Bauer Willi
Kommentare 31

Moorvernässung: “Die Betroffenen mitnehmen…”

Wieder eine Strategie. Diesmal zum Moorschutz

11-158-ÖZ-Nationale Moorschutzstrategie

Was mir vollkommen unklar ist: Wie soll die Finanzierung geschehen? Das war doch schon das Problem bei Borchert und ZKL. Hat man denn daraus nicht gelernt? Soll die Lösung wirklich Paludi sein? Wo sind die Märkte für Sonnentau und Fieberklee?

Zitat: Eine mögliche Lösung stellt die Paludikultur dar, also die Kultivierung und Verwertung von Pflanzen, die an hohe Wasserstände angepasst sind. Auf Hochmoorböden kommen Torfmoose als Torfersatzstoff oder Sonnentau und Fieberklee für medizinische Zwecke in Frage, auf Niedermoorböden Schilf, Rohrkolben und Rohrglanzgras für Dämm- und Baustoffe, Biokohle oder die Energiegewinnung.

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31 Kommentare

  1. Ostbauer sagt

    Ich will jetzt gar nicht mal mit der wissenschaftlichen Seite kommen. Wieviel g,kg oder Tonnen CO2 eingespart werden “könnten”.
    Irgendjemand sollte doch auch mal einen Tic Realitätssinn in die Waagschale werfen.
    Moore halbwegs konfliktfrei wieder zu vernässen dauert und kostet mindestens genau so viel, wie die Urbarmachung. Das ist eine Mehrgenerationenaufgabe!
    Wer sagt dem Häuslebauer, sorry, du bekommst Wasser in den Keller.?
    Wer sagt dem Eigentümer, sorry, dein Land ist nichts mehr wert.?
    Wer sagt den Menschen, dass sie die Straße nicht mehr befahrbar ist?
    Wer sagt den Menschen,sorry, die Mückenplage ist Biodiversität?
    Und vor allen Dingen, wer sagt dem Bauern,sorry, such dir mal einen anderen Job??
    Natürlich sind Moore sensible Gebiete; darum reagiert ja auch jedes Moor anders auf Eingriffe jeglicher Art; da kann ich vorher noch so schön alles berechnet haben und plötzlich; UPS. Diese Erfahrung haben wir durch.
    Kann man nicht einfach mal mit Mass und Mitte an so ein Problem rangehen? In Deutschland anscheinend nicht.
    Wer mit brachialer Gewalt an die Vernässung der Moore geht, wird mehr Schaden anrichten als Gutes!
    Von den angeblichen neuen Erwerbsmöglichkeiten möchte ich gar nicht erst reden.
    Paludi, Paludi, Paludi; ich kanns nicht mehr hören!!!
    Sicher; du kannst aus Schilf viele schöne Sachen machen; konnte ich mir vor 3 Wochen auf unserem Moortag angucken.Aber Leute- es rechnet sich einfach nicht!!!!
    Ich glaube, wenn die Regierung das wiklich durchziehen will, wird das 5x soteuer wie die Trockenlegung. Na gute Nacht Marie!

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    • sonnenblume sagt

      Mit der Moorschutzstrategie fängt die Weichenstellung an. Damit hat man schon mal einen Fuß in der Tür. Danach wird das genau so ablaufen wie in der Tierhaltung. In kleinen Schritten beständig nachlegen, bis ein Teil der Landwirte frustriert das Handtuch wirft. Zeit spielt keine Rolle. Langsam aber sicher zum Ziel.

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    • sonnenblume sagt

      Es geht doch schlicht und einfach nur darum, dass die Moore in den Ursprungszustand zurück versetzt werden sollen. Nicht mehr und nicht weniger.
      Wieviel es der Ökologie bringt und ob es Ökonomisch sinnvoll ist, dass steht dabei überhaupt nicht zur Debatte.
      Genau so geht es derzeit mit den EU-Richtlinien für Industrieemissionen die jetzt auch auf die Tierhaltung übertragen werden sollen.
      Wenn es auf die eine Tour nicht funktioniert, die konv. Tierhaltung abzuschaffen, dann macht man ein neues Fass auf. Hauptsache man erreicht irgendwann das Ziel.

