten Nitratgehalt aufwies, findet sich in der aktuellen Liste nicht mehr wieder. Und diesmal wurden die 50 (!) am höchsten belasteten Messstellen ausgewiesen. Diesmal nimmt Rang 1 der Standort Gönnheim (Rheinland-Pfalz) ein, der in der Liste aus 2013 überhaupt nicht auftaucht. Gönnheim ist übrigens ein Winzerdorf an der Weinstrasse, in der Nähe von Bad Dürkheim.

Was ist passiert?

Man hat zwischen den Jahren 2013 und 2017 die Grundgesamtheit verändert. Das ist sehr komplex, aber kurz gesagt hat man zwischenzeitlich das Messstellennetz erweitert und eine Untergruppe „Landwirtschaft“ geschaffen. Um es etwas verständlicher zu machen etwa so: Im Jahr 2013 wurden alle Kinder der 1. Schulklassen einer Stadt gemessen und gewogen. Im Jahr 2017 wurden erneut alle Kinder der 1.  Schulklassen der Stadt gemessen und gewogen. Vorher hat man aber jetzt einige ausgesucht große Kinder in die ersten Klassen gesteckt. Heraus kam, dass der weite Durchschnitt aller Erstklässler im Schnitt etwa so groß ist wie 2013, aber die Gruppe der 15 größten Kinder im Jahr 2017 viel größer als 2013 ist. Das war der Trick mit den Nitratmessstellen aus dem ehemaligen „Belastungsmessnetz“ mit den ausgesucht hohen Nitratwerten. Dieses Ergebnis ist aber nicht verwertbar, weil es vorher die Aufnahme einiger ausgesucht großer Kinder gab. Betrachtet man die Nitratwerte von 2017 der 15 Messstellen, die 2013 die höchsten Nitratwerte hatten, so hat sich im Schnitt der Nitratgehalt dieser Messstellen sogar gesenkt, um mindesten 11%. Wegen der 2017 neu hinzugekommen, ausgesucht großen „Kinder“, kann und darf man die alte „Spitzen“-Gruppe von 2013 mit der neuen „Spitzen“-Gruppe von 2017 nicht vergleichen, das ist statistischer Unsinn.

Doch es kommt noch verrückter.

In der neuen, erweiterten Liste aus 2017 tauchen mehrere Orte mit der gleichen Messstellennummer gleich mehrfach auf.

Gönnheim (RP) auf Platz 1 mit 322 mg/l und dann wieder auf Platz 25 mit 151 mg/l

Bösel (NI) auf Platz 24 mit 179 mg/l und dann auf Platz 43 mit 169 mg/l

Kemlitz (BB) auf Platz 9 mit 179 mg/l und dann auf Platz 13 mit 169 mg/l

Reichennow (BB)auf Platz 11 mit 170 mg/l und dann auf Platz 19 mit 166 mg/l

Diepholz (NI)auf Platz 37 mit 142 mg/l und dann auf Platz 42 mit 133 mg/l

Lorup (NI) auf Platz 34 mit 143 mg/l und dann auf Platz 40 mit 137 mg/l

Losten (MV) auf Platz 12 mit 170 mg/l und dann auf Platz 16 mit 167 mg/l

Südfeld (NI) auf Platz 18 mit 166 mg/l und dann auf Platz 29 mit 150 mg/l

Wendeburg (NI)auf Platz 23 mit 159 mg/l und dann auf Platz 41 mit 137 mg/l

Peheim (NI) gleich dreimal: auf Platz 10 mit 175 mg/l, dann auf Platz 22 mit 160 mg/l und dann auf Platz 28 mit 150 mg/l.

Wie bereits gesagt, immer mit der gleichen Messstellennummer!! Peheim (Nr. 2412220) taucht in der Liste aus 2013 aber überhaupt nicht auf. Dafür sind einige Standorte aus 2013 auf der – nun erweiterten – Liste in 2017 nicht mehr zu finden. (Bsp.: Holm (SH), Schaafheim (HE) oder Pietzpuhl (ST). Wohl auch deshalb, weil deren Nitratwerte jetzt unauffällig waren.

Und hier noch einmal das, was die Medien daraus gemacht haben:

Wie die „Rheinische Post“ aus Düsseldorf berichtet, hat der durchschnittliche Nitratgehalt an den 15 Grundwassermessstellen mit den jeweils höchsten Belastungen von 2013 bis 2017 um fast 40 Milligramm pro Liter zugenommen.”

Oliver Krischer (Grüne) äußerte sich ähnlich am 8.8.2019 in den Abendnachrichten. Ich hoffe doch, dass die Medien und Herr Krischer den Sachverhalt öffentlich richtigstellen.

Bei aller berechtigten Diskussion um zu hohe Nitratwerte sollte man bei den Fakten bleiben, Diese sind ja in den Bundestags-Drucksachen dokumentiert.

An die Journalisten: bitte recherchieren Sie sauber und verlassen Sie sich nicht auf die Aussagen und Interpretationen Dritter. Ihre Glaubwürdigkeit könnte darunter leiden.

Bauer Willi

Hier wird das noch mal von einem Statistiker erklärt:

http://www.keckl.de/texte/Koboldstatistik.pdf

Hier weitere Zeitungsmeldungen:

https://rp-online.de/wirtschaft/immer-mehr-nitrat-im-grundwasser-gefahr-fuer-mensch-und-natur_aid-44825553

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/grenzwerte-nitratbelastung-des-grundwassers-in-vielen-regionen-deutschlands-weiter-gestiegen/24882458.html?ticket=ST-5051994-K0MbaAyutFyhbWo7obG6-ap3

https://www.deutschlandfunk.de/grundwasser-nitratbelastung-weiter-gestiegen.1939.de.html?drn:news_id=1036165

https://taz.de/Archiv-Suche/!5611048/?fbclid=IwAR1Nkuq-B2H5rDTh0A7kAqZnxoAIqjxKlbjFF1n22MvDcX4ImUaAh70Zj1c

Nachtrag 12.8.2019 um 10 Uhr: Hier eine bildliche Darstellung der Werte, die mir ein aufmerksamer Kommentator zugeschickt hat. Median und Mittelwert unterscheiden sich nicht.

 

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131 Kommentare

  1. Michael Gorke sagt

    Danke für Eure Aufklärungsarbeit, als die Nachricht bei WDR 2 durch die Nachrichten lief ist mir ja fast der Futterschöpper weggefallen. Ich habe da erst mal eine Whatapp Nachricht hingeschickt mit der Frage wo diese irrwitzigen Zahlen her kommen. Wir müssen bei diesen FakeNews den Mund los machen, sonst merken die es nicht! Wenn die das Spiel so weiter führen, glaube ich es ja bald selber, dass überall 200mg Nitrat im Wasser sind.

    • bauerhans sagt

      wenn man sich beim WDR schriftlich meldet,kommt eine freundliche antwort,dass ihnen die meinung des hörers/sehers wichtig ist,mehr aber nicht!!
      ein vizepräsident des WLV,der fürs fernsehen zuständig ist(genaue funktion weiss ich nicht),zuckt nur mit den schultern.

  2. Eckehard Niemann sagt

    Hallo, Willi,
    warum überziehst Du dermaßen?
    Denn “Lügen” bedeutet: bewusst (!) die Unwahrheit sagen, um jemanden zu täuschen.
    Was soll das alles?

    • Thomas Apfel sagt

      Guten Morgen Herr Niemann,
      “Denn “Lügen” bedeutet : bewusst (!) die Unwahrheit sagen, um jemanden zu täuschen.”
      Danke ! Mit diesem Satz sind die Aktivitäten von UBA, Medien und Grüner Politik genau beschrieben ! Auch selektive Werteauswahl gegen die tatsächlichen Trends ist einer Lüge gleichzusetzen und ist “Fake News” (Politische Zwecklügen) generieren. Da unterscheidet sich unsere Politik- und Medienlandschaft nicht groß von Trump !

      • Brötchen sagt

        wenn man nur die Hälfte erzählt?

        Ich hatte mal einen Satz gelesen: “am süßesten sind die Halbwahrheiten”

        Welchen Teil läßt man weg und welchen erzählt man? Kann ich die Wahrheit dem dummen Pöbel zumuten? usw. usf.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wenn man Werte – wie in diesem Fall Nitrat – vergleichen will, dann muss man die selben Messstellen beproben und miteinander vergleichen.

      Tauscht man Messstellen aus um einen höheren Wert zu bekommen, täuscht man die Bevölkerung und drückt die Bauern in die Brunnenvergifterecke.

      Das sie mit ihrer Post das noch unterstützen, halte ich gelinde gesagt merkwürdig.

      Wichtig ist, dass sie uns ihre Meinung hinterlassen haben, da sind wir ihnen zu Dank verpflichtet. 🙁

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    • ottmarWelker sagt

      Mutwilliges Abbrennen von Wäldern um Bauland zu gewinnen in Spanien. Bewohner einfach vor Tatsachen stellen, um ihnen Touristengebiete aufzuzwingen.
      Das wurde mir lang vor der Sendung vom7.7. 2014 in br.de/themen/wissen/wueste-ausbreitung-desertifikation-verwüstung-100.html von einer spanischen Kunststudentin als meine Sprachlehrein in Anwesenheit ihres Freundes erzählt. Diese meinte, dass ihr als einziger zukünftiger Lebenserwerb dort nur noch das Touristengewerbe als Schicksal bevorstünde.
      Ein Prof. für tropische Weidewirtschaft, zuvor in Südamerika tätig, fand es noch lobenswert, dass Polizei diese absichtliche Feuerrodung verfolge im Gegensatz zu einem südamerikanischen Land.
      Wie ein ehemaliger Bundesminister für Verkehr, Wohnung und Beauftragter für den Aufbau Ost mit angeblich vorhandenen Erhebungen in der FAZ zur Vorbereitung der Harz Gesetze Energie und Geld verschwendende und verprassende Arbeitslose erwähnt hatte und damit argumentierte.
      Im Seminarvortrag von einem Professor für Agrarökomie vor 2005 bekam ich dies mit, der es für wahr hielt. Die Leser in der FAZ wurden bestimmt nicht versehentlich getäuscht. Lächelnd gestandspäter der Minister den Fehler öffentlich im Frsehen ein. Das war dann wohl alles.

