Bauer Willi
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Mirjam, (wie) geht es weiter mit den Schweinen? (Video)

Die Situation auf dem Schweinemarkt ist nicht erst seit Corona und ASP angespannt. Zahlreiche neue Vorschriften sind erlassen worden oder auf dem Weg. Wie sollen die Betriebe das stemmen? Ich habe Mirjam Lechner gefragt.

Mirjam Lechner ist Beraterin für Schweinehalter. Derzeit ist es aber mehr “Schweine-Seelsorge”. Sie kennt sich nicht nur sehr gut mit Schweinen aus, sie hat auch sehr viel Empathie für die Menschen, die die Schweine halten. Für andere natürlich auch.

Ich habe ihr Fragen gestellt, ob und für wen es weitergeht im Schweinebereich. Ihre Prognosen klingen nicht sehr optimistisch.

Dieses Video sollten sich auch und besonders diejenigen anschauen, die politische und gesellschaftliche Verantwortung tragen. Es ist leicht, Forderungen zu stellen und Gesetze zu erlassen. Wenn man aber die Menschen nicht mitnimmt, die dies alles in die Realität überführen sollen, wird es in der Konsequenz dazu führen, dass dieser Betriebszweig aus Deutschland verschwindet.

Daher gilt auch hier die Folgenabschätzung:  “Bei allem was du tust, bedenke das Ende”

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77 Kommentare

  1. Arnold Krämer sagt

    @Seevers, Brötchen, u.a.
    Über die Rolle eines Beraters kann man lange und ausführlich reden und diskutieren. Da gibt es schon deutliche Unterschiede, je nach Aufgabengebiet und Selbstverständnis.
    Frau Lechner ist als “Schweineflüsterin” offensichtlich eine überwiegend produktionstechnische Beraterin, die prozessbegleitend ihre Erfahrungen weitergibt und in Arbeitskreisen mit Landwirten moderierend tätig ist. Das gleicht oft einem gemeinsamen “Suchprozess” über längere Zeiträume. Dass sie dabei auch mit betriebswirtschaftlichen Fragen und Fragen zur Betriebsentwicklung konfrontiert wird, ist selbstverständlich.

    Ein “klassischer” betriebswirtschaftlicher Berater wird sehr oft dafür “gebraucht”, dem Klienten Bestätigung zu liefern für das, was man sich hinsichtlich der Betriebsentwicklung vielleicht schon monatelang in der Familie überlegt hat. Da soll dann meist mit vielen Zahlen so etwas wie “nachträgliche Rationalisierung” betrieben werden. Das gelingt immer, ja wirklich immer, in Abhängigkeit von den Annahmen, die man trifft. Auf dem Papier/Bildschirm mit dem tollen Computer kann man alles entsprechend darstellen. Dabei kommt die Frage “Was traue ich mir (als Landwirt”) zu? und die Frage “Was traue ich dir (als Berater) zu? viel zu selten ehrlich gestellt, das ist jedenfalls meine jahrzehntelange Berufserfahrung. Nur der Kreditgeber muss diese entscheidende Frage letztlich mit allen Konsequenzen auch für den Kreditnehmer beantworten.

    Heute ist Beratung immer weniger am “normalen” Gelderwerb eines Landwirts orientiert, sondern mehr und mehr an folgenden Fragen:
    1. Was ist an immer neuen Rechtsvorschriften in Kürze oder auch später für meinen Betrieb relevant?
    2. “Was muss ich alles beachten, um an “Staatsknete” zu kommen?
    3. Was ist alles zu dokumentieren und zu melden, um bei den vielen Kontrollen/Vorschriften unterschiedlicher Rechtsgebiete nicht auf die Nase zu fallen.

    Der Berater, mit welchen früheren inhaltlichen Ausrichtungen und Schwerpunkten auch immer, wird mehr und mehr zum Dienstleister in Sachen Dokumentation und “Sanktionsvermeidung”.

    Vieles mehr ließe sich zu diesem Thema sagen; die aktuelle Ausgabe der DLG-Mitteilungen hat da einen Schwerpunkt und beleuchtet weitere Aspekte des Themas, auf die ich hiermit verweise.

    • Reinhard Seevers sagt

      Da können wir gerne Mal ein separates Thema draus machen Herr Krämer.
      In 11 Jahren Offizialberatung hab ich auch einiges Insiderwissen beizutragen, von Kammer über Landberatung, Siedlungsgesellschaften, bis Banken und Wirtschaft.
      Und Weser-Ems spielt da noch eine ganz eigene Rolle.

      • Arnold Krämer sagt

        Die ganz eigene, Sie meinen wahrscheinlich besondere, Rolle von Beratung in Weser-Ems ist mir auch bestens bekannt. Ich war seit 1981 ein Teil davon. Was wir aber nie vergessen dürfen, ist die große Bedeutung der Vorbildwirkung unter Landwirten und die Rolle der Baugenehmigungsbehörden. Der Einfluss der Offizialberatung war insgesamt gering, in Einzelfällen, abhängig von einzelnen Personen, aber auch sehr bedeutsam. Ein interessantes Beispiel ist hierfür der Aufbau der Hähnchenmast im Emsland, verspätet im Raum Celle/Hannover, oder auch der Boom in der (Bio-) Eiererzeugung im Emsland.