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  2. sonnenblume sagt

    Moorschutz, Wiedervernässung, die Betroffenen “mitnehmen”. Man beginnt mit der Vernässung und versucht in der Zeit verschiedene Modelle für die betroffenen Bauern zu etablieren. Wenn dann die Probephase zu Ende ist und das Geld verbraucht, dann sind zu mindest schon die Flächen vernässt. Damit ist doch der Hauptpunkt erreicht. Um das wirtschaftliche Fortbestehen der Betriebe können sich dann die Betriebsleiter kümmern.

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  3. Peter sagt

    „Besessen von Astronomie, Mathematik und Physik verbringen sie ganze Tage damit, Dinge zu überdenken und zu überdenken, Vermutungen anzustellen und unablässig Berechnungen anzustellen. …wo die Männer durch den Missbrauch spekulativer Wissenschaften jeden gesunden Menschenverstand verlieren und die verrücktesten Theorien aufdecken und anwenden, zum Beispiel mit einem Wissenschaftler, der hoffte, Nahrung aus Fäkalien oder anderem nachzubauen, um die Sonnenstrahlen einzufangen bei Gurken. Ein Forscher präsentiert ihm auch eine Maschine zur Erzeugung zufälliger Schriften, die den modernen Computer ahnen lässt. Es ist eine Kritik der Wissenschaft, die dort vergöttert und über die Vernunft gestellt wird. „

    Das ein Auszug aus der Vorstellung eines Buches von 1735. Die Warnung war also da, aber in unserem oberflächlichen Dasein werden Bücher nicht mehr bis zum Ende gelesen und sich auch keine Gedanken mehr darüber gemacht. Und nun prasselt ein Blödsinn nach dem anderen auf uns nieder…und wir modellieren und modellieren…Nein nicht ganz, manche kümmern sich noch um die Versorgung mit Nahrungsmitteln bzw. deren Rohstoffe. Es ist genau 12.30 Uhr …Mittagspause beenden…weiter geht`s.

    https://de.frwiki.wiki/wiki/Les_Voyages_de_Gulliver

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    • Bauer Willi sagt

      Ich werde jetzt die Löcher im Feldweg ausbessern. Ist ja “schönes Wetter”.

      Im Oktober 33 mm Regen, in November bisher 7 mm. In der Summe 480 statt normal über 600.

      Bis auf eine kleinen Rest Rübenland ist der Weizen im Boden und schon viel zu weit aufgelaufen…wegen des schönen Wetters.

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  4. Frikadellen piet 44 sagt

    moin gestern Abend wurde davon auch in den Nachrichten berichtet ob die auch boah Willi vorgeschaut haben

  5. Bauer Wolfi sagt

    Moore können sehr viel Kohlenstoff speichern, sie hatten dafür aber auch sehr lange Zeit ( ca. 10000 Jahre) . Ein Hektar Moor speicherte pro Jahr ca. 70kg Kohlenstoff. Würden wir die potentielle eine Millionen Hektar ehemalige Moorfläche wieder vernässen könnten wir pro Bundesbürger 3,2 Kilogramm CO2 pro Jahr speichern. Das würde die ersten 30 Meter auf der Flughafenstartbahn CO2 neutral machen. Allerdings würden wir für ca. 5 Millionen Menschen keine Nahrung mehr erzeugen.

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  6. Schmeckt gut sagt

    Nasowas, Das Agrarministerium will in bundesweiten Modell- und Demonstrationsvorhaben “mehr” als 100 Mios in den nächsten 10 Jahren “versenken” (laut Pressemitteilung). Isch freue mir. Dann ist ja die Umsetzung der Moorschutzstrategie gesichert. Ohmannomann. Meinen die “Spezialist*innen” wirklich, dass die Bewohner der Moorgebiete zu blöd sind, das fiese Spiel zu durchschauen. Übersetzt heißt das für mich, dass sie keinen blassen Schimmer davon haben, welche Methode wirklich passen KÖNNTE und agrarministerisch bestätigt: Geld zur Umsetzung ist eh nicht vorhanden.