    • Herr Niemann, der klassiche Maßhalter? Würde man unterstellen, dass die Erfinder dieser Meldung nicht bewußt die Unwahrheit sagen, müßte man sagen, sie sind unzurechnungsfähig und faul, das wäre doch auch nicht schön.
      Wenn sogar das UBA keinen Anstieg der Nitratwerte erkennen kann (auch das hatten die Urheber zu wissen), siehe https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dateien/de-en_indikator_aqua-04_nitrat-grundwasser_2019-03-29.xlsx
      und das auch noch twittert in https://twitter.com/Umweltbundesamt , Meldung vom 12.8.19 “Nitrat-Grenzwert wird in D an ca. 30% der landwirtschaftlichen Messstellen überschritten.” – Nicht blenden lassen, die Überschrift ist die übliche UBA-Inhaltsverdrehung, versteckt im Interview sagt der UBA-Wasserexperte das eigentlich wichtige. t-online.de fragt auf den aktuellen Wirbel bezogen: “Die Nitratbelastung im Grundwasser soll angestiegen sein. Wie belastet ist das deutsche Grundwasser?” Antwort Falk Hilliges UBA: “Aus den Zahlen, die uns vorliegen, können wir nicht sagen, dass wir einen Nitratanstieg im Grundwasser haben. Wir können sagen, dass wir seit vielen Jahren auf konstant hohem Niveau fahren, aber weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung verzeichnen. … Die Situation ist aber seit vielen Jahren bekannt und wir haben keine signifikante Veränderung nach oben oder nach unten.” und wenn auch die Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), von der die Messungen für das UBA stammen, weder für 2017 noch für 2018 einen Antieg sieht: https://www.lanuv.nrw.de/liki/datenreihe_nach_land.php?datenreihe=26 , dann ist doch klar, was hier gespielt wurde. Wenn man zudem noch weiß, dass der gleiche Personenkreis bei den Bundestagsgrünen schon im Herbst 2016 eine Pressemeldung ähnlichen Inhalts und auch wieder auf verschiedenen Messstellen basierend lancierte, und das erst im Nitratbericht 2016 ganz versteckt richtiggestellt wurde, dann kann niemand was gegen ein solches Urteil einwenden und die Betroffenen werden sich hüten, zu klagen. Sie wußten, hatten zu wissen, dass die Aussage “Mehr Nitrat” falsch ist. Und in einem Umfeld, wo Deutschland hohe EU-Strafzahlungen drohen, so einen Fake abzusetzen, also wer ist für Deutschland und wer ist gegen Deutschland?

    • Wenn ich eine Entwicklung verfolgen möchte, dann vergleiche ich dich selbstverständlich die gleichen Stationen wie ein paar Jahre vorher.

      Wer komplett andere Daten nimmt und die dann”vergleicht”, der möchte m.E. ganz bewusst täuschen und betrügen!

  3. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin an alle “Ossis” hier im Blog bei Willi, “Wir sind ja nicht viele”, schaut euch einmal das Mittagsmagazin von ARD/ZDF von heute 13.8.2019 13.00 Uhr in der Mediathek an.
    Gedreht und berichtet wird über einen Landwirtschaftsbetrieb im Landkreis Elbe-Elster.
    Hier erklärt im Interview nach dem Beitrag, Frau Annalena Berbook Grüne ,was Sie unter Massentierhaltung versteht. Es ist halt Wahlkampf.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Hab, nur kurz reingeschaltet, verwundert bin ich nur, dass der Betrieb mit 500 Kühen keine Massentierhaltung wäre.

      Ob diese Dame sich nach der Wahl noch daran erinnert?

      Zumindest wissen wir jetzt eine Untergrenze. Also in BW kann noch angebaut werden. 😉

    • Christian Bothe sagt

      Habe mir den Beitrag kurz angeschaut,was den Betrieb betrifft. Der Chef hat sein Unternehmen und seine Auffassungen gut und realistisch dargestellt. Dann kam aber diese Berbock zu Worte und das war dann das Ende für mich und den Besuch der Mediathek…Habeck und Berbock,wenn man diese Typen schont hört mit ihren Halbwahr-und Unwissenheiten und ihrem Grünen Gewissen. Einfach nur grauenvoll!

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Brötchen, gehe in die Mediathek ARD Mittagsmagazin von gestern.
          Ab Sendeminute 23 beginnt der Beitrag.

          • Brötchen sagt

            Danke Ihr beiden, ich habe es gefunden.

            Der Lw war doch super, hat genau die wichtigen Punkte angesprochen.
            Der Redaktion ist auch ein Kompliment zu machen!

            Zur Baerbock…

            es hat sich bestätigt, was die Obstbäuerin angesprochen hat, es geht nur um die Umverteilung der Fördermittel.

            Noch ein paar Anmerkungen:
            sie sagt pauschal, es gibt Probleme im Umfeld der Anlagen…
            Was eine pauschale Verleumdung ist.
            Die Tierhaltung bekommt keine direkte Förderung!
            Nur ein wenig über AUM, ansonsten nur indirekt. Wer nur wirtschaftlich denkt, macht sowieso keine Tierhaltung. Ist ja gerade das Problem in BB, aber das schnallt die nicht.

            Die Böden BB sind nicht nur sandig, das variiert auch sehr stark!
            Die Biolandwirtschaft hat die Trockenheit auch nicht besser überstanden. Sie kann ja mal eine Umfrage machen, wer alles Kühe verringert hat. Auch Biobetriebe haben Bestände abgebaut, ich habe mit einer Kollegin gesprochen, die hat mir das für Ihren Betrieb gesagt und das war im Winter. Und der Biolandwirt der gegen die Bundesregierung geklagt hat, weil er in BB keinen Weizen geerntet hat, ist auch lachhaft.
            Ist sone Flitzpiepe aus dem Westen, der alles besser weiß. Oh in BB ist es ja trocken, wer hätte das gedacht.

            In BB haben wir ein kontinental beeinflusstes Klima, was Perioden mit großer Trockenheit und Hitze bedeuten kann. Vor allem in der Lausitz, Uckermark u. Prignitz kann auch schon wieder anders sein. Die Obstbauern können zudem immer bewässern, ohne Bewässerung geht bei denen sowieso kaum was wirtschaftlich.

            Übrigens kam gestern ein Beitrag über Neuseeland, da haben die in einem trockenem Gebiet verstärkt bewässert. Das waren Milchkuhweiden, im großen Masstab.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Christian, sage mir, wie willst Du mit disen Leutendiskutieren, wenn Du Ihre Meinung nicht kennst? Ich habe mir den gesamten Beitrag angesehen.

        • Brötchen sagt

          @ BB Ich kann ihn schon verstehen, man kann es nicht mehr hören.

          Aber Du hast recht, man muss sich stellen und der Beitrag war gut von der Redaktion!

    • Frau Baerbock im RBB, siehe https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/mittagsmagazin/videos/serie-2-wahl-brandenburg-ard-mittagsmagazin-video-100.html : „wir habe das auch im letzten Jahr gesehen, dass die Obstbauern massive Probleme hatten und dass gerade die ökologische Landwirtschaft da einen Vorteil hatte, weil sie robuster war gegen die extreme Trockenheit. Deswegen ist .. eine Umstellung in der Landwirtschaft eine zur Stärkung von ländlichen Räumen.“
      Apfelernte in BB 2015= 263,7 dt/ha; 2016= 346,0 dt/ha; 2017= 259,9 dt/ha und 2018= 321,2 dt/ha;
      Birnen in BB: 2015= 109,9; 2016= 84,1; 2017= 15,3 dt/ha und 2018= 80,6 dt/ha (2017 Frostschäden bei Frühblühern)
      Kirschen in BB (Schwerpunkt Havelland): 2018=18,9; 2016= 23,8; 2017= 4,5 und 2018= 23,9 dt/ha
      Pflaumen/Zwetschen in BB 2015=114,3; 2016= 86,5; 2017= 54,1 und 2018= 97,9 dt/ha

      Frau Baerbock kann nicht beurteilen, ob der gezeigte Betrieb eine Massentierhaltung ist, sie war nicht da. Sie könnte es auch dann nicht. Biobetriebe halten Trockenheit besser aus und in den Batterien steckt Kobold. Sie hat ein Problem mit dem Sprechen, sie kann nur so was wie soziologischen „Labertaschenterror“, andere mit Quatsch plattreden, das ist bei den aktuellen Umfragewerten und im Hinblick auf Regierungen schon ein Problem, das die Wähler registrieren sollten.

      • Obstbäuerin sagt

        Offensichtlich weiß Annalena nicht, dass im Obstbau bei Trockenheit beregnet wird und dass Biobäume eben nicht robuster sind. Aber ihre Textbausteine hat sie gut auswendig gelernt und schwätzen kann sie wirklich. Leider werden die Wahlen in Brandenburg in den Städten und im Speckgürtel um Berlin entschieden. Das geht nicht gut aus für uns.

  4. brouss sagt

    Man muss auch die Niederschlagsmengen mit berücksichtigen. Wenn es in einer Region einige Jahre weniger regnet, werden bei gleichen N-Gehalt im Boden die Nitratwerte im Grundwasser steigen.

    • Arnold Krämer sagt

      Grundwassermessstellen sind sehr zahlreich, befinden sich in unterschiedlichen Tiefen und sind nicht identisch mit den relativ wenigen Förderbrunnen. Deshalb habe die Ergebnisse ( hier das, was ins Verbrauchernetz abgegeben wird und aus mehreren Förderbrunnen stammt; dort das, was vielleicht oberflächennah gemessen wurde) unmittelbar nichts miteinander zu tun.
      Schauen Sie sich die umfangreichen Berichte des NLWKN an. Diese Empfehlung gilt auch für die Verfasser der unseligen Pressemeldungen zum Thema Nitratanstieg, damit nicht wieder der böse Spruch zum Wissen eines Journalisten Bestätigung findet. Dieses sei breit wie der Ozean, aber flach wie eine Pfütze.