      • Karl Timme sagt

        „Da können wir gerne Mal ein separates Thema draus machen Herr Krämer. In 11 Jahren Offizialberatung hab ich auch einiges Insiderwissen beizutragen, von Kammer über Landberatung, Siedlungsgesellschaften, bis Banken und Wirtschaft.“

        Herr Seevers als ehemaliger Vorsitzender eines Beratungsring (Landberatung) hätte ich dazu auch einiges Beizutragen. Eine 20-jährige Arbeit als Vorsitzender eines e.V. mit 2 Beratern und intensiver Arbeit im Bezirks- und Landesvorstand hätte ich in Bezug auf Finanzierung, Organisation und Ausrichtung der ldw. Beratung einiges beizutragen. Besonders hervorzuheben wäre hier die Unabhängigkeit (von allen Seiten), anders als bei der AGB Weser-Ems, wo die Kammer Weisungsbefugt ist und die durch die Erzeugerringe finanziert wird.

        • Reinhard Seevers sagt

          …..jeder hat seine eigene Erfahrung. Unabhängig waren Beratungsringe doch nie, sie bekamen früher vielleicht weniger staatliche Zuwendungen, aber die Abhängigkeit einzelner Kollegen von “Zuwendungen” bestimmter Gesellschaften für die Zuschiebung von Betrieben mit Agrarförderung war kein Einzelfall. Ich hab Aufträge nicht bekommen, weil ein etabliertes Büro dem Beratungsringe ein jährliches Spendengeld zukommen ließ….OK, ich hätte mehr bieten können….aber ich mache mich nicht zum Affen.

          • Karl Timme sagt

            Herr Seevers,
            “sie bekamen früher vielleicht weniger staatliche Zuwendungen, aber die Abhängigkeit einzelner Kollegen von „Zuwendungen“ bestimmter Gesellschaften für die Zuschiebung von Betrieben mit Agrarförderung war kein Einzelfall.”

            Zunächst, die Beratungsringe, die sich unter der AG Landberatung zusammengeschloßen haben, sind alle eigenständig agierende Beratungsunternehmen. Das der eine oder andere Berater sein Einkommen aufbessert ist die Ausnahme und zum teil einem schwachen Ehrenamt geschuldet.

          • Karl Timme sagt

            Staatliche Zuwendungen gibt es für diese Beratungsringe nicht mehr, gefördert werden einzelne Staatlich gewollte Beratungen wie die Energieberatung, unabhängig von der Beratungsorganisation. Die Förderung erhält nicht der Berater sondern der zuberatende Betrieb.

  2. Jürgen Donhauser sagt

    Ich kann Mirjam nur bestätigen. Unsere Frage wird in Zukunft nicht lauten wie Schweinehaltung betrieben werden soll – sondern wer noch bereit ist dazu. Dem Volk laufen die Bauern davon! Zwei meiner drei Söhne waren von Kindesbeinen an, voller Begeisterung dabei. Beide top ausgebildet bis zum Meiser. Der erste Sohn hat unter Tränen vor Wochen hingeworfen mit den Worten: “Ich halte diese ständigen Diffamierungen (Insektenvernichter, Brunnenvergifter, Tierquäler nicht mehr aus!”. Der zweite Sohn ist nach dem Bundesrats-beschluss auch so weit. Er hat die letzten drei Jahre die Abferkelbuchten umgebaut, allerdings auf 6 qm (Altgebäude ging statisch nicht anders) – Fehlinvestition.

    • Paulus sagt

      Der erste Sohn schein mir eher ein klassischer Versager zu sein, der den unqualifizierten Diffamierungen irgendwelcher Gruppierungen nicht gewachsen ist und sich zu leicht beeinflussen lässt. Gegenwind muss man schon aushalten, davon kann ich ein Lied singen; es betrifft allerdings nicht die LW. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Schweinebauern an Recht und Gesetz halten und auch keine Probleme haben ihre Ställe zu zeigen.
      Ihr Bauern, bzw. eure Standesvertreter habt nur über viele Jahre versäumt die Verbraucher zu informieren und auf sympatische Art mitzunehmen. Das fällt euch jetzt auf die Füße.
      Mit grünen Kreuzen und Treckerdemos ist es nicht getan, und schon gar nicht mit Mistforken auf den Äckern. Das geht nach hinten los.

      • Reinhard Seevers sagt

        Klar, wenn schon nichts fachlich falsch gemacht wurde, dann mindestens die mediale Presentation eigenen Handelns…..Schon Mal drüber nachgedacht, dass Gesellschaft sich ändert und Anforderungen an Landwirtschaft sich seit Jahren an den vielfältigsten Problemen abarbeiten mußte?
        Der Masse der Bevölkerung geht Landwirtschaft am A…. vorbei und den “Lauten” wird man es mit keiner Aufklärung Recht machen. Wenn Frauen vor Tönnies aufschlagen, dann sind das nicht uninformierte Bürger, sondern religiös verblendete Extremisten.

      • sonnenblume sagt

        Gegenwind kann so und so aussehen. Die Streitkultur in unserem Land hat sich, gerade im Bereich LW, nicht besonders gut entwickelt. Etwas mehr Sachlichkeit und Kultur und weniger Pöbel, wäre nicht schlecht.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Paulus,
        meine beiden Söhne haben gleich gar nicht damit angefangen,
        die brauchen sich die ganzen Schmähungen nicht anhören.
        Wenn Du das Video angesehen hast, dann weißt Du auch, wie die Landfrauen von BW die Situation sehen.

        Vor 3 Jahren, als ich in der Reha war, hat man eine Lehrerin i.R. an unseren Tisch gesetzt. Als ich auf die Frage, meine früheren Beruf gesagt habe, ist mein Ansehen in den Keller gerutscht. Erst als ich ihr sagte, dass der Jüngste Physik studiert, dann war ich wieder wer.

        Gegenwind ist was anderes, den kann man erwidern,
        was in den letzten Jahren abläuft, ist mit dem Artikel 1 GG schon lange nicht mehr vereinbar.

        Ps: Ich hatte es etwas besser, wenn mir einer blöd kam, wies ich immer auf die Prominenz hin, die sich einen Weinberg kauften, dass sie sich Winzer nennen konnten.