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  7. Reinhard Seevers sagt

    Wie geht das? ????
    Frau Lemke sagt heute:
    “Trockengelegte Moorböden sind für 7,5 Prozent des gesamten Ausstoßes von Treibhausgasen in Deutschland verantwortlich.
    Bundesumweltministerin Steffi Lemke will umsteuern: “Wir wollen Moore schützen, wir wollen Moore wiedervernässen, damit sie Kohlenstoff einlagern können.” Denn nur, wenn bei Moorböden der Wasserpegel wieder steigt, lässt sich der Kohlendioxidausstoß verringern. Die Grünen-Politikerin hat dem Kabinett eine nationale Moorschutzstrategie vorgelegt, die jetzt beschlossen wurde.”
    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/moor-strategie-101.html

    Das UBA auf ihrer website schreibt:
    “Treibhausgas-Emissionen nach Kategorien
    Die mit 84 % im Jahr 2021 bedeutendste Quelle von ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe (siehe Tab. „Emissionen ausgewählter Treibhausgase in Deutschland nach Kategorien“). Insgesamt nahmen die energiebedingten Emissionen aller Treibhausgase zwischen 1990 und 2021 geschätzt um 39 % ab. Die darin enthaltenen Diffusen Emissionen aus Brennstoffen sanken im gleichen Zeitraum sogar um 82 %.

    Die Industrieprozesse sind mit einem Anteil an den Gesamtemissionen von ca. 7,2 % die bedeutendste der anderen Kategorien. Die Emissionen des Jahres 2021 sanken gegenüber 1990 um knapp 41 %.

    Die Landwirtschaft liegt in der gleichen Größenordnung (Anteil 7,7 %), die Emissionen des Jahres 2021 sanken gegenüber 1990 jedoch nur um 22 %.

    Die deutlichste relative Minderung der Treibhausgas-Emissionen (-78 %) trat in der Abfallwirtschaft auf, so dass der Anteil an den Gesamtemissionen 2021 nur noch 1,1 % betrug.”
    https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland#treibhausgas-emissionen-nach-kategorien

    WO KOMMEN DIE 7,5% AUS DEN MOOREN HER??? Politische Zauberei oder neue Lügen?

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    • Bauer Willi sagt

      Das ist in der Tat eine merkwürdige Mathematik. Die Landwirtschaft ist mit 7,2 % an den Gesamtemissionen beteiligt. Die Moore mit 7,5%? Die werden ja auch der Landwirtschaft zugerechnet.
      Da bleibt ja nix mehr für rülpsende Kühe…
      Werde mal im Ministerium nachfragen….
      Danke für den Hinweis.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Die gesamten Zahlen die Treibhausgas-Emissionen betreffend sind reine Rechenkonstrukte, die mal so und mal so dargestellt und interpretiert werden.
          Und ich stelle immer wieder die Frage, warum man an Kleinigkeiten im Bereich landw. Emissionen rumfeilt und Gesetze erlässt, wenn über 90% der Emissionen aus anderen Bereichen kommen. Und wenn dazu noch biogene Methanemissionen nicht rausgerechnet werden, um die Landwirtschaft von vornherein zu entlasten, sondern weiter an den Lügen festgehalten wird.
          Ich würde an Stelle der Landwirtschaft eine rigorose neue Berechnung und Einstufung fordern. Im Moment nutzt man falsche Daten und nicht evaluierbare Zukunftszenarien, um den Bereich der Landwirtschaft zu diskreditieren, zum Vorteil des Massenkonsums.
          Im Phoenix-Gespräch schwadronierte jüngst eine Wirtschaftsexpertin nun möglichst schnell die Abkommen Mercusor und Ceta zu ratifizieren, damit die deutsche Wirtschaft nicht komplett zusammenbräche. Niemand hat etwas übrig für die Agrarbranche, aber alle sind geil drauf diese abzuschaffen.