    • Arnold Krämer sagt

      Ist schon bemerkenswert, dass diese Wasserqualität in einem Intensiv- Tierhaltungsgebiet (LK CLP) gefördert und geliefert werden kann. Aber das wird gerne übersehen.

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Herr Krämer, Sie haben völlig recht, die Messwerte im oberflächennahen Grundwasser sage erstmal nichts über die Gehalte im geförderten Trinkwasser aus, das ja aus wesentlich tieferen Schichten kommt. Oftmals gibt es auch schwer zu durchdringende Bodenschichten, die das Trinkwasser vor Einträgen von der Oberfläche recht gut schützen. Allerdings geht es ja auch immer um vorbeugenden Schutz des Trinkwassers. Die Einträge aus dem Oberflächenwasser sind, einmal eingesickert, nicht mehr rückholbar. Dann ist man auf die Denitrifikationsfähigkeit des Bodens angewiesen. Deshalb hat die Aufmerksamkeit für dieses Thema schon ihre Berechtigung, auch wenn Alarmismus fehl am Platze ist. Ich würde mir von beiden Seiten eine ehrlichere Diskussion wünschen.

        • Mark sagt

          Zustimmung. Leider ist es so, dass die öffentliche Aufmerksamkeit überwiegend dem unehrlichen Teil der Alarmisten zuteil wird. Dies gilt es zu berichtigen.

        • Hallo Herr Ilchmann, auch wenn es um den vorbeugenden Schutz des Grundwassers geht, hat man korrekt zu rechnen. Nur so kommen wir weiter, – kucken was ist und was vernünftig geht. Das “Vorsorgeprinzip” ist keine Lizenz zum Übertreiben oder zur selektiven Information, wie das manche für sich zum eigenen Vorteil auslegen, das wird nicht besser dadurch. Staatsstellen, die bei Unehrlichkeiten mitmischen, die sind das Problem, gäbe es das nicht, wäre vieles leichter.

        • Berthold Lauer sagt

          Zur ehrlichen Diskussion würde dann meines Erachtens auch gehören, dort wo Werte überschritten sind und eine reale Gefahr darstellen die Ursachen festzustellen und Massnahmen zu ergreifen, meinetwegen auch drastische! Ebenso dort wo Werte steigen bzw Überschreitungen drohen! Unsinnig ist es, flächendeckend ausschließlich die Landwirte mit Verordnungen und Regelungen zu belasten, wenn nicht die geringsten Probleme bestehen!

          • Arnold Krämer sagt

            Und gegen einen solchen Unsinn werden Landwirte in unserer Region auch massenhaft klagen, wenn die angekündigten Pauschalregelungen kommen sollten. Die Sippenhaft ist unerträglich. Viele Landwirte, auch solche mit starker Viehhaltung haben Ihre Düngung in Ordnung, weil sie ausreichend Lagerraum haben, nicht zur Unzeit düngen, nicht die letzten Spitzenerträge rauskitzeln wollen, die es mangels passender Niederschlagsverteilung doch nur selten gibt, und weil sie überschüssige Nährstoffmengen ordnungsgemäßig überbetrieblich verwerten lassen.
            Und das alles z. B. über langjährige Wasserschutzberatung sauber dokumentiert und mit Herbst-Nmin-Proben gegenkontrolliert.
            Es wird spannend.

    • Peheim ist tatsächlich sehr interessant, denn das ist eine Messstelle des OOWV und keine staatliche. Nun gibt es nur wenige km, nicht so weit wie das Wasserwerk, zwei staatliche Messstellen, die Messstelle . Nr. 2413710, Thülsfelde VF-371 der NLWKN-Betriebsstelle Cloppenburg mit gleicher Nutzungsumgebung, nur die hat so Werte um die 70 mg/l https://www.umweltkarten-niedersachsen.de/Download_OE/WRRL/GRW_Nitrat/2413710_CLP_Nitrat.pdf und die Messstelle Nr. 9700203 gleich südlich von Peheim, die wäre gar nitratfrei https://www.umweltkarten-niedersachsen.de/Download_OE/WRRL/GRW_Nitrat/9700203_CLP_Nitrat.pdf Was hat der OOWV für Interessen? Wieso kommen Messstellen von Lobbyisten in ein staatliche Überwachungsnessnetz, wo doch auch Staatsmessstellen da sind? Solche Messstellen haben in einem staatlichen Netz schlicht nichts zu suchen, sonst kann Umweltministerium die Luftmessstationen auch von VW betreiben lassen. Peheim belegt Platz 10 in der 2017 Hitliste mit den 50 Messergebnissen mit 175 mg/l, dann Platz 22 mit 160 mg/l (Messung am 25.10.2017) und dann auf Platz 28 mit 150 mg/l (Messung vom 26.04.2017) https://lkclp.de/uploads/files/nitratmonitoring_landkreis_cloppenburg_2016_2017.pdf und https://lkclp.de/uploads/files/nitratmonitoring_landkreis_cloppenburg_2017_2018.pdf .

      • Arnold Krämer sagt

        Herr Keckl!
        Frage: Wird beim UBA und im Umweltministerium bewusst unsauber gearbeitet oder lässt die Qualität der Mitarbeiter zu wünschen übrig?
        Vermutlich können Sie beide Fragen nicht beantworten. Sie müssen auch nicht.
        Die geschilderten Dinge lassen die meisten Leser des aktuellen Blog-Themas wohl zumindest ratlos und kopfschüttelnd zurück. Meist wird es aber schon mehr als nur Kopfschütteln sein.
        Wo soll das eigentlich noch hinführen? Mit solchen Dingen untergräbt der Staat seine Glaubwürdigkeit. Und da reiht sich ein Beispiel an das andere.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Das schlimmste was passieren kann ist, das man eines Tages der Wissenschaft und der Politik nicht mehr das abnimmt, was sie uns erzählen.

          Wenn man die Impfmüdigkeit sieht, dann kann man sagen, der Anfang ist gemacht.

          • Der Brandenburgbauer sagt

            Moin Ehemaliger, volle Zustimmung. Bei vielen Beiträgen hier bei Willi , frage ich mich nicht nur oft ,sondern immer wieder. Wie krank ist diese Gesellschaft geworden????

          • Inga sagt

            Ja, die heutigen Leute haben die Not von Früher eben noch nicht erzählt bekommen, z.B. die Spanische Grippe usw.

            Dann werden die auch die selbe Besserwisserei an den Tag legen , wie bei der Landwirtschaft!

            Denke ich!

          • Mr Tom sagt

            Also ich für meinen Teil nehme der Politik schon längst nichts mehr ab. Ich wage zu behaupten, die Mehrheit derjenigen, die es sich antun, in die Politik zu gehen, würden im Wettbewerb der freien Wirtschaft untergehen, zum Teil würde ich sogar von gescheiterten Existenzen sprechen.
            Genau dort liegt unser Hauptproblem: Die klugen Köpfe haben keine Zeit oder Lust, sich dieses Polittheater anzutun und werden zur Strafe von Dummen regiert oder besser gesagt schikaniert.
            Die Wissenschaft hängt größtenteils am Tropf der Politik bzw. des Staates, das Resultat kann jeder für sich selbst folgern…..

            • Brötchen sagt

              Tom das stimmt nur zum Teil.

              Die müssen sich ja in einem Wust von Leuten (selbstdarstellern) durchsetzen.
              Sie müssen sich in Medien gut darstellen.

              Sie leben in rel. Unsicherheit.

              Du brauchst ja schon richtig Kapital, um überhaupt eine Partei zu organisieren und über die 5 % Hürde zu kommen.

              Ganz trivial ist das nicht!

              In dem Spannungskreis bewegen die sich.

              Und mit Landwirtschaftsthemen könne Politiker nur in Fettnäpfchen landen, deshalb meiden die meisten LW, oder reiten eher dagegen bzw. es ist ihr “Geschäftsmodell” gegen die Lw zu reiten.

              Deswegen muss man nicht in Mitleid zerfliessen, aber ich sehe das schon differenzierter.

              • Mr Tom sagt

                Du schreibst es ja selbst: Sich gut darstellen und durchsetzen, darauf kommt es an.
                Das Geschäftsmodell unserer Politik scheint es derzeit zu sein, gegen fast alles zu reiten, was uns unseren Wohlstand beschert hat.
                Und warum? Um dem derzeitigem linksgrünen Zeitgeist hinterherzujagen, der wiederum maßgeblich von unserer Medienlandschaft mitgetragen wird. Eben um gut dazustehen.
                Söderchen bei uns in Bayern ist geradezu das Paradebeispiel.

                • Brötchen sagt

                  Ja die sind getrieben. Trump ist da schlauer der twittert nur.
                  was die wirtschaftskompetenz betrifft, die wenigsten haben praktische Erfahrungen in wertschöpfenden! Bereichen der vw.

                  das ist aber generell ein Problem, was ich so sehe.
                  das diskutieren wir hier ja ständig.
                  früher als es die Blöcke noch gab, war alles einfacher, da gab es eine Mauer und rechts oder links, wurde von den besatzern geregelt im groben.
                  heute ist das alles aufgelöst, die Gesellschaft “weiss” nicht mehr wo oben und unten und wo rechts und links ist.

                • Mr Tom sagt

                  Ich wage zu behaupten, dass der Teil der Gesellschaft, der auch mal schmutzige Hände beim Arbeiten bekommt, sehr wohl weiß wo oben oder unten ist.
                  Es sind eher die Meinungsbildner, die man gemeinhin – warum auch immer – als Eliten bezeichnet, die offenbar jede Erdung verloren haben.

                • Mr Tom sagt

                  Der Teil der Gesellschaft, der auch mal schmutzige Hände beim Arbeiten bekommt, weiß meiner Meinung nach sehr wohl wo oben oder unten ist.
                  Es sind eher die Meinungsbildner, die man gemeinhin – warum auch immer – als Eliten bezeichnet, die offenbar jede Erdung verloren haben.

                • Brötchen sagt

                  ja sehe ich auch so! das meine ich mit wirklicher wertschöpfender Tätigkeit.

                  oder anders ausgedrückt, die richtig ackerstaub schlucken, oder denen die Kuh- oder schweinescheisse um die Ohren fliegt.