      • Arnold Krämer sagt

        Die meisten Landwirte in Westdeutschland werden ab Kindesbeinen für den Beruf sozialisiert. Dabei steht die Nähe/Liebe zum Tier oder auch die Faszination der Technik/Maschinen verständlicherweise im Vordergrund. Da haben es Landwirte nun einmal leichter als Steuerberater oder Friseure.
        Viele gehen dann den Weg über die Ausbildung, die Fachschule und die Meisterfortbildung weiter, um dann
        1. nicht selten sehr spät zu merken, dass die wirtschaftlichen Voraussetzungen des elterlichen Betriebs “problematisch” sind oder
        2. die Fusstapfen der Eltern sehr groß sind und man selbst noch sehr viel lernen muss oder
        3. auch festzustellen, dass man eher ein “Arbeitnehmertyp” ist, dem das Gestalten, Organisieren, Verhandeln nicht liegt und die nötige Frustrationstoleranz/Dickfälligkeit fehlt.
        Deshalb ist man aber noch lange kein Versager oder ein schlechter Mensch. Vielleicht sind Fehler in der “Vorauswahl” auch eher bei den Eltern zu verorten.

        • Paulus sagt

          Arnold Krämer, ich habe den Sohn der unter Tränen hingeworfen hat ausdrücklich nicht als schlechten Menschen bezeichnet, das wäre zweifelsfrei noch mehr als daneben!
          Der etwas unglückliche Ausdruck “Versager” bezog sich darauf, dass er gewissen spezifischen Anforderungen, die manche Berufe nun mal mit sich bringen, ganz offensichtlich nicht gewachsen ist. In der Wirtschaft und selbst im öffentlichen Dienst gibt es Heerscharen von rein fachlich qualifizierten MA, die aber trotzdem nicht für Führungspositionen geeignet sind, oder solche zwecks Vermeidung von Stress auch gar nicht erst anstreben.

      • Ferkelhebamme sagt

        Paulus, der Gegenwind, den du erlebt hast, soll wohl ein laues Lüftchen gegenüber dem Orkan sein, in dem wir uns gerade befinden, Tiefdruckgebiete in Politik, Behörden UND Bevölkerung verortet, ASP und Corona den sicheren Boden unter den Füßen wegziehend.
        Gut ausgebildete junge Landwirte werden in sichereren Jobs mit Kusshand genommen, man kann es ihnen nicht verübeln.
        Außerdem sehe ich nicht, dass ich einen Bildungsauftrag habe (auch wenn ich es in meinen begrenzten Möglichkeiten versuche). Wenn junge Frauen meinen, dass Schweine vom Ferkelstorch gebracht werden, läuft in diesem Land gewaltig was schief.
        Fehlende Imagekampagnen in der Vergangenheit sind ein anderes Thema, aber schon sehr traurig, dass eine lebenswichtige Urproduktion dies überhaupt braucht.

        • Reinhard Seevers sagt

          Zitat Ferkelhebamme:”Fehlende Imagekampagnen in der Vergangenheit sind ein anderes Thema, aber schon sehr traurig, dass eine lebenswichtige Urproduktion dies überhaupt braucht.”

          Das sehe ich genauso! Wenn man jegliche Werbung verbieten würde, würde der Konsum und der Wohlstand anders aussehen. Nahrung würde es trotzdem geben und hungern würde man nicht. Vielleicht erkennen es die Menschen irgendwann einmal, dass Landwirtschaftliche Urproduktion mit der übrigen Güterproduktion wenig gemein hat, auch wenn man ständig versucht, sie auf den gleichen Sockel zu stellen.

    • bauerhans sagt

      mein schwager,bauernsohn,ist seit seiner jugend immer mit seinem onkel,dem möbelfabrikanten,unterwegs gewesen und hat später bwl studiert.
      heute ist er chef eines der grössten küchenhersteller hier.

  3. Friedrich sagt

    Arnold Krämer
    Die Politiker , die in Zukunft hier den Laden wieder bereinigen müßen , kennen wir noch nicht. Die sind aber schon da . Das sind dann keine moralisch-ideologischen , sondern Pragmatiker , die mit Sachlichem Verstand alles neu ordnen müßen. Z.Zt. führen hier die Ideologen und Sozialisten die Politik. Das wird sich als gescheitert herausstellen. Warten wir es ab ! Leider wiegen sich hier in Westdeutschland die Leute in Sicherheit . Das wird sich aber als “Trojanisches Pferd ” herausstellen. Unsere Mitbürger in den neuen Bundesländern haben über viele Jahre mit solch einem System gelebt und wollen in einem Freiheitlichen demokratischen Land leben . Die Unruhe dort drückt sich in einem
    tiefen Mißtrauen aus , daß man zu alten Rahmenbedingungen zurück kommt. Wir hier im Westen sollten das als Alarmzeichen werten !!

    • Brötchen sagt

      Friedrich du hast wenigstens eine Strategie! Das schätze ich an Dir.
      Andere verbreiten Panik und eskalieren noch, da ist null Strategie dahinter!

      • Reinhard Seevers sagt

        Ich erkenne keine Strategie….eher einen feuchten Traum oder Fiktion eines Wunschgedanken.