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          • Brötchen sagt

            “Und ich stelle immer wieder die Frage, warum man an Kleinigkeiten im Bereich landw. Emissionen rumfeilt und Gesetze erlässt, wenn über 90% der Emissionen aus anderen Bereichen kommen.”

            Die Frage stelle ich mir schon ewig und sitze da, warum hinterfragt das niemand, sitzen alle da und nehmen das hin.
            Wenn es dann in die Hose geht….ja war Fehler….und ja keine Verantwortung übernehmen.

            Die Tierhaltung ist meines Erachtens in wenigen Jahren bis auf ein paar Nischen….mausetod!

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    • Bauer Wolfi sagt

      Diesen Kommentar habe ich dieses Jahr schon mal geschrieben: Die Forschung über Moore ist meiner Meinung nach sehr stark Ideologie beeinflusst. Es ist beeindruckend dass ein Hektar landwirtschaftlich genutztes Moor über 50 Tonnen CO2 äquivalentz pro Jahr emittiert. Davon ist weniger als 1 Tonne Lachgas und Methan. 50 Tonnen CO2 entsprechen knapp 14 Tonnen Kohlenstoff. Laut Baden-württembergischen Umweltministerium speichert ein Hektar Moorboden 700 Tonnen Kohlenstoff. Das bedeutet in ca. 50 Jahren kann man ein Moor komplett Kohlenstofffrei machen. Da man bereits seit 200 Jahren Moore trockenlegt dürfte es eigentlich keine Emissionen mehr geben.

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      • Ich dachte das nasse Moor immitiert CO2,
        verschluckt,(einlagern) es, oder
        stößt es nur keines aus?

        Ach, trockengelegtes Moor stößt ja aus
        und ist ja dann in 50 Jahren frei davon!?!

  8. Ferkelhebamme sagt

    Fianzierung “Das war doch schon das Problem bei Borchert und ZKL.” – das IST immer noch das Problem. Die rosaroten Träumereien der Schwurbel-Könige und ihre dilettantischen Umsetzungsversuche scheitern krachend in der Praxis. Immerhin gibts inzwischen Gegenwind:
    https://www.agrarheute.com/politik/oezdemirs-tierwohl-label-finanzierung-floppen-laendern-600025
    Das Problem: wir hängen schon viel zu lange in der Luft, absoluter Stillstand was Weiterentwicklung der Tierhaltung betrifft, sogar starker Rückgang, weil die Betriebe eingehen wie die Primeln, während sich die hohen Herrschaften konzeptlos und übefordert im Kreis drehen.
    Und das wird den Moorbauern genau so ergehen.

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  9. Reinhard Seevers sagt

    Ich ertrage die Blasenbasierte Schwurbelei nicht mehr….Die sind in allen Lebensbereichen komplett Ökonomiebefreit unterwegs. Zudem brauchen sie für die Umsetzung dieser spinnerten Ideen immer einen anderen Bürger/Verbraucher/Steuerzahler. Sie müssen das Volk umerziehen, damit es lernt diesen Blödsinn zu glauben, und dann dessen Portemonnaie zu öffnen, um das Geld für den Schwachsinn locker zu machen.
    Ich lade jeden ein, um die bereits jetzt vorhandenen Moorschutzprogramme in den Niedersächsischen Gebieten zu sichten und dann die Lücke zu finden, in der man ökonomisch und rechtlich gesichert eine Kultur anbauen kann, die dann auch noch einen Kunden findet….und das dann noch nachhaltig, nicht nur für die Phase der Förderdauer. Viel Spaß!
    Das Reth kommt schon seit Jahrzehnten aus Polen, der Türkei und China….weil es hier weder ausreichend Frost für die Ernte, noch frei verfügbare und ohne Schutzstatus belegte Nutzungsrechte gibt.

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