                • Mr Tom sagt

                  Ich denke nicht nur an Ackerstaub oder Kuhscheisse, sondern auch ans Handwerk oder an die Industrie. Jeder Sektor läßt sich für sich selbst schikanieren – was ich vermisse, ist ein Schulterschluss solcher Berufsgruppen untereinander.
                  Die Urproduktion hält den Laden am Laufen!

                • Stadtmensch sagt

                  @Brötchen, Mr Tom
                  Ihr redet selbstgerecht daher! Ihr (ich auch nicht) habt auch keinen Überblick über das Große Ganze. Ich bin froh, dass es noch Leute gibt, die sich für die Ausbildung im Staatsdienst (o. Politikwissenschaft, Journalismus, Geschichte, Philosophie usw.) interessieren und in diesem Bereich auch fern von der “Realwirtschaft” wirksam werden können. Myriaden kleine Verwaltungsangestellte und sonstige Normenwächter sorgen für ein halbwegs transparentes, deterministisches und damit regelbares Gesamtsystem und bekommen im Gegenzug von irgendwelchen fachfremden Besserwissern nur Doofheit bescheinigt.
                  De Tag möcht ich nicht erleben, wo hier jeder wirtschaften kann, wie es in den eigenen Kram passt!
                  Bei der ganzen Nitrat-Debatte geht es doch eigentlich um THG-Minderung. Alles was in Nutzpflanzen gebunden oder im Boden zu Humus umgesetzt wird ist gut, was als Lachgas und Methan entweicht, ist schlecht. Hier scheint es nach bisherigem Kenntnisstand noch einiges Optimierungspotential zu geben.

                • Brötchen sagt

                  Wegen dem Schulterschluss.
                  Aufgrund der Globalisierung und eu- isierung ist die direkte Verantwortlichkeit extrem breit gestreut und nicht mehr direkt zuordenbar! Oder adressierbar

                  So das alle wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend rennen.

                  Das hat mir mal eine biobäuerin gesagt: wir geben Verantwortung ab und dadurch ist das nicht mehr zuordenbar, für niemand. Ausser natürlich der Landwirt ist schuld.

                • Mr Tom sagt

                  Ich hab nie behauptet, einen Überblick über das Große Ganze zu haben.
                  Ich nehme mir jedoch heraus, zu behaupten, dass Ein Grossteil der Politiker, die z. T. noch nicht einmal ein Studium in Geisteswissenschaften zu Ende gebracht haben, die Kompetenz besitzen, Ministerposten irgendwelcher Fachressorts zu besetzen.
                  Zudem stimme ich völlig zu, dass unser Zusammenleben geregelt sein muss und die Einhaltung der Regeln auch überwacht wird.
                  Um wieder zum Nitratthema zurückzukommen: Nur Malta soll ja bekanntlich „schlechteres“ Wasser haben als Deutschland. Die Südländer hängen durchweg am Tropf der EU – aber saubereres Wasser haben die….
                  Ja nee is klar….

                • Mr Tom sagt

                  Und zu den fachfremden Besserwissern denke ich mir nur meinen Teil…

                • Brötchen sagt

                  Danke Tom, hätte ich in etwa auch so geschrieben.
                  Außerdem darf man ja seine selbstgerechte private Meinung äußern.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  “Myriaden kleine Verwaltungsangestellte und sonstige Normenwächter sorgen für ein halbwegs transparentes, deterministisches und damit regelbares Gesamtsystem und bekommen im Gegenzug von irgendwelchen fachfremden Besserwissern nur Doofheit bescheinigt.”

                  Es dürfte bekannt sein, dass auf dem Land manchmal das DSL sehr dürftig anliegt. Deshalb ist es nicht möglich als Tante Google- Bauer sein Wissen zum besten zu geben.

                  Deshalb wenden die Bauernsöhne sich vermehrt anderen Berufen zu, sie möchten in Zukunft auch mal was von Landwirtschaft verstehen.

                • Mr Tom sagt

                  Nachtrag zu Zuordenbarkeit von Verantwortlichkeit: Wir haben als Landwirte fein säuberlich zu dokumentieren, wer verantwortlich ist. Ebenso ergeht es sicherlich auch Gewerbetreibenden, kurzum all jenen, die durch Ihre tägliche Arbeit Wertschöpfung generieren.
                  Laufen an staatlichen Stellen Dinge schief, werden Verantwortlichkeiten so lange hin und her geschoben, bis keiner mehr für irgendetwas zuständig war. Ich spreche aus Erfahrung.

                • Brötchen sagt

                  Tom mit der Verantwortlichkeit das ist anders gemeint. Der Begriff ist vielleicht auch nicht ganz passend.
                  Sieh dich davon auch nicht angegriffen.
                  Bsp. Wie jetzt mit dem Palmöl, die Nahrungsmittelhersteller geben Verantwortung ab, in dem sie das Palmöl von ganz weit her verwenden.
                  früher war ein Hersteller vom Anbau bis zum Endprodukt mehr oder weniger beteiligt.
                  So in der Art.
                  Die EU bestimmt bestimmte Regeln in den Mitgliedstaaten und die Mitgliedstaaten haben nur indirekt auf die Regeln Einfluss.

                  Anderer Begriff ist vielleicht transparente Verantwortlichkeit.

                  So in der Art. Meines Erachtens ist da schon teilweise was dran. Denk mal drüber nach.

                  Oder wenn ich Futterkomponenten bestelle, kann ich nicht jedem Aspekt vom Lieferanten hinterher rennen, ich muss entweder vertrauen oder mich kümmern, wie der das herstellt. Oft ist das aber gar nicht möglich.

              • Brötchen sagt

                Nachtrag an Tom: im Prinzip so wie dein bsp. Die Gemeinde schiebt es auf den landkreis, der Landkreis auf das Land und das Land auf die EU. Keiner weiss so richtig wer den nun die Verantwortung übernimmt, alle zucken mit den Schultern und verweisen auf den anderen und niemand ist richtig zu greifen.
                Das schwächste Glied oder die die sich nicht so wehren können, die sind dran. Oder du als geschädigter musst mit dem Schaden klar kommen.

                • Brötchen sagt

                  Bsp.2 bsp. Wolf, wenn die Umweltschützer den wolf haben wollen, geht das Geld zum Schadensausgleich aus dem Umweltetat. So muss der Bereich spüren und wählen, was sie wollen. Ich habe auch mal in einem nabuheft gelesen, die konnten genau eine Summe zuordnen was ein toter Milan (Windradopfer) kostet.

                  Jetzt ist das so, es wird gesagt pauschal, das ist im Interesse der Gemeinheit, also geht das aus dem Gesamtetat. So macht das jeder und alle gucken sich an und zucken mit den Schultern.

  5. Friedrich sagt

    Vielen Dank an Herrn Keckl und Willi für die tolle Recherche. Im übrigen ist Nitrat für unsere Ernährung sehr wichtig , denn N wird mit 6,25 mal genommen und dann erhält man Eiweiß. Keiner will wohl bestreiten , daß Eiweiß ein wichtiger Ernährungsbaustein ist. Die Nitratgrenzwerte sind reine politische Vorsorgewerte und haben nichts mit der Realität zu tun. Vor den 50 mg der EU hatten wir hier in Deutschland 80 mg als Grenzwert. Wo die wirkliche Gefährdungsgrenze liegt , hat noch keiner genau gesagt. Ich würde diese Grenze irgendwo bei 200 – 500 mg Nitrat sehen. Da ist also genug Luft nach oben und keine Panik angesagt, aber man sollte die Werte im Auge behalten. — Ich habe den Eindruck , daß unsere Politik alles tut , um von den wirklichen Themen in unserem Lande abzulenken. Schulen , Straßen , Digitalisierung ,Flüchtlinge, Brücken , Bildung, Renten,Bundeswehr usw. sind in einem sehr schlechtem Zustand . Auch die ganze Eurorettung und Ökostrombilanz werfen ihre katastrophalen Schatten voraus. Wenn all diese Themen auf die Tagesordnung kommen, dann kann unsere politische Elite ganz schnell einpacken. Nicht umsonst werden immer mehr Überwachungsinstromente installiert und um den Reichstag soll sogar ein zehn Meter breiter Sicherheitsgraben wie zu Ritterszeiten gebaut werden. Dies könnte man auch so denken , daß die Regierenden Angst vor dem Volke haben . Wie vor einiger Zeit im Internet zu Lesen war, soll sich die Kanzlerin schon in Paraguay ein Alterssitz gekauft haben. Warum wohl ? Die Bilanz ihrer Regierungszeit ist heute schon als Desaströs zu bezeichnen , denn soviel Kurzsichtigkeit hat noch kein Bundeskanzler zu stande gebracht . Alle Vorgänger haben viel weiter nach vorne gedacht und gehandelt. Die Regierungszeit der Kanzlerin wird sich als die “Verlorenen Jahre ” für Deutschland und Europa herausstellen.

    • Ottmar Ilchmann sagt

      Wieder mal fulminant, Friedrich, von der Gewässerqualität den Bogen zu schlagen zur schonungslosen Bilanz der gesamten Regierungszeit von Angela Merkel, die natürlich, wie immer in Ihren Kommentaren, in einer Katastrophe endet.
      Wenn Sie übrigens 200 bis 500 mG Nitrat im Trinkwasser für unbedenklich halten, können Sie sich ihr Wasser ja leicht selbst bis auf diese zuträglichen Werte anreichern.

  6. Berthold Lauer sagt

    Noch eine Ergänzung: zumindest in Rheinland-Pfalz kann jeder die Werte aller Meßstellen im Land ansehen ( sieht dann so aus wie bei Herrn Keckl oder in Tabellenform) und sich selbst ein Bild machen.Und nochmal: nicht jede Meßstelle ist automatisch ein Brunnen!!

  7. Berthold Lauer sagt

    @fingerphilosoh::Niemand hat die Chance, nitratbelastetes Wasser zu trinken. Jegliches Wasser, das in Deutschland aus dem Hahn läuft, ist weit unter den Grenzwerten. Das eine sind Werte aus Grundwassermessstellen, das andere die Werte im Trinkwasser. Selbst in Gönnheim muss niemand mit 322mg klarkommen, das Trinkwasser kommt aus einem Brunnen, der unbelastet ist. Die beiden genannten Einrichtungen sind nur Messstellen, keine Brunnen!