  4. Ferkelhebamme sagt

    Das große Sorgen-ABC (ASP, Borchert,Corona), dass vor allem den Sauenhaltern massiv zu schaffen macht, muss durch D und E (Dummheit und Entfremdung) ergänzt werden. Wie Mirjam Lechner schon sagt, wiegt dieser Druck, die Anfeindungen, Unterstellungen und Beschimpfungen, genauso schwer.

    https://www.nw.de/lokal/kreis_guetersloh/rheda_wiedenbrueck/22890741_Aktivisten-protestieren-mit-Horror-Show-gegen-Toennies-in-Rheda.html

    Das Zeitungsfoto zeigt eine Aktivistin, die den Horror in Ställen anprangert und als Beweis ein Foto von totgeborenen Ferkeln und Nachgeburt in die Kamera hält. Ich weiß nicht mehr, wie man solchen Einhorn-Regenbogenwunderwelt-Naivlingen begegnen soll.

    • Brötchen sagt

      Frau Lechner sollte sich neben ihrer proaktiven und engagierten Tätigkeit dahin gehend überprüfen, was sie in letzter Zeit so forciert hat und welche Auswirkungen das eventuell auch jetzt hat, vorsichtig ausgedrückt.

      Wirtschaft ist auch zum großen Teil Psychologie!

      • Reinhard Seevers sagt

        Beratung kann nur etwas anstoßen, entscheiden muss der Betrieb selbst. Ist doch bei der jetzigen Situation genauso, Journalisten wissen, was zu tun ist, und einige folgen dem, andere nicht. Alles ist Psychologie und derjenige, der sich immer am unteren Ende bewegt und sich nur zurückhaltend verhält, abwartet, zögerlich und skeptisch ist, der hat sich häufig halten können. Man muss ja nicht in der Oberliga spielen…..

        • Brötchen sagt

          Reinhard ein Berater hat auch eine gewisse Verantwortung mit seinem Wissen und Unwissen umzugehen.

        • Ferkelhebamme sagt

          Das sehe ich genauso, Reinhard. Berater können nur aufgrund Statistiken und Erfahrungen der Vergangenheit beraten, in die Glaskugel schauen kann niemand. Entscheiden muss jeder für sich, was zu einem passt oder eben nicht.
          Letztendlich kann man sich glücklich schätzen, wenn man überhaupt noch so einen engagierten Berater hat wie Frau Lechner. Die meisten machen auch nur noch Dienst nach Vorschrift und wollen oder können sich die Sorgen und Nöte der Kunden gar nicht antun.

    • firedragon sagt

      Ferkelhebamme, den Naivlingen muss man gar nicht begegnen.
      Die weibliche Person auf dem Bild, sieht sehr jung aus und hat wahrscheinlich noch nie etwas von Fehlgeburt bei Säugetieren, zu denen im Übrigen auch der Mensch zählt, gehört.
      Ich würde ein Praktikum auf der Geburtenstation eines Krankenhauses oder bei einem Tierarzt empfehlen.

      • Ferkelhebamme sagt

        Firedragon, die begegnen mir inzwischen überall, selbst in der eigenen Familie (Stieftöchter meines Schwagers). Sie bevölkern die Redaktionen (hat mir ein Redakteur geklagt, der zum Ferkel-Fotos machen bei uns war) und lassen ihre Moralvorstellungen gern in ihre Artikel einfließen.
        Dabei wird radikalen Extremisten mehr Glauben geschenkt als den Behörden:

        https://www.nw.de/lokal/kreis_guetersloh/guetersloh/22890306_Schwere-Tierquaelerei-bleibt-ohne-Folgen-fuer-Toennies-Zulieferer.html

        Für mich ist das ganz klar schlimmste Hetze!
        Ich hoffe, dass sie für diese schlimme Unterstellung richtig einen an den A… kriegen. Das wäre eigentlich Aufgabe unseres Verbandes, denn der Bauer ist fertig mit den Nerven.

        • firedragon sagt

          Ferkelhebamme, weiß nicht, ob das möglich ist bei Dir. Wenn jemand in Deiner Familie so tickt, besteht vielleicht die Möglichkeit, denjenigen zu einer Geburt dazu zu holen …?
          Die Freundin eines Sohnes war bei einem fff-Auflauf gewesen, weil die Schule dazu aufgefordert hatte. Die hab’ ich mir gleich danach geschnappt und in den Stall geschleift und ihr mal ein bisschen was erklärt … jetzt ist Ruhe im Karton.

            • firedragon sagt

              Verstehe ich nicht, warum wollen die denn nicht.
              Ist doch mal interessant was zu sehen, was man nicht kennt … man muss ja nicht alles gleich lieben, aber zumindest versuchen zu verstehen.

          • Mausschubser sagt

            Ist die “Ruhe im Karton“ nur, wenn sie in Ihrer Nähe ist? Ihr sprachlicher Duktus und Nickname lassen schlimmstes erwarten.

            • firedragon sagt

              Mausschubser,
              kennst Du den Ausdruck “Ruhe im Karton” nicht?
              Ich erkläre ganz gerne an Beispielen und habe dem Mädchen, anhand unserer Viehhaltung, bspw. “Massen” anschaulich erläutert. Im Übrigen mache ich das nicht nur bei jungen Menschen, auch bei älteren, die zu uns kommen und unsere Viehhaltung soo toll finden. Ich hole die dann von ihren Vorstellungen runter. Das betrifft so ziemlich alles, was ich mache …
              Das Mädchen versteht den Begriff “Massentierhaltung” jetzt und war auch nicht mehr bei fff. Ich hatte sie nämlich nach ihren Beweggründen gefragt, warum sie dort mitgegangen ist, sie konnte mir nicht antworten.
              Außerdem schreibe ich niemandem vor, wie er zu denken hat. Ich erkläre beide Seiten der Medaille, nachdenken und eine eigene Meinung bilden, muss dann schon jeder selbst.
              So, nun hoffe ich, ich habe Deine schlimmsten Erwartungen erfüllt und entspreche deinen Vorstellungen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Die Nachgeburt wurde auch in einem Fernsehbericht gezeigt.