  8. Andreas Schmid sagt

    @ fingerphilodoph
    100 Gramm Salat am Tage gibt ca. 250 mg Nitrat. Dann soll ab 30 mg(3Liter Wasser) das Darmkrebsrisiko steigen?

    • Arnold Krämer sagt

      Wenn die Wissenschaft nicht mehr unabhängig ist, überwiegend Auftragsforschung betreibt, dann muss man sich über die veröffentlichten Ergebnisse nicht mehr wundern.
      Auf Dauer geht damit aber das wichtigste Kapital im menschlichen Zusammenleben verloren, das Vertrauen. Was das auf Dauer zu bedeuten hat?? Ich weiß es nicht. Vielleicht der fingerphilosoph?

      • Paulus sagt

        Arnold Krämer, bitte mache mir die Auftragsforschung nicht schlecht, jedenfalls nicht so pauschal. Zumindest im technisch wissenschaftlichen Bereich ist sie praktisch unverzichtbar. Ganz einfach weil viele Unternehmen, egal ob Industrie oder Mittelstand eigene Forschung, was spezielle Themen betrifft schlicht nicht leisten können. Technische Fakultäten hingegen wären ohne Auftragsforschung aufgeschmissen. Da ich mit dem Thema ver- und betraut bin kann ich versichern, dass Gefälligkeitsergebnisse in diesem Bereich weder erwartet noch geliefert werden. Das wäre absurd.
        Das Humboldtsche Ideal ist eh verblichen seit es Pseudowissenschaften wie z.B. Genderstudies und ähnlichen Quatsch gibt, die lediglich einen Mainstream bedienen, und seit Bologna sowieso.

  9. fingerphilosoph sagt

    Moment mal! Für Trinkwasser gelten bei Nitrat Grenzwerte von 50 mg/l bzw. neuerdings 37,5 mg/l und selbst diese Werte stehen zur Diskussion, weil das Darmkrebsrisiko anscheinend schon ab 10 mg/l signifikant ansteigt.

    Die Messstellen weisen 4-6fach höhere Werte auf. Das heißt doch, das Trinkwasser muss in diesen Gegenden sicher aufwändig chemisch aufbereitet werden oder es muss woanders gewonnen und über weite Strecken transportiert werden. Oder täusche ich mich da? Wollen wir nicht alle lieber in einer Welt leben, in der die Kinder in allen Bächen ihrer Umgebung und nicht nur in ausgewiesenen Badeseen und Schwimmbädern plantschen und dabei auch mal Wasser schlucken können, ohne dass gleich das Darmkrebsrisiko ansteigt?

    Dient diese Diskussion um die Messstellen nicht vielleicht dazu, um von der eigentlichen Problematik abzulenken, die da lautet, dass Kinder, die in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gegenden aufwachsen, nicht nur wegen der Gefahr des Ertrinkens von den Bächen ferngehalten werden müssen?

    • Lars Henken sagt

      @fingerphilosoph

      Wie viele Wasserwerke in Deutschland bereiten ihr Wasser denn auf Grund von Nitrat chemisch auf?

      10 mg Nitrat je l Wasser führen zu signifikant höherem Darmkrebsrisiko? Haben Sie dafür Belege? Ich meine ja nur, weil dann müsst Blattgemüse wie Kopfsalat, Endivie, Eissalat, Feldsalat, Spinat, Stielmangold oder Rucola ja pures Gift sein. Immerhin liegen die Nitratgehalte bei diesen Pflanzen zwischen 1.000 und 4.000 mg/kg.

      • fingerphilosoph sagt

        Hier ein Link:

        https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/kolorektales-karzinom/article/960620/daenische-studie-offenbart-nitrat-trinkwasser-erhoeht-darmkrebs-gefahr.html

        Kopfsalat, Endivie usw. mit Trinkwasser zu vergleichen, heißt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Schließlich sollte der Mensch täglich 2 Liter Wasser zu sich nehmen. Ich glaube nicht, dass jemand täglich 2 kg Kopfsalat oder Mangold isst. Die Nitratbelastung aus Kopfsalat etc. kommt zu der Trinkwasserbelastung ja hinzu, kann also nicht als Gegenargument gelten.

        Ich weiß nicht, wie die Wasserwerke aus Bach- oder Grundwasser Trinkwasser gewinnen. Es ist eine interessante Frage, wie aus den 322 mg/l oder 179 mg/l Nitrat im Messstellen-Wasser 50 mg/l oder weniger im Wasserhahn werden. Vielleicht kann die Frage hier ja jemand beantworten.

        • Boss_marta sagt

          Wenn ich richtig rechne braucht man keine 2 kg Gemüse, sondern nur 100 g um zwischen 100 bis 400 mg Nitrat zu sich zu nehmen.
          Ausserdem ist Nitrat erst schädlich, wenn es in Nitrit umgewandelt werden würde.
          Bei geräucherten Lebensmitteln essen die Menschen aber ohne Bedenken Nitritpökelsalz.Es ist wieder mal viel Panikmache im Spiel.
          Wir hatten früher über 300 mg Nitrat im Trinkwasser, ( Grenzwert damals 100 mg) dann waren wir nach wirklichen Bemühungen unter 100 mg, da wurde der Wert auf50 mg gesenkt.
          Jetzt sind wir unter 50 und es nimmt kein Ende.
          Dafür hat man damals den Grenzwert für Dioxin in Eiern erhöht, weil sonst der Wert in den Bioeiern gegebüber Käfighaltung zu hoch war.

        • Mark sagt

          @f..ph
          Mal ganz ehrlich drastisch ausgedrückt: Wenn ich mir die Ärztezeitung so durchlese müsste ich schon tausend mal verreckt sein. Wenn ich zurück denke an die Panikstudien über BSE, die in der Ärztezeitung veröffentlich wurden und sich im Nachhinein alle als unzutreffend herausstellten, dann ordne ich die von Dir angeführte Studie in genau dieselbe Kategorie ein. Warum es besonders interessant ist, dass die Studie aus Dänemark kommt, will ich hier nicht vertiefen, aber es gibt sehr naheliegende Gründe dafür.

          • fingerphilosoph sagt

            Der Studienleiter, Dr. Jörg Schullehner, wird namentlich genannt, die Zahl der Teilnehmer ist hoch genug, um Signifikanzen feststellen zu können, und es wird beschrieben, wie die dänische Studie durchgeführt wurde. Das ist schon mal viel in unseren Tagen. Ich wüsste jetzt nicht, was es daran zu kritteln gibt. Und warum es besonders interessant sein soll, dass die Studie aus Dänemark kommt, verstehe ich nicht.

            Ist Dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass alle Studien, die euch hier in diesem Blog gerade in den Kram passen, als “wissenschaftlich seriös” betitelt werden, während alle Studien, die euch hier nicht in den Kram passen, entweder gekauft, panikmachend oder andersweitig unseriös eingestuft werden, ganz unabhängig davon, wie die Studien tatsächlich durchgeführt wurden. Das hat mit der hier ebenfalls schon gern mal proklamierten Offenheit und Aufgeschlossenheit m.E. herzlich wenig zu tun. Ich nenne so was Voreingenommenheit, die um keinen Deut besser ist als die eurer städtisch-grünen Gegenspieler.

            • Bauer Willi sagt

              Wusstest Du schon, dass Spinat in die Doping-Liste aufgenommen werden soll? Meldung kommt demnächst…Das ist jetzt kein Witz…

            • Mark sagt

              @f..ph
              “Mit Blick auf die wachsende Evidenz fordern die Studienautoren daher, über das Absenken der maximal zulässigen Nitratkonzentration im Trinkwasser nachzudenken.” Mit diesem Resümee der Autoren offenbare sie gleichzeitg die Intention der Studie. In dieser Studie wurden keine funktionalen Wirkungen von Nitrataufnahme und Karzinombildung untersucht, sondern es wurden lediglich Korrelationen von Bevölkerungsgruppen und Krankheitsgeschehen gebildet und daraus Kausalitäten abgeleitet. Wenn man weiss, dass in Dänemark eine “Nitratphobie”, zugegebener Maßen ausgelöst durch eine überzogene Intensivtierhaltung, weitverbreitet ist (auch unter Wissenschaftlern) und gleichzeitig weiß, dass die Aufnahme von Nitrat in bestimmeten Größenordnungen sogar essentiell ist, dann liegt der Verdacht auf der Hand, dass es sich im vorliegenden Fall um eine Stussstudie handelt. Ich habe noch nie behauptet, dass die Bauern einen Deut besser sind als ihre städtisch-grünen Gegenspieler, wenn jedoch die Branche permanent mit Hilfe von offensichtlichen Stussstudien angegriffen wird, muss es erlaubt sein diese entsprechend einzustufen. Der Titel dieses Beitrags lautet: “Wer einmal lügt… ” und dass ist hier absolut zutreffend.

              • fingerphilosoph sagt

                Bei Lungenkrebs hat man dito die Korrelationen von Bevölkerungsgruppen und Krankheitsgeschehen gebildet und festgestellt, dass der Anteil von Lungenkrebserkrankungen bei Rauchern signifikant höher ist als bei Nichtrauchern und daraus die Kausalität abgeleitet, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht.
                Und? War das falsch? Oder Stuss?

                Was Krebs angeht, muss man wissen, dass Krebs in der Regel eine Latenzzeit von ca. 10 Jahren hat, was heißt, zwischen dem Krebs auslösenden Ereignis und der Manifestation der Krankheit im menschlichen Körper können locker schon mal 10 Jahre vergehen.

                Meine Frage an Dich: Findest Du es in Ordnung, dass im Falle der Feststellung einer Korrelation überhaupt nichts unternommen wird, bis für die Karzinogenität schließlich ein sicherer Kausalitätsnachweis vorliegt? Wir können hier gerne auch über Tierversuche diskutieren, wo man die Latenzzeit verkürzen kann, dafür aber keine 100%ige Gewähr hat, dass der menschliche Körper exakt gleich reagiert wie bspw. der vonRatten.

                Wie würdest Du reagieren, wenn Nitrat im Trinkwasser bei Ratten Darmkrebs auslösen würde? Ich schätze, Du würdest so argumentieren, dass man Ergebnisse bei Ratten nicht so einfach auf Menschen übertragen kann und auch wieder von einer Stussstudie reden. Oder sehe ich das jetzt sooo falsch?

                Und wie würdest Du reagieren, wenn Nitrat im Trinkwasser bei Ratten keinen Darmkrebs auslösen würde? Ich schätze, Du würdest das mit der Übertragbarkeit von Ergebnissen von Ratten auf Menschen in diesem Fall unter den Tisch fallen lassen und behaupten, dass damit bewiesen ist, dass Nitrat im Trinkwasser auch bei Menschen keinen Krebs auslöst und alle Idioten sind, die so was behaupten.

                Für mich sind Stussstudien bspw. solche, bei denen eine viel zu kleine Teilnehmerzahl gewählt wurde oder wenn die Teilnehmer nach bestimmten Kriterien vorsortiert wurden oder der Leiter der Studie nicht genannt werden will oder dgl. mehr. Das ist bei dieser dänischen Studie, soweit ich gesehen habe, nicht der Fall. Die Studie allein aus dem Grund als Stussstudie abzuqualifizieren, weil sie in Dänemark gemacht wurde, fällt für mich unter den Begriff “Voreingenommenheit”, um nicht zu sagen “Stuss”. 🙂

                • Mark sagt

                  f..ph
                  “Die Studie allein aus dem Grund.. ” Eben gerade nicht allein aus diesem Grund, sondern alle von mir aufgeführten, wenn man die Sache vertieft findet man mit Sicherheit noch mehr Ungereimtheiten.
                  “Wie würdest Du reagieren, wenn Nitrat im Trinkwasser bei Ratten Darmkrebs auslösen würde? ” Wenn die Rattenstudie sauber unter ceteris paribus Bedingungen durchgeführt worden wäre, dann würde ich dies klar akzeptieren. Im Zusammenhang mit BSE habe ich mich intensiv mit solchen Studien auseinander gesetzt, ich sage Dir, da stehen einem die Haare zu Berge, was da unter wissenschaftlich seriös verkauft wurde! Deshalb bleibe ich auch bei Stussstudie. Nur die Teilnehmerzahl als Kriterium für die Seriosität einer Studie zu nehmen ist viel zu kurz gesprungen, da gehört noch mehr dazu.

                • Brötchen sagt

                  gerade bei achgut den folgenden Einleitungssatz gelesen:

                  “Unter Wissenschaft wird gemeinhin der methodische Prozess des objektiven, also intersubjektiv nachvollziehbaren Forschens und Erkennens bezeichnet, der ein begründetes, geordnetes und gesichertes Wissen hervorbringt. Dabei müssen neue Ergebnisse kommunizierbar und überprüfbar sein, sich also der kritischen Fachdiskussion stellen und sich damit einordnen lassen in den – mal schneller und mal langsamer fließenden – ewigen Strom des wissenschaftlichen Fortschritts. ”

                  Damit kannst Du dir selbst viel beantworten.

                • fingerphilosoph sagt

                  Dass die Studie in Dänemark gemacht wurde, ist für dich eine Ungereimtheit, ebenso dass eine Empfehlung ausgesprochen wird. Ich sehe darin jedoch leider keine Ungereimtheiten. Ungereimt ist m.E., was Du hier einfach so in den Raum stellst. Klingt für mich eher so, dass der Begriff “Ärztezeitung” bei dir automatisch eine ablehnende Reaktion triggert.

                  Ich gebe Dir jetzt noch mal was anderes zu bedenken: man sollte eigentlich annehmen, dass es bspw. im Schwarzwald-Baar-Kreis mit Schwarzwald einerseits und Albabbruch andererseits genug sauberes Trinkwasser für die Bevölkerung gibt. Trotzdem wurde hier schon vor 50 Jahren der Anschluss an die Bodenseewasserversorgung notwendig, und warum wohl? Richtig, wegen der Landwirtschaft, und die ist in der Gegend ja nur moderat vorhanden.

                  In was für einer Welt leben wir denn, wenn Trinkwasser speziellen Wasserschutzgebieten und Tiefenbohrungen entnommen werden muss, weil das
                  Grund- und Oberflächenwasser zum Trinken offenbar seit der Industrialisierung der LW vor 50 Jahren nicht mehr geeignet ist?

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Wo genau sind die Grundwasservorkommen im Schwarzwald- Baar-Kreis, die wegen der Landwirtschaft nicht nutzbar sind?

                  Dazu schreibt der Landkreis:

                  Die Trinkwassergüte in unserem Landkreis bewegt sich auf einem hohen Niveau. 123 Wasserschutzgebiete (WSG) mit einer Gesamtfläche von etwa 203 Quadratkilometern (zirka 20 Prozent der Kreisfläche) gewährleisten einen nachhaltigen Schutz der Trinkwasservorräte. Überwiegend kann die Wasserversorgung auf ortsnahe Grundwasservorräte zurückgreifen. Vereinzelt werden die Wasserversorgungen durch einen Anschluss an die Bodenseewasserversorgung unterstützt.

                  Dass die Grund und Quellwasservorkommen mit dem Verbrauch nicht mithalten können, mit dieser banalen Feststellung sind sie offensichtlich überfordert.

                • fingerphilosoph sagt

                  Ich war dabei … vor 50 Jahren … und ich erinnere mich noch sehr deutlich daran, wie zeitweise bräunlich-stinkendes Güllewasser aus dem Trinkwasserhahn kam.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Aha,
                  sie lebten auf einem Bauernhof wo sich der Trinkwasserbrunnen direkt neben der Jauchegrube befand?

                • fingerphilosoph sagt

                  Der Haushalt war an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Noch weitere Fragen?

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Kann ihnen unsere Geschichte erzählen.

                  Ab 1972 traten im Wasserwerk plötzlich CKW-Schadstoffe über dem zulässigen Grenzwert (= >10ug/l) im geförderten Grundwasser auf, so dass zeitweise nur mit Hilfe von Ausnahmegenehmigungen der Unteren Wasserbehörde ein vorübergehender Weiterbetrieb möglich war. Schließlich war es aber zwingend notwendig, ein neues Wasserwerk zur Trinkwasserversorgung zu bauen.

                  Die CKW-Schadstoffe stammen nachweislich NICHT aus der Landwirtschaft.

                  Die neuen Tiefbrunnen mit einer Wasserentnahmetiefe von 40 Metern kostete damals 10 Millionen DM, die der Wasserverbraucher bezahlen musste.

                  Statt diese enormen Kosten jedoch nach dem damals bereits gesetzlich verankerten Verursacherprinzip (WHG = Wasserhaushaltsgesetz) dem (bisher noch unbekannten aber durchaus feststellbaren) Zustandsstörer für den laufenden CKW-Schaden aufzubürden, wurde weder entsprechende Nachforschungen zu dessen Ermittlung von den zuständigen Behörden noch entsprechende fach-technische Untersuchungen bis zum heutigen Tage angestellt.

                • fingerphilosoph sagt

                  @Brötchen
                  “Objektiv” ist nicht dasselbe wie “intersubjektiv nachvollziehbar”. Im ausgehenden Mittelalter berief sich die Kirche auf die objektive Erkenntnis Gottes und begründete damit ihre Allmachtsstellung. Die angeblich “objektive” Erkenntnis Gottes war aber nicht objektiv, sondern eben “intersubjektiv” verabsolutierter Glaube. Damals wurde behauptet, dass das Individuum sich irren kann, nicht aber die Kirche als Ganzes. Wie sich im Fortgang der Geschichte häufig herausgestellt hat, kann sich jedoch auch das Kollektiv gründlich irren.

                  Einsteins Relativitätstheorie galt circa 70 Jahre lang als intersubjektiv nicht vollziehbar, diese Theorie hat sich in diesem Zeitraum nur gehalten, weil von Einstein vorhergesagte Ereignisse so eingetreten sind, seine Theorie also objektiv bestätigt wurde. Ein anderes Beispiel ist Alfred Wegener, der für seine Theorie der Kontinentaldrift von der Forschergemeinde zeit seines Lebens verlacht wurde. Erst 30 Jahre nach Wegeners Tod wurde seine Theorie in allerdings weiterentwickelter Form akzeptiert.

                  Was die heutige Forschung angeht, hat man es zu einem guten Teil leider immer noch mit intersubjektiv verabsolutiertem Glauben zu tun, nicht mit objektiver Erkenntnis. Die Klimaforschung ist hierfür derzeit das Musterbeispiel, an dem sich ablesen lässt, dass intersubjektives Wissen nicht gesicherte Erkenntnis, sondern ebenso Glaube oder Deutungshoheit sein kann. Zwischen Wissen und Deutungshoheit wird heute nicht mehr unterschieden.

                • Brötchen sagt

                  @ Fp an die absolute Objektivität kann man sich meiner Meinung nach nur annähern.

                  Die Begrenzung liegt meiner Meinung nach in den entsprechenden Denkmodellen und der Methoden die gerade Verfügung stehen oder benutzt werden.

                  So ist der Begriff “intersubjektiv nachvollziehbar” gemeint.

                  In dem Prozess kann! eine gewisse Objektivität entstehen.

                • Mark sagt

                  “Was die heutige Forschung angeht, hat man es zu einem guten Teil leider immer noch mit intersubjektiv verabsolutiertem Glauben zu tun, nicht mit objektiver Erkenntnis.” Das gilt aber nicht für dänische Studien, die sind 100,1% objektiv.

                • Brötchen sagt

                  @Mark

                  FP. hat zwei Thesen, die er immer so anbringt, aber er ist ja total freeminded.

                  gut wenn er vor 50 Jahren schon Brunnen gebohrt hat, dann darf er das!

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Die Brunnen, oder auch Quellfassungen wurden früher nicht in der tiefe angelegt wie jetzt. Für die paar Einwohner hat das gereicht.
                  Mit der Zahl der Einwohner und gefüllten Badewannen ist der Wasserverbrauch rapide gestiegen und je mehr Wasser aus dem Brunnen gepumpt wird, je mehr läuft von oben nach und bringt möglicherweise auch Sedimente in den Brunnen mit.