          Die Frage wäre, sind diese Menschen Intellektuell so auf dem Tiefpunkt,
          oder wird die Bevölkerung mit einem normalen Vorgang, zur Hetze den Bauen gegenüber angestachelt.

  5. bauerhans sagt

    als kleiner schweinebauer,der direkt in der nähe des schlachthofes wirtschaftet,ist eigentlich alles vorteilhaft,aber dieser schlachthof ist preislich voll ins sytem grossschlachter eingebunden und zahlt nur das,was die auch zahlen,macht aber in hiesigen discountern reklame,dass sein fleisch wirklich regional ist.
    mit 800000 an der börse,hat man mit berater im schnitt der jahre um 5% rendite vor steuern,ohne körperliche arbeit und überschaubarem risiko.

  6. Thomas Apfel sagt

    Ich habe mir gerade noch einmal das Interview von Bauer Willi mit Frau Lechner vom Juni 2018 angesehen.
    Da hat sie ein par schöne Sätze gesagt (ging ja mehr darum, ob die Menschen in Zukunft noch viel Fleisch essen und welche Verbrauchergruppen es gibt).
    “Als man den Bauern vor Ort noch kannte (mit z.B. 50 Schweinen) war das Verhältnis von Erzeuger und Verbraucher noch von Vertrauen geprägt. Wird die Produktion anonymer, geht das Vertrauen und kommt das Papier”
    Ich hingegen würde sagen: damit kam die Chance zum Zwecke der Marktabgrenzung Misstrauen zu säen.
    Zu dem Zeitpunkt war sie auch der Meinung, man müsste um Tierwohl-Label zu etablieren mit den Tierschützern (nicht mit veganen Tierrechtlern !) zusammenarbeiten.
    Schön auch der Satz: “In Verbraucherumfragen wird moralische Schizophrenie empirisch abgebildet”
    Vor zwei Jahren war das Gespräch noch von einer gewissen (angenehmen) Gelassenheit geprägt. Heute springt einen die Verzweiflung der ratlosen Berater geradezu an. Irgendwie haben sich die Gegebenheiten und das gesellschaftliche Klima in eine Richtung weiterentwickelt, die einen irreversiblen Niedergang großer Teile der Tierhaltung Wirklichkeit werden lässt, was man vor zwei bis drei Jahren noch als fernes, unwahrscheinliches Szenario gesehen hat.
    Man kann nur hoffen, das man nach dem Festzurren der GAP wieder normal reden und arbeiten kann.

    • Reinhard Seevers sagt

      Der Zusammenhang zwischen Erzeuger und Verbraucher ist in meinen Augen nie so wie verlautet dagewesen. Vielleicht im Süden….
      Und das Vertrauen in Argentinisches Rindfleisch scheint, obwohl weit entfernt, größer zu sein, als für deutsches. Es hat andere Ursachen, dass sich Menschen verhalten, wie sie sich verhalten, glaube ich. Individualismus und Vielfalt im Angebot führen dazu, dass man exklusive Produkte anbieten können muss, nicht die simple deutsche Massenware, deren Qualität wohl nur in den Zertifizierungen und Labeln besteht……wir sind einfach ein dekadentes Volk geworden.

    • sonnenblume sagt

      Vor zwei Jahren waren auch schon Stimmen zu hören, die genau diesen aktuellen Verlauf beschrieben haben. Zwar immer noch in der Hoffnung, daß man sich täuschen möge und es vielleicht nicht ganz so schlimm kommt, aber die ersten Warnungen vorsichtig zu sein waren da. Auch mit dem Festzurren der GAP wird sich am Deutschen Weg keine Veränderung ergeben. So wie es jetzt im Sauensektor vorgesehen ist, wird er auch den Bereich Mast noch verändern. Treffen wird es nur den Produzenten. Die Bevölkerung wird von alle dem nichts spüren. Der Markt wird genau so weiter laufen wie bisher. Ob das Fleisch jetzt aus D. kommt, oder von sonst woher, siehe Rindfleisch, ist für viele zweitrangig. Zumal unsere Produktion sowieso total verrufen ist.

    • Brötchen sagt

      Thomas das hast du voll richtig erkannt!

      Manch einer hat ungewollt bestimmte Dinge beschleunigt!

      In D. Ist das große Problem, es gibt keine praktikable Linie, wie in Dänemark und Schweden.

      Obwohl man das nicht direkt vergleichen kann. Man sollte den Blick auch da hinwenden und positive Dingen abgucken.

  7. Arnold Krämer sagt

    Der Schweinemarkt wird in D aufgrund der demografischen Entwicklung ohnehin ein deutlich schrumpfender Markt sein. Dort neu einzusteigen, ist weniger ratsam. Dann ist eher die Geflügelmast zu empfehlen, weil es für Geflügelfleisch die demografischen/kulturellen Restriktionen nicht gibt.
    Das Hauptproblem ist, dass die Akteure, die bisher als Familienunternehmer in der Schweineproduktion erfolgreich unterwegs waren,
    1. durch “mediales Dauerfeuer” und zunehmende politische Klein-Klein-Vorschriften permanent demotiviert werden
    2. gehindert werden, überhaupt zu investieren (Baurecht). Vielfach ist ja Eigenkapital vorhanden und muss nicht einmal in nenneswertem Umfang von der Bank geliehen werden. (Versprochene “Staatsknete” wird erfahrungsgemäß an die Bauwirtschaft durchgereicht, ist also als allgemeine Wirtschaftsförderung zu verbuchen und in ihrer ökonomischen Wirkung für die Landwirte zu vernachlässigen!)