                  Fast habe ich es vergessen, das Auto muss ja auch mit bestem Trinkwasser gewaschen werden, natürlich mit 0 Nitrat, das sollte uns das Vehikel schon wert sein. 😉

          • fingerphilosoph sagt

            Im zweiten Link (Gemüsesaft) wird erklärt, dass Vitamin C, das zusammen mit dem Gemüse aufgenommen wird, die Umwandlung des an sich unschädlichen Nitrats in schädliche Nitrosamine verhindert. Das heißt, zusammen mit dem Nitrat wird im Gemüse (Rucola, Spinat, Rote Beete und wovon sonst hier in den Kommentaren die Rede war), ein Stoff aufgenommen, der im normalerweise Trinkwasser nicht vorhanden ist.

            Damit haben Sie alle die Kommentare, die sich hier mit der Nennung diverser Gemüse und Salate lustig machen wollen, entkräftet und ab adsurdum geführt. Vielen Dank für Ihre freundliche Unterstützung meiner kritischen Position 🙂

            • Stadtmensch sagt

              Danke fingerphilosoph. Hiermit unterstütze ich deine kritische Position! 😉
              Wobei ich bei der Nitrat-Problematik eher an Düngerverlust als an Reinigungskosten für Trinkwasser denken muss. Naja, so eine Präzisions-Unterfuß-Depot-Düngung ist aber auch ein neumodischer Kram…

            • Mark sagt

              “Damit haben Sie alle die Kommentare, die sich hier mit der Nennung diverser Gemüse und Salate lustig machen wollen, entkräftet und ab adsurdum geführt.” Absurd ist, wenn man bei einem Nitratgehalt von 16,5 mg/l ein Krebsrisiko konstruiert (wie die Stussstudie), und bei 5000mg/l auf Viamin C verweist. Im Körper eines Mitteleuropäres wird wohl stets soviel Vitamin C vorhanden sein, um 16,5mg/l Nitrat daran zu hindern, sich in Nitrosamine zu verwandeln.

        • brouss sagt

          Ich halte die Studie auch nicht für wirklich valide. Nach unserer Lehre ist anzunehmen, dass in Gegenden mit hohem Nitratgehalt intensive Tierhaltung mit Ackerbau betrieben wird. Dann kann man erwarten, dass dort auch mehr Fleisch gegessen wird und das Fleisch wird z.B, in geräucherter Form gegessen. Oder Zusatzstoffe in der Wurst.

          In Gegenden mit niedrigem Nitratgehalt gibt es wahrscheinlich mehr Grünland und dann isst man dort mehr Rindfleisch.

    • Jochen Böhrer sagt

      Darmkrebsrisiko ab 10mg?? Wer verbreitet einen solchen Blödsinn? Dann müsste man den Grenzwert für Babynahrung (200 mg) aber schleunigst auf NULL setzen. Und Gemüse und Salat (bis über 5000mg) sofort verbieten.

    • Bauer Willi sagt

      Jeder Mensch nimmt pro Tag etwa 67 mg Nitrat zu sich, davon rund die Hälfte über Gemüse. Den Beleg habe ich gestern noch gelesen, aber ich muss jetzt raus, sonst hätte ich den noch angefügt. Rucola enthält rund 5000 mg Nitrat. Dazu hab ich auch schon mal was geschrieben.
      Es geht hier auch im Wesentlichen darum, wie mit Zahlen Panik verbreitet werden soll.

      • fingerphilosoph sagt

        Der Mensch soll täglich zwei Liter Wasser trinken. Bei 50 mg/l wären allein das schon 100 mg.

        • Brötchen sagt

          @Fingerphilosoph

          Die Angaben sind Maximalwerte für Messstellen.
          Messstellen für landwirtschaftlich bezogene Meldungen.
          Die Messwerte sagen NICHTS! über die tatsächlichen Nitratgehalte im Trinkwasser aus! Das sind ganz andere Messstellen.

          Trinkwasser darf keine Werte über 50 mg /l enthalten ansonsten ist der Brunnen gesperrt.
          Wie die tatsächlichen Nitratwerte im Trinkwasser sind, kann man aus den beschriebenen Daten nicht entnehmen.

        • Obstbäuerin sagt

          Vor gar nicht langer Zeit lagen die Grenzwerte bei 90 mg/l und auch damit wurden die Menschen immer älter. Wenn man die Panik erhalten will, um bestimmte Dinge über Angstszenarien durchzusetzen, muss man die Grenzwerte ständig erhöhen oder verringern. Je nach dem, wie es am besten passt. Dann bleiben die Karten immer schön signalrot.

      • James Taylor sagt

        Den Fokus allein auf die Angabe der Nitrate zu legen reicht nicht. Durch die Reduktionen von Nitraten entstehen bekanntlich Nitrite, die hochgiftig sind. Ausserdem besagt ein Durchschnittswert nichts, weil Nitrate extrem zur Bildung von Clustern neigen, also raeumlich begrenzte Hochdosierungen entstehen. Ausreichende Nitrifikation und damit Bildung von mineralischem Stickstofff in allen Ehren, aber zu viel davon ist auch nicht gut. 1-3% ist ausreichend, alles was darueber hinaus geht schadet eher als es nutzt.

      • brouss sagt

        Ich glaube gar nicht, dass da absichtlich Panik verbreitet wird. Es geht eher in Richtung selektive Wahrnehmung. Die Daten werden halt immer in die Richtung gedeutet, die zur Meinung passt.

    • bauerhans sagt

      “in der die Kinder in allen Bächen ihrer Umgebung und nicht nur in ausgewiesenen Badeseen und Schwimmbädern plantschen”

      in meiner gegend gibts noch mischwassersysteme,da wird die brühe bei regen in becken aufgefangen und später dem abwasser zugemischt,soweit die theorie.
      praktisch funktioniert das bei starkregen nicht,auch sind bäche verrohrt.
      früher hatten wir in den zahlreichen gräben und bächen gespielt,aussergewöhnliche krebserkrankungen sind mir aber nicht bekannt.

      • fingerphilosoph sagt

        Bei Neuerkrankungen an Darmkrebs liegt Deutschland im internationalen Vergleich mit an der Spitze. Man kann sich schon mal fragen, ob es außer Übergewicht vielleicht noch andere Zusammenhänge gibt, zumal inzwischen zwei Milliarden Übergewichtige offenbar nicht in allen Ländern gleichermaßen an Darmkrebs erkranken.

        • Jochen Böhrer sagt

          Klar gibt es da andere Zusammenhänge. Darmkrebshäufigkeit korreliert mit Lebensalter. In den Ländern mit der höchsten Lebenserwartung im internationalen Vergleich hat man auch die höchste Dramkrebsraten. Woanders sterben sie an allem Möglichen schon vorher weg. Mitunter auch an schlechtem Wasser oder ungenügender Ernährung.

          • fingerphilosoph sagt

            Wenn Darmkrebshäufigkeit mit Lebenalter korrelieren würde, müssten Hongkong, San Marino, Japan, Spanien, Macao, Schweiz, Italien, Singapur, Frankreich, Zypern, Australien, Südkorea, Liechtenstein, Schweden, Israel, Norwegen, Luxemburg, Kanada, Neuseeland, Niederlande die Spitzenplätze in der Häufigkeit von Darmkrebserkrankungen einnehmen, und zwar in der genannten Reihenfolge. Stattdessen sucht man in Sachen “höchste Lebenserwartung” hier vergeblich nach Deutschland, während es bei Darmkrebserkrankungen einen Spitzenplatz einnimmt.

        • brouss sagt

          Wie war das nochmal?

          In Deutschland ist man am meisten Schweinefleisch, dann Rind dann Geflügel gegessen.
          In den USA am meisten Geflügel, dann Rind dann Schwein.

          Es muss dann ja auch nicht direkt am Schweinefleisch liegen, sondern ev. an der Verarbeitung wie z.B. Räuchern.
          Ein Biometzger hier verkauft Geräuchertes. Für mich ist das ein No Go.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Mein Vater ist 89 Jahre alt geworden. An Krebs ist ernicht verstorben.

            Früher wurde viel geräuchert, um das eigene Fleisch und Wurst eigener maßen haltbar zu machen.

  10. Arnold Krämer sagt

    Biogas ist nicht tragend und insgesamt volkswirtschaftlich relativ unbedeutend; da hängt im vor- und nachgelagerten Sektor nichts dran. Das ist in gewisser Weise Primitivwirtschaft, die wir Rot-Grün zu verdanken haben, weil sie die Dinge nie zuende denken. Freilandhaltung von Geflügel ist auch so ein Beispiel für wenig durchdachte Politik.

  11. Berthold Lauer sagt

    Rheinland-Pfalz ist das Paradebeispiel dafür, wie wenig Zusammenhänge hinterfragt werden. Die Tierhaltung ist als Verursacher höher Messwerte hier auszuschließen. Gönnheim ist übrigens nicht mehr Sonderkulturort als Weinort! Interpretation von Statistik nach eigenem Gutdünken ist ja nicht strafbar!
    Danke an Willi und Herrn Keckel für die Aufarbeitung und ihre Beurteilung!
    Über die Interpretation und Darstellung solcher Sachverhalte in der breiten Öffentlichkeit ist eigentlich alles gesagt!

  12. Da wird nichts richtig gestellt werden.

    Wir beobachten die Kleinen Anfragen der Grünen zu unserem Thema (nicht Landwirtschaft) seit Jahren. Diese werden jedes Jahr auf’s Neue in der Pressemeldung Zahlen falsch interpretiert, obwohl wir ihnen bereits mehrfach den Denkfehler erklärt hatten.

    Es ist den Grünen völlig egal. Hauptsache es gibt ein paar Zahlen zur Panikmache.

    Und das Redaktionsnetzwerk Deutschland ist häufig dasjenige, welches die Panikzahlen dann jedes Jahr weitergibt. Ich vermute, dass die Journalisten sich nicht einmal die Mühe machen, die Drucksache überhaupt zu lesen, geschweige denn zu verstehen.