  8. Karl Timme sagt

    Wie es Frau Lechner schon gesagt hat: der Schweinebereich ist auch heute schon “auf Kante genäht”.
    Die zusätzlichen unbezahlten Ansprüche (ohne Zeitliche Gewähr) verschlimmbessern diese Situation.
    wer seinen Betrieb auf diesen Betriebszweig ausgerichtet hat, hält naturgemäß solange wie möglich hieran fest, obwohl vielfach die Nähte längst geplatzt sind.
    Gäbe langfristig verbriefte Zusagen, ließe sich der eine oder andere überreden die neuen Anforderungen zu erfüllen.

    Die Erfahrungen lehren uns aber etwas anderes!

  9. Friedrich sagt

    Seit die Rot-Grüne Koalition (Schröder/Künast) hier regiert hat , geht es mit der Schweinehaltung bergab. Die Regierung Merkel hat die Sache dann noch einmal verschlimmert. Ich habe seit den 1970er Jahren alles gehabt. Dänische Aufstallung , Tieflaufstall, Teilspaltenboden mit Stroh und ohne Stroh und dann das Tierbeste, den Vollspaltenboden. Hier habe ich mit fast einem Quadratmeter/Mastschwein die besten Leistungsergebnisse (Futterverwertung + Tageszunahmen) und die geringsten Tierverluste. Auch die , auf dem Schlachthof bonitierten Ergebnisse sind hervorragend. Für Tier und Mensch gibt es also nichts besseres. Wenn ich jetzt die Rolle zurück machen soll , dann ist Schluß. Ich laß mir doch von ein paar Dummbacken nicht vorschreiben , was gut sein soll . Das habe ich schließlich schon durch meine jahrelange Arbeit selbst festgestellt. Nur weil ein paar durchgeknallte Städter das meinen. Es fehlt mir auch die Aussage wie die Wettbewerbsfähigkeit in der EU geregelt sein soll und die 40 ct/kg die vom Staat kommen sollen macht uns wieder nur abhängig , ganz davon abgesehen rechnet sich das eh nicht . Ich setze darauf , daß im nächsten Jahr mit der Bundestagswahl um 18.01 Uhr eine “Neue Zeit” kommt. Nämlich die Zeit der leeren Kassen, hoher Arbeitslosigkeit, Sozialabbau usw. und das nur weil die jetzige moralisch , ideologische Regierung über Jahre hier von der Substanz gelebt und alles Wirtschaftliche vernichtet hat. Man hat sich gegenüber der Realität durchgelogen und den Leuten ständig Sand in die Augen gestreut. Eine neue Regierung wird diesen Weg der Zukunftslosigkeit nicht weiter gehen können und eine radikale Umkehr einleuten müssen. Das geht dann schon mit der AKW-Abschaltung los , denn wir haben heute schon die Blackoutgrenze erreicht. Auch die Elektoautoträumerei ist dann am Ende. Auch das ständige Bauernbashing ist dann vorbei, denn soziale Gaben sind nur mit einer gut laufenden Wirtschaft zu erreichen, aber die zerstört man ja gerade. Mit dem Coronalockdown usw. versucht man das ganze doch nur zu verwischen , um zu den nächsten Wahlen zu kommen. Das kann man schon an der Aussetzung des Insolvenzrechtes sehen , ein Verbrechen, denn so sterben noch mehr Betriebe. Diese und viele anderen Entscheidungen sollen diese Regierung nur noch zur Bundestagswahl bringen , denn mit Angst schart man die Wähler um sich . Ob diese Rechnung aufgeht ?

    • Richtig,
      Das sind unhaltbare Zustände, wie die Bauern als Spezialisten oder Fachleute nicht anerkannt werden.
      Was sind wir bloß für ein Land?

    • Arnold Krämer sagt

      Friedrich, bei Ihren Einlassungen ist in letzter Zeit oft der Wunsch Vater des Gedankens. Aber der Gedanke, dass die Grünen an verantwortlicher Stelle im Bund die Sch…e ausbaden müssen, die sie mit ihren permananten Forderungen und dem nacheilenden Gehorsam der etablierten Parteien dem Land eingebrockt haben, ist nichts Hoffnungsvolles, sondern höchstens etwas, was zu Schadenfreude verleitet.

      Was Sie zur Entwicklung und Ihren Erfahrungen in der Schweinemast seit den 1970er Jahren feststellen, kann ich allerdings zu 100 % unterstreichen.

  10. Reinhard Seevers sagt

    Wer redet allein von Niedersachsen? Im Gegenteil, die Kleinen bundesweit betrifft es zuerst. Und Reste aus der Lebensmittelproduktion werden auch jetzt schon verfüttert. Die Folgen waren u.a. die Verunreinigung der Schlei mit Plastik…..
    So lange der Wohlstand Restaurants, Schnellimbiss und Co. zulässt, so lange gibt es Verschwendung in großem Umfang. Armut generiert keine Verschwendung.

  11. Reinhard Seevers sagt

    Was interessiert es die Gesellschaft, wenn deutsche Schweinebauern keine Schweine mehr halten? Gegner der Massentierhaltung rufen: “Endlich haben wir unser Ziel erreicht!”
    Der Ökonom sagt:”Anpassung an die Produktionsvoraussetzungen ist normales Geschäft.” Ökos rufen:” Jetzt wird endlich die artgerechte Tierhaltung vorangetrieben.” Der LEH sucht sich seine Produzenten im Ausland….so what?

    • Stadtmensch sagt

      Werden denn unterm Strich weniger Schweine in D gehalten oder geht der Konzentrationsprozess (und die Arbeitsteilung auf europäischer Ebene) einfach immer weiter? Ich verstehe auch nicht, was unökonomisch daran sein soll, Schweine gut verteilt im Bundesgebiet in relativ “kleinen” (also nicht solche Zig-Tausender-Anlagen) zu halten. Irgendwann wird vielleicht mal wieder die “Bioabfall-Veredlung” zugelassen und dann wäre es doch unökonomisch, alles nach z.B. Niedersachsen zu karren? Dann geht aus der Kantine frisch in den Trog und noch weniger Lebensmittelabfälle werden “ineffizient” von Bakterien veratmet (z.B. in Kompostier- oder Biogasanlagen)

      • Obstbäuerin sagt

        Stadtmensch, kennst Du in deinem Umfeld jemanden, der sich gern hoch verschulden möchte, um einen kleinen unrentablen Schweinehof aufzubauen, auf dem er sich dann mit kargen Einkommen und einer 7 Tage Woche körperlich verschleissen kann? 🐖🐖🐖😖

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Wer legt sich schon 4 Frauen zu,
            das würde selbst einen Schwarzwälder überfordern.😉

          • Paulus sagt

            Stadtmensch, schlachtest du auch ab zu mal ein Hühnchen, oder sterben die bei dir eines natürlichen Todes, um anschließend von dir verscharrt oder sonstwie entsorgt zu werden?

            • Stadtmensch sagt

              “schlachtest du auch ab zu mal ein Hühnchen,”

              Die Familie ist dagegen und ich wollte mir das Gemetzel auch nicht unbedingt antun. Gehöre nicht zu denen, die ihr Leben um diese Erfahrung “bereichern” wollen und freue mich, dass die Hybriden auch nach zwei Jahren (da schmecken die eh nicht mehr) noch topfit sind. Auch wenn einige Spezies hier das für praktisch unmöglich halten. Meine Konvi-Bauern-Verwandschaft hält auch Gartenhühner, aber denen geht’s dort nicht gut. Das sehe ich sofort 😉

              Vielleicht mach ich eine Feuerbestattung, wenns soweit ist.

      • Arnold Krämer sagt

        Kleine Anlagen müssen auch immer so groß sein, dass die dort beschäftigten Menschen produktiv arbeiten können. Ich muss meine Lohn- (Einkommens-)Ansprüche auf möglichst viele Tiere verteilen können. Wenn das nicht der Fall ist, bin ich von vorn herein zu teuer und nicht wettbewerbsfähig. Der Punkt, dass im Ausland noch einmal zu niedrigeren Kosten produziert wird, kommt zusätzlich zur Wirkung. Frau Lechner sprach von 800.000 Euro je Arbeitsplatz. Soviel Geld nimmt niemand in die Hand, wenn er bisher viehlos in Ackerbauregionen gewirtschaftet hat. Und dazu das Problem fehlender Infrastruktur ( Tierärzte, Beratung, Schlachthöfe, Futtermittelwirtschaft)sowie politischer Meinungskämpfe, die in D nicht aufhören wollen und werden, solange nicht eine wirkliche Krise (z.B.aufgrund der Deindustrialisierung des Landes) die Menschen wieder „zu Verstand bringt“.

        • Paulus sagt

          Die genannte Summe pro Arbeitsplatz ist zunächst mal völlig irrelevant!
          In der Industrie, z.B. bei den Eisenhütten sind Arbeitsplätze extrem teuer, das wird aber mit den nachfolgenden Verarbeitungsbereichen kompensiert.
          Ebenso können Arbeitsplätze für lächerliche 10.000 € hoch profitabel sein, man nehme nur mal die Softwarefritzen.
          Wenn ein Betrieb 800.000 € investiert, nur um ein angeblich “Bescheidenes” Familieneinkommen, unterhalb der mittleren Einkommen zu generieren, halte ich das für bescheuert. Diese Frau Mirjam Lechner mag ja eine gute Schweineflüsterin sein, angesichts ihrer Aussagen hat sie von Wirtschaft keine Ahnung. Wer, außer den Bauern, soll sie denn bitteschön ernst nehmen?

          • Reinhard Seevers sagt

            Frau Lechner propagiert doch nicht die Ausgaben, sie benennt nur die Kosten, die entstehen, wenn man sich für die Produktion entscheidet.
            Es gibt genügend außerlandw. Investoren, die lediglich zu Abschreibungszwecken solche Investitionen tätigen. Es gibt Genossenschaften und Erzeugergemeinschaften, die es tun und auch viele andere, die es machen, wie z.b. der von mir genannte Schlachter. Paulus, der Landwirtschaftliche Sektor ist vielschichtig und diffus.

          • Arnold Krämer sagt

            Die Landwirte sind in der Tierhaltung, abgesehen von den schwierigen baurechtlichen Fragen, konfrontiert mit erheblichen Baukostensteigerungen bei gleichzeitig stagnierenden oder schrumpfenden Produktmärkten, zunehmendem Wettbewerb mit ausländischer “Rohware”, und steigenden politischen Risiken. In einer solchen Situation werden kaum noch Neubauten getätigt. Die wirtschaftlich Starken übernehmen die Kapazitäten der aufgebenden Betriebe, wenn das vom Standort, der Größenordnung, dem Zustand der Ställe, eigenem Unternehmenskonzept u.ä. Faktoren Sinn macht. Angebot und Nachfrage in diesem Sektor sind aber regional sehr unterschiedlich. Nach Übernahme solcher Kapazitäten produziert man mit deutlich geringeren Kapitalstückkosten im Vergleich zum Neubau weiter.
            Und die kleinen, veralteten Ställe bleiben leer stehen, werden für nicht landw. Zwecke umgebaut, dichtgesperrt oder dem Verfall übergeben.
            Wenn heute noch neu gebaut wird in Westdeutschland, (Ostdeutschland kann ich nicht beurteilen), dann oft mit Geld aus Baulandverkäufen und mit Genehmigungen im Interessenausgleich von Landwirt und öffentlicher Hand und weil man unbedingt Landwirt/Bauer bleiben will. Eine ausreichende Rentabilität im Wege einer Vorkalkulation zu ermitteln ist äußerst schwierig, weil eben die Unsicherheiten extrem höher sind als vor 30 oder 40 Jahren. Aber es gibt auch große Unterschiede je nach Betriebszweig bzw. Produktionsrichtung.