    • Mark sagt

      “Da wird nichts richtig gestellt werden.” Es MUSS richtig gestellt werden, permanent und penetrant! G. Keckl leistet hier sehr gute Arbeit, leider ist er (fast) allein auf weiter Flur. Hier wäre der Berufstand DBV massiv gefordert, leider kommt da nichts! Denen sind ihre altbackenen Buchführungsauswertungen und Erntebericherstattungen, die nun wirklich niemand interessieren, wichtiger.

      • Bauer Willi sagt

        Habe den Artikel an den DBV und top agrar weitergeleitet. Man darf gespannt sein…
        Und vielleicht leitet der ein oder andere den Text ja auch an sein politisches und mediales Umfeld weiter….

      • Jochen Böhrer sagt

        Zum aktuellen Blödsinn hat sich der DBV in der Tat noch nicht geäußert (sieht man mal von der Topagrar ab, die ja irgendwie auch “Bauernverband” ist). Aber selbst wenn sich der DBV äußern würde.. das würde untergehen und nicht wahrgenommen. Wie auch DA. Das waren weder Buchführungsergebnisse noch Ernteberichsterstattung sondern Fakten und Richtigstellungen: https://www.bauernverband.de/wasserqualitaet-und-duengung

    • Richtgestellt wird, wenn Ansehensverlust droht. Den gleichen Trick, das alte EUA-Messnetz mit dem neuen zu vergleichen, hat Frau Höhn schon im Herbst 2016 gemacht, als noch niemand wußte, dass das bis danin gültige EUA-Messnetz, das bis dahin als repräsentativ galt, umgebaut wird. Das war Geheinsache. Frau Höhn löste eine riesige Pressewelle “mehr Nitrat” aus, richtiggestellt hat niemand im BMU und UBA. Nun kam zu Weihnachten 2016 der Nitratbericht 2016 heraus und dort ging man auf die Unterschiede des alten zum neuen Messnetz ein, u.a. weil es plötzlich so viel mehr Messstellen mit hohen Werten gibt. Da hieß es dann “Nach der Anpassung des EUA-Messnetzes ergibt sich, dass im Zeitraum von 2008-2011 an 18,3 % aller Messstellen die Qualitätsnorm von 50 mg/l Nitrat überschritten wird. Im alten EUA-Nitratmessnetz lag der entsprechende Anteil mit Nitratgehalten von mehr als 50 mg/l nur bei 14,3 %. Diese Veränderung ist allerdings nicht auf eine erhöhte Nitratbelastung zurückzuführen. Sie ergibt sich vielmehr aus einer optimierten Messstellenauswahl in den Bundesländern und der daraus resultierenden verbesserten Datenlage.” Seite 49 in https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Binnengewaesser/nitratbericht_2016_bf.pdf Zu dem Zeitpunkt hat allerdings niemanden mehr interesiert, was Frau Höhn vom Sept. bis Nov. 2016 verbreitet hat. 2016 hat man das neue EUA-Messnetz intransparent als Geheimaktion eingeführt.

  13. Lars Henken sagt

    Offensichtlich ist politisch gar nicht gewollt, dass die Nitratwerte im Wasser sinken. Anders kann man sich diese “Taschenspielertricks” doch gar nicht erklären.

    • Brötchen sagt

      Lars, wenn man die Hintergründe nicht kennt, wäre ich vorsichtig.

      In der Verwaltung laufen bestimmte Dinge nicht unbedingt LOGISCH!

      Recht ist auch nicht immer LOGISCH!

      Beim UBA ist sicher politisches Kalkül dabei, ist ja bekannt, aber das wird denen noch gewaltig auf die Füsse fallen. Irgendwann kommen Lügen immer ans Licht bzw. man verstrickt sich darin.

      Gut wäre mal ein Scatterplot aller Werte zu sehen.

      Hat jemand die Einzelwert irgendwo bzw. weiß eine Quelle? Könnte so ein Plot machen.

      • Bauer Willi sagt

        Habe eben einen Plot zugeschickt bekommen. Findest Du jetzt am Ende des Artikels. Für die Richtigkeit kann ich nicht garantieren.

  14. Obstbäuerin sagt

    Vielleicht habe ich es überlesen: Wer hat diese Meldung initiiert? Hat sich das jemand ausgedacht oder wurde es gezielt platziert? Das muss doch zu recherchieren sein!!!
    Jetzt haben wir wieder das Dilemma, selbst wenn es öffentlich korrigiert wird – die Lüge ist in der Welt, passt gut ins Konzept und hat eine lange Haltbarkeitsdauer.

    • Bauer Willi sagt

      Im Mail-Verkehr der RP-Journalistin stand in CC häufig Oliver Krischer (Grüne). Das beweist nichts, aber wenn man den Artikel in der TAZ liest (letzter Link) kann man schon einiges vermuten. Oder sollte sich wirklich ein Journalist die Mühe gemacht haben, die beiden Bundestags-Drucksachen miteinander zu vergleichen?

    • Brötchen sagt

      Obstbäuerin, es gab Anfragen an den Bundestag und die hat eine Zeitung verwurstet!
      Machen die in der Saure Gurkenzeit öfter, bzw. jemand hat eine Anregung gegeben.

      Ich vermisse z.b. in der Klimadebatte eine Meldung Dt. Lw hat einen Anteil an den erneuerbaren Energien die Grundlastfähig sind. Äussert sich niemand, aber die Lw. ist der größte Klimasünder.

  15. Arnold Krämer sagt

    Angesichts der Ortschaften und Flüsse mit hohen Nährstoffwerten ist auch der immer wieder behauptete eindeutige Zusammenhang zwischen intensiver Tierhaltung und schlechter Wasserqualität nicht zu erkennen. Werden wir nur noch verar……t? Geht es darum Regionen, die nicht am Subventions- und Schuldentropf hängen, platt zu machen?

    • Bauer Willi sagt

      Vielleicht gibt es im ja BMEL jemanden, den das Thema interessiert…
      Deine vorletzte Frage kann man angesichts der Zahlen wohl nur mit Ja beantworten.

      • Brötchen sagt

        Die Orte aus dem Osten sind schon mit Tierhaltung in Verbindung zu bringen. Muss aber auch nichts bedeuten. Können auch Altlasten sein.

        • Jochen Böhrer sagt

          Das ist bewusster Betrug. So wird mit falschen Daten bei der EU um Strafen gebettelt und die EU muss sich an diese Daten halten.. auch wenn sie offensichtlich getürkt sind. Das Ganze dient einzig und allein dazu, die Bevölkerungsgruppe der Landwirte zu verleumden und böswillig verächtlich zu machen.

    • Ottmar Ilchmann sagt

      Ich weiß ja, welche Region(en) Sie meinen, Herr Krämer! Hängen die nicht vielleicht doch via Biogas am Subventionstropf?

      • Arnold Krämer sagt

        Am Subventions- und Schuldentropf hängen Städte wie Bremen, Berlin oder das Saarland aber auch Teile Ostniedersachsens, nicht aber das Oldenburger Münsterland, das Münsterland oder das Emsland, die eine respektable Viehhaltung aufweisen.
        Biogas ist wiederum nur ein sehr gravierendes Beispiel für staatliche Fehlsteuerung. Die vielen Biogasanlagen, die bisher schon wenig oder kein Geld verdienten (Biogas ist ja keine automatische Gelddruckmaschine) , sitzen jetzt damit, zusätzlich den geforderten Lagerraum (der eigentlich von Anfang an notwendig gewesen wäre) nach Dünge-VO zu schaffen. Sie wissen jetzt nach 2 Dürrejahren im Nordwesten vielfach auch nicht, woher sie den Rohstoff Mais beziehen sollen. Und alle machen den Milchviehbauern wie Ihnen das wirtschaftliche Überleben schwer oder sogar unmöglich, weil die Milchviehhaltung die hohen Pachtpreise ökonomisch nicht verkraftet (auch bio nicht). Auch ein besonderes Beispiel für extreme Wettbewerbsverzerrung durch den Staat.
        Und dass die ganze EEG-Förderung ein äußert fragwürdiges Unterfangen war und ist, kann man daran erkenn, dass es in allen europäischen Nachbarländern bisher keine Nachahmung gefunden hat.

          • Ottmar Ilchmann sagt

            Zum Teil. Die von Ihnen gelobten Regionen mögen wirtschaftlich prosperieren, aber eben unter anderem auch, weil die Kollateralschäden der “respektablen Viehhaltung” vergesellschaftet werden. Was Sie zu Biogas schreiben, teile ich im Großen und Ganzen, wobei die einseitige Schuldzuweisung an Rot-Grün zu kurz greift. Auch die Nachfolgeregierungen haben ihren Teil zur Verschärfung der Situation beigetragen. Ohne die “Nachjustierungen” wäre schon vor 10 Jahren der Spuk vorbei gewesen. Wobei es auch bei Biogas durchaus positive Gegenbeispiele von sehr innovativen und nachhaltigen Konzepten gibt.

            • Arnold Krämer sagt

              Ich habe von staatlicher Fehlsteuerung gesprochen. Die Erfinder des EEG waren Rot-Grün. Aber die Schwarzen mussten auch 2009 noch einmal draufsatteln. Die sind nichts besser.
              Das Grundübel in unserem Staatswesen ist schon seit Jahrzehnten, dass die Politik sich nicht darauf beschränkt, einen sinnvollen Rechtsrahmen für das menschliche und wirtschaftliche Zusammenleben zu schaffen und zu garantieren!!!, sondern mit finanziellen Wohltaten versucht, die eigenen (vermeintlichen oder tatsächlichen) Zielgruppen für wählerisches Wohlverhalten zu ködern. Dazu werden dann juristische Regelungen/Begrenzungen formuliert, deren Nutzung/Umgehung die “Spielwiese” und berufliche Kernaufgabe vieler Menschen unseres Landes geworden sind. Wenn man dann mit den Ergebnissen nach Jahren nicht so ganz zufrieden ist, wird meist im Klein-Klein-Modus nachgebessert/”verschlimmbessert”. So geht das offensichtlich immer weiter.

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