            • Reinhard Seevers sagt

              …..die Rabobank macht vieles möglich, was unsere Banken nicht bereit sind zu finanzieren. Man muss einfach wissen, was man will….

              • Arnold Krämer sagt

                Wer sich “zuzieht” mit Fremdkapital um Größenordnungen zu realisieren, die nur mit ständigen Fremd-AK zu bewerkstelligen sind, muss produktionstechnisch, kaufmännisch und in der Personalführung schon verdammt gut sein oder sich verdammt viel zutrauen…..

                ….. und die Niederländer gehen davon aus, dass, wenn der Erstinvestor nicht zurechtkommt, die Anlage von einem Landsmann günstig übernommen werden kann. Aber meine Erfahrung zeigt, dass auch das längst nicht immer gut geht, insbesondere wenn es sich um Investitionen in der Rindviehhaltung handelt.

                Man muss nicht wissen, was man will, man sollte wissen, was man kann bzw. sich zutrauen darf, und wofür man die familiäre Unterstützung hat. Sonst geht das garantiert in die Hose.

      • Bauer Willi sagt

        @Stadtmensch
        Seit einigen Jahren wird die Schweinehaltung in einem Land massiv ausgebaut. Kommst nie drauf, welches Land das ist. Spanien. Dort spielen die Kriterien, die in Deutschland wichtig werden sollen, keine Rolle.

        • sonnenblume sagt

          Und der Staat fördert den Aufbau gewaltig. Vielleicht werden die uns demnächst versorgen. Neben anderen Nationen natürlich.

          • Reinhard Seevers sagt

            Der Serrano Schinken ist ja auch etwas Besonderes gegenüber dem Katenrauch -Schinken ……alles ist besser, als das heimische, auch wenn einige meinen Regionalität sei eine Lösung. Der LEH bestimmt, was gut und richtig ist, und der Erzeuger folgt ihm. Was soll er auch sonst tun.

            • sonnenblume sagt

              Regionalität. Es geht doch einfach darum, dass die Schweine in Spanien geboren, gemästet und geschlachtet werden und evtl. hier bei uns weiterverarbeitet werden. Dann wird immer noch eine gewisse regionalität bescheinigt.
              Ähnlich wie mit Tomatenprodukten aus Italien. Tomatenpüree aus China, Weiterverarbeitung in Italien. Diese Schine würde hier sicher niemanden stören.

            • Arnold Krämer sagt

              Bitte den Parmaschinken nicht vergessen, ein Hochgenuß z. B. mit Honigmelone (innen gelb, nicht rot).

              Ich glaube aber, dass für das Angebot spezieller ausländischer Lebensmittel durch den LEH in erster Linie der weltgereiste Verbraucher den Anstoß gibt.

            • sonnenblume sagt

              Aus einem spanischen Schwein kann man auch Thüringer Rostbratwürste, westfälischen Knochenschinken, eine deutsche Leberwurtst, oder den Pfälzer Saumagen herstellen, wenn die Rohware vor Ort verarbeitet wird. Oder gibt es da Einschränkungen bezüglich der Produktion der Schweine? Würde mich interessieren.

              • Bauer Willi sagt

                Nein. Ist in D ja nicht anders. Der Schinken wird ja im Schwarzwald nur geräuchert. Eine echte Herkunftsangabe sieht anders aus.

    • sonnenblume sagt

      @ Seevers, einen Punkt ist vergessen. Alle sind glücklich und zufrieden ob der erreichten Ziele. Der Markt regelt die Versorgung wie bisher.
      @ Stadtmensch, die kleinen Produzenten werden jetzt aufhören und auch nicht wieder einsteigen. Eine Verteilung in Bundesgebiet wird wohl nicht stattfinden. Wer tut sich schon einen kompletten Neueinstieg an. So einfach ist das nicht.

      • Reinhard Seevers sagt

        Habe einen Kunden, der ist Schlachter mit eigenem Laden und online-Handel. Sein bisheriger Lieferant hört auf. Nun plant er einen eigenen Stall für 800 Schweine zzgl. Schlachträume etc. Wird aber im Außenbereich keine Genehmigung bekommen, weil Privilegierung fehlt und sein Vorhaben als “sonstiges Vorhaben” gem. BauGb nicht toleriert wird….so viel zu Neuanfang der Produktion, Nachhaltigkeit, regionalität usw…..
        Diese Land steht sich ständig selbst im Weg……

      • Reinhard Seevers sagt

        Klar, kann man als Nischenerzeuger machen…..interessiert aber die Mehrheit der Menschen einen feuchten Kehricht.
        Millionen Menschen kaufen täglich ein, die schauen sich nicht vorher bei fazzebuck einen Beitrag über eine irgendwie geartete Landwirtschaft an.

          • Reinhard Seevers sagt

            Ich muss immer schmunzeln, wenn ein Österreicher vor der Zunahme riesiger Agrarindustrie Betriebe warnt…..wahrscheinlich hat der Kollege solche noch nie gesehen. Arme österreichische Bauern, jeder, der mehr als 100Kühe hält gehört wohl schon zu den Verpönten.
            Ganz ehrlich, der Soziologe mit handwerklicher Ausbildung hat selbst bereits die reale Welt verlassen und mit seiner Idee bereits ein tot geborenes Kind hervorgebracht. Meine Meinung.